Die Spannung wird langsamer aufgebaut,was dem Film keinen Abbruch tut! Die Kamera von R. Angst ist sehr gut und harmoniert wunderbar mit der Musik von Martin Böttcher. (In den Gewölben) Charles Regnier spielt sehr trocken und ruhig. Herrlich. Joachim Fuchsberger gefällt mir hier am besten. Elegant,ritterlich und sympathisch. Alle anderen Darsteller wie immer gut.
Natürlich ein Manko: Das Rätsel des Abte's. Man hätte es ideenvoller gestalten können.
Trotzdem ein charismatischer Film,einer meiner liebsten SW-Wallacefilme.
"Der schwarze Abt" gehört mit "Die Nylonschlinge" u. "Der Würger von Schloss Blackmoor" zu meinen liebsten 63er-Krimi's!
Da ich eben im Thread zum BOGENSCHÜTZEN darauf eingegangen bin, hier nun ausführlich:
DER SCHWARZE ABT ist der m.E. ärgerlichste aller Wallace-Filme aus der Rialto-Kino-Reihe. Warum? Generell gibt es kaum einen weiteren Beitrag zur Serie, der mit einer Riege derart erstklassiger Darsteller aufwarten kann und mit der Wallace'schen Romanvorlage einen wirklichen Klassiker in petto hat. Was jedoch daraus gemacht wurde, kann ich nur noch als ärgerliches Resultat ansehen.
Der Fauxpas schlechthin spielt sich in der Dramaturgie selbst ab. Anstatt das gewohnte Muster beizubehalten und die Spannung bis kurz vor dem Ende zu steigern, wird der Täter frühzeitig demaskiert und das eigentliche Spannungsmoment eines jeden Edgar-Wallace-Filmes ist dahin. Was im Roman funktionieren mag, hat für den Film nichts Gutes zur Folge. Das Auftreten des zweiten Abtes -und schlussendlich gar noch des dritten- zeugt von der Konfusität der (Film-)Geschichte. Irgendwie hat F.J. Gottlieb ab einem gewissen Zeitpunkt den Überblick augenscheinlich verloren. Er selbst hatte ja auch Hand an das Drehbuch gelegt. Heute wird kaum einer mehr feststellen können, ob er selbt für das Durcheinander verantwortlich zeichnet oder ob auch Wiedmanns Ideen schon so wirr waren.
Auf Seiten der Darsteller glänzt der Film mit allem, was damals gut und teuer war. Bedauerlicherweise kann auch diese Riege nicht durchgehend überzeugen. Z.B. Dieter Borsche. Als guter Freund des Regisseurs wirkt er, als habe er die Rolle lediglich aufgrund seiner Freundschaft zu Gottlieb erhalten. Die wie auch immer geartete Beziehung zu Grit Böttcher scheint allein aufgrund seines Alters bereits unglaubwürdig. Seine Interpretation des auf einen Schatz versessenen Schlossherren mag ebenfalls nicht wirklich überzeugen. Alle weiteren Darsteller spielen routiniert (Fuchsberger, Peters, Wüstenhagen) bis exzellent (Regnier, Kinski). Einzig Eddi Arent nervt abermals als Kasper vom Dienst. Seine Rollen sind in fast allen Gottlieb-Filmen völlig in die Hose gegangen.
Fazit: Die Chance zu einem der besten Edgar-Wallace-Filme haben Drehbuch und Regie gemeinsam auf dem Gewissen. Den Rest besorgen der fehlbesetzte Dieter Borsche und Eddi Arents Nerverei. Charles Regnier, die Musik und Richard Angsts Kamera sind gewohnt souverän und bilden damit die drei Highlights des Films.
Dieser Film gehört für mich zu den besten Wallace-Filmen. Hier hat man eine richtige Atmosphäre schaffen können. Und Charles Regnier mal als Inspektor zu sehen, war auch ne gute Idee. Er ist eben mal ein etwas anderer Inspektor, der sich nicht für schöne Frauen interessiert. Regnier erinnert mich so ein wenig an Sherlock Holmes. Einer der nicht viel spricht und sich immer seinen Teil denkt. Und den Fall mehr im Kopf löst. Eddi Arent war auch wieder hervorragend. Aber alles in allem hat hier Werner Peters einen Glanzauftritt, ebenso Dieter Borsche und Harry Wüstenhagen.
Einziges Manko: Die Entlarvung des "Schwarzen Abtes" steht nicht so im Vordergrund. Man hätte da mehr draus machen können. Aber eigentlich machen die Schauspieler und die schaurige Atmosphäre das schon wieder wett!
Zitat von RialtoExklusivDieser Film gehört für mich zu den besten Wallace-Filmen. Eddi Arent war auch wieder hervorragend. Aber alles in allem hat hier Werner Peters einen Glanzauftritt, ebenso Dieter Borsche und Harry Wüstenhagen.
Einziges Manko: Die Entlarvung des "Schwarzen Abtes" steht nicht so im Vordergrund. Man hätte da mehr draus machen können. Aber eigentlich machen die Schauspieler und die schaurige Atmosphäre das schon wieder wett!
