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Janek Offline




Beiträge: 1.852

07.09.2011 22:54
#151 RE: Bewertet: "Der Hexer" (17) Zitat · Antworten

Das Ende ist doch noch das beste mit der Maschienen Pistole

MfG

Janek

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

17.10.2011 20:57
#152 RE: Bewertet: "Der Hexer" (17) Zitat · Antworten

Zitat von Janek Rekos
Das Ende ist doch noch das beste mit der Maschienen Pistole

MfG

Janek



Das soll das beste am "Zinker" sein? Vielleicht sind es doch wohl eher Szenen wie diese:

- Agnes Windeck bringt Günter Pfitzmann auf grandiose Weise zur Strecke.

- Der Kampf von Heinz Drache um Feuer für seine Zigaretten.

- Die Dauer-Fehde zwischen Eddi Arent und Siegfried Schürenberg.

- Albert Bessler verwechselt Whisky mit Tee und das mit fatalen Folgen.

- Agnes Windeck überlegt, die Romanfigur ihrer Nichte Beryl (die als Kriminalautorin so begabt ist, dass sie bereits im ersten Kapitel acht Tote fabriziert hat) mit einer kleinen Laubsäge vom Leben zum Tode zu befördern.

- Heinz Drache muß sich von Eddi Arent mit "Inspektorchen!" titulieren lassen, und von Agnes Windeck bekommt er etwas über die "Polente" und "Bullen" zu hören, nur weil sie die "Tannhäuser"-Partitur studieren will, während es im ganzen Hause bumst.

- Sehr schön ist auch Wolfgang Wahls Kommentar über Eddi Arent: "Der hat doch nicht alle Hühner auf dem Balkon!"

Aber vielleicht erkennen das wirklich nur die Verehrer von Situationskomik. Fans blutiger Effekte sehen es wohl anders...

Ansonsten geht es hier ja um den "Hexer" und nicht um den "Zinker".

"Der Hexer" ist mein Lieblingswallace (dicht gefolgt von seinem Nachfolger) und das schon seit vielen Jahren. Großartig aufgelegte Darsteller (mit Ausnahme von Ann Savo und Sophie Hardy, die schier unerträglich übertreiben) machen den Film so unvergesslich.
Viel Humor sowie reichlich Spannung und Action - alles in der richtigen Mischung. Immer wieder die reine Freude!

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

17.10.2011 21:06
#153 RE: Bewertet: "Der Hexer" (17) Zitat · Antworten

Zitat von Cora Ann Milton
Großartig aufgelegte Darsteller (mit Ausnahme von Ann Savo und Sophie Hardy, die schier unerträglich übertreiben)



...gerade diese beiden Damen machen mir bei ihren Aufeinandertreffen ungeheueren Spaß

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

17.10.2011 21:18
#154 RE: Bewertet: "Der Hexer" (17) Zitat · Antworten

Ich nehme die Beiden immer zu ernst. Die spielen so sehr das Klischee der hübschen Blöden. Das fällt gegenüber Margot Troogers fabelhaften Auftritten richtig negativ auf!

Ein Sahnebonbon kommt wieder einmal von Heinz Drache. Wie der gegenüber Blacky Fuchsberger übers Fernsehen herzieht, das ihn doch gerade erst mit dem "Halstuch" so richtig populär gemacht hatte...

Auffällig ist auch Siegfried Lowitz, wenn er von Mrs. Milton als von Cora Ann spricht, das gibt einem beizeiten zu denken...

Die Dame hat schon eine phantastische Ausstrahlung. James W. Wesby zwinkert ihr wohl in "Neues vom Hexer" nicht grundlos zu, bevor er mit ihr unter vier Augen sprechen will...

Janek Offline




Beiträge: 1.852

17.10.2011 22:03
#155 RE: Bewertet: "Der Hexer" (17) Zitat · Antworten

Zitat von Cora Ann Milton

Zitat von Janek Rekos
Das Ende ist doch noch das beste mit der Maschienen Pistole

MfG

Janek



Das soll das beste am "Zinker" sein? Vielleicht sind es doch wohl eher Szenen wie diese:

- Agnes Windeck bringt Günter Pfitzmann auf grandiose Weise zur Strecke.

