Zitat von Havi17 im Beitrag #627Nach Sichtung von bisher 2/3 der Kommissar Folgen, die ich mir früher nie ansah, weil mir diese zu Kammerspielartig waren, halte ich "Drei Tote reisen nach Wien" neben "Tod im Transit" wegen o.g. Hintergrund für die besten Folgen.
Stimmt. "Tod im Transit" könnte ebenfalls fast nahtlos an der Themsetoten anknüpfen.
Ein paar neue Eindrücke von meinem "Kommissar-Marathon".
Brynych ist der Alfred Vohrer des Kommissars. Wozu letzterer allerdings 14 Filme brauchte, genügen ersterem 4 Folgen. Debüt mit einem schaurig-eindrucksvollen Krimi bis es dann schließlich irgendwann total über die Stränge schlägt (ich werde nie weder die ersten Takte von "A Banda" hören können, ohne in einen Schreikrampf zu verfallen) und schließlich in einem späten, soliden Achtungserfolg mündet.
Zum Glück wurde Brynych nicht die Gelegenheit gegeben, die Serie so totzureiten wie mit Vohrer bei Wallace geschehen. Hingucker sind die Brynychs aber allemal.
Die bisher enttäuschendste Folge ist für mich "Besuch bei Alberti". Der Beginn ist stark und macht richtig Lust auf mehr, nur damit der Fall am Ende durch simples Zuhören zu seinem unlogischen Ende kommt. Warum die Polizei niemanden fragt, wo er zum Tatzeitpunkt gewesen ist, erschließt sich natürlich auch am Ende, wenn sich herausstellt, dass so gut wie alle Verdächtigen bei Alberti waren. Keine guten Ideen für Pseudo-Alibis gehabt, Herr Reinecker? Man kann es sich natürlich auch leicht machen.
Und da wir beim Wallace der Woche gerade bei den sieben Schlössern sind: Ellen Umlauf hätte ich mir nach der Folge "Ende eines Tanzvergnügens" auch sehr gut als Emily Cody vorstellen können.
Zitat von Count Villain im Beitrag #632Brynych ist der Alfred Vohrer des Kommissars. Wozu letzterer allerdings 14 Filme brauchte, genügen ersterem 4 Folgen. Debüt mit einem schaurig-eindrucksvollen Krimi bis es dann schließlich irgendwann total über die Stränge schlägt (ich werde nie weder die ersten Takte von "A Banda" hören können, ohne in einen Schreikrampf zu verfallen) und schließlich in einem späten, soliden Achtungserfolg mündet.
Hehe, ja, das ist so. Leider wurde auch Brynych mit den Jahren bei Derrick und dem Alten erheblich konformer. Einige typische Brynych-Effekte (Spiegel, Blick in die Kamera) blieben zwar bis zum Schluss. Jedoch hat er in späteren Jahren nie wieder sowas Wunderbares wie den "Tod einer Zeugin" vollbringen (manch' einer würde sagen: verbrechen) dürfen. Einige frühe Derricks wie beispielsweise "Alarm auf Revier 12" haben aber durchaus auch einiges an Brynych-Flair. Oder auch "Der Spieler" aus dem Alten. Man kann sich dann letztlich aussuchen, ob Brynych den Zuschauer besser mit Vicky Leandros oder mit Leonard Cohen zermürbt hat!
Ich bin bei meinen Kommissar-Sichtungen mittlerweile bei Folge 39 angelangt. Und ebenso wie Gubanov empfand ich die Folgen 36 bis 38 als eine Art Talsohle.
Lässt mich "Tod eines Ladenbesitzers" trotz unterhaltsamer Leistung von Curt Bois den Kopf über das unlogische Unvermögen der Polizei, das zweite Opfer zu beschützen, schütteln, so "Die andere Seite der Straße" große Erwartungen auf, um sie am Ende der Folge wie eine Seifenblase platzen zu lassen. Die Lilli-Palmer-Festspiele "Grau-roter Morgen" wecken indes Erinnerungen an die frühere Star-Folge mit Maria Schell. Nur dass ich Frau Schell ihren Charakter gänzlich abgenommen habe und bei Frau Palmer nie das Gefühl losgeworden bin, dass da eine Schauspielerin eine Rolle spielt. Es bleibt, trotz aller schauspielerischen Meriten, ein Beigeschmack von Künstlichkeit.
Immerhin weiß ich jetzt, wie sich die ganzen Gräfin-Kritiker fühlen, die Lil Dagovers Spiel zu theatralisch finden.
"Als die Blumen Trauer trugen" zeigt dann schließlich, wie man ein Musikstück in eine Krimiserienfolge einfügen kann, ohne dass es beim Zuschauer selbst zu Mordgedanken führt. Sieh und lerne, Zbynek Brynych!
Gerade eben gesehen: "Ein Amoklauf". Eine wirklich hervorstechende Folge der Serie. Eine Folge quasi ohne den Kommissar und es fällt einem gar nicht auf, bzw. erst in der Schlussszene. Das muss man erst mal schaffen!
Zitat von Gubanov im Beitrag #507Leider gelang es nicht, die eigentlich selbsterklärende Episode an dieser Stelle zu einem runden Ende zu bringen.
Ich bin ja ein etwas unkritischer Kommissar Seher ( ist einfach eine meiner Lieblingsserien)......aber Folge 38 ( Grau - roter Morgen ) führt sogar mich an die Grenze.Lilli Palmer im Verbund mit S.Sinjen .....Löwenmutti und Weltentrücktes Jammertier ( jaja Drogen ,ich weis aber beider Spiel geht mir nur auf den Nerv )
In Folge 39 versucht man ja wohl so ganz nebenbei einen Hit/Star zu schaffen ? Daisy Door mit ihrem trotzdem einzigen ? Charterfolg ist ja allgegenwärtig.Fast ein wenig zu aufdringlich.
Folge 49 - Amoklauf hat dagegen mit Emerson ,Lake +Palmer und T.Rex schon internationale Hits im Hintergrund.
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
15.02.2019 18:32
#637 RE: "Der Kommissar" (1969-1976), Kommentare zu den Folgen
Zitat von Gubanov im Beitrag #507Leider gelang es nicht, die eigentlich selbsterklärende Episode an dieser Stelle zu einem runden Ende zu bringen.
Was wäre für dich denn ein rundes Ende gewesen?
Das kann ich viereinhalb Jahre nach der Sichtung nun wirklich nicht mehr sagen. Ich habe die Folge insgesamt in sehr positiver, aber eben nur äußerst vager Erinnerung behalten.
In Folge 39 versucht man ja wohl so ganz nebenbei einen Hit/Star zu schaffen ?
Kann man so nicht sagen, sonst wäre der Titel wohl sofort nach der Ausstrahlung in den Läden gewesen. Das verzögerte sich damals aber. Weil der Song speziell für diese Kommissar-Folge geschrieben wurde, war das ZDF nicht bereit, die Aufnahme zur VÖ freizugeben. Peter Thomas musste deshalb mit der Interpretin nochmals ins Studio, um das Lied neu einzuspielen. Und da die Zeit drängte, griff man für die B-Seite auf einen bereits vorhandenen Instrumental-Titel zurück. Die Plattenfirma brachte das Ganze dann als "Schnellschuss" auf den Markt. Immerhin wurde es ein Nummer-1-Hit.
Interessant.......so genau hatte ich das garnicht mehr auf dem Schirm.(ist jetzt nicht unbedingt die Art Musik die mich nachhaltig begeistert)Trotzdem ist der Kommissar schon irgendwie richtungsweisend in sachen Musik/Hintergrundmusik .Meine Lieblingsfolge in Sachen Musik ist Folge 42 - Ein rätselhafter Mord -wo in der Kneipe wohl rund um die Uhr Creedence Clearwater Revival läuft ....da hätte ich dann auch verkehrt ( Kaffee Hände hoch oder nicht.
Bin mittlerweile bei der Folge "Tod eines Hippiemädchens" angelangt. Wenn dem Reinecker nichts mehr einfällt, ist der Täter anscheinend immer ein Mann, der Sex wollte, aber keinen bekommen hat. Wenn er das Motiv schon mehrmals in der Serie einbauen muss, dann aber doch bitte nicht so absurd wie hier.
Bei der Folge "Der Liebespaarmörder" sind mir zwei Merkwürdigkeiten aufgefallen:
1. Als am Anfang die Gäste und schließlich Christiane Krüger das Restaurant verlassen, regnet es nicht. Nachdem sie und ihr Freund in sein Auto gestiegen sind, erfolgt ein Umschnitt in die Totale. Das Auto fährt davon, und es regnet heftig. Bei den Szenen im Wagen laufen auch die Scheibenwischer. Als Christiane Krüger dann gegen 06:47 aus dem Wagen steigt, scheint es nicht mehr zu regnen, aber wieder im Wagen, laufen weiterhin die Scheibenwischer. Beim Umschnitt nach draußen regnet es (Geräusch, und die Scheiben sind naß). Als Christiane Krüger dann den Wagen verläßt und flüchtet, scheint sie aber nicht naß zu werden.
2. Beim Verlassen des Restaurants zu Beginn trägt Christiane Krüger immer noch ihr Kellnerinnen-Outfit mit flachen Halbschuhen, darüber einem Mantel. Auch bei der Flucht aus dem Wagen nach dem Mord kann man das sehen. Aber als sie von der Polizei nach Hause gebracht wird (ca. 11:38), trägt sie halbhohe Stiefel.
Kleinigkeiten, gewiß, aber doch irritierend genug mich zum mehrmaligen Zurück- und vorspulen zu veranlassen.
Die BESTE deutsche Krimiserie der Nachkriegszeit, bin seit 1992, als fast 16 jähriger, Fan der genialen Serie, als ich sie, 1992, in der "ZDF"-Wiederholung damals auf VHS aufgenommen hatte!!!.
Mittlerweile habe ich die geniale Box...die drei fehlenden Folgen, "Anonymer Anruf", "Das goldene Pflaster" und der "Mord an Dr. Winter", die aus juristischen und rechtlichen Gründen leider nicht auf der Box erschienen waren, habe ich 2019/2020, per "ZDF"-Mitschnitt, für 40 Euro pro Folge, anfertigen lassen, denn halbe Sachen stelle ich mir nicht ins Regal!!!.
Eine geniale Serie, zum immer wieder anschauen!!!.
Ich teile Deine Leidenschaft für den Kommissar. Was mich indes ein wenig wundert: wie definierst Du Nachkriegszeit? Oder anders gefragt: welche Serien waren denn vorher (dürfte es ja kaum geben) oder später besser Deiner Ansicht nach? Ich frage nur rein aus Interesse, weil sich mir die Einschränkung „der Nachkriegszeit“ so noch nicht recht erschließt. 😉
"Bezirksverwaltung der K" gefällt mir besser, intelligentere Dialoge, kein Kammerspiel und mehr Humor. Ist allerdings keine deutsche Krimiserie und wurde für das Fernsehen der DDR synchronisiert.
Hier einmal meine Liste mit 0 (schlecht) bis 10 (hervorragend) Punkten. Folgen ohne Punkte schaue ich mir in den nächsten Wochen erneut an. Zusammenfassend muss man sagen, dass die ersten 60 Folgen ihr Niveau auf sehr hohem Level haben und die letzten 37 Folgen dann bis auf einzelne Ausnahmen etwas nachlassen.
Drei Tote reisen nach Wien 10 Der Moormörder 10 Tod eines Ladenbesitzers 10 Traum eines Wahnsinnigen 10 Die Tote im Park 10 Der Tennisplatz 10 Rudek 10 Tod eines Buchhändlers 10 Ein Playboy segnet das Zeitliche 10 Toter Herr im Regen 9 Das Messer im Geldschrank 9 Die Pistole im Park 9 Besuch bei Alberti 9 Lisa Bassenges Mörder 9 Der Tod des Herrn Kurusch 9 Fluchtwege 9 Das Ende eines Humoristen 9 Sommerpension 9 Tod im Transit 9 Ratten der Grosstadt 8 Der Tod fährt 1. Klasse 8 Geld von toten Kassierern 8 Tod einer Zeugin 8 In letzter Minute 8 Messer im Rücken 8 ... wie die Wölfe 8 Der Mord an Frau Klett 8 Anonymer Anruf 8 Ende eines Tanzvergnügens 8 Die Anhalterin 8 Lagankes Verwandte 8 Schwester Ignatia 8 Tod eines Schulmädchens 8 Toter gesucht 8 Mykonos 8 Blinde Spiele 8 Tod eines Hippiemädchens 8 Der Tod von Karin W. 8 Ein Mädchen nachts auf der Straße 8 Herr und Frau Brandes 8 Die Tote im Dornbusch 7 Die Schrecklichen 7 Die Waggonspringer 7 Auf dem Stundenplan: Mord 7 Das Ungeheuer 7 Parkplatz-Hyänen 7 Dr.Meinhardt's trauriges Ende 7 Die kleine Schubelik 7 Ein Amoklauf 7 Die Nacht, in der Basseck starb 7 Der Geigenspieler 7 Ein Funken in der Kälte 7 Ein Mädchen meldet sich nicht mehr 6 Keiner hörte den Schuß 6 Schrei vor dem Fenster 6 Tod eines Klavierspielers 6 Tödlicher Irrtum 6 Der Tote von Zimmer 17 6 Die andere Seite der Straße 6 Grau-roter Morgen 6 Als die Blumen Trauer trugen 6 Kellner Windeck 6 Ein rätselhafter Mord 6 Überlegungen eines Mörders 6 Das Komplott 6 Schwarzes Dreieck 6 Sonderbare Vorfälle im Hause von Professor S. 6 Eine Kugel für den Kommissar 5 Der Papierblumenmörder 4 Das goldene Pflaster 4 Sturz aus großer Höhe 3 Domanns Mörder Ein Anteil am Leben Die Nacht mit Lansky Spur von kleinen Füßen Drei Brüder Tod eines Landstreichers Mit den Augen eines Mörders Im Jagdhaus Sein letzter Coup Ohne auf Wiedersehen zu sagen Schwierigkeiten eines Außenseiters Jähes Ende einer interessanten Beziehung Der Segelbootmord Der Liebespaarmörder Traumbilder Am Rande der Ereignisse Warum es ein Fehler war, Beckmann zu erschießen Ein Mord auf dem Lande Der Mord an Doktor Winter Die Kusine Noch zehn Minuten zu leben Der Tod des Apothekers Fährt der Zug nach Italien? Mord nach der Uhr Eine Grenzüberschreitung Der Held des Tages