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Dieses Thema hat 176 Antworten
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 Filmbewertungen
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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

05.09.2009 15:07
#91 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Nachdem die beiden ersten Edgar Wallace-Verfilmungen "Der Frosch mit der Maske" & "Der rote Kreis" hervorragend beim Publikum ankamen plante man ab Frühjahr 1960 weitere Verfilmungen. Es waren vorgesehen "Die Bande des Schreckens" und "Die toten Augen von London" jeweils unter der Regie von Dr. Harald Reinl sowie unter der Regie von Jürgen Roland die Filme "Der grüne Bogenschütze" und "Das Geheimnis der gelben Narzissen".

Doch zunächst begann mit den Vorbereitungen zu "Die Bande des Schreckens". Da man wusste, dass nun das Risiko kalkulierbar war stellte Constantin-Film ein Budget in Höhe von 1 Million DM zur Verfügung. Man wollte auch in deutschen Ateliers arbeiten. Constantin hatte mit dem Atelier Studio Bendestorf eine Vereinbarung für den Film "Ich zähle täglich meine Sorgen". Da dies reibungslos verlief entschied Constantin in diesem Studio ebenfalls den nächsten Wallace-Film herzustellen, zumal die Umgebung sich auch für Außenaufnahmen eignete.

Was danach entstand brauchte sich nicht hinter den ersten beiden Wallace-Filmen zu verstecken. Es war nicht nur ein erstklassiges Drehbuch sondern es wurde auch eine hervorragende Atmosphäre geschaffen und entsprechend von Dr. Harald Reinl und seinem Team umgesetzt.
Und nach 49 Jahren hat der Film nichts von seiner damaligen Atmosphäre und Frische verloren.
Insgesamt ein Meisterkrimi allerbester Machart.

oachim.

Blap Offline




Beiträge: 1.128

19.02.2010 15:40
#92 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Die Bande des Schreckens (Deutschland 1960, Originaltitel: Die Bande des Schreckens)

Der Schwerverbrecher Clay Shelton wird zum Tode durch den Strang verurteilt. Kurz vor seiner Hinrichtung möchte er alle die Personen wiedersehen, die für seine Festnahme und Verurteilung verantwortlich sind. Dazu gehören der Richter, der Staatsanwalt und natürlich der in diesem Fall leitende Ermittler der Kriminalpolizei namens Inspektor Long (Joachim Fuchsberger), sowie ein paar weitere Gestalten. Shelton droht den Anwesenden mit dem Tod, bald würden sie allesamt gewaltsam unter die Erde kommen. Selbstverständlich nimmt man die wirren Ausführungen des Gauners zunächst nicht für bare Münze. Tatsächlich kommen die ersten Bedrohten kurz nach der Hinrichtung Sheltons ums Leben, auch auf Long wird ein Mordanschlag verübt. Zeugen berichten davon, dass sie eine blasse Gestalt gesehen hätten, die dem Aufgeknüpften wie aus dem Gesicht geschnitten sei. Der clevere Long glaubt allerdings nicht an Gespenster, lässt aber zur Sicherheit das Grab Sheltons öffnen. Dort erwartet ihn ein erstaunlicher Anblick! Für die noch unten den Lebenden weilenden, die auf der Todesliste des Killers stehen, wird die Luft von Tag zu Tag immer dünner und dünner. Doch weder der starrköpfige Bankier Mr. Monkford (Karl-Georg Saebisch), noch die kauzige Mrs. Revelstoke (Elisabeth Flickenschildt), wollen sich vor der grausigen Bedrohung verstecken. Für Long wird es keine leichte Aufgabe die gefährdeten Personen zu schützen. Schliesslich steht auch sein eigenes Leben auf dem Spiel, und die äussert attraktive Nora Sanders (Karin Dor), die persönliche Assistentin von Mrs. Revelstoke, geht Long nicht mehr aus dem Kopf...