- Der Kampf von Heinz Drache um Feuer für seine Zigaretten.

- Die Dauer-Fehde zwischen Eddi Arent und Siegfried Schürenberg.

- Albert Bessler verwechselt Whisky mit Tee und das mit fatalen Folgen.

- Agnes Windeck überlegt, die Romanfigur ihrer Nichte Beryl (die als Kriminalautorin so begabt ist, dass sie bereits im ersten Kapitel acht Tote fabriziert hat) mit einer kleinen Laubsäge vom Leben zum Tode zu befördern.

- Heinz Drache muß sich von Eddi Arent mit "Inspektorchen!" titulieren lassen, und von Agnes Windeck bekommt er etwas über die "Polente" und "Bullen" zu hören, nur weil sie die "Tannhäuser"-Partitur studieren will, während es im ganzen Hause bumst.

- Sehr schön ist auch Wolfgang Wahls Kommentar über Eddi Arent: "Der hat doch nicht alle Hühner auf dem Balkon!"

Aber vielleicht erkennen das wirklich nur die Verehrer von Situationskomik. Fans blutiger Effekte sehen es wohl anders...

Ansonsten geht es hier ja um den "Hexer" und nicht um den "Zinker".

"Der Hexer" ist mein Lieblingswallace (dicht gefolgt von seinem Nachfolger) und das schon seit vielen Jahren. Großartig aufgelegte Darsteller (mit Ausnahme von Ann Savo und Sophie Hardy, die schier unerträglich übertreiben) machen den Film so unvergesslich.
Viel Humor sowie reichlich Spannung und Action - alles in der richtigen Mischung. Immer wieder die reine Freude!







Falsch aus dem Zusammenhang genommen Ich meinete einen der besten Momente des Filmes, weil auf der Seite davor die Anwort steht, dass das Ende nicht ganz so toll wäre

MfG

Janek

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

18.10.2011 18:38
#156 RE: Bewertet: "Der Hexer" (17) Zitat · Antworten

Zitat von Janek Rekos




Falsch aus dem Zusammenhang genommen Ich meinete einen der besten Momente des Filmes, weil auf der Seite davor die Anwort steht, dass das Ende nicht ganz so toll wäre

MfG

Janek
[/quote]

Dass Fabian das Ende "lahm" findet, kann ich in der Tat nicht nachvollziehen, aber Kinskis "Hängepartie" am Schluß gefällt mir nicht halb so gut wie später das Wortgefecht zwischen Eddi Arent und Siegfried Schürenberg sowie Agnes Windeck, wenn sie Zwiesprache mit ihrem toten Gatten hält, der ihr auch noch antwortet...

Wie auch immer. Über Highlights innerhalb eines Filmes kann man ja trefflich diskutieren. Wenn du den "Zinker" gelungen findest, gehe ich ja ganz mit dir konform!

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

29.10.2011 17:57
#157 RE: Bewertet: "Der Hexer" (17) Zitat · Antworten

James W. Wesby in “Der Hexer”

“Haben Sie einen Gepäckträger gesehen?” erkundigt sich im Waschraum des Londoner Flughafens Inspektor Higgins von Scotland Yard bei einem ihm unbekannten Herrn. Dieser kontert mit einem ironischen Lächeln: “Suchen Sie einen?”
Zahlreiche weitere mysteriöse Auftritte werden dem ersten Erscheinen dieses Herrn in “Der Hexer” noch folgen. Ganz plötzlich wird er auftauchen und scheint meist mehr zu wissen als die übrigen Beteiligten.

“Haben Sie Ihren Gepäckträger gefunden?” fragt er den Inspektor bei ihrem zweiten Zusammentreffen. Dieser erinnert sich erst allmählich wieder an ihn.
James W. Wesby aus Sydney stellt sich in einer faszinierenden Mischung aus Lässigkeit und immenser Selbstsicherheit als Kriminalschriftsteller vor, der 52 Fortsetzungen für eine Fernsehserie schreibe.
Inspektor Higgins glaubt ihm kein Wort. Sein Verdacht gegen den Mann, der “Hexer” zu sein, ist geweckt und wird lange bestehen bleiben ...

Durch einen anonymen Hinweis in ein verlassenes Gebäude gelockt, kann James W. Wesby nur knapp einem Sprengstoffattentat entkommen, wobei seine sonst so makellose Kleidung allerding erheblichen Schaden nimmt.

Inspektor Higgins wurde von Reverend Hopkins in einem Hinterhof zusammengeschlagen. Plötzlich erscheint - wie aus heiterem Himmel - James W. Wesby und bringt den Inspektor eher unsanft wieder zu sich.
Mißtrauisch lehnt Higgins den ihn angebotenen Stärkungstrunk ab. Wesby schüttet mit einem ironischen Lächeln die Flüssigkeit aus, was den Verdacht des Inspektors nur noch erhöht.
Auf die Frage wie Wesby so unvermutet hier auftauchen könne, antwortet dieser: “Fallschirm! Aber ...” Er legt veschwörerisch einen Finger an die Lippen.
Ehe sich Inspektor Higgins versieht, ist Wesby so schnell wieder verschwunden, wie er zuvor aufgetaucht war.

Während die Inspektor Higgins, seine Verlobte Elise und Higgins’ Kollege Warren die Katakomben unter dem dubiosen Mädchenheim von Reverend Hopkins untersuchen, werden sie von Elise getrennt. Sie fällt Reddingwood, einem der
Gangster, in die Hände.
Plötzlich taucht im Halbdunkel eines Ganges wie aus dem Nichts James W. Wesby auf - eine Waffe in der Hand. Reddingwood flieht, und Wesby schießt auf ihn. Der mysteriöse Mann scheint sich im Gewirr der vielen Gänge bestens auszukennen,
denn er weist Elise den richtigen Weg. Er selbst verschwindet wieder in der Dunkelheit.

Cora Ann Milton, die mondäne Gattin des Hexers, hat in ihrem Hotelzimmer einen Besucher empfangen. Mit James W. Wesby sinniert sie über das Sprichwort “Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.”
Inspektor Higgins erscheint mit Elise und verdächtigt Wesby ganz offen, der Hexer zu sein. “Jetzt hat er es ausgesprochen...” meint der Australier daraufhin nur gelassen. Cora Ann Milton, erklärt, Wesby wolle lediglich die Rechte an den Abenteuern ihres Mannes erwerben.
Higgins glaubt Beiden kein Wort. Ehe der Inspektor sich versieht, zieht Wesby einen Revolver. Ein Telefonat gibt ihm die Möglichkeit zu entkommen.
Statt sich der Verfolgung durch Inspektor Higgins weiträumig zu entziehen, bleibt James W. Wesby einfach in der Hotellobby sitzen, bedeckt einen Teil seines Gesichts und beobachtet seine Verfolger mit einem kühl-spöttischen Blick.

Wieder einmal hat Inspektor Higgins tüchtig Prügel bezogen. Der Bewußtlose wird von dem erneut ganz plötzlich erscheinenden James W. Wesby untersucht, und dieser wird dabei von Inspektor Warren überrascht.
Nur ein Sprung ins kalte Wasser ermöglicht Wesby die Flucht. Von nun an ist er zunächst einmal abgetaucht ...

Trotz Polizeischutz wird der Rechtsanwalt Maurice Messer seinem verdienten Ende zugeführt. Während die Herren von Scotland Yard noch über den Mord rätseln, taucht durch einen Geheimgang, der ihnen ganz offensichtlich verborgen geblieben ist, James W. Wesby wieder auf.
Inspektor Higgins und Sir John müssen fassungslos mit ansehen, wie ihnen der Mann aus Sydney den Fall auf einem Silbertablett serviert und sich schließlich mitnichten als der “Hexer”, vielmehr jedoch als Kommissar der australischen
Polizei entpuppt.
Doch auch diesem energischen Mann wird Arthur Milton - wenigstens noch in diesem Film - zunächst einmal entkommen...

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

13.08.2012 21:50
#158 Bewertet: "Der Hexer" (17) Zitat · Antworten



DER HEXER (1964)
mit Joachim Fuchsberger, Heinz Drache, Sophie Hardy, Margot Trooger, Jochen Brockmann, Siegfried Schürenberg, Ann Savo, Carl Lange, Kurt Waitzmann
sowie Eddi Arent und Siegfried Lowitz



Da ich mich immer gerne ziere, einen Klassiker zu besprechen, kann ich hiermit verkünden, dass ich auf dem Wege der Besserung bin;) In der Edgar Wallace-Reihe ist "Der Hexer" sicherlich eine Ausnahmeerscheinung, da er mit einem eigenwilligen Konzept überrascht. Was beim ersten Ansehen also für Furore sorgt sind die Unterschiede im Konzept, bezüglich bekannten Filmen der Reihe. Beim mehrmaligen Ansehen kann sich jedoch nur wenig von diesem anfänglichen Überraschungsmoment aufrecht erhalten. Für mich ist der Film nach dem zweiten Anschauen deswegen nur gehobenes Mittelmaß geworden, trotz aller Extravaganz im klassischen Sinne. Fakt ist, dass er diesen, dem persönlichen Empfinden nach überbewerteten Stellenwert fast ausschließlich seinen Schauspielern zu verdanken hat. "Der Hexer" ist daher für mich vielleicht DER Schauspielerfilm der Reihe. Die Person des Hexers und das veranstaltete Katz- und Mausspiel und die zugegebenermaßen sehr gelungenen Auswüchse rund um die eigentliche Handlung, sind genau betrachtet weniger beeindruckend als die meisten klassischen Fälle der Reihe (wobei klassisch auch nur relativ ist), doch die turbulente Umsetzung setzt anerkennungswürdige und angenehme Akzente.

Die Doppelspitze, die ermittlungstechnisch ja noch eine tatkräftige Erweiterung erfahren wird, kann man hier beispiellos nennen. Joachim Fuchsberger und Heinz Drache gemeinsam in einem Film, das ist und bleibt schon etwas Besonderes. So kommt es eben, dass diese ungleiche Konstellation ungezügelt zum Vergleichen anregt und schließlich zum Einteilen in "besser" und "schlechter" verleitet. Um dennoch ein Gleichgewicht herzustellen, musste das Drehbuch für Ordnung sorgen. Obwohl die Rollenverteilungen sehr ungleich erscheinen, sollten sich beide Protagonisten schließlich auf Augenhöhe treffen. Für das Funktionieren dieser Strategie zeigt sich fast einzig und alleine Joachim Fuchsberger verantwortlich. Die Voraussetzung dafür ist die Anlegung seiner Rolle. Oft wird Inspektor Higgins vorgeworfen, dass er sich zu sehr von privaten Belangen ablenken lässt, dass er im Verlauf, mehr als in anderen Filmen, sehr viel einstecken muss und letztlich weniger maßgeblich an der Auflösung dieses verzwickten Falles beteiligt ist. Diese Komponenten stellen vielleicht eine vermeintliche Schwäche dar, sind aber im Endeffekt nur die Grundvoraussetzungen für das glaubhafte Funktionieren der Rolle des Inspektor Wesby, der so ungehindert im Hintergrund agieren kann. Auch ohne große Kniffe fällt einem so die Charakterzeichnung der beiden frappant ins Auge. Durch Heinz Drache wirkt Joachim Fuchsberger somit noch einmal wesentlich sympathischer und agiler, und umgekehrt wirkt Wesby durch seinen Gegenspieler deutlich kompetenter und undurchsichtiger. Falls es denn so gewollt war, ist die Strategie aufgegangen. Heinz Drache und dem Zuschauer wurde die verkrampfte Suche nach einer Partnerin in diesem Fall glücklicherweise erspart, und als Einzelgänger mit hoher Konzentration und klarer Auffassungsgabe finde ich ihn immer am Überzeugendsten. Außerdem wäre dieser Inhalt neben Fuchsberger, noch mehr als sonst, total unglaubwürdig gewesen. Wahrscheinlich wäre dem Publikum dann zu diesem Zweck tatsächlich hier schon Judith Dornys aufgetischt worden.

Die Dame die "Higgi" mächtig den Kopf verdreht und Nerven kostet, ist die aufgeweckte und nicht minder aufregende Sophie Hardy, die im Gegensatz zu so vielen unwirschen Besetzungsflops aus Vorgängerfilmen eine angenehme Überraschung darstellt. Sie spielt mit erfrischender Leichtigkeit, und sowieso mit allem was sie zu bieten hat. Wenn man eine Antenne für ihr Schauspiel mit diesem doppelten Augenzwinkern hat, fühlt man sich angenehm begleitet und unterhalten. Hinzu kommt, dass sie hervorragend zu ihrem noch unentschlossenen Partner passt, auch wenn dieses knisternde Tauziehen zum Teil schon zu viel zu werden droht, da es für die Geschichte eben kaum relevant ist. Die Schlacht ist jedenfalls eröffnet, wenn sie auf die feurige Ann Savo trifft, und es bleibt die Frage, wer wem lieber nicht in die Hände fallen möchte. Die beiden übertrumpfen sich mit spitzen Kommentaren, zeigen sich überaus angriffslustig und fahren mit Vorliebe die scharfen Krallen aus. Immer wieder gerne gesehen dieses Spektakel, und schade, dass man Ann Savo mit Gisela Hahn im Nachfolger austauschte, was übrigens auch für Joachim Fuchsberger gilt. Mein uraltes Gedankenspiel: man hätte ruhig weiter auf das Ehepaar Higgins setzen sollen. Wenn man das Schauspiel der beiden Damen sehr gut nennen mag, muss man bei Margot Trooger nach Superlativen suchen. Cora Ann Milton, die Dame von Welt die turmhoch über den Geschehnissen steht, erteilt in allen Belangen eineinhalb Lehrstunden. Die Frau des großen Unbekannten überlagert und dominiert das Geschehen zeitweise durch Aura, Schlagfertigkeit, Charme und Eleganz. Obwohl sie die Frau eines gesuchten Verbrechers ist, hegt man zahlreiche Sympathien für sie. Eine tolle Performance der Margot Trooger, die hier noch wesentlich exponierter in Erscheinung trat, als das leider im Nachfolgerfilm der Fall war.

Um den anscheinend ausweglosen Fall zu lösen, bestellte man sich Inspektor Warren als Unterstützung nach Scotland-Yard. Siegfried Lowitz zeichnet seine a.D. Figur sehr überzeugend und gewitzt, dabei wurde er als Schlüsselfigur überaus geschickt in den nebulösen Hexer-Fall eingebaut. Seine Routine und seine Kombinationsgabe lassen ihn auch in rasanten Situationen nicht im Stich, wobei er mir persönlich etwas zu aufdringlich in Szene gesetzt wurde, was aber wohl der Handlung geschuldet ist. Eine der besten Leistungen liefert Jochen Brockmann als Anwalt Messer. Seine Erscheinung wirkt abstoßend und seine Strategie lange lückenlos. Besonders interessant sind die Szenen, in denen er immer wieder kurz die Beherrschung zu verlieren droht und sein wahres Gesicht durchschimmern lässt, nämlich einen Verbrecher in Anwaltsrobe. Seine Intelligenz erweist sich dabei als starke Waffe. Einige der eindringlichsten Szenen im Film entstehen mit ihm, als er beispielsweise das Todesurteil erhält oder Mrs. Milton gegenübergestellt wird. Das Gangsterquartett, dass sich vorzugsweise mit Mädchenhandel, aber auch Mord beschäftigt, wird ausgezeichnet von Carl Lange, Karl John und Kurt Waitzmann abgerundet. Siegfried Schürenberg ist bereits ein waschechter Routinier, und seinen Sir John stattet er immer wieder gerne mit neuen Facetten aus, so dass es nie eintönig oder gar langweilig wird, ganz im Gegenteil! Eddi Arent als Finch sorgt nicht nur für angenehmen Humor in diesem Handlungsverlauf, es ist auch interessant ihm dabei zuzusehen, wie er mal auf der anderen Seite des Gesetzes funktioniert. Dieser Film ist bis in die Nebenrollen unerhört gut besetzt und befindet sich in meiner persönlichen Besetzungs-Top-3.

"Der Hexer" bietet viele erinnerungswürdige Ideen und zeigt sich in der bereits fortgeschrittenen Reihe zunächst als Ausreißer, wenngleich diesen Eindruck wie gesagt nicht beim mehrmaligen Anschauen aufrecht erhalten kann. Die Parallelhandlung mit Mädchenhandel zwängt sich glücklicherweise nicht penetrant auf auch wenn sie relativ wichtig für den Handlungsablauf ist. Alfred Vohrer konnte seiner Routine auch hier wieder einen neuen Anstrich verpassen und stellt mit Spannung (die nicht immer auf höchstem Niveau ist), Tempo und Kehrtwendungen, aber auch mit Atempausen und falschen Fährten, ein gelungenes Gesamtpaket zur Verfügung. Die Musik von Peter Thomas, die sicherlich zurecht einen sehr hohen Wiedererkennungswert besitzt, habe ich schon immer aufgrund ihrer wenig melodischen und stumpfen Ausarbeitun, zu den schwächeren Themen gezählt, was sich allerdings vor allem auf das Titelthema bezieht. Die Untermalung im Film finde ich sehr ansprechend. Das Finale versammelt alle (überlebenden) Darsteller in einer packenden Auflösung, offeriert einen zusätzlichen, spektakulären Besetzungsbonus und ebnet die Voraussetzungen gekonnt für eine Fortsetzung. Gedanken habe ich mir immer schon über die Titelcredits gemacht und darüber, wie man sich wohl einigte, wer der beiden Wallace-Stars an erster Stelle genannt wird. Ich hätte es mit sich bewegenden Namen versucht, die sich an der Spitze gegenseitig abwechseln. "Der Hexer" kann jedenfalls insgesamt von sich behaupten, dass er in Sachen Flair und Konzept viele Überraschungen und Ausnahmen zu bieten hat, und seinen Status als Klassiker sicherlich verdient hat. Andererseits kann er wegen der isolierten Handlung nur schwer ein generell gleichbleibendes Niveau von der Erst- bis zur Letztansicht beibehalten. Daher sehe ich, um ehrlich zu sein, andere Filme (die dem breiten Geschmack eher widerstreben) wesentlich lieber;)

Stephan Offline



Beiträge: 114

09.09.2012 18:11
#159 RE: Bewertet: "Der Hexer" (1964, 17) Zitat · Antworten

Der Hexer ist für mich der wohl beste Wallace-Film. "Wohl" schreibe ich deswegen, weil es für mich keinen ganz klaren Sieger in der Wallace-Rangliste gibt. Alleine aber das Duo Fuchsberger/Drache, garniert mit dem unvergleichlichen Lowitz ist megaklasse und macht den Hexer für mich zu einem Film internationaler Klasse.
Das Herstellungsjahr 1964 war m.E. auch gemacht für einen Höhepunkt der Serie: man hatte die Startschwierigkeiten des manchmal (!) etwas biederen Kriminalfilmes überwunden, es gab keinen übertriebenen, sondern wohl portionierten Klamauk und man war noch nicht auf der avantgardistischen Schiene der Farbfilme.
An diesem Film ist einfach alles erste Sahne, nicht nur Darsteller oder Musik von Peter Thomas. Man möge sich im Hexer Musik von Martin Bötticher vorstellen. Ein absolut erstklassiger Komponist, aber zu der bizarren Maskenspielerei hätte es wohl nicht gepasst. Mit Herbert Reinecker lieferte einer der besten Film- und Fernsehautoren Deutschlands das Buch und der vielleicht beste Regisseur der Wallace-Serie führte Regie.

Wenn man das Haar in der Suppe finden will, würde ich Sophie Hardy, bzw. deren Rolle, erwähnen, die mir teilweise etwas zu...zu..., ja, was eigentlich ?...ist. Zu albern, naiv affig? Die Rolle ist irgendwie so klischeehaft dümmlich angelegt, dass sie in einer Neuverfilmung wunderbar von Verona Feldbusch gespielt werden könnte - aber nur nach Vollsynchronisation natürlich.

Also innerhalb des Wallace-Universums zweifelsohne 10/10 Punkten von mir.

Janek Offline




Beiträge: 1.852

09.09.2012 19:40
#160 RE: Bewertet: "Der Hexer" (1964, 17) Zitat · Antworten

Für mich ganz klar einer der langweiligsten und biedersten Beiträge der gesamten Reihe, da helfen auch Fuchsberger und Drache nicht mehr viel. Kein Handwerklich perfekter Krimi.

Ein Film den ich nicht jeden Tag in den Player werfe für mich nur 6/10 Punkten.

Mir fehlt bei diesem Film die dichte Atmo wie bei Gasthaus an der Themse etc.

Gruß,

Janek

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

09.09.2012 19:42
#161 RE: Bewertet: "Der Hexer" (1964, 17) Zitat · Antworten

Und wenn du "Der Hexer" so überaus langweilig und bieder findest, wie nennst du dann bitte so etwas wie "Die Gruft mit dem Rätselschloß" oder so einen Totalausfall wie "Der Gorilla von Soho"?

“Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie ..."
(Heinz Drache in "Der Hexer")

Janek Offline




Beiträge: 1.852

09.09.2012 19:58
#162 RE: Bewertet: "Der Hexer" (1964, 17) Zitat · Antworten

Gruft ist auch langweilig Und der Gorilla hat immerhin noch Trash Bonus, meine 10 Punkte Kritik war damals natürlich pure Provokation nein auch auf jeden Fall in der Flop 5. Weiß garnicht habe ich die Flop 5 schon geupdatet ?^^

Gruß,

Janek

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

09.09.2012 20:00
#163 RE: Bewertet: "Der Hexer" (1964, 17) Zitat · Antworten

"Der Gorilla von Soho" oder "Die Gruft mit dem Rätselschloss" kann man beispielsweise besser oder schlechter finden, um nur zwei Beispiele zu nennen. Aber eigentlich wollte ich nur ein lobendes Wort zu Sophie Hardy sagen. Für mich ist sie nicht das Haar, sondern das Salz in der Suppe.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

09.09.2012 20:05
#164 RE: Bewertet: "Der Hexer" (1964, 17) Zitat · Antworten

Provokation als Filmbesprechung? Sehr interessant ...

Aber dieser fabelhaften Besetzung (außer Heinz Drache und Joachim Fuchsberger kommt man unter anderem noch in den Genuss von Siegfried Lowitz, Margot Trooger und Renè Deltgen) mit solchen Adjektiven wie langweilig und bieder zu kommen, ist schon sehr billig!

“Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie ..."
(Heinz Drache in "Der Hexer")

Janek Offline




Beiträge: 1.852

09.09.2012 20:08
#165 RE: Bewertet: "Der Hexer" (1964, 17) Zitat · Antworten

Um es so auszudrücken als ich 9 Jahre Alt war, hatte der Film für mich noch eine große Faszination, aber irgendwie stört mich etwas an den Film, er ist mir glaube ich nicht mehr gruselig genung, Filme, wie das Indische Tuch, Gasthaus, Zinker wirken einfach in sich viel Stimmiger und Ideenreicher inszeniert ich finde nur, dass der Film auf Grunde seines Rufes überbewertet ist, ich merke heute bin ich in meinem Element

Gruß,

Janek

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