Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 977 Antworten
und wurde 210.512 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | ... 66
Blap Offline




Beiträge: 1.128

31.10.2010 23:18
#46 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 1 (Folgen 1-15)

Derrick: Folge 8 - Zeichen der Gewalt (Deutschland 1975)

Günter Hausmann (Raimund Harmstorf) will mit aller Gewalt aus der Untersuchungshaft fliehen. Komplizen erpressen seinen Rechtsanwalt Dr. Rieger (Joachim Bissmeier), indem sie seine Frau Herta (Gaby Dohm) als Geisel nehmen. Tatsächlich gelingt Hausmann die Flucht, dabei kommt ein Vollzugsbeamter zu Tode. Rieger zerbricht an Selbstvorwürfen, Derrick fühlt Hausmanns Gattin Irina (Sybil Danning) auf den Zahn, die als Tänzerin in einem Nachtclub arbeitet...

Dieser Fall lässt sich nicht mit psychologischen Mitteln lösen, Derrick wird zum Einsatz der Brechstange genötigt. Harmstorf und Danning geben ein explosives Paar ab, welches noch mehr gemeinsame Szenen verdient hätte. Gaby Dohm gibt sich nicht mit der passiven Opferrolle zufrieden, Wallace-Veteran Jan Hendriks überzeugt als schmieriger Gauner. Durch Danning und das (un)angenehm schmuddelige Halbweltumfeld, macht sich eine vortreffliche, sleazige Atmosphäre breit.

Ein recht laute und ruppige Folge, der Name ist Programm. Ungewöhnlich viel Geballer, dazu die Möpse von Sybil Danning, abgerundet durch einen rockigen Score. Sicher nicht für jeden Fan der Reihe ein Freudenfest, mir hat diese Folge jedoch wirklich (mehr als) gut gefallen.

Gut bis sehr gut = 7,5/10



Derrick: Folge 9 - Paddenberg (Deutschland 1975)

Der schwerreiche Oswald Paddenberg (Peter Pasetti) verbirgt seit Jahrzehnten seine dunkle Vergangenheit. Als ihn der Zufall mit dem alten Weggefährten Robert Hofer (Heinz Bennent) zusammenführt, schätzt er die Lage falsch ein, fühlt sich bedroht und tötet den alten Freund. Wenig später erhält er einen Anruf von Irene (Anaid Iplicjan), der Frau des Getöteten. Was bezweckt die Frau mit ihrem gefährlichen Spiel? Derrick erfährt einiges über das Mordopfer, einen offensichtlich sehr sympathischen Zeitgenossen, der keiner Fliege etwas antun konnte...

In dieser recht ruhigen Folge, liefern sich Peter Pasetti und Anaid Iplicjan ein packendes Duell. Zwei ähnliche (?) Charaktere treffen aufeinander, die Grenzen des Gegenüber werden nach und nach ausgelotet. Wer geht hier wie weit, eine spannende Frage. Edith Schultze-Westrum taucht mehrfach als hysterische Mutter des Opfers auf, doch ihre Schwiegertochter bringt nichts mehr so leicht aus der Ruhe. Tappert agiert mit Bedacht, lässt die Zeit und (vor allem) die Nerven der Beteiligten für sich arbeiten.

Vordergründig eine etwas unscheinbare Folge, doch Pasetti und Iplicjan liefern sehr starke Vorstellung ab. Ein kleines Fest für Genießer, dem man ein wenig Zeit zur Entfaltung gewähren sollte.

Gut = 7/10



Derrick: Folge 10 - Hoffmanns Höllenfahrt (Deutschland 1975)

Richard Hoffmann (Klaus Löwitsch) ist auf dem Weg nach Hause, fährt mit seinem Auto über die nächtliche Landstrasse. Er sieht die hübsche Nachbarstochter Anneliese Röhrig (Ingrid Steeger), die in angetrunkenem Zustand mit dem Fahrrad unterwegs ist. Das Mädchen mag den freundlichen "Onkel Hoffmann" gern, vertraut dem langjährigen Nachbarn. Als sie sich Hoffmann in die Arme wirft, verliert dieser die Beherrschung und fällt über Anneliese her. Anneliese droht mit Konsequenzen, Hoffmann erstickt das Mädchen in Panik. Zunächst hat Derrick Hoffmann nicht auf dem Schirm, doch der Fernsehtechniker hat ein sehr dünn gestricktes Nervenkostüm, verhält sich merkwürdig und lügt sehr ungeschickt. Selbst seine Frau (Judy Winter) bringt ihn mit Fragen und Andeutungen aus der Fassung, wie soll er da gegen Derrick und Klein bestehen...?

