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 Edgar-Wallace-Forum
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kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

09.09.2011 13:12
#91 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Wallace Treffen Berlin 03.09.2011

Beinahe schon eine Woche her…

Viel von euch werden das kennen, wenn man nicht gerade Schüler oder Student ist,
ist das mit dem Urlaub zur „Wunschzeit“ ein Problem – Besonders wenn man etwas nicht
Langfristig planen kann.

Umso mehr habe ich mich Gefreut, als sich Gubanov per PM bei mir gemeldet hat und
vorgeschlagen hatte, dass wir uns Treffen und eine kleine Tour machen könnten.

Wir einigten uns auf eine Klassische Tour, Da Meine Schwester erst einmal,
ihr Freundin vorher noch nie in Berlin waren und ich von einem Experten wie Gubanov
nur lernen konnte.


Nach pünktlicher Ankunft am Bahnhof Wannsee (Natürlich fuhr wider nur jede 2. S1 durch…)
ging es mit dem Bus weiter Richtung Jagdschloss Glienicke . Leider ist die Vorderfron noch
immer eingerüstet und auch auf der anderen Seite standen einige Baugitter im Weg.
Trotzdem auf jeden Fall einen Besuch wert. Gubanov , Ganz Profi , Hatte die passenden Screenshots
für alle Vergleiche Griffbereit.
Weiter ging es am Schloss Glienicke vorbei zum Klosterhof, welcher ja gerade bei den "Brian Edgar Wallace"
Streifen sehr beliebt war. Wenn man den (leider abgesperrten) Innenhof mit seinem
Farnbewuchs heute betrachtet, sollte man kaum meinen, dass dort die Orgelszene aus
"Geheimnis der Schwarzen Koffer" entstand…



Das Gegenlicht mit der Sonne knapp über der Mauer machte das schießen der Vergleichsfotos
zu einer echten Herausforderung.




Durch den Park ging es weiter zur Brücke am Märchenteich und zur Teufelsbrücke.
Hier beklagten sich die Damen zum ersten Mal über die große Anzahl der Stechmücken…
Wir hingegen waren so sehr mit unseren Fotos beschäftig, das wir für so etwas
unwichtiges wie Stechinsekten keine Zeit hatten.
Nach einem kurzem Stop am Märchenteich (zum Glück sehen die Bäume alle noch so -
ansonsten wäre die Identifizierung der Szene aus dem Abt deutlich mühsamer und
unsicherer geworden) ging es weiter Richtung Jägerhof.

Die wohl witzigsten Fotos diese Treffens entstanden als wir von einer Lichtung aus,
was sich als sehr mühsam erwies, den Jägerhof durch die Bäume (Die inzwischen
deutlich gewachsen waren und auf Grund der Jahreszeit „Verstärkung“ durch das Dickicht bekamen) Fotografierten.



Das Anwesen selbst war leider abgeschlossen, so dass wir einen eher Unbequemen Weg
zu Geeigneten Aufnahmewinkel nehmen mussten (Die Metallspitzen des Zaunes pieken
locker durch meine Hose beim ersten Versuch) Allerdings denke ich hat sich der
Aufwand mehr als gelohnt.
Keine Ahnung, was da in dem momentan leerstehenden Gebäude versteckt wird,
der Sicherheitsdienst (Der nicht wegen uns kam!) machte jedenfalls einen sehr
Unfreundlichen Eindruck und erlaubt keine weiteren Fotos vom Gelände aus.

Vom Jägerhof ging es weiter zum Jägertor, dass die meisten Fans wohl schon recht gut kennen.
Gubanov hatte allerdings auch hier noch eine kleine Überraschung für mich – So siegen
wir auf den kleinen Hügel rechts des Tores und schossen weitere Vergleichsfotos zum
„Würger von Schloss Blackmoor“ . Hier waren die Stechmücken so präsent, das selbst wir
sie nicht mehr Ignorieren konnten…
Auf dem Weg Richtung Moorlake schossen wir noch einige Vergleichsbilder zu
„Lange Beine – lange Finger“, um dann gemütlich Mittagessen zu gehen.
Nach der Stärkung ging es weiter Richtung Anleger Pfaueninsel. Leider war uns
die Kirche an diesem Tag nicht zugänglich trotz zweier Anläufe
(Einmal vor, einmal nach der Inseltour) gerieten wir jedes Mal in eine Hochzeit hinein.

