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Dieses Thema hat 847 Antworten
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

29.04.2011 22:48
#121 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich habe natürlich auch regelmäßig die diesjährige Song-Contest-Musik auf Rotation laufen und ändere dementsprechend relativ häufig meine eigene Top-10. Die Top-3 sind dabei absolut stabil. Ich kann auch keine individuellen persönlichen Platzierungen nennen, aber etwas gröbere Einteilungen:

Absolute Knaller:
Plätze 1 und 2 sind für mich Italien und Ungarn.
Platz 3 geht an Großbritannien.

Sehr gute Songs:
Auf den Plätzen 4 und 5 würde ich gern Bosnien & Herzegowina sowie Estland sehen.
Den Rest der Top-10 fülle ich mit Polen, Deutschland, Dänemark, der Türkei und Russland auf.

Der Jahrgang ist wieder nicht so schwach wie anfangs gedacht, sondern im Gegenteil ziemlich modern. Es gibt einige Nummern, die nur knapp an der Auflistung hier vorbeischrammen (v.a. Aserbaidschan, Irland und Finnland). Dass es auf der anderen Seite in Ländern wie Österreich, Island oder Portugal aber auch zu krassen Fehlentscheidungen kam, muss ich wohl nicht nochmal betonen.

Meine „disliked favourites“ dieses Jahr: definitiv Frankreich und Schweden.

Empfehlenswert finde ich hingegen die „Songcheck“-Videos auf der offiziellen NDR-Seite. Jan Kuhlmann ist etwas merkwürdig drauf, aber Thomas Mohr, Tim Frühling und vor allem natürlich der gute Peter Urban machen immer wieder Spaß mit ihren Analysen.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

30.04.2011 18:43
#122 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Wie schön, dass es nicht nur mir so geht. Meine Rangliste ist auch konstanten Änderungen unterworfen. Dabei spielt nicht nur meine Tagesform, sondern vor allen Dingen auch die Startreihenfolge der Lieder eine große Rolle. Als Beispiel einmal meine Top 15 nach Hören der CD-Kompilation. Beim ersten Durchgang vor ein paar Tagen habe ich dabei in der Rangfolge CD 1, CD 2 gehört und beim zweiten Durchgang heute CD 2, CD 1. Nachfolgend die Rangliste nach dem zweiten Durchgang. In Klammern dabei die Veränderung verglichen mit der Rangfolge nach dem ersten Durchgang (+1 = um einen Platz verbessert, usw.). Keine Klammer bedeutet derselbe Platz in beiden Rangfolgen.

01. France (+1)
02. Azerbaijan (+5)
03. Greece
04. Germany
05. Ireland (-4)
06. Belarus (+3)
07. Sweden (-1)
08. Finland (+25)
09. Russia (+4)
10. Estonia (-2)
11. Armenia (+11)
12. Italy
13. Switzerland (+7)
14. Ukraine (-4)
15. Bosnia-Herzegovina

Deutlich zu erkennen, dass ein paar Lieder von der ersten CD im zweiten Durchlauf deutlich besser abgeschnitten haben (Aserbaidschen, Finnland, Armenien, Schweiz). Sie wirken scheinbar stärker, je weniger Lieder man anschließend noch hört. Umgekehrt haben Lieder von der zweiten CD nun verloren (Irland, Ukraine). Was von einem Startplatz im Mittelfeld noch mein Spitzenreiter war, wurde nun von Startposition 1 aus (Irland ist der erste Track auf der zweiten CD) von anderen guten Songs überlagert. Von daher ist die Neuregelung vom letzten Jahr bereits ab dem ersten Song abstimmen zu können, für die Chancengleichheit vielleicht doch ganz sinnvoll. Als nächstes werde ich mir mal die Videos der Teilnehmer in Auftrittsreihenfolge zu Gemüte führen. Mal schauen wie die Rangliste danach aussieht. Natürlich wieder etwas anders. Und natürlich wird eine Rangliste nach den ESC-Abenden auch wieder anders aussehen, denn vorher bewerte ich ja nur die Studiofassungen. Von daher ist das alles ohnehin nur Spielerei, mein endgültiger Favorit wird sich im Finale zeigen. Letztes Jahr deckte er sich dank guter Live-Performance mit meinem Pre-Contest-Favoriten, aber das muss ja nicht immer so sein. Gerade in so einem offenen und in meinen Augen wirklich starken Jahrgang wie diesem. Aber dennoch lassen sich gewisse Tendenzen und Konstanten festmachen.

Absolute Knaller
Mein Liebling der ersten CD ist unbestreitbar Frankreich. Für den einen ein "disliked favourite", für den anderen ein "absolute favourite". Allerdings habe ich auch als Kind schon gerne klassische Musik gehört, auch wenn sich das mit der Pubertät dann irgendwie komplett gegeben hat. Zudem kommt das Lied meinem Sinn für Dramatik entgegen und auch optisch kann ich mich nicht beklagen. Irland ist mein Favorit der zweiten CD, weil es auf mich sehr cool und zeitgenössisch herüber kommt. Die haben gute Chancen im zweiten Semi meine Anrufe zu bekommen. Irgendwie habe ich damit zwei Extreme ganz oben. Das eine reaktionär, das andere modern. Aber da ich beide nicht wirklich als Sieger des Contests sehe, muss ich mir über die Frage, was davon langfristig für den Contest besser wäre, nicht den Kopf zerbrechen. Die Top 5 werden dann komplettiert von Deutschland (spannend und anders), Aserbaidschan (sehe ich nach wie vor als potentiellen Sieger) und Griechenland (schon wieder zwei Extreme, die aufeinandertreffen, und das in nur einem einzigen Song).

