• Das Wirtshaus von Dartmoor(Deutschland 1964) - Ständig flüchten Sträflinge aus dem Zuchthaus Dartmoor. Bisher konnte die Polizei keinen Entflohenen aufgreifen, die Straftäter verschwinden allesamt spurlos. In der Nähe der Strafanstalt liegt das Wirtshaus Dartmoor Inn, in dem sich ein Bursche namens Anthony Smith (Heinz Drache) eingemietet hat. Inspektor Cromwell (Paul Klinger) trifft im Zuge seiner Ermittlungen immer wieder auf Smith, der sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen hat ...
Rialto feierte mit zahlreichen Edgar-Wallace-Filmen grosse Erfolge, dies rief andere Produzenten auf den Plan. "Das Wirtshaus von Dartmoor" schwimmt auf der "Wallace-Welle" mit, übt sich in routinierter Bedienung der Zeilgruppe. Regisseur Rudolf Zehetgruber verzichtet zwar nicht auf übliche Schauwerte, baut aber nicht konsequent auf Nebel und Moor. Schade, denn die Charaktere sind nicht wirklich interessant angelegt, daran ändert auch die Mitwirkung bekannter Gesichter nichts. So lassen mich die Motive der Akteure eher unberührt, lediglich Ingmar Zeisberg kann fesseln, gefällt als ruchlose Kellnerin Evelyn Webster.
Brauchbare Unterhaltung für Fans, Einsteiger und Gelegenheitsglotzer halten sich an die Standards aus dem Hause Rialto. Mir liegt die DVD von Pidax vor, karge Ausstattung und recht glatt gebügeltes Bild, für den geforderten Preis (unter 10€) in Ordnung.
6/10 (obere Mittelklasse)
• Night of the Creeps(USA 1986) - Die Handlung dieses kleinen "Achtziger-Jahre-Horror-Klassikers" dürfte bekannt sein, fieses Geschleim wirbelt den Campus kräftig durcheinander. Fred Dekker huldigt dem Genre, b(r)aut aus diversen Versatzstücken ein äussert schmackhaftes Menü zusammen. Hier stimmt gewissermaßen alles, tolle Atmosphäre, stilsicher gewählte Kulissen/Schauplätze, liebevoll verbratene Klischees, herrlicher Humor und Mettgut in angemessener Dosis und Würze. Sämtliche Hauptfiguren kommen sehr knuffig rüber, Star ganz klar der großartige Tom Atkins! In der Rolle des grantigen Bullen Ray Cameron, sorgt der geschätzte Herr Atkins ständig für gute Laune.
Auf der BD aus den USA ist der Director's Cut enthalten, das Ende der Kinofassung ist im Bonusmaterial zu finden (mir gefallen beide Varianten sehr gut). Gute Qualität und interessante Extras, ich bin mit der Blu-ray sehr zufrieden, klarer Kaufzwang!
8,5/10 (sehr gut bis überragend)
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Auch Halloween H20(USA 1998) fand mal wieder den Weg in meinen Player, Handlungseinblicke wegen Spoilergefahr veboten. Der von Steve Miner inszenierte Streifen, spielt zwanzig Jahre nach "Halloween" (1978) und dessen Weiterführung "Halloween II – Das Grauen kehrt zurück" (1981), ignoriert alle anderen Fortsetzungen. Mir gefiel "H20" bereits Ende der neunziger Jahre, mit jeder Sichtung gewinnt der Flick hinzu. Wer keine Lust auf die -IMHO starken- Teile 4-6 verspürt, bekommt mit Halloween 1, 2 & 7 eine sehr gut funktionierende Trilogie geboten, inklusive unserer geliebten Scream-Queen Jamie Lee Curtis.
In meiner Sammlung befindet sich die DVD-Erstauflage von 1999, welche noch immer ein erstaunlich gutes Bild bietet (verglichen mit anderen Scheiben aus der frühen Phase der DVD-Ära).
