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patrick Offline




Beiträge: 3.245

15.11.2018 09:42
#136 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #33
...und Eva Anthes für mich eine schwerwiegende Fehlbesetzung bleibt....


Eva Anthes hat sicher nicht die Ausstrahlung einer großen Filmdiva. Aber ich finde ihre hausbackene Darstellung trotzdem sehr glaubwürdig und würde mir keine andere Darstellerin in der Rolle wünschen. Der Frosch ist ein Film, bei dem mir zwar einiges auffällt, mich aber rein gar nichts stört.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

15.11.2018 10:58
#137 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #35
Eva Anthes hat sicher nicht die Ausstrahlung einer großen Filmdiva. Aber ich finde ihre hausbackene Darstellung trotzdem sehr glaubwürdig und würde mir keine andere Darstellerin in der Rolle wünschen.


Dem schließe ich mich an. Insbesondere die stets immer etwas damenhafte Karin Dor könnte ich mir in der Rolle nicht vorstellen. Ob eine Grothum, Sesselmann, Baal oder Böttcher mehr aus der Rolle hätte machen können? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

16.11.2018 15:52
#138 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #35
Zitat von Ray im Beitrag #33
...und Eva Anthes für mich eine schwerwiegende Fehlbesetzung bleibt....


Eva Anthes hat sicher nicht die Ausstrahlung einer großen Filmdiva. Aber ich finde ihre hausbackene Darstellung trotzdem sehr glaubwürdig und würde mir keine andere Darstellerin in der Rolle wünschen. Der Frosch ist ein Film, bei dem mir zwar einiges auffällt, mich aber rein gar nichts stört.


Der extreme Kontrast zwischen der naiv-biederen Ella Bennet und der lasziv-verruchten Lolita ist ja wohl so gewollt und da ist Eva Anthes eigentlich eine perfekte Besetzung, da tu ich mich mit Eva Pflug als Lolita schon schwerer, assoziiere ich Eva Pflug doch immer mit ihrer legendären Rolle als GSD-Leutnant Tamara Jagellovsk ("Ich erteile Ihnen Alpha-Order"), das glatte Gegenteil von lasziv.

TV-1967 Offline



Beiträge: 652

16.11.2018 16:20
#139 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Ich glaube 1981 soweit ich mich erinnern kann, hat Elfie von Kalkreuth ihren eigenen Film im ZDF angesagt!

Ray Offline



Beiträge: 1.930

16.11.2018 19:06
#140 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Mit Eva Pflug hatte ich anfangs auch so meine Probleme, Gleiches gilt für Wilz. Bei den beiden habe ich meine Meinung aber geändert. Beide haben in meinen Augen ein ansprechendes schauspielerisches Niveau und spielen ihre Rolle glaubwürdig.

Anthes ist für mich aber sowohl optisch als auch schauspielerisch hausbacken. Jans Vergleich im regulären Besprechungs-Thread mit einem mopsigen Teenager ist vielleicht etwas hart, trifft den Kern aber recht gut. Dass sich der reiche Gordon, obwohl er ja scheinbar gesellschaftlich viel verkehrt und selber auch ein gut aussehender Mann ist, ausgerechnet auf den ersten Blick in Ella verschießt, leuchtet nicht ohne weiteres ein. Aber gut, wo die Liebe eben hinfällt, Blackys Beschützerinstinkt ist eben untrüglich.

Ansonsten geht Karin Dor natürlich fast immer, auch hier hätte ich mir sie vorstellen können, zumal sie ja etwa in der "Bande des Schreckens" auch noch sehr mädchenhaft rüberkam. Im Übrigen sicher nicht über jeden Zweifel erhaben, zum damaligen Zeitpunkt aber doch einigermaßen naheliegend für die Rolle der Ella wäre in meinen Augen Elisabeth Müller gewesen, hatte sie doch in den 1950er-Jahren in einigen Kriminalfilmen bzw. Kriminaldramen mitgespielt ("Das Bekenntnis der Ina Kahr", "Dr. Crippen lebt!", "Gestehen Sie, Dr. Corda!"), außerdem Hauptrollen an der in Hollywood-Produktionen an der Seite von Robert Taylor und Robert Mitchum innegehabt.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

16.11.2018 20:01
#141 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Der Film mit Robert Mitchum war eher eine britische Produktion, wurde auch in Europa gedreht. Und auch wenn die Müller an zweiter Stelle hinter Robert Taylor heute in den Credits des anderen Films steht, im Filmvorspann taucht ihr Name noch hinter der Newcomerin Nicola Michaels auf. Von der gezahlten Gage hat sie in Hollywood auch weitaus weniger bekommen, als beispielsweise eine Senta Berger. Also groß Hollywood war da in Wirklichkeit nicht!

