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Dieses Thema hat 161 Antworten
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Mamba91 Offline



Beiträge: 745

20.06.2009 11:51
#91 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp


Der Kohlkopf in der Suppe (Tobis 81/82/83) – Louis de Funès - Ankündigungstext: Oberwachtmeister Louis ist befördert worden. Jetzt ist er Chef einer Sonderkommission mit delikatem Auftrag. Eine Gemüsebande stiehlt in großem Umfang ganze Wagenladungen Frischgemüse auf dem Markt in Saint-Tropez. Louis denkt sich eine raffinierte Fahndungsmethode aus. Essenmarken werden ausgegeben, am Wochenende herrscht Eßverbot. Doch immer wieder erwischt er welche, die heimlich essen. Sind sie die Täter?

Tatü-Tata- Die Zwei von der Feuerwehr sind da (Tobis 81/82/83) – Bud Spencer – Terence Hill - Ankündigungstext: Buddy, genannt die „löschende Faust“ und „Pusteblume Terry“, Terence Hill, im permanenten Einsatz gegen Brandstifter und Versicherungsbetrüger. Die beiden betreiben die seltsamsten Feuerlöschunternehmen der Welt im brasilianischen Urwald. Mit Flugzeug und Dynamit. Da schlagen die Flammen der Begeisterung himmelhoch. Zwei, die Ihren Kassendurst garantiert löschen!

Der Haifisch und sein Hering (Tobis 1982/83/84) – Terence Hill und Bud Spencer – Angekündigt als Austausch für das Projekt „Tatü-Tata – Die Zwei von der Feuerwehr sind da“ mit dem Starttermin 30.September 1983.




Die Titel sind ja eine Katastrophe.
Ich hoffe doch, dass es sich bei den Ankündigungen nur um Arbeitstitel gehandelt hat!?

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

20.06.2009 12:21
#92 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Zitat von Mamba91
Zitat von Joachim Kramp


Der Kohlkopf in der Suppe (Tobis 81/82/83) – Louis de Funès - Ankündigungstext: Oberwachtmeister Louis ist befördert worden. Jetzt ist er Chef einer Sonderkommission mit delikatem Auftrag. Eine Gemüsebande stiehlt in großem Umfang ganze Wagenladungen Frischgemüse auf dem Markt in Saint-Tropez. Louis denkt sich eine raffinierte Fahndungsmethode aus. Essenmarken werden ausgegeben, am Wochenende herrscht Eßverbot. Doch immer wieder erwischt er welche, die heimlich essen. Sind sie die Täter?

Tatü-Tata- Die Zwei von der Feuerwehr sind da (Tobis 81/82/83) – Bud Spencer – Terence Hill - Ankündigungstext: Buddy, genannt die „löschende Faust“ und „Pusteblume Terry“, Terence Hill, im permanenten Einsatz gegen Brandstifter und Versicherungsbetrüger. Die beiden betreiben die seltsamsten Feuerlöschunternehmen der Welt im brasilianischen Urwald. Mit Flugzeug und Dynamit. Da schlagen die Flammen der Begeisterung himmelhoch. Zwei, die Ihren Kassendurst garantiert löschen!

Der Haifisch und sein Hering (Tobis 1982/83/84) – Terence Hill und Bud Spencer – Angekündigt als Austausch für das Projekt „Tatü-Tata – Die Zwei von der Feuerwehr sind da“ mit dem Starttermin 30.September 1983.




Die Titel sind ja eine Katastrophe.
Ich hoffe doch, dass es sich bei den Ankündigungen nur um Arbeitstitel gehandelt hat!?


Die Titel sind doch ok - das waren typische 70er/80er-Jahre-Filmtitel.

Joachim.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

21.06.2009 11:50
#93 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Manche Filmtitel fand ich auch schon etwas behämmert. In Frankreich liefen die Louis de Funès-Filme meistens mit ganz langweiligen Titeln, was jedoch dem Erfolg nicht schadete, z.B. "Scharfe Kurven für Madame" als LE GRAND RESTAURANT (Das große Restaurant), BALDUIN, DAS NACHTGESPENST als LE TATOUÉ (Der Tätowierte), LOUIS UND SEINE AUSSERIRDISCHEN KOHLKÖPFE als LA SOUPE AUX CHOUX (Die Kohlsuppe), BALDUIN, DER FERIENSCHRECK als LES GRANDES VACANCES (Die großen Ferien), BALDUIN DER HEIRATSMUFFEL (hier stimmt der Titel ja gar nicht, weil er ja heiratet...) als LE GENDARME SE MARIE (Der Gendarm heiratet) usw. usw. ..

"Der Kohlkopf in der Suppe" finde ich allerdings auch ganz schön dumm.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

21.06.2009 13:24
#94 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Zitat von Georg
Manche Filmtitel fand ich auch schon etwas behämmert. In Frankreich liefen die Louis de Funès-Filme meistens mit ganz langweiligen Titeln, was jedoch dem Erfolg nicht schadete, z.B. "Scharfe Kurven für Madame" als LE GRAND RESTAURANT (Das große Restaurant), BALDUIN, DAS NACHTGESPENST als LE TATOUÉ (Der Tätowierte), LOUIS UND SEINE AUSSERIRDISCHEN KOHLKÖPFE als LA SOUPE AUX CHOUX (Die Kohlsuppe), BALDUIN, DER FERIENSCHRECK als LES GRANDES VACANCES (Die großen Ferien), BALDUIN DER HEIRATSMUFFEL (hier stimmt der Titel ja gar nicht, weil er ja heiratet...) als LE GENDARME SE MARIE (Der Gendarm heiratet) usw. usw. ..