Hinter der Fassade der glücklichen Familie brodelte es wohl schon länger. Dies lässt sich aus den Dialogen zwischen Löwitsch und Winter eindeutig ableiten. Löwitsch zerfällt in ein armseliges Nervenbündel, er zeigt eine sehr gute Leistung. Seine Familie straft ihn mit Verachtung, Judy Winter, Pierre Franckh und Katharina Seyferth sind gut besetzt. Ingrid Steeger war damals bereits ein wenig zu alt für die Rolle des Teeniegirls, spielt ihren Part aber mit sympathischer Naivität. Herbert Mensching als Vater des Opfers kommt mir etwas hölzern vor, doch dafür überzeugt Bruno Hübner als kauziger, anständiger Einsiedler.

Ein grausiges Drama in der Nachbarschaft, an dem auch Derrick und Klein zu knabbern haben. Die vorgegebene Spieldauer von einer Stunde, würgt die Folge ein wenig ab. Die Familie Hoffmann hätte noch jede Menge "Psychoterror-Potential" geboten. Einige Szenen werden von wüstem Getrommel untermalt, das Ende setzt auf Action, wirkt aber (fast) ein wenig überzogen.

Gut = 7/10

***

Vom Ursprung her verdorben

Blap Offline




Beiträge: 1.128

22.11.2010 00:16
#47 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 1 (Folgen 1-15)

Derrick: Folge 11 - Pfandhaus (Deutschland 1975)

Herr Karruska (Max Mairich) ist der wohlhabende Besitzer eines Pfandhauses. Seine junge Lebensgefährtin Ursula (Doris Kunstmann) betrügt ihren Gönner, sie hat ein Verhältnis mit dem windigen Erich Forster (Klaus Maria Brandauer). Von Verzweiflung und Eifersucht getrieben, tritt Karruska telefonisch mit Forster in Kontakt. Von Forster barsch abgebügelt, greift der gekränkte Karruska zur Waffe, durch die geschlossene Wohnungstür schiesst er auf seinen Konkurrenten. Dabei kommt allerdings der Untermieter Forsters zu Tode. Forster packt die Gelegenheit beim Schopfe, er erniedrigt und demütigt den Pfandleiher nach allen Regeln der Kunst...

Max Mairich überzeugt als unscheinbarer Typ, der sich nur Dank seines Vermögens ein junges, attraktives Pferdchen halten kann. Sein Charakter ist interessant gezeichnet, denn er ist keineswegs nur das unschuldige Opfer. Klaus Maria Brandauer liefert eine extrem abstossende Vorstellung ab, bisher der ekelhafteste Bursche aus den frühen Derrick Folgen. Der Mann ist Österreicher, ergo wurde ihm der Unsympath quasi in die Wiege gelegt (Verzeiht mir diesen kleinen Scherz, liebe Schluchtis). Doris Kunstmann lässt sich Treiben, im wahrsten Sinne des Wortes. Derrick sehen wir in seiner Wohnung, seine Freundin Renate (Johanna von Koczian) verstört mit ihrer grässlichen Hornbrille.

Eine ruhiger angelegte Folge, die durch die sehr guten Leistungen von Mairich und Brandauer für gute Unterhaltung sorgt. Derrick hält sich zurück, offensichtlich gehen ihm gerade andere Gedanken durch den Kopf (kein Wunder, denn ohne Brille ist "Renate" durchaus reizvoll). Die teils nervöse Kamera peppt das Geschehen ein wenig auf.

Gut = 7/10

***

Vom Ursprung her verdorben

Blap Offline




Beiträge: 1.128

29.11.2010 00:07
#48 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 1 (Folgen 1-15)

Derrick: Folge 12 - Ein Koffer aus Salzburg (Deutschland 1975)

Abends auf dem Gelände der Deutschen Bundesbahn. Das Reinungspersonal hat die Züge gesäubert, eine Putzkraft hat ihre Handtasche in einem Wagen liegen gelassen. Die Frau wird erschossen, der Täter entkommt unerkannt, man sah ihn einen schweren Koffer mit sich schleppen. Dank sofort eingeleiteter Fahnung kann man den Kriminellen in die Enge treiben. Zwar wird der Mörder den Koffer noch rechtzeitig los, doch in einer Kneipe gelingt Derrick und Klein fast die Ergreifung des Flüchtigen. Dank einer zurückgelassenen Jacke samt Autoschlüssel, kann ein Kerl namens Scharwedder (Ralf Schermuly) ermittelt werden. Derrick zögert den Zugriff jedoch hinaus, denn man will die Hintermänner enttarnen, einen Schmugglerring sprengen. Keine leichte Aufgabe, denn Richard Hinz (Jacques Breuer), Sohn der getöteten Putzfrau, muss muss von diesem Anliegen überzeugt werden...

Eine stimmungsvolle Episode, die erneut die Bahn ins Spiel bringt (Man erinnere sich an die erstklassige Folge 5: "Tod am Bahngleis"). Ralf Schermuly gefällt als skrupelloser Gauner, der sich selbst überschätzt, seine Hintermänner und vor allem die Polizei unterschätzt. Jacques Breuer war damals noch sehr jung, doch man erkennt ihn sofort. Die übrige Besetzung agiert solide, es mangelt lediglich an ein paar Glanzlichtern. Günther Stoll grantelt sich als Helferlein durchs Szenario. Tappert wie immer souverän, Klein wie immer klein. Ein Nebendarsteller haut das Zitat des Monats raus: "Halt die Klappe, wenn du mit mir redest!"

Der Score mutet ein wenig belanglos an, es mangelt dem Verantwortlichen an zündenden Einfällen. Trotzdem tönt die musikalische Untermalung nett, nur leider eine Spur zu nett. Mit dem "Schwabylon" offenbaren sich grausige Bausünden, wie sie in den siebtziger Jahren in vielen Städten entstanden.

Gut = 7/10



Derrick: Folge 13 - Kamillas junger Freund (Deutschland 1975)

Herr Kessler (Siegfried Wischnewski) erlebt eine unangenehme Überraschung. In den eigenen vier Wänden bedroht ihn ein Unbekannter mit einer Schusswaffe, verlangt die Ausstellung eines Barschecks über 50.000 DM. Als sich der Räuber von der Haushaltshilfe Martha (Käte Jaenicke) bedrängt fühlt, erschiesst er die alte Dame und flüchtet. Kamilla (Luitgard Im), die Gattin Kesslers, war zum Zeitpunkt der Tat ausser Haus. Derrick ahnt sofort, dass in der Ehe der Kesslers nicht alles eitel Sonnenschein ist. Den Mörder und seine Komplizen hält der Misserfolg nicht von einem weiteren Anlauf ab. Die nächste Überfall läuft nach identischem Strickmuster ab, die Ehe der Betroffenen fördert ähnliche Verhältnisse wie die der Kesslers zu Tage...

Regisseur Alfred Vohrer holte alte Weggefährten aus Wallace-Zeiten vor die Kamera. So gibt es ein Wiedersehen mit Ilse Page und Albert Bessler. Gerd Böckmann überzeugt als schmieriger Gigolo, Karl Walter Diess und Hans Georg Panczak als fiese Verbrechergesellen. Ach ja, Günther Stoll ist auch wieder an Bord, erneut recht mies gelaunt. Es würde den Rahmen sprengen, hier alle Beteiligten auszuzählen.

Vohrer schöpft bei der Besetzung aus dem Vollen. Zwar fehlen grosse Stars, doch die zahlreichen Nebenrollen bieten eine stattliche Menge bekannter Gesichter auf. Der Score dudelt und quietscht angenehm unkonventionell, im Finale haut Vohrer auf die Pauke, lässt die Protagonisten rumballern. Da ich die mir bekannten Regiearbeiten von Alfred Vohrer sehr schätze, war die Vorfreude auf diese Folge gross. Leider kann sie die Erwartungshaltung nicht ganz erfüllen, Vohrer hat mit dieser Folge noch nicht richtig Tritt gefasst.

Oberste Mittelklasse = 6,5/10

***

Vom Ursprung her verdorben

Blap Offline




Beiträge: 1.128

06.12.2010 09:34
#49 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 1 (Folgen 1-15)

Folge 14 - Der Tag nach dem Mord (Deutschland 1975)

Dem Schüler Horst Wegmann (Oliver Grimm) zerreist es das schwermütige Herzlein. Sein italienischer Kumpel Mario (Renzo Martini) knutscht mit Andrea (Anita Lochner), in die Horst mit Haut und Haaren verliebt ist. Als der junge Bursche seinen Freund zur Rede stellt, versucht Mario die Situation zu entschärfen, wirbt bei Horst um Verständnis für seine Zuneigung zu Andrea. Für einen Moment verliert Horst die Kontrolle, er sticht mit einem Schraubenzieher auf Mario ein. Umgehend packt den Schüler das schlechte Gewissen, er will Mario zu einem Arzt bringen. Als Horst nach Hause kommt, verstirbt Mario auf dem Beifahrersitz. Horsts Vater (Alexander Kerst) will den Vorfall vertuschen, er parkt das Auto des Toten vor einer einschlägig bekannten Kneipe, Marios Leiche lässt er auf dem Beifahrersitz zurück. Derrick wird schnell klar, dass er es hier nicht mit einer üblichen "Szene-Straftat" zu tun hat. Die Ermittlungen führen Derrick und Klein auch zu den Wegmanns. Dort liegen die Nerven blank, die Zerwürfnisse innerhalb der Familie brechen hervor...

Ein kurzer Kontrollverlust löscht ein Leben aus, verbaut dem jugendlichen Täter die Zukunft. "Der Tag nach dem Mord" ist eine recht ruhige, unhektisch inszenierte Folge. Das zentrale Familendrama ist mit guten Leistungen der Darsteller gesegnet. Oliver Grimm wirkt schon vor der Tat verloren, Alexander Kerst überzeugt als Vater mit Hang zum Zynismus. Krista Keller sehen wir als Mutter des Täters, die in erster Linie um ihr eigenes Wohlergehen besorgt ist. Derrick muss nur ein wenig an der Schraube drehen, um den Verdächtigen massiv unter Druck zu setzen. Das Finale wirkt auf den ersten Blick ein wenig einfallslos, setzt aber den passenden Schlusspunkt.

Diese Folge mit Alexander Kerst und Günter Mack zwei weitere bekannte Gesichter. Die Namen der Schauspieler mögen nicht jedem Zuschauer ein Begriff sein, doch ihre Gesichter wirken sofort vertraut. Insgesamt macht die Besetzung einen frischen und unverbrauchten Eindruck. Vermutlich weil die Nebenrollen mit weniger bekannten Darstellern besetzt sind, die ihren Job sehr solide ausüben. Besonders Oliver Grimm zeigt eine sehr gute Leistung. Zu Beginn tönt der Score recht flott aus den Lautsprechern, im Verlauf der Handlung verschwindet die musikalische Untermalung in den Hintergrund. Folge 13 ist solide, muss sich aber der starken Konkurrenz aus eigenem Hause beugen.

Oberste Mittelklasse = 6,5/10

***

Vom Ursprung her verdorben

Blap Offline




Beiträge: 1.128

18.12.2010 23:53
#50 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 1 (Folgen 1-15)

Folge 15 - Alarm auf Revier 12 (Deutschland 1975)

Als Ross (Gerd Haucke) aus dem Knast entlassen wird, gerät seine Familie erneut unter die Knute des kalten, hartherzigen Kriminellen. Seiner Gattin (Rosemarie Fendel) schlottern die Knie, Töchterlein Lona bekommt bei Bedarf was aufs Maul, selbst Lonas Freund hat nichts zu melden. Als sich der Lebensgefährte der jungen Frau bei der Polizei meldet, wird er in der Telefonzelle erschossen, die Täter rasen unerkannt in einem Auto davon. Derrick kennt Ross aus einem früheren Fall, er konnte ihn jedoch nicht wegen eines damaligen Tötungsdelikts überführen. Kollegen vom Raubdezernat ermitteln in einer Serie von Einbrüchen, Derrick hat Ross längst auf dem Schirm. Doch der Ermittler will Ross nicht nur wegen der Einbrüche überführt sehen, er will ihm den Mord an seinem Schwiegersohn in spe nachweisen. Aber wie kann man den abgebrühten Burschen endgültig packen?

Die Folge ist eine grandiose Bühne für Gerd Haucke. Er gibt den skupellosen, widerwärtigen Verbrecher unglaublich intensiv. Rosemarie Fendel spielt überzeugend die verängstigte Ehefrau, Mascha Gonska die nicht minder tyrannisierte Tochter. Walter Sedlmayr taucht in einer unsympathischen Nebenrolle auf, Günther Stoll einmal mehr als Helferlein von Derrick und Klein. Derrick sehen wir in dieser Folge häufig lachen und grinsen, er scheint einen kleinen Clown verspeist zu haben. Diese schon fast unverschämte Lässigkeit von Horst Tappert, lockert das wenig lustige Geschehen spürbar auf.

Regisseur Zbyněk Brynych drehte etliche Folgen der Reihe, ein zuverlässiger und erfahrerner Mann. Als musikalische Untermalung setzt man auf "Theo, wir fahr’n nach Lodz". Vicky Leandros schmettert ihren Song etliche Male, der 1974 ein grosser Hit in Deutschland war. Obschon "Alarm auf Revier 12" eine grundsolide Folge ist, konnte sie mein Herz nicht vollständig erobern. Vielleicht hätte ein wenig mehr Spannung gut getan, die Auflösung eine Spur pfiffiger sein dürfen.

Oberste Mittelklasse = 6,5/10

***

Vom Ursprung her verdorben

Blap Offline




Beiträge: 1.128

19.12.2010 13:45
#51 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Ein kleiner Nachtrag zur ersten Derrick-Box, deren 15 Folgen nun vollständig gesichtet wurden:


Derrick - Collector's Box 1 (Folgen 1-15)

In diesen frühen Folgen, wird der Zuschauer zu Beginn nicht nur Zeuge des Mordes, der Täter ist sofort bekannt, das Konzept wurde aber nicht allzu lange durchgehalten. Die Reihe versprüht jede Menge siebziger Jahre Charme, dazu geben sich bekannte und geschätzte Gesichter die Klinke in die Hand. Hier eine kleine Liste, die lediglich einen Auszug der Mitwirkenden enthält:

• Wolfgang Kieling
• Lina Carstens
• Walter Sedlmayr
• Lilli Palmer
• Helmuth Lohner
• Siegfried Lowitz
• Herbert Fleischmann
• Werner Kreindl
• Bruni Löbel
• Günter Strack
• Mascha Gonska
• Arthur Brauss
• Wolfgang Spier
• Curd Jürgens
• Susanne Uhlen
• Gaby Dohm
• Sybil Danning
• Raimund Harmstorf
• Jan Hendriks
• Rudolf Schündler
• Peter Pasetti
• Klaus Löwitsch
• Judy Winter
• Pierre Franckh
• Ingrid Steeger
• Doris Kunstmann
• Klaus Maria Brandauer
• Johanna von Koczian
• Alexander Kerst
• Gerd Haucke
• Thomas Fritsch
• Michael Ande

