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Dieses Thema hat 176 Antworten
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 Filmbewertungen
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Ray Offline



Beiträge: 1.930

06.12.2018 00:29
#151 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Gerade die Blu-Ray im Player gehabt und so "Die Bande des Schreckens" erstmals im Original-Bildformat gesehen.

Im direkten Vergleich zum "Rächer" sind die qualitativen Unterschiede natürlich gewaltig. Zwar kann man anführen, dass dasjenige, was im "Rächer" "zu wenig" war, hier im Übermaß vorhanden ist: Leichen. Doch trotz dieser Fülle an Toten ist der Produktion ein guter Spagat gelungen. Am Anfang reihen sich die Leichen aneinander, womit dem Zuschauer illustriert wird, dass die "Galgenhand" seine Drohungen wahr macht. (Überhaupt, diese Szene, in der dem "Todgeweihten" nochmal eine Plattform geboten wird, eine solche Show abzuziehen, das gibt's wohl auch nur im Film, ist aber ungemein effektiv). Dabei handelt es sich um Figuren aus dem Staatsapparat, die in der Wallace-Welt nicht zwingend näher charakterisiert werden müssen. Das Amt spricht für sich. Mehr Zeit widmet der Film denjenigen Figuren auf der Todesliste, die nicht zur Obrigkeit gehören und daher eher verdächtig erscheinen. Da man für diese Figuren hervorragende Schauspieler auswählte und im Mittelteil wechselnde sowie nett anzuschauende Locations anbietet, lässt man sich als Zuschauer die Temporeduzierung nur zu gerne gefallen, man lechzt sogar danach, nach den vielen Aufregungen zu Anfang! Wenngleich das Metier hier noch nicht in Perfektion beherrscht wird, nimmt man im Sinne der zwischenzeitlichen Entspannung auch die Anflüge von Humor bereitwillig an. Joachim Fuchsberger bekommt als "Wetter" Long wesentlich mehr Präsenz als noch im "Frosch" und gibt die fleischgewordene Integrität. An seiner Seite erstmals Karin Dor, die bei ihrem ersten Auftritt gewiss noch Luft nach oben hat, wobei dies überwiegend dem Skript anzulasten ist, welches ihr Sätze wie "Mr Crayley muss ein guter Mensch sein, weil er Tiere so gerne mag" in den Mund legt. Dennoch kommt gerade in den Szenen im Hotel ihre großartige Ausstrahlung schon sehr gut zur Geltung, weswegen es nicht verwundert, dass sie die von allen Seiten Begehrte ist: Monkford hätte sie gerne adoptiert und setzt sie unverhofft zur Alleinerbin ein. Henry lässt ihr heimlich einen Ehering zukommen, wobei sein Interesse partiell freilich auch fiskalischer Natur ist. Der Dritte im Bunde ist der holde "Blacky", der seiner zukünftigen Angetrauten ebenfalls sehr früh unaufgefordert mitteilt, dass er sich "nicht nur aus beruflichen Gründen" um sie sorgt. Zwischen der naiven Nora und den testosteron-gesteuerten Herren agiert die überlegene Elisabeth Flickenschildt. Wer sie bei wiederholter Sichtung genau beobachtet, bemerkt, wie sie die Beteiligten, vor allem auch Nora, mithilfe ihres kongenialen Partners Henry lenkt. Gegen Ende wird dann wieder mächtig angezogen und Long muss sich den Shelton-Brüdern und ihren heimtückischen Fallen zur Wehr setzen, um Karin Dor zu befreien. Doch nicht nur der actionlastige Showdown an sich sorgt für Spannung, sondern - zumindest bei der Erstsichtung - auch die Auflösung. Durch die geschickt eingefädelten Auftritte der "Galgenhand" wird die Fantasie in Gang gesetzt. Umso überzeugender, dass man statt eines kruden Twists eine inhaltlich doch wenigstens nachvollziehbare Lösung parat hat. Alles in allem gehört "Die Bande des Schreckens" sicher zu den besten Filmen der Reihe. Dafür sorgt zuallererst die einfache, aber absolut packende und wirkungsvoll umgesetzte Story, deren Motive gern wiederverwendet wurden ("Im Banne des Unheimlichen", "Neues vom Wixxer"). Des Weiteren gehört er zu den wenigen Filmen der Früh-Phase, die "echte" Gruselmomente bereithalten (Shelton mit ausgestreckter Galgenhand auf dem Boot). Das absolut stimmige Ensemble, in dem sich keine wirkliche Fehlbesetzung finden lässt (trotz des sehr guten Auftritts Otto Collins habe ich mich allerdings gefragt, ob Fritz Rasp in der Rolle des Clay Shelton vielleicht noch bedrohlicher gewirkt hätte), sowie die gekonnte Regie Harald Reinls machen "Die Bande des Schreckens" immer wieder zum Vergnügen! 5 von 5 Punkten.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

06.12.2018 00:47
#152 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #24
Gerade die Blu-Ray im Player gehabt und so "Die Bande des Schreckens" erstmals im Original-Bildformat gesehen.

Also hast du noch nie die DVD gesehen?

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

06.12.2018 01:51
#153 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #25
Zitat von Ray im Beitrag #24
Gerade die Blu-Ray im Player gehabt und so "Die Bande des Schreckens" erstmals im Original-Bildformat gesehen.

Also hast du noch nie die DVD gesehen?


Richtig. Das 1,66:1 „Original-Kinoformat“ auf der Blu-ray ist insofern eine Mogelpackung, als dass es eine gezoomte Variante des 4:3 Bildes darstellt und dementsprechend Bildinformationen fehlen. Da die 4:3 Version aber ebenfalls enthalten ist, muss man sich darüber nicht aufregen...

Ray Offline



Beiträge: 1.930

06.12.2018 08:49
#154 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Ui, da bin ich der dann zweifelhaften Bezeichnung doch glatt auf den Leim gegangen. Danke für den Hinweis! Mir war zwar aufgefallen, dass bei Beiger in einer Szene oben ein Stück vom Kopf fehlte, aber da hab ich mir in meinem "guten Glauben" nichts bei gedacht.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

06.12.2018 10:33
#155 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #23
Marholm hat mich mit seinem gestreiften Oberteil an einen Seemann oder Sträfling erinnert. Der Aufzugschacht, das Gadget im Telefon und der gestreifte Marholm gehören für mich zu den nachhaltigsten und schönsten Wallace-Erinnerungen (...)


Geht mir genauso! Auch wenn meine Zeit schon in die der Video-Rekorder fällt. Ein prägendes Seh-Ereignis und eines der gelungsten Finale in der Wallace-Reihe. Kann die hohe Messlatte des Rächers diesbezüglich locker halten.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2018 00:16
#156 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #27
Ui, da bin ich der dann zweifelhaften Bezeichnung doch glatt auf den Leim gegangen. Danke für den Hinweis! Mir war zwar aufgefallen, dass bei Beiger in einer Szene oben ein Stück vom Kopf fehlte, aber da hab ich mir in meinem "guten Glauben" nichts bei gedacht.

Viele Szenen in der "Bande" wirken tatsächlich so, als sei das altbekannte Vollbild eine Open-Matte-Version. Auch der Vorspann spricht dafür, dass die Aufnahmen eigentlich auf Breitbild konzipiert waren. Dennoch weisen alle Quellen darauf hin, dass der Film auch damals im Kino in der 1,37:1-Fassung lief. Insofern ist die Bezeichnung "Original-Kinoformat" für die 1,66:1-Version Etikettenschwindel.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

