Susan Hampshire feiert heute ihren 85sten Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
Die britische Schauspielerin Susan Hampshire stand erstmal bereits im zarten Alter von 10 Jahren im Film "Die Schwindlerin" vor der Kamera. Regelmäßig in Filmen war sie dann ab den 60er Jahren zu sehen. Ihr einziger Wallace-Film war "Das Geheimnis der weißen Nonne", in dem sie auch direkt in einer der Hauptrollen zu sehen war.
Susan Hampshire feiert heute ihren 85sten Geburtstag. Geboren ist sie am 12.05.1937. Das war heute vor 85 Jahren.
Unser morgiger regelmäßiger Wallace-Darsteller (genau genommen 7 Werke) stand auch gleich für zwei Verfilmungen von "Der Hund von Baskerville" vor der Kamera.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #481 Unser morgiger regelmäßiger Wallace-Darsteller (genau genommen 7 Werke) stand auch gleich für zwei Verfilmungen von "Der Hund von Baskerville" vor der Kamera.
...und ich unterstelle mal, dass er einmal im Baskervill'schen Hund einen Diener verkörperte. Bei Wallace später kennzeichnete ihn dann in einem seiner Auftritte eine etwas ungelenk erscheinende Vorsicht, vor der Kamera nicht zu stolpern.
Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler. Fritz Rasp - ein Gespenst aus der Vergangenheit Er war in einer extrem fern anmutenden Zeit noch lange vor dem Dritten Reich ein wichtiger Darsteller im expressionistischen deutschen Stummfilm. Drei absolut spektakuläre Fritz-Lang-Filme ( “Metropolis”, “Spione”, “Die Frau im Mond”) boten ihm charismatische Rollen; in “Der Hund von Baskerville” (1927) durfte er den Mörder Stapleton spielen und unter seinen ersten Tonfilmen waren mit “Der Zinker” (1931) und “Der Hexer” (1932) gleich zwei frühe Wallace-Klassiker. Auch und vor allem Erich Kästners “Emil und die Detektive” (1931) machten ihn in der Rolle des Dieb schon damals zur Legende. Viele Jahre später, als die Wallace-Filme 14 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gedreht wurden, war die Welt eine ganz andere geworden. Eine junge zunehmend amerikanisch geprägte Generation in Deutschland stand zunehmend den konservativ wirkenden Männern in mittleren Jahren skeptisch gegenüber, wenn diese in lange etablierten Positionen waren: Heimleiter, Ärzte, Anwälte, Richter etc etc. Viele Schauspieler mit einst positivem Rollenfach in den 40iger und noch 50iger Jahren spielten das gleiche Rollenfach jetzt in negativem Kontext wie zum Beispiel Dieter Borsche, Richard Häußler, Werner Peters, Karl John etc etc. Fritz Rasp ist eine deutliche Generation älter als diese Männer und deswegen ein ganz eigener Typ, der seit längerer Zeit im Kino auch nicht mehr so präsent war. Wie ein letzter Überlebender von noch viel früher. Diese Generation war schwer einzuschätzen, ob sie nämlich im Dritten Reich Opfer oder Täter war. Nun denkt man vielleicht, was hat das mit Edgar-Wallace-Filmen zu tun, die ja eh in England spielen. Aber jeder ist in der Zeit, in der man lebt gefangen und sieht alles in den Werten und Maßstäben der gegenwärtigen Welt, der man nun einmal nicht entfliehen kann. In den 60iger Jahren kommen die Gespenster der Vergangenheit zurück und damit auch Fritz Rasp. In den meisten seiner fünf Wallace-Filme geht es folglich auch darum, was in der Vergangenheit war und Auswirkungen auf das Heute hat. Gleich in „Der Frosch mit der Maske“ (1959) tritt Rasp auf wie ein Geist. Fast wortlos verbreitet er maximale Unheimlichkeit. Als er in einer überraschend heftig eskalierenden Auseinandersetzung die Wahrheit und sein wirkliches Leiden herausschreit, ist es auch um ihn geschehen. Eine der besten Szenen der gesamten Serie! Wie ein Gespenst erscheint er zumindest visuell auch in der Schlussszene von „Der rote Kreis“ (1959). Ein weiterer Höhepunkt folgt in „Die Bande des Schreckens“ (1960). Als Vater von Inspektor Blacky Fuchsberger weiß er um misteriöse Dinge aus der Vergangenheit, die erst durch die actionreichen Handlungen der jüngeren Helden offenbar werden. Wieder ist die obskure Vergangenheit Thema in „Die seltsame Gräfin“ (1961). Als geheimnisvoller Rechtsanwalt weiß er anscheinend um Verbrechen aus der Vergangenheit, die die eigentliche Ursache für Mordanschläge in der Gegenwart sind. Wie sehr er Mitwisser und damit schuldig ist, bleibt am Schluss des Filmes offen. Und schließlich bietet er in „Das Rätsel der roten Orchidee“ (1962) als alter Millionär eine spektakuläre Mordszene, wenn die jungen Gangster ihn eiskalt mit Maschinenpistolen niederschießen. Leider war das schon Fritz Rasps letzter Wallace-Film. Wie gern hätte ich ihn noch in einem Vohrer-Wallace gesehen. Entschädigen kann das ein bisschen die Kommissar-Folge „Tod eines Ladenbesitzers“ (1971), in der Fritz Rasp den wieder einmal sehr geisterhaft wirkenden Mörder spielt. Charakteristisch für ihn waren seine aufrecht bis steife Körperhaltung, seine statische Mimik, die aber plötzlich sehr expressiv werden konnte und seine spärlich eingesetzte etwas fistelige Stimme mit leicht fränkischem Akzent. Die Gespenster der Vergangenheit wurden in den 60iger Jahren nach und nach auch in den Wallace-Filmen getötet. Fritz Rasp sollte ein Denkmal für seine Filme sowohl der fernen Vergangenheit als auch der 60iger Jahre gesetzt werden. Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Ritz Rasp ist am 30.11.1976 verstorben. Geboren wurde er am 13.05.1891. Das war heute vor 131 Jahren.
Weitere Ereignisse: - Geburt Narziß Sokatscheff (13.05.1927) - Tod Hubert von Meyerinck (13.05.1971)
Und am Montag geht es mit einer Darstellerin weiter, die mit bürgerlichem Nachnamen Schreck heißt. Wir kennen sie aber nur mit Künstlernamen.
Interessanterweise ist seine Maitland-Interpretation im "Frosch" zwar beeindruckend, hat aber wenig mit dem Roman zu tun, wo der Geschäftsmann keinerlei Autorität ausstrahlt, sondern im Auftreten eher vulgär und unbeholfen ist. Dafür war er im "Kreis" absolut kongenial für den Geizhals Froyant, beim Lesen des Romans hat man ihn sofort vor Augen. Jenseits der Wallace-Filme hatte er einen sehr überzeugenden Krimi-Auftritt als verarmter Lord im "schwarzen Schaf". In Hans Clarins Memoiren wird Fritz Rasp übrigens als ein sehr herzlicher und geselliger, allerdings auch etwas geiziger Mensch beschrieben. Zu gern wüsste ich, ob er auf der Bühne mal die Gelegenheit hatte, Ebenezer Scrooge zu verkörpern!
Zitat von Peter Ross im Beitrag #483 Fritz Rasp - ein Gespenst aus der Vergangenheit Eine junge zunehmend amerikanisch geprägte Generation in Deutschland stand zunehmend den konservativ wirkenden Männern in mittleren Jahren skeptisch gegenüber, wenn diese in lange etablierten Positionen waren: Heimleiter, Ärzte, Anwälte, Richter etc etc. Viele Schauspieler mit einst positivem Rollenfach in den 40iger und noch 50iger Jahren spielten das gleiche Rollenfach jetzt in negativem Kontext wie zum Beispiel Dieter Borsche, Richard Häußler, Werner Peters, Karl John etc etc. Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
@fritz k : Hervorragend skizziert! Zur Problematik der amerikanisch geprägten Situation werde ich demnächst punkto Tatort etwas schreiben!
Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler. Gisela Uhlen - verbale Scharfschützin Gisela Schreck, so Ihr eigentlicher Name (sie war Nichte des ersten Nosferatu-Darsteller Max Schreck), dürfte ein sehr buntes Leben gehabt haben: Mit elf (!) Jahren zuhause ausgerissen, Tanz und Schauspiel schon als Teenagerin professionell gelernt, sechs Ehen ( unter anderem mit Wolfgang Kieling, daraus Tochter Susanne Uhlen), arbeitete sowohl nah am Naziregime wie auch in der DDR (was ich mangels weiterer Infos aber gar nicht bewerten will) und war schließlich eine bevorzugte Darstellerin von Alfred Vohrer mit dem sie sechs Kinofilme und weiteres fürs Fernsehen drehte. Ganz klar war ihr Rollenfach als schlanke und immer noch attraktive Frau in den Vierzigern für die Wallace-Filme und darüber hinaus. Anders als bei zum Beispiel Margot Trooger war es allerdings keine Eleganz, sondern Hässlichkeit, die unter der Attraktivität schlummerte. Sie war eine, die das Leben schon gut kannte und sehr genau wusste, was man haben könnte. Gier und Lust waren immer die Triebfedern für ihr brutales und rücksichtsloses Handeln, auch gegen Ehemänner, die sie nur als Steigbügelhalter benutzt. In „Die Tür mit den sieben Schlössern“ (1962) erklärt sie ihrem devoten Ehemann Werner Peters: „Der Tod ist die einfachste und damit beste Lösung“, der so folgsam und blöd ist, für sie wegen des schnöden Mammons zu morden. Die Wahrheit über ihre Gefühle zu dem nutzlos gewordenen Ehemann Hans Nielsen in „Das indische Tuch“ feuert sie ab wie Pistolenschüsse: „Ich habe dich immer gehasst…. Dein fettes Gesicht, deine Hände, dein Atem… geekelt habe ich mich…“ Sie will über die Erbschaft hinaus auch noch fleischliche Gelüste durch Heinz Drache gestillt bekommen. Als rothaarige Bordellchefin in „Der Bucklige von Soho“ bekennt sie schließlich, dass sie für Geld auch ihre Seele verkaufen würde und akzeptiert, dass die Geldgeber morden, was das Zeugs hält. So ein Charakter wird in Edgar-Wallace-Filmen selbstverständlich mit dem Tode bestraft, und zwar angesichts ihrer besonderen Bösartigkeit für uns moralisch guten Zuschauer dank Alfred Vohrer jedes mal sehr effektvoll. Diesem Typ mehr oder weniger treu mit einigen Variationen war sie in dem schwächerem Kriminalfilm „Hotel der toten Gäste“ (1965) , dem großartigen Dreiteiler „Der Tod läuft hinterher“ (1967) und der Tatort-Folge „Zwei Leben“(1976). Gisela Uhlen konnte durch nichts anderes mehr ihre Rollen so klar und beeindruckend darstellen wie mithilfe der virtuosen Benutzung der konsonantenreichen deutschen Sprache. Extrem scharf artikuliert und blitzschnell abgeschossen. Eine der besten Darstellerinnen der Serie! Für ihre Rollen in den Edgar-Wallace-Filmen hätte sie sich meiner Meinung nach nicht den Künstlernamen „Uhlen“ gebraucht. Der echte hätte gepasst wie die Faust aufs Auge. Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Gisela Uhlen ist am 16.01.2007 verstorben. Geboren wurde sie am 16.05.1919. Das war heute vor 103 Jahren.