4,9 von 5 Punkten
Du hast die Sache auf den Punkt gebracht. Das ist Entertainment vom Besten
Nein, als Holmes wäre er bestimmt eine Idealbesetzung gewesen. Auch wenn ihm der Deerstalker nicht unbedingt gestanden hätte, so hätten ihn Pfeife und Zylinder gut gekleidet. Claus Holm an seine Seite und Paul Klinger als Lestrade, und fertig ist das "Super-Trio".
Wir dürfen nicht vergessen, daß die Figur des Inspektor Lestrade immer den Kürzeren zieht. Besonders in den Basil-Rathbone-Filmen zeigt uns Dennis Hoey einen beschränkten, sehr von sich eingenommenen und vorschnell urteilenden Mann von Scotland Yard. Andererseits zeigt uns Colin Jeavons ( innerhalb der Granada-Serie mit Jeremy Brett ) einen Lestrade, den man respektiert, obwohl er dem großen Detektiv nicht immer folgen kann.
Charles Regnier hätte nicht zwingend ein Haarteil tragen müssen - Zylinder ( in London ) und Deerstalker ( auf dem Lande ) hätten sein Äußeres dem des englischen Detektivs angeglichen.
In diesem Sinne: Charles Regnier aka Sherlock Holmes aka Inspector Puttler 4EVER. Schade, dass Regnier nicht öfter zu sehen war. Er und sein Assistent Arent aka Dr.Watson gaben ein gutes Duo ab!
Ich "liebe" Charles Regnier seit seinen Auftritten als Mortimer in DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE und als Inspektor Puddler in DER SCHWARZE ABT. Ich finde, einer der charismatischsten Darsteller der gesamten Serie. Auch seine anderen Auftritte in div. Krimis fand ich jedesmal spitze.
DER SCHWARZE ABT zählt für mich, nicht zuletzt durch den Auftritt Regniers, zu den besten und wohl von der Atmosphäre her schönsten Wallace-Filmen. Meine Meinung hat sich über diesen Streifen auch über die Jahre nicht geändert. Obwohl die "Auflösung" (gab's überhaupt eine solche?) mit den ganzen Äbten schon etwas verwirrend ist. Da schließe ich mich der Meinung vieler hier an, hätte man mehr daraus machen können.
Vorab kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass dieser Film zu meinen absoluten Lieblings-Wallace gehört.
Zur Geschichte gehen die Meinungen ja auseinander, was ich verstehen kann, denn das Drehbuch hierzu von Wiedmann und Regisseur Gottlieb halten nicht wenige für schlichtweg langweilig. Meiner Meinung nach wird dieses Manko aber durch die exzellenten Schauspieler, durch die Gruselatmosphäre und zuletzt durch die (wie ich finde) gelungenste Musik von Martin Böttcher wieder wett gemacht!
Es gibt keinen Wallace, wo die Atmosphäre (untermalt mit der Musik) so schön rüberkommt, wie in diesem Film. Es ist einfach alles stimmig, allen voran die Szenen in der Abtei mit den dazugehören Wald-und Nachtgeräuschen. Hinzu kommen die Schauspieler, welche den Film als Ganzes abrunden: besonders positiv fällt hier Charles Regnier als Inspector Puttler auf. Für mich ist er der typische Scotland Yard-Ermittler und erinnert mich zeitweilig an den berühmten Sherlock Holmes. Er ist hier nicht der charmante Frauenheld (den Fuchsberger oft verkörperte) sondern besticht durch Nüchternheit, Entschlossenheit und strahlt nebenbei eine gewisse Kälte aus. Diese Eigenschaften machen Regnier hier zu einem glänzenden Hauptdarsteller, den ich mir in der Art gerne öfter gewünscht hätte in weiteren Wallace-Filmen! Eddi Arent spielt den Assisten Horatio ebenso gut und ist im Zusammenspiel mit Regnier einfach großartig! Bedeutend für mich zu erwähnen ist Werner Peters, der wie ich finde, seinen besten Wallace-Auftritt hat, als schmieriger, hinterlistiger Bürovorsteher Gilder. Man nimmt ihm die Rolle zu 100% ab, was auch für Wüstenhagen und Borsche gilt! Alle anderen Rollen sind nach meiner Ansicht qualitativ gut besetzt, Fuchsberger als Gutsverwalter ebenso wie F.Schoenfelder als undurchsichtiger Arzt.
Trotz mancher Kritik am Drehbuch oder auch am Regisseur Gottlieb gilt dieser Film für mich aufgrund der Stimmigkeit Atmopshäre-Schauspiel-Musik zu den besten Wallace. Einem Wallace-Neuling würde ich diesem Film u.a. empfehlen, denn er beeinhaltet alles E.W.-typische!
Zitat von DieterBorsche Zur Geschichte gehen die Meinungen ja auseinander, was ich verstehen kann, denn das Drehbuch hierzu von Wiedmann und Regisseur Gottlieb halten nicht wenige für schlichtweg langweilig.
Eine kleine Anmerkung hierzu: Wiedmann kann nichts dafür dass der Film relativ langweilig wirkt, denn sein Drehbuch war um Längen ausführlicher. Hier wurde es von Gottlieb zur jetzt kennenden Geschichte verarbeitet.