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Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

01.04.2022 18:05
#376 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Sehr schön, hatte vor einigen Jahren an zusammen mit einem Forumsmitglied den verschollenen Edgar Wallace Film "Der schwarze Fuß" erfunden.

Gruss
Havi17

Savini Offline



Beiträge: 756

01.04.2022 19:03
#377 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #375
Aber ich habe mich im Laufe des Tages über wirklich einige Anfragen zum Skript als PDF-Version gefreut, somit schien das Projekt ja nicht völlig unwahrscheinlich zu sein.

Immerhin ist es beruhigend, dass ich nicht der Einzige bin, der den Scherz nicht sofort als solchen erkannt hat (obwohl ich keine entsprechende Anfrage formuliert habe). Aber nachdem mir bis vor kurzem neu war, dass im Drehbuch der "blauen Hand" ursprünglich ein anderer Haupttäter vorgesehen war (und wo man dieses einsehen könne) erschien es mir nicht vollkommen unglaubwürdig.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #375
Gleiches gilt auch für Uta Levka als Assistentin, deren Karriere ja mit ein wenig Luft aus Hollywood dann doch abrupt Anfang der 70er Jahre endete.

Wobei es auffallend ist, dass man in diesem Szenario aus der Haupt- eine Nebenfigur gemacht hätte.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.615

01.04.2022 23:25
#378 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Vielleicht sollte man für den nächsten April wirklich mal ein Fake-Skript schreiben. Dann könnte man den Scherz noch weiter treiben.

Peter Ross Offline



Beiträge: 1.998

02.04.2022 08:41
#379 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



02.04.
Antonio Sabato ist am 02.04.1943 geboren




Antonio Sabato spielte in "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" ernst, temperamentvoll und sympathisch den Giallo-Helden, der auf der Suche des Halbmond-Mörders ist. An seiner Seite Farb-Wallace-Star Uschi Glas.
Durchbruch des italienischen Schauspielers war sicher der Film "Grand Prix" , ein Autorennsport-Film aus dem Jahre 1966. Schon bald war er wiederholt in Italo-Western oder verschiedenen Krimis zu sehen.
Am 10.01.2021 starb er leider in Folge einer Corona Infektion. Geboren ist er am 02.04.1943, das war heute vor 79 Jahren.

Weitere Ereignisse:
- Siegfried Rauch hätte heute seinen 90sten Geburtstag gefeiert. Eine Würdigung habe ich bereits zu seinem Todestag hinterlegt.

Und unser morgiger Darsteller war bei Wallace zwischen 1959 und 1972 in acht Filmen zu sehen. Obwohl... eigentlich sogar in 9 Filmen.

Peter Ross Offline



Beiträge: 1.998

03.04.2022 02:39
#380 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



03.04.
Heinz Drache ist leider heute vor 20 Jahren von uns gegangen




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Heinz Drache - mit Energie gegen den Wahnsinn
Wenn man den Namen Heinz Drache hört, denkt man sofort an die Edgar-Wallace-Filme, vielleicht noch an „Das Halstuch“ , eventuell auch an Hauptkommissar Bülow aus dem Berliner Tatort. Er ist mehr an Wallace gekoppelt als andere bekannten Namen: Fuchsberger, Kinski und Arent sind auch in anderen Zusammenhängen sehr präsent. Höchstens bei Siegfried Schürenberg dürfte es mittlerweile ähnlich sein.
Heinz Drache legte immer sehr viel Wert darauf, als qualifizierter und seriöser Schauspieler wahrgenommen zu werden, der das Handwerk von der Pieke auf gelernt hatte. Immerhin war er Teil des Ensembles der Theaterlegende Gustaf Gründgens gewesen und hatte mit den ganz großen deutschen Darstellern im Ensemble gespielt.
Auch wenn Fans das nicht gerne hören: die meisten deutschen Schauspieler nahmen die Wallace-Filme zunächst nicht so ernst. Naive Geschichten, klischeehafte Figuren und eine Inszenierung, die mehr Wert auf Aktion als auf Schauspiel legte. Andererseits verdiente man und konnte seine Popularität steigern. Erstmals sah man allerdings dann bei Kinski, dass die Wallace-Filme dem Schauspieler auch einen künstlerischen Schub geben konnten.
Nach einigen größeren Rollen in Spielfilmen und schon einem ersten Wallace-Film bei Kurt Ullrich ( „Der Rächer“ 1960 ) hatte Heinz Drache seinen großen Durchbuch mit dem sechsteiligen Durbridge-Krimi „Das Halstuch“ 1962), in dem er den Ermittler Inspektor Yates spielte. Am großen Erfolg dieses Fernsehkrimis hat Heinz Drache einen gehörigen Anteil. Er legte den Inspektor als unbeirrbaren und selbstbewussten Charakter an, dem man zutrauen konnte, sich im Geflecht der wenig vertrauenswürdigen Personen durchzusetzen. Das Publikum war begeistert.
Sofort danach folgte mit „Die Tür mit den sieben Schlössern“ (1962) Draches erster Rialto-Wallace und erstmals gab es in den Wallace-Filmen ein gleichgewichtiges Pendant zu Joachim Fuchsberger als Hauptdarsteller. Heutzutage liest man oft von den biederen Wallace-Hauptdarstellern. Dem muss man entschieden widersprechen, denn zur Enstehungszeit wirkte gerade Heinz Drache ungewöhnlich energisch, fast frech und unsympathischen Zeitgenossen gegenüber nicht zimperlich, ganz im Gegensatz zu deutschen Filmhelden der 50iger Jahre. Nur sein Umgang mit attraktiven Frauen dürfte uns heute leicht befremdlich erscheinen.
In „Der Zinker“ (1963) hat er diese Rolle bis zur „Schnoddrigkeit“ weitergetrieben. Im verbrecherischen oder auch liebenswerten Wahnsinn (Agnes Windeck, Schürenberg und Arent) der Ereignisse blieb er stets rational und konnte entschlossen handeln. Mit Kraft und Energie setzte er cool seine Ziele durch. Nach „Das indische Tuch“ (1963) folgte dann „Der Hexer“ (1964), in dem gelungen sein Typ zu Fuchsberger abgegrenzt war. Im Gegensatz zu diesem hatte Drache nämlich häufiger mal einen leichten Informationsvorsprung vor den Zuschauern und wirkte dadurch sehr viel souveräner aber auch etwas misteriöser. Nach „Neues vom Hexer“ (1965) und „Das Rätsel des silbernen Dreieck“ (1966) folgte sein letzter Wallace- und letzter Kinofilm überhaupt: „Der Hund von Blackwood Castle“ (1967). Wieder sehr forsch in das Geschehen eingreifend und wieder mit unbekannten Ambitionen täuschte er hier die Zuschauer und erwies sich auch als überzeugender Bösewicht (wie auch in dem Agentenkrimi „Schüsse im 3/4-Takt“ , 1965 ).
Auch in anderen Filmen der Zeit hat er diesen etwas härteren Typ immer auf gleich hohem Niveau gespielt, wie zum Beispiel in „Nur tote Zeugen schweigen“ (1962) , „Das Wirtshaus von Dartmoor“ (1965) oder dem Afrika-Wallace-Film „Sanders und das Schiff des Todes“.
Nach 1967 wandte sich Heinz Drache wieder verstärkt seinem eigentlichen Betätigungsfeld zu: dem Theater.
In den 70iger Jahren sah man ihn zwar nur zweimal im Fernsehen: in dafür aber überdurchschnittlichen Folgen der Serien „Der Alte“ und „Derrick“. Damit drehte er insgesamt neun mal mit Regisseur Alfred Vohrer.
Heinz Drache hatte den Ruf, arrogant zu sein, sehr von seinen Fähigkeiten überzeugt zu sein. Nur dem Hauptkommissar Bülow im Tatort merkt man das leider manchmal etwas an.
Was die Wallace-Filme betrifft, mag das hinter den Kulissen auch so gewesen sein, was geht es uns an. Allerdings kann er mit Recht stolz auf seine darstellerische Leistung in den Wallace-Filmen sein. Er hat die Filme zusammen mit Joachim Fuchsberger maßgeblich geprägt und ohne ihn wären die Filme nicht das, was sie sind.
Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Geboren wurde Heinz Drache am 09.02.1923, gestorben ist er im Alter von 79 Jahren am 03.04.2002. Das war heute vor 20 Jahren.

Und am morgigen Wallace-Film hat Richard Lauffen mitgewirkt, obwohl es nicht "Der rote Kreis" ist.

Savini Offline



Beiträge: 756

03.04.2022 19:19
#381 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #380
Wenn man den Namen Heinz Drache hört, denkt man sofort an die Edgar-Wallace-Filme, vielleicht noch an „Das Halstuch“ , eventuell auch an Hauptkommissar Bülow aus dem Berliner Tatort. Er ist mehr an Wallace gekoppelt als andere bekannten Namen: Fuchsberger, Kinski und Arent sind auch in anderen Zusammenhängen sehr präsent. Höchstens bei Siegfried Schürenberg dürfte es mittlerweile ähnlich sein.

Da hätte ich Zweifel: Fuchsberger war sicher schon vor und neben den Wallace-Filmen ein bekannter Name, aber in Heldenrollen dürfte man ihn heute hauptsächlich mit seinen Rollen dort assoziieren. Zumal seine Schauspielkarriere wenige Jahre nach Einstellung der Reihe praktisch endete, zumindest vor der Kamera.
Kinski dürfte zumindest hierzulande noch am stärksten mit Edgar Wallace verbunden sein, stärker als mit Italowestern oder Filmen von Werner Herzog. Zumal die EW-Reihe für ihn unstrittig einen enormen Karriereschub bedeutete, nachdem er zuvor eher ein Geheimtipp gewesen war.
Arent spielte nach seinem Ausstieg aus der Reihe in einigen furchtbaren Klamotten mit (die in den 90ern noch oft über den Bildschirm flimmerten); aber bei ihm denkt man sicher auch am stärksten an seine Wallace-Rollen als an anderes (was in diesem Fall sicher eine gute Sache ist).

Zitat von Peter Ross im Beitrag #380
Heinz Drache legte immer sehr viel Wert darauf, als qualifizierter und seriöser Schauspieler wahrgenommen zu werden, der das Handwerk von der Pieke auf gelernt hatte. Immerhin war er Teil des Ensembles der Theaterlegende Gustaf Gründgens gewesen und hatte mit den ganz großen deutschen Darstellern im Ensemble gespielt.

Das scheint auch auf seine Synchronrollen zuzutreffen, bei denen er auch relativ wählerisch war; er synchronisierte zwar einige bekannte Schauspieler, aber sehr viele davon nur ein-, zwei- oder maximal dreimal.

Zitat von Peter Ross im Beitrag #380
Heutzutage liest man oft von den biederen Wallace-Hauptdarstellern. Dem muss man entschieden widersprechen, denn zur Entstehungszeit wirkte gerade Heinz Drache ungewöhnlich energisch, fast frech und unsympathischen Zeitgenossen gegenüber nicht zimperlich, ganz im Gegensatz zu deutschen Filmhelden der 50iger Jahre.

Da sehe ich weniger einen Unterschied, da auch Fuchsberger mitunter "energisch", "frech" oder "nicht zimperlich" sein konnte; nur war der eine dabei eher aufbrausend, der andere dagegen eher sarkastisch und zurückhaltend.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #380
Nur sein Umgang mit attraktiven Frauen dürfte uns heute leicht befremdlich erscheinen.

Dies dürfte zweifellos für SEHR viele Schauspieler gelten, die zu dieser Zeit (oder auch in den 70ern/80ern) Helden- und Liebhaberrollen spielten.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #380
„Der Hexer“ (1964), in dem gelungen sein Typ zu Fuchsberger abgegrenzt war. Im Gegensatz zu diesem hatte Drache nämlich häufiger mal einen leichten Informationsvorsprung vor den Zuschauern und wirkte dadurch sehr viel souveräner aber auch etwas mysteriöser.

Das war zweifellos ein guter Einfall, weswegen er hier ein echter Besetzungscoup war.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #380
Damit drehte er insgesamt neun mal mit Regisseur Alfred Vohrer.

Interessant wäre, ob Vohrer von ihm besonders viel hielt und ihn daher besonders gern besetzte. Wobei speziell bei Kinofilmen natürlich auch der Produzent ein Wörtchen mitzureden hatte.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #380
Heinz Drache hatte den Ruf, arrogant zu sein, sehr von seinen Fähigkeiten überzeugt zu sein. Nur dem Hauptkommissar Bülow im Tatort merkt man das leider manchmal etwas an.
Was die Wallace-Filme betrifft, mag das hinter den Kulissen auch so gewesen sein, was geht es uns an.

Wobei ich nicht bestreiten würde, dass auch seine Wallace-Rollen eine entsprechende Note hatten, mal mehr ("Zinker", "Tuch"), mal weniger ("Rächer", Neues").
Zitat von Peter Ross im Beitrag #380
Und am morgigen Wallace-Film hat Richard Lauffen mitgewirkt, obwohl es nicht "Der rote Kreis" ist.

Hat er in dem gesuchten Film eventuell nur akustisch mitgewirkt, und zwar als Stimme der Titelfigur?

Peter Ross Offline



Beiträge: 1.998

04.04.2022 06:59
#382 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



04.04.
Premiere für Frosch in dänischen Kinos




Am 04.09.1959 fand die Uraufführung von "Der Frosch mit der Maske statt". Im dänischen lautete der Titel "Frøen med masken". Dort fand die Uraufführung am 04. April 1960, also ein paar Monate später, statt.

Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Der Frosch mit der Maske - der originale Harry Lime
Harry Lime! Ein Name, den erst später Graham Greene in seinem Drehbuch „Der dritte Mann“ für einen der bekanntesten Verbrecher der Filmgeschichte benutzte. Edgar Wallace erschuf 1926 mit Harry Lime einen Unhold mit Verbrechergenen im Blut, der sich aus nicht ganz einfach nachzuvollziehenden Gründen als Riesenamphibie verkleidet und eine monströse Gangsterorganisation mit Verbindungen bis zu Scotland Yard hinein gründet, um mehrfach täglich schwere Verbrechen von Raub bis zu Mord zu begehen und sich schließlich hoffnungslos in die Teenager-Tochter des Henkers von London verliebt.
Das ist vorerst einmal nur die Handlungsbasis für die Verfilmung eines der bekanntesten und vergleichsweise epischsten Romane von Edgar Wallace, auf der noch zahlreichere Geschichten verquickt stattfinden: der frühere Partner, der sich rächen will; der mächtige alte Geschäftsmann, der in Wirklichkeit eine Marionette ist; der verbrecherische Polizist; der naive Sohn, der vom Weg abgebracht wird; der unheimliche Vater, der von Beruf Henker ist und den eigenen Sohn richten muss; der Neffe des Scotland Yard Chefs, der sich als Freizeitdetektiv probiert und noch viel mehr. Die Helfershelfer des Froschs bedienen sich Pistolen, Messer und Fäuste als Waffen, die Riesenamphibie selbst mordet bevorzugt mit Gas und Maschinenpistole.
„So ein Quatsch!“ , haben damals nicht wenige gesagt. Man konnte sich 1959 nur bierernste und ausschließlich schwermütige Kost vorstellen. Selbst die Lustspiele waren letztlich schwermütig. Die Naiven liebten Rührseliges; für die Intellektuellen wie zum Beispiel die „Spiegel“-Kritiker hingegen war fast gar nichts gut genug: alles war problematisch oder gar existentialistisch.
So ein Quatsch? Na klar! Endlich einmal!
Die Leichtigkeit des schrillen Unsinns um den Frosch mit der Maske war die Initialzündung für die erfolgreichste Filmserie im deutschen Kino. Endlich ist da mal ein Film, der ohne Problematik einfach das sein will, was er ist: effektvoller Kintopp mit viel Fantasie und Spaß.
Zwar war man noch ein bisschen unsicher bei der Gestaltung einiger Details und traute sich noch nicht zu jeder Konsequenz, aber anderseits hatte man auch schon sehr viel richtig gemacht. Regisseur Harald Reinl bekam die kaleidoskopartige Handlung sehr gut in Griff und zeigte, dass er imstande war, einen richtigen Blockbuster hinzulegen. Klar, einiges steckte noch im biederen Mief der 50iger Jahre fest, wie etwa die etwas betuliche Eröffnungsszene, der allzu naive Sohn ( hier hätte man gern schon einen Psychopathen wie Kinski gesehen) oder die allzu brave Tochter (wie gern hätte ich hier schon Karin Dor besetzt gesehen). Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Denn gerade was die Besetzung betrifft, gab es gleich mehrere Glücksgriffe. Joachim Fuchsberger ist endlich mal ein deutscher Hauptdarsteller, der weder an Biederkeit noch an Selbstzerfleischung krankt. Besonders er steht für ein neues Selbstverständnis, das rasant aus den 50igern hinausführt. Stummfilmlegende Fritz Rasp und der Respekt einflößende Carl Lange werden zurecht Ikonen der neuen Filmserie. Und auch die vielen weiteren Darsteller wie Siegfried Lowitz, Jochen Brockmann oder Eva Pflug sind sehr gut besetzt.
Nicht zu unterschätzen ist die Idee, dem bizarr maskierten Bösewicht einen grotesken Komiker gegenüberzustellen. Nichts gegen Harald Juhnke - aber dass man sich nicht wie angedacht für ihn, sondern für Eddi Arent entschied, gab dem Film und der gesamten weiteren Serie einen entscheidenden Kick, denn Eddi Arent als satirischer Inbegriff konservativer britischer Korrektheit wurde zum Aushängeschild der Serie und unterstrich allein durch seine Präsenz, dass wir hier einen großen makabren Spaß erleben dürfen.
Der Frosch mit der Maske tut eigentlich auch nichts wirklich Böses. Er ermordet schließlich nur die, die uns sowieso nicht so sympathisch waren, die anderen überleben. Und dass die „Damsel in distress“ selbstverständlich mal erschreckt werden muss, erhöht doch nur das Vergnügen allerseits. Als Entschädigung bekommt sie dann ja auch Blacky Fuchsberger am Ende des Films zugeteilt.
Wer sein mühsam erarbeitetes Geld damals an die Kinokasse schleppte, wurde diesmal überraschenderweise nicht mit Schwermut bestraft, sondern in aller Breite richtig gut bedient. Und noch heute denkt man nicht „Puh, bitte nicht noch einmal, den Film kenne ich schon“, sondern legt ihn immer mal wieder gern in den DVD-Player. So durfte es mit der Wallace-Serie weiter gehen!
Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Die dänische Uraufführung von "Frøen med masken" erfolgte am 04.04.1960. Das war heute vor 62 Jahren.

Und hier geht es erst am Freitag, 08.04.2022, weiter, da auch unsere Wallace-Stars einmal in den Osterferien sind und es tatsächlich an diesen Tagen keine "Heute vor..."-Ereignisse gibt.
Dann werden wir uns mit einem Schauspieler beschäftigen, der in seiner Rolle bei Wallace ein "Schwein" war.

Peter Ross Offline



Beiträge: 1.998

08.04.2022 07:50
#383 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



08.04.
"Gestatten, mein Name ist Pfitzmann...". Heute hätte er seinen 98sten Geburtstag gefeiert




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Günter Pfitzmann spielte als Gastrolle in einem einzigen Wallace-Film mit: "Der Zinker". Und er wurde dort auch direkt zur titelgebender Hauptfigur.
Ich denke bei ihm immer an einen klassischen Berliner Volksschauspieler. Bekannt ist er insbesondere auch aus den Serien "Drei Damen vom Grill", "Praxis Bülowbogen" und "Der Havelkaiser". Als leidenschaftlicher Detektiv war er auch bei "Gestatten, mein Name ist Cox" (1961) zu sehen.
Bemerkenswert: Seine erste Frau war Karin Hübner, die später noch in "Der Mann mit dem Glasauge" zu sehen war.

Gestorben ist Pfitzmann am 30.05.2003. Geboren wurde er am 08.04.1924. Das war heute vor 98 Jahren.

Leider sind am 08.04. auch einige Darsteller verstorben:
- Tod Viktor de Kowa (1973)
- Tod Adrian Hoven (1981)
- Tod von Berlepsch (1991)
- Tod Christiane Nielsen (2007)

Und am Sonntag geht es hier mit einem Drehbuchautor weiter, der fast seinen 100sten Geburtstag erreicht hätte.

Peter Ross Offline



Beiträge: 1.998

10.04.2022 10:01
#384 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



10.04.
Heute vor 98 Jahren ist Wolfgang Menge geboren




Drehbuchautor und Journalist... das war Wolfgang Menge. Bei Edgar Wallace eigentlich mit nur zwei Filmen eine Randnotiz, die aber nicht weniger wichtig war: Immerhin waren "Der rote Kreis" und "Der grüne Bogenschütze" als frühe Werke der Reihe wegweisend für den weiteren Erfolg der Edgar-Wallace-Reihe. Dass ausgerechnet Menge als Drehbuchautor eingesetzt wurde, hat sicher auch mit der Zusammenarbeit mit Regisseur Jürgen Roland zu tun.
Bekannt wurde Menge aber insbesondere auch durch viele Fernsehserien. Ein Mann, der in vielen Werken der Zeit voraus war und intelligent bewerten konnte, wie sich Trends und Entwicklungen abzeichnen. Mit "Stahlnetz" (ab 1958) gehörte er zu überhaupt den ersten Autoren für eine Krimiserie. Faszinierend finde ich auch "Das Millionenspiel" von 1970, wo Menge in einer modernen Story die Quoten gesteuerte Zeit des Privatversehens vorweg nehmen konnte. Viele weitere Werke wie "Smog" könnte ich jetzt ebenfalls aufzählen.
Einem breiten Fernsehpublikum servierte er auch die Serie "Ein Herz und eine Seele", die mit dem brillanten Heinz Schubert Bezug auf aktuelle politische Themen aus der Sicht einer Kleinfamilie betrachtet.
Wolfgang Menge war daneben auch als Journalist und Moderator tätig, so unter anderem bei Talkshows vom NDR/Radio Bremen.
Zu diskutieren ist, ob Menge im Gegensatz zum bürgerlichen Herbert Reinecker eher das politisch linkere Pendant war.

Gestorben ist Menge am 17.12.2012 im Alter von 98 Jahren. Geboren wurde er am 10.04.1924. Das war heute vor 98 Jahren.

Und morgen geht es hier mit einer Serie weiter, in der viele Wallace Stars ab 1977 mitwirkten.

Savini Offline



Beiträge: 756

10.04.2022 11:50
#385 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #384
Zu diskutieren ist, ob Menge im Gegensatz zum bürgerlichen Herbert Reinecker eher das politisch linkere Pendant war.

Wobei Reinecker zumindest während der Kanzlerschaft Willy Brandts der sozialliberalen Bundesregierung nahestand bzw. diese unterstützte.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

10.04.2022 13:03
#386 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Bei einer Zuordnung in links/rechts muß man den Wandel der Zeit berücksichtigen. Menge war ein hervorrangender Drehbuchautor und eben ein Mensch der auch seine Meinung sagte, eben normal in dieser Zeit. Er verstand es seine Handlungen real nachvollziehbar zu machen und trotz auch fiktionalen Geschichten einen Eindruck von Realität durch seine "Nicht-Kunstfiguren" zu schaffen. Dabei blieb er nah an den Darstellern, das war damals noch möglich, welche diese Figuren umsetzen sollten, um eine gute Glaubwürdigkeit zu erreichen. Wenn dies wider erwartend nicht erfolgte verweigerete er weitere Drehbücher, sofern dies keine Vertragsverletzungen zur Folge hatte.

Gruss
Havi17

Savini Offline



Beiträge: 756

10.04.2022 15:33
#387 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #386
Bei einer Zuordnung in links/rechts muß man den Wandel der Zeit berücksichtigen.