Auch wenn man die meisten Drehorte auf der Insel bereits kenn, ist es immer
wieder ein schöner Spaziergang – Zumal wenn man einen Wallace Experten dabei hat,
der einem noch die eine oder andere Kleinigkeit erzählen kann.
Auf diese Art kam ich nun „endlich“ auch mal am Jakobsbrunnen vorbei, den ich aus
unerklärlichen Gründen bei meinen letzten Besuch immer umrundet und nie gesehen habe.

Allgemein ist es schön zu sehen, das sich auf der Insel was Bewegt – Die vor 2 Jahren noch
ungenutzten und stark beschädigten Vogelvollieren sind wider Restauriert und in Betrieb,
andere Gebäude werden ebenfalls in Stand gehalten.

Leider war das Bootshaus auch diesesmal verschlossen…


Mein Dank geht ganz besonders an Gubanov, der sich die Zeit genommen hat, diesen Samstag mit uns zu verbringen. Es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht!

Mag der Buchswald tot sein, der Buchsgeist lebt weiter!







Happiness IS the road ! (Marillion)

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

23.10.2011 20:39
#92 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Nachdem ich erst kürzlich meine Meinung über „Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ doch ziemlich dramatisch geändert habe, nahmen Percy Lister und ich unsere positiven Einstellungen zum Anlass, einen weiteren der zahlreichen Drehorte aus dieser Berliner CCC-Produktion aufzusuchen. Im Stadtteil Grunewald reihen sich die Villen aneinander und nur vier Busstationen vom gleichnamigen S-Bahnhof entfernt finden sich gleich zwei filmisch interessante Nobelgrundstücke in unmittelbarer Nähe zueinander.
Der Wildpfad ist in mehreren Szenen des ersten BEW-Films zu sehen. Hausnummer 22 stellte nämlich das Anwesen des geheimnisumwobenen Kriminologen Humphrey Curtis (Hans Reiser) dar. Von dem Haus selbst ist von der Straße aus unterdessen im Gegensatz zum Film kaum mehr etwas zu sehen, was auf eine Neugestaltung des Zufahrtsbereichs in Schlangenlinienform zurückzuführen ist. Unbeobachtet bleiben möchte die Deutsch-Canadische Handelsgesellschaft, die sich aber mit dem Grundstück direkt gegenüber des nördlichen Grunewalds sowieso eine abgelegene Stelle ausgesucht hat. Hier kommen neben Drehortsuchern und Anwohnern höchstens Leute vorbei, die ihre Hunde im Park ausführen wollen, und so passierte es uns zum ersten Mal überhaupt, dass auf einem Vergleichsbild aus dem Jahr 2011 weniger Autos zu sehen sind als fünfzig Jahre zuvor (man beachte Foto 3) ...



Nur eine Handvoll Querstraßen weiter findet sich die Toni-Lessler-Straße – glücklicherweise nur in kurzer Entfernung, bei dem Regenwetter! Sie war ja letztens im Gespräch, als Elford einige Außenfotos machte, die die Einstellungen aus „Das indische Tuch“ nachempfanden. Percy Lister und ich hatten versprochen, uns im Herbst weiter um diesen Drehort zu kümmern. Das Ergebnis ist durchwachsen:
Als ich allein einige Tage zuvor in die Toni-Lessler-Straße fuhr, um mich über die Immobilie, die als „Villa Meyer“ bekannt ist, vorab zu informieren, fand ich – wie Elford – nur ein leeres Haus und Firmen an den Klingelschildern, die die Adresse entweder nur als Briefkasten benutzen oder unterdessen verzogen sind. Der zweite Besuch mit Percy Lister stand also unter keinen guten Voraussetzungen, weil es mir nicht möglich gewesen war, den Inhaber oder Verwalter aufzutun. Es stellte sich aber als ein hervorragender Zufall heraus, dass wir, als wir uns dem Grundstück näherten, das Geräusch eines Rasentrimmers hörten: Gärtner waren am Werk in der Toni-Lessler-Straße 23. Von ihnen erfuhr ich nun Namen und Telefonnummer der Gebäudeverwaltung, sodass ich, wenn sich einmal eine weitere Gelegenheit für einen Drehortrundgang bietet, vielleicht tatsächlich einen Schnuppergang in die Halle des ehemaligen Altersheims Seebergsteig organisieren könnte.
Vorerst mussten wir uns aber mit Ansichten von draußen begnügen. Neben zwei Gesamteindrücken ist auch dabei noch ein Drehortvergleich herausgekommen:



