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Dieses Thema hat 243 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Giacco Offline



Beiträge: 2.516

08.06.2022 12:37
#136 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

UNTER ZEHN FLAGGEN - (SOTTO DIECI BANDIERE)
Italien (1960) - R: Duilio Coletti - DE: 22.7.1960 (Berlinale) - FSK 12 - V: UFA
Prod.: Dino de Laurentiis
Darsteller: Van Heflin, Charles Laughton, Mylene Demongeot, Peter Carsten, Helmut Schmid, Dieter Eppler, Folco Lulli, John Ericson, Eleonora Rossi-Drago, Walter Barnes, Alex Nicol, Corrado Pani, Moira Orfei, Gianmaria Volonte, Cecil Parker



Zu dem neuesten Film des italienischen Produzenten Dino de Laurentiis "Unter zehn Flaggen" haben in Syrakus auf Sizilien die Außenaufnahmen begonnen. Der Film erzählt die fast unglaublichen Abenteuer des deutschen Hilfskreuzers "Atlantis", dem es während des letzten Krieges für fast zwei Jahre gelang, die britischen Seestreitkräfte an der Nase herumzuführen. Trotz der harten Kämpfe mit den Elementen und in fremden, unbekannten Gewässern entzog sich die "Atlantis" unter mehrfachem Wechsel der Flagge und des Schiffsaufbaus immer wieder den feindlichen, stark überlegenen Verfolgern. Nur durch eine raffinierte Spionageaffäre im deutschen Kommando in Paris kam die britische Admiralität in den Besitz der Chiffrierunterlagen, die es ermöglichten, das "Schiff 16" auszumachen und zu versenken. Als Vorlage diente der Tatsachenbericht des zweiten Offiziers der "Atlantis", Ulrich Mohr, der die militärische und seemännische Beratung des Films übernommen hat.
Unter der Regie von Duilio Coletti spielt Hollywood-Star Van Heflin die Rolle des Kommandanten der "Atlantis". Ihm zur Seite stehen als deutsche Offiziere John Ericson, Peter Carsten und Helmut Schmid und als Schiffsarzt Dieter Eppler. Der britische Amiral Russel wird von Charles Laughton dargestellt. (Film-Echo: Im Ausland wird gedreht)

Der damalige Kommandant Bernhard Rogge zeichnete sich dadurch aus, dass er stets bemüht war, so viele Leben wie möglich zu retten, egal, ob Freund oder Feind. Seine Gefangenen behandelte er immer mir Respekt und Menschlichkeit.

Italien schickte den Film 1960 zu den Berliner Filmfestspielen. Die deutschen Kritiken waren größtenteils vernichtend. So schrieb z.B. "Die Welt": Eine hanebüchene Mischung von Sex, Blut, Krieg, fröhlicher Seefahrt und treudeutschem Edelmut." Das Publikum ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und strömte in Scharen in die Kinos.

Film-Echo-Note:2,8 (56 Meldungen)
Frankreich: 930.700 Besucher
Italien: Platz 14 der 100 erfolgreichsten Filme (Saison 1960/61)

Giacco Offline



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01.07.2022 12:08
#137 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DIE STRASSE (1958) (Nachtrag)

Als Ergänzung zu dem bereits vorgestellten Film "Die Straße" (S.4), hier 2 Screenshots:



Wie bei vielen Rex-Produktionen jener Jahre, spielt auch hier ein großer Teil der Handlung in einem Nachtlokal. In diesem Fall nennt es sich "Hafenmarie" und die Chefin (Marina Petrowa) hat ein Auge auf den Kriminellen Korbanke (Rolf Kutschera) geworfen. Doch am Ende, als sie merkt, dass er sie nur benutzt, verrät sie ihn.
In der "Hafenmarie" gibt es die üblichen Gesangs- und Tanzdarbietungen. Dazu gehört ein Auftritt der noch heute bekannten Sängerin Mary Roos. Damals war sie neun Jahre alt und performte den Titel ihrer ersten Schallplatte "Little Teenager-Song" Als der Film später in ihrem Heimatort lief, hätte sie sich natürlich gern auf der Leinwand gesehen. Aber wegen der Altersfreigabe ab 18 Jahren durfte sie die Vorstellung nicht besuchen.