Wem da nicht das Herz aufgeht, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen! Horst Tappert ist die Rolle wie auf den Leib geschneidert. Derrick wirkt nach außen stets souverän, zeigt sich allerdings gegenüber Vertrauten auch nachdenklich, betroffen, wird ab und an regelrecht philosophisch. Fritz Wepper ist als Harry Klein die perfekte Ergänzung, er steht immer im Schatten seines "Meisters", erweist sich bei Bedarf als zuverlässiges Helferlein, notfalls auch als hartnäckiger Wadenbeisser. Ab und an taucht Günther Stoll auf, der leider 1977 verstarb. Aufhorchen lässt die musikalische Untermalung, die in unterschiedlichsten Revieren wildert, auch Rock und Schlager kommen zum Zuge.

Obwohl die Folgen durch verschiedene Regisseure geprägt sind, entwickelt sich "Derrick" bereits zu Beginn zu einer Art Markenzeichen. Dies ist sicherlich der Präsenz von Horst Tappert zu verdanken, der jeder Folge seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Darüber vergisst man glücklicherweise nicht, den "Gaststars" genügend Möglichkeiten zur Entfaltung zu gewähren. Als Beispiele seien die denkwürdigen Auftritte von Curd Jürgens, als eiskalter, mordender Heiratsschwindler, sowie der explosive Höllenritt von Raimund Harmstorf genannt. Egal ob in aller Stille, oder durch psychologischen Druck, selten auch mit der Knarre, Derrick bringt alle Schurken zur Strecke. Keiner entgeht dem Spürsinn des Oberinspektors, dessen Rang es "eigentlich" gar nicht in der Bundesrepublik Deutschland gibt, selbst in Bayern nicht.

Die Vorfreude auf die nächsten 15 Folgen ist gross. Der Notizblock liegt bereit, der Single Malt wartet auf den Genuß. Das Leben ist schön!

Für Statistiker:

Durchschnittwertung der Folgen 1-15: 7/10 (gut). Es ist zwar nicht nötig, aber trotzdem erlaube ich mir auf den üblichen "Knuffigkeitsbonus" hinzuweisen, der das Punkteraster sprengt.

Lieblingsfolgen:

• Folge 1 - Waldweg
• Folge 5 - Tod am Bahngleis
• Folge 7 - Madeira
• Folge 8 - Zeichen der Gewalt


Gern würde ich noch viele Gedanken zu "Derrick" in die Tastatur prügeln, doch dann komme ich nicht mehr in den Genuß der nächsten Folgen, und Fu Man Chu klopft gerade energisch an meine Herzkammer... ;)

***

Vom Ursprung her verdorben

Blap Offline




Beiträge: 1.128

03.01.2011 00:57
#52 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 2 (Folgen 16-30)

Folge 16 - Tod der Kolibris (Deutschland 1976)

Ein Ehepaar fährt nach einer Feier mit dem Auto nach Hause. Als man in den Kofferraum des Fahrzeug blickt, liegt dort der leblose Körper einer jungen Frau mit asiatischen Gesichtszügen. In Panik wollen die Eheleute die Leiche wegschaffen, immerhin ist der Gatte betrunken gefahren. Doch der Plan geht schief, die beiden werden entdeckt. Derrick ist schnell klar, dass er den/die wahren Schuldigen an anderer Stelle suchen muss. Ein rätselhafter Anruf führt die Ermittler zu Dr. Scheibnitz (Ernst Schröder), dessen kranke Tochter Anita (Sylvia Manas), sich offensichtlich bei der Polizei gemeldet hat. Scheibnitz ist ein wohlhabender, angesehener Unternehmer, der an etlichen Firmen beteiligt ist. Doch bei der Wahl seiner Geschäftspartner hätte Scheibnitz umsichtiger vorgehen sollen. Derrick und Klein führen die Ermittlungen ins Bordell-Milieu, wo exotische Schönheiten besonders gefragt sind...

Diese Folge markiert einen Wendepunkt in der Reihe. Der Zuschauer kennt nun nicht mehr von Anfang an den Mörder, er darf sich gemeinsam mit Derrick und Klein an der Lösung des Falls versuchen. Ernst Schröder nimmt man den profitorientierten Unternehmer mühelos ab, Sylvia Manas meistert ihre nicht leicht zu spielende Rolle recht souverän. Günther Stoll ist auch zu sehen, Paul Bürks tritt als Saubermann der Schweiss auf die Stirn. Derrick kommt nicht zur Ruhe, schon zu Beginn der Folge leidet er unter Schlafentzug. Erst die letzte Einstellung, gönnt unserem Lieblingskriminalbeamten ein wenig von der wohlverdienten Ruhe.

