Zitat von MarmstorferAuch dieses Jahr nehmen - trotz des Rückzugs von Polen - 43 Länder am ESC teil. Heute wurde bekanntgegeben, dass Montenegro nach dreijähriger Pause 2012 in den Wettbewerb zurückkehrt.
Das ist allerdings schon seit ein paar Wochen bekannt. Die haben sogar ihren Teilnehmer schon vorgestellt. Das Interessanteste an der offiziellen Teilnehmerliste ist, dass Armenien ebenfalls mitmacht.
Siehste, habe ich das wieder nicht mitgekriegt. Aber zumindest hier im Thread war es noch nicht zu lesen.
Am 25. Januar werden die Semifinals ausgelost; die Auslosung der Startreihenfolge findet allerdings erst im März statt.
In Österreich entscheidet sich am 24. Februar, wer das Land in Baku vertreten darf. 10 Lieder treten in der Show mit dem selbstbewussten Titel "Österreich rockt den Songcontest" gegeneinander an.
Armenien ist in meinen Augen keine Überraschung. Die führen lieber noch eine Zeitlang ihr Drama auf, bevor sie dann endgültig entscheiden. Der Head of Delegation sagte schon, dass der Name Armeniens auf der Teilnehmerliste noch gar nichts zu bedeuten hat. - Polen wird eine Pause ganz gut tun; schade dagegen finde ich, dass sich die Gerüchte um Marokko (wieder) als unwahr herausgestellt haben. Ich muss bei der Gelegenheit nochmal auf den genialen Auftritt von 1980 verweisen, den bisher einzigen eines nordafrikanischen Staats beim ESC. Die wunderbare Samira, ihr Bademantel und das Lied vom Ende der Nachbarschaftsfehden - erstklassig!
Gestern fand ich die Kandidaten bei USFB schon besser. Es gab keine Schiefsänger mehr und Ornella, Yana (die Schwester von Model Lena Gercke) und Vera waren meine Favoritinnen. Ich muss zugeben, dass die vielleicht beste Stimme des Abends die Rachel hatte, aber die kommt für mich vom Aussehen her nicht in Frage. Immerhin kamen Ornella und Yana weiter, aber Vera schied ca. 3 Sekunden(!) vor Schluss aus.
So spannend das Abstimmungsverfahren auch ist, gab es das Ärgernis der ersten Show gestern wieder, denn die Jury hat in den letzten Minuten wieder reingeredet und so Rachel noch von Platz 6 auf 1 gebracht. Leidtragende war die Publikumsfavoritin Vera. Sowas nervt wirklich!
Meine Favoritinnen unter den letzten 10 sind jetzt Céline, Ornella und Yana, Lieblinge der Jury (und des Publikums) und damit Favoriten sind aber leider neben Yana Roman, Shelly und Rachel und einer von denen wird uns dann wohl beim ESC vertreten.
Ein wenig vernachlässigt ist das Thema schon worden, wenn man bedenkt, wie viele Beiträge unterdessen für den ESC 12 ausgewählt worden sind. Deutschland hat mit Roman eine vorhersehbare und damit wahrscheinlich recht breite und unterstützenswerte Wahl getroffen (habe die anderen USFB-Sendungen nicht mehr gesehen). "Standing Still" ist ein nettes Lied, auf jeden Fall eine gute Abwechslung zu unseren immer-Uptempo-Beiträgen seit einschließlich 2005. Die Strophen gefallen mir direkt, aber leider sind der Chorus sehr platt und die Hundeaugenmasche ziemlich durchschaubar. Große Erfolgschancen sehe ich nicht wirklich und würde eine Platzierung um 15 bis 20 prognostizieren.
Meine momentanen Favoriten sind Finnland, Norwegen und die Niederlande:
Mittlerweile sind ja alle Lieder bekannt, bzw. sollten es sein. San Marino muss ja zumindest noch den Text anpassen, falls sie ihren Song von Ralph Siegel mit der Facebook-"Werbebotschaft" nicht ganz austauschen. Für mein Gefühl sind dieses Jahr ziemlich viele Balladen im Rennen, besonders in der Unterart der Balkanballade aus Ex-Jugoslawien und den angrenzenden Gebieten. Das ist schon zuviel des Guten irgendwie.
Unseren Song finde ich ganz gut. Wenn er sich gut verkaufen kann, dann könnte Roman schon an der Top Ten kratzen. Blamieren tun wir uns auf jeden Fall nicht.
Von den von Gubanov geposteten Liedern würde ich mich - geleitet vom eigenen Geschmack - nur bei Norwegen komplett anschließen. Niederlande sind auch gut, trifft meinen Nerv allerdings nicht ganz, und der finnischen Ballade ziehe ich dann doch einige der anderen Balladen vor, auch wenn ich noch unschlüssig bin, welche dieses Jahr meine Lieblingsballade ist.
Was ich allerdings selbst noch ins Rennen werfen würde, ist Italien. Neben und vielleicht sogar noch vor Norwegen einer meiner Favoriten dieses Jahr. Höre das gerade in Dauerschleife. Italiens Rückkehr ist weiterhin eine große Bereicherung für den ESC und ein weiteres Jahr in Folge senden sie absolute Qualität. Ein weiterer Top-Platz dürfte eigentlich garantiert sein.
Ansonsten ist auch noch Buchmacherfavorit Schweden für mich mit einer modernen, mainstreamigen Nummer dieses Jahr ebenfalls ganz weit vorne. Nachdem in den letzten Jahren der Osten immer dominiert hat, sehe ich in diesem Jahr ohnehin eher wieder den Westen, bzw. die klassischen Eurovisionsländer vorne. Aber man wird sehen.
Zu meinen persönlichen Lieblingen, die aber eher chancenloser sein dürften, gehören außerdem noch Moldawien, Schweiz und die Türkei. Letztere ja auch nicht mehr mit einem sicheren Finalplatz, wie wir letztes Jahr gesehen haben.
Mittlerweile steht ja fest, dass Armenien nicht am diesjährigen ESC teilnehmen wird; insofern sind es heuer doch nur 42 Teilnehmer. Gestern wurden die Startposition der sechs gesetzten Beiträge ausgelost:
Großbritannien (1) Frankreich (9) Italien (10) Aserbaidschan (13) Spanien (19) Deutschland (20)
Seit meinem letzten Update sind ja auch wieder mehrere Wochen vergangen und diverse Songs hinzugekommen bzw. einige haben sich grundlegend verändert. Meine aktuelle Top-3 enthält die Beiträge aus Italien (ein wunderbarer Song, über dessen nachträgliche Nominierung ich mich sehr gefreut habe, der aber nun durch den englischen Text ein ganzes Stück seines Charmes verloren hat - ich denke darüber nach, ihn von Platz 1 auf Platz 2 zu setzen), Serbien (dorthin geht meine Auszeichnung für die beste Ballade des Jahres) und Schweden (Favorit auf den Gesamtsieg mit eingängiger Inszenierung). Die drei oben genannten Lieder sind auch noch irgendwo in der Top-10, wobei sich aber auch z.B. Mazedonien hinzugesellt hat. Einen langen Weg gestiegen sind bei mir auch die Ukraine (seit ich mir die peinliche Live-Performance nicht mehr ansehen muss und Max Barskihs Niederlage vergessen habe) sowie Island (seit sie - hier gilt das Gegenteil zu Italien - den Text auf Englisch übertragen haben), die nun zu meinen Favoriten gehören. San Marino wird dagegen hoffentlich einen neuen Nicht-Siegel-Song einreichen, sonst geht der Award für den schlimmsten Song des Jahres definitiv an diesen Mikrostaat.
Bei den Draws finde ich eigentlich die Halbfinalstartreihenfolgen momentan interessanter, weil man zum Finale mit den vielen Lücken sowieso noch nichts sagen kann. Einzig dass Roman nach Spaniens Powerballade auftreten wird, wird ihm nicht gut tun. Mehr als Rang 15 ist definitiv bei dem diesjährigen hohen Song-Niveau und den vielen vertretenen (und besseren) Balladen nicht drin.
Zitat von GubanovPS: @ Count: Mich würde natürlich deine Meinung zum irischen Beitrag brennend interessieren.
Aber gerne doch. Waterline finde ich nicht schlecht, aber Lipstick fand ich besser. Waterline folgt eher dem - neben Balladen unf ruhigen Stücken - zweiten diesjährigen Trend des gefälligen, massentauglichen Mainstream Pops. Dem fehlt für mich das gewisse Etwas. Zumal sich Jedward anders als Lena dieses Jahr auch nicht neu erfinden werden.
Und du findest San Marino tatsächlich noch schlechter als Montenegro oder Georgien?
Die Planung für die TV-Übertragung des ESC hat leider wieder Vor-Lena-Niveau erreicht. Immerhin dürfen wir aber wenigstens alle drei Sendungen live im deutschen Fernsehen verfolgen, und zwar:
- das 1. Halbfinale am 22. Mai ab 21 Uhr auf EinsFestival - das 2. Halbfinale am 24. Mai ab 21 Uhr auf Phoenix (hier sind wir abstimmberechtigt) - das große Finale am 26. Mai ab 21 Uhr in der ARD (hier sind wir abstimmberechtigt)
Meine momentane Top-10 würde ich wie folgt aufstellen:
12 point(s): || Nina Zilli - L'amore è femmina (Out of Love) 10 point(s): || Željko Joksimović - Nije ljubav stvar 08 point(s): || Loreen - Euphoria 07 point(s): || Gréta Salóme & Jónsi - Never Forget 06 point(s): || Tooji - Stay 05 point(s): || Kaliopi - Crno i belo 04 point(s): || Pernilla Karlsson - När jag blundar 03 point(s): || Rona Nishliu - Suus 02 point(s): || Joan Franka - You and Me 01 point(s): || Gaitana - Be My Guest
Nur knapp an der Top-10 schrammen momentan Ungarn, Moldau, Estland, Israel, Griechenland und Zypern vorbei. Hier wird meine endgültige Meinung von den Performances abhängen. Dagegen gibt es in diesem Jahr wenige wirklich schlechte Lieder. Dazu zähle ich eigentlich nur San Marino, Bulgarien, Litauen und Rumänien. Russland ist im Prinzip auch eine Lachnummer, wird aber erfolgreich sein. Fan-Zielscheibe Montenegro dagegen wird mit jedem Hören cooler und hätte meiner Meinung nach die Finalqualifikation verdient; auch Georgien hat mit der überarbeiteten Fassung von "I'm a Joker" aus einer Katastrophe einen lustigen, melodiösen Partysong gemacht. Insgesamt sehe ich 2012 als einen musikalisch sehr starken ESC an.
Traditionell habe ich mich im Vorfeld des ESC mit den Beiträgen aus den anderen Ländern kaum befasst; somit sind die Eindrücke, die ich während des ersten Halbfinals sammeln konnte, allesamt frisch und unvoreingenommen. Na gut, aus Neugier hatte ich mir den grottigen Siegel-Titel bereits vorher angehört...
Zunächst einmal: es war eine goldrichtige Entscheidung, dass das Licht- und Bühnendesign erneut in die Hände der deutschen Firma gelegt wurde, die bereits letztes Jahr in Düsseldorf für eine begeisternde und spektakuläre Show gesorgt hatte. Alles top; Kompliment! Aber nun zum musikalischen Teil: Acht Länder mussten bereits die Segel streichen und um die wenigsten tut es mir leid. Montenegro versuchte sich, ähnlich wie 2011 die Portugiesen, an einer etwas skurrilen, unmelodiösen Polit-Burleske (Euro Neuro), vorgetragen von einem leicht adipösen Mitvierziger mit fettigen Haaren und Kassengestell-Brille. Keine Chance, weg damit. Ebenfalls raus: Finnland mit einer zwar gut gesungenen, aber etwas eintönigen Ballade, die Schweiz mit austauschbaren Rock-Bubis, die die abgelegten Frisuren von Bill Kaulitz auftragen durften, sowie Lettland mit einer durchschnittlich-spießigen Pop-Nummer. Erwartbar und berechtigt, dass diese Beiträge das Finale verpassten. Das gilt natürlich erst recht für San Marino, aber wer sich heutzutage noch mit einem Ralph-Siegel-Song zum ESC traut, dem ist einfach nicht mehr zu helfen; die letzten halbwegs vernünftigen Kompositionen Siegels liegen ein gutes Jahrzehnt zurück. Bleiben noch drei Länder, deren Ausscheiden ich zumindest ein wenig bedaure. Dass die Österreicher mit ihrem Atzen-Deichkind-Elektroinferno "Woki mit dem Popo" international kein Land sehen würden, war zu erwarten, ist aber dennoch schade; diese Farbe hätte dem Finale gut gestanden. Belgien mit einer nett gesungen Pop-Ballade, vorgetragen von einer aparten Sängerin, hätte ich ebenso gerne im Finale gesehen, wie den flotten Retro-Pop aus Israel. Sei's drum.
Etwas überraschend im Finale: Dänemark. Bodenständiger Singer-Songwriter-Pop-Rock, die Komposition ist allerdings eher durchschnittlich. Peter Urban war dennoch begeistert. Rumänien mit Latin-Pop aus der Konserve hat mich nicht vom Hocker gehauen, war allerdings auch kein Reinfall. Na gut... Moldawien ging mit einer ganz und gar konventionellen Balkan-Pop-Variation "auf Nummer Sicher" und erreichte die Finalrunde ebenso wie Island, das auf eine klassisch-dramatische ESC-Power-Ballade setzte. Ungarn mit einer Synthpop-Nummer, irgendwo zwischen Depeche Mode, Duran Duran und Hurts, hätte ich nicht unbedingt im Finale erwartet; dennoch ist der Einzug in letzteres keinesfalls unverdient. Völlig zurecht in der Endrunde: Albanien, das sich rühmen durfte, die beste gesangliche Leistung des Abends abgeliefert zu haben. Ein dramatisches Chanson, interpretiert von einer fantastischen Sängerin, die mit ihrem Stimmumfang durchaus Celine Dion und Mariah Carey Konkurrenz machen könnte. Der russische Beitrag wurde bereits breit diskutiert und kritisiert, aber der Auftritt der sechs Babuschkas geriet derart sympathisch, dass ich ihnen den Finaleinzug wirklich von Herzen gönne. Dass dabei so mancher Ton des doch sehr simplen Folklore-Dicsostücks "Party for Everybody" daneben ging - geschenkt. Jedward, die irren Iren, mussten bis zum Schluss zittern und wurden erst als letzte Finalteilnehmer ausgerufen. Im Vergleich zu "Lipstick" ist "Waterline" etwas weichgespülter; dennoch: furios arrangierter Discopop; auf derartige Musik stehe ich einfach. Aber: die gesangliche Leistung der Zwillinge ist mit "mäßig" noch nett umschrieben; hoffentlich steigern sie sich am Sonnabend. Mein Favorit des Abends war dementsprechend Griechenland - und jaaaa - so liebe ich meine ESC-Griechen. Hemmungslos kalkulierter, aber trotzdem absolut mitreißender Gute-Laune-Eurovision-Pop, inklusive "Ohohohoho"-Refrain. Die Sängerin war in ihrem knappen Outfit der Blickfang des ersten Halbfinals. Ein sicherer Top-Five-Kandidat.
Ich merke, wie sich das ESC-Fieber langsam aber sicher seine Bahn bricht; nach diesem gelungenen Auftakt freue ich mich umso mehr auf Donnerstag und Sonnabend!
Noch ein kleiner Nachtrag, denn einen Finalisten habe ich doch glatt unterschlagen. Es handelt sich um Zypern, die ein ähnliches Konzept verfolgen, wie die von mir favorisierten Griechen. Eine junge, etwas spärlich bekleidete Sängerin singt einen eingängigen Discostampfer; sie tanzt dazu auf einem Tisch aus Büchern (!) und lässt sich von der Windmaschine beinahe umwehen. Erwartbarer Finaleinzug; keine Überraschung.
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