Sonne, Sylt und kesse Krabben BRD 1971 Mit Christine Schuberth, Achim Strietzel, Maria Körber, Wolfgang Gruner, Rose Renée Roth, Gerhard Bormann, Klaus-Hagen Latwesen, Ingrid Steeger, Eric Wedekind, Monica Marc, Horst Heuck, Hans Irle, Ina Lane, Monika Rohde, Jörn Hinck, Gaby Glöckler und Sigrid von Richthofen. Buch: Peter M. Thouet & Michael Haller Regie: Jerry Macc
Ein Hoch auf den Heimatkanal! Der über Sky zu empfangene Pay-TV-Sender wandelt am späten Freitagabend regelmäßig auf den Spuren von RTL und Sat. 1 und zeigt jene bumsfidelen Erotikklamotten, die in den Neunziger Jahren zu den Standards des Nachtprogramms des deutschen Privatfernsehens gehörten. Und heute blieb ich dort irgendwie hängen, war schon vom Titelsong "Nackedi, Nackedu, Nackedeideidei" völlig geflasht; ich konnte und wollte nicht mehr umschalten. Bekannte Namen im Vorspann - Peter M. Thouet - hat der nicht auch am Skript von "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" mitgeschrieben? Produzierende Firma - die Allianz Film von Heinz Willeg, immerhin auch für die Jerry-Cotton-Filme verantwortlich. Weltvertrieb: Export Film - Wallace-Feeling! Und ja - Sigrid von Richthofen gehört zum Cast. Doch halt! Die Credits führen sie als Sigitt (!) von Richthofen auf. Böse Absicht oder genial frivoler Gag? Spätestens als die damals immerhin schon 73-jährige Dame dann im Hotelpool blankzieht, erübrigt sich die Antwort. Auch Burgschauspielerin Rose Renée Roth irrt durch die Sylter Kulisse und darf einer jungen Dame den Uralt-Kalauer: "Sie sind aber gut zu Vögeln" hinterherrufen. Auf eine irgendwie zu definierende Handlung wird dankenswerter Weise verzichtet; die würde ja sowieso nur von den zahlreichen mehr oder weniger knackigen Frauenkörpern ablenken. Da "Sonne, Sylt und kesse Krabben" aber auch als Ode an die FKK-Kultur des Nordseeeilands konzipiert wurde, wird dem Zuschauer (leider) das ein oder andere männliche Gehänge nicht vorenthalten. Sei's drum - 76 vergnügliche Minuten gingen allzu schnell vorbei. Gut, dass ich vorher schon zwei Bier getrunken hatte.
Marti (Linda Blair) stellt sich dem Aufnahmeritual einer Studentenverbindung, an ihrer Seite müssen Denise (Suki Goodwin), Jeff (Peter Barton) und Seth (Vincent Van Patten) die Prüfung bestehen. Verbindungschef Peter (Kevin Brophy) stellt den flotten Vierer vor eine gruselige Herausforderung. Sie sollen die Nacht in einem alten Anwesen verbringen, über das man sich fürchterliche Schauergeschichten erzählt. Freilich haben Peter und seine Helfer bereits kleine Überraschungen vorbereitet. Während sich die Prüflinge ein wenig näherkommen, startet Peter die kleine Horrorschau samt Lautsprechern und sonstiger Effekthascherei. Noch ahnt niemand etwas von der tatsächlichen Bedrohung, in den alten Gemäuern lauert ein schreckliches Geheimnis, bald greift das Grauen erbarmungslos nach den Anwesenden ...
Regisseur Tom DeSimone liefert mit "Hell Night" einen Beitrag zur Slasher-Welle der frühen achtziger Jahre ab. Sofort werden wir mit Klischees bombardiert, stürzen ins Getümmel einer wilden Studentenfete. Selbstverständlich baut die Zeichnung der Charaktere auf bewährte Schablonen, hier punkten die Darsteller allerdings durch recht ordentliche Leistungen, tragen gekonnt (überwiegend) debile Dialoge vor. Ihr kennt das Spiel, wer sich Sex und Drogen hingibt, der hat meist verdammt schlechte Überlebenschancen, steht ganz oben auf des Killers Speiseplan. Für Abwechslung sorgt das als Hauptschauplatz gewählte "Fast-Spukschloss", welches einen angenehmen Hauch klassische Gruselstimmung verbreitet, auch die Kostüme der zentralen Akteure wurden entsprechend gestaltet, vor allem Linda Blairs Outfit. "Hell Night" verlässt sich auf das solide Fundament aus stilvollen Kulissen, Kostümen und fähigen Schauspielern, die Kameraarbeit von Mac Ahlberg und ein angenehmes Erzähltempo. Bitte erwartet kein hektisches Schlachtfest, das Gaspedal wird nur selten ins Bodenblech geprügelt, Mettgut klatscht in gemäßtiger Dosierung aufs Parkett.
Linda Blair beschäftigt mich immer wieder. Irgendwie passt Frau Pausbäckchen so gar nicht in mein Beuteschema, dennoch fühle ich mich -auf seltsame Art- angezogen und bin stets fasziniert. Einmal mehr bin ich unsicher, spielt Linda großartig, ist ihre Leistung ein schlechter Witz, wieso, weshalb, warum? Egal, unsere Heldin schreit und kämpft sich ihren Weg durchs Grauen, bleibt unbestiegen und befummelt lieber Autos als Kerle (unfassbar, wieso mag ich dieses Weib?). Kein Slasher ohne Bitch, Suki Goodwin räkelt sich bestrapst auf der Rappelbude, gehört zu den sympathischen Vertreterinnen der Gattung Slasher-Schlampen. Allzu gern würde ich mit ihr zwischen die Laken gleiten, diesen Job hat sich bereits Vincent Van Patten unter den Prügel gerissen, er macht uns den großmäuligen Draufgänger. Peter Barton steht Linda Blair als braves Bürschlein zur Seite, vermutlich mit schlaffem Riemen, Hauptsache die Fönfrisur übersteht alle Attacken, Schaumfestiger sei gepriesen! Kevin Brophy überschätzt seine Mittel, unterschätzt die lauernde Gefahr. Tja, Obermacker von Studentenverbindungen haben es (nicht nur) im Slasher nicht leicht. Erstaunlich, alle Gestalten sind sympathisch, weder Großmaul noch Obermotz nerven, Heldin und Bitch bleiben zu jeder Zeit liebenswert, beinahe wünscht man dem Killer die Pest an den Hals, beinahe ...
Klischee trifft Klischee, angereicht durch traditionelle Gruselelemente, angenehme Damen und Herren schwimmen im Blutsüppchen umher, solides Handwerk hält das Spektakel auf Kurs. Zu den Klassikern des Genres kann "Hell Night" kaum gerechnet werden, dem Fan wird angenehme Unterhaltung geboten, Linda Blair geht sowieso immer (und ich weiß noch immer nicht warum).
CMV zeigt den Film auf einer brauchbaren DVD, die gleiche Scheibe wurde alternativ von X-Rated/Red River veröffentlicht. Ergo liegen diverse Verpackungsvarianten vor, während Bonusmaterial leider nur in kleiner Menge am Start ist. Muss nicht in jeder Horrorsammlung stehen, Fans dürfen ohne grössere Bedenken zugreifen, ich bin mit der Scheibe überwiegend zufrieden.
• Ein Kind zu töten...(Spanien 1976) - Evelyn (Prunella Ransome) und Tom (Lewis Fiander) sind aus England angereist, das glückliche Ehepaar möchte in Spanien einen entspannten Urlaub verbringen. Während der Hauptsaison herrscht jede Menge Trubel, ergo besuchen die Urlauber eine kleine Insel. Seltsamerweise scheint das Eiland fast menschenleer, am beschaulichen Hafen trifft das Paar lediglich auf wenige spielende Kinder, im nahen Dorf ist zunächst kein Bewohner aufspürbar. Was geht auf Almanzora vor?
"¿Quién puede matar a un niño?" des aus Uruguay stammenden Regisseurs Narciso Ibáñez Serrador ist ein äusserst beeindruckender Film. Kein auf wüste Schauwerte angelegter Reißer, sondern ein gnadenlos zupackendes Werk, ein nachdenklich stimmendes Werk. Kinder werden zur tödlichen Bedrohung, die warme Sonne über dem Mