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Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

18.05.2013 19:18
#346 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Meine Top 10 sieht jetzt im Vorfeld so aus: Norwegen, Niederlande, Griechenland, Ungarn, Malta, Deutschland, Aserbaidschan, Frankreich, Island, Estland. Kann sich während der Show aber noch ändern. Die Auftritte der sechs Finalisten kennen wir ja noch gar nicht. Bin auch noch total unsicher für wen ich anrufen soll.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

19.05.2013 01:35
#347 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Die gute Nachricht: Es wird nur fünf Jahre dauern. Nach ungefähr fünf Jahren werde ich mich mit dem unverdienten Sieg der Dänen arrangiert und das Lied akzeptiert haben, ähnlich wie es mir nach 2004 mit dem damals ganz und gar nicht meinen Geschmack treffenden Siegersong der Ukraine ging. Zum zweiten Mal gewann heute morgen ein Lied den ESC, mit dem ich nichts anfangen kann, und dessen hervorstechendstes Merkmal in meinen Ohren ist, dass es auch gut schon zehn oder fünfzehn Jahre früher hätte antreten können. Innovation ist das jedenfalls nicht – und ein Charthit in Europa wird’s auch nicht. Sorry, EBU, nächstes Jahr wird’s vielleicht wieder etwas mit dem Masterplan.

Blende ich Platz 1 erstmal aus (was ich nur allzu gern tue), so gibt es viele Gründe zur Freude. Mein persönlicher Favorit, die heute saustarke Norwegerin, auf Platz 4. Mein Zweiter tatsächlich auf 2 – Farid Mamadov aus Aserbaidschan. Und insgesamt sechs meiner Top-10 in der endgültigen Top-10: Neben NOR UND AZE auch Griechenland, Italien, Russland und die Niederlande.


Die größten Überraschungen: Malta und Ungarn in der Top-10 – was zum Teufel soll das? Erwartet (zu) gut: die Ukraine und Rumänien. Erwartet unterbewertet: der Wikinger aus Island und seine nordische Kollegin aus Estland. Gerecht nach unten verfrachtet: Spanien und Großbritannien (beide grässlich live).

Die Show der Schweden war recht hochwertig, aber nicht auf dem Niveau der Vorjahre. Die Interval-Acts ließen zu wünschen übrig, mit der Technik klappte es nicht immer (vor allem der Anfang des Votings war ja völlig chaotisch!) und viel vom präsentierten Humor war nicht so ganz meins. Eine größere Halle und kreativere Backdrops hätten ebensowenig geschadet wie ein paar weniger Änderungen des etablierten Reglements. Nachdem der Contest nun fürs nächste Jahr zu den Freunden ins Nachbarland zieht, werden die leider auch nicht zurückgenommen werden: Fans werden weiterhin mit Stehplätzen, gefälschten Startnummern und zweifelhaften Votingzusammensetzungen zwangsbeglückt.

Ein Abend mit sehr gemischten Gefühlen geht zu Ende. Euphorie wie in den letzten Jahren macht sich bei mir verständlicherweise nicht mehr breit. Aber das schöne am ESC ist ja, dass es jedes Jahr wieder aufs Neue losgeht und die Würfel schon beim nächsten Mal ganz anders fallen können.

PS: Mein persönliches Ranking aus dem Finale:

Platz 01 | | Norwegen – Margaret Berger: I Feed You My Love (8 SMS)
Platz 02 | | Aserbaidschan – Farid Mammadov: Hold Me (5 SMS)
Platz 03 | | Island – Eythor Ingi: Ég á líf (4 SMS)
Platz 04 | | Griechenland – Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis: Alcohol Is Free (2 SMS)
Platz 05 | | Italien – Marco Mengoni: L’essenziale (1 SMS)
Platz 06 | | Russland – Dina Garipova: What If
Platz 07 | | Georgien – Nodi Tatishvili & Sophie Gelovani: Waterfall
Platz 08 | | Niederlande – Anouk: Birds
Platz 09 | | Moldau – Aliona Moon: O mie
Platz 10 | | Estland – Birgit: Et uus saaks alguse
Platz 11 | | Irland – Ryan Dolan: Only Love Survives
Platz 12 | | Ukraine – Zlata Ognevich: Gravity
Platz 13 | | Frankreich – Amandine Bourgeois: L’enfer et moi
Platz 14 | | Schweden – Robin Stjernberg: You
Platz 15 | | Deutschland – Cascada: Glorious
Platz 16 | | Dänemark – Emmelie de Forest: Only Teardrops
Platz 17 | | Litauen – Andrius Pojavis: Something
Platz 18 | | Malta – Gianluca: Tomorrow
Platz 19 | | Weißrussland – Alyona Lanskaya: Solayoh
Platz 20 | | Ungarn – ByeAlex: Kedvesem (Zoohacker Remix)
Platz 21 | | Finnland – Krista Siegfrids: Marry Me
Platz 22 | | Belgien – Roberto Bellarosa: Love Kills
Platz 23 | | Großbritannien – Bonnie Tyler: Believe in Me
Platz 24 | | Armenien – Dorians: Lonely Planet
Platz 25 | | Spanien – ESDM: Contigo hasta el final
Platz 26 | | Rumänien – Cezar: It’s My Life

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.518

19.05.2013 03:10
#348 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich kann Gubanovs Gefühlslage sehr gut nachvollziehen. Es ist frustrierend, wenn man mit dem Siegertitel überhaupt nicht warm wird. So erging es mir 2007 mit Serbien und 2008 mit Russland. Doch 2013 juble ich mich über den (in meinen Augen) hochverdienten Sieg Dänemarks. Der Song ist ein Ohrwurm und Emilie de Forest nimmt den Hörer bereits mit der ersten Textzeile gefangen; zudem hat sie eine unglaublich tolle Ausstrahlung und wirkt einfach authentisch - bei Lena war's nicht anders. Auch ansonsten kann ich nicht meckern - und freue mich über die guten Platzierungen von Aserbaidschan, Norwegen, Griechenland, Malta und Italien. Großbritannien hatte ich vor der Show noch mit Punkten bedacht, aber Frau Tyler hat ihren Live-Auftritt tatsächlich ziemlich verhauen. Dafür ging mir Belgien trotz grenzwertiger Tänzerinnen und mediokrem Trashfaktor nicht mehr aus dem Kopf und wurde sogar mit einem Anruf bedacht; Sachen gibt's... Bedauerlich, dass Estland weit unter Wert geschlagen wurde.

Ein Wort zum Abschneiden Cascadas: Ich fühlte mich in die zweite Hälfte der Nuller Jahre zurückversetzt, als während der After-Show vom Spielbudenplatz die schlechte Platzierung des deutschen Beitrags bejammert wurde und sich niemand den Misserfolg erklären konnte. Wenn ein Song nur aus fünf von 38 Ländern Punkte bekommt, dann ist er einfach nicht angekommen. Deswegen muss man sich jetzt nicht in Sack und Asche hüllen und reflexartig alles wieder in Frage stellen. Fakt ist aber auch: In den letzten Jahren hat Deutschland mit jungen, vorher unbekannten Künstlern, die unbedingt beim ESC mitmachen wollten, hervorragende Erfolge erzielen können. Bereits etablierte Künstler, deren Teilnahme in Plattenfirmen-Hinterzimmern am Reißbrett ausbaldowert wurde, stießen auf wenig Gegenliebe. Der Auftritt von Cascada war okay bis gut (natürlich kein Vergleich mit den desaströsen No Angels), aber längst nicht so herausragend, wie es uns Urban, Schöneberger und Jury eintrichtern wollten. Und dass letztere so in den Ungarn-Hipster vernarrt war, konnte man auch nicht nachvollziehen.

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

19.05.2013 11:03
#349 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich habe mich diesmal im Vorfeld nicht mit dem ESC befasst, d.h. ich habe alle Songs
gestern abend zum ersten Mal gehört und der Beitrag Dänemarks gefiel mir auf Anhieb
am besten. Insofern bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

19.05.2013 13:41
#350 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Der 58. Eurovision Song Contest aus Malmö (Schweden) bewegte sich generell auf hohem Niveau. Neben ernsthaften Solisten, die ohne pompöse Showeffekte oder akrobatische Tänzer auskamen, gab es exzentrische Einzelgänger und volkstümliche Bands. Die Peinlichkeiten im Bereich der Frisuren, Kostüme oder Background-Sänger hielten sich in Grenzen und hoben den ESC von einem Tummelplatz für exaltierte Selbstdarsteller zu einem Wettstreit der Stimmen.
Während Petra Mede auf schwedischer Seite souverän durch den Abend führte und dabei ihr Allround-Talent als Sängerin und Schauspielerin bewies, vergrätzte Peter Urban als Kommentator der ARD jeden unvoreingenommenen Zuseher, der sich das diesjährige Motto "We are One" zu Herzen genommen hatte. Während sich das Maskottchen, der bunte Schmetterling, von einer reiselustigen Raupe zu einem fröhlichen Falter entpuppte, versprühte Urban sein Gift, das nur vor seinem Patriotismus haltmachte und sich mit fortschreitendem Abend zu einer tiefen Enttäuschung über das schlechte Abschneiden Natalie Horlers entwickelte. Seine untergriffigen Bemerkungen über jeden Interpreten, die von den buschigen AugenBRAUEN des Bierlandes Belgien bis zum gelben KANARIENvogel aus Spanien reichten, ließen den Zuseher den Kopf schütteln. Wie gut, dass man nicht lange Zeit hatte, darüber nachzudenken, ging es doch nach jedem Musikbeitrag flott weiter.

Die Eröffnung mit dem Einzug der Teilnehmer, die in olympischer Tradition die Fahnen der Länder vorantrugen, verband sich mit der "ABBA"-Hymne "We write the Story" zu einem angenehmen Auftakt, der bescheiden anmutete und an die Vielfalt Europas erinnerte. Schweden präsentierte seine Geschichte und die Traditionen des Landes in einer selbstironischen Mischung aus Tanz, Gesang und bunter Professionalität, die auch einen nostalgischen Blick auf die Anfänge des Wettbewerbs warf. Dabei war für einige Sekunden die deutsche Moderation durch Schauspielerin Anaid Iplicjian zu sehen. Trotz einiger Verzögerungen in der Phase der Auswertungen, die jedoch schnell überbrückt wurden, lief das Voting flott ab; einzig Lena, die als sogenannte Spokesperson die Stimmabgabe vermasselte, indem sie sich einen Versprecher leistete, wird sich anschließend über sich selbst geärgert haben.

Mit dem Sieg der zwanzigjährigen Emmelie de Forest aus Dänemark, deren Favoritenrolle im Vorfeld feststand, bleibt der ESC in Skandinavien und wird sein Zelt im Frühjahr 2014 in Kopenhagen aufschlagen.

Meine Wertung sah folgendermaßen aus:

*12 points: ESTLAND - Birgit Et uus saaks alguse

Die Ballade der Musikpädagogin aus Tallinn überzeugte durch schlichte Natürlichkeit, den kraftvollen Ausdruck und den Verzicht auf Effekte. Alles an dem Auftritt war perfekt: der melodische Gesang, das fließende weiße Kleid der werdenden Mutter und die konzentrierte Leichtigkeit, mit der Birgit vor das Publikum trat.

*10 points: RUSSLAND - Dina Garipova What if

Laut Duden sind die Tataren Angehörige eines Mischvolkes im Wolgagebiet in Südrussland, der Ukraine und Westsibirien. In diesem Sinne vereint Dina in ihrer Ballade die Offenheit, die Botschaft des Wettbewerbs ist und sich in ihrem Lied zu einer gefühlvollen Wohlfühl-Hymne manifestiert.

*8 points: SCHWEDEN - Robin Stjernberg You

Der Song des jungen Schweden war der einzige Beitrag, den ich im Vorfeld kannte. Der interessante Vergleich der Studioversion mit dem Live-Auftritt des Musikers, offenbarte die Schwierigkeit, mit der die Kadenzen, die gewaltigen "Kiekser" vor großem Publikum zu meistern sind. Man sah dem Burschen an, dass er aufgeregt war, dennoch hielt er sich tapfer. "You" hallt im Ohr nach.

*7 points: ASERBAIDSCHAN - Farid Mammadov Hold me

Der eingängige Popsong wurde von einem Schattenmann im Glas umrahmt und zeigte erneut die westliche Professionalität des Landes am Kaspischen Meer.

*6 points: NIEDERLANDE - Anouk Birds
Die stille Eindringlichkeit der erfahrenen Musikerin sorgte mit dem ungewöhnlichen Liedtext für Nachhaltigkeit.

*5 points: DEUTSCHLAND - Cascada Glorious

Natalie Horler hat sich optisch im Vergleich zum deutschen Vorentscheid sehr verbessert und ließ sich ihre Aufregung nicht anmerken. Der Power-Song landete im Voting zwar ganz hinten, was aber nichts über die Qualität aussagt. Deutschland erhielt von vielen Ländern gar keine, oder nur sehr wenige Punkte. Selbst Länder, in denen die Bonner Band sehr bekannt ist (England, Norwegen, Schweden), honorierten dies in ihrer Stimmabgabe nicht.

*4 points: MOLDAWIEN - Aliona Moon O mie

Das Erdbeersorbet mit Sahnehäubchen, das sich zu einem lodernden Scheiterhaufen entwickelte, überzeugte mit geballter Stimmpower und einem ausgefeilten Bühnenbild. Pluspunkte auch für den Gesang in Landessprache, der im Wettstreit mit dem vorherrschenden Englisch langsam, aber beharrlich aufholt.

*3 points: LITAUEN - Andrius Pojavis Something

Der Geschichtslehrer trat unprätentiös und sympathisch vor sein Publikum.

*2 points: ISLAND - Eythor Ingi Ég á lít

Der blonde Solist mit der Wikingerfrisur überzeugte durch Haltung und Stimme.

*1 point: RUMÄNIEN - Cézar It's my life

Der Fürst der Wallachei, Vlad Tepes, sorgt immer noch dafür, dass Transsilvanien auf ewig mit dem Tyrannen Dracula in Verbindung gebracht wird, einem Mann, der wegen seiner Grausamkeit weitum bekannt ist. Das Bühnenbild des rumänischen Beitrags erinnert an die Blutspur und verwendet phallische Symbole und Anspielungen auf Draculas Ruf als Blutsauger. Der Gesang des Tenors bebt und lässt an einen Kastraten denken - exzentrisch ist er allemal.

Vom Siegerlied "Only Teardrops" ist bei mir nichts hängengeblieben. Es war ein Beitrag unter vielen. Keine besonderen Akzente, wenn man von der Panflötenbegleitung durch die aparten Herren einmal absieht. Marco Mengoni - mit treuherzigem Augenaufschlag und ohne Eskapaden - sang, als wäre das Italienische eine Fremdsprache für ihn. Die Aufforderung, die Finnin Krista Siegfrids zu heiraten, wurde von bombastischem Hochzeitskitsch untermalt, aber ob Textzeilen wie "I'm your slave, you're my master" nur ironisch gemeint sind, bleibt angesichts so mancher Schmonzetten unbeantwortet. Maltas Kinderarzt sorgte mit "Tomorrow" für gute Laune, während der Sprechgesang des uneitlen Ungarn durchaus etwas für sich hatte.

Giacco Offline



Beiträge: 2.499

19.05.2013 14:50
#351 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Kommentator Peter Urban ist mir auch unangenehm aufgefallen.
Einige Bemerkungen hätte er sich besser verkneifen sollen.

Thomas Offline




Beiträge: 244

19.05.2013 17:50
#352 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Mir passt der 21. Platz von Cascada ganz gut. Vielleicht kehrt man jetzt beim Vorentscheid wieder zu Raab und/oder einer Casting Show zurück. Es ist Faktum, dass wir so in den letzten Jahren besser abgeschnitten haben.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

19.05.2013 18:06
#353 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #347
Und insgesamt sechs meiner Top-10 in der endgültigen Top-10: Neben NOR UND AZE auch Griechenland, Italien, Russland und die Niederlande.


Aus einer persönlichen Top Ten ahben es sogar 7 in die wirkliche Top Ten geschafft. Bedenkt man, dass ich Dänemark damals beim ersten Hören auch super fand, sind es sogar 8. Aber das sind die Nachteile des Fan-Seins. So wie ich mich an Only Teardrops in den letzten satt gehört habe, habe ich mir Glorious schön gehört und war dementsprechend diese Nacht auch ziemlich unzufrieden mit dem Ergebnis (zumal ich Favoritensiege generell immer langweilig finde). Aber im Grunde hat der gestrige Abend die Welt nur wieder gerade gerückt, denn als damals unser Vorentscheid war, hätte ich Cascada mit ihrem Lied nie und nimmer zum ESC geschickt. Auf jeden Fall hat diese Ausgabe drei eherne Regeln des ESC weiter zementiert.

1. Fische stilistisch niemals in den Gewässern der Vorjahressieger! Ist sowohl uns (2012-Kopie) als auch den Georgiern (2011-Kopie) schlecht bekommen.
2. Der ESC ist berechenbar! Abgesehen von Norwegen finden sich nur typische ESC-Songs in der Top 5. Grandprix am Reißbrett (wenn auch - im Gegensatz zu San Marino - an einem guten). Eigenständigkeit wird zwar anerkannt (Top-Ten-Plätze für Niederlande, Ungarn, Malta, Griechenland, Italien), aber nicht wirklich belohnt.
3. Animiere das Publikum während des Vortrags niemals zum Mitklatschen! Ich bin sicher, dass wir ohne Top 20 gewesen wären und Malta an der Top 5 gekratzt hätte.

Und obwohl ich das Ergebnis jetzt im Nachhinein ziemlich in Ordnung finde, mag ich das Zeichen nicht, das dieses Ergebnis setzt. Top 5 besteht nur aus skandinavischen und Ex-Sowjetländern. Da darf sich West- und Mitteleuropa mal wieder in den Arsch getreten fühlen trotz der guten Platzierungen von Ungarn, Malta, Italien und der Niederlande. Mindestens eines dieser Länder hätte in die Top 5 gemusst. Oder zumindest Griechenland. Auf jeden Fall ist das leider wieder Futter für die Blocktheoretiker und das stinkt mir.

Besonders gespannt bin ich ja auch auf das getrennte Ergebnis von Jury und Televoting. Gerade auch weil es ja dieses Jahr das neue System mit dem kompletten Ranking gab. Keine Überraschung hingegen der letzte Platz für Irland. Der Ire hat so schlecht gesungen, dass mir das noch während des Vortrags klar war. Dann doch lieber wieder Jedward, wo die Backgroundsänger durch den Song tragen.

Bei der Show gab es einiges, was mir gefallen hat (Raupe, Einzug der Sänger, Teile des Humors), anderes war jedoch ganz schlechter Stil (Fehler bei den Votingeinblendungen, frühzeitiges Küren der Siegerin). Grob gesagt: Gute Ansätze waren da, aber an der Ausführung hapert es noch. Meine 20 Anrufe gingen übrigens komplett an Norwegen. Meine Higlights: Carola wird von der Bühne gefegt, 12 deutsche Punkte an Ungarn. Schade, dass letzteres kein gesamteuropäischer Trend war. Das wäre ein Zeichen gewesen, beim ESC mehr Individualismus zu wagen. So befürchte ich für das nächste Jahr nur noch mehr Reißbrett.

Mein Ranking während der Show (in Schubladen, ohne Deutschland):
01. Norwegen +++++
02. Malta, Niederlande, Island +++
05. Frankreich, Russland, Ungarn, Dänemark, Griechenland, Italien ++
11. Moldau, Belgien, Schweden, Aserbaidschan +
15. Litauen, Armenien, Rumänien, Georgien ~
19. Finnland, Spanien, Estland, Weißrussland, Großbritannien, Ukraine, Irland -


@ Zahlenspielerei:
Was habe ich gesagt? Die 18 war das schwedische Geschenk an die Dänen.

Zitat von Marmstorfer im Beitrag #348
Und dass letztere so in den Ungarn-Hipster vernarrt war, konnte man auch nicht nachvollziehen.


Du vielleicht nicht. Ich allerdings schon. Kedvesem ist einer meiner liebsten Songs dieses Jahr, weil es eben so uneurovisionär und eigenständig daherkommt. Und ich habe auch schon ein paar Meinungen gelesen von Leuten, die das ähnlich sehen. Einige können eben etwas damit anfangen und andere nicht. So ist das eben mit dem persönlichen Geschmack. Anderes Beispiel: Estland. Für Percy Lister 12-punkte-würdig, für mich einfach langweilig.

Zitat von Percy Lister im Beitrag #350
Pluspunkte auch für den Gesang in Landessprache, der im Wettstreit mit dem vorherrschenden Englisch langsam, aber beharrlich aufholt.



Leider holt da gar nichts auf. Es waren zwar dieses Jahr relativ viele Lieder in nicht englischer Sprache dabei (17 Stück), ins Finale geschafft haben es aber nur 8 (und drei davon waren vorqualifiziert). 5 von 14 ist nicht wirklich eine gute Qualifikationsquote. Das war letztes Jahr noch etwas besser (aber da waren die Lieder vom Balkan wohl auch besser mit Kaliopi, Joksimovic). Warten wir mal ab, wie es im nächsten Jahr aussieht.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

19.05.2013 18:21
#354 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Nach einem Überschlafen noch ein paar stichwortartige Anmerkungen:

+ Olympisches Opening: Passt auch super zum ESC, nur der ABBA-Song hätte einprägsamer sein müssen.
+ Das Ausland schätzt Cascada: Die nichtdeutschen ESC-Fans sind über unser Abschneiden schockiert. Allgemeine Erklärung: Juries mögen keine Dancesongs.
+ Lenas lustiger Versprecher: Zu gern hätte ich’s gesehen, hätte Norwegen von uns 17 Punkte bekommen! Außerdem war Lena wieder einfach charmant.

– Die Entwürdigung der letzten Länder: Wer den Sieger vorzeitig kürt, pfeift auf alle, die noch ihre Stimmen abgeben wollen.
– Heftiger Humor: Linda Martin eine Drag-Queen? Da legt der irische Sender zurecht Widerspruch ein.
– Des Sieges zu sicher: Die Dänen zeigten nach der Show einen quietschpinken Truck vor der Halle, der den Fans den Weg über die Brücke zum ESC 2014 wies. Da war aber jemand gut vorbereitet ...
– Urban unzufrieden: Zu bissig, zu gehässig. Am niederträchtigsten: die IKEA-Lampenabteilung im russischen Beitrag und das ständige Genörgel an Punkten für Baku.

Alles in allem: Nächstes Jahr bitte besser. Ich mochte es, wie ein ESC-Fan das diesjährige Motto kurzerhand von „We Are One“ in „We Expected More“ umtaufte.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.518

19.05.2013 18:56
#355 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #353

Kedvesem ist einer meiner liebsten Songs dieses Jahr. Einige können eben etwas damit anfangen und andere nicht. So ist das eben mit dem persönlichen Geschmack.



Ich will dir deine Freude an Song und Plstzierung auch gar nicht nehmen. Dass der ungarische Beitrag hierzulande auf viel Gegenliebe gestoßen ist, lässt sich am Ergebnis ablesen. Ohne die Jury hätte es zwar aber zu zwölf Punkten gereicht (Lena, Tim Bendzko und Alina Süggeler lobten das Lied anschließend über den grünen Klee, Silbereisen favorisierte Dänemark, das Mädel von Glasperlenspiel liebte Norwegen).

Dass die Siegerin bereits vor den letzten vier Abstimmungsergebnissen ausgerufen wurde, hat mich ebenfalls sehr gestört. Ich dachte für einen Moment, dass man sich die Schalte zu den ausstehenden Ländern sparen und deren Punkte am nächsten Tag nachreichen würde. Bitte nicht nachmachen, liebe Dänen!

Die Kritik an Peter Urban ist berechtigt. Dass er seine bereits für die Semifinals zurechtgelegten Kalauer (Stichwort: Lampenabteilung) stupide wiederholen würde, war abzusehen. Gubanov hat weitere Störfaktoren bereits benannt; mir ging sein renitentes Gejammere über Cascadas schlechte Platzierung auf die Nerven.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

19.05.2013 19:08
#356 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich bin leider nicht drauf gekommen, einmal nachzuschauen. Hat vielleicht jemand von euch eine Ahnung, ob die ARD auch eine Tonspur ohne Kommentar übertrug?

Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

19.05.2013 19:25
#357 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Peter Urban steckte wohl auch in der ESC-BLase fest, was die Euphorie für Cascada anging.

Ohne Kommentar gab es von der ARD meines Wissens nach nicht. Da hättest du schon auf den Stream von eurovision.tv zurückgreifen müssen.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

19.05.2013 19:38
#358 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Das Ganze ohne Ton wäre für mich die einzige Möglichkeit diese Veranstaltung zu ertragen.
( Ein Witz,die " Geschmäcker " sind eben verschieden )

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

19.05.2013 21:20
#359 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Die Homepage von Quotenmeter.de hat die deutschen Einschaltquoten veröffentlicht ("ESC bleibt im Vorjahresvergleich stabil"):

Nach den guten Ergebnissen in den Jahren 2010 (14,69 Millionen Zuseher) und 2011 (13,83 Mio.), schalteten im Vorjahr nur mehr 8,29 Mio. Menschen ein. Diesmal waren es 8,21 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 34 Prozent entspricht.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

19.05.2013 21:56
#360 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Nun ist es wieder vorbei und irgendwie war es doch ein gelungener Abend, wobei mich diesmal einige Dinge doch gestört haben:
die vorzeitige Bekanntgabe des Siegers geht gar nicht, dann die Hektik am Ende, kaum ist die Abfrage der Votingergebnisse durch, muss der Sieger zur Bühne hetzten, wird noch während der Pokalübergabe verkabelt und ruckzuck geht es mit dem Siegersong los, in den dann mittendrin der Abspann eingeblendet wird (in Rekordtempo). Das Lied ist noch nichtmal zu Ende, da wir die ganze Sendung beendet. Was soll das ?
Ich kann mir weder vorstellen, daß noch existenzielle Folgeprogramme warten, noch das Tarifverträge auf pünktlichstes Arbeitsende der ESC-Beschäftigten bestehen. Nächsten Samstag können sich die Verantworlichen der EBU mal im Champions-League Finale anschauen, wie eine gescheite Pokalübergabe zelebriert wird.

Überhaupt hatte man diesmal den Eindruck, es wurde extrem aufs Tempo gedrückt. Kaum Unterbrechungen während der Vortragsphase, keine Interviews aus dem Greenroom und eh man sichs versah, waren die Leitungen wieder zu, man musste sich ja schon beeilen, seine 20 Anrufe bzw. SMS durchzubekommen. Und dann halt das abrupte Ende.

Dem guten Peter Urban kann auch mal einer sagen, daß seine Halbfinalsprüche dann schon verbraucht sind und er sich Samstags ruhig was neues ausdenken kann, er bekommt ja auch zweimal Geld dafür.

Inzwischen hab ich, wie gewohnt, den Siegertitel schon vergessen, aber nächstes Jahr bekomm ich ihn in (wahrscheinlich) Kopenhagen ja wieder zu hören.

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