Weitere Ereignisse: - Geburt (16.05.1896) - Tod Marisa Mell (16.05.1992)
Ein sehr schöner Artikel über Frau Uhlen und ihr wirklich nachhaltiges Wirken bei Wallace. Mit 1891 macht ihr sie zwar kopierfehlerbedingt ein wenig uncharmant alt (sie war ja mit Jahrgang 1919 rund 30 Jahre jünger) - der Rest des Textes passt aber wie die berühmte Faust auf's Auge. Übrigens entstammte die "Liason" Uhlen/Vohrer noch der alten UFA-Zeit. Ebenso wie die daher rührende Bekanntschaft zu René Deltgen, so geht auch die Verbindung zu Gisela Uhlen noch auf alte Regieassistenzen bei Harald Braun zurück. Etwas grübele ich noch, was die beiden für das Fernsehen gemacht haben wollen. Das könnte eigentlich nur im "Traumschiff" gewesen sein, wobei mir auch da gerade nichts einfällt.
Huch, da habe ich die Überschrift nicht übernommen. Geboren ist sie natürlich wie im Text dann beschrieben am 16.05.1919. Fritz Klotsch hätte am gleichen Tag ebenfalls Geburtstag, am 16.05.1896.
@fritz k . Danke für die messerscharfen und umfassenden Darstellungen von Gisela Uhlen. In "Zwei Leben" eine Tatort-TV Produktion aus den sehr guten 70ern Zeiten wirkt sie ähnlich düster, in der Tat!
Zitat von Peter Ross im Beitrag #487In „Die Tür mit den sieben Schlössern“ (1962) erklärt sie ihrem devoten Ehemann Werner Peters: „Der Tod ist die einfachste und damit beste Lösung“, der so folgsam und blöd ist, für sie wegen des schnöden Mammons zu morden.
Als Emily Cody war sie wirklich eine kongeniale Besetzung; die stärkste Wirkung hatte sie allerdings in einer Szene, als sie die gefangene Sybil Lansdown erpresst.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #487Die Wahrheit über ihre Gefühle zu dem nutzlos gewordenen Ehemann Hans Nielsen in „Das indische Tuch“ feuert sie ab wie Pistolenschüsse: „Ich habe dich immer gehasst…. Dein fettes Gesicht, deine Hände, dein Atem… geekelt habe ich mich…“ Sie will über die Erbschaft hinaus auch noch fleischliche Gelüste durch Heinz Drache gestillt bekommen.
Ein Ehepaar Tilling gibt es in der Romanvorlage auch, allerdings mit deutlich anderer Funktion; zumindest die nymphomanische Note ist auch vorhanden, wenn auch natürlich eher dezent (das Titania-Hörspiel ist da weniger subtil).
Eheglück - Edgar Wallace heiratet am 17.05.1921 Ethel Violet King
Gleich zwei Mal war Edgar Wallace verheiratet. Seine zweite Frau Ethel Violet King, gleichzeitig Sekretärin von Wallace, hat nicht nur für das gemeinsame Glück der Wallace eine Rolle gespielt, sondern auch für uns als Fans. Schließlich waren es damals die Sekretärinnen, die die Schriften zu Papier brachten. Aus dieser Ehe stammt auch Penelope, fünftes Kind von Wallace. Sie war zudem ab 1960 auch die Verwalterin des literarischen Erbes. Hier eine kleine Bildergalerie, veröffentlicht vom Spiegel: https://www.spiegel.de/fotostrecke/gebur...cke-125262.html
Am 17.05.1921 hat Wallace zum zweiten Mal geheiratet. Das war heute vor 101 Jahren.
Weitere Ereignisse: - Tod Peter Thomas (17.05.2020)
Und morgen geht es mit dem 100sten Geburtstag eines Wallace-Ermittlers weiter.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #493Und morgen geht es mit dem 100sten Geburtstag eines Wallace-Ermittlers weiter.
Vermute ich richtig, dass dieser nur in einem Film zum Zuge kam (und dort eher blass blieb)?
Sehr blass, obwohl es ein sonst durchaus bedeutende Darsteller ist. 😊 Wobei ich bei blass schnell an Harry Meyen gedacht hätte, zumindest was Gruft angeht.