Zu dem Gebäude schreibt Berlin.de:

Zitat von Lexikon: Villa Meyer, Berlin.de
Die Villa an der Toni-Lessler-Straße 23 wurde 1897-98 von Arnold Harmann erbaut. Im Sockelgeschoss waren die Küche und die Zimmer für das Personal untergebracht. Darauf folgte ein Wohn- und ein Schlafgeschoss, darüber das Dachgeschoss. Eine Loggia, ein Wintergarten und eine Veranda führen in den Garten.
Die für die damalige Zeit typische Verwendung verschiedener Architekturstile in einem Gebäude wurde hier auf eine phantastische Spitze getrieben. Die reich gegliederte Fassade besteht aus einer fast grotesken Mischung aus Stilen der unterschiedlichsten Epochen. Gotisierende Elemente finden sich in den Fenstereinfassungen. Jugendstilelemente treten neben klassizistischen und neobarocken Zitaten auf. Die verglaste Spitze des Zeltdachs, die als Oberlicht die Diele erleuchtet, wurde damals mit einer ornamentalen Laterne gekrönt. Heute ist das Innere des Gebäudes in mehrere Wohnungen unterteilt.


Link: http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-w...villameyer.html
Ein scheuer Blick durch die verglaste Eingangstür bestätigte jedoch, dass trotz Umbaus und Renovierung wohl noch viel vom alten Charme der Villa erhalten wurde. Die Türen sind noch dieselben wie in den Sechzigerjahren, was dafür spricht, dass die Halle ebenfalls in ihrer ursprünglichen Form bewahrt wurde.

Elford Offline




Beiträge: 1.031

27.10.2011 15:34
#93 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Zitat Gubanov:

"Ein scheuer Blick durch die verglaste Eingangstür bestätigte jedoch, dass trotz Umbaus und Renovierung wohl noch viel vom alten Charme der Villa erhalten wurde. Die Türen sind noch dieselben wie in den Sechzigerjahren, was dafür spricht, dass die Halle ebenfalls in ihrer ursprünglichen Form bewahrt wurde."
-----------------------------------------------------------------------------------

Da die bescheidene Hütte ein Baudenkmal ist, spricht tatsächlich einiges dafür, dass die Halle noch unverändert existiert. Ich drücke Euch die Daumen.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

05.11.2011 14:51
#94 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Als Highlights unserer gemeinsamen Berlin-Tage haben Percy Lister und ich uns mit Berliner Transportgeschichte auseinandergesetzt. Neben der empfehlenswerten Führung durch die unterirdischen Luftschutzbunker und Strahlenschutzanlagen an den U-Bahnhöfen Gesundbrunnen und Pankstraße im Berliner Norden führte uns eine Tour auch in die entgegengesetzte Himmelsrichtung nach Tempelhof.



Das bekannte Flughafengebäude in Tempelhof, so erfuhren wir während der Führung, war bereits das dritte, das sich an diesem Ort befand, und wurde von den Nazis größtenteils nur im Rohbau fertiggestellt. Erst 1962 wurde es für den öffentlichen Flugverkehr freigegeben, dann auch mit echten Landebahnen (zum Vergleich: während des Dritten Reichs war geplant, die Flugzeuge von fünf Warmlaufplätzen über die grüne Wiese starten zu lassen). In einem Teil des Gebäudes hatten sich zu deutsch-deutschen Teilungszeiten amerikanische Soldaten einquartiert. Das obere Luftbild zeigt eine Szene aus den Achtzigerjahren, als „die Amis“ mit Pomp und allem technischen Gerät einen Tag der offenen Tür für schaulustige Berliner mit Lust auf Militärflugzeuge, Panzer und Blasmusik veranstalteten. Überbleibsel der Yankee-Kultur gibt es noch heute in Tempelhof, so führte uns der Guide, der über dreißig Jahre im Flughafen gearbeit hatte, unter anderem auch durch eine Basketballsporthalle.



Auf der Rollbahn bot sich uns ein Blick nicht nur über die nun als frei zugänglicher Park „Tempelhofer Freiheit“ betriebene Grünfläche hinter dem gebogenen Gebäude – nach dem Pentagon das flächenmäßig größte der Welt –, sondern auch auf einen echten ehemaligen Rosinenbomber.



Durch den Gepäckkeller bahnten wir uns einen Weg in die berühmte Haupthalle, die heute im Leerzustand nicht weniger monumental wirkt als zu Zeiten ihres Betriebs. Die Schalter und Shops sind durch Einbauten noch zu erkennen, Schriftzüge von Zeitungen und Firmen haben sich ebenso gehalten wie Leitschilder zu benachbarten Bus- und U-Bahnstationen.
Bekannt ist neben der rein historischen auch die filmische Seite des Flughafens Tempelhof. Für die Edgar-Wallace-Serie der Rialto-Film entstanden zwar keine Aufnahmen an diesem Flughafen, wohl aber für den Bryan-Edgar-Wallace-Krimi „Das Phantom von Soho“ von 1964. Dieter Borsche und Peter Vogel stellen hier der gesammelten Verdächtigenriege nach, u.a. Hans Söhnker, Elisabeth Flickenschildt und Helga Sommerfeld (im Nonnenkostüm). Die Kamera fing hierzu verschiedenste Einstellungen eben aus der Haupthalle ein, die im Übrigen auch in „Es muss nicht immer Kaviar sein“ (1961) und „Lange Beine – lange Finger“ (1966) zu sehen ist. Die kleine Treppe am hinteren rechten Ende der Halle ist ein besonders schönes Beispiel dafür, wie die Zeit in Tempelhof scheinbar stehen geblieben ist. Unverändert, sogar mit den gleichen Milchglasscheiben, steht sie noch immer an Ort und Stelle.



So präsentiert sich die Halle heute im Gesamtüberblick:



Man merkte dem Flughafenführer an, wie sehr er sich mit allen Details des Hauses und seiner vielschichtigen Erlebnisse auskannte. Ob auf dem Rollfeld, auf dem Dach, auf dem Vorplatz, im Luftschutzraum, im Filmbunker oder selbst dem Verbindungsgang zu den Toiletten – überall gab es wissenswerte Informationen anzumerken. Wer hätte zum Beispiel geahnt, dass im Luftschutzraum Zeichnungen und Verse nach Wilhelm Busch die Wände zier(t)en, um Kindern während der Luftangriffe Zeitvertreib zu gewährleisten und sie diese hinterher in der Schule rezitieren zu lassen? Oder dass ein Verbindungseisenbahntunnel unter dem Gebäude zu finden ist, in dem zu Weltkriegszeiten Flugzeuge montiert wurden?
Die unerschöpfliche Quelle sprudelte etwa einer Stunde länger als veranschlagt – statt 2,5 waren es letztenendes 3,5 Stunden, die der Gang durch das Leben und Sterben des Flughafens Tempelhof in Anspruch nahm. Nichtsdestotrotz darf ich die Erkundigungen jedem geduldigen Interessierten sehr ans Herz legen – mit dem gut gemeinten Hinweis, im Anschluss nichts Festes einzuplanen.

Website Tempelhofer Freiheit
Führungen im Flughafengebäude (inkl. Online-Buchung)

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

04.01.2012 23:57
#95 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Eine traurige Nachricht aus Berlin: Das Kino "Kurbel" in Charlottenburg hat Mitte Dezember ausgeflimmert.
http://www.berliner-woche.de/fileadmin/W...012/1201_WE.pdf (Artikel Seite 6)

Ich selbst war bei keinem früheren Forentreffen in diesem Kino dabei, aber sicher hat der eine oder andere noch Erinnerungen an diese Gelegenheit.

Elford Offline




Beiträge: 1.031

29.06.2012 10:56
#96 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

6 Tage Berlin waren angesagt und diesmal stand ein besonderes Event auf dem Programm: Ein Sinfoniekonzert in der Halle 4 der CCC-Studios. Bereits 2005 und 2011 hattten wir Gelegenheit, das CCC-Gelände zu erkunden. Allerdings war es teilweise schwierig vernünftige Vergleichsaufnahmen hinzubekommen, da die Sicht auf einige Motive versperrt war. Jetzt konnten wir die restlichen Schnappschüsse nachholen.

Los gehts mit "Der Bucklige von Soho" und "der Hexer"





Der Bucklige von Soho




















Der Hexer





Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

29.06.2012 12:16
#97 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Das ist ja mehr als eine freudige Überraschung, Inspektor Elford! Wahrscheinlich kann man die CCC-Studios als den ultimativen, bisher nicht vertretenen Berliner Schauplatz betrachten. Toll, dass du angefangen hast, diese Lücke zu füllen. Ich habe deine Bildvergleiche direkt in die Bildergalerie integriert:

Der Hexer



Der Bucklige von Soho

Elford Offline




Beiträge: 1.031

29.06.2012 16:40
#98 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Danke Gubanov. Du hast ja bezüglich Spandau schon eimal festgestellt, dass es wohl kaum einen Quadratmeter gibt, der nicht in einem Wallace-Film verbraten wurde. Für das CCC-Gelände trifft das auf jeden Fall zu. Ich kann auch nicht garantieren, dass wir alles erwischt haben, diverse Gebäudeteile, die nicht mehr existieren, verschiedene An- und Umbauten erschweren das Ganze.

Weiter gehts:


Der Hund von Blackwood Castle








Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2012 13:30
#99 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Ein kleines bisschen länger hat es dieses Mal gedauert, aber die Vergleiche sind auch dieses Mal wieder super gelungen. Die Bühnenbildner haben da auch volle Arbeit geleistet - so kann man einen profanen Hinterausgang in einen echten Wallace-Schauplatz verwandeln.

Der Hund von Blackwood Castle

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

04.07.2012 15:16
#100 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Kleines Treffen, Frühsommer 2012
aka „Im Stahlnetz des Untergrunds“


Barnaby, zinker84 und ich haben uns wieder einmal mehr oder minder spontan zu einer kleinen Zusammenkunft am vergangenen Sonntag getroffen. Zunächst besuchten Barnaby und ich einen imposanten Drehort, der bislang noch nicht in der Bildergalerie vertreten war. An der Hochbahnstrecke durch Kreuzberg liegt das Deutsche Patentamt in der Gitschiner Straße, zu sehen in „Im Stahlnetz des Dr. Mabuse“ als Polizeipräsidium. Das wuchtige Gebäude wurde 1905 bezogen. Es stellt eine Arbeit der Architekten Solf und Wichards dar, die auch den galanten Hochbahnhof Hallesches Tor, der in direkter Nähe – heute leider in stark vereinfachter Form – über dem Landwehrkanal thront, entwarfen. Auf der Website des DPMA erfährt man einiges über die wechselhafte Geschichte des Standortes, u.a.: „Bis 1945 – ab 1919 als Reichspatentamt – blieb die Behörde in der Gitschiner Straße in Berlin. Noch in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges wurde das Gebäude schwer beschädigt. Der größte Teil der Bibliothek konnte jedoch durch die rechtzeitige Auslagerung in ein Salzbergwerk vor der Vernichtung gerettet werden. Nach Beendigung des 2. Weltkrieges musste das Reichspatentamt – wie alle Reichsbehörden – seine Tätigkeit einstellen. Im Frühjahr 1948 wurden im Wirtschaftsgebiet auf Grundlage des Gesetzes vom 5. Juli 1948 vorübergehend Annahmestellen errichtet, die am 1. Oktober 1948 in Berlin und Darmstadt eröffnet wurden.“ (Link).
Barnaby hat sicher noch ein paar Informationen zur gegenüberliegenden Eckkneipe an der Alexandrinenstraße auf Lager, die in „Im Stahlnetz des Dr. Mabuse“ als Café Hildebrand firmierte.




Auf der Hochbahnstrecke fuhren während der 1961er-Aufnahmen noch Wagen der Bauart AI, die 1924 und 1925 u.a. in Görlitz gebaut wurden. Diese Wagen (damals die 16. Lieferung für die Hoch- und Untergrundbahn Berlins und gut erkennbar an den fünf Fenstern zwischen den Türen) waren die ersten Stahlwagen, nachdem in den Anfangsjahren des Betriebs mit Waggons mit Holzaufbau gefahren wurde. Im Vergleich dazu warten die heutigen Aufnahmen mit A3-Zügen auf, die aktuell vorrangig auf den Linien U1, U3 und U4 eingesetzt werden. Bei der Hochbahnstrecke durch Kreuzberg handelt es sich um einen Teil des Kleinprofilnetzes.