Natürlich. Zu der Zeit, als die Serie "Der Kommissar" erstmals lief, wurde sie vermutlich sogar als progressiv empfunden. Aus heutiger Sicht überrascht das natürlich, da Herbert Reineckers Weltbild heute so ganz anders wirkt.

Peter Ross Offline



Beiträge: 1.998

11.04.2022 07:47
#388 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



11.04.
Heute vor 45 Jahren startete die Krimiserie "Der Alte" im ZDF




Zweifelsohne gehört "Der Alte" zu den am längsten laufenden Krimiserien in Deutschland. Für uns Wallace-Fans besonders bedeutsam: In der ab 1977 gezeigten Serie, die vielleicht ein wenig als Nachfolger von "Der Kommissar" gewertet werden kann, spielen zunächst neben Siegfried Lowitz (Kommissar Köster) auch viele weitere Akteure der Wallace-Zeit mit. So findet man direkt in der Rolle eines Helfer Jan Hendriks, der weitgehend die Köster-Zeit mit begleitete. In Gastrollen war fast die gesamte Wallace-Riege zu sehen. Bestimmte Darsteller, die auf ihre Rolle geprägt waren, waren jedoch nicht zu sehen, so z.B. Schürenberg oder Arent.
Für Michael Ande, der in den 60er Jahren schon einen Auftritt im Vierteiler "Die Schatzinsel" hatte, sollte "Der Alte" ohnehin zum Lebenswerk werden. Er gilt mittlerweile als einer der langjährigsten Ermittler der Fernsehgeschichte. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass er irgendwann selber die Beförderung zum Chefermittler erhält.
Im Regiestuhl nahmen insbesondere in der Anfangszeit noch einige Regisseure Platz, denen wir auch bei Wallace begegnet sind, so z.B. Alfred Vohrer.
Siegfried Lowitz starb in seiner letzten Folge dann tatsächlich den Serientod. Zuvor hatte sich meiner Meinung nach sein Rollentypus etwas verändert. War er in den ersten Folgen noch eher kühl und vielleicht etwas unsympathisch, so wandelte sich dieses Bild in seinen späteren Folgen.

Kleiner Tipp: Wer sich eine sehr gelungene Folge von "Der Alte" heute zu Ehren dieses Datum anschauen möchte, sollte Folge 42 ("Sportpalastwalzer") mit Elisabeth Wiedemann, Klaus Löwitsch und Herbert Fux wählen. Berichtet gerne, wie sie euch gefallen hat.

"Der Alte" wurde erstmals am 11.04.1977 ausgestrahlt. Das war heute vor 45 Jahren.

Weitere Ereignisse:
Tod Rainer Penkert (2012)

Und morgen geht es mit einem Bauchredner weiter.

Savini Offline



Beiträge: 756

11.04.2022 08:20
#389 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #388
Bestimmte Darsteller, die auf ihre Rolle geprägt waren, waren jedoch nicht zu sehen, so z.B. Schürenberg oder Arent.

Das wäre auch kaum denkbar gewesen, da Arents Komiker-Image nicht recht zu einer Gastrolle in dieser Serie gepasst hätte. Und Schürenberg war zu dieser Zeit schon einige Jahre nicht mehr vor der Kamera aktiv; seine schauspielerische Tätigkeit beschränkte sich 1977 auf Synchronstudios.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.761

11.04.2022 09:46
#390 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Die Wallace Reihe hat dem berühmten Inspektor Elk einen sehr guten Start zu verdanken. Auch war Elk eine Lieblingsfigur von Wallace. Ich muß zugeben, daß ich altersmäßig aus dem Bereich von "Der Alte" ziemlich raus war, in jüngeren Jahren hätte ich mir diese Serie sicherlich angesehen, wenn nicht zuvor Serien gelaufen wären, die mich zurecht polarisrt hatten. Wichtig zu wissen waren für mich jedoch Berichte von Schauspielern über Schauspieler in der Wallace Reihe. Und da kommt der persönliche Siegfried Lowitz leider ganz schlecht weg.

Gruss
Havi17

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