Sehr gute Songs
Tja, ab nun wird es allerdings schwierig. Da ich diesen Jahrgang wie schon gesagt - was meinen persönlichen Geschmack angeht - für sehr stark halte, kommt hier jetzt ein Pulk, der zu groß ist, um alle Songs einzeln zu nennen. Zumal ich auch ein Freund der musikalischen Vielfalt bin und diese in diesem Jahr auf jeden Fall geboten wird. Von den von Gubanov genannten Songs würde ich folgende hier einordnen: Italien (tolles Comeback), Estland, Bosnien-Herzegowina, Russland sowie Großbritannien und Island (beide allerdings schon mit Abstrichen; Blues Song hätte innovativer ausfallen können, typischer Reunion-Versuch). Und darüberhinaus dann eben noch einige mehr.

Kurz gesagt habe ich dieses Jahr keinen eindeutigen Favoriten, dafür aber eine Unmenge an Liedern, die für mich Top-Ten-würdig wären. Was Österreich und Portugal angeht, schließe ich mich Gubanov an. Mit den Beiträgen aus Litauen (hoffnungslos altmodisch) und Bulgarien kann ich ebenfalls nichts anfangen. Bei Belgien und Spanien hängt es von meiner Stimmung ab, ob ich sie als nervtötend (Belgien) bzw. dröge (Spanien) oder gerade noch annehmbar empfinde.

Da einer meiner Knaller ja zu Gubanovs "disliked favourites" gehört, erwidere ich das Kompliment. Mein absoluter "disliked favourite" dieses Jahr ist Ungarn. Zum einen reagiere ich irgendwie allergisch auf Fan-Hypes (Ungarn hat gute Chancen, das Voting der ESC-Fanclubs zu gewinnen; selbst Alexander Rybak, dessen Fairytale ich sehr mag, hätte mir als Gewinner noch hundertmal besser gefallen, wenn er vorher ein Außenseiter gewesen wäre) und zum anderen verstehe ich einfach nicht, was an diesem Lied so toll sein soll. Für mich ist das nur ein generischer ESC-Eurodance-Song, wie er in jedem Jahr mindestens einmal dabei ist. Konservativ und wenig überraschend. Aber vielleicht fahren die Fans ja gerade deshalb so darauf ab. Oder kann mir das einer von euch erklären?

Schweden kann ich als "disliked favourite" verstehen, auch wenn es für mich eher ein "guilty pleasure" ist (wie auch Armenien). Im Grunde ist das Lied nur heiße Luft ohne Substanz, aber Show und Eingängigkeit fangen mich dennoch immer wieder ein.

So, so viel erst einmal von mir dazu. Die "Songcheck"-Videos kann ich auch empfehlen. So etwas würde ich mir ab jetzt für jedes Jahr wünschen! In Schweden gibt es ganze Preview-Shows mit Expertenrunde.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

30.04.2011 20:26
#123 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich sehe keinen Hype um Ungarns Lied. Über das Comeback des Landes wird so gut wie nie berichtet, stattdessen liest man wieder und wieder über angebliche Live-Schwächen der Sängerin und es wird behauptet, Ungarn könne schon mit einer Finalteilnahme zufrieden sein. Selbst im größten ESC-Forum ist das Ungarn-Thema nur 67 Seiten lang (vgl. Deutschland mit 339, Irland mit 426 oder Schweden mit 1427 Seiten).
Was die von dir gewünschte Erklärung angeht: "What About My Dreams" hat die beste ESC-Melodie seit Jahren!

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

30.04.2011 20:39
#124 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Da kann man doch mal sehen, wie unterschiedlich die Wahrnehmung des einzelnen doch ist. Von den Seiten, auf denen ich regelmäßig unterwegs bin, habe ich das Gefühl mitgenommen, dass Ungarns Lied in der Fangemeinde sehr gut ankommt. Und wie gesagt ebenfalls in der Wertung der offiziellen Fanclubs. Aber egal ob mit oder ohne Hype, mich erreicht der Song nicht (vielleicht sollte ich mich den Leuten in dem Forum anschließen ). Das von mir wahrgenommene "Fan-Gefallen" ärgert mich nur noch zusätzlich.

Aber du hast Recht, Gesamt-Hypes (Fans, Buchmacher, ...) gibt es natürlich um andere Songs. Das sind aber in der Regel welche, die auch meine Gnade finden.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

30.04.2011 23:55
#125 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Hier noch einmal als Quelle zwei Links, die exemplarisch für meine Wahrnehmung stehen.

http://blog.prinz.de/grand-prix/halbfina...-zahlenanalyse/

http://www.esctoday.com/news/read/17246

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

11.05.2011 01:47
#126 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Das erste Halbfinale ist absolviert - und konnte ergebnistechnisch sowohl mit höchst positiven, wie auch mit negativen Überraschungen aufwarten. Ich bin zwar auch ein großer Freund des ESC, allerdings nicht derart fanatisch, dass ich bereits vor Beginn der ESC-Woche die meisten Lieder bereits auswendig mitsingen kann. Und so hörte ich heute (bzw. gestern; es ist schon nach Mitternacht) viele Songs zum ersten Mal.

Teilweise kam es zu sensationellen Entscheidungen: Norwegen und die Türkei sind ausgeschieden. Insbesondere das Ausscheiden des norwegischen Beitrags wurde allgemein mit Unverständnis aufgenommen. Das im Vorfeld hoch gehandelte Lied aus Armenien, das in der Tat mit einem Ohrwurmrefrain aufwarten konnte, musste ebenfalls vorzeitig die Segel streichenn. Die Interpretin hat in meinen Augen aber auch schwach gesungen; da wäre definitiv mehr drin gewesen.

Bei einigen Ländern war ein Ausscheiden unvermeidlich: Polen, Albanien, Malta, Kroatien (schöner Kleidertrick, aber sonst?) und Portugal (mutig, aber sowas von chancenlos) platzierten sich schnell auf der Abschussliste, wie auch Georgien mit einer nervtötenden, unmelodiösen Linkin Park/Apocalyptica-Kopie. Dass letztgenannter Beitrag dennoch ins Finale einzog, ist beinahe die größte negative Überraschung. Auch der furchtbare griechische Song (ohne Melodie, dann doch lieber wieder "Opa!") zog unverdienterweise, wenn auch nicht völlig unerwartet, ins große Finale ein. Ebenso Ungarn mit einem recht flotten Discostück, Russland mit Lady Gaga-Sound und Litauen mit einer kitschigen Musical-Nummer. Diese drei Songs fallen unter die Kategorie "OK", wie auch die niedliche Singer/Songwriter-Nummer aus Finnland, die von einem smarten Interpreten und einem ansprechenden Bühnenbild profitieren konnte.

Über den Finaleinzug folgender vier Länder habe ich mich sehr gefreut: Aserbaidschan, Schweiz, Island und Serbien. Aserbaidschan wartet mit lupenreinem Ohrwurm-Pop auf, der mir mit jedem Hören besser gefällt - klasse! Die junge, hübsche Schweizerin überzeugte mit Ausstrahlung, einem reduziert arrangiertem Singer/Songwriter-Stück und einer der besten gesanglichen Leistungen des Abends. Die sechsköpfige Truppe aus Island spielte ein höchst melodiöses Lied mit Country-Pop-Einflüssen und kam ohne aufwendige Show aus. Ich hätte nicht mit einem Weiterkommen gerechnet; in diesem Fall hat Europa Geschmack bewiesen. Ganz toll auch Serbien - obwohl ich sonst mit den Beiträgen dieses Landes eher wenig anfangen kann. Der Sieg der Kampflesbe von 2007 ist mir bis heute ein Rätsel; für mich der schlechteste Siegertitel der letzten 15 Jahre. Und der kurios frisierte Interpret vom letzten Jahr dürfte den meisten noch in unangenehmer Erinnerung sein. Aber dieses Jahr: feinster Sixties-Retropop, tolle Kostüme, tolles Bühnenbild - ein echter Knaller.

Ich bin spätestens jetzt im Songcontest-Fieber; die Show war sehr gut, das Bühnenbild fantastisch, die Moderatoren angenehm locker und die Idee mit den "Postkarten" war charmant und technisch auf allerhöchstem Niveau umgesetzt. Das bisweilen allerdings der Ton sämtlicher Kommentatoren ausfiel, war eine Panne, wie sie am Sonnabend auf keinen Fall passieren sollte.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

11.05.2011 07:25
#127 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Toll, Marmstorfer, wie ich dir ab dem dritten Absatz in jedem Satz mindestens einmal vehement widersprechen würde.

Hier aber erst nochmal die beflaggte Übersicht über die Ergebnisse des ersten Semifinals. Qualifiziert fürs Finale haben sich (in alphabetischer Reihenfolge):

- Serbien
- Russland
- Schweiz
- Georgien
- Finnland
- Island
- Ungarn
- Litauen
- Aserbaidschan
- Griechenland

Von der Show, die das Erste in Düsseldorf ablieferte, war ich mehr als begeistert. Das Bühnenbild, die Atmosphäre in der Halle (obwohl angeblich nur 16'000 Zuschauer anwesend gewesen sein sollen, sah es nicht nach leeren Feldern wie ehedem z.B. in Russland aus >>> bessere Sitzorganisation), die "Postkarten"-Einspielfilme, die Grafiken und nicht zuletzt die super gelungenen Moderationen machten den Tonfehler der Kommentatoren locker wieder wett. Überraschenderweise haben mich vor allem Anke Engelke (diese scheint für die ESC-Moderation geboren worden zu sein) und Stefan Raab als geeigneter Sparringspartner überzeugt. Mein Highlight des Abends:

Stefan: "The voting is so easy, even a women can explain it."
Anke: "The voting is so easy, even a man can understand it."

Judith Rakers schien im Vergleich mit der sprachlichen Komponente ihrer Aufgabe ein wenig überfordert und auch ziemlich arg nervös zu sein. - Was mir auch sehr gefallen hat, war die Aufnahme des Wettbewerbsmottos "Feel your heart beat" in die bassigen und lichtbegleiteten "Herzschläge", die vor jedem Lied eingespielt wurden, der Menge richtig einheizten und richtig Spannung erzeugten. Auch der Interval-Act konnte sich sehen lassen - eine gelungene Darbietung!

Nun aber zu den Songs. Und da fällt mir wie Marmstorfer als erstes auf, wer sich nicht qualifizierte. "Morgen wird es heißen Schnee regnen", prognostizierte ein Fan gestern Abend schon - die Naturgesetze seien außer Kraft gesetzt und Türkei und Armenien im Halbfinale ausgeschieden. Bei Armenien wundert es mich nicht; Emmys Auftritt krankte an dünnem Stimmchen und einer "ungeschickten" Inszenierung. Die Türkei hingegen hätte auf jeden Fall ins Finale gehört mit ihrem tollen Rocksong, der nicht nur für mich einen viel stimmigeren Eindruck machte als das Schreiwirrwarr aus Georgien. Auch Norwegen und Polen hätten feste Bänke sein sollen, scheiterten aber an ihren Startpositionen. Dass San Marino nur einmal singen würde, war zwar im Vorfeld leider klar, liegt aber nur an der Größe und Lage des Landes, nicht an der Darbietung des gestrigen Abends. Zwergstaaten haben es eben über die Maßen schwer. Da bin ich gespannt, wie sich morgen Zypern schlagen wird.

Mit Blick auf die qualifizierten Songs erschließt sich mir musikalisch gesehen auch so einiges nicht. Litauen - die Disney-Ballade ohne Stil und Vernunft -, Georgien - auch Lieder ohne Melodie können also ins Finale kommen - und Island sind ein echter Griff in den Mustopf. Man stellte offenbar sicher, die Vorgeschichte des isländischen Lieds von jedem Kommentator in Europa herausposaunen zu lassen, um genug Mitleidspunkte fürs Finale zu sammeln. Respektvoll dem Verstorbenen gegenüber nenne ich das nur bedingt. Ebenfalls überraschend: Die Schweiz ist im Finale! Für das Land selbst freut es mich ungemein, gehörte es 2008/9 doch zu den unterschätztesten Nationen überhaupt, war lange ohne Finalteilnahme und deshalb oftmals der Staat, der Rückzugsgerüchte anheizte. Das Lied selbst ist aber weder in sich finalwürdig noch wurde es finalwürdig vorgetragen. Anna Rossinelli mag "eine ganz Nette" sein und die Töne getroffen haben, näselte sich aber in einer äußerst befremdlichen Stimmtechnik durch ihre 3 Minuten. Ich würde behaupten, dass hier die Jurys nachgeholfen haben.

Über die Qualifikation von Serbien habe ich mich gefreut, nachdem mich Nina erst mit ihrem Live-Auftritt von "Caroban" überzeugt hat. Russland war ebenso wie Aserbaidschan und Griechenland eine sichere Sache - hier spielen nationale Reputationen, geschickte und erfahrene Inszenierungen und der traditionelle Eurovisionsgeschmack eine Rolle und sichern drei gute Finalnummern. Ungarn musste relativ lang zittern, was mir fast den Verstand raubte. Kati Wolfs Auftritt war souverän und hat mir erwartungsgemäß am meisten Spaß gemacht. Der strahlende Sieger des Abends ist dennoch ein anderer: Paradise Oskar aus Finnland steckte alle Konkurrenten mit ruhiger Nummer, cleverem Charme und dem besten aller LED-Wand-Designs locker in die Tasche. Der lauteste Applaus war ihm sicher und das Weiterkommen in die nächste Runde nur eine Formsache.

Die teilweise etwas "seltsamen" Ergebnisse des ersten Semifinals machen mich umso gespannter auf die morgige zweite Qualifikationsrunde und beeinflussen vielleicht auch die Chancen der anderen Interpreten. Nach dem Erfolg des schweizer und vor allem des litauischen Beitrags halte ich es zum Beispiel nicht mehr für ausgeschlossen, dass auch Österreich ins Finale einzieht. Dennoch glaube ich, dass wir auch morgen mindestens einen großen Favoriten floppen sehen werden. Die Frage ist nur: Wird es Schweden oder Irland sein?

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

11.05.2011 07:55
#128 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Und wie ich gerade gesehen habe, wurden auch die Startpositionen fürs Finale schon ausgelost. Die sind aber wirklich ein riesiges Debakel: Während der tolle finnische Song das Finale eröffnen muss (dafür fehlt ihm der in-Stimmung-bring-Beat), schließt die große Show am Samstag mit Serbien und Georgien - zwei Non-Highlights. Auch Island darf sich gen Ende, auf Platz 21, nochmal anbiedern. Die Schweiz tritt nach Italien an, was endgültig Garant für das Scheitern des Rückkehrlands ist. Kati Wolf hat mit Startnummer 5 ebenso einen Tiefschlag bekommen. Also wirklich: Wenn der Zufall so unfreundlich ist, käme es auf einen zweiten Auslosungsversuch doch wahrlich nicht an.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

11.05.2011 11:06
#129 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Toll, Marmstorfer, wie ich dir ab dem dritten Absatz in jedem Satz mindestens einmal vehement widersprechen würde.



Wie bitte? Ich glaube, ich sollte ernsthaft darüber nachdenken dieses Forum zu verlassen.

Unterdessen wurden auch die Mitglieder der deutschen Jury bekanntgegeben. Es handelt sich um...

Gerd Gebhardt (Produzent der Echo-Verleihung)
Alina Süggeler (Sängerin der Band "Frida Gold")
Edi van Beek (Musikchef von "Bayern 3")
Eva Briegel (Sängerin der Band "Juli")

Als Jury-Präsidentin fungiert Sängerin und Moderatorin Ina Müller ("Moin Kinnings!!!").

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

11.05.2011 22:23
#130 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich würde euch beiden auch in mehreren Sätzen widersprechen - und ihr sicher mir. Wir sollten besser alle diesem Forum fernbleiben.

Mich hat auch am meisten überrascht, dass Norwegen, Armenien und Türkei alle nicht weitergekommen sind. Überdies niemand aus den ersten fünf Starten. Haben sich da die Uptempo-Nummern gegenseitig die Punkte weg genommen? Könnte Donnerstag wieder passieren, wenn am Anfang so viele langsame Songs aufeinanderfolgen. Gut, gesanglich waren Norwegen und Armenien nicht besonders - aber das war Ungarn auch nicht (vielleicht hat hier doch das starke Lied getragen, dass scheinbar alle mögen außer mir ). Bei Norwegen hatte ich anfangs zwar nicht an ein Weiterkommen gedacht, aber nach all der positiven Resonanz im Internet hat es mich dann überrascht, da letztendlich Recht behalten zu haben - zumal ich fand, dass Stella glaubhaft herüber bringen konnte, dass sie Spaß auf der Bühne hat. Und den türkischen Rocksong fand ich auch viel gefälliger und mainstreamiger als Georgien, auch wenn ich denen ebenfalls kurz nach Wahl ihres Titel ein gewisses Potential zugesprochen hatte.

Am meisten überrascht hat mich aber das Weiterkommen von Litauen. Die hatte ich eigentlich zusammen mit Malta (gut gemeint ist halt immer das Gegenteil von gut), Albanien (tolle Stimme, aber zu aggressive Ausstrahlung), Kroatien (zweifache Kleidungstricks haben schon 2007 nicht mehr gezogen), Polen (zu wenig erinnerungswürdig von Startplatz 1 aus) und Portugal (begreift in Resteuropa keiner) in der Liste der No-Hoper.

San Marino und Serbien waren bei mir Wackelkandidaten. Für San Marino tut es mir leid. Ich fand, das war schöner Titel, aber wohl zu spannungsarm. Dennoch, wenn schon etwas balladiges, dann hätte ich mir lieber San Marino gewünscht als das etwas altbackene Litauen. Serbien hat mir live besser gefallen als auf CD. Vielelicht wirkte aber auch nur das hypnotisierende Bühnenbild auf mich.

Schweiz und Island hatte ich trotz aller Unkenrufe schon lange auf meinem Schirm. Bei Island haben alle meine Bekannten mitgewippt. Und dann auch noch die Tragik, wenn man den Songtext mit dem Tod des Verfassers in Verbindung setzt. Schweiz war wohltuend unaufgeregt. Kam für mich sympathisch herüber.

"Der furchtbare griechische Song" ist einer meiner Lieblinge dieses Jahr. Voller Dramatik und Gegensätzlichkeit. Und natürlich hat das Lied eine Melodie, zumindest im Refrain. Die Strophen sind halt ... Rap. Arrangement, griechischer Gesang und Inszenierung finde ich aber Gänsehaut erzeugend - im positiven Sinne! Aber dass ich mit meiner Vorliebe für dramatisch arrangierte und vorgetragene Songs (wie auch Spanien und Israel letztes Jahr) meist allein auf weiter Flur stehe, ist mir auch durchaus bewusst.

Zu dem Rest gibt es nicht viel zu sagen. Russland routiniert wie immer, Aserbaidschan sehe ich immer noch Siegchancen und Finnland war ja auch Charme-, Unschulds- und Niedlichkeits-Show pur, wunderbar konterkariert von der gewaltigen Erdkugel.

Die Moderation auch besser als befürchtet und wie Gubanov erwähnte, durchaus sehr humorig. Alles in allem ein schöner Auftakt mit einigen Überraschungen.

Na gut, das Tonproblem sollte nicht mehr vorkommen ...


Ach ja, und die Kampflesbe von 2007 hatte eine tolle, kraftvolle und doch zu Herzen gehende Balkanballade im Gepäck und war perfekt inszeniert. Ich hatte allerdings 2007 auch andere Favoriten.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

12.05.2011 17:23
#131 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Es ist doch sehr merkwürdig. Schaut man das Halbfinale noch einmal in Ruhe mit dem Wissen, dass der jeweilige Act gescheitert ist oder sich qualifizieren konnte, fallen einem die Unzulänglichkeiten oder Qualitäten des Auftritts gleich viel schneller ins Auge. So nach dem Motto: Das hätte mir doch am Dienstag schon auffallen müssen! Jedenfalls ging es mir gerade so. Hier also noch einmal eine Rückschau von mir.

01. Polen
Da braucht man eigentlich nicht viel zu zu sagen, der Auftritt war leider vorne und hinten nichts und musste einfach untergehen.

02. Norwegen
Stella strahlt zwar viel Lebens- und Tanzfreude aus, aber zu harmlos und zu unauthentisch. Außerdem leidet der Auftritt neben dem mittelmäßigen Gesang auch unter einem schlimmen Bühnenbild. Solche Formen und Farben erinnern mich eher an einern Grafikkartentest. Ein Strandpanorama mit sich wiegenden Palmen wäre es doch gewesen oder zumindest eindeutig afrikanische Ornamente.

03. Albanien
Wie ich schon sagte zu aggressiv, bei der hervortretenden Halsschlagader bekam man sogar richtig Angst. Was mich aber am meisten gestört hat war der Wechsel auf albanisch zwischendrin. Man erwartet an dieser Stelle eine Steigerung, aber die albanische Sprache hat für mich eher wieder Kraft herausgenommen und den Fluss des Liedes gestört.

04. Armenien
Zwar eingängig, aber nichtsdestotrotz trashig, suboptimal gesungen (damit schon der 3. des Abends, die Zuschauer müssen sich gewundert haben, ob ganz Europa mittlerweile das Singen verlernt hat) und mit irritierenden Rhythmuswechseln. Trotz sympathischer Interpretin.

05. Türkei
Für einen Rocksong wirklich erstaunlich kraftlos (oder auch brav) gesungen. Würde mich nicht wundern, wenn die auch beim reinen Televoting die Top Ten knapp verpasst hätten.

06. Serbien
Wirklich der erste Beitrag des Abends, der frisch und professionell wirkte. Zudem kam Nina supercharmant herüber. Ich mochte das Lied vorher nicht wirklich, aber jetzt ist auch bei mir der Funke übergesprungen.

07. Russland
Gutaussehender Sänger, gut produziert, nettes Salto-Gimmick, dank Red One einigermaßen zeitgenössisch klingend. Würde mich aber wundern, wenn die Russen ganz oben mitgespielt hätten. Ich konnte den Eindruck nicht loswerden, dass dem Auftritt irgendwas gefehlt hat. Das wird kein Sieg für Russland.

08. Schweiz
Da hat dann wieder alles gestimmt. Nach den eher verzweifelten Versuchen der letzten Jahre wunderbar unaufgeregt.

09. Georgien
Als ich damals geäußert habe, dass das Lied Potential hat, hatte die Gruppe noch die Sängerin mit der dreckigeren Stimme. Aber jetzt passte doch irgendwie gar nichts. Um eine Bekannte zu zitieren: "Das Gesamtkonzept ist ein bisschen wie Rammstein featuring Sophia Thomala im Gesang." Dazu die fragwürdige Garderobe. Ich verstehe das Weiterkommen immer noch nicht. Lag es vielleicht an den Gröhleinlagen des Gitarristen, die dann doch irgendwie authentisch herüber kamen? Oder haben sie von den Rockfans profitiert, die von der etwas saftlosen Türkei enttäuscht waren? Ich weiß es wirklich nicht.

10. Finnland
Da kann man eigentlich nur sagen: Alles richtig gemacht. Mir hat sich jetzt sogar in der letzten Strophe die unterschwellig eingewobene Ironie des Liedes erschlossen. Well done, Axel!

11. Malta
Würde ich eigentlich statt Georgien ins Finale schicken. Und ich kenne jetzt auch das Geheimnis der Sonnebrillen! In Wahrheit sind das nämlich 3-D-Brillen für den Bühnenhintergrund!

12. San Marino
Das Lied ist sehr schön, animiert aber leider wirklich nicht zum Anrufen.

13. Kroatien
Zwei Kleidertricks ... wenn das keine Verzweiflung ist, dann weiß ich es nicht. Selbst das "Magier"-Gimmick wurde ad absurdum geführt, da jetzt Pyrotechnik den finalen Kleiderwechsel verdeckt hat und nicht mehr der Glitter aus dem Zylinder. Schwach.

14. Island
Da habe ich schon alles zu gesagt. Man wippt automatisch mit, hat ein alchendes und - dank der HIntergrundgeschichte - auch ein weinendes Auge. Emotional.

15. Ungarn
Vom Gesang her wirklich schwach, aber scheinbar hat das starke Lied - das ich imme rnoch nicht recht mag - getragen. Noch einmal kommt sie mit solch einer Leistung aber sicher nicht durch.

16. Portugal
Wenn Paradise Oscar die diesjährige Nicole ist, dann sind die Homens da Luta der diesjährige Kojo.

17. Litauen
Hat mit Sicherheit von den Portugiesen vor ihr profitiert und war auch balladenmäßig de facto konkurrenzlos in diesem Semi. Wenn man sich auf den Song einlässt kann man ihn auch wirklich "einfach schön" finden, denn singen kann sie ja. Aber des Sexismus des ESC ist nicht zu übersehen. Singt ein Mann für Litauen eine Musicalballade, scheitert er im Semi (Jeronimas Milius), singt es eine propere Frau, kommt sie weiter. Na gut, das Lied war auch ein bißchen gefälliger. Aber dennoch ...

18. Aserbaidschan
Mein Tipp: Die haben dieses Halbfinale gewonnen. Ich sehe sie immer noch unter den Favoriten. Die Chemie stimmt wesentlich besser als zwischen den Dänen letztes Jahr und die sind schon ganz oben gelandet. Und der von vielen gerügte Altersunterschied macht das Lied auch erst richtig glaubwürdig. Gerade wegen dem Altersunterschied und der unkonventionellen Form (die Frau ist die Ältere) haben die beiden Angst, ob ihre Liebe diese Widrigkeiten aushält. Für mich ein absolut stimmiges Konzept.

19. Griechenland
Für die einen ein kruder Stilmix, für die anderen (wie zum Beispiel mich) ein modernes griechisches Epos. Gesungen von einem jungen Gott und wunderbar unterstrichen von den gigantischen Säulen im Hintergrund.

Den Interval Act fand ich aber eher beschämend. Man möge mir die folgenden Worte verzeihen: Wir richten den ESC aus und was passiert? Die "deutsche Herrenrasse" lässt in der Pause "Neger" für sich trommeln. Ungeschickter geht es wohl nicht!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

12.05.2011 18:05
#132 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Also in diesem Beitrag sind jetzt einige Sachen drin, die ich wirklich nicht unkommentiert lassen kann. Unterm Strich wirkt er auch - du wirst mir diese Meinung hoffentlich verzeihen - ein bisschen opportunistisch, "sich nach der Entscheidung auf die Seite der Entscheider schlagend".

Zitat von Count Villain
05. Türkei
Für einen Rocksong wirklich erstaunlich kraftlos (oder auch brav) gesungen. Würde mich nicht wundern, wenn die auch beim reinen Televoting die Top Ten knapp verpasst hätten.


"Erstaunlich kraftlos" ist ein wunderbares Beispiel für meinen oben bemängelten Punkt: Was bitte soll an dieser Performance kraftlos gewesen sein, geschweige denn erstaunlich kraftlos? Die Nummer war auf der Strecke zwischen Albanien und Georgien die lauteste, die mit dem meisten Drive und der größten Härte. All dies sind genaue Gegenteile von Kraftlosigkeit. Gesungen hat der Frontmann bis auf ein paar kleine Schwächen am Beginn auch sauber und die eigenwillige Bühnenshow setzte einen markanten Kontrast zum - zugegeben - ziemlich braven Text des Liedes.

Zitat von Count Villain
dank Red One einigermaßen zeitgenössisch klingend.


Einigermaßen? Nenne mir - abgesehen von Aserbaidschan, über das wir uns ja einig zu sein scheinen, - ein paar kontemporärere ESC-Lieder aus den letzten fünf oder zehn Jahren.

Zitat von Count Villain
Das wird kein Sieg für Russland.


Die Blue-Proben hörten sich zwar ziemlich schräg an, aber was meine anderen beiden Kandidaten angeht, bleibe ich dabei: Russland und Aserbaidschan werden bei der Siegerfrage eine Rolle spielen.

Zitat von Count Villain
08. Schweiz
Da hat dann wieder alles gestimmt. Nach den eher verzweifelten Versuchen der letzten Jahre wunderbar unaufgeregt.


Was war denn bitte an den letztjährigen Versuchen der Schweiz verzweifelt? 2010 war's ein typischer Mir-ist-alles-egal-Beitrag, 2009 ein guter, radiotauglicher Pop-Rock-Song (den du für deine Antwort auf meine vorige Frage benutzen könntest ) und 2008 eine Qualitätsballade in San-Remo-Tradition. Für die zwei Jahrgänge davor magst du Recht haben, aber das verstehe ich dann nicht mehr unter "letzte Jahre". Auf SUI 08/09 lasse ich kein schlechtes Wort kommen.

Zitat von Count Villain
13. Kroatien
Zwei Kleidertricks ... wenn das keine Verzweiflung ist, dann weiß ich es nicht. Selbst das "Magier"-Gimmick wurde ad absurdum geführt, da jetzt Pyrotechnik den finalen Kleiderwechsel verdeckt hat und nicht mehr der Glitter aus dem Zylinder. Schwach.


Mag sein, dass ich in der Hinsicht fürchterlich altmodisch bin und möchte das auch gar nicht verallgemeinern, aber mich haben die beiden Kleidertricks richtig gethrillt. Das Lied ist echter Mist, versteht sich, aber ich bin kaum aus dem Staunen herausgekommen. Trickkleider ftw!

Zitat von Count Villain
Noch einmal kommt sie mit solch einer Leistung aber sicher nicht durch.


Nö, nicht bei der Startnummer, da gebe ich dir Recht.

Zitat von Count Villain
Wenn man sich auf den Song einlässt kann man ihn auch wirklich "einfach schön" finden, denn singen kann sie ja.


Standard-Argument für diesen Beitrag. Aber wen soll das denn interessieren, wenn das Lied keinen großen Hammerpart hat, wo sie ihre Stimme vernünftig präsentieren kann?

Zitat von Count Villain
Aber des Sexismus des ESC ist nicht zu übersehen. Singt ein Mann für Litauen eine Musicalballade, scheitert er im Semi (Jeronimas Milius), singt es eine propere Frau, kommt sie weiter. Na gut, das Lied war auch ein bißchen gefälliger. Aber dennoch ...


Faktisch falsch. Abgesehen davon, dass du schon implizierst, dass im Vergleich zu "Nomads in the Night" sogar "C'est ma vie" ein ausgemachtes Meisterstück ist, brauche ich nur drei Worte zu sagen: Sasha Son, anyone? Musicalballade hatte der auch.

Zitat von Count Villain
18. Aserbaidschan
Mein Tipp: Die haben dieses Halbfinale gewonnen.


Ja, Aserbaidschan - oder aber Finnland - ist auch mein Tipp.

Zitat von Count Villain
Den Interval Act fand ich aber eher beschämend. Man möge mir die folgenden Worte verzeihen: Wir richten den ESC aus und was passiert? Die "deutsche Herrenrasse" lässt in der Pause "Neger" für sich trommeln. Ungeschickter geht es wohl nicht!


Pardon, aber echt blöde Formulierung. Außerdem empfinde ich es nicht als ungeschickt, sondern als eine sehr schöne Respektsgeste. Die Drumline hat mir besser gefallen als der letztjährige Semi-Intervalact (und ehrlich gesagt auch besser als der Flashmob im Finale, der durch seine Nicht-Live-Aufnahmen an Wirkung verlor). Dennoch gilt für mich: Bester Pausenact ever = Moskau 2009, Finale - Mann, war das genial!

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

12.05.2011 18:31
#133 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Heiße Diskussionen - ich freue mich schon auf die Nachlese des zweiten Halbfinals.

Das berüchtigte Google-Prognose-Gadget listet übrigens immer noch die im ersten Semifinale ausgeschiedenen Interpreten. So steht Armenien augenblicklich hinter Irland und Deutschland auf Platz 3. Portugal (!) belegt aktuell den 5. Platz.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

12.05.2011 19:10
#134 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Also in diesem Beitrag sind jetzt einige Sachen drin, die ich wirklich nicht unkommentiert lassen kann.



Sehr gut! Über Geschmack lässt sich zwar nicht streiten, aber über den ESC trefflich.

Und auch wenn es so wirkt, bin ich sicher einer der letzten, dem man Opportunismus vorwerfen könnte. Ich stehe zu dem, was ich vorher gesagt habe. Aber das muss ja nicht gleich heißen, dass ich zu einer einmal gefassten Meinung bis in alle Ewigkeit stehen muss. Und es macht schließlich einen Unterschied, ob man die Show zusammen mit anderen sieht und somit zwischendurch auch schon mal abgelenkt ist, oder allein und in Ruhe und man verstärkt darauf achten kann: Wie konnte das wohl passieren?

Erstaunlicherweise haben sich die Juries und Televoter sogar mal auf meine Seite geschlagen. In meinen Pre-Contest-Rankings nach Anhören der CDs war bei mir immer Georgien höher als die Türkei und Türkei und Norwegen eher im unteren Mittelfeld. Dass ich deren Weiterkommen dennoch für sehr wahrscheinlich gehalten habe, hatte andere Gründe (Diaspora, Fan-Favorit, Historie, ...).

@ Türkei:
Die Inszenierung war nicht kraftlos, aber ich fand wie gesagt das "saubere" Singen zu brav. Das hätte ich mir druckvoller, rockiger gewünscht. Nicht gerade gegröhlt wie bei Lordi damals, nur eben etwas weniger "brav". Und irgendwas müssen ja auch Juries und Televoter zu beanstanden gehabt haben, sonst wäre die Türkei ja weitergekommen.

Zitat

Einigermaßen? Nenne mir - abgesehen von Aserbaidschan, über das wir uns ja einig zu sein scheinen, - ein paar kontemporärere ESC-Lieder aus den letzten fünf oder zehn Jahren.



Ich verstehe nicht ganz, warum. Aber wie wäre es mit Satellite, Song #1, Drip Drop, Me and my guitar, Ne ver ne boysa, Solo, Can't wait until tonight, auch The highest Heights natürlich, Always, Every way that I can, Cool vibes, Lipstick, ...

Wobei ich dazu sagen muss, dass ich die zeitgenössische Musikentwicklung eigentlich so gut wie gar nicht verfolge. Von daher ist dieses Brainstorming sehr subjektiv.


Zitat
Die Blue-Proben hörten sich zwar ziemlich schräg an, aber was meine anderen beiden Kandidaten angeht, bleibe ich dabei: Russland und Aserbaidschan werden bei der Siegerfrage eine Rolle spielen.



Da gehe ich mit dir mit. Ich bezweifle momentan nur, dass es für Russland am Ende für den Sieg tatsächlich reicht. Aber man wird sehen. Entscheiden tun ja jeweils die drei Minuten am Samstag (und Freitag Abend). Alex hat ohnehin diesbezüglich keine Intentionen. Im Gespräch mit eurovision.de hat er gesagt, dass er nicht den ESC gewinnen, sondern in Europa bekannt werden will.


@ Schweiz:
Verzweifelt (oder auch ungeschickt, übertrieben, merkwürdig o.ä.) waren für mich vor allem die Bühnenshows und Stylings von Michael von der Heide und Paolo Meneguzzi. Die Lovebugs fand ich auch toll!

@ Kroatien:
Die Kleidertricks waren ja auch gar nicht gemeint. Zum Verzweifeln ist in der Tat, dass das Beste am Lied ist. Also quasi der künstliche Versuch, den Beitrag irgendwie aufzuwerten.

@ Litauen:
Na gut, da bin ich befangen. Ich mochte "Nomads in the Night" nämlich ganz gut leiden. Sasha Son fand ich aber weniger musicalhaft inszeniert. Das war dezenter, undivenhafter, zu anfangs auch mehr Udo-Jürgens-mäßig. Aber Männer, die sich musicalmäßig verausgaben landen ja generell beim ESC immer hinten, siehe auch Haldor Laegreid.

Zitat

Standard-Argument für diesen Beitrag. Aber wen soll das denn interessieren, wenn das Lied keinen großen Hammerpart hat, wo sie ihre Stimme vernünftig präsentieren kann?



Deshalb wird sie im Finale dann ja auch untergehen.

Zitat

Ja, Aserbaidschan - oder aber Finnland - ist auch mein Tipp.



Finnland könnte natürlich auch sein.

Zitat

Pardon, aber echt blöde Formulierung.



Ja, im Nachhinein hätte ich das besser weniger provokant formuliert. Viellricht bin ich da auch nur gerade in einer besonders sensitiven Laune. Auf dem Prinz ESC Blog ist nämlich auch im Gespräch mit dem Finnen zu lesen: "Die Bühne in der Düsseldorf Arena findet er großartig. Es gebe Arenen, die können einem Furcht einflößen. Auf der Song-Contest-Bühne aber fühle er sich sehr wohl. Das könne man jedoch vom Green Room hinter der LED-Wand überhaupt nicht behaupten. Dort sitzen die Delegationen nämlich separat in ihren “Waben” (oder sollte man sie Käfige nennen?), sehen nichts von den anderen Teilnehmern und hören auch kaum etwas. Dort sei es sehr steril und unheimlich steif zugegangen am Dienstag, berichtet Paradise Oskar. Nach großer Stimmung klingt das nicht gerade….."

Und die Assoziation des Einpferchens fremder Völker ist bei unserer Historie doch soweit hergeholt auch nicht. Und andere Länder präsentieren in den Pausen Acts aus ihrem eigenen Land.

Aber warten wir mal ab, was der NDR im Finale auffährt. Denn das ist ja die Performance, die sich mit dem Flashmob und dem Moskauer Spektakel messen lassen muss.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

12.05.2011 19:13
#135 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer

Das berüchtigte Google-Prognose-Gadget listet übrigens immer noch die im ersten Semifinale ausgeschiedenen Interpreten. So steht Armenien augenblicklich hinter Irland und Deutschland auf Platz 3. Portugal (!) belegt aktuell den 5. Platz.



Bedenke, das ist der Stand vom 10., dem Tag des ersten Halbfinales. Und das Prognose-Tool basiert ja auf Suchanfragen. Auch Ausgeschiedenes kann gesucht werden, gerade wenn es auffallend war.

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