Wallacefreund Offline




Beiträge: 241

16.11.2018 20:08
#142 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Mein Lieblingswallace nach wie vor. Alle Rollen sind treffend besetzt und ich finde auch, das alle Darsteller eine gute Leistung abliefern. Der Film ist handwerklich gut gemacht, die 2 verschiedenen Handlungsstränge werden zum Schluß gut miteinander verknüpft. Der Film ist auch zu keiner Zeit albern, was ja leider später doch häufiger mal vorkam. Auch ohne Londoner Nebel fehlt mir hier nichts. Irgendwie hat der Film für mich auch etwas "altbackenes" kann das gar nicht so genau beschreiben. Aber ich finde es passt zu diesem Streifen.
Ich fühle mich beim ansehen des Films in diese Zeit zurückversetzt wie bei keinem anderen Film der Reihe.
Es wird zu keiner Zeit langweilig, es ist immer wieder ein Genuss den Film zu sehen.

Eddi Arent hat hier mMn seinen besten Auftritt in der ganzen Serie.
Schade, das J. Brockmann nur noch einmal dabei war. Er spielt hier herrlich doppelbödig. Der Soundtrack ist sicherlich nicht der Beste der Serie, aber ich finde er passt wunderbar zum Film.
Fazit :Toller Start der Reihe und ein Film der immer wieder Spaß macht.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

16.11.2018 20:18
#143 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #39
Anthes ist für mich aber sowohl optisch als auch schauspielerisch hausbacken. Jans Vergleich im regulären Besprechungs-Thread mit einem mopsigen Teenager ist vielleicht etwas hart, trifft den Kern aber recht gut.


Dann passt Anthes als noch etwas naive Unschuld vom Lande eigentlich gut.

Zitat von Ray im Beitrag #39
Ansonsten geht Karin Dor natürlich fast immer, auch hier hätte ich mir sie vorstellen können, zumal sie ja etwa in der "Bande des Schreckens" auch noch sehr mädchenhaft rüberkam. Im Übrigen sicher nicht über jeden Zweifel erhaben, zum damaligen Zeitpunkt aber doch einigermaßen naheliegend für die Rolle der Ella wäre in meinen Augen Elisabeth Müller gewesen, hatte sie doch in den 1950er-Jahren in einigen Kriminalfilmen bzw. Kriminaldramen mitgespielt ("Das Bekenntnis der Ina Kahr", "Dr. Crippen lebt!", "Gestehen Sie, Dr. Corda!"), außerdem Hauptrollen an der in Hollywood-Produktionen an der Seite von Robert Taylor und Robert Mitchum innegehabt.

Reinl wollte oder konnte seine Frau offensichtlich nicht durchsetzen. Und Müller (die ich ansonsten sehr schätze) ist ja noch mal 11 Jahre älter als Anthes. Gut, die hätte man vielleicht noch optisch irgendwie als naiven Teenager hintrimmen könnnen, aber das Publikum muss das dann ja auch noch akzeptieren.

Vielleicht wars aber auch ganz profan eine Frage des Budgets.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

16.11.2018 20:19
#144 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Zitat von Tarzan im Beitrag #40
Der Film mit Robert Mitchum war eher eine britische Produktion, wurde auch in Europa gedreht. Und auch wenn die Müller an zweiter Stelle hinter Robert Taylor heute in den Credits des anderen Films steht, im Filmvorspann taucht ihr Name noch hinter der Newcomerin Nicola Michaels auf. Von der gezahlten Gage hat sie in Hollywood auch weitaus weniger bekommen, als beispielsweise eine Senta Berger. Also groß Hollywood war da in Wirklichkeit nicht!



Okay, danke für den Hinweis, habe die Filme selbst noch nicht gesehen. Aber jedenfalls hat sie eben in einigen hiesigen Kriminalfilmproduktionen in den 1950er-Jahren mitgespielt, was ja für die Frage der Besetzung in einem Wallace-Film auch entscheidender ist.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

16.11.2018 20:27
#145 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #39
Ansonsten geht Karin Dor natürlich fast immer, auch hier hätte ich mir sie vorstellen können, zumal sie ja etwa in der "Bande des Schreckens" auch noch sehr mädchenhaft rüberkam. Im Übrigen sicher nicht über jeden Zweifel erhaben, zum damaligen Zeitpunkt aber doch einigermaßen naheliegend für die Rolle der Ella wäre in meinen Augen Elisabeth Müller gewesen, hatte sie doch in den 1950er-Jahren in einigen Kriminalfilmen bzw. Kriminaldramen mitgespielt ("Das Bekenntnis der Ina Kahr", "Dr. Crippen lebt!", "Gestehen Sie, Dr. Corda!"), außerdem Hauptrollen an der in Hollywood-Produktionen an der Seite von Robert Taylor und Robert Mitchum innegehabt.

Reinl wollte oder konnte seine Frau offensichtlich nicht durchsetzen. Und Müller (die ich ansonsten sehr schätze) ist ja noch mal 11 Jahre älter als Anthes. Gut, die hätte man vielleicht noch optisch irgendwie als naiven Teenager hintrimmen könnnen, aber das Publikum muss das dann ja auch noch akzeptieren.

Vielleicht wars aber auch ganz profan eine Frage des Budgets. [/quote]

Stimmt, den Altersunterschied habe ich nicht bedacht. Das hat man zwar beim "Gasthaus an der Themse" auch nicht so genau genommen, da ist es m.E. aber eben auch schief gegangen. Wobei ich jetzt selbst nicht weiß, wie alt Ella tatsächlich sein soll (Wird das im Film oder Roman explizit erwähnt?), im Gasthaus ist Leila ja noch minderjährig, wenn ich das recht in Erinnerung habe.

Uli1972 Offline



Beiträge: 48

16.11.2018 21:40
#146 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Ich war und bin Fan der Wallace-Filme. Ich (Jahrgang 1972) habe sie erstmalig in den 80ern im ZDF gesehen. Damals habe ich mich teilweise schon ganz schön gegruselt. Später eher weniger, trotzdem sind sie für mich bis heute gute Krimiunterhaltung. Trotzdem würde ich keinem Film der Wallace-Reihe (1959 bis 1972) 5 von 5 Punkten geben. Dafür fehlt mir in diesen Krimis oft die Logik auch wenn viele Fans sagen, darauf würde es doch nicht ankommen. Für mich schon. Da habe ich in dieser Hinsicht einfach schon bessere Krimis gesehen. Ich rate bei Krimis auch gerne mit. In manchen Krimis bekommt man auch die Chance dazu, dass wenn man die Handlung aufmerksam verfolgt, den Täter vor der Auflösung selbst ermitteln kann. Bei den Wallace-Filmen leider eher nicht.
Lange Rede kurzer Sinn.
Der Frosch mit der Maske bekommt von mir 3 von 5 Punkten.
Der Film ist straff inszeniert, bietet für die damalige Zeit recht ansprechende Action und ist nie langweilig. Die Logik bleibt leider oft auf der Strecke. Wie kommt Genter, der sich so lange mit dem Frosch befasst hat, auf die wahnwitzige Idee, er könnte ihn auf dessen Gelände, umgeben von etlichen seiner Schergen, einfach so festnehmen? Warum ist seine Aktion, über die Scotland Yard bestens informiert ist, in keinster Weise abgesichert? Warum werden "Blacky" und "Eddy" von der Froschbande so lange gefangen gehalten, anstatt sie einfach zu ermorden? Schliesslich wird für sie ja stattdessen auch kein Lösegeld gefordert und bei allen anderen ist die Froschbande nicht so zimperlich. Die Auflösung des Täters? Genauso unbefriedigend wie später z.B. beim "Gasthaus an der Themse". Die Maske vom Frosch? Naja, die ist so lächerlich, dass sie letztlich auch wieder Kult ist. Dafür sind die Schauspielerinnen und Schauspieler alle überzeugend. Und die Atmosphäre passt auch. Einprägsamste Szene: Das Treffen von Ella und dem Frosch an der Waldlichtung.
Fazit: Einer der besten Filme der Reihe. Schliesslich haben die meisten anderen in Sachen Logik und Täterauflösung auch nicht mehr zu bieten und sind oft weniger kurzweilig inszeniert.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 643

16.11.2018 21:45
#147 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Mit dem "volljährig" ist das so eine Sache. Früher war man ja auch erst mit 21 Jahren richtig erwachsen. Die Damen der Wallace-Romane sind ja alle so in dem Alter, ich glaube, Ella Bennet ist im Buch zwanzig Jahre alt.

Aber eine Sache im Film habe ich noch nie verstanden: Als der als Hausierer verkleidete Josuah Broad sich Zutritt bei Maitland verschafft und diesen bedroht, glaubt dieser ja irgendwie, den Frosch vor sich zu haben und rastet ziemlich aus. Das ist aber doch komplett unlogisch, da ja Maitland der Einzige ist, der den Frosch tatsächlich kennt, da er ja der Strohmann für seinen "Sekretär" Philo Johnson in der Firma ist. War zumindest im Roman so, aber auch der Film lässt ja keinen anderen Schluss zu. Naja, scheint ein Fehler im Drehbuch zu sein...

Giacco Offline



Beiträge: 2.515

16.11.2018 21:56
#148 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #46
Mit dem "volljährig" ist das so eine Sache. Früher war man ja auch erst mit 21 Jahren richtig erwachsen.

Das ist nämlich genau der Punkt: Volljährig war man erst mit 21 Jahren. Das galt bis Anfang der Siebziger. Insofern passt auch Brigitte Grothum im "Gasthaus" als Leila.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

16.11.2018 23:15
#149 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Zitat von Giacco im Beitrag #47
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #46
Mit dem "volljährig" ist das so eine Sache. Früher war man ja auch erst mit 21 Jahren richtig erwachsen.

Das ist nämlich genau der Punkt: Volljährig war man erst mit 21 Jahren. Das galt bis Anfang der Siebziger. Insofern passt auch Brigitte Grothum im "Gasthaus" als Leila.



Das war mir schon bekannt. Trotzdem war Grothum ja immerhin rund sieben Jahre älter, was in dem Alter durchaus was aus macht. Das hat man bzw. sie dann entsprechend versucht zu kaschieren, was ihr in meinen Augen nicht sonderlich gut gelungen ist. Aber darüber kann man dann ja ggf. nochmal beim "Gasthaus" diskutieren.

Bezogen auf Anthes hat es altersmäßig dann offenbar gepasst, was den Rest angeht, sind wir hier wie sich zeigt geteilter Meinung.


Ansonsten wurde mit der Eppler-Figur auch so ein kleines Gruselkrimi-Klischee begründet. Wenn ich das richtig im Kopf habe, gab es doch in "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" und "Der Todesrächer von Soho" ähnliche Figuren.


Was im regulären Thread auch schon mal kurz angesprochen wurde und worauf ich daher nochmal besonders geachtet habe, war das vorhandene bzw. gerade nicht vorhandene gerichtliche Verfahren. Davon ist im Film abgesehen von dem eher nichtssagenden Satz "Sie haben es mir bewiesen" nie die Rede. Ray wird verhaftet, verhört und ohne dass sonderlich viel Zeit vergangen sein kann (zwischenzeitlich ist Fuchsberger und Arent zwar ein stolzer Bart gewachsen, aber die wohl jedenfalls notwendigen Monate zwischen Verhaftung, Verurteilung und Vollzug der Todesstrafe werden sie kaum in den Händen des Frosches verbracht haben). Kann insoweit vielleicht einer der Romanleser aus der Erinnerung heraus sagen, wie mit dem Thema im Roman umgegangen wird?

Jan Offline




Beiträge: 1.753

17.11.2018 00:54
#150 RE: Wallace der Woche (01): Der Frosch mit der Maske (1959) Zitat · Antworten

Gerade eben so bekomme ich auch noch die Kurve und will etwas zum Frosch beisteuern:

Der Erstling einer so lang andauernden und auch so erfolgreichen Serie ist wohl immer ein wenig etwas Besonderes. So steht der Frosch neben dem Gasthaus oder dem Hexer häufig synonym für die Wallace-Filme, und er gehört gefühlt auch zu den häufig wiederholten Beiträgen der Serie. Meine erste (flüchtige) Begegnung mit ihm hatte ich in den 1980er Jahren. Seinerzeit gab es im (ich glaube) ZDF an mehreren Sonnabenden im Hochsommer den sog. Wunschfilm, den die Zuschauer aus drei vorgeschlagenen Kinofilmen per Telefon selbst bestimmen durften. Ein probates Mittel gegen das Sommerloch quasi. Einer dieser Wunschfilme war der Frosch, und er setzte sich gar gegen US-amerikanische Actionfilme durch, wenn ich das noch recht zusammen bekomme. Damals bekam ich einen ersten Eindruck von Edgar Wallace, ohne zu ahnen, dass da noch 31 weitere Filme dieser Machart existieren würden.

Echte Aufmerksamkeit widmete ich dem Film allerdings erst anlässlich einer der zahlreichen Sat.1-Ausstrahlungen zu Beginn der 1990er Jahre. Damals mit hinlänglicher Begeisterung. Einer Begeisterung, die letztlich bis heute kaum nachgelassen hat. Bedenkt man das Entstehungsjahr und die bis dahin seit Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland mehrheitlich entstandenen Unterhaltungsfilme, so stellt der Frosch schon eine kleine Revolte im oftmals zahmen Einerlei dar. Der Zuschauer wurde gefesselt und geschockt statt getätschelt und gerührt. Nach nur wenig kommerziell erfolgreichen Kriminalfilmen in den 1950er Jahren traute sich die Rialto mit der Verfilmung des Frosches einiges, gewann aber dann deutlich.

Regisseur Harald Reinl schöpfte aus dem Vollen, scheute keinen noch so drastischen Kontrast zum quietschebunten Wirtschaftswunder-Kino, präsentierte nasses Kopfsteinpflaster und karge Industrieruinen anstatt saftig-grüner Almwiesen und urig-heimeliger Jägerhütten, machte einen untersetzten Schwerverbrecher hinter einer hässlichen Glupschaugen-Maske zum Zentrum des Geschehens anstatt die Aufmerksamkeit auf föhnfrisierter Gutelaunemenschen zu lenken. Überhaupt gibt es in diesem Kriminalfilm reinsten Wassers nur wenig zu lachen. Weder für die zahlreich dahinscheidenden Helfershelfer, die der Frosch mit zum Teil erstaunlicher Brutalität ins Jenseits befördert, noch für den gebannten Zuschauer, der sich allenfalls an Eddi Arents Interpretation eines englischen Butlers belustigen kann. Der Frosch fesselt durch die Konsequenz, mit der er ein Kriminalfilm sein will. Reinl ließ sich dabei nicht beirren, inszenierte leerlauffrei, wie man es von ihm gewohnt ist.

Über die zahlreichen Logikfehler ist bereits einiges geschrieben worden. Letztlich sind es Kleinigkeiten, die dem Gesamtwerk keinen Abbruch tun. Will man etwas kritisieren, so wird man vermutlich im Wesentlichen bei der Hauptdarstellerin Eva Anthes fündig. Weitestgehend talentfrei geht ihr das gewisse Etwas ihrer zahlreichen Nachfolgerinnen dann doch deutlich ab. Abseits dessen gibt es an diesem Film jedoch nahezu nichts auszusetzen.

Fazit: Der Frosch präsentiert die heute legendären Zutaten der deutschen Edgar-Wallace-Serie in Reinkultur. Produzent Preben Philipsen kann ein überaus glückliches Händchen bei der Wahl des Regisseurs sowie der beiden so verschiedenen Hauptdarsteller Fuchsberger und Lowitz attestiert werden. Gerne vergebe ich für das Resultat 4,5 Punkte.

Gruß
Jan

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