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Dieses Thema hat 201 Antworten
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Jan Offline




Beiträge: 1.753

07.01.2015 09:34
#136 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Zitat von tilomagnet im Beitrag #132

Jedenfalls Quintessenz bei Pretzel: GFH war der einzige May Kenner in der Chefetagen bei Constantin & Rialto - wie er auch der einzige Wallace Kenner war. Und der Vergleich der Filme vor und nach seinem Abschied zeigen das mMn so eindeutig, dass man den bekannten Darstellungen in diesem Punkt durchaus glauben kann.


In dem Punkt, dass er sicher die Vorlagen kannte, meinethalben im Falle May auch ein echter Kenner war, will ich dem Ganzen auch gerne Glauben schenken. Es wäre ja auch unschön irgendwie, wenn sich derjenige, der als Dramaturg angestellt ist, nicht mit den Vorlagen beschäftigen würde.

Gruß
Jan

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

12.10.2015 15:53
#137 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Vor wenigen Tage habe ich die Tote aus der Themse gesehen, hier ein kurzes Statement:

Der Film ist vor allem bekannt, als Sir Johns letzter Auftritt, weshalb ich mit ihm beginnen will.
Seine Wallace-Pause von drei Jahren und Sir Arthur, sind letztlich auch an Schürenberg nicht vorbeigekommen und er erreicht nicht mehr den früheren Charme. Er spielt leider einfallslos und regt kaum zum Lachen an. Auch als Duo mit Felmy funktioniert sein Sir John nur äußerst mäßig. Schade, dass er auf diese Weise die Serie verlassen hat, aber im Laufe seines Mitwirkens, hat er sich ein ums andere Mal selbst übertroffen, so dass ihm dieser Auftritt leicht verziehen werden kann. Ganz so schlimm wie im Hund ist er ja auch nicht...
Felmy spielt seinen Inspektor mit weit weniger Charisma als viele seine Vorgänger (Leipnitz ausgeschlossen), passt damit aber doch stimmig in das weitesgehend nüchterne Gesamtergebnis. Er hinterlässt keinen bleibenden Eindruck, aber schlecht finde ich sein Spiel trotzdem nicht.
Uschi Glas hat hier einen ihrer besten Wallace-Auftritte und hier empfand ich sie nicht als vollkommen talentfrei.
Werner Peters mit seinem Ausstand, mag einmal mehr zu gefallen. Er spielt gewohnt souverän, vielleicht etwas weniger markant als bei seinen früheren Auftritten, aber einen Pluspunkt erhält er schon allein dafür, dass er (wenn auch nur ein kleines bisschen) von seiner typischen Wallace-Besetzung abweicht und einen etwas anderen Charakter entwirft.
Riebauer, den ich sonst sehr mag, gefällt mir hier leider nicht. Ich finde seine Rolle ist ein absoluter Witz und er vermag das durch sein Spiel nicht zu ändern.
An den restlichen Schauspielern habe ich nichts auszusetzen.

Der Film ist, was die Spätphase der Reihe betrifft, wohl am nächsten am klassischen Schema, weist aber dennoch interessante Neuerung auf. Das Zusammensetzen der Mordwaffe und der optische Fokus darauf, sind klare Anleihen aus der aufkommenden Gialli-Welle und heben die Morde auf neue Weise hervor. Für meinen Geschmack passt diese Aufmachung aber nur bedingt zu Täter, Motiv und Handlung, weshalb es leider letztlich nur der Stimmung dient.
Diese ist insgesamt zwar selten richtig düster oder gar gruselig, dafür aber nüchtern und mitunter sehr ernst.
Das mag ich eigentlich an diesem Streifen, der die Frage nach Myrna konstant beizubehalten vermag und damit eine sehr drückende Atmosphäre schafft. Das Thema Rauschgift hätte zwar durchaus noch wesentlich härter behandelt werden können, insbesondere durch die Figur Myrnas, aber insgesamt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.

Ebenso ein Pluspunkt sind die tollen Aufnahmen in London, die ansprechend in den Film eingeflochten sind, ohne eingeschoben zu wirken.

Die Musik ist ganz in Ordnung und trägt zur Dramatik des Werkes bei, aber zu den besten der Serie würde ich sie nicht zählen wollen.

Der größte Kritikpunkt ist eigentlich die Auflösung. Diese wurde nicht nur hanebüchen inszeniert, sondern lässt sich nur sehr schwer mit der Figur des Täters vereinen. Er ist ein kaltblütiger Mörder, der daran interessiert ist viel Geld zu verdienen und lässt sich dann gewissermaßen mit einem Augenzwinkern überführen. Passt nicht so gut zusammen.
Riebauers Rolle hatte ich ja schon angesprochen...sie wirkt derartig unrealistisch und unglaubwürdig, dass ich sie für absolut deplaziert halte...

Die Geschichte um Myrna fängt eigentlich ganz spannend an und wartet mit einem ungewohnten Opener auf, leider weist der Film einige Schwächen auf, der das Gesamtergebnis nach unten zieht.

Kurz:

3 von 5 Punkten.

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

28.11.2015 22:30
#138 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Diesen Wallace-Film habe ich gestern Abend auf Sat.1 Gold zum ersten Mal überhaupt gesehen. Meine vorherige Erwartungshaltung war dabei nicht sehr groß und ich wurde diesbezüglich auch nicht enttäuscht. Von Beginn an fehlte mir diese typische "Wallace-Atmosphäre" aus vielen 60er-Jahre Filmen und das zog sich wie ein roter Faden durch die komplette Handlung. Trotz einer hochkarätigen Besetzung mit "Kommissar Haferkamp" Hansjörg Felmy, Friedrich Schoenfelder, Werner Peters und "Sir John" Siegfried Schürenberg kam bei mir kaum Spannung auf und "Schätzchen" Uschi Glas sowie ganz besonders "Ulknudel" Ingrid Steeger hätten vermutlich in einem dieser früheren Sexfilmchen eine weitaus bessere Figur gemacht. Die Rollen von Harry Riebauer und Ivan Desny hätte man sich ebenfalls schenken können, die waren aus meiner Sicht genauso überflüssig wie ein Kühlschrank am Nordpol. Farbe ins Spiel brachte für mich neben dem Film selber eigentlich nur die frühere Miss World Petra Schürmann als attraktive Sekretärin von Sir John, die sich letztendlich aber den falschen Mann ausgesucht hatte, sowie einige Szenen mit blutigen Schweinehälften in der Fleischfabrik von William Baxter.

Hierzu passte dann auch, dass im Videotext zu diesem Film auf Sat.1 Gold (den ich dummerweise vorher auch noch gelesen hatte) der geheimnisvolle Kopfschuss-Mörder derart dämlich angedeutet bzw. sogar verraten wurde, dass mir dessen Identität während des Films schnell klar geworden ist, was sich dann auch bei der aus meiner Sicht miserabel inszenierten Auflösung am Schluss bestätigt hatte. Und als Sir John noch ziemlich am Anfang des Films bei einer (scheinbaren) Heroinverbrennung bemerkte "Hunderttausend Pfund durch den Schornstein gejagt", hätte er damit glatt die Produktionskosten für diesen Streifen meinen können...

Da ich allein für Petra Schürmann einen Extra-Punkt vergebe, kann ich mich gerade noch zu zwei Pünktchen durchringen.

Gruß
Klaus

"Henry Lightman, nochmal werd' ich Ihren Tee nicht trinken!"

Prisma Offline




Beiträge: 7.592

28.11.2015 22:50
#139 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Zitat von Klaus1959 im Beitrag #138
Farbe ins Spiel brachte für mich neben dem Film selber eigentlich nur die frühere Miss World Petra Schürmann als attraktive Sekretärin von Sir John

Ganz so streng bewerte ich den Film zwar nicht, aber beim Thema Petra Schürmann sehe ich das ganz genauso. Ich finde, sie macht eine exzellente Figur und es ist schade, dass ihre Filmauftritte insgesamt so rar gesät sind. Selbst ihre kleine Rolle in "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" fällt für mich in die Kategorie der absoluten Bereicherungen und in "Die Tote aus der Themse" bekam sie glücklicherweise etwas mehr Raum zur Entfaltung.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

29.11.2015 14:13
#140 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Ich glaube eher das es nicht von ungefähr kommt das P. Schürmann so wenige Filmauftritte hat.Klar sicher nette sympatische Person usw. aber als Schauspielerin ? kommt mir eher vor wie eine Fernsehansagerin die eine Schauspielerin spielt. Für mich wenig überzeugend .
Dem Film insgesamt merkt man natürlich an das die Wallace Reihe sich dem Ende zuneigt.( Und im Grunde auch der letzte war )

Ray Offline



Beiträge: 1.944

30.11.2015 22:16
#141 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Ich habe den Film auch als einen der letzten Filme zum ersten Mal gesehen, kannte die Produktionsumstände bzw. den Standort in der Wallace-Historie, bin dementsprechend mit äußerst gedämpften Erwartungen in den Film gegangen und hab mich an den "kleinen Dingen" erfreut. Als da wären:

-Aufnahmen an Original-Schauplätzen in London
-Comeback von Sir John alias Siegfried Schürenberg (auch wenn es wohl der schwächste Auftritt von ihm sein dürfte)
-Bryan Edgar Wallace-Star Felmy mal in einem "echten" Wallace (nicht so schlecht wie verbreitet behauptet)
-Wiedersehen mit "alten Gesichtern" (Peters, Schoenfelder, Riebauer)
-Großartige Musik von Peter Thomas (eine seiner besten, wird morgen 90)


Dennoch ist der Film inszenatorisch und in Bezug auf darstellerische Leistungen unterdurchschnittlich und strahlt gerade zu Anfang 70er-Atmosphäre der unangenehmen Art aus (Nackt-Auftritt Steeger, platte Witzchen...)


Insofern auch von mir nicht mehr als 3/5 Punkten (soweit ich das aus meinen Erinnerungen noch beurteilen kann).

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.601

01.12.2015 17:33
#142 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Für mich ist DIE TOTE AUS DER THEMSE der beste Spät-Wallace. Ein würdiger Abschluß der "echten" Edgar Wallace-Filme.

Nedwed Offline




Beiträge: 158

01.12.2015 21:46
#143 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Schade hat man diesen Film nicht Vohrer überlassen. Mit diesem Drehbuch, dass unter den deutschen Farbfilmen eindeutig zu den besseren gehört (besser als alle Reinecker-Bücher), hätte es ein super Abschluss gegeben. Die Darsteller, Musik und die Aussenaufnahmen sind auch bei Philips Film Klasse. Harald Philips Inszenierung ist mir einfach zu lahm.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

02.12.2015 21:53
#144 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #142
Für mich ist DIE TOTE AUS DER THEMSE der beste Spät-Wallace. Ein würdiger Abschluß der "echten" Edgar Wallace-Filme.


Kann ich nur voll zustimmen

Gruss
Havi17

Nedwed Offline




Beiträge: 158

03.12.2015 15:08
#145 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Ne Frage, ab wann gelten die Filme als Spät-Wallace? Wenn dies ab Gesicht ist, dann geh ich mit eurer Aussage Konform, ansonsten würde ich Glasauge und Banne bevorzugen.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

03.12.2015 20:50
#146 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Ich kenne keine allgemeine Definition für Spät-Wallace, weiß auch nicht, wer den Begriff
hier eingebracht hat. Bei den Wallace Filme gibt es nach der Definition von Florian Pauer
4 Phasen. 1. Phase die Filme bis 1963, 2. Phase bis 1964, 3. Phase bis 1969, 4. Phase ab 69.

Für mich passt der Begriffe Spät-Wallace auf die Jahre nach 1969, als international produziert
wurde. "Die Tote aus der Themse" ist eine Renaissance an die frühen Wallace Filme, zugleich der
letzte mit Siegfried Schürenberg, gewissermassen die letzte Zugabe an das Publikum als Abschied
hin zu den Geilos.

Gruss
Havi17

patrick Offline




Beiträge: 3.245

03.12.2015 21:00
#147 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #146
Ich kenne keine allgemeine Definition für Spät-Wallace, weiß auch nicht, wer den Begriff
hier eingebracht hat. Bei den Wallace Filme gibt es nach der Definition von Florian Pauer
4 Phasen. 1. Phase die Filme bis 1963, 2. Phase bis 1964, 3. Phase bis 1969, 4. Phase ab 69.

Für mich passt der Begriffe Spät-Wallace auf die Jahre nach 1969, als international produziert
wurde. "Die Tote aus der Themse" ist eine Renaissance an die frühen Wallace Filme, zugleich der
letzte mit Siegfried Schürenberg, gewissermassen die letzte Zugabe an das Publikum als Abschied
hin zu den Geilos.


Mich hat die "Tote" allerdings nie an die frühen Wallace-Filme erinnert. Er wirkt atmosphärisch einfach nicht so, sondern eher wie eine Tatort-Folge und hat den typischen 70er-Touch, der mir einfach nicht zu Wallace passt. Das gilt auch für die Musik. Ab 1969 ist Wallace für mich persönlich sowieso vorbei.

Ray Offline



Beiträge: 1.944

03.12.2015 21:35
#148 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Würde auch die letzten vier Filme ab "Das Gesicht im Dunkeln" als "Spät-Wallace" bezeichnen und zwar weil es sich - zumindest aus der Retrospektive - um lose Produktionen ohne übergeordnetes Konzept handelt, wie es vorher der Fall war.

Die Frage ist jedoch, warum man nach "Die Tote aus der Themse" nicht auf dieser Basis weitermachte. Die Besucherzahlen waren zwar etwas schwächer als beim "Glasauge", wenn man bedenkt, dass über zwei Jahre dazwischen lagen und sich in der Zwischenzeit die Kinoandschaft stark verändert hatte, aber immer noch gut. Denn wenn keine Absicht bestand, bei ordentlichen Zahlen die Reihe fortzusetzen, ist nicht einsichtig, warum man überhaupt "Die Tote aus der Themse" produzierte.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

03.12.2015 21:36
#149 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Selbstverständlich hat dieser Kinofilm den 70er Touch, denn er lief in den 70ern in den Kinos.
No way back, das ist normal. Dennoch wurde in den 70er Touch das Tempo, die Story und die Charaktere
der vergangenen Zeit eingebaut. Siegried Schüernberg als Kommissar in einem 70er Tatort hätte
ihm genausowenig Spaß gemacht wie uns Zuschauern und wir hätten ihm diese Rolle ja auch nicht
abgenommen

Gruss
Havi17

patrick Offline




Beiträge: 3.245

04.12.2015 07:44
#150 RE: Bewertet "Die Tote aus der Themse" (30) Zitat · Antworten

Die frühen Wallace-Filme waren allerdings nicht wirklich in ihrer Zeit verankert, auch wenn sie in der damaligen Gegenwart spielten. Sie waren auch schon für 1959 und die 60er-Jahre liebevoll altmodisch, lehnten sich sogar an den Stummfilm an und hatten einen ganz besonderen Stil. Es wurde damit etwas eigenes geschaffen, was sie von anderen Filmen abgrenzte. Und genau dieses Rezept ist es, was die Wallace-Filme für mich zu was Besonderem machte. Bei der "Toten" und den Gialli vermisse ich das alles. Das sind einfach schon modernere Thriller ohne die typischen Ingredienzen, und von denen gibt's für mich wesentlich bessere. Gerade die "Tote" wirkt auf mich wie ein Fernsehkrimi und hebt sich nicht mehr als was Eigenständiges ab.

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