"Der Kohlkopf in der Suppe" finde ich allerdings auch ganz schön dumm.


In Frankreich macht es eben die Eleganz der Aussprache.Davon abgesehen waren die Jahre 1966-1983 auch in der Bundesrepublik überaus erfolgreiche Funès-Filmjahre.
Auch folgende Funès-Filme haben im Original andere Ausdrücke:
- "Le Corniaud": Scharfe Sachen für Monsieur
- "Fantomas contre Scotland Yard": Fantomas bedroht die Welt
- "Le grand restaurant": Drei Bruchpiloten in Paris
- "Hibernatus": Onkel Paul die große Pflaume
- "L'homme orchestre": Alles tanzt nach meiner Pfeife
- "Le gendarme en balade": Balduin, der Schrecken von St. Tropez
- "Sur un arbre perché": Balduin, der Sonntagsfahrer
- "Jo": Hasch mich, ich bin der Mörder

Alles in allem soll ein Filmtitel ansprechbar für den Kinobesucher sein. Daher finde ich - auch wenn man die Titel nicht genau übersetzt - die Funès-Titel im dt. alle ansprechend.

Joachim

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

21.06.2009 14:03
#95 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp
Auch folgende Funès-Filme haben im Original andere Ausdrücke:
- "Fantomas contre Scotland Yard": Fantomas bedroht die Welt

Dann solltest du aber auch "Fantômas se déchaîne" und den deutschen Titel "Fantomas gegen Interpol" anführen. Hier lautete der französische Arbeitstitel im Übrigen einmal tatsächlich "Fantômas contre Interpol".

2. Edgar-Wallace-Grand-Prix: Übersicht / Epigonen-Grandprix: Übersicht / Quoten
UND NOCH MEHR LINKS: Der Lümmel-Blog / Das Lümmel-Forum
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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

21.06.2009 14:14
#96 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Zitat von Joachim Kramp
Auch folgende Funès-Filme haben im Original andere Ausdrücke:
- "Fantomas contre Scotland Yard": Fantomas bedroht die Welt

Dann solltest du aber auch "Fantômas se déchaîne" und den deutschen Titel "Fantomas gegen Interpol" anführen. Hier lautete der französische Arbeitstitel im Übrigen einmal tatsächlich "Fantômas contre Interpol".


Da "Fantômas contre Interpol" bereits im Umlauf war habe ich diesen und viele weitere wie z.B. "Fisch oder Fleisch" weggelassen.

Joachim.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

28.06.2009 18:06
#97 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

30. Arbeitstitel

Nachdem ich in Mr.25 über Titeländerungen aus diversen Gründen geschrieben habe, hier heute das Thema Arbeitstitel. Wenn Filme in Produktion gehen bzw. in den Verleihprogrammen angekündigt wurden, hatten sie bereits Titel mit denen sie in den Filmtheatern veröffentlicht werden sollten. Oftmals entschied man während den Dreharbeiten oder nach Sicht den Filmtitel zu ändern weil man einen geschäftlich zugkräftigeren Film fand. Hier einmal eine kleine Übersicht von solchen Filmen aus den 60ern bis Mitte der 70er Jahre.

- Winnetou und der Sohn des Bärenjägers (Constantin) geändert in Unter Geiern (Constantin)

- Um das Leben meines Freundes (Constantin) geändert in Der Mörderclub von Brooklyn (Constantin)

- Freddy, das Meer und ein Herz voller Träume (Constantin) geändert in Freddy und das Lied der Südsee (Constantin)

- Junge komm bald wieder (Constantin) geändert in Freddy und das Lied der Prärie (Constantin)

- Tausend Sterne leuchten für dich (Constantin) geändert in Das haben die Mädchen so gerne (Constantin)

- Mit dir möchte’ ich am Sonntag angeln gehen (Constantin) geändert in Ohne Krimi geht die Mimi nicht ins Bett (Constantin)

- Der Fluch des Maharadscha (Constantin) geändert in Der Fluch des schwarzen Rubin (Constantin)

- Der Liebesmörder von Boston (Constantin) geändert in Sie waren nackt und mussten sterben (Constantin)

- Unsere tollen Tanten in Hawaii geändert in Unsere tollen Tanten in der Südsee (Constantin)

- Wenn in Heidelberg der Flieder blüht (Constantin) geändert in Jetzt dreht sich die ganze Welt um dich (Constantin)

- Ich wart’ auf dich in St. Tropez (Constantin) geändert in Holliday in St. Tropez (Constantin)

- Hully, Gully in Tirol (Constantin) geändert in Liebesgrüße in Tirol (Constantin)

- Der Satan mischt die Karten (Constantin) geändert in Rendezvous der Killer (Constantin)

- Der Turm der Sünde (Constantin) geändert in Der Turm der verbotenen Liebe (Constantin)

- Das Tonband mit der Todesformel (Constantin) geändert in Gemini 13 (Constantin)

- Der Mann mit der Bombe im Mund (Constantin) geändert in Der Chef schickt seinen
besten Mann (Constantin)

- Wer ist der vierte Mann? (Constantin) geändert in Feuer frei auf Frankie (Constantin)

- Das waren noch Zeiten im Spessart (Constantin) geändert in Herrliche Zeiten im Spessart (Constantin)

- Wenig Wind und viel Promille (Constantin) geändert in Der Wind hat uns ein Ding gedreht (Constantin)

- Die Wassergrube und das Pendel (Constantin) geändert in Die Schlangengrube und das Pendel (Constantin)

- Der Tiger der sieben Meere (Constantin) geändert in Cervantes – Der Abenteurer des Königs (Constantin)

