Ich war geschockt, dieses schnulz Lied aus Aserbaidschan gewinnt !!! Und Östereich und Schweiz, die auch tolle Auftritte hatten waren ganz hinten, das schlimmste am Grand Prix ist immer die Punkte Vergabe aller Staaten im Osten und Süden, die nehmen ja immer ihre Nachbar Länder um gut darzustehen und mit den Nachbarländern zu "Liebäugeln".

MfG

Janek

Ja, das Lied ist schnulzig. Aber eine Edelschnulze der allerbesten Sorte. Ich glaube übrigens nicht, dass die Länder (egal ob in Süd-, Ost-, West- oder Nordeuropa) vor ihren jeweiligen Nachbarländern gut darstehen wollen. Wir necken uns doch auch mit den Polen, den Holländern und den Österreichern - und bekommen trotzdem regelmäßig recht hohe Punktzahlen von dort. Nachbarländer haben eben oftmals einen ähnlichen kulturellen Hintergrund - und dementsprechend einen ähnlichen Musikgeschmack. Natürlich gibt es auch Klüngeleien - aber deswegen ist noch niemand ESC-Sieger geworden. Der Siegertitel muss überall ankommen.

Das sehe ich wie Janek: Völlig unverdient, dass die Schweiz und vor allem Österreich so weit hinten gelandet sind während manche von mir schon genannten Länder soweit vorne waren. Bei der "Klüngelei" fand ich vor allem komisch, dass wir vom Ballermann nur 3 Punkte bekommen haben. Von Spanien kriegen wir sonst traditionell die meisten Punkte.

Zitat von Marmstorfer

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Natürlich gibt es auch Klüngeleien - aber deswegen ist noch niemand ESC-Sieger geworden. Der Siegertitel muss überall ankommen.

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Wobei das aber auch passieren könnte. Der Abstand von Platz 1 und Platz 2 waren ja jetzt auch nur 32 Punkte. Sollte das irgendwann noch geringer ausfallen, dann kann auch Nachbarschaft oder Diaspora den Unterschied zwischen Sieg oder eben Platz 2 ausmachen.

Zitat von Thomas

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Bei der "Klüngelei" fand ich vor allem komisch, dass wir vom Ballermann nur 3 Punkte bekommen haben. Von Spanien kriegen wir sonst traditionell die meisten Punkte.

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Vielleicht war das Lied zu düster für den Ballermann. Oder die spanischen Juroren haben es nicht gemocht.

Ich bin gerade der glücklichste Mensch der Welt (auch wenn das in diesem Moment vielleicht viele behaupten). Die Nachricht der Nacht ist: Italien hat den zweiten Platz gemacht!! Niemand hätte mit einem so großen Erfolg des Jazzmusikers Raphael Gualazzi gerechnet und am wenigsten ich, der ich dieses Lied als meinen persönlichen Favoriten ausgemacht und nicht weniger als sieben Mal dafür angerufen habe. Über Italiens Beitrag wurde kaum berichtet, unter Fans fand er wenig Anklang und das generelle Feedback hörte sich nach „Diese Art von Musik passt nicht zum ESC“ an. Welch eine Sensation, dass solche Pessimisten nun eines besseren belehrt worden sind. Gute Musik ist also doch ein Garant für gute Punkte!
Nur an zweitwichtigster Stelle kommt deshalb der Sieg Aserbaidschans für mich, den auch ich nach der Auslosung der Startreihenfolge für ziemlich wahrscheinlich gehalten hatte. Ohne Frage ist er nicht unverdient und auch über die bald folgende strohdumme Entrüstung, weil ein „Land aus dem Osten“ gewonnen hat (und das Lied, das von dort kommt, kann natürlich nur schlecht sein), kann ich nur den Kopf schütteln. Aserbaidschan bot eine moderne, einprägsame Popmelodie wie schon im letzten Jahr, die dieses Mal aber durch eine stilvolle Inszenierung und vor allem durch sympathische und bescheidene Interpreten überzeugte. Welch ein Grauen war es dagegen, bei der Punktevergabe wieder die berüchtigte Safura (Aserbaidschan 2010) in ihrer altbekannt selbstverliebten Art zu sehen. Ich freue mich umso mehr für Ell und Nikki und hoffe, dass sich Aserbaidschan – ehrlich gesagt entgegen meiner Befürchtungen – als professionelles und tolerantes Gastgeberland präsentieren wird.

Nachdem die beiden ersten Plätze geklärt sind, hier die Übersicht über das Finalergebnis:

– 01. 221 Punkte – Aserbaidschan – Ell / Nikki: Running Scared
– 02. 189 Punkte – Italien – Raphael Gualazzi: Madness of Love
– 03. 185 Punkte – Schweden – Eric Saade: Popular
– 04. 159 Punkte – Ukraine – Mika Newton: Angel
– 05. 134 Punkte – Dänemark – A Friend in London: New Tomorrow

– 06. 125 Punkte – Bosnien-Herzegowina – Dino Merlin: Love in Rewind
– 07. 120 Punkte – Griechenland – Loukas Yiorkas feat. Stereo Mike: Watch My Dance
– 08. 119 Punkte – Irland – Jedward: Lipstick
– 09. 110 Punkte – Georgien – Eldrine: One More Day
– 10. 107 Punkte – Deutschland – Lena: Taken by a Stranger

– 11. 100 Punkte – Großbritannien – Blue: I Can
– 12. 097 Punkte – Moldau – Zdob şi Zdub: So Lucky
– 13. 096 Punkte – Slowenien – Maja Keuc: No One
– 14. 085 Punkte – Serbien – Nina: Caroban
– 15. 082 Punkte – Frankreich – Amaury Vassili: Sognu

– 16. 077 Punkte – Russland – Alexey Vorobyov: Get You
– 17. 077 Punkte – Rumänien – Hotel FM: Change
– 18. 064 Punkte – Österreich – Nadine Beiler: The Secret Is Love
– 19. 063 Punkte – Litauen – Evelina Sašenko: C’est ma vie
– 20. 061 Punkte – Island – Sjonni’s Friends: Coming Home

– 21. 057 Punkte – Finnland – Paradise Oskar: Da da dam
– 22. 053 Punkte – Ungarn – Kati Wolf: What About My Dreams
– 23. 050 Punkte – Spanien – Lucia Perez: Que me quiten lo bailao
– 24. 044 Punkte – Estland – Getter Jaani: Rockefeller Street
– 25. 019 Punkte – Schweiz – Anna Rossinelli: In Love for a While

Viele der Prognosen haben sich damit in Luft aufgelöst: Favoriten wie Russland (wohl doch zu glatt und durchschnittlich), Estland (unverständlicherweise unbeachtet), Frankreich (die alte Weisheit, dass Oper im ESC nicht gut ankommt, bewahrheitete sich eben doch wieder, siehe Malena Ernmann) und Großbritannien (Platz 11 ist respektabel, liegt aber unter den Erwartungen) haben sich auf die hinteren Plätze verkrümelt. Ungarn und Finnland waren nie ernste Favoriten auf eine Topplatzierung, sind durch ihre Startnummern aber dennoch unter Wert weggegangen. Mich wundert das Abschneiden der Ukraine – es kann nur an der Sandfrau liegen – und Georgiens – hier halfen Genreeinzigartigkeit (die Türkei musste ja draußen bleiben) und Startnummer 25. Eric Saade hat ebenfalls besser abgeschnitten, als ich dachte. Sein Stampflied scheint doch erstaunlich viele Freunde gefunden zu haben. Die Platzierung der Schweizerin war vorauszusehen.

Die Show bot großartige Unterhaltung und war technisch erstklassig und mit Liebe zum Detail inszeniert. In den Semifinals hielt ich auch nicht viel vom Design des Green Rooms, doch als sich dessen Aufbau vor der Punktevergabe erklärte, war es eine spektakuläre und gelungene Überraschung. Noch einmal hervorheben möchte ich auch die sehr schön inszenierten Postkarten und die Verwendung des Lieds „Wonderful“ von Gary Go als Leitmotiv für den Contest.
Gespalten bin ich nur, was die Shownummern angeht. Die einleitende Performance von „Sattelite“ heizte der Halle vernünftig ein und machte auch vor dem Fernseher Spaß, dennoch finde ich es schade, dass der NDR darauf verzichtet hat, ein paar filmisch interessante Introvideos zu produzieren, und stattdessen direkt nach einer kurzen Einblendung der Worte „Feel your heart beat“ in die Arena einzutauchen. Ich fühlte mich ein wenig wie ins kalte Wasser geworfen und um eine Einführung der Geschichte des vergangenen ESC-Jahres betrogen.
Was überhaupt nicht ging, war der beschämenswerte Interval-Act. Einmal ist es wirklich nicht die feine englische Art, in der Pause einfach einen x-beliebigen Künstler auf die Bühne zu stellen und diesen zwei Lieder performen zu lassen – ich erwarte hier eine wesentlich spektakulärere Nummer, die sich von der Hauptphase der Sendung unterscheidet –, andererseits trat Jan Delay auch dieses Mal so affektiert und übercool auf, wie es eben seine Art ist. Ein absoluter Abturner!

Trotzdem hat das Team in Düsseldorf gute Arbeit geleistet und einen der besten ESCs, die ich bislang gesehen habe, auf die Beine gestellt. Ich habe mich über alle drei Sendungen, die allgemeine Berichterstattung, die Diskussionen im Forum und nicht zuletzt auch über die Ergebnisse gefreut. Und falls es im Verlauf dieses laaangen Postings bereits in Vergessenheit geraten ist, bringe ich es gern noch einmal in Erinnerung: Italien hat den zweiten Platz gemacht!!

Zitat von Count Villain

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Der Abstand von Platz 1 und Platz 2 waren ja jetzt auch nur 32 Punkte. Sollte das irgendwann noch geringer ausfallen, dann kann auch Nachbarschaft oder Diaspora den Unterschied zwischen Sieg oder eben Platz 2 ausmachen.

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Das kann man natürlich so sehen. Aber der Siegertitel hat logischerweise immer eine hohe Punktzahl. Und die erreicht man nicht nur durch Klüngeleien.

ITALY SPAM

Zitat von Gubanov

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Niemand hätte mit einem so großen Erfolg des Jazzmusikers Raphael Gualazzi gerechnet und am wenigsten ich, der ich dieses Lied als meinen persönlichen Favoriten ausgemacht und nicht weniger als sieben Mal dafür angerufen habe.

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Na guck mal, noch einen glücklich gemacht.

Aber hat Italien überhaupt Punkte von uns bekommen?

Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, dass meine Anrufe für Irland zu den 8 Punkten aus Deutschland beigetragen haben. Wurde auch mal wieder Zeit nachdem meine Anrufe in den letzten Jahren schon so oft ins Leere gegangen sind.

Dennoch befinde ich mich immer noch in einem verwirrten Zustand.

Ich habe gestern zum ersten Mal das Finale des ESC verfolgt. Es war ein schönes, unvergessliches Erlebnis und ich ziehe meinen Hut vor der Professionalität, mit der Deutschland diesen Wettbewerb gestemmt hat.

Leider fanden sich meine persönlichen Favoriten nicht auf den vorderen Rängen. Der Sieg für Aserbaidschan ist überraschend, aufgrund der guten Bewertungen aus den Reihen der Oststaaten jedoch verständlich. Die beiden Künstler gaben eine perfekte Vorstellung und konnten Jury und Publikum mit ihrem Popsong, der modern und mit Gefühl vorgetragen wurde, überzeugen.
Ein paar Worte zu Lena: Ich finde, sie hat viel von ihrem Charisma und ihrer jugendlichen Fröhlichkeit eingebüßt. Das Lied hat mich nicht überzeugt, es ist mau und der Esprit, den die meisten ihrer Kollegen vermittelten, fehlte hier.
"Taken by a Stranger" wirkte fad und sowohl Hintergrundtänzerinnen, als auch Lena selbst ließen Charme und Sympathie vermissen. Sie versuchte, verführerisch und reifer zu wirken und hat damit den erfrischenden Bonus vom Vorjahr verspielt.

Hier nun mein Wunschergebnis:

12 Punkte: FRANKREICH mit Amaury Vassili: Sognu (Der junge Tenor aus der Normandie hat mit seiner Wahnsinnsstimme, dem gemäßigten Bühnenbild und seiner schlichten Präsenz dem korsischen Lied Leben eingehaucht.)
10 Punkte: DÄNEMARK mit A Friend in London: New Tomorrow (Die spritzigen Dänen überzeugten mich mit dem gefühlvollen Zukunftslied, das sie auf sympathische und eingängige Weise interpretierten.)
8 Punkte: FINNLAND mit Paradise Oskar: Da da dam (Der spitzbübische Blondschopf wirkte nicht nur auf listige Weise sympathisch, sondern verlieh seinem Vortrag Bescheidenheit und Einfachheit - eine Seltenheit zwischen spitzen Hüten und futuristischen Rockklängen.)

Gleich dahinter sehe ich IRLAND. Jedward mit "Lipstick" muss man einfach mögen.

Ich glaube auch, dass Lena nur 10. wurde lag hauptsächlich daran, dass sie nicht mehr unschuldig naiv wie letztes Jahr rüberkam, sondern ganz im Gegenteil cool, professionell und verführerisch mit Schlafzimmerblick. Das kam wohl nicht mehr so gut an. Ich mache ihr aber keinen Vorwurf, da das wohl so gewollt war und es klar ist, dass sie sich innerhalb eines Jahres etwas ändert und professioneller wird.

Was mich noch wundert ist, dass die Buchmacher- und Google-Favoriten Deutschland, GB, Irland und vor allem Frankreich alle keine vorderen Plätze haben. In den letzten Jahren konnte man darauf vertrauen, aber das gilt scheinbar nicht mehr.

Ich hab tatsächlich abgestimmt für: Bosnien !!! Da sie auch 7 Punkte von uns bekommen haben - hats das gebracht - oder auch nicht

ansonsten auf Platz 2 hätte ich Finland gelegen und Platz 3 die Iren geteilt mit Spanien :)

Da stimme ich nicht zu !!! Das das so gewollt war, von ihr nicht ! Raab und andere habeN versucht was anderes aus ihr zu machen, was sie eigentlich ist. (Zudem war der Song zu düster, sie war nicht ihrem Charakter passend geschminkt, dass Lied war nicht so zum mit Tanzen geeignet wie Satellite)

MfG

Janek

Tatsache ist, dass "Taken by a Stranger" unter allen zur Auswahl stehenden Liedern Lenas Favorit war und sie sich sehr gefreut hat als es gewählt wurde. Hat sie gerade eben auf Pro 7 wieder gesagt. Wer jetzt genau die Choreografie, das Outfit und die Art des Schminkens (Smokey Eyes) bestimmt hat weiß ich nicht und du wohl auch nicht. Ich gehe aber stark davon aus, dass Lena da nichts gegen hatte.

Ja, da teile ich auch deine Meinung ! Aber wenn sie zu Raab nein sagen würde, würde Raab sich das gefallen lassen ??

MfG

Janek

Raab ist dafür bekannt, dass er seinen Schützlingen nichts aufdrängt was die nicht wollen. Z.B. hat er den Max Mutzke 2004 beim ESC mit seinen Extrem-Augenbrauen auftreten lassen, obwohl viele in den Foren gefordert hatten, dass die rasiert werden müssen. Ich tippe für Lenas Outfit und Schminkart war er überhaupt nicht zuständig, sondern "Maskenbildner", "Kleidungsausstatter" etc. (mir fallen die richtigen Worte zu den Berufen nicht ein). Wie ich das in den Jahren so mitgekriegt habe hat der Raab überhaupt keine Ahnung von Klamotten.