Während Harald Reinl den ersten "Rialto Wallace" mit dem Titel "Der Frosch mit der Maske" (1959), noch sehr düster und recht hart in Szene setzte, kommt "Die Band des Schreckens" ein wenig sanfter und braver daher. Bei der Besetzung konnte Reinl erneut aus dem Vollen schöpfen. Joachim Fuchsberger ist wie immer eine sichere Bank, die bezaubernde Karin Dor gibt hier ihr Wallace Debüt. Optisch sticht sie alle Damen aus den beiden Vorgängerwerken locker aus, doch ihre Rolle ist sehr konservativ und ein wenig zu bieder angelegt. Da durfte Renate Ewert in "Der Rote Kreis" mehr Selbstbewusstsein zeigen, Frau Dor taugt hier leider nur als Love Interest für den Hauptdarsteller und weitere Geiferlinge. Was solls, es macht trotzdem Freude sie zu sehen. In den Nebenrollen sorgen gleich mehrere Mitwirkende für Glanzlichter. Dieter Eppler gibt sich ängstlich und gehetzt, Ulrich Beiger schleimt und sabbert an Karin Dor herum, wobei er nahezu alle Register seiner nicht vorhandenen Verführungskünste zieht. Karl-Georg Saebisch spielt solide auf, Fritz Rasp neigt natürlich wieder zur Muffigkeit, darf diesmal aber nicht nur den eindimensionalen Griesgram geben. Vor Elisabeth Flickenschildt muss man ebenso den Hut ziehen, eine grosse Schauspielerin, die eine natürliche Authorität und überzeugende Arroganz ausstrahlt. Ernst Fritz Fürbringer ist wieder in der Rolle des Sir Archibald zu sehen, erneut bereiten ihm die Eigenmächtigkeiten seiner Untergebenen diverse Kopfschmerzen.

Während bei der Besetzung also wieder alles im absolut grünen Bereich ist, kann "Die Bande des Schreckens" in den Disziplinen Atmosphäre und Spannung nicht ganz zu den Vorgängern aufschliessen. Die Story hätte jede Menge "Gruselfeeling" transportieren können, doch Reinl lässt diese Option mehr oder weniger im Sande verlaufen. Auch beim Finale hätte ich mir ein wenig mehr "Druck" gewünscht, die Schlussszene trieft vor Kitsch und ist wirklich das Allerletzte. Trotz kleiner Schwächen bekommt der geneigte Fan einen guten und unterhaltsamen Wallace Film zu sehen, der Daumen zeigt klar nach oben. Die DVD ist wie gehabt ordentlich, erneut weise ich auf die "Edgar Wallace Edition 1" hin, die drei weitere Filme enthält und mit Bonusmaterial angereichert wurde.

Gut = 7/10

Lieblingszitat:

"Meine Freunde nennen mich Blacky."

Vom Ursprung her verdorben

Dr.Mangrove Offline




Beiträge: 107

19.04.2010 18:47
#93 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Für mich wohl ewig unter den Top-3. Neulich erst wieder gesehen und mir ist zum ersten Mal die unfreiwillige Komik aufgefallen, als Blacky einen Mitarbeiter der Galgenhand am Rohr hat und dieser ihm etwas lustlos herunterbetet, wer alles wann stirbt. Direktor Monkford nimmt Blacky den Hörer aus der Hand und sagt: "hier spricht Monkford", was der Anrufer gleich zur Gelegenheit nimmt, ihm auch noch mal den Termin zu sagen. Klingt für mich eher wie der Anruf bei der Zeitansage ;-)

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

23.09.2010 14:48
#94 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Über Bande nochmals alle einlochen, respektive post mortem alles tot machen, was kreuchend- und fleuchenderweise an seinem eigenen Galgengang beteiligt oder unbeteiligt herumweste, das will der alte Betrüger Shelton, dessen starre „Galgenhand“ des Schicksals sich im Verlaufe dieses Wallace-Frühwerks immer wieder als eine Art statische Metapher des flüchtigen Fluches und Betruges (aber visuell durchaus flexibel mehr oder weniger beeindruckend) einer Rache aus Kalkül und Ohnmacht dem Zuschauer entgegenreckt. Immer nur kurz, ganz kurz: wieder war er da, der Schnitter (in jeglicher filmischer Hinsicht), und schon spult er zurück, der Retro-Cineast.
Insgesamt eine der unrealistischsten Stories überhaupt, und die ansatzweise durchaus ansehnlichen und vorhandenen Wonnegrusel-Elemente (auf die es eine solche Story ja zurecht nur abgesehen haben kann und soll!) werden m. E. leider zu Gunsten des breitgetretenen Erzählstrangs um die schöne Sekretärin Nora Sanders (inklusive ominöser Ringgeschenke, Intrigen und allem was das Herz versehrt) zurückgedrängt. Immerhin greift der Film so notgedrungen bisweilen zu kurzen, die Handlung vorantreibenden Einsprengseln zurück, die mir in ihrer lakonischen Verkürzung so durchaus gefallen, so wie der Zug der durch die Dunkelheit rauscht während ein Schrei ertönt. Gewissermaßen Versuche vor Vohrer, kurz und knackig aber düsterer und weitaus weniger klamaukig und requisitenrührig, mit schnellen kurzen Szenen zu punkten. Auch finde ich nicht, wie teilweise hier angedeutet, dass der Film, durch die Abfolge wie am Schnürchen der Mordserie (an Spannung) verliert. Es fehlen für mich eher die großen menschlichen Wandlungen und seelischen Mitleidenschaften, die Story ist wirklich jetzt schon übermäßig hanebüchen (dumm gefragt und in den Raum gestellt: Wer oder welcher Film bietet mehr?) , und die Szenen um Nora Sanders finde ich zu langatmig. Das Finale wiederum dürfte aber mindestens in die Top 10, wenn nicht sogar knapp in die Top 5 der besten Enden Einzug halten.
Insgesamt ein Film über den man froh sein kann, und der beim maßvollen Wiedersehen garantiert nie schmerzt, aber der mich mit seiner Atmosphäre nicht umfängt und letztlich mitreißen kann.
Durchschnitt ist eigentlich das falsche Wort, für einen doch recht ungewöhnlichen Film, aber ich im Sinne einer Wertung bringe ich es hier mal an: guter Durchschnitt.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