- Das Meisterstück der Diamantenmarder (Constantin) geändert in Top Job (Constantin)

- In Hamburg sind die Nächte heiß (Constantin) geändert in Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn (Constantin)

- ...sie rannten bis die Socken qualmten (Constantin) geändert in Alle Wege führen nach Paris (Constantin)

- So ein Flegel (Constantin) geändert in Zum Teufel mit der Penne (Constantin)

- Husch, husch ins Bettchen (Constantin) geändert in Bengelchen liebt kreuz und quer, Bengelchen hat’s wirklich schwer (Constantin)

- Die Tote mit der Flüsterstimme (Constantin) geändert in Der schöne Körper der Deborah (Constantin)

- Der Teufel wohnt im Grandhotel (Constantin) geändert in Mord im Grandhotel (Constantin)

- Auf den Sheriff schiesst man nicht (Constantin) geändert in Die 7 Männer des MacGregor (Constantin)

- Viva Django! (Constantin) geändert in Django und die Bande der Gehenkten (Constantin)

- Gungala – die nackte Pantherin (Constantin) geändert in Das Dschungelmädchen (Constantin)

- Helga und die Sexuelle Revolte (Constantin) geändert in Helga und die Männer (Constantin)

- Oswalt Kolle – Wunder der Liebe 3. Teil: Die Begegnung mit dem anderen Geschlecht (Constantin) geändert in Oswalt Kolle – Zum Beispiel: Ehebruch (Constantin)

- Kät’n Ebbs – Seebär und Salonlöwe (Constantin) geändert in Der Kapitän (Constantin)

- ...und so was liebt (Constantin) geändert in Der Bettenstudent (Constantin)

- Der Oswalt Kolle-Report (Constantin) geändert in Oswalt Kolle – Dein Mann das unbekannte Wesen (Constantin)

- Das Thema Nr.1 (Constantin) geändert in Die andere Seite der Sünde (Constantin)

- Alle Vöglein tun es gern... (Constantin) geändert in Komm nach Wien ich zeig’ dir was (Constantin)

- Das schwarze Kätzchen der Blondine (Constantin) geändert in Alle Kätzchen naschen gerne (Constantin)

- Auch Frau Major hat hübsche Töchter (Constantin) geändert in Rat mal wer heut’ bei uns schläft (Constantin)

- Zum Tode begnadigt (Constantin) geändert in Ich bin ein entflohener Kettensträfling (Constantin)

- Pauker sind zum Ärgern da (Constantin) geändert in Wir hau’n die Pauker in die Pfanne (Constantin)

- Onkel Heinz, der Schusselkopf (Constantin) geändert in Was ist den bloß mit Willi los? (Constantin)

- Oswalt Kolle – Die Liebe von morgen (Constantin) geändert in Oswalt Kolle - Was ist eigentlich Pornographie? (Constantin)

- Frau Wirtin hat auch eine Schwester (Constantin) geändert in Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller (Constantin)

- Heiße Spur: St. Pauli (Constantin) geändert in Fluchtweg St. Pauli (Constantin)

- Heintje – Ich sing ein Lied für dich (Constantin) geändert in Heintje – Mein bester Freund (Constantin)

- Django – Er kam um zu töten (Constantin) geändert in Django – Den Colt an der Kehle (Constantin)

- Balduin, der Babysitter (Constantin) geändert in Alles tanzt nach meiner Pfeife (Constantin)

- Engel des Schreckens (Constantin) geändert in Die Tote aus der Themse (Constantin)

- Geier folgen seiner Spur (Constantin) geändert in Lasst uns töten, Companeros (Constantin)

- Ein Zwilling kommt selten allein (Constantin) geändert in Das haut den stärksten Zwilling um (Constantin)

- Drei blaue Jungs in Oberbayern (Constantin) geändert in Die Kompanie der Knallköpfe (Constantin)

- Das Todeslied der Companeros (Constantin) geändert in Zwei wilde Companeros (Constantin)

- Bitte recht freundlich! (Constantin) geändert in Willi wird das Kind schon schaukeln (Constantin)

- Liebe auf Rädern (Constantin) geändert in Die Autonummer – Sex auf Rädern (Constantin)

- Schön ist die Liebe am Wolfgangsee (Constantin) geändert in Außer Rand und Band am Wolfgangsee (Constantin)

- Wenn das unsre Pauker wüssten! (Constantin) geändert in Betragen ungenügend! (Constantin)

- Rudi, der Held des Tages (Constantin) geändert in Crazy, total verrückt (Constantin)

- Viva Trinita! (Constantin) geändert in Auch die Engel essen Bohnen (Constantin)

- Memoiren eines mittelmäßigen Schülers (Constantin) geändert in Auch ich war nur ein mittelmäßiger Schüler (Constantin)

- Sommer in der Stadt (Constantin) geändert in Supermarkt (Constantin)

- „Plattfuß“ der Spion (Constantin) geändert in Sie nannten ihn Plattfuß (Constantin)

- Bud Spencer – Plattfuß in Tokio (Constantin) geändert in Plattfuß räumt auf (Constantin)

- Weiße Fäuste für Karate-City (Constantin) geändert in Zwei Schlitzohren in der gelben Hölle (Constantin)

- Die tollen Charlots: Wer will noch eine Beule? (Constantin) geändert in Die tollen Charlots: Wir Viere sind die Musketiere (Constantin)

- Die tollen Charlots: Vorwärts Freunde – wir müssen zurück (Constantin) geändert in Die tollen Charlots: Hilfe, mein Degen klemmt! (Constantin)

- Unser Käfer schafft sie alle (Constantin) geändert in Das verrückteste Auto der Welt (Constantin)

- Der lange Blonde mit zwei linken Händen (Constantin) geändert in Der große Blonde kehrt zurück (Constantin)

- Old Joe hat einen an der Erbse (Constantin) geändert in Dicke Luft in Sacramento (Constantin)

- Tödliche Angst (Constantin) geändert in Der Mann ohne Gedächtnis (Constantin)

- Der lange Blonde und das große Geld (Constantin) geändert in Der Tolpatsch mit dem sechsten Sinn (Constantin)

- Mysterien der Götter (Constantin) geändert in Botschaft der Götter (Constantin)

- Die Tochter des Satans (Constantin) geändert in Die Braut des Satans (Constantin)

- Das fremde Herz (Constantin) geändert in Warum bellt Herr Bobokow? (Constantin)

- Ich verweigere die Aussage (Constantin) geändert in Die Ehe des Herrn Mississippi (Bavaria)

- Der Mond ist rund und lässt Sie grüßen (Constantin) geändert in Tolldreiste Kerle in rasselnden Raketen (Nora)

- Ein teuflisches Paar (Inter) geändert in Ich schlafe mit meinem Mörder (Inter)

- Alle Abenteuer dieser Erde (Inter) geändert in Haie an Bord (Inter)

- Das Mädchen mit der leichten Hand (Inter) geändert in Ohrfeigen (Inter)

- Und sie schäm(e)ten sich nicht (Inter) geändert in Komm nur mein liebstes Vögelein (Inter)

- Bob und Ellen – Todesparty in Rom (Nora) geändert in Blonde Köder für den Mörder (Inter)

- Ein Toter packt die Koffer (Gloria) geändert in Das Geheimnis der schwarzen Koffer (Gloria)

- Einsamer Sonntag (Gloria) geändert in Ein Alibi zerbricht (Gloria)

- Das Todesspiel des Dr. Mabuse (Gloria) geändert in Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (Gloria)

- Das gibt es nur in Texas (Gloria) geändert in Graf Bobby, der Schrecken des Wilden Westen (Gloria)

- Unbezähmbare Angélique – Flucht aus dem Harem (Gloria) geändert in Angèlique und der Sultan (Gloria)

- Laß mich nie mehr allein (Gloria) geändert in Paradies der flotten Sünder

- Nackt wie der Wind des Meeres (Gloria) geändert in Wie der nackte Wind des Meeres (Gloria)

- Hurra, unsere Eltern sind nicht da (Gloria) geändert in Hilfe, ich liebe Zwillinge (Gloria)

- Wenn die Nichten mit den Tanten... (Gloria) geändert in Wenn die tollen Tanten kommen (Gloria)

- Die schönsten Stunden meines Lebens (Gloria) geändert in Wenn du bei mir bist (Gloria)

- So ein Tag, so wunderschön wie heute (Gloria) geändert in Nachbarn sind zum Ärgern da (Gloria)

- Das haut den stärksten Pauker um (Gloria) geändert in Unsere Pauker gehen in die Luft (Gloria)

- Leise flehen meine Lieder (Gloria) geändert in Wer zuletzt lacht – lacht am besten (Gloria)

- Hurra, die großen Ferien sind da (Gloria) geändert in Verliebte Ferien in Tirol (Gloria)

- Heut’ spielen wir total verrückt (Gloria) geändert in Hurra, unsere Eltern sind nicht da (Gloria)

- Eine Liebe voller Zärtlichkeit (Gloria) geändert in Sie liebten sich einen Sommer (Gloria)

- Freies Geleit oder die Geiseln sterben (Gloria) geändert in Blutiger Freitag (Gloria)

- Wenn das Hochwürden wüsste... (Gloria) geändert in Immer Ärger mit Hochwürden (Gloria)

- Gangster-Story (Gloria) geändert in Getaway (Gloria)

- Seine Rechte mäht wie eine Sense (Residenz) geändert in Kiba, der Leibwächter (Residenz)

- Der tödliche Kreis (Adria) geändert in Endstation Schafott (Adria)

- Der nächste Morgen kommt bestimmt (Paramount/ CIC)geändert in Love Story (CIC)

- Der flunkernde Hahn (Universal/ CIC) geändert in Der scharlachrote Pirat (CIC)


Joachim.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

28.06.2009 20:04
#98 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Danke für die Auflistung

In Antwort auf:
- Ein Toter packt die Koffer (Gloria) geändert in Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (Gloria)


War das nicht "Todesrächer von Soho"? würde vom Titel her auch passen, zumal der spanische Titel EL MUERTO HACE LAS MALETAS das gleiche bedeutet. Trug der Argento-Film nicht auch den ital. Originaltitel "Der Vogel mit den Kristallfedern" als Arbeitstitel?

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

28.06.2009 20:30
#99 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Zitat von Georg
Danke für die Auflistung

In Antwort auf:
- Ein Toter packt die Koffer (Gloria) geändert in Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (Gloria)


War das nicht "Todesrächer von Soho"? würde vom Titel her auch passen, zumal der spanische Titel EL MUERTO HACE LAS MALETAS das gleiche bedeutet. Trug der Argento-Film nicht auch den ital. Originaltitel "Der Vogel mit den Kristallfedern" als Arbeitstitel?


Gut aufgepasst - war ein Schreibfehler von mir - hab's verbessert (Das Geheimnis der schwarzen Koffer). Bei solch einer Menge von Titeln kann so etwas vorkommen. Sorry!

"Der Todesrächer von Soho" hieß in der BRD immer so!

"Der Vogel mit den Kristallfedern" als Arbeitstitel? - Nein - nicht in der BRD!

Joachim.

ewok2003 Offline




Beiträge: 1.290

20.07.2009 22:36
#100 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Danke für diese interessanten Informationen.

Ist dir auch eine Bewertung der Mabuse-Filme (bzw. die Besucher im Kino) bekannt?

Gruß, Ewok

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

05.08.2009 18:39
#101 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

31. TIM FRAZER STATEMENT

Nachdem wir in dem Durbridge-Thread über "Tim Frazer" diskutierten - hier ein Statement zur damaligen Kriminalfilmsituation insbesondere im Falle "Tim Frazer".

Es ist etwas ganz natürliches in der Filmbranche dass Filme letztendlich bzw. nach einer gewissen Abnutzungszeit nichts mehr bzw. nur noch sehr wenig mit den Vorlagen oder den jeweiligen Autoren gemeinsam haben.

So hatte Artur Brauner das Recht von Norbert Jacques erworben Filme mit der Figur Mabuse zu drehen – und die Filme ab „Die 1000 Augen von Dr. Mabuse“ haben nichts mehr mit dem Autor Norbert Jacques zu tun. Ebenfalls hatte Brauner von den Erben von Conan Doyle das Recht erhalten die Namen Sherlock Holmes und Dr. Watson zu verwenden. Und der dann entstandene Film „Sherlock Holmes und das Halsband des Todes“ hatte nichts mehr mit dem Autor Arthur Conan Doyle zu tun. Mit dem britischen Schriftsteller Bryan Edgar Wallace hatte Artur Brauner ebenfalls eine Übereinkunft seinen Namen für freie Kriminalfilme zu verwenden. Zwar gab’s einige Romane von Bryan Edgar Wallace – nur die Geschichten wurden meist von Drehbuchautoren neu bzw. umgeschrieben. Bei den Filmen „Der Würger von Schloß Blackmoor“ und „Das Ungeheuer von London-City“ gab’s noch nicht einmal eine Bryan-Edgar-Wallace-Vorlage. Und heute ist es ja bei den James-Bond-Filmen das Gleiche. Ian Fleming’s Figur James Bond besteht neue frei erfundene Abenteuer.

Und was die Figur von Tim Frazer betrifft war es ebenfalls das Gleiche. Constantin-Film erwarb von Francis Durbridge das Recht mit dessen Figur „Tim Frazer“ eine Serie zu kreieren und das Recht mit dem Namen Francis Durbridge zu werben. „Tim Frazer jagt den geheimnisvollen Mister X“ sollte der Beginn einer neuen Serie werden. Aber wie so viele Pilotfilme von neuen Serien – siehe „Sherlock Holmes und das Halsband des Todes“, „Victor Gunn: Das Wirtshaus von Dartmoor“, „Allan Wilton: Das Haus auf dem Hügel“, „James Hadley Chase: Wartezimmer zum Jenseits“ später noch „Rolf Torring: Der Fluch des schwarzen Rubin“ und „Inspektor Blomfield Fall Nr. 1: Ich spreng euch alle in die Luft“ war auch „Tim Frazer jagt den geheimnisvollen Mister X“ das Schicksal beschieden ein Einzelfilm zu bleiben. Wie ich ja bereits in meinen Hallo-Büchern schrieb war das Jahr 1964 der Wendepunkt der deutschen Kino-Kriminalfilmserien. Neben den bereits geschriebenen Einzelfilmen wurden die Serien „Weinert-Wilton“, „Doktor Mabuse“ und „Bryan Edgar Wallace“ 1964 „beerdigt“ - wobei man ja 1970 mit BEW einen erneuten – aber in abgewandelter Form – Versuch startete.

Klar kann man die Figur „Tim Frazer“ durch James Bond, Jerry Cotton oder Harry Soundso ersetzen – aber das Gleiche gilt auch andersrum sowohl James Bond, Jerry Cotton oder Harry Palmer kann man durch andere Namen ersetzen.

Der von der Constantin 1964 durch ein Abkommen mit Francis Durbridge initiierte Beginn einer „Tim Frazer-Serie“ blieb zwar im Pilotfilm stecken – dennoch ist es ein echter Durbridge wie auch z.B. „Neues vom Hexer“ ein echter Edgar Wallace, „Der Würger von Schloß Blackmoor“ ein echter Bryan Edgar Wallace oder z.B. „Stirb an einem anderen Tag“ ein echter Ian Fleming ist – oder all diese genannten Beispiele sind keine echten Filme nach den genannten Autoren. Dabei ist es gleichgültig ob bei den Credits der Name nun vorhanden ist oder nicht – auf jeden Fall basiert in unserem speziellen Falle „Tim Frazer jagt den geheimnisvolle Mister X“ auf der Figur und der Zustimmung von Francis Durbridge.


Joachim.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

06.08.2009 23:17
#102 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Na klar basiert der Name auf Durbridge, wie Sherlock Holmes auf Doyle basiert usw. Und dass das ganze zu Marketingzwecken diente ist auch klar.
Für mich ist es trotzdem kein echter Durbridge. Wenn ich Durbridge lese oder höre gehe ich mit einer gewissen Erwartung heran, an seine Markenzeichen, eine gewisse Dramaturgie, gewisse Verwicklungen, die sich immer irgendwie in der Handlung seiner Werke wiederspiegeln. Das ist weder bei Piccadilly (hier trotz Namensnennung, aber wer weiß wieviel Durbridge hier zum Buch beigetragen hat) noch bei "Tim Frazer jagt ... Mr. X" der Fall. Und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Tim-Frazer-Serie wie auch die deutsche Durbridge-Kinofilm-Serie keine Fortsetzung fand, weil eben sämtliche Stilelemente fehlen und das hat das Publikum eben nicht goutiert. Das ist ungefähr so, als ob eine "Alarm für Cobra 11"-Folge mit Durbridge oder Wallace beworben werden würde, dann wäre ich auch als Zuschauer enttäuscht und würde nie mehr einschalten.

Und was heisst denn "echt"? Ein "echter" Edgar Wallace Krimi hieß doch in den 60ern einfach, dass es ein Krimi von Rialto war und ohne hier eine längere Diskussion vom Zaum brechen zu wollen - ich finde man hat damals mit dem Wort "echt" schon ziemlich Schindluder getrieben. Da wurde den Leuten angepriesen es basiere auf dem Buch einer gewissen Person und dann stimmte das gar nicht (steht doch bei den s/w-Filmen noch im Vorspann ("nach dem Roman von Edgar Wallace erschienen im Goldmann-Verlag"). "Echt" heißt doch im Sinne der Wallace-Filme eher, dass der Zuschauer erwarten konnte, dass der gleiche Produzent mit einem gewissen Team in Variation mit den üblichen Darstellern (Fuchsberger/ Schürenberg/ Arent ...) eine gewisse Machart von Krimis servierte, die, wie du Joachim in Deinen Büchern ja schreibst, in mehrere Schaffensperioden (du sprichst glaube ich von vier Phasen) eingeteilt werden können.
Die Anforderungen, die man als "echter" Wallacefan dann an andere Wallace-Filme stellt werden immer an diesen "echten" Wallace (d.h. 60er) Krimis gemessen und man wird dann schon ziemlich enttäuscht wenn man FIlme wie "FLiegende 55" sieht, die überhaupt nicht in dieses Schema passen obwohl sie vielleicht auf einem "echten" Wallace basieren.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

07.08.2009 08:33
#103 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

Zitat von Georg
Na klar basiert der Name auf Durbridge, wie Sherlock Holmes auf Doyle basiert usw. Und dass das ganze zu Marketingzwecken diente ist auch klar.
Für mich ist es trotzdem kein echter Durbridge. Wenn ich Durbridge lese oder höre gehe ich mit einer gewissen Erwartung heran, an seine Markenzeichen, eine gewisse Dramaturgie, gewisse Verwicklungen, die sich immer irgendwie in der Handlung seiner Werke wiederspiegeln. Das ist weder bei Piccadilly (hier trotz Namensnennung, aber wer weiß wieviel Durbridge hier zum Buch beigetragen hat) noch bei "Tim Frazer jagt ... Mr. X" der Fall. Und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Tim-Frazer-Serie wie auch die deutsche Durbridge-Kinofilm-Serie keine Fortsetzung fand, weil eben sämtliche Stilelemente fehlen und das hat das Publikum eben nicht goutiert. Das ist ungefähr so, als ob eine "Alarm für Cobra 11"-Folge mit Durbridge oder Wallace beworben werden würde, dann wäre ich auch als Zuschauer enttäuscht und würde nie mehr einschalten.

Und was heisst denn "echt"? Ein "echter" Edgar Wallace Krimi hieß doch in den 60ern einfach, dass es ein Krimi von Rialto war und ohne hier eine längere Diskussion vom Zaum brechen zu wollen - ich finde man hat damals mit dem Wort "echt" schon ziemlich Schindluder getrieben. Da wurde den Leuten angepriesen es basiere auf dem Buch einer gewissen Person und dann stimmte das gar nicht (steht doch bei den s/w-Filmen noch im Vorspann ("nach dem Roman von Edgar Wallace erschienen im Goldmann-Verlag"). "Echt" heißt doch im Sinne der Wallace-Filme eher, dass der Zuschauer erwarten konnte, dass der gleiche Produzent mit einem gewissen Team in Variation mit den üblichen Darstellern (Fuchsberger/ Schürenberg/ Arent ...) eine gewisse Machart von Krimis servierte, die, wie du Joachim in Deinen Büchern ja schreibst, in mehrere Schaffensperioden (du sprichst glaube ich von vier Phasen) eingeteilt werden können.
Die Anforderungen, die man als "echter" Wallacefan dann an andere Wallace-Filme stellt werden immer an diesen "echten" Wallace (d.h. 60er) Krimis gemessen und man wird dann schon ziemlich enttäuscht wenn man FIlme wie "FLiegende 55" sieht, die überhaupt nicht in dieses Schema passen obwohl sie vielleicht auf einem "echten" Wallace basieren.


Im Grundsätzlichen hast Du mit Deinen Ausführungen ja recht. Schindluder mit Namen und Vorlagen etc. wird schon getrieben seit es Film gibt - ist und war auch in den 60ern nichts Neues. Was den meisten Filmen ab 1964 fehlte war eine gewisse durchdachte Dramaturgie in den Drehbüchern. Ohne viele Änderungen wurden oftmals Drehbücher verfilmt die viele Brüche haben - gilt auch für einige der "echten" Wallace-Filme. Übrigens wurden auch "Das Rätsel des silbernen Halbmond" und "Der Teufel kam aus Akasava" als "echte" Edgar-Wallace-Filme vermarktet.
Was nun "Piccadilly null Uhr zwölf" und "Tim Frazer jagt den geheimnisvollen Mister X" betrifft war von Anfang an beabsichtigt sie anders zu gestalten als die Fernsehfilme denn man wollte schließlich einen Film für die große Leinwand konzepieren. Und dafür hat man statt rd. 270 Minuten nur rd. 90 Minuten Zeit. Daher wirken sie auch anders.
Aber wie dem auch sei - beide Filme kann man nur aus nostalgischen Gründe ansehen, da vor allem "Piccadilly" nicht nur von Anfang bis Ende sehr geschwätzig ist sondern auch äußerst langweilig.

Joachim.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

30.08.2009 11:35
#104 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

32. DIE NIBELUNGEN

Die Eintragung im Dr.Harald-Reinl-Thread zu seiner Nibelungen-Verfilmungen nehme ich einmal zum Anlaß über diese Produktion zu schreiben. Da letztendlich der Umfang der Informationen mehr als nur Dr. Harald Reinl betreffen habe ich den Text in diesen Thread gestellt.

Um es einmal vorab zu sagen: Der Film war der größte Kassenerfolg eines deutschen Films, der 1966 gestartet wurde – und wurde hierfür mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet.

Begonnen hat alles bereits sieben Jahre früher – als Artur Brauner beschloß das deutsche Heldenepos „Die Nibelungen“ zu verfilmen. Wir schreiben das Jahr 1959 als Fritz Lang gerade den Zweiteiler „Der Tiger von Eschnapur“ & „Das indische Grabmal“ verfilmte. Die beiden 1959 vom Gloria-Filmverleih herausgebrachten CCC-Produktionen wurden einen Riesenerfolg was Artur Brauner anspornte in diesem Stil (Zweiteiler) auch weitere Stoffe zu verfilmen. (Bis Ende der 60er folgten neben den Nibelungen noch „Herrin der Welt“, „Es muß nicht immer Kaviar sein“, „Durchs wilde Kurdistan/ Im Reiche des silbernen Löwen“, „Kampf um Rom“.) Fritz Lang sollte die Regie übernehmen – so hätte es gerne Artur Brauner gehabt. Doch es gab ein Problem – entgegen Frankreich waren die Kritiken in der Bundesrepublik Deutschland von den beiden Indien-Filmen so miserabel, dass Fritz Lang es mehr als beleidigend gegenüber seiner Person fand und dadurch eine Realisierung seinerseits bei den Nibelungen strikt ablehnte. (Da er Artur Brauner einen weiteren Film versprochen hatte drehte er stattdessen „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“).

Dennoch bereitete Artur Brauner sein Projekt „Die Nibelungen“ weiter vor. Sicher war auf jeden Fall dass der Film in Farbe und CinemaScope entstehen sollte. Nachdem er in Deutschland keinen geeigneten Siegfried fand entschied er sich für den Amerikaner Jerome Courtland. (Er sollte später auch die Rolle des Joe Como in „Im Stahlnetz des Dr. Mabuse“ spiele, wurde dann aber durch Lex Barker ausgetauscht).

Inzwischen schrieb man das Jahr 1961. Um sicher zu gehen, dass er sich auf sicherem Pfad bewegte beauftragte Artur Brauner das Allensbacher Institut für Meinungsforscher um auszukundschaften ob das deutsche Kinopublikum einen neuen Nibelungen-Film haben möchte. Und siehe da! Jeder dritte bundesdeutsche Kinobesucher wünscht sich „Die Nibelungen“. Dies spornte Artur Brauner an weiter zu machen. Er beauftragte den Schriftsteller Gerhard Menzel ein Drehbuch zu schreiben. Auch eine adäquate Besetzung hatte er vorgesehen: Romy Schneider als Kriemhild, Barbara Rütting als Brunhild, Gert Fröbe als Hagen und Walter Reyer als Gunther. Von Jerome Courtland „verabschiedete“ er sich wieder weil die Verleihfirma einen Deutschen als Siegfried haben wollte. Brauner: „Es gibt hier keinen Siegfried mehr! Gebt mir einen deutschen Siegfried, und ich fange an.“ Durch das weitere Suchen nach Siegfried sollte sich die Produktion noch weiter verzögern und die anderen 1961 vorgesehenen Darsteller standen ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Neben Gerhard Menzel schrieb als weiterer Autor Martin Beheim-Schwarzbach an dem Drehbuch (1964).

Im Herbst 1965 einigte sich Artur Brauner mit der Constantin-Film das Projekt „Die Nibelungen“ ab März 1966 zu verfilmen. Constantin bestand – wie bereits bei den Edgar-Wallace-Filmen und den Winnetou-Filmen darauf dass Dr. Harald Reinl den Zweiteiler inszenieren soll. Artur Brauner, der bereits mit Dr. Harald Reinl zusammenarbeitete war mit dieser Lösung direkt einverstanden. Angeblich soll Fritz Lang einen „bitterbösen“ Brief an Artur Brauner geschrieben habe in dem er darüber klagte warum man ihm nicht noch einmal die Regie für „Die Nibelungen“ angeboten habe – er selber fände jetzt (1966) entgegen seiner damaligen Auffassung (1959) auch die Zeit reif den Stoff erneut zu verfilmen, und er sei ja schließlich ein weltbekannter Regisseur.

Auch die Rolle des Siegfrieds wurde durch eine Umfrage „herauskristallisiert“ – und das gefragte Publikum entschied sich für Uwe Beyer – der als Bronzesieger im Hammerwurf bei den Olympischen Spielen 1964 einen hohen Bekanntheitsgrad bekam. Dadurch hatte Brauner endlich einen populären Deutschen als Siegfried. Dr. Harald Reinl bemühte sich redlich – und mit sehr viel Nerven – dass Uwe Beyer seine Parts einigermaßen zustande bekam. Mit Maria Marlow hatte Dr. Reinl scheinbar größere Probleme wie er in einem Interview bestätigte. Reinl: „Sie konnte die Kriemhield spielen – aber darstellen konnte sie sie nicht.“ – Artur Brauner über Uwe Beyer: „Ich habe 71 amerikanische Darsteller für diese Rolle getestet, aber sie hatten alle Mängel.- Uwe Beyer aber hat genau das Unbekümmerte, das die Rolle braucht.“ Insgesamt nahm man für die Hauptrollen mehr Theaterschauspieler als bekannte Filmschauspieler. Einzig für die Rollen der Brunhild wurde Karin Dor und für die Rolle des Hagen wurde der Siegfried Wischnewski verpflichtet. Er spielt seine Rolle sogar oscarreif. Im zweiten Teil sah man noch Herbert Lom als Etzel. Ansonsten war in Nebenrollen nur noch Dieter Eppler, Mario Girotti und Hans von Borsody keine unbekannte Gesichter. Als neue Drehbuchautoren wurden Harald G. Petersson und Ladislas Fodor verpflichtet, die mit Dr. Harald Reinl auch die Endfassung schrieben. Insgesamt koste die Produktion der beiden Teile rd. 8 Millionen Deutsche Mark. Am 20. April 1966 begann man zunächst mit den Dreharbeiten in den Spandauer Ateliers. Der Kampf mit dem Drachen wirkt zwar aus heutiger Sicht etwas amüsant aber auch hier holte Reinl die beste Möglichkeit heraus. Nach den Atelier-Arbeiten ging’s weiter nach Teneriffa, Island auf den Rhein und die Donau und schließlich nach Jugoslawien. Die Dreharbeiten endeten am 20. Oktober 1966.

Am 13. Dezember 1966 startete „Die Nibelungen 1.Teil: Siegfried“ im Mathäser Filmpalast in München und wurde ein grandioser Erfolg – an dem auch Kameramann Ernst W. Kalinke und Komponist Rolf Wilhelm einen großen Anteil daran hatten. Die Kritiken, die im Vorfeld Angst hatten dass das Epos zusehr „deutsch“ würde – wie das schon bei Fritz Lang im Übermaßen der Fall war – wurden alle eines Besseren belehrt. Dr. Harald Reinl verfilmte das Werk jugendgerecht in einem Abenteuerstil dass es für das Publikum niemals langweilig wird.

Zum Start des zweiten Teils am 16. Februar 1967 schrieb ein Kritiker:
Reinl – ein deutscher DeMille
Wer sich diesen zweiten Teil von Harald Reinls aufwendiger Sagenverfilmung sieht, wird begreifen, warum namhafte französische und englische Kritiker Reinl einen deutschen Cecil B. DeMille nennen.
Man soll diesen Film, der als abenteuerlicher Unterhaltungsfilm verstanden werden mu, nicht mit dem stillistisch interessanten Museumsstück von Fritz Lang vergleichen. In diesem Genre ist der Nibelungen zweiter Teil einer der besten deutschen Nachkriegsfilme.

Der zweite Teil wurde zwar auch ein Großerfolg – das größte Geschäft eines deutschen Films im 1. Halbjahr 1967 – dennoch lag er unter drei Millionen Besucher. Das lag aber nur daran, dass der zweite Teil ab 12 Jahren freigegeben war, und dadurch eine ganze Generation diesen Teil nicht sehen durfte. Als er schließlich ab 6 Jahren „freigeschnitten“ wurde (Szene Tod des Kindes) war die Zeit um das Erreichen der Goldenen Leinwand schon vorüber.

FAZIT: Nach sorgfältiger siebenjähriger Vorbereitungszeit schuf Dr. Harald Reinl mit den beiden Teilen „Die Nibelungen“ nicht nur den bis Dato teuersten deutschen Film, sondern schuf ein Meisterwerk ersten Ranges im Stil seiner Verpflichtung gegenüber jedem zahlenden Besucher. Und das ist ihm im Übermaß gelungen. Man mag zwar aus heutiger Sicht darüber schmunzeln, nur konnte es bis heute keiner besser machen. Was aber vor allem wichtig ist: man kann sich diese beiden Filme von Zeit zu Zeit immer wieder ansehen – ohne dass man sich langweilt. Von wievielen deutschen Filmen, die in den letzten 25 Jahren entstanden sind kann man noch solches behaupten??

Joachim.
P.S.: Mir gegenüber erklärte Artur Brauner einmal dass er einen Fehler machte als er Dr. Harald Reinl nicht die Regie zu "Kampf um Rom" übertrug. Dr. Harald Reinl sollte zwar "Kampf um Rom" verfilmen, jedoch kam "Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten" dazwischen - und beide Filmen sollten ja Weihnachten 1968 erscheinen. Dennoch gab ich Artur Brauner Recht, denn wie gut man auch "Kampf um Rom" von Robert Siodmak empfindet - man braucht wenig Phantasie um sich vorzustellen wie Dr. Harald Reinl "Kampf um Rom" inszeniert hätte.

waberl Offline




Beiträge: 238

30.08.2009 20:07
#105 RE: Vermischtes aus „alten Zeiten“ Zitat · Antworten

War nicht auch Lex Barker ursprünglich als Besetzung von Siegfried geplant?
Der ganz große Erfolg dürfte die Nibelungen Verfilmung meiner Meinung aber jedoch nicht gewesen sein, da Constantin Film zum Start des 2.Teiles schon sehr beim Werbematerial sparte. Für Teil 1 gab es noch ein schönes gemaltes A0 Quer und sogar ein 3 fach A0 Quer Plakatmotiv. Für den 2.Teil begnügte sich der Verleih dann nur mehr mit einem normalen A1 Plakat - was ja damals für "Großproduktionen" nicht üblich war. Das gleiche Schicksal ereilte dann auch der letzte Film der Winnetou Reihe, der auch nur mehr mit A1 Plakaten beworben wurde (sieht man vom A0 Hoch Foto Vorankündigungsplakat mal ab)!

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