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Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

14.05.2017 15:26
#781 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #780
Ich glaube, du und Marmstorfer verfehlt meinen Punkt. Ich kann nur noch einmal wiederholen, dass ich schwerwiegende systemische Probleme mit dem Voting sehe und mir die Ergebnisse deshalb einfach per se nichts mehr geben. (...) Das hat wesentlich mehr mit Personalien wie Jon Ola Sand und Christer Björkman sowie dem jährlich immer standardisierter werdenden Ablauf des Events zu tun.


Okay. Lässt sich das auch etwas konkretisieren? Was stört dich genau und was würdest du ändern wollen? Klingt jedenfalls nach einem spannenden Thema.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

14.05.2017 15:37
#782 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Das macht natürlich ein riesiges Fass auf. Ich finde, dass sich die Wiedereinführung der Jurys nicht bewehrt hat, weil sie nicht dem Zweck dienen, zu dem sie zurückgebracht worden sind (Bekämpfung von Diaspora), sondern die Ergebnisse in zunehmendem Maße randomisieren. Dem kann entweder mit Abschaffung der Jurys oder Anpassung des Systems begegnet werden. Zudem ist es dem ESC nicht gelungen, Anti-Ostblock-Stimmungen zu überwinden (Percy Listers Kritik an dem Mans-Zelmerlöw-Spot finde ich in diesem Zusammenhang immens wichtig) und damit eine wirklich gleichberechtigte, inklusive Sphäre zu schaffen. Ebenfalls unbeachtet im Regelwerk bleiben die sich verändernden Rahmenbedingungen durch Internet-Berichterstattung, die einzelnen Ländern Vorteile und Momentum geben, welche sich mit der Auslegung des Wettbewerbs als Liederwettbewerb nicht vertragen. Dazu kommen kritische Einzelentwicklungen (Kombination des unpolitischen Wettbewerbs mit inherent politischen LGBT-Botschaften, Aufweichung von Teilnahmekriterien, produzentengesteuerte Startreihenfolge, Verstecken von Backing-Vocalists, fehlende Neutralitätsgebote der Kommentatoren etc.), die dem Gesamtansehen schaden, Hypes unterstützen und damit wiederum Ungleichheiten und Neid erzeugen.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

14.05.2017 15:58
#783 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #782
Das macht natürlich ein riesiges Fass auf. Ich finde, dass sich die Wiedereinführung der Jurys nicht bewehrt hat, weil sie nicht dem Zweck dienen, zu dem sie zurückgebracht worden sind (Bekämpfung von Diaspora), sondern die Ergebnisse in zunehmendem Maße randomisieren.


Da kann ich nur zustimmen. Das waren mal wieder einige peinliche Momente bei den 12 Punkten von so mancher Jury, die eigentlich neutral bewerten sollten. Bei den Zuschauern verstehe ich es, wenn zum Beispiel die Ukrainer für Weißrussland anrufen, weil das landessprachliche Idiom vertraut klingt. Aber bei ener sogenannten "professionellen" Jury? Von Griechenland-Zypern, Rumänien-Moldawien und der skandinavischen Schweden-Liebe mal ganz zu schweigen. Nachbarschaftsvoting ist also alles andere als eingedämmt. Beim Diaspora-Voting lässt sich zumindest noch streiten.

Zitat
Ebenfalls unbeachtet im Regelwerk bleiben die sich verändernden Rahmenbedingungen durch Internet-Berichterstattung, die einzelnen Ländern Vorteile und Momentum geben, welche sich mit der Auslegung des Wettbewerbs als Liederwettbewerb nicht vertragen.



Das sehe ich allerdings als nicht so gravierend an. Zum einen weiß man nicht, wie groß der Anteil der Anrufer ist, der das ganze überhaupt vorher im Netz verfolgt. Und zum anderen ist das auch wieder so eine Ursache-Wirkung-Geschichte. Von ikonenhaften Gestalten wie Conchita Wurst mal abgesehen (und selbst die einen tollen Auftritt hingelegt, bedeutend besser als alle bisherigen ESC-Drag-Acts zusammen Comedy-Figur Verka Serduchka außer Acht gelassen), fußt solche Berichterstattung meist auch auf einer guten Qualität des Beitrags. Außerdem hoffe ich doch, dass die Zuschauer nicht so naiv sind, nur für einen Beitrag anzurufen, weil irgendwo steht wie toll er ist oder weil überhaupt irgendwo etwas über ihn steht. Klar kann das für Impulse sorgen, bei dem ein oder anderen Lied mal genauer hinzuhören, aber letztendlich muss dann immer noch der Beitrag überzeugen.

Bei den anderen Einzelpunkten gehen wir wieder mehr oder weniger konform.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

14.05.2017 16:07
#784 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Insgesamt verfolgt natürlich ein überwiegender Teil der Zuschauer das Geschehen vorab nicht online, wohl aber tun dies die Produzenten der Show, alle Jurymitglieder, alle Kommentatoren, die Mehrheit der in der Halle anwesenden Fans etc. Damit und mit restriktiven Maßnahmen, die den ESC-Fans als Notwendigkeiten zur Produktion von "TV magic" verkauft werden, ist es der EBU möglich, die Chancen einzelner Beiträge maßgeblich zu beeinflussen. Und das funktioniert natürlich nicht (nur) nach dem polemischen Muster "Ich sage dir, wofür du anrufen sollst", wie du behauptest. Man sieht in der Rückschau ganz deutlich, wie sich Jahr für Jahr der Einfluss der Organisation über den Ausgang des Wettbewerbs kontinuierlich vergrößert hat, sodass nun nicht mehr von einer Abstimmung nach Publikumswillen zu sprechen ist. Hier sollten die als "wilde Phase" geltenden 2000er Jahre, in denen das Publikum die unbeeinflusste Meinungshoheit hatte, als Vorbild für eine Reformation des Contests dienen.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

14.05.2017 16:38
#785 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #784
Insgesamt verfolgt natürlich ein überwiegender Teil der Zuschauer das Geschehen vorab nicht online, wohl aber tun dies die Produzenten der Show, alle Jurymitglieder, alle Kommentatoren, die Mehrheit der in der Halle anwesenden Fans etc. Damit und mit restriktiven Maßnahmen, die den ESC-Fans als Notwendigkeiten zur Produktion von "TV magic" verkauft werden, ist es der EBU möglich, die Chancen einzelner Beiträge maßgeblich zu beeinflussen.


Ich würde das etwas anders formulieren ("... die Chancen zu bewerten, und auf dieser Basis Einfluss auszuüben"), aber im Kern hast du Recht. Zum Beispiel die willkürliche Startreihenfolge. Selbst wenn Herr Björkman (oder der jeweilige Produzent) versucht, da so objektiv wie möglich heranzugehen, so beugt er sich doch mindestens der Show-Dramaturgie.

Von daher: Ja, zufällige Startreihenfolge und reines Televoting würden dem ESC wieder ein ehrlicheres Gesicht geben.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

14.01.2018 13:15
#786 RE: Grand Prix Zitat · Antworten



Am 7. Januar 2018 starb France Gall, die im Jahr 1965 in Neapel den "Grand Prix Eurovison de la Chanson Européenne" für Luxemburg gewann, im Alter von 70 Jahren. Ihr Lied "Poupée de cire, poupée de son" bekam von der Jury 32 Punkte und brachte der Achtzehnjährigen mit der Kindertrompete ("Die Zeit") den Sieg. Die Tatsache, dass die Sängerin für Luxemburg antrat, obwohl sowohl sie als auch der Urheber des Liedes Franzosen waren, sorgte damals für Polemik. Ihr Auftritt - so wie in jenen Jahren üblich stilecht von einem Orchester untermalt - ist eine Mischung aus trotzigem Aufbegehren, artigem Singen vor Erwachsenen und lebensfrohem Trällern einer spitzbübischen Botschaft. Sobald sich das Lied ins Ohr geschlichen hat, wird man es nie wieder vergessen. Einer der bekanntesten Beiträge des nunmehrigen "Eurovision Song Contest".