Der nächste Stopp unserer Tour gehört zum Großprofilnetz. Die BVG veranstaltete anlässlich der Sperrung der U6 zwischen den Stationen Friedrichstraße und Französische Straße einen Tunneltag, der interessierten Berlinern die Möglichkeit gab, zu Fuß durch den U-Bahn-Tunnel zu laufen. 7000 Menschen nahmen diese Gelegenheit wahr, was vor allem in den frühen Tagesstunden zu langen Schlangen an der Ticketausgabe führte. Entschädigt wurde man dafür mit einem einmaligen Einblick in Berlins Untergrund. Anbei auch einige Bilder, denn vielleicht ist der eine oder andere an ein paar Eindrücken aus der nicht kriminellen Unterwelt interessiert:


(1) Ticketausgabe an der Friedrichstraße / Georgenstraße (Dank an Barnaby!); (2) Der U6-Tunnel kurz hinter Friedrichstraße mit Blickrichtung Französische Straße; (3) An dieser Stelle entsteht der neue Kreuzungsbahnhof Unter den Linden der U6 mit der verlängerten U5; (4) Und so soll er aussehen: in einfacher Tiefenlage die U6 unter der Friedrichstraße, im rechten Winkel darunter die U5 (Blickrichtung Norden); (5) Berliner U-Bahnerweiterungsplanungen nach dem Stand von 1996; (6) Im Bahnhof Französische Straße, der nach Eröffnung des neuen Kreuzungsbahnhofs geschlossen wird, wurde ein Info-Zug abgestellt, der Besucher über das Bauprojekt informierte und ihnen Kleingeld für Souveniers entlockte

Sehr schöne Bilder zum Tunneltag finden sich auch hier und hier.

Nach einem Besuch des Bergmannstraßenfestes, das neben diversen kulinarischen Verlockungen auch nostalgische Gefühle für Leuchtschriftzüge, Glühlampen und wilhelminische Fassaden weckte, machten wir einen kleinen Abstecher zu Sir John. Obwohl Barnaby schon Manches über Siegfried Schürenbergs Ruhestätte geschrieben hat, waren zinker und ich vorher noch nicht auf dem Friedhof am Halleschen Tor gewesen. Der urige Friedhof macht direkt einen historischen Eindruck. Mir hat es besonders die gut erhaltene Einfassung der Grabstelle angetan, ein aufwändig gearbeitetes Eisengitter, das der Schriftzug Wittig-Schürenberg krönt. Weil es auf dem Friedhof zu dieser Frage kam: Schürenberg ist der Name von Siegfried Hermann Andreas Wittigs väterlicher Großmutter. Er übernahm deren Namen, weil sein Vater Emil Wittig bereits als Schauspieler auftrat und Schürenberg lieber „auf eigenen Beinen“ stehen wollte. Nachzulesen im Detail in Andreas Neumanns schöner Biografie „Sir John jagt den Hexer“. Ein weiteres Foto in Ehren kann niemand verwehren:



Den Tagesabschluss bildete eine Weiterfahrt mit der anfangs erwähnten U1-Hochbahnroute. Sie brachte mich zu den Stationen Görlitzer Bahnhof und Schlesisches Tor, in deren Nähe anno 1961 zwei weitere Straßenaufnahmen für „Im Stahlnetz des Dr. Mabuse“ entstanden. In der Skalitzer Straße und direkt unter der Hochbahn am Schlesischen Tor, das im Übrigen auch eine wichtige Rolle in der „Derrick“-Episode „Ein Kongress in Berlin“ spielte, entstanden zwei kleine Momentaufnahmen:



Der „Derrick“-Auftritt begründet sich durch die Tatsache, dass Schlesisches Tor zu Mauerzeiten der Endbahnhof der Linie 1 war. Heute verkehrt die Strecke wieder wie zu Eröffnungszeiten über die Oberbaumbrücke über die Spree zur Warschauer Straße; seit dem 13. August 1961 (im Übrigen zwei Tage vor „Mabuse“-Drehbeginn) war eben schon eine Station eher Schluss. Die ehedem grenznahe und nicht sonderlich feine Gegend eignete sich in Reineckers Augen fantastisch für seine Geschichte über deutsch-deutsche Industriespionage.