Giacco Offline



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12.07.2022 12:35
#138 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

FERIEN WIE NOCH NIE
BRD (1963) - R: Wolfgang Schleif - DE: 8.3.1963 - FSK 6 - V: Nora
Darsteller: Carlos Thompson, Eva Bartok, Peter Vogel, Corny Collins, Marlene Warrlich, Thomas Danneberg, Ralf Wolter, Albert Bessler, Herbert Weißbach



Der erfolgreiche Berliner Bankdirektor John Valera lässt eines Tages alles stehen und liegen und fliegt incognito nach Rom. Zunächst genießt er die Zeit im Süden, stellt aber bald fest, dass es gar nicht so einfach ist, ohne Scheckbuch leben zu müssen. Währenddessen gerät er zuhause in den Verdacht, Bankgelder in Millionenhöhe unterschlagen zu haben. Seine Schwester Gaby und der Sensationsreporter Mike reisen ihm deshalb hinterher. Außerdem kreuzt eine geheimnisvolle Frau immer wieder seinen Weg. Am Ende stellt sich heraus, dass es der schurkische Prokurist war, der die Abwesenheit seines Chefs nutzte, um das Geld beiseite zu schaffen.

Heinz Oskar Wuttig schrieb das Drehbuch nach dem Roman "Percy auf Abwegen", der bereits 1939 mit Hans Albers in der Hauptrolle verfilmt worden war.
Etwas nebulös ist die Entstehungsgeschichte des Films. Nach einer Ankündigung durch den Nora-Verleih sollten die Dreharbeiten der Kurt-Ulrich-Produktion "Ferien wie noch nie" Ende Juli 1962 beginnen. Als Regisseur wurde Helmut Ashley genannt und geplanter Start-Termin war der 19.10.1962. Offiziell begannen die Dreharbeiten aber erst Anfang November mit Außenaufnahmen in Jugoslawien und Rom. Als weiterer Produzent wurde Gero Weckers "Arca-Film" genannt. In den Arca-Studios fanden im Dezember dann auch die Atelier-Aufnahmen statt. Der vorgesehene Start-Termin 21.12. wurde verschoben auf den 18.1.63. Letztendlich kam der Film dann erst am 8.3. in 41 Städten in die Kinos.

"Ein Film, den nur die bessere Besetzung für das breite Publikum einigermaßen unterhaltsam macht." (Paymann)


"Ein Stückchen Traumfabrik mit vielen bunten Postkartenbildern" (Filmdienst)

Film-Echo-Note: 5,0 (41 Meldungen)

Giacco Offline



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20.07.2022 12:01
#139 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

MÄDCHEN UND MÄNNER - (LA RAGAZZA DELLA SALINA)
(AT: HARTE MÄNNER - HEISSE LIEBE)
BRD/F/Yu (1957) - R: Franz Cap - DE: 27.2.1957 - FSK 16 - V: Schorchtfilm
Deutscher Produzent: Bavaria Filmkunst, München (Heinrich Schier)
Darsteller: Marcello Mastroianni, Isabelle Corey, Peter Carsten, Mario Adorf, Kai Fischer, Hans Reiser, Jester Naefe, Trude Hesterberg, Edith Schultze-Westrum, Relja Basic, Stephan Kayser



Marina - jung und schön, aber arm - lebt in einem kleinen Städtchen an der Adriaküste und hat in dem braven Nico einen treuen Verehrer. Um sich und ihre zwei kleineren Brüder durchzubringen, fischt sie heimlich im Revier der Fischer einer gegenüber liegenden Insel. Dabei gerät sie eines Tages in ein Unwetter. Ihr Boot wird zerstört und sie selbst wird von einem Fischer der Insel, dem schneidigen Piero, gerettet. Da sie nun kein Boot mehr besitzt, nimmt sie einen Job als Salinenarbeiterin an. Piero, der sich in sie verliebt hat, folgt ihr. Obwohl Marina beobachtet, dass Piero auch mit anderen flirtet, kommen sich die beiden näher. Doch es gibt Probleme mit dem korrupten Aufseher Arberto, der Interesse an Marina zeigt und sie bedrängt, was seine eifersüchtige Braut Vida gar nicht gern sieht.

Personen und Darsteller:

Marina - Isabelle Corey
Piero - Marcello Mastroianni
Alberto, Aufseher - Peter Carsten
Vida - Jester Naefe
Nico - Hans Reiser
Lola - Kai Fischer
Coco - Mario Adorf
Vidas Mutter - Trude Hesterberg
Pieros Mutter - Edith Schultze-Westrum
Marinas kleiner Bruder - Stephan Kayser

Der Film entstand im Sommer 1956. Drehort war die Adriaküste mit den Salinen bei Portoroz (Istrien). Jester Naefe, die hier ihren letzten Leinwandauftritt hat, gehörte im deutschen Kino der 1950er Jahre zu den bekannten Schauspielerinnen. Als Vida hatte sie eine Prügelszene mit Isabelle Corey. Dabei stürzte sie mit dem Hinterkopf auf einen Stein und litt anschließend unter Schmerzen und Aussetzern. Doch es sollte noch schlimmer kommen. 1959 wurde bei ihr eine MS-Erkrankung diagnostiziert und sie zog sich aus dem Filmgeschäft und der Öffentlichkeit zurück.

"Auf den Salzfeldern vor der Küste Istriens gerät eine von Männern umworbene Arbeiterin in Bedrängnis. Es kommt zu Eifersucht und Mord, bis das Mädchen sich für einen Krabbenfischer entscheidet. Mit attraktiven Landschaftsaufnahmen, etwas Humor und reißerischer Spannung ausgestattete Kolportage." (Filmdienst)

Giacco Offline



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13.08.2022 12:50
#140 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

ICH BIN AUCH NUR EINE FRAU
BRD (1962) - R: Alfred Weidenmann - DE: 30.11.1962 - FSK 18 - V: Gloria
Pr.: Rialto (Horst Wendlandt) - Kamera: Heinz Hölscher - Musik: Peter Thomas
Darsteller:Maria Schell, Paul Hubschmid, Hans Nielsen, Agnes Windeck, Ingrid van Bergen, Anita Höfer, Tilly Lauenstein, Hannelore Auer, Hilde Volk, Frank Glaubrecht, Friedrich Schoenfelder, Ulli Lommel



Lilli König ist Psychotherapeutin. Weil sie alle Geheimnisse der menschlichen Seele kennt, weiß sie natürlich auch, warum eine ihrer Patientinnen immer molliger wird. Es kann nur daran liegen, dass ihr Freund nicht in der Lage ist, sie glücklich zu machen. Eine Trennung wäre daher die beste Lösung. Bei diesem Freund handelt es sich um den gutaussehenden Martin Bohlen, der ein erfolgreicher Modefotograf ist. Als dieser von Dr. Königs Diagnose hört, ist er gar nicht begeistert. Zu nächtlicher Stunde ruft er das Fräulein Doktor an und sagt ihr gründlich die Meinung. Doch damit gibt er sich nicht zufrieden. Unter falschem Namen will er sich als komplexbeladener Patient von der "Seelenklempnerin" heilen lassen.

Nach dem "Gasthaus an der Themse" gab es bei der Rialto eine kleine Wallace-Pause. Die nächsten beiden Projekte von Horst Wendlandt waren zum einen "Der Schatz im Silbersee" für Constantin-Film, zum anderen ein heiterer Unterhaltungsfilm ohne Grusel und Leichen mit dem Titel "Ich bin auch nur eine Frau" für den Gloria-Verleih. Die Dreharbeiten begannen am 20. August in Berlin und Regie führte Alfred Weidenmann. Maria Schell, im deutschen Film der Fünfziger Jahre vor allem für tränenreiche Rollen bekannt und deshalb "Seelchen" genannt, zeigt sich hier mal von einer ganz anderen Seite. Partner Paul Hubschmid war bereits versiert auf dem Gebiet der leichten Unterhaltung. Den Machern schwebte eine deutsche Variante der erfolgreichen US-Komödien des Paares Doris Day und Rock Hudson vor. Da das auch so publiziert wurde, was hohe Erwartungen weckte, zeigten sich viele Kritiker bei der Veröffentlichung des Films enttäuscht und reagierten mit negativen Rezensionen. Das war es aber nicht, was dem Film schadete, sondern die eigentlich unverständliche Altersfreigabe ab 18 durch die FSK, denn die wirkte sich nicht gerade günstig auf die Einspielergebnisse aus.

"Eine vergnügliche Komödie vom Kampf der Geschlechter. Schwerennöter mit starkem Frauenkonsum verliert die Freiheit und Nervenärztin mit einkömmlicher Praxis die beruflich so notwendie Selbstsicherheit. Maria Schell nimmt hier unter Alfred Weidenmanns Regie die Chancen ihrer Rolle souverän wahr. Und Paul Hubschmid, der im Zuge des Musical-Erfolges "My Fair Lady" an unaufdringlichem Charme gewonnen hat, war der ihm hier gestellten Aufgabe durchaus gewachsen. Auch wenn man insgesamt erheblich hinter den Hollywood-Vorbildern zurückbleibt, wurde es im Hinblick auf unser derzeitiges Produktions-Niveau ein guter und ansehnlicher Film. Die FSK hat ihn erst ab 18 Jahren freigegeben und damit den erotischen Spaß entschieden zu ernst genommen, was bedauerlich ist." (Film-Echo)


Film-Echo-Note: 3,8 (60 Meldungen)

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20.08.2022 12:46
#141 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

MEINE 99 BRÄUTE
BRD (1958) - R: Alfred Vohrer - DE: 4.12.1958 - FSK 16 - V: Europa
Prod.: Inter West Film, Berlin (Wenzel Lüdecke) - Musik: Martin Böttcher
Darsteller: Claus Wilcke, Horst Frank, Wera Frydtberg, Corny Collins, Vera Tschechowa, Erica Beer, Edith Elmay, Ingrid van Bergen, Bum Krüger, Hilde Volk, Tilo von Berlepsch, Lutz Mackensy, Edith Hancke, Beppo Brehm



Vorstadt-Casanova Nicki Montag - jung, charmant und gutaussehend - hat Erfolg beim weiblichen Geschlecht. Aufgrund seiner ständig wechselnden Affären könnte man meinen, er sei ein leichtfertiger Aufreißer, der nichts von der Ehe hält und dem es nur darauf ankommt, möglichst viele seiner Eroberungen flachzulegen. Aber das stimmt so nicht, denn Nicki ist ein junger Mann mit Herz. Und am Ende entscheidet er sich für seine einstige Sandkastenliebe, der er schon mit neun Jahren versprochen hatte, sie zu heiraten.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des Münchener Kolumnisten Siegfried Sommer. (Untertitel: Die Aufzeichnungen eines Vorstadt-Kavaliers"). Gedreht wurde im Herbst 1958 in Berlin. Bei der Besetzung der Hauptrolle entschieden sich Regisseur Vohrer und die Produktion letztendlich für den 19jährigen Newcomer Claus Wilcke, der hiermit sein Leinwand-Debüt gab. Ada Tschechowa hatte ihn an den Münchener Kammerspielen entdeckt und ihn sogleich zum Casting für die Rolle des Nicki Montag geschickt.
Trotz der prominenten Darstellerriege hatte der Film damals nicht den erwarteten Erfolg. Das soll vor allem an der dürftigen Handlung liegen, wobei man außerdem wohl auch bemüht war, Konflikte mit der FSK zu vermeiden und deshalb die hier nun mal unumgängliche Erotik in einem harmlos-biederen Rahmen offerierte. Für Claus Wilcke, der anschließend noch zweimal für Alfred Vohrer vor der Kamera stand, war es dennoch ein gelungener Einstieg ins Filmgeschäft.

Film-Echo-Note: 4,7 (24 Meldungen)

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19.09.2022 13:51
#142 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

IM FAHRSTUHL FUHR DER TOD - (LE MONTE-CHARGE)
Frabkreich/Italien (1961) - R: Marcel Bluwal - DE: 1.11.1962 - FSK 16 - V: Paramount
Darsteller: Robert Hossein, Lea Massari, Maurice Biraud, Robert Dalban, Christian Brocard, Maurice Garrel, Georges Geret



Der nach sieben Jahren aus dem Gefängnis entlassene Robert begegnet in einem Pariser Café der attraktiven Madame Dravet. Sie ist die Frau eines Druckereibesitzers und hat ihre kleine Tochter dabei. Man kommt ins Gespräch und Robert begleitet sie in ihre Wohnung, wo sie das Kind ins Bett bringen will. Alles scheint harmlos. Robert ahnt nicht, dass er geradewegs in einen mysteriösen Mordfall hineinschlittert.

Ein feiner Vertreter des French-Noir, der dem deutschen Publikum damals vom Verleih als "Kriminalthriller bester französischer Schule" angepriesen wurde.

"Der doppelbödige Auflösungs-Trick dieser Kriminal-Story sei hier nicht verraten. Sie wird von Robert Hossein, Lea Massari und Maurice Biraud in allen Phasen raffiniert und interessant genug interpretiert, dass ein überdurchschnittlicher Erfolg bei einem anspruchsvollen Publikum ebenso zu erwarten ist, wie bei ausgesprochenen Krimi-Fans minderer Ansprüche." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,3 (13 Meldungen)
Frankreich: 875.264 Besucher (Paris: 315.983)

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27.09.2022 12:25
#143 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

AKTE SAHARA - STRENG VERTRAULICH - (TUNISI TOP SECRET)
Italien/BRD (1959) - R: Bruno Paolinelli - Deutsche Dialog-Regie: Hermann Leitner
Deutscher Produzent: Cinelux, München (Leopold Branoner)
Darsteller: Elsa Martinelli, Raf Mattioli, Gina Albert, Claus Biederstaedt, Giorgia Moll, Willy Fritsch, Massimo Serato, Chelo Alonso



In Tunesien steht Prinz Scedid kurz vor der Thronbesteigung. Er hat bis dahin völlig abgeschieden gelebt und kaum jemand hat ihn bislang zu Gesicht bekommen. Die Journalistin Kathy ist mit zwei Freundinnen vor Ort, um endlich Fotos von ihm zu schießen. Doch die politischen Feinde des Regimes haben zwei Killer und eine verführerische Bauchtänzerin beauftragt, den Thronfolger in eine Falle zu locken und zu beseitigen. Die Regierung hat allerdings Kenntnis davon erhalten und drei Agenten geschickt, die den Anschlag vereiteln sollen. Da aber keiner von allen Beteiligten weiß, wie der Prinz aussieht, kommt es zu Verwechslungen und gewagten Situationen, vor allem aber zu amourösen Abenteuern.

Diese italienisch-deutsche Co-Produktion, in der drei heimische Darsteller mitwirken, kam in Italien bereits am 21.6.1959 in die Kinos. Hierzulande erfolgte zunächst eine Ankündigung unter dem Titel "Akte Sahara - streng vertraulich". Im seinem Programm 1960/61 stellte der Pandora-Verleih einen deutschen Kino-Start für Anfang 1961 in Aussicht, diesmal mit de, Titel "Die verführerisch heißen Nächte". Doch der Verleih ging in Konkurs und der Film verschwand in der Versenkung. Angeblich existierte bereits eine deutsche Synchro.

Giacco Offline



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04.10.2022 13:04
#144 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

GAUNER IN UNIFORM - (AT: HAUPTMANN, DEINE STERNE)
BRD (1960) - R: Geza von Cziffra - DE: 14.10.1960 - FSK 12 - V: Europa
Prod.: Real-Film, Hamburg (Walter Koppel) / Schönbrunn-Film, Wien
Herst.Ltg.: Gyula Trebitsch
D: Robert Graf, Peter Vogel, Maria Sebaldt, Ernst Stankovski, Fritz Tillmann, Ina Duscha, Werner Peters, Elke Arendt, Oskar Sima, Rudolf Platte, Sieglinde Thomas, Joseph Offenbach



"Die Miniatur-Gauner Emil (Robert Graf) und Heini (Peter Vogel) wollten nächtens in einem Kaufhaus ohne Geld einkaufen, müssen über die Dächer fliehen und landen ausgerechnet in der Uniformschneiderei einer Kaserne. Einen Tag später tauchen beide als Hauptmann und Gefreiter in Ulmenstadt auf und der kleine Ort wittert das große Geschäft mit der künftigen Garnison. Ehrenwerte Bürger scharwenzeln um den "Herrn Hauptmann", aber da ein Gauner den anderen riecht wie die Maus den Speck, entdecken Emil und Heini schnell die dunklen Flecken der Vergangenheit auf den heute weißen Ulmenstadter Westen. Höhere Gewalt beendet die Komödie und die kurze Karriere der Gauner in Uniform. Im Kittchen sind für sie zwei Zimmer frei." (BRAVO 42/1960)

Am 15. August 1960 begann man mit den Außenaufnahmen in Velden am Wörthersee. Ab dem 25.8. wurden die Dreharbeiten in den Hamburger Real-Film-Studios fortgesetzt. Da es angeblich von staatlicher Seite Vorbehalte gegen den ursprünglichen Titel "Gauner in Uniform" gab, wurde der Film kurz vor dem Kinostart umgetitelt in "Hauptmann, deine Sterne". Dieser neue Titel bezieht sich auf das Lied "Heimat, deine Sterne" aus dem Film "Quax, der Bruchpilot" (1941). Der von Werner Bochmann komponierte Song entwickelte sich zu einem Evergreen und wurde in den Fünfziger Jahren von diversen Interpreten neu aufgenommen. Zugleich wurde auch eine Verbindung zum allseits bekannten Gaunerstück "Der Hauptmann von Köpenick" hergestellt, das 1956 mit Heinz Rühmann in der Titelrolle erfolgreich verfilmt worden war.