Folge 16 haut uns herrlich spritzige Dialoge um die Ohren, der Score poltert ab und an nicht minder energisch. Überhaupt scheint hier recht häufig der Popanz zu regieren. Wäre mehr Sex und Gewalt zu sehen, würde ich sofort auf eine von Alfred Vohrer inszenierte Episode tippen. Doch dazu bleiben die geeigneten Momente eine Spur zu brav. Ein Blick auf den Abspann verrät es, Dietrich Haugk führte Regie. "Tod der Kolibris" beschert der zweiten DVD-Box einen starken Auftakt, bitte mehr davon!

Gut bis sehr gut = 7,5/10



Folge 17 - Tod des Trompeters (Deutschland 1976)

Derrick erhält einen Anruf aus einem anderen Revier. Ein aufpeitschter Bursche will sich mit einem vertrauenswürdigen Polizisten treffen, er berichtet von einer bevorstehenden Entführung. Als Derrick und Klein am vereinbarten Treffpunkt auftauchen, donnern Schüsse durch das nächtliche München. Der Anrufer verstirbt, er kommt nicht mehr zu seiner Aussage. Tatsächlich wird wenig später die Entführung eines wohlhabenden Supermarktbesitzers gemeldet. Der getötete Anrufer spielte Trompete in einer Band. Als Derrick die anderenMusiker befragt, findet er bei Robert (Bernd Herzsprung) und Hilde (Sabine von Maydell) eine stattliche Summe Geld. Doch den jungen Leuten mangelt am Rüstzeug, um eine Entführung mit der nötigen Kaltblütigkeit durchzuziehen. Wer steckt tatsächlich hinter den Vorgängen? ...oder unterschätzen die Ermittler die Musikanten?

Erneut gibt es schräge Dialoge zu hören, obschon weniger ausufernd als es in Folge 16 der Fall war. Bernd Herzsprung und Sabine von Maydell gefallen als dumm-dreistes Jungvolk, das der Gier nach Geld allzu leichtsinnig nachgibt. Sky Dumont taucht in einer kleinen Nebenrolle auf, er darf einen Schurken zum Besten geben. Der Fall erinnert entfernt an die Entführung von Theo Albrecht, der 1971 in die Hände übler Zeitgenossen fiel.

Im grossen Finale wird zur Schusswaffe gegriffen, was bei Derrick bekanntlich nicht der Regelfall ist. Der Plot wirkt vielleicht eine Spur zu konstruiert, doch auch diese Folge sorgt für gute Laune. Der Score gibt einen netten Song her, der nahezu die Qualitäten eines Ohrwurms aufweist.

Gut = 7/10

***

Vom Ursprung her verdorben

Blap Offline




Beiträge: 1.128

10.01.2011 00:42
#53 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 2 (Folgen 16-30)

Folge 18 - Angst (Deutschland 1976)

Der herrschsüchtige und vermögende Dr. Hertel (Hans Dieter Zeidler), ermordert in einem Anfall von Eifersucht seine Geliebte. Irene Kronach (Uschi Glas) hatte Hertel zuvor eröffnet, dass sie eine Beziehung zu einem anderen Mann unterhält. Jürgen Kerwin (Bernd Herzsprung), der neue Freund des Opfers, taucht vor dessen Wohnung auf, als sich Derrick und Klein noch am Tatort befinden. Derrick ist schnell klar, dass es sich bei dem jungen Mann nicht um den Täter handelt. Er verdächtigt den allzu abgeklären Dr. Hertel, doch dieser kann für den Zeitpunkt der Tat ein Alibi vorweisen. Hertels junge und hübsche Ehefrau Franziska (Heidelinde Weis), leidet unter der harten Kaltherzigkeit ihres Mannes, wird sich die ängstliche Frau der Polizei offenbaren?

Diese Folge funktioniert als gelungenes Ehedrama, Hans Dieter Zeidler übt grausigen Psychoterror auf seine zerbrechliche Frau aus. Zeidler agiert sehr überzeugend, er kommt mir vor wir "Gert Fröbe light", was ausdrücklich als Kompliment zu verstehen ist. Nicht minder beeindruckend ist die Darbietung von Heidelinde Weis geraten. Sie spielt die schüchterne, verängstigte Ehefrau großartig, ihr Charakter fördert im Verlauf der Handlung alle Reserven hervor. Besondere Beachtung verdient die Schönheit von Heidelinde Weis, die anmutig, anziehend und zerbrechlich wirkt (Lediglich ihr Friseur hätte Prügel verdient). Uschi Glas hat nur einen kurzen Auftritt. Ich bin bekanntlich kein Fan der Dame, doch in dieser Nebenrolle hat sie mir gut gefallen. Bernd Herzsprung war in Folge 17 als Windei zu sehen, diesmal hat er einen unscheinbaren, recht sympathischen Auftritt.