Elford Offline




Beiträge: 1.031

05.07.2012 12:34
#101 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Weiter gehts mit der CCC Besichtigungstour:


Der Zinker







Der Gorilla von Soho










Joe Walker Offline




Beiträge: 755

05.07.2012 12:52
#102 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Zitat von Elford im Beitrag #98
[...] Du hast ja bezüglich Spandau schon eimal festgestellt, dass es wohl kaum einen Quadratmeter gibt, der nicht in einem Wallace-Film verbraten wurde. [...]
Wenn ich mir Deine Bilder so ansehe, kann man diese Aussage absolut unterstreichen. Tolle Entdeckungen!

Gruß
Joe Walker

Barnaby Offline




Beiträge: 323

08.07.2012 22:53
#103 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #100
Kleines Treffen, Frühsommer 2012
aka „Im Stahlnetz des Untergrunds“

...
Barnaby hat sicher noch ein paar Informationen zur gegenüberliegenden Eckkneipe an der Alexandrinenstraße auf Lager, die in „Im Stahlnetz des Dr. Mabuse“ als Café Hildebrand firmierte.


Aber gerne:

Direkt neben dem Polizeipräsidium diente im Stahlnetz-Film das „Café Hildebrandt“ mehrmals als äußere Kulisse. Den Benützern der Hochbahn in Kreuzberg dürfte es jahrzehntelang allerdings – da es gut sichtbar war - als die Eckkneipe „Am Patentamt“ in Erinnerung sein – womit auch gleich die Funktion des großen Gebäudes auf der anderen Seite der Alexandrinenstraße klar wurde. Der Stahlnetz-Film gleicht fast einer Stadtrundfahrt durch das Berlin (überwiegend Kreuzberg) der Sechzigerjahre, was ihn – da hier wenig kaschiert wurde – umso interessanter macht. Den Namen der Eckkneipe indes hat man im Film dann doch geändert, indem einfach eine bedrucktes Schild oder eine Stoffbahn über die alte Schrift gehängt wurde. „Am Patentamt“ wäre auch unpassend, da dieses ja als Präsidium diente. Wer für den Namen Hildebrandt Pate stand, ist mir allerdings nicht bekannt.

Die Gaststätte wechselte in den letzten Jahren mehrfach den Besitzer – der alte Name blieb jedoch erhalten. Inzwischen hat das Kneipensterben auch hier zugeschlagen. Immerhin, Schultheiss-Bier scheint es bis zum Schluss gegeben zu haben – die Lettern sind an der linken Gebäudeseite auch im Film gut zu erkennen.

Hier ist noch eine Aufnahme aus den letzten Betriebstagen:


Zum Making-Of des Vergleichsfotos: Eine Aufnahme aus diesem Winkel war nur an einem Sonntagmorgen möglich. Der Straßenverkehr hätte dies sonst unmöglich gemacht.

Regards,
Barnaby

Editiert von Gubanov am 8. Juli 2012, 23.30 Uhr - Bild eingefügt

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

09.07.2012 14:48
#104 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Auch von Elfords-CCC-Bericht, Teil 3, steht noch eine Übersicht aus. Hier ist sie:

Der Zinker



Der Gorilla von Soho

lasher1965 Offline




Beiträge: 419

10.07.2012 08:54
#105 RE: Wallace-Tour in Berlin Zitat · Antworten

Eine Nachfrage zum Bericht von kaeuflin vom letzen September habe ich. Dort steht: "Nach einem kurzem Stop am Märchenteich (zum Glück sehen die Bäume alle noch so - ansonsten wäre die Identifizierung der Szene aus dem Abt deutlich mühsamer und unsicherer geworden) ging es weiter Richtung Jägerhof." Um welche Szene aus dem "Abt" handelt es sich? Ich dachte bisher, die Außenaufnahmen vom "Abt" seien alle im Sauerland im Schlosspark Herdringen entstanden. Kann jemand mehr zu weiteres Drehorten des "Abts" sagen? Danke!

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