07.12.2018 20:08
#157 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Die Bande des Schreckens ist sicher in vielen Dingen ein Novum in der sich gerade etablierenden Edgar-Wallace-Reihe. Am auffälligsten sind wohl die absichtlich dosierten Gruselelemente (damals waren es wohl wirklich noch Horror-Elemente) in der Story. „Die Galgenhand“, im Roman eigentlich mehr eine Randbemerkung, wird zumindest in der ersten Hälfte des Filmes sehr effektvoll als tragendes Element eingesetzt.
Besonders schön die Szene, als die schreckliche Rächergestalt im Zwielicht des Waldes dem schreckhaften Fotografen Edwards erscheint, oder wenn sie am Bug des Motorbootes steht, das die arme Karin Dor versenken will (Allerdings hätte sie da wohl beim Zusammenstoß auch Bekanntschaft mit dem Wasser gemacht, aber das fällt wohl in eine andere Kategorie). Im Buch gibt es die Geistergestalt mit der Galgenhand in dieser Form gar nicht, nur eine ominöse Person namens „Der Professor“, allerdings nicht so im Vordergrund stehend. Eine Versammlung aller Todeskandidaten in Sheltons Todeszelle existiert literarisch auch nicht, da droht der Verurteilte nur dem Inspektor Long, dass ihn die Galgenhand an der Gurgel packen wird. Die Staatsdiener, die an Sheltons Tod mitwirkten, sterben im Verlauf einer längeren Zeit an „Unglücksfällen“, was auch nur in der Rückschau betrachtet wird. Ein solches Leichengepurzel wie im Film gibt es nicht. Tatsächlich stirbt auch Monkfords Zwillingsbruder beim Baden, was nur nebenbei erwähnt wird. Diese Todesfälle hat der Film wesentlich reißerischer aufbereitet. Überhaupt- ein paar Tote weniger hätten es auch getan ! Die Morde sind manchmal recht heftig, zumindest das Zu-Tode-Stürzen der Alice Cravel ist fast genauso brutal wie die Erschießung der Lolita beim „Frosch“. Alice Cravel ist im Buch tatsächlich ein Kind von Shelton und kommt glimpflich davon, im Film wollte man ihren Tod offenbar nicht noch als Geschwistermord verschlimmern (einer reicht da schon) und so wurde sie zu Crayleys Geliebter umgedichtet. Die höhnischen Bemerkungen der Mörder dabei auch in Richtung ihrer Gefangenen sind aber auch so noch ziemlich deftig („Schau her, da kannst du noch was lernen!“). Wie ausgerechnet der Evangelische Filmbeobachter das Ganze als „Kriminalkomödie“ titulieren konnte, ist irgendwie schleierhaft.
Gut zu der düsteren Stimmung trägt die Musik von Heinz Funk bei, für die ich generell mal eine Lanze (auch für die folgenden beiden Filme) brechen möchte. Sicher ist die Titelmusik etwas gewöhnungsbedürftig, aber zur Unterstreichung der gruseligen Szenen trägt die musikalische Untermalung doch entscheidend bei. Gefällt mir persönlich besser als manchmal das experimentelle Gedöns von Peter Thomas.

Joachim Fuchsberger und Karin Dor sind für mich wirklich das Traumpaar der 60’er-Jahre-Filmwelt. Blacky hat hier sogar ein paar böse Sprüche auf den Lippen (etwa „halbe Arbeit ist halbes Vergnügen“ beim Henker oder die ironische Bemerkung über das blutige Steak bei Crayley) und ist so ganz männlich. Karin Dor dagegen ist wirklich noch so mädchenhaft unschuldig, dass man sich am liebsten selber unter die Unholde stürzen und sie befreien will, wenn sie mal wieder entführt wurde. Die „Schrecklichen“ wirken um so böser, je mehr die süße reine Karin mit schreckgeweiteten Augen gefesselt unter ihnen sitzt und sich nach ihrem Beschützer sehnt. Nun, ein Vorbild für Feminist*_/Innen ist sie wirklich gerade nicht, aber mir gefällt sie hier viel besser als ein paar Jahre später als im wahrsten Sinne männermordender Vamp bei James Bond. Immerhin rettet sie ja auch zum Schluss „Blacky“ das Leben.
Sehr gut gefallen mir auch die Bootsfahrten und sonstigen Szenen am Wasser, da hat man sich noch nahe an den Roman gehalten. Eddi Arents Rolle ist schon wesentlich alberner als bei den Vorgängern, wo ich seinen Humor sehr bereichernd empfand. Aber es ist noch erträglich.
Natürlich stellt sich auch hier wieder die Frage nach der eigentlichen Polizeiarbeit. Im Grunde erschöpft sich diese, die übrig gebliebenen Todeskandidaten nicht sonderlich erfolgreich zu überwachen und die Beteiligten in ihren Zimmern zu belauschen. Im Prinzip recht dürftig...

Aber auch gegen die „Schreckensbande“ wird nicht nur von Scotland Yard, sondern auch von der berüchtigten „Logikpolizei“ ermittelt…
Diesbezügliche Gründe für Anklagen gegen Shelton & Co. gibt es auch wieder ausreichend, sie wurden ja auch schon zur Genüge erwähnt:
Der Sträfling Ulanen-Harry, der auf den Inspektor schießt und dann selber gleich erschossen wird, macht eigentlich wenig Sinn. Allerdings liefert das Buch da eine Erklärung, da der Mörder schlechte Augen hat und so weit nicht zielen kann, bediente man sich bei den Mordanschlägen entlassener Soldaten, die dann anschließend aus der Nähe erschossen wurden. Allerdings hatten diese das Gewehr logischerweise noch „im Todeskampf umklammert“ (oder so ähnlich) und nicht vor ihrer eigenen Ermordung fein säuberlich ausgerichtet an den Baum gelehnt wie im Film der Ulanen-Harry.
Der Richter, der die einstürzende Treppe hinunterfällt und sich das Genick bricht, ist sicher gar nicht so unwahrscheinlich (es gibt Menschen, die in einer Pfütze ertrinken), aber tatsächlich ist es schwer vorstellbar, wie sich jemand in ein bewohntes Haus einschleicht, eine massive Treppe soweit ansägt, dass sie fast einstürzt (da braucht man wohl auch gutes Augenmaß) und dabei nicht entdeckt wird.
Besonders sinnwidrig finde ich auch jedes Mal die erste Einstellung beim verunglückten Staatsanwalt, der so malerisch aus dem kaputten Auto heraushängt, während rings um ihn herum schon alle mögliche Polizeitechnik aufgebaut ist, und dann kommt ein Bobby ins Bild gehuscht und untersucht ihn noch einmal mit ein bisschen Kopfgewackel, ob er nun wirklich tot ist. Auch das sehr schnelle Ableben des Henkers ist schon kurios, kaum hat man ihm die Schlinge um den Hals gelegt, ist er schon verschieden, offenbar ein Reflextod… Das nächste Opfer ist ja dann der namenlose Totengräber, der sich durch sein seltsames Verhalten erst verdächtig macht (wofür eigentlich ?) und mitten unter einem Haufen Polizisten mit einem Messerwurf aus nächster Nähe zum Schweigen gebracht wird. Warum verfolgt man den Täter nicht? Die Chancen, ihn zu erwischen, wären wohl recht hoch gewesen. Warum hat der Mörder (Crayley ?) nicht gleich den Inspektor umgebracht, der neben dem Totengräber stand und wohl die wichtigere Zielperson war ? Offenbar ist der „Wetter“ über diesen Mord nicht im mindesten beunruhigt, denn in der nächsten Einstellung sieht man ihn mit seinem Assistenten zusammen seelenruhig nach Hause kommen und seinen Mantel an den Garderobenständer hängen und ein bisschen Konversation treiben, so als wäre gar nichts geschehen.
Sicher ist er grade in Gedanken mit der ominösen Todesliste beschäftigt, die wirklich unter übernatürlichen Einflüssen stehen muss, denn die darauf gezeichnete „Galgenhand“ hat zwischen den beiden gezeigten Szenen ihr Aussehen auf mysteriöse Weise verändert…
Wirklich sehr schön auch die Szene, wo der Inspektor im Leichenschauhaus mit Monkford vor dessen totem Zwillingsbruder steht und fragt, ob er ihn erkennt. Das ist echt unfreiwillige Komik.
Und dann der „Herr Holder“ – endlich weiß ich, was mich die ganze Zeit über so daran gestört hat zwischen den ganzen „Mrs. Revelstoke“ und „Mr. Henry“. Das muss einem erst mal richtig bewusst werden.
Sonst gibt es die üblichen Dinge, überall, wo der Inspektor auftaucht, steht praktischerweise ein klingelndes Telefon herum, mit dem er gerade angerufen wird, dann gibt es noch einen auffälligen Ring, den der Haupttäter bzw. -täterin über ihre schwarzen Handschuhe zieht, wahrscheinlich um besser identifiziert zu werden, weiterhin existieren knallkörperwerfende „Geister“, die das Zimmer mit der einen Tür verlassen und gleich darauf als reale Person mit der anderen Tür wieder betreten, auch der fein beobachtete Fahrstuhl, der mitten im Zimmer und im Prinzip direkt vor der Eingangstür eingebaut werden soll, fällt wohl unter Logischwächen usw usw… Aber das sind ja nun wirklich Peanuts, eigentlich ist die Bande des Schreckens logischer aufgebaut als andere Wallace-Filme.
Entscheidende Mankos gibt es meines Erachtens nach zwei: Einmal, dass alle Beteiligten, Opfer wie Täter, nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft zusammenwohnen, sondern auch noch im gleichen Golfhotel Urlaub machen, und niemand scheint etwas daran zu finden. Obwohl das ja der Autor des Romans schon im Großen und Ganzen so verbockt hat. Und dann das Finale… Sicher könnte man viel über die James-Bond-mäßigen Eskapaden schreiben, doch wieso eigentlich bedarf es nur des Anrufes von Godley Long, um das Überfallkommando zu informieren (Anruf ist ja zu viel gesagt, er krächzt nur ein paar Worte in die Leitung, die wohl kaum einen Polizeieinsatz gerechtfertigt hätten). Denn der Scotland-Yard-Chef Sir Archibald weiß doch die ganze Zeit, dass dem Inspektor in dem leerstehenden Golfhotel der Garaus gemacht werden soll. Das ist nun wirklich ein unverständlicher Drehbuchfehler, sicher der Hast geschuldet, mit der die Filme generell heruntergekurbelt wurden. So, nun aber genug gemeckert !

Interessant ist auch in diesem Film, wie der unerschrockene jugendliche Held allen Angriffen auf seine Moral standhaft trotzt. Sei es die leichtlebige „Hotelangestellte“, die dem feschen Smokingträger Avancen macht, sei es die unzweifelhaft noch weniger anständige „Person“, die sich an Noras Stelle wollüstig im Krankenhausbett rekelt – der Hüter von Recht und Ordnung hat stets das Bild seiner adretten Nora vor seinem inneren Auge und ist vor jeglicher Verführung gefeit.
Auch mir ging es bei den ersten Sichtungen so, dass ich am Ende im Hotel den komischen Mann mit dem seltsamen Matrosenpullover nicht recht einordnen konnte und nicht mit dem hysterischen Hotelchef gleichsetzen konnte. Die Herzen der Wallace-Fans schlagen offenbar im ähnlichen Takt…
Beim Sturz in den Fahrstuhlschacht wäre "Blacky" wohl fast wirklich ein Opfer der Galgenhand geworden, da er sich fast an irgendwelchen hervorstehenden Stangen aufgespießt hätte. Steht so jedenfalls als Anekdote im Wallace-Lexikon und kann sich nur auf den besagten Film beziehen. Glück gehabt ! Schlechter Arbeitsschutz.
Und das Ende des Filmes ist wohl in Sachen Kitschfaktor einzigartig. Bei einer Bewertung „Die schwülstigsten Happy-Ends der Wallace-Serie“ würde es von mir den ersten Platz bekommen. Das soll aber nicht heißen, dass es mir nicht gefällt, es ist im Grunde der notwendige Ausgleich zu der vorhergehenden Handlung.

So bleibt die Bande des Schreckens ein sehr guter Beitrag der Serie, recht roman-nah mit geschickten Änderungen zur Spannungssteigerung, guten Schauspielern und düsterer Kameraarbeit. Da mir das Ende im Hotel nicht so gefällt (was aber schon der Schöpfer der Geschichte verursacht hat), gibt’s eine leichten Abzug.

Bewertung: 4,5 von 5 Punkten

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

07.12.2018 23:49
#158 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #30

Der Richter, der die einstürzende Treppe hinunterfällt und sich das Genick bricht, ist sicher gar nicht so unwahrscheinlich (...)


Man kann auch aus dem Bett fallen und sich das Genick brechen. Aber darauf als Mordmethode zu vertrauen ist tatsächlich gewagt. Ansonsten wäre wohl ein Stolperdraht einfacher anzubringen gewesen, nur leider als Schauwert nicht so effektiv.

Zitat
Warum hat der Mörder (Crayley ?) nicht gleich den Inspektor umgebracht, der neben dem Totengräber stand und wohl die wichtigere Zielperson war ?



Weil dann zwar Long tot wäre, der Totengräber aber immer noch Hintermänner verraten könnte. Er wusste mit Sicherheit wer hinter dem Leichenraub steckte.

Zitat
(...) weiterhin existieren knallkörperwerfende „Geister“, die das Zimmer mit der einen Tür verlassen und gleich darauf als reale Person mit der anderen Tür wieder betreten (...)



Es ist eine Maske, die kann sich jeder überziehen. Auch ein namenloser Helfer. Und davon hat die Bande einige, besonders unter den Verfechtern des Angelsports.

Zitat
Entscheidende Mankos gibt es meines Erachtens nach zwei: Einmal, dass alle Beteiligten, Opfer wie Täter, nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft zusammenwohnen, sondern auch noch im gleichen Golfhotel Urlaub machen, und niemand scheint etwas daran zu finden.



Ich nehme den Film da gerne weiterhin in Schutz: Mrs. Revelstoke und Mr. Monkford kennen sich immerhin so gut, dass sie ihm etwas zum Geburtstag schenkt. Das spricht für ein langjähriges, gutes Privatkundin-Direktor-Verhältnis. Und als gute Bekannte hat man auch schon mal gemeinsame Interessen (wie z. B. Golf). Und so unmittelbar ist die Nachbarschaft nicht, nur weil alle über denselben Fluss zu erreichen sind.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

08.12.2018 10:15
#159 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von DanielL im Beitrag #20
Immerhin hat man auch erstmalig London-Establisher drehen lassen, die man zu Beginn des Films sieht, statt wieder auf alte Archivbilder zurückzugreifen (In FROSCH und KREIS sah man jeweils den Picadilly Circus mit Außenwerbung für den 1952er-Kinofilm THE THIEF mit Ray Milland).

Ist dem so? Ich dachte, man drehte beim "Frosch" gleich einen ganzen Schwung und nutzte diesen dann für alle Filme bis einschließlich "Augen".
Zitat von Marmstorfer im Beitrag #14
Das Finale im Golfhotel zählt natürlich zu den dramatischsten und spannendsten der Serie

Hier möchte ich mich nachträglich nochmal explizit anschließen, nachdem im Thread auch ein paar kritische Stimmen zum Finale lautgeworden sind. In meinen Augen ist es richtig stark durchkonzeptioniert, wenngleich ihm natürlich - wie @Dr. Oberzohn anmerkt - das kitschigste Happy-End aller Zeiten folgt. Bei der Neusichtung der Wallace-Krimis fällt mir aber erst richtig auf, wie grandios gut die Finalszenen der frühen Wallace-Filme sind. Und da würde ich keinen einzigen ausschließen:

- beim Frosch der schnelle, aber harte Exzess im geheimen Unterschlupf
- beim Kreis die Wiederauferstehung des totgeglauben Froyant
- beim Rächer die Enthüllung der Guillotine und ihres völlig wahnsinnigen Besitzers
- bei der Bande der große Endkampf im verlassenen Golfhotel
- beim Bogenschützen die Überflutung des Kellers und der große Schusswechsel
- bei den Augen der Einsatz von Waschkessel und Flammenwerfer

Da hat man sich richtig ins Zeug gelegt und auf wirkungsstarke, teilweise auch sehr gewaltvolle Momente gesetzt, die keinesfalls unter dem heute eher belächelten Krimikomödien-Status der Wallace-Filme zu subsumieren sind.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

08.12.2018 22:46
#160 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat

Zitat
(...) weiterhin existieren knallkörperwerfende „Geister“, die das Zimmer mit der einen Tür verlassen und gleich darauf als reale Person mit der anderen Tür wieder betreten (...)


Es ist eine Maske, die kann sich jeder überziehen. Auch ein namenloser Helfer. Und davon hat die Bande einige, besonders unter den Verfechtern des Angelsports.



Da muss ich denn doch noch mal widersprechen. Ein namenloser Helfer hätte nie die Verkleidung des "Chefs" anlegen können. Das hat Mrs. Revelstoke schon selber gemacht. Sie hat den Knallkörper geworfen, ist aus dem Zimmer in ein Nachbarzimmer oder Flur gegangen, hat die Verkleidung abgelegt und ist wieder durch die zweite Tür in das erste Zimmer eingetreten, gerade rechtzeitig, um dem erfolglosen Inspektor die Leviten lesen zu können. Eine einfache Untersuchung der Polizei hätte das abgelegte Kostüm im Nebenraum zu Tage gefördert. Mann hätte auch damals schon Haare und mit Sicherheit auch Fingerabdrücke an der Gummimaske finden können, und der Fall wäre gelöst gewesen, allerdings auch der Film zu Ende gewesen. Und überhaupt, der Knallkörper: Woher wusste Cravel, dass der Knall aus Nora Sanders' Zimmer kam? So genau konnte man das doch gar nicht lokalisieren. Er hätte sich da schon ganz schön verdächtig machen sollen...

Zitat

Zitat
Entscheidende Mankos gibt es meines Erachtens nach zwei: Einmal, dass alle Beteiligten, Opfer wie Täter, nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft zusammenwohnen, sondern auch noch im gleichen Golfhotel Urlaub machen, und niemand scheint etwas daran zu finden.


Ich nehme den Film da gerne weiterhin in Schutz: Mrs. Revelstoke und Mr. Monkford kennen sich immerhin so gut, dass sie ihm etwas zum Geburtstag schenkt. Das spricht für ein langjähriges, gutes Privatkundin-Direktor-Verhältnis. Und als gute Bekannte hat man auch schon mal gemeinsame Interessen (wie z. B. Golf). Und so unmittelbar ist die Nachbarschaft nicht, nur weil alle über denselben Fluss zu erreichen sind.



Was mich daran stört, auch schon im Roman, dass die alle so lange Nachbarn sind, und ausgerechnet nach 20 Jahren Tätigkeit geht Shelton in Monkfords Bank und wird auch noch dort verhaftet, wobei seine anderen Nachbarn, Crayley und Revelstoke, auch gerade zufällig dort sind. So richtig familiär. Und dann fahren alle auch noch in das selbe Golfhotel. Und keiner findet daran etwas seltsam... Das ist nun mal bei einer Einwohnerzahl von (sagen wir mal) 8 Millionen Londonern einfach unlogisch, dass Täter und Opfer bei einem so allgemeinem Verbrechen wie einem Scheckfälscher so nahe beisammen wohnen und sich irgendwie alle kennen.

Aber im Prinzip ist das ja auch egal. Mir geht es nun mal so, je öfter man die Filme sieht (nicht nur die Wallace-Filme), desto mehr fallen einem solche Ungereimtheiten auf, weil man die Handlung ja eigentlich herbeten kann und das Augenmerk auf Einzelheiten richtet. Bin zugegebenermaßen ein kleiner Logik-Fanatiker, aber andere sehen schließlich in ihren Lieblingsfilmen überall versteckte freimaurerische oder satanische Symbole oder schauen die Filme sich rückwärts an, weil der Regisseur da irgendwelche Botschaften eingebaut hat... Das kann man wohl von den Wallace'es beim besten Willen nicht behaupten, die wollen wirklich nur unterhalten, und ein bisschen Unlogik-Jagd ist doch eine harmlose Beschäftigung. Wer weiss, was noch alles zu Tage kommt, wenn man die richtigen Goofs in den Filmen betrachtet. Die verschiedenen Todeslisten mit der Galgenhand sind da wohl nur die Spitze des Eisberges...

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

09.12.2018 10:49
#161 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #32
Bei der Neusichtung der Wallace-Krimis fällt mir aber erst richtig auf, wie grandios gut die Finalszenen der frühen Wallace-Filme sind.

(...)

Da hat man sich richtig ins Zeug gelegt und auf wirkungsstarke, teilweise auch sehr gewaltvolle Momente gesetzt, die keinesfalls unter dem heute eher belächelten Krimikomödien-Status der Wallace-Filme zu subsumieren sind.


Freut mich, dass du das hier noch einmal explizit herausstellst. Das hast du in der Tat sehr gut erkannt und ist mir ebenfalls schon aufgefallen.

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #33

Das ist nun mal bei einer Einwohnerzahl von (sagen wir mal) 8 Millionen Londonern einfach unlogisch, dass Täter und Opfer bei einem so allgemeinem Verbrechen wie einem Scheckfälscher so nahe beisammen wohnen und sich irgendwie alle kennen.


Das ist alles andere als unlogisch, wenn man die Hintergründe bedenkt. Wirklich zum Kopfschütteln ist - wie du auch schon richtig bemerkst - dass niemand aufgrund dieses Zufalls misstrauisch wird. Insofern kann man da Edgar Wallace "nur" vorwerfen, dass sich Scotland Yard da ziemlich blauäugig und dumm anstellt. Die Polizei intelligent handeln zu lassen und gleichzeitig die Verbrecher aber nicht schon zur Hälfte des Buchs/Films zu überführen, ist eben manchmal nicht ganz einfach.

Wallacefreund Offline




Beiträge: 241

09.12.2018 17:22
#162 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Für mich ein richtig guter Wallace. Einige schöne Gruselmomente mit der Galgenhand. Die Schauspieler liefern allesamt gute Leistungen ab und sind gut ausgewählt. Beiger der gewohnt "schmierige Typ", F. Rasp gewohnt gut und E. Flickenschildt in Ihrem Wallace-Debüt. Fuchsberger und Dor harmonieren toll zusammen, E. Arent nervt mich ein wenig mit seinen Ohnmachtsanfällen, ansonsten ist er hier noch nicht so albern, wie es im späteren Verlauf der Reihe leider häufig der Fall war. D. Eppler gefällt mir auch wieder gut schade das er nur noch 1 mal dabei war.

Der Film beginnt rasant und es gibt reichlich Leichen dafür ist der Mittelteil ein wenig ruhiger, was aber eben aufgrund des hohen Tempos zum Anfang nicht schlimm ist. Das Finale wiederum ist wieder richtig gut und für mich eines der Besten der Reihe. Schöne frische und unverbrauchte Drehorte, gefällt mir ebenfalls. Klar gibt es auch hier Logikfehler z. B. Die Frage ob Monkfort seinen Zwillingsbruder erkennt?
Der Tod von selbigem ist die wohl schlechteste Todesszene der ganzen Serie, als man nur einen Zug durch das Bild fahren sieht und ein Geräusch samt Schrei hört.

Das alles trübt aber für mich nicht das Sehvergnügen und so bekommt die "Bande" von mir 4,5 von 5 Punkten.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

09.12.2018 23:39
#163 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer im Beitrag #14

...furchtbar auch der Staatsanwalt vor der Hinrichtung zum Henker: "So tun sie's doch!" - gespielt wie im Laientheater - das hätte Reinl einfach weglassen müssen.



Das ist mir auch stark aufgefallen, gefühlt wartet der Staatsanwalt keine volle Sekunde nach der Aufforderung von Shelton an den Henker, die Wette für gültig zu erklären, bevor er diese wiederholt. Das wirkt einfach unnatürlich und sehr "einstudiert".

Welchen Moment ich jedoch recht nett fand, der mir aber nicht mehr in Erinnerung war, war jener, in dem Long Nora aus dem Essenssaal im Golfhotel herauszieht, um sie wegen des Rings auszufragen und diesen Eingriff in ihre Privatssphäre mit dem Ausspruch rechtfertigt, dass es in der Sache "keine Privatangelegenheiten" mehr gäbe. Im gleichen Moment sieht und hört man im Hintergrund einen Mann und eine Frau eingehakt und vergnügt die Treppe in Richtung Hotelzimmer hinaufsteigen...

Stephan Offline



Beiträge: 114

13.12.2018 20:54
#164 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Gong:
** (durchschnittlich): (...)wieder einmal amüsiert sich das Samstagabend-Fernsehpublikum bei einer freiwillig und unfreiwillig komischen Gruselstory, doe immer spannend und manchmal auch grauenvoll dilettantisch ist.

Pauer:
Trotz der zahlreichen Action-Szenen dominiert aber in DBDS das Element des Unheimlichen und Mysteriösen.

Kramp:
Mit DBDS wurde der bis dahin wahrscheinlich beste Wallace gedreht. Denn trotz der erwähnten Durchschnittlichkeit der Romanvorlage geläng ein schlüssiges, temporeiches und spnnungsgeladenes Kinostück. Vielleicht abgesehen davon, daß Heinz Funk nicht gerade als bester Komponist der Wallace-Serie bezeichnet werden kann.

Tses:
Ein unglaublich spannender Reißer, unheimlich und bis zur letzten Sekunde sehenswert. Tolle Kameraarbeit und ein Regisseur, der mit sicherer Hand seine Darsteller gekonnt durcsh Ziel des Films führt.

Hohmann:
Der Streifen war spannend und die eher reißerisceh Handschrift des erfahrenen Regisseurs jederzeit sichtbar, trotzdem wirkte die Rialto-Produktion in sich wesentlich geschlossenerund bisweilen auch etwas selbstironischer und komödiantischer als je zuvor. Selbiges galt für die Schauspieler...

Meine Meinung:
Absolut spannende und unheilvoll anmutende Angelegenheit, die für mich rein subjektiv aber etwas schwächer ist als Frosch und Kreis. Die Horror-Effekte zünden für mich nicht so wie im Frosch, der mit Lowitz und Lange ienfach noch Akteure des entscheidenden Unterschieds haben.
Und um eine Lanze fü die frühen Musiker a la Heinz Funk zu brechen: ich würde mir zwar die Musik nicht als Klingelton runterladen, aber man stelle sich diese frühen Wallace-Filme mit Musik von Peter Thomas vor. Ich bin dr Ansicht, dass das in der Symbiose nicht funktionirt hätte. Das Zusammenspiel von Optik und Musik ist durchaus gelungen.
4/5 Punkte

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

13.12.2018 21:40
#165 RE: Wallace der Woche (04): Die Bande des Schreckens (1960) Zitat · Antworten

Zitat von Stephan im Beitrag #37
Und um eine Lanze fü die frühen Musiker a la Heinz Funk zu brechen: ich würde mir zwar die Musik nicht als Klingelton runterladen, aber man stelle sich diese frühen Wallace-Filme mit Musik von Peter Thomas vor. Ich bin dr Ansicht, dass das in der Symbiose nicht funktionirt hätte.

Thomas hätte erstens sicher 1960 noch nicht im Stil seiner späteren Jahre komponiert (vgl. "Gräfin") und wäre zweitens kaum die einzige Alternative gewesen. Ich bin auch weit davon entfernt, Funk generell abzuklassifizieren oder mir gar den gleichen Soundbrei für alle Filme zu wünschen. Aber "Bande" ist in meinen Ohren die eindeutig schwächste seiner drei Arbeiten und wurde hier im Thread bereits zu Recht mit Oskar Sala verglichen, während "Bogenschütze" und "Augen" reichlich einprägsam und atmosphärisch instrumentiert wurden. Die Musiken der drei frühesten Rialto-Filme fallen für meine Begriffe (mit Ausnahme des Lolita-Lieds) einfach sehr deutlich - bei Mattes wegen Belanglosigkeit, bei "Bande" wegen Nervigkeit - hinter den enorm stimmungsvollen Peter-Sandloff-Score zum "Rächer" zurück.

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