Na, so hoch habe ich ihn doch gar nicht bewertet, eher durchschnittlich, dachte ich. Aber da kann mich mein Erinnerungsvermögen durchaus trügen. Aber ernsthaft hätte ich ihn nie als Kandidat für die Top 10 gesehen. Ich habe einigen Anderen weitaus mehr Punkte gegeben, aber die liegen leider hinter ihm in der Platzierung. Womit ich William Powell als Nick Charles aber nicht schlecht reden möchte. Im Gegensatz zu einigen anderen Kandidaten sehe ich seine Fälle durchaus gern, vor allem in den frühen Filmen. Ich habe dem Neuntplatzierten zwar auch die vollen Punkte gegeben, aber dennoch nie gedacht, dass er in den Top 10 auftaucht, bei dem Lieutenant aus Los Angeles war ich mir hingegen sicher.
"Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie."
(Heinz Drache in "Der Hexer")
Gubanov
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23.09.2016 15:01
#272 RE: Grand-Prix der Detektive 2016: Ergebnisse
Du warst generell sehr großzügig mit deinen Punkten; insofern liegt Powell in deiner persönlichen Gesamtwertung natürlich weiter hinten.
Ich hätte mich heute vor allem über einen besseren Platz für Peter Falk gefreut, stimme aber weitgehend mit den Abstimmergebnissen dieser Runde überein. Das trifft sogar auf die kleinen Details der jeweils markanten Kategorienplatzierungen zu:
Siegfried Lowitz wurde durch den Bonus der Edgar-Wallace-Filme gestützt (nur bei Produktionsqualität liegt er über seiner Gesamtplatzierung), lässt aber letztlich als Wallace-Ermittler den Biss und die Einprägsamkeit für eine noch höhere Platzierung vermissen (Malus bei Persönlichkeit und Nachhaltigkeit).
Heinz Rühmann besticht wie in den meisten seiner Rollen auch als Pater Brown vor allem durch seine sehr menschlichen Züge (gute Platzierung bei der Persönlichkeit und respektables Ergebnis für seine darstellerische Fähigkeit). Dagegen wurde hier bereits gestern angesprochen, dass die Qualität der Filme von Mal zu Mal abnimmt.
Peter Falks Columbo hat mit seinen raffinierten Fallkonstruktionen und der langjährigen Ermittlerarbeit die Cleverness- und Nachhaltigkeitswertungen naturgemäß auf seiner Seite, büßt hingegen bei der Produktionsqualität ein. Dieser Kritikpunkt ergibt sich sicher nicht zuletzt daraus, dass "Columbo" als Serie gleich zwei Merkmale vereint, die manchem traditionellen Wallace-Fan eher weniger gefallen: US-Herkunft und Farbe. (Typisch, dass wir in der Top-Ten eine Übermacht von sieben hauptsächlich aus Schwarzweißproduktionen bekannten Ermittlern vorfinden.)
William Powell gewinnt in erster Linie durch seine fabelhafte Darstellungskunst, die eine gute Balance aus Detektiv und comic relief hält, wie es eben nur ein alter Hollywood-Schauspieler kann. Seine Wertung kann, da hier schon Rigg und Macnee zum erfolgreichsten Ermittlerpärchen ausgerufen wurden, im Prinzip auch äquivalent für seine Filmgattin Myrna Loy angenommen werden, die lediglich deshalb nicht zur Bewertung stand, weil sie nicht oft genug nominiert wurde. Bei Nick Charles hätte ich abweichend von den letztlichen Ergebnissen allerdings auch die Persönlichkeitsnote höher eingeschätzt, weil man mit wenigen Detektiven so viel Privates teilt wie mit ihm. Dass er nach Einschätzung der Werter hingegen nicht mit überdurchschnittlicher Intelligenz überzeugt, verwundert mich weniger.
Zitat von Gubanov im Beitrag #272Dass er nach Einschätzung der Werter hingegen nicht mit überdurchschnittlicher Intelligenz überzeugt, verwundert mich weniger.
Da wurden einfach zu viele graue Zellen mit Scotch weggespült
Im Großen und Ganzen bin ich mit diesen Plätzen zufrieden, lediglich Lowitz hätte ich etwas weiter vorne gesehen (vor Powell) und mein Traumpodium ist tatsächlich noch möglich.
Ich bin der Meinung "kenne ich nicht" hätte grundsätzlich mit "mitte" bewertet werden sollen. So haben 9 von 23 Leute jemanden in die Top 10 gehieft. Das macht nicht soo ganz Sinn. Bzw. ist nicht wirkich repräsentativ. Aber vielleicht schauen wir uns mal die "Dünnen Männer" an
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Gubanov
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23.09.2016 20:37
#276 RE: Grand-Prix der Detektive 2016: Ergebnisse
Das macht sogar sehr viel Sinn. Massentauglichkeit wurde schließlich bereits über die beiden Vorrunden (Nominierung und Auswahl) abgeprüft und brauchte damit kein Kriterium mehr für die Detailbewertungen sein. Was du vorschlägst, ist hingegen tendenziös, denn deinem Verfahren zufolge wären unbekanntere Detektive generell mittelmäßig. Das stimmt aber ganz und gar nicht. Dass bei neun Wertern die Chance besser steht, ohne dezidierten Gegner durch den Wettbewerb zu kommen, ist sicher richtig. Gleichfalls hat aber auch jede kritische Stimme bei einem Außenseiter mehr Gewicht.
Davon abgesehen empfehle ich dir und anderen wirklich, mal einen Blick auf das Ehepaar Charles zu riskieren. Zumindest sofern es wegen der schwierigen DVD-Lage momentan möglich ist.
Ich glaube die habe ich alle auf VHS - also viele davon mal bekommen - und auch ein paar vor 10 Jahren geschaut - aber waren für mich Komödien und keine Krimis, hab da nix gewertet, weil meine Erinnerungen zu schwach waren. Aber wir werden sie und mal anschaun
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Es ist interessant, zu beobachten, wie Heinz Drache in der Gunst der EW-Freunde gefallen ist. Zu einem großen Teil sehe ich dies im Umstand begründet, dass er hier eine Zeitlang geradezu fanatisch verehrt wurde, was durch Analysen aller möglichen Aspekte seiner Person bzw. der Figuren, die er verkörperte, unterstrichen wurde. Das hat ihn einigen hier doch sehr verleidet, weil dadurch eben auch seine Schwachstellen kritischer wahrgenommen wurden.
Gubanov
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24.09.2016 15:06
#279 RE: Grand-Prix der Detektive 2016: Ergebnisse
Platz 4 ist echt schade.... für mich gehört er auf 1.
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Gubanov
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24.09.2016 22:20
#283 RE: Grand-Prix der Detektive 2016: Ergebnisse
Für mich auch. Vor dem Wettbewerb hätte ich meine vier Lieblingsermittler (Fuchsberger, Rathbone, Suchet oder Tappert) nicht spontan in Reihenfolge bringen können. Durch die Kategorien kristallierte sich Suchet dann aber auch bei mir als klarer persönlicher Sieger heraus. Da er jedoch verhältnismäßig unbekannt ist und es hier im Forum durchaus Kritiker seiner Poirot-Verkörperung gibt, bin ich über Platz 4 und vor allem darüber, dass er sich knapp vor Ustinov platzieren konnte, superhappy. Vor allem der zweite Platz in der Kategorie Cleverness ist eine tolle Würdigung, die über die unverständlich schwache Einschätzung der Produktionsqualität (eigentlich gerade ein Qualitätsmerkmal der ITV-Serie) hinwegblicken lässt.
Dass sich Ustinov ebenfalls wacker geschlagen hat, freut mich dennoch. Er hat auch hohe Punkte von mir bekommen. Erik Ode sah ich dagegen etwas kritischer, weil er zwar ein typischer Vertreter des deutschen TV-Polizeikrimis ist, aber eben weniger als Einzelermittler als vielmehr im Team funktioniert. Den "Kommissar" sehe ich nicht allein Odes wegen, sondern um die Zusammenarbeit mit bzw. zwischen den Assistenten zu beobachten.
Zitat von Gubanov im Beitrag #283 Erik Ode sah ich dagegen etwas kritischer, weil er zwar ein typischer Vertreter des deutschen TV-Polizeikrimis ist, aber eben weniger als Einzelermittler als vielmehr im Team funktioniert. Den "Kommissar" sehe ich nicht allein Odes wegen, sondern um die Zusammenarbeit mit bzw. zwischen den Assistenten zu beobachten.
Das sehe ich ähnlich. Der Kommissar ist eine Serie, die ich als Kind nur dunkel in Erinnerung habe und später sporadisch hin und wieder mal geschaut habe, zuletzt vor ein oder zwei Jahren auf Youtube. Ich muss sagen, dass mir die Serie selber eigentlich recht gut gefällt, auch wenn ich sie aus genannten Gründen alles andere als aus dem ff kenne. Es beeindruckten mich dabei aber in erster Linie die Geschichten und Drehbücher und weniger die Ermittler selber, welche zwar ganz ok sind, aber eben nicht meine Top 10 schmücken würden.
Ach in ein paar Folgen, wo alle in eine andere Richtung gehen, kommt die "Cleverniss" von Kommissar Keller schon spürbar durch. Also Top 10 ist auf jeden Fall gerechtfertig für mich. Ist ja aber immer eine persönliche Einschätzung
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Aber ernsthaft hätte ich ihn nie als Kandidat für die Top 10 gesehen. Ich habe einigen Anderen weitaus mehr Punkte gegeben, aber die liegen leider hinter ihm in der Platzierung. Womit ich William Powell als Nick Charles aber nicht schlecht reden möchte. Im Gegensatz zu einigen anderen Kandidaten sehe ich seine Fälle durchaus gern, vor allem in den frühen Filmen. Ich habe dem Neuntplatzierten zwar auch die vollen Punkte gegeben, aber dennoch nie gedacht, dass er in den Top 10 auftaucht, bei dem Lieutenant aus Los Angeles war ich mir hingegen sicher.