Ich bin noch immer sehr angetan von Heidelinde Weis, die sich mit ihrer Leistung in mein Herz gespielt hat. Bei dieser Folge kennen wir den Mörder wieder von Beginn an, so wie es in den ersten 15 Folgen der Fall war. Die DVDs bieten die Episoden in der Reihenfolge an, in der sie ursprünglich im ZDF gesendet wurden. Der Entstehungszeitpunkt kann jedoch variieren. Folge 18 setzt auf die schauspielerischen Qualitäten der Akteure. Das Ergebnis ist ein überzeugendes Psychodrama, das Ende verpasst dem Zuschauer einen bösen Schlag in die Magengrube. Interessant ist der "kreative" Einsatz der Titelmelodie.

Gut bis sehr gut = 7,5/10



Folge 19 - Tote Vögel singen nicht (Deutschland 1976)

Auf einer Mülldeponie wird die entstellte Leiche einer jungen Frau gefunden. Zunächst kann die Leiche nicht identifiziert werden, bis der seine Tochter suchende Vater helfen kann. Die Ermittlungen führen Derrick und Klein in ein verzweigtes Halbweltmillieu, in dem der gefürchtete Malenke (Hans Korte) die Fäden zieht. Niemand wagt es den mächtigen Gangster anzuschwärzen, denn wer der Polizei Informationen zuträgt, scheidet bald gewaltsam aus dem Leben...

Hier geht die Post ab, hier steppt der Bär! Wer sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt hat, wird "Tote Vögel singen nicht" sofort als von Alfred Vohrer inszenierte Folge identifizieren. Vohrer versammelt eine tolle Besetzung vor der Kamera, mit einigen Schauspielern arbeitete er bereits zuvor mehrfach zusammen. Hans Korte gefällt als widerwärtiger Obergauner, Hans Caninenberg gibt den verängstigten Anwalt des Schwerverbrechers. Doris Kunstmann ist zunächst besoffen, später vor allem ängstlich. Harald Leipnitz sehen wir als verschlagenen Wirt, der selbstverständlich auch auf der Gehaltsliste von Malenke steht.

"Tote Vögel singen nicht" ist Vohrer-Popanz der besten Sorte, Alfred lässt die Sau von der Leine. Erinnerungen an den grandiosen Kinofilm "Perrak" werden wach, in dem sich Vohrer und Tappert ebenfalls prächtig austoben. Die Schauplätze sind hervorragend gewählt, es gibt Damen mit wenig Bekleidung zu sehen, freilich dürfen bei Vohrer auch nackte Kerle nicht fehlen. Die Anzahl der Toten ist höher als üblich, was damals einigen Zuschauern sauer aufstiess. Derrick und Klein hauen sich herrliche Sprüche um die Ohren, generell ist die Sprache locker-flockig, ein bißchen frivol und sehr unterhaltsam. Und wenn sich Vohrer schon die Ehre gibt, dann wird auch geballert und es gibt auf die Fresse. Ja, sogar der sonst so besonnene Derrick haut einen Gauner um, weil dieser eine belanglose Beleidigung vom Stapel lässt. Der Spassfaktor ist sehr hoch, mir kommt es so vor, als hätten auch Tappert und Wepper jede Menge Freude bei den Dreharbeiten gehabt. Danke dafür, lieber Alfred!

Sehr gut, Tendenz steigend! Zunächst dicke 8/10

***

Vom Ursprung her verdorben

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

13.01.2011 15:16
#54 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Hallo beisammen,

bin auch ein Freund von Ranglisten und gebe daher auch gerne meinen Senf zu Derrick ab.

Meine Rangliste der Derrick Box 1 gestaltet sich nach meiner kürzlich erfolgten Erstsichtung wie folgt:

1. Stiftungsfest
2. Waldweg
3. Nur Aufregungen für Rohn
4. Tod am Bahngleis
5. Johanna
6. Madeira
7. Hoffmans Höllenfahrt
8. Ein Koffer aus Salzburg
9. Mitternachtsbus
10. Paddenberg
11. Der Tag nach dem Mord
12. Alarm auf Revier 12
13. Pfandhaus
14. Zeichen der Gewalt
15. Kamillas junger Freund

Generelle Anmerkung dazu: Das Niveau ist insgesamt sehr hoch, und es ist eigentlich nichts wirklich schwach. Gerade die Plätze 8-12 geben sich punktemäßig nicht viel, und die Abstände sind hauchdünn, als etwas schwächer empfand ich nur die drei „Absteiger“ am Schluß, und die ersten sieben sind allesamt spitze!

Beste Grüße!

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

15.01.2011 02:47
#55 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Nachdem ich nun auch sämtliche Folgen der ersten Box gesehen habe, möchte ich ebenfalls eine Rangliste erstellen. Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen; das generelle Niveau ist beachtlich hoch; schlecht ist wahrhaftig keine Folge.

1. Madeira
2. Waldweg
3. Stiftungsfest
4. Alarm auf Revier 12
5. Nur Aufregungen für Rohn
6. Kamillas junger Freund
7. Tod am Bahngleis
8. Hoffmanns Höllenfahrt
9. Paddenberg
10. Pfandhaus
11. Mitternachtsbus
12. Ein Koffer aus Salzburg
13. Zeichen der Gewalt
14. Der Tag nach dem Mord
15. Johanna

Blap Offline




Beiträge: 1.128

16.01.2011 23:46
#56 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 2 (Folgen 16-30)

Folge 20 - Schock (Deutschland 1976)

Dr. Schöller (Dieter Eppler) verabschiedet sich von seiner Lebensgefährtin, bei der er mit seinem Sohn Ralf (Jörg Matthias Förster) zu Besuch war. In seinem Auto überrascht er einen Dieb, es kommt zu einer Auseinandersetzung, Schöller wird erschossen. Der Täter Alfred Recke (Vadim Glowna) ergreift die Flucht, der kleine Ralf hat den Mord genau beobachtet, was auch Recke nicht entgangen ist. Recke arbeitet für den schmierigen Lusseck (Dirk Galuba), welcher polizeilich seit einiger Zeit bekannt ist. Als Derrick von Lusseck eine Liste mit dessen Mitarbeiten verlangt, gerät der Gauner unter massiven Druck. Recke berichtete von dem Jungen, der die Tat mit angesehen hat, Lusseck will das Problem endgültig aus der Welt schaffen...

"Schock" bietet mit Vadim Glowna einen tragischen Täter an, der letztlich zweifach einen unbezahlbaren Preis für seine Verfehlungen entrichten muss. Dirk Galuba ist aktuell gut im Geschäft, er gehört zum Stammpersonal der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe", die seit einigen Jahren sehr erfolgreich läuft. Dieter Eppler hat leider nur einen kurzen Auftritt, Karin Baal sehen wir als Ehefrau von Recke (Glowna). Jan Hendriks ist erneut in einer kleinen Rolle zu sehen, Günther Stoll als dritter Mann hinter Tappert und Wepper. Johanna von Koczian taucht wieder als Freundin Derricks auf, die beiden haben unterhaltsame Szenen miteinander, Koczian wird darüber hinaus in die Hamdlung einbezogen. Wie so oft, erfreut die Folge mit einer erstklassigen Besetzung.

Bei Folge 19 (Tote Vögel singen nicht) haute Regisseur Alfred Vohrer ordentlich auf den Putz. Auch bei Folge 20 baut er auf bewährtes Personal, mit dem er teilweise schon in der Wallace Arä zusammenarbeitete. Doch Vohrer lässt die wilde Wutz dieses Mal nicht von der Leine. Im Gegensatz zu Folge 19, wirkt diese Episode weitaus ruhiger, trockener und "seriöser". Doch Vohrer ist ein Regisseur, der immer dann besonders gut ist, wenn er sich in "Sex & Crime" suhlen darf. Zunächst mutet "Schock" fast ein wenig dröge an. Doch die bitterböse Tragödie, die einen der "Bösewichter" eiskalt erwischt, wertet die Folge ungemein auf. Im Finale kann Vohrer dann doch nicht aus seiner Haut, eine Prise Geballer und Krawall poltern über den Bildschirm. Während der letzten Minuten kommt interessante Musik zum Einsatz, leider nur in geringer Dosierung.

Knappe 7/10 (gut)

***

Vom Ursprung her verdorben

Blap Offline




Beiträge: 1.128

21.01.2011 02:49
#57 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Kleiner Zwischenruf an die Sammler!

Bei Amazon.de gibt es die Derrick-Boxen 1-7 momentan zum Stückpreis von je 13,97 €!

***

Vom Ursprung her verdorben

StefanK Offline



Beiträge: 936

23.01.2011 16:28
#58 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Habe mir neulich die ersten beiden Derrick Boxen geholt und während ich mit dem Konzept der ersten Box nicht so wirklich warm geworden bin, gefällt mir die zweite Box schon besser. Bei der Gelegenheit habe ich mal eine Frage an die Experten. In der zweiten Box gibt Derrick teilweise erfreulich viel Gas (fast im Perrak-Stil). Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, nimmt das irgendwann ab und wird recht behäbig. Mich würde daher interessieren, wo da ungefähr der Bruch ist. Oder anders gefragt, welche der Boxen kann / sollte man sich zulegen, wenn einem die zweite gut gefallen hat. Das aktuelle Media-Markt-Angebot ist doch recht verlockend ...

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

23.01.2011 16:38
#59 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

3 und 4 kannst du bedenkenlos kaufen, die 5. fand ich sehr schwach, 6 fängt gut an (3 Folgen), baut dann leider wider ab ...

Die Folgen der 7. Box dagegen waren richtig gut und auch mit der 8. bin ich zufrieden.

Happiness IS the road! (Marillion)

Georg Offline




Beiträge: 3.263

23.01.2011 17:08
#60 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Ich schaue mir seit einigen Monaten die Derrick-Episoden von Folge 1 bis Folge 281 nochmals quer durcheinander an. Bis Folge 170, 180 gibt es in meinen Augen nur wenige wirklich schwache Folgen. Danach beginnen die reineckerschen Psychogeschichten allerdings die Oberhand zu gewinnen und die wirklich guten Folgen werden rar.

Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | ... 66
 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz