@Janek: Ganz richtig! Ich bin kein richtiger ESC-Fan und mir gefällt die Musik da grundsätzlich nicht. Ich gucke immer nur Deutschland und dann die Abstimmung.
@Count Villain: Wenn ich mich richtig erinnere hat zumindest die große deutsche Zeitung letztes Jahr die Uhrzeiten vorher abgedruckt. Ich hoffe die machen das morgen wieder.
Edit: Habe da gerade Folgendes gelesen: "Gegen wie viel Uhr wird Lena auftreten? Sie geht bei insgesamt 25 Titeln mit Startnummer 16 ins Rennen. Wann genau Lena für Deutschland auf der großen ESC-Bühne stehen wird, will der NDR nicht verraten." Das ist ja sehr geschickt vom NDR.
@ Thomas: Du fragst ernsthaft bei Fans nach, wie du die Veranstaltung möglichst galant umgehen kannst? Heiße Sache! Ich schweige wie ein Grab.
@ Janek Rekos: Unverschämt finde ich eher die Einstellung gewisser Moderatoren, die glauben, sie seien die Heiligkeit in Person und bräuchten sich auf Interviews nicht vorzubereiten. Elstner ist ein Musterbeispiel für diese Spezies - ich an Lenas Stelle hätte ihn nur noch mit "Herr Cantz" angesprochen nach seinem "European Song Contest". Warum soll sie ihm die Füße lecken, wenn er versucht, sie mit seiner großväterlichen "Ich habe die Weisheit mit Löffeln gefressen"-Art einzulullen? Respekt? Dass ich nicht lache!
@ Marmstorfer: 20 Anrufe / SMS pro Sendung sind leider die EBU-Obergrenze. Wie nur soll ich damit im Finale auskommen?
Die Startreihenfolge ist in der Tat vom Gesamteindruck her ziemlich misslungen. Finnland, Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Ungarn, Schweden und Russland scheinen damit aufgrund ihres Umfelds und der frühen Startnummer weitestgehend eliminiert. Auch kann man - überspitzt (im Sinne von Thomas) gesagt - schon nach Lied 19 abschalten, weil danach nur noch blankes Mittelmaß kommt. Schlussfolgerung: Es sieht guuut aus für Aserbaidschan! Aber auch Deutschland kann sich nicht beschweren: Die mysteriöse Lena wurde zwischen die Gute-Laune-Nummern aus Moldau und Rumänien gepackt.
Zitat von Gubanov@ Marmstorfer: 20 Anrufe / SMS pro Sendung sind leider die EBU-Obergrenze. Wie nur soll ich damit im Finale auskommen?
Erstens müsste es heißen "pro Anschluss (bzw. Handy)" und zweitens meine ich, dass es maximal 20 pro Land (um Diasporavoting etwas einzudämmen, wenn wie verrückt für das Heimatland angerufen wird) wären und nicht 20 insgesamt.
Ich habe übrigens letztes Jahr versuchsweise öfter als 20 mal für Spanien von demselben Anschluss angerufen. Ich bin jedes Mal durchgekommen und es kam kein Hinweis, dass der Anruf ungültig sei. Was für eine Abzocke!
So, und hier dann auch einmal meine detaillierte Rückschau zum zweiten Halbfinale. Auf dass es wieder heiße Diskussionen gibt!
01. Bosnien-Herzegowina Gutes Lied (beschwingt und doch nicht ganz ohne Melancholie), charmant-versponnene Präsentation und ein erfahrener Interpret mit Ausstrahlung. Gelungener Auftakt.
02. Österreich Persönlich mag ich dramatische Herzschmerz-Balladen ja lieber als kitschige Bessere-Welt-Balladen, aber was für eine Stimme!
03. Niederlande Fällt in eine ähnliche Kategorie wie San Marino. Man kann es sich gut anhören, aber es animiert nicht zum Anrufen. Schade. Auch wenn ich unsere Nachbarn gerne mal wieder im Finale gesehen hätte.
04. Belgien A Capella ist einfach nichts für so große Hallen, obwohl es besser herüber kam als ich befürchtet hatte. Auch hätte ich mir eine etwas einheitlichere Bekleidung gewünscht. Wäre eine Bereicherung des Musikmenüs im Finale gewesen.
05. Slowakei Ich weiß, ich bin nicht der Erste, der in dieser Darbietung die "No Angels reloaded" sieht, aber es stimmt. Ein Lied ohne besonderen Höhepunkt oder tieferes Gefühl, Schleppen im Wind und eine Gesangsleistung, die im Vergleich zum vorhergehenden Lied doch deutlich abfällt. Zwar nicht gerade blamabel, aber sehr halbgar.
06. Ukraine Die ukrainischer Version fand ich zu Herzen gehend, die englische auf CD immer noch überdurchschnittlich, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, aber live war es doch sehr enttäuschend. Die Stimme zu gepresst, nicht einnehmend genug. Und die Sandkunst lenkte nur ab. Aber wahrscheinlich war es genau das, was die Ukraine ins Finale gebracht hat. Ich wüsste nicht, warum sie es sonst geschafft haben sollten.
07. Moldau Kam nach den beiden einschläfernden Nummern vorher natürlich doppelt so gut. Und das Schlimmste: Mein Fuß hat sofort mitgewippt, ob ich wollte oder nicht. Die Qualifikation war keine Überraschung. Aufgrund seiner Auffälligkeit hatte ich den Act schon länger auf dem Schirm.
08. Schweden ESC-Konfektionsware. Aber gute! Quasi so wie ein Ralph-Siegel-Beitrag heutzutage sein sollte, es aber selbst nicht mehr zu tun vermag. Trotz Inhaltsleere - gerade im Vergleich mit den versponnenen Independent-Punk-Rockern vorher - ein sehr stimmiges, gut (oder auch: glatt) produziertes Konzept. Und Eric ist ja auch niedlich.
09. Zypern Für mich immer noch viel besser als die ukrainische Ballade. Zudem in Landessprache. Ich habe keine Ahnung woran es gelegen haben könnte. Vielleicht wäre bei der Inszenierung doch weniger mehr gewesen? Die Interaktion des Interpreten mit der Kamera war nämlich bei der Ukraine tatsächlich besser.
10. Bulgarien Hm, da kann ich nicht viel zu sagen. Ich habe Bulgarien von Anfang an - also seit der Songauswahl in deren Vorentscheid - nicht im Finale gesehen, da es solche Poprock-Lieder von weiblichen Interpreten in den letzten Jahren auch immer nur auf hintere Ränge geschafft haben. Am Auftritt gibt es aber an sich nichts zu bemängeln.
11. Mazedonien Irgendwie klang Vlatko für mich zu Beginn des Gesangsparts nicht nur heiser - das tut er ja immer - sondern irgendwie auch leicht verschnupft. Egal, ich bin sowieso befangen, was dieses Lied angeht, denn ich mag es sehr. Die Inszenierung ging allerdings gar nicht, schließlich ist das kein MTV-Act, sondern Trash-Folk-Rock. Wo waren die Kosakenkostüme? Die besungene Russin? Die Lagerfeuer-Atmosphäre? Das anfeuernde Klatschen während der Bridge? Kurz: Wo war der Balkan- oder Zigeunerzauber? Ich bin mir sicher, das hätte funktioniert!
12. Israel Schwaches Lied (im Vergleich zu ihrem Siegertitel und den anderen Uptempo-Songs dieses Jahrgangs), verlebte Stimme, statische Performance. 13 Jahre später reicht es eben nicht mehr, wenn sie nur sie selbst ist.
13. Slowenien Ich weiß, es ist mein Lieblingsthema. Hier zeigt sich schon wieder eurovisionäres Sexismus. 2006 singt ein junger Mann ein ähnlich arrangiertes Stück (mit dramatischen Steigerungen zum Finale hin) vom selben Autorenteam und scheitert im Semi und kaum steht da eine junge Dame im knappen Chrom-Kleid gelingt der Finaleinzug. Na gut, fairerweise muss man dazu sagen, dass der Slowene damals wohl viel zu harmlos wirkte. Harmloser als dieses kraftvolle Stück auf jeden Fall. Tja, liebe Dana International, heutzutage sind Powerfrauen gefragt und keine alternden Diven. Die hat dich weggefegt.
14. Rumänien Auch wieder etwas, wo der Fuß mitwippen kann. Gefällt mir persönlich viel besser als die Dänen, die ja in musikalisch und textlich ähnlichen Gefilden segeln. Hat mich sehr gefreut, dass die Rumänen es ebenfalls ins Finale geschafft haben trotz eigentlich besserem Startplatz und scheinbar größerer Beliebheit der Dänen. Bin mal gespannt, wie es im Finale aussehen wird.
15. Estland So ganz unrecht hat Peter Urban mit "Kinderkanal" ja nicht. Es hatte schon etwas von einem Kindergeburtstag. Es war bunt, fröhlich und die Choreographie wirkte etwas unkoordiniert. Dumm nur, dass Jedward eine erwachsenere, etwas aggressivere Variante davon im Rennen haben. Aber zumindest hat Getter der Kroatin gezeigt, wo der Zauberstab hängt! Zauberhaft und liebenswert.
16. Weißrussland Zu statisch performt, zu farblos (auch hier: warum keine landestypischen Kostüme?), gewöhnungsbedürftig tiefe Stimme der Sängerin, dazu ein polarisierender Text. Schade, denn musikalisch ist es einer meiner Lieblinge dieses Jahr. Konnte gegen Estlands Charme-Show nur verlieren.
17. Lettland Gute Radiosongs haben im ESC einen sehr großen Nachteil: Sie wirken auf der großen Bühne reichlich unspektakulär. Schade.
18. Dänemark Also, das einzige, was ich bei den Dänen wirklich besser finde als bei den Rumänen ist die Optik. Aber da das Land ja letztes Jahr schon mit einem Song, den ich überhaupt nicht gemocht habe, sehr gut abgeschnitten hat, befürchte ich das Schlimmste. Das ist so mainstreamig, das musste natürlich weiterkommen.
19. Irland Gebt es zu: Alle anderen waren doch nur Vorprogramm für Jedward! Ja, ich bin jedwardized!!!! Ireland for the win!!!!
Sehr schön war übrigens auch der Interval Act dieses Mal. Klassik trifft Moderne, deutsches Kulturgut international aufbereitet. Sehr schön! Auch das eingespielte ESC-Medley von Anke und Stefan war cool. Für mich war es insgesamt eine noch bessere Show als am Dienstag. Ob sich das abermals steigern lässt? Ich habe gehört, dass Jan Delay einer der Pausenacts ist und den kann ich leider absolut nicht ab.
Zitat von Count VillainErstens müsste es heißen "pro Anschluss (bzw. Handy)" und zweitens meine ich, dass es maximal 20 pro Land (um Diasporavoting etwas einzudämmen, wenn wie verrückt für das Heimatland angerufen wird) wären und nicht 20 insgesamt.
So viele Handys habe ich hier nicht herumliegen. Neulich habe ich im ESC-Forum genau diese Frage gelesen: 20 Anrufe pro Land oder pro Sendung? Die Antwort dort lautete "pro Sendung". Über den Rest deines Beitrags lässt sich leider nicht streiten: Außer dass ich aus "Ireland for the win!" lieber "Denmark for the win!" machen würde, sind wir so ziemlich überall ähnlicher Meinung.
@Count Villain: Das stimmt schon, dass mir generell die Musik beim ESC eigentlich nie gefällt. Ich habe eben nochmal nachgeguckt und von allen Liedern, die da jemals gespielt wurden oder werden, habe ich nur "Wadde hadde duddeda", "Satellite" und "Taken by a Stranger" als Tonträger. Wenn überhaupt haben mich immer nur die deutschen Beiträge interessiert, besonders wenn der Raab beteiligt war. Alles was ich von diesem Jahr gehört habe finde ich ziemlich mies, auch Favoriten wie Irland, GB und Frankreich. Neben Lena fand ich nur noch die Nadine aus Österreich wegen ihrer Superstimme gut (kommt ja auch noch sympathisch rüber und sieht ganz nett aus ).
@Gubanov: Lena erwarte ich mal so um 22.15 Uhr, aber eben bei "Eurovision Total" habe ich gehört, dass das Intro bombastisch sein soll (Zitat Opdenhövel: "Da stecken 23 der 25 Millionen drin."). Da muss ich das wohl auch noch gucken .
Ich bin nicht mehr der große Musikhörer. Seit einem Jahr höre ich eigentlich nur noch Lena, andere USFO-Kandidatinnen, Juli, Madonna, Rammstein und eine bestimmte Fun-Punk Band, die hier kein Mensch kennen wird. Du siehst: Komplett gemischte Stile. Da mir aber die meiste Musik nicht gefällt höre ich z.B. auch nie Radio. Ich kenne auch kaum einen in meinem Bekanntenkreis, der den ESC morgen ernsthaft guckt, nur bei der Abstimmung am Schluss kommt immer gutes WM-Feeling rüber .
Na gut, das erklärt es natürlich. Wer ohnehin wenig Musik hört, was soll der mit einer Musikshow anfangen? Hauptsache, ihr habt Spaß bei der Abstimmung.
Ihr wisst nicht mit was für einem seltsamen Gefühl ich gerade hier sitze ...
Platz 1, 2 und 3 in meiner persönlichen Top Ten ...
Den Sieger schon Wochen vor dem Contest korrekt vorhergesagt ...
Ich sollte mich frauen, aber ich schaffe es einfach nicht ...
Mir ist das Ergebnis außer dem Siegertitel nämlich komplett unverständlich!!!!!!!!!!!
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Was ist passiert, Europa? Kann mir das einer erklären?
Ich bin jetzt super gespannt auf das Detail-Ergebnis zu Jurywertung und Televote. Ich wage zu behaupten, dass es dort drastischere Unterschiede gab als schon in den letzten beiden Jahren. Aber wie auch immer:
Herzlichen Glückwunsch, Aserbaidschan! Herzlichen Glückwunsch, Eldar und Nigar! Ihr habt es verdient!
Ich habe es jetzt doch ganz geguckt. Mit Alkohol war es zu ertragen Mir ist nur ein absolutes Rätsel was Italien, Bosnien und Griechenland vor Deutschland zu suchen haben. Auch völlig überraschend war, dass die Google- und Buchmacher-Favoriten Deutschland, Irland, GB und vor allem Frankreich keine guten Platzierungen haben. Ich teile das seltsame Gefühl.
Ein wunderbares Ergebnis; mein Lieblingslied auf Platz 1. Der zweite Platz für Italien ist allerdings eine große Überraschung - aber keine unangenehme. Schweden auf Platz 3 ist auch spitze. Aber die Ukraine auf Platz 4 und Georgien auf Platz 9? Mit dem griechischen Beitrag konnte ich persönlich nichts anfangen, aber die recht gute Platzierung war zu erwarten gewesen. Irland "nur" auf Platz 8. Für die Schweiz tut es mir leid; unverdienter letzter Platz. Estland nur Vorletzter; immerhin mit 44 Punkten; das reicht normalerweise für Platz 18.
Dass Aserbaidschan und Schweden aus Deutschland keine Punkte bekommen haben, fand ich sehr enttäuschend (dafür Russland und Slowenien?). Lena hat einen guten Auftritt hingelegt und ein respektables Ergebnis erzielt; nur schade, dass es nicht einmal 12 Punkte gab - dabei durfte gefühlt beinahe jedes Land mindestens einmal über die Höchstpunktzahl jubeln, so z.B. Island, Spanien, Litauen, Frankreich, Rumänien, Finnland und Österreich, die in der Endabrechnung weit hinter Lena platziert sind.
Gut, dass der von den Wettbüros hoch gehandelte französische Knödeltenor nur mäßig abgeschnitten hat. Unterdurchschnittlich auch der Auftritt von Blue; mit Fanbonus reichte es dennoch für Platz 11.
Nicht uninteressant übrigens auch die Halbfinalergebnisse:
Im ersten Halbfinale siegte Griechenland (133 Punkte) vor Aserbaidschan (122 Punkte) und Finnland (103 Punkte). Armenien und Malta fehlten gegenüber der Schweiz jeweils nur ein Punkt zum Finaleinzug. Letzter des ersten Halbfinals: Polen (18 Punkte).
Im zweiten Halbfinale siegte Schweden (155 Punkte) vor Dänemark (135 Punkte) und Slowenien (112 Punkte). Moldawien reichte ein Punkt mehr als Belgien um ins Finale einzuziehen. Absolutes Schlusslicht im zweiten Semifinale: die Niederlande (13 Punkte). Die Iren erreichten übrigens auch in ihrem Halbfinale nur Platz 8.