Film-Echo-Note: 5,2 (35 Meldungen)

Giacco Offline



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21.10.2022 13:18
#145 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DER MARQUIS - DER MANN DER SICH VERKAUFEN WOLLTE - (EL MARQUES)
Spanien/Dänemark (1965) - R: Niels Larsen - DE: 12.11.1965 - FSK 12 - V: Nora
Darsteller: O.W.Fischer, Carlos Estrada, Ana Casares, Christiane Maybach, Gustavo Rojo, Santiago Rivera, Francisco Nieto



Die Liebe zum Roulette und zum Bohéme-Leben hat den Marquis de Aguilos ruiniert. Als sein Schuldenberg immer mehr anwächst, beschließt er, seinem Leben ein Ende zu setzen. Dazu heuert er einen Auftragskiller an. Dieser soll dafür sorgen, dass er nach 6 Monaten bei einem Unfall getötet wird. Als Belohnung soll er die Lebensversicherung kassieren. Doch unerwartet lernt der Marquis eine Frau kennen und seine Situation ändert sich. Nun hat er nicht mehr den Wunsch, zu sterben. Er muss jedoch damit rechnen, dass der Killer jederzeit zuschlagen kann.

Es handelt sich hierbei um die erste Co-Produktion zwischen Spanien und Dänemerk. Die Regie schwankt etwas unentschlossen zwischen Drama, Thriller und Komödie. Gefilmt wurde in Madrid, Estoril und in der Burg von Pena.

"Für vier Millionen Peseten lässt sich der Marquis auf einen Versicherungsschwindel mit kleinem Haken ein. Nach 6 Monaten soll er einen tödlichen Unfall erleiden und der Killer kassiert die Lebensversicherung. Der Regisseur und Drehbuchschreiber schickt dem Marquis aber ein bezauberndes Mädchen in die Arme, so dass er keine Lust mehr zum Sterben verspürt. O.W.Fischer präsentiert eine bösartige Parodie auf O.W.Fischer. Seine Unarten sind vollzählig versammelt, zumal der Regisseur offenbar auch nicht den mindesten Versuch unternahm, das Wanderbühnen-Niveau zu überschreiten." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 5,2 (13 Meldungen)
Spanien: 207.224 Besucher

Giacco Offline



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04.11.2022 12:20
#146 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

HANUSSEN
BRD (1955) - R: O.W.Fischer, Georg Marischka - DE: 14.9.1955 - FSK 16 - V: Deutsche London Film
Pr.: Royal, München - Kamera: Helmut Ashley - Musik: Hans Martin Majewski - Prädikat: wertvoll
Darsteller: O.W.Fischer, Liselotte Pulver, Klaus Kinski, Erni Mangold, Reinhard Kolldehoff, Siegfried Lowitz, Maria Dominique, Werner Finck, Helmut Qualtinger, Ludwig Linkmann



"Der böhmische Hellseher Hanussen, eine zwielichtige Persönlichkeit, die in den Dreißiger Jahren der Berliner Gesellschaft und den NS-Machthabern Faszination und Furcht einflößt, verspielt sein Leben, als er den Reichstagsbrand und den Niedergang des Dritten Reiches voraussagt. Der Film verdichtet die Ereignisse zum politisch-gesellschaftskritischen Drama. Regisseur und Star O.W.Fischer machte aus dem windigen Scharlatan eine tragische Figur, was der historischen Wahrhaftigkeit, nicht aber der Spannung Abbruch tut." (Lexikon des intern. Films)

O.W.Fischer übernahm in "Hanussen" nicht nur die Titelrolle, er führte erstmals auch Regie. Dabei stand ihm allerdings Georg Marischka als Co-Regisseur zur Seite. Hilde, die Freundin des Hellsehers, wird von Liselotte Pulver gespielt. Am Ende kann er ihr in letzter Minute die Flucht ins Ausland ermöglichen. Die Rolle seines Managers, der ihm ein Gastspiel nach Berlin vermittelt, erhielt Klaus Kinski, hier ultra-blond gefärbt. Er hatte zuvor bereits als dem Wahn verfallener Prinz Otto in "Ludwig II" gemeinsam mit O.W.Fischer vor der Kamera gestanden und bei diesem offensichtlich einen guten Eindruck hinterlassen. Die Deutsche London Film stellte ihre Tätigkeit 1956 ein und die Deutsche Film Hansa übernahm den Film. Momentan passt "Hanussen" noch in die Kategorie "Verschollen, vergessen", aber es soll wohl schon eine DVD-VÖ geplant sein.

Film-Echo-Note: 3,8 (36 Meldungen)

Der Stoff wurde 1988 ebenfalls unter dem Titel "Hanussen" neu verfilmt. In dieser deutsch-ungarischen Co-Produktion spielte unter der Regie von Istvan Szabo der Österreicher Klaus Maria Brandauer den Hellseher,

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19.11.2022 12:05
#147 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DAS FÜNFTE GEBOT (L´ALBA DEI FALSI DEI)
(AT: VERDAMMT BIS IN DEN TOD)
BRD/Italien (1971) - R: Duccio Tessari - DE: 16.8.1978 - FSK 16 - V: Neue Constantin
Deutsch.Pr.: Oase-Film, Essen - Kamera: Jost Vacano - Prädikat: Besonders wertvoll
Darsteller: Helmut Berger, Peter Hooten, Evelyne Kraft, Umberto Orsini, Udo Kier, Heinrich Giskes, Kurt Zips, Lorella de Luca, Wolff Lindner, Rainer Will



Initiator und Drehbuchautor Michael Lentz arbeitete lange an diesem Stoff, für den er auf die Kriminalgeschichte des Ruhrgebiets der Zwanziger Jahre zurückgriff. Protagonisten sind die Gebrüder Bernhard und Leo Redder, die mit Raubüberfällen das Revier unsicher machten. Sie verbündeten sich mit dem SA-Mitglied Linnemann, in dessen Auftrag sie Antifaschisten verprügelten und bildeten mit ihm und einem weiteren Kumpanen die "Redder-Bande". Drahtzieher im Hintergrund ist SA-Sturmführer Hannacker, der die kriminelle Energie der Brüder für seine Zwecke ausnutzt. (Filmportal)

Gedreht wurde in NRW, u.a. in Herne. Das Brüderpaar Bernhard und Leo wird gespielt von Visconti-Star Helmut Berger und dem Amerikaner Peter Hooten. Als Sturmführer Hannacker ist Umberto Orsini zu sehen und Udo Kier macht als Inspektor Dümmel Jagd auf die Bande. Weil der Film nicht sonderlich erfolgreich anlief, wurde er in "Verdammt bis in den Tod" umgetitelt. Das ZDF soll mitproduziert haben, eine TV-Ausstrahlung dort ist jedoch nicht belegt. Diese erfolgte auf RTL2.

Die historisch verbriefte Geschichte von zwei raubenden und mordenden Brüdern und ihrer Bande wird vor dem Hintergrund des heraufziehenden Nationalsozialismus zu einem Polit-Gangsterfilm hochstilisiert. Trotz der atmosphärisch gut getroffenen Kulisse - das Ruhrgebiet der 20er Jahre - wirkt der von einem italienischen Actionroutinier inszenierte Film zum Teil recht synthetisch." (Filmdienst)

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19.11.2022 12:09
#148 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten
Giacco Offline



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25.11.2022 13:01
#149 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

TOLLER HECHT AUF KRUMMER TOUR
BRD (1961) - R: Akos von Rathony - DE: 22.12.1961 - FSK 12 - V: DFG
Prod.: Astra-Filmkunst, München - MUsik: Herbert Jarczyk - Kamera: Ernst Kalinke
Darsteller: Michael Hinz, Christine Kaufmann, Wera Frydtberg, William Bendix, Karl Lieffen, Ron Randell, Walter Gross, Götz Burger, Karl Otto Alberty, Mal Sondock, Charlie Hickman, Holger Hagen, Al Hoosman, Frithjof Vierock



Die Kindheit des elternlosen Helmut Krauss im Nachkriegsdeutschland verläuft eher freudlos. Nur bei einem Captain der US-Air-Force findet er Zuwendung. Als dieser versetzt wird, treibt sich Helmut auf den Flugplätzen und in den Kasernen der amerikanischen Besatzer herum. So erlernt er den typischen Slang der Soldaten und kennt sich mit den militärischen Gepflogenheiten aus. Er beschließt, sich in den USA ein neues Leben aufzubauen. Da er wegen einer Jugendstrafe nicht einreisen darf, besorgt er sich in einer Kaserne eine US-Uniform und das Soldbuch eines abwesenden Soldaten. Mit einem gefälschten Marschbefehl versucht er, am Rhein-Main-Militärflughafen mit der Air-Force ins gelobte Land zu kommen.

Eine "moderne Köpenickiade". Die Dreharbeiten begannen am 28.8.1961 und wurden am 3.10. beendet. Die Atelierszenen entstanden in Baldham bei München, die Außenaufnahmen überwiegend in Wiesbaden. Der damals 21jährige Michael Hinz, der den Helmut Krauss spielt, hatte innerhalb von zwei Jahren in acht Filmen vor der Kamera gestanden. 1963 erhielt er den Deutschen Filmpreis als bester Nachwuchsdarsteller in "Das Feuerschiff". Mit Mal Sondock und Charlie Hickman befinden sich unter den Darstellern 2 Amerikaner, die als G.I.s nach Deutschland kamen, hier hängen blieben und als Rundfunk- bzw. TV-Moderatoren und Sänger Karriere machten. In den USA lief der Film unter dem Titel "The Phony American", in Großbritannien als "It´s A Great Life."

"Die unstimmige Geschichte, die mit ihrer Thematik und Besetzung die deutsch-amerikanische Freundschaft feiern möchte, versandet zwischen den vielen Albernheiten, die sich auf dem Zick-Zack-Weg des Helmut Krauss auftürmen. Aus heutiger Sicht eher von (kultur-)politischem Interesse," (Filmdienst)

Film-Echo-Note: 4,8 (19 Meldungen)

Giacco Offline



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05.12.2022 12:27
#150 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

... UND DER AMAZONAS SCHWEIGT
BRD (1963) - R: Franz Eichhorn/Helmut M. Backhaus - DE: 6.12.1963 - FSK 16 - V: Piran
Prod.: Piran-Film (Alfred Bittins)
Darsteller: Barbara Rütting, Harald Leipnitz, Oswaldo Loureiro, Cyl Farney, Tereza Rachel, Wilson Grey



Weil ihr Vater, der als Forscher in der grünen Hölle des Amazonas unterwegs war, als verschollen gilt, macht sich seine Tochter Susanne auf den Weg dorthin, um sich Gewissheit zu verschaffen, was mit ihm passiert ist. Unterwegs trifft sie auf den deutschen Abenteurer Pedro, der sich anbietet, sie zu begleiten. Der Flussdampfer, mit dem sie reisen, wird von Handlangern des schurkischen Plantagenbesitzers Lionel, genannt der "grüne Napoleon", überfallen. Susanne und Pedro werden gefangen genommen, können aber entkommen. Doch auf der Flucht vor den Verfolgern lauern im Dschungel viele Gefahren.

Am 28.Juni 1963 begann man in Rio de Janeiro mit den Aufnahmen. Es handelt sich um eine rein deutsche Produktion, die mit brasilianischen Mitarbeitern in Rio und im Amazonas-Gebiet entstand. Das Drehbuch schrieb Helmut M.Backhaus, Stamm-Regisseur der Piran-Film, gemeinsam mit Altmeister Dr.Franz Eichhorn, einem ausgewiesenen Amazonien-Kenner. Beide führten auch gemeinsam Regie. Barbara Rütting, die sich beim Abflug nach Rio noch dunkelhaarig zeigte, im Film aber erblondet ist, und der damals frischgebackene Bundesfilmpreisträger Harald Leipnitz, sind die einzigen deutschen Darsteller.

"Die Regie hat den Hauptakzent der Filmstory auf die Abenteuermöglichkeiten gelegt, die sich aus der Landschaft ergeben. Obwohl die Geschichte von der Forscherstochter, die auf der Suche nach ihrem im Urwald verschollenen Vater nicht nur dessen Mörder entlarvt, sondern auch den Lebenspartner findet, als Grundlage für einen Kriminalfilm recht passabel gewesen wäre. Allerdings erweist sich der Amazonas als ein höchst attraktiver Hauptdarsteller. Die Aufnahmen sind teilweise von seltener Schönheit. An Spannung fehlt es trotzdem nicht. Die Gefahren, die das junge Paar bestehen muss - etwa den Weg durch einen Krokodilsumpf - sind manchmal atemberaubend. Barbara Rütting ist wieder einmal in wohltuender Natürlichkeit zu sehen. Harald Leipnitz macht den "Urwald-Kerl" durchaus glaubhaft. Und auch Oswaldo Loureiro trifft den "Grünen Napoleon", eine Mischung aus Korruption und Grausamkeit, recht präzise. Alles in allem: gute Unterhaltung, die ihr Publikum finden dürfte." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,5 (53 Meldungen) / Erstnote: 3,9
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Französisches Filmplakat:
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