23.09.2010 15:24
#95 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Zitat von Mr Keeney
..., die Story ist wirklich jetzt schon übermäßig hanebüchen (dumm gefragt und in den Raum gestellt: Wer oder welcher Film bietet mehr?) , und die Szenen um Nora Sanders finde ich zu langatmig. Das Finale wiederum dürfte aber mindestens in die Top 10, wenn nicht sogar knapp in die Top 5 der besten Enden Einzug halten.
Insgesamt ein Film über den man froh sein kann, und der beim maßvollen Wiedersehen garantiert nie schmerzt, aber der mich mit seiner Atmosphäre nicht umfängt und letztlich mitreißen kann.



Kriminalfilme sind im Grunde Märchenerzählungen - so wollte es auch GFH verstanden wissen, der ja die Serie initierte (bis "Zimmer 13" bzw. "Das Verrätertor"). Im Grunde ist jede Wallace-Story hanebüchend, wobei die meisten Vohrer-Farbfilme der "Bande" den Rang ablaufen - und in vorderster Front "Der Mönch mit der Peitsche".

Aber ein echter Wallace-Fan sucht nicht solche "Haare in der Suppe" sondern freut sich auf die Filme, so wie sie sind. Mir gefallen auch nicht alle Wallace-Filme - und habe auch das eine oder andere anzumerken, dennoch sehe ich mir von Zeit zu Zeit auch diese Filme an.

Joachim.
*Filme und Bücher werden niemals alt!*

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

24.09.2010 11:06
#96 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

"Aber ein echter Wallace-Fan sucht nicht solche "Haare in der Suppe" sondern freut sich auf die Filme, so wie sie sind. Mir gefallen auch nicht alle Wallace-Filme - und habe auch das eine oder andere anzumerken, dennoch sehe ich mir von Zeit zu Zeit auch diese Filme an."

Ein treffendes Bild, dem ich nur beipflichten kann, Krimis als „mörderische Märchen“ (in Anlehnung an den Titel eines der gelungeneren Münchner Tatorte der letzten Jahre).
Und um dies noch mal zu verdeutlichen: Ich pflichte dem gerne und völlig bei, ich sehe mich durchaus als echten Wallace-Fan, der (wie bereits geschrieben) für jeden einzelnen dieser Filme dankbar ist und, wirklich und ohne jeden Ulk, froh.
Ich will sicher nicht bewusst Haare in der Suppe finden und Filme madig machen.
Ich denke nur, es gibt nichts Schöneres als Gespräche und lebendige Diskussionen über die Filme, und da geht es nun mal nicht ohne (rein subjektive) Wertungen ab, meine ich.
Und in diesem Sinne wollte ich einen Anstoß geben, einen Gedankenanreiz schaffen, weil mir hier das Drehbuch schon ein wenig Sehvergnügen nimmt, da die „Unebenheiten“ der Story eben nicht richtig dazu genutzt und gebraucht werden, den Film positiv zu einem märchenhaften Gruselmanifest zu machen, sondern für mich eher Widerhaken und Borsten darstellen. Bei „Der Mönch mit der Peitsche“ zum Beispiel empfinde ich genau umgekehrt, hier entschädigt mich der Film für möglicherweise analytisch aufspürbare Logik- und Konstruktionsfehler, und ich tue mir leichter, diese als Grundvoraussetzung für einen doch einzigartigen Film hinzunehmen. Auch wenn ich nicht unbedingt finde, dass die meisten Vohrer-Farbfilme generell der „Bande“ in der genannten Hinsicht den Rang ablaufen. Dies ist natürlich rein subjektiv, und ich stehe dem Film insgesamt ja auch durchaus gewogen gegenüber.

Wie auch immer, ist es nicht schön, dass wir hier die Möglichkeit haben, uns über die in die Jahre gekommenen Schätzchen, auszutauschen und diese doch auch recht rege nutzen. Eingeschlafene Foren lassen sich schlechter wecken als Füße im selben Stadium. Das wir hier heute, nach 50 Jahren, die Bande des Schreckens als Thema wieder hervorgeholt haben, an die Tagesaktualität des Forums, das alleine ist doch der Debatte schmackhafteste Frucht und schönster Lohn…

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

24.09.2010 13:09
#97 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Welche Logikunebenheiten siehst du denn eigentlich genau bei der Bande?

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2010 15:13
#98 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Die größte "Logikunebenheit" bei der "Bande" ist die Auflösung, die so naheliegend ist, dass man es als absolut unglaubhaft bezeichnen muss, dass so viele Leute sterben mussten, bevor Chefinspector Long auf einen grünen Zweig kam. Nachforschungen bezüglich der Familie Shelton sollten schließlich seine erste Arbeit gewesen sein, wenn plötzlich jemand Rache an Sheltons Tod nimmt.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

12.02.2012 20:32
#99 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Habe auch "Die Bande des Schreckens" nun einmal wieder in meine Wohnung gelassen, nach einer wahrscheinlich sogar Jahre-dauernden "Wallace-Pause".
Noch immer halte ich den Film für einen der besten Filme der Reihe. Die Geschehnisse sind spannend erzählt, die Besetzung klasse, die Musik stört zumindest nicht extrem und die Bilder sind sehr ansprechend.
Was mich nur mittlerweile immens stört, sind die Rückprojektionsszenen. Warum bewegt sich das Boot VOR der Leinwand auf und ab, wenn die Bilder dahinter wesentlich ruhiger sind? Das hätte man wesentlich besser machen können.
Was zudem stört sind Momente wie der überflüssige Satz des Richters, er käme nun herunter, bevor ihn die Treppe in die Tiefe reißt oder die Tatsache, dass der Fahrstuhl-Schacht anscheinend MITTEN durch die Hotelzimmer gebaut wurde...
Aber der Film schafft erfolgreich seine eigene Welt in der Wallace' (bzw. Reinls) Gesetze herrschen und so kann ich mich noch immer an schrägen Charakteren, guten Schauspielleistungen und der schaurigen Atmosphäre erfreuen...

Jacob Starzinger Offline



Beiträge: 1.413

17.02.2012 22:24
#100 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Ja da kann ich mich nur anschließen was auch gut ist, ist das er als erster der frühen Wallace-Filme mehr Tempo hatte. Guter Film einer meiner liebsten.

Mfg Jacob

Georg Offline




Beiträge: 3.263

02.05.2012 20:58
#101 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Auch Produktion Nr. 3 ist ein durchaus spannender und gelungener Kriminalfilm. Unheimliche nächtliche Szenen und die gruseligen Auftritte der Galgenhand machen den Film zu einem wahren Vergnügen. Störend wirkt - wie Fabi88 weiter oben erwähnt - die etwas bescheiden gemachte Rückprojektion (beispielsweise auch jene Szene, in denen das Boot der Galgenhand Longs Boot rammt). Auch als auf Blacky auf dem Wasser ein Attentat verübt wird, schreit dieser zuerst "Aua" und dann sind erst die Schüsse zu hören. Insgesamt ist da Reinl aber ein vorzüglicher Film gelungen, die Musik von Heinz Funk wurde in dieser Art später teilweise noch in Hafenpolizei verwendet.
Auch die kleinen Rollen sind vorzüglich besetzt, Alf Marholm z.B. ist wieder mit dabei, gefallen haben mir auch Karl Georg Saebisch und Josef Dahmen als Henker von London. Eddi Arent als vor Leichen erschreckender Fotograf ist natürlich besonders amüsant und das Krimipaar Fuchsberger/ Dor erfreut auch. Leider kommt Fritz Rasp etwas zu kurz bzw. finde ist seine Rolle nicht besonders fordernd. Auch Elisabeth Flickenschildts Part hätte man in meinen Augen noch ausbauen können.
Insgesamt hat der Film natürlich einige Logikfehler, wie auch weiter oben z. B. von Gubanov erwähnt, darüber kann man in Märchenkrimis - wenn sie sonst handwerklich wie inhaltlich solide gemacht sind – aber sehr leicht hinwegsehen.
Die Bande des Schreckens war der erste Kriminalroman von Wallace, den ich überhaupt gelesen habe und dessen Umsetzung ich wenige Wochen später in der Wiederholung auf Sat.1 Anfang der 90er sehen konnte. Ich kann mich daran erinnern, dass Roman und Film sich doch sehr ähneln (auch wenn man einige Sachen gekürzt hat).
Schließlich muss ich auch noch die Szenenbildner lobend erwähnen, die für diesen Film sehr geeignete Locations ausfindig gemacht haben, so dass man das Gefühl hat, tatsächlich in London zu sein.
Fazit: Top-Krimiunterhaltung!