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

17.03.2018 15:37
#787 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Da dieser Thread schon während der ganzen Vorentscheid-Saison brach lag, will ich jetzt hier mal wieder etwas posten.

Recap aller diesjährigen Songs

Meine derzeitigen Top Ten: Ungarn, Israel, Tschechien, Italien, Belgium, Schweiz, Moldawien, Weißrussland, Griechenland, Österreich. Unser deutscher Song liegt bei mir im Mittelfeld. Insgesamt muss ich sagen, dass mir der Jahrgang 2018 wieder um einiges besser gefällt als 2017.

Absolut grottig finde ich mal wieder Großbritannien.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

17.03.2018 15:50
#788 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich freue mich, dass Du wieder mit dem ESC-Zug unterwegs bist, nachdem der Lokomotivführer wegen der portugiesischen Umtriebe von 2017 desertiert ist. Wie es aussieht, werden wir die ESC-Berichterstattung in diesem Jahr allein stemmen müssen.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

15.04.2018 14:38
#789 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich muss sagen, dass 2018 ein recht durchwachsener Jahrgang ist. Neben kuriosen Beiträgen, bei denen man sich fragt, was der Künstler aussagen will, vielen bärtigen Männern und exzessiv angemalten Frauen gibt es wenige Rosinen, die man aus dem Kuchen picken kann. Dennoch sind ein paar sehr starke Beiträge dabei und wenn man die Wettquoten einmal außer Acht lässt - die ausgerechnet den überdrehtesten Israel-Beitrag der letzten Jahre goutieren - kann man einem Wettbewerb entgegen sehen, der Abwechslung genug bietet.

Meine TOP 12:

  1. Estland
  2. Frankreich
  3. Belgien
  4. Weißrussland
  5. Montenegro
  6. Litauen
  7. Irland
  8. Aserbaidschan
  9. Rumänien
  10. Lettland
  11. Island
  12. Tschechien
Ich bin hin und weg von Elena Nechayeva und ihrem Operngesang, der eleganten Performance und dem perfekten Staging. Die Franzosen haben endlich wieder einen starken Beitrag und Sennek wünsche ich, dass ihre Nerven nicht wie jene von Blanche flattern.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

09.05.2018 14:15
#790 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

"Windows wide open, flying so high..." Hoch geflogen ist er leider nicht, Alekseev aus Weißrussland, der einer meiner diesjährigen Topfavoriten war, er hat seinen Auftritt versemmelt und sich deshalb erwartungsgemäß nicht für das Finale am Samstag qualifiziert. Ebenso ging es Sennek, während sich die wunderbare Elina Nechayeva am Samstag wieder mit ihrem kiloschweren Hightech-Kleid auf die Bühne tragen lassen darf.

Moderiert wurde das gestrige Erste Halbfinale des ESC von vier Damen: Filomena, Silvia, Daniela und Catarina vor der meeresblauen Kulisse der ehemaligen Expo-Arena. Auffallend war, dass man sich nicht lange mit Fisimatenten aufhielt, sondern gleich loslegte. Die Huldigung von San Salvador, der nur rückblickend auf 2017 gezeigt wurde, fand in der Abstimmphase statt, als einige Sänger vom letztjährigen Song Contest "Amar pelos dois" stückchenweise zum Besten gaben (u.a. Alma, Blanche und Kristian Kostov). Nein, Francesco nahm diese Schmach nicht auf sich. Das Styling war insgesamt zurückhaltend, sleek hair bei den Damen und wenig Make-up, strenge Anzüge bei den Herren und vereinzelt Bart.

Hier nun meine Anmerkungen und meine persönliche Wertungsliste (mit * gekennzeichnet sind jene Beiträge, die sich fürs Grand Final qualifizierten):

PLATZ 1/12 Punkte - * ESTLAND - Der perfekte Gesang von Elina, die an der Tallinner Oper unter Vertrag steht, harmonierte mit den Lichteffekten auf ihrem Kleid. Die weicheren Konturen durch die kontrastarme Schminke verliehen Elina Natürlichkeit und so fokussierte sich alles auf den atemberaubenden Gesang.

PLATZ 2/10 Punkte - BELGIEN - Das Kleid ein Hauch von Nichts, ansonsten ebenso reduziertes Styling wie im Video, gelang Sennek der anspruchsvolle Stimmlagenwechsel nach anfänglich kurzer Unsicherheit. Warum es am Ende nicht gereicht hat, ist mir ein Rätsel.

PLATZ 3/8 Punkte - WEISSRUSSLAND - Klar, dass es nicht reichen würde, war mir bereits nach ein paar Takten. Alekseev zitterte nicht nur wie Espenlaub, der Background-Gesang musste auch seine unsichere Stimme auffüllen. Er schien zu sehr auf das Gelingen der theatralischen Rosen-Performance fixiert als darauf, einfach natürlich zu bleiben wie in seinem ungezwungenen Video. Man merkte: da hatte ihm jemand ein Korsett angepasst, das ihn komplett aus dem Konzept brachte.

PLATZ 4/7 Punkte - * LITAUEN - Ieva im zartrosa Elfenkleid, einige dezente Bilder vom Video vor schwarzem Hintergrund, steigerte sich das berührende Lied durch den Echonachhall und die Kraft, die Ieva in ihre Stimme legte. Überzeugend und authentisch.

PLATZ 5/6 Punkte - * IRLAND - Eine einsame Laterne vor schwarzem Hintergrund, Ryan mit altmodischer Gitarre und zwei Tänzer, die im Background die Bewegungen aus dem Video nachstellten - guter alter Stoff von der grünen Insel, der sich wohltuend ruhig zwischen zwei Rocknummern einnistete.

PLATZ 6/5 Punkte - ASERBAIDSCHAN - Minimalistisch in Weiß, natürlich und sympathisch, gut gesungen und netter Refrain.

PLATZ 7/4 Punkte - * TSCHECHIEN - Mikolas zeigt Netta, wie man ironisch rappt, ohne sich zum Affen zu machen. Typ Loic Nottet Belgien 2015.

PLATZ 8/3 Punkte - * FINNLAND - Saara wirkt nicht ganz so billig wie im Video, tolle Hook-Line und Akrobatik.

PLATZ 9/2 Punkte - ISLAND - Typ Johnny Logan, beginnt ruhig und steigert sich dann zu einer sauber gesungenen Klassik-Nummer.

PLATZ 10/1 Punkt - * ÖSTERREICH - Cesar engagiert, gute Soulstimme, dynamischer Auftritt, hat alles richtig gemacht.

PLATZ 11/0 Punkte - KROATIEN - Powerfrau mit Film-Noir-Flair, Drama Queen

PLATZ 12/0 Punkte - * ZYPERN - feuriger Auftritt, nichts daran zu mäkeln

PLATZ 13/0 Punkte - * ISRAEL - Ein Käfig voller Narren, hier bestätigt sich Prismas Theorie über den ESC als Brutstätte der Karnevalsmusik. Netta verzichtete auf den einen oder anderen allzu garstigen Gesichtsausdruck, zog sonst jedoch alle Farb- und Effektregister.

PLATZ 14/0 Punkte - * ALBANIEN - Zahnstocherbeine und ein ausgezehrtes Gesicht hinderten den Mann der hohen Töne nicht daran, alles zu geben.

PLATZ 15/0 Punkte - GRIECHENLAND - Schaum und Nebelfontänen, ein wenig traditionelle Folklore, Lied nichtssagend

PLATZ 16/0 Punkte - * BULGARIEN - wirkt bemüht, Video war cooler

PLATZ 17/0 Punkte - SCHWEIZ - ohne Farbbeutelnebel erkennt man die Geschwister wenigstens, ständige Wiederholung des Refrains nervig

PLATZ 18/0 Punkte - ARMENIEN - nicht mein Fall, singt sich Seele aus dem Leib

PLATZ 19/0 Punkte - MAZEDONIEN - nervige Popnummer

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

11.05.2018 14:10
#791 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Hier meine Ausführungen und die persönliche Wertungsliste vom Zweiten Halbfinale des ESC 2018: (mit * gekennzeichnete Länder haben sich fürs Finale am Samstag qualifiziert)

PLATZ 1/12 Punkte - LETTLAND - Ohne Tänzer und überflüssigen Schnickschnack präsentierte Laura Rizzotto ihren Bluessong, den sie in roter Erotikoffensive vortrug. Große Enttäuschung meinerseits, dass sie nicht genügend Stimmen bekam.

PLATZ 2/10 Punkte - * DÄNEMARK - Die Wikinger bildeten einen wunderbar dramatischen Kontrast zu den Clowns und Rockern der anderen Gruppen und überzeugten in bester "Fiddler on the Deck"- Manier selbst in einem künstlichen Hagelsturm.

PLATZ 3/8 Punkte - GEORGIEN - Getragene Stimmen ließen an ein Weihnachtslied inmitten eines Schneegestöbers denken, Fünfziger-Jahre-Style + Landessprache.

PLATZ 4/7 Punkte - MONTENEGRO - Die elegante Mystik vom Video fehlte, stattdessen dramatischer Gesang mit Background-Damen.

PLATZ 5/6 Punkte - * UNGARN - In dem in Landessprache gesungenen Lied geht es um Sterben und Tod - immer gut. Erinnerte an abgewrackte "Soft Engine" (Finnland 2014)

PLATZ 6/5 Punkte - * NORWEGEN - Hier zeigte sich der Profi, seit 2009 scheint Rybak um keinen Tag gealtert, souverän und mitreißend, aber warum so ein dämliches Lied-Konzept?

PLATZ 7/4 Punkte - RUMÄNIEN - Kraftvolle Stimme der Frontfrau, optischer Helene-Fischer-Style

PLATZ 8/3 Punkte - RUSSLAND - Tänzer und Fernglasperspektive versperrten Sicht auf Julia, den Großteil des Gesangs übernahm der Background, Julia sah sehr angegriffen aus, Krankheit setzt ihr wohl Jahr für Jahr mehr zu

PLATZ 9/2 Punkte - * SCHWEDEN - Schweden-Schmierant reloaded mit Bubistimme, Stil: Modern Talking

PLATZ 10/1 Punkt - * UKRAINE - Dracula steigt aus dem Sarg, "Oh-ohoho" wie seinerzeit bei "Falco".

PLATZ 11/0 Punkte - POLEN - DJ mit Surferhandbewegungen überflüssig

PLATZ 12/0 Punkte - * SERBIEN - Balkan-Flair

PLATZ 13/0 Punkte - MALTA - Gutes Outfit, schlechtes Lied

PLATZ 14/0 Punkte - * AUSTRALIEN - Schlechtes Outfit, austauschbares Lied, der fünfte Kontinent gilt seit Jahren als fürs Finale gesetzt.

PLATZ 15/0 Punkte - * NIEDERLANDE - Ein halber Linnet ist noch lange nicht common, Daumen runter für Axl-Möchtegern-Rose

PLATZ 16/0 Punkte - * MOLDAU - Kreisch! Moldau übertrifft sich jedes Jahr selbst in puncto schlechter Geschmack

PLATZ 17/0 Punkte - SAN MARINO - Seltsamer Mischmasch, seitdem Onkel Ralph den Geldhahn zugedreht hat orientierungslos

PLATZ 18/0 Punkte - * SLOWENIEN - Lea erinnert an Poli - schlimmer Schmonz

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

12.05.2018 09:38
#792 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Australien sind die einzigen, die ich am Donnerstag nicht ins Finale gelassen hätte. Slowenien und Serbien haben mich auch überrascht, allerdings nicht so negativ wie Australien. Lettlands Scheitern war leider abzusehen, nachdem es im ersten Semi die ähnlich konzipierten Belgien und Kroatien auch schon nicht geschafft haben. Da fand ich das Ergebnis am Dienstag schon etwas "chaotischer". Aber dein Geschmack scheint sich nicht besonders mit dem europäischen zu decken, was?

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

12.05.2018 15:22
#793 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Nein, ich hoffe sogar, dass mein Geschmack ein wenig individueller und exzentrischer ist.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

12.05.2018 17:27
#794 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Wer sind denn deine Favoriten heute Abend?

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

13.05.2018 11:10
#795 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

@Count Villain Ich wusste natürlich, dass meine Favoritin aus dem Opernfach nicht gewinnen würde, hoffte aber, sie würde es auf einen Platz zwischen 3 und 5 schaffen.


Es war spannend bis zur letzten Minute beim 63. Eurovision Song Contest 2018 aus Lissabon. Erneut zeigte sich, wie weit die Wertungen des Publikums und jene der Profi-Jury auseinanderklaffen - wie die Schere zwischen Arm und Reich. Die großen Überraschungen des Abends waren zweifellos das gute Abschneiden von Österreich und Deutschland; wäre es nur nach der Profi-Jury der Länder gegangen, hieße es "ESC 2019 from Vienna". So hat sich Netta auf den letzten Quadratmetern noch vor Eleni Foureira geschoben und war darüber selber bass erstaunt. Schönheitsfehler gab es einige: ein Flitzer rannte während der Darbietung des Beitrags von Großbritannien auf die Bühne und raubte SuKie kurz das Mikrophon, diese behielt jedoch die Nerven und sang anschließend überzeugender als zuvor. Salvador Sobral, der sich im Vorfeld sehr negativ über die Musikauswahl des Jahrgangs 2018 geäußert hatte und damit nicht nur den Ärger von Jacques Houdrek (Kroatien 2017) auf sich gezogen hatte, kam um 23.40 Uhr auf die Bühne, was als schlechtes Omen gewertet werden kann. Just in jener Minute kollidierte am 14. April 1912 die elegante "Titanic" mit dem verhängnisvollen Eisberg. Salvador war kaum wiederzuerkennen; es war, als wäre er in der Herzklinik vertauscht worden, sein Gehabe war jedoch ebenso grotesk wie im Mai 2017. Seltsam genug, dass das Publikum sich von ihm immer noch blenden lässt.

Hier nun meine ganz persönliche Rangliste, die mit dem tatsächlichen Abschneiden der Sänger wieder wenig gemein hat:

* 12 Punkte: - ESTLAND - Einfach göttlich! Elina Nechayeva überzeugte mich durch ihre makellose Stimme und die exquisite optische Darbietung. Ein Genuss.

* 10 Punkte: - DÄNEMARK - Keine falsche Seefahrerromantik, sondern Männer wie Baumstämme, deren Gesang melancholische Töne anschlägt und nachdenklich stimmt.

* 8 Punkte: - FRANKREICH - Französischer Chic in Reinkultur, souverän und angenehm vorgetragen, einschmeichelnder Refrain mit Botschaft.

* 7 Punkte: - SPANIEN - Die Baskin und der Katalane wirkten wie Morland und Debrah Scarlett, harmonisch und sympathisch, er leider mit nasalem Stimmeinschlag, entzückende Liebesballade.

* 6 Punkte: - UNGARN - Heavy Metal mit einem Röcheln, das direkt aus der Hölle zu kommen schien. Überzeugend kraftvoll.

* 5 Punkte: - IRLAND - Ruhige Töne von der grünen Insel, Verschnaufpause für die Seele.

* 4 Punkte: - LITAUEN - Gänsehautstimme, meisterte ihre Aufregung tapfer.

* 3 Punkte: - DEUTSCHLAND - Michael Schulte zeigte sensitive Seite und hielt trotz ihn überkommender Rührung Stimme konstant. Minimalistischer Auftakt, dann starkes Crescendo, authentisch.

* 2 Punkte: - TSCHECHIEN - Pepe, der Paukerschreck brachte gute Stimmung mit und bekommt Extrapunkte für Coolness.

* 1 Punkt: - NORWEGEN - Positive Ausstrahlung, gleicher Charme wie damals, anderer Text wünschenswert, hier sah man den professionellen Bühnenstar.

Die Reihenfolge ab Platz 11: Österreich, Finnland, Zypern, Italien, Ukraine, Schweden, Serbien, Großbritannien, Portugal, Israel, Australien, Albanien, Bulgarien, Slowenien, Moldau und die rote Laterne halten mit Platz 26: die Niederlande.

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