Der schwarze Abt Offline



Beiträge: 3.879

21.10.2012 18:55
#102 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

„Die Bande des Schreckens“ ist für mich zweifellos ein absoluter Höhepunkt der Edgar-Wallace-Serie!

Dieser Film ist hochspannend und sehr unheimlich, insbesondere in den letzten Szenen im Haus. Das Thema »Die gesamte Familie Rächer eines Gehängten« wurde grandios erdacht und umgesetzt. In den beiden vorigen Filmen der Reihe war ja stets ein älterer, erfahrener Inspektor dabei, der von Siegfried Lowitz oder Karl-Georg Saebisch gespielt wurde. Das ist hier erstmalig nicht der Fall. Joachim Fuchsberger bringt hier als junger Chefinspektor Long noch etwas mehr Tempo in den Film.
In „Die Bande des Schreckens“ haben wir eine Versammlung vieler guter Schauspieler, der Besten der Besten: Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Elisabeth Flickenschildt, Ulrich Beiger, Dieter Eppler, Fritz Rasp, ... sie alle passen perfekt hinein und spielen ihre Rolle großartig!
Was die Musik anbelangt, so ist diese eher mittelmäßig, besonders die Titelmusik.

Fazit:

Eine Meisterleistung des Genies Harald Reinl, Spannung pur und top Besetzung! Dafür gibt es volle
5,0 von 5,0 Punkten!

patrick Offline




Beiträge: 3.245

26.02.2014 18:52
#103 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Gelungener Früh-Wallace mit schönen Gruselelementen.Das gespenstische Erscheinen des angeblichen Geists von Clay Shelton mit seiner Galgenhand ist schön düster in Szene gesetzt.Überhaupt enthält der Film sehr viele typische Wallace-Elemente, wie Nacht, Nebel, Friedhof und Grusel.Atmosphäre absolut stimmig.Spannung kommt auf. Morde geschehen in Hülle und Fülle. Das Finale ist besonders gut.Der Mord im Zug ist zugegebnermassen etwas billig inszeniert. Vielemehr wurde er gar nicht inszeniert, sondern man sieht nur einen Zug und hört den Todesschrei. Doch dies wird durch andere Stärken des Films wettgemacht.

Fazit: Ein richtig typischer Wallace von echtem Schrott und Korn. Drum klare 5 von 5.

Miss Poirot Offline




Beiträge: 25

27.02.2014 02:52
#104 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Sicherlich ein spannender und temporeicher Krimi, ist m.E. aber teilweise altbacken und total übertrieben. Allein die theatralische Geste des Verurteilten in der Todeszelle: "Die Galgenhand..." bissel lächerlich^^
Wegen der guten Darsteller und einigen guten Momenten gebe ich dennoch 3,5 von 5 Punkten.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

27.02.2014 07:31
#105 RE: Bewertet: "Die Bande des Schreckens" (3) Zitat · Antworten

Das ist richtig. Der Film ist altmodisch.Doch das stört mich bei Wallace nicht.Er ist auch übertrieben und sicherlich in vielerlei Hinsicht unlogisch.Allerdings sind die Wallace Filme im Grunde genommen Krimi-Märchen,also sowieso nicht auf Realismus ausgelegt.Ich seh darüber hinweg und geniesse die Atmosphäre.Auch das mit der "Galgenhand" ist bestimmt sehr übertrieben,theatralisch und plakativ.Erinnert mich etwas an die blaue Hand, die der Mörder auch sehr auffällig in die Höhe hält, bevor er zusticht.Welcher Mörder würde sich so verhalten?
Trotz dieser vieler Unlogik geniesse ich solche Filme aufgrund ihres Flairs und ihrer Atmosphäre.Für mich ist das eine Krimi-Märchenwelt, in die ich ab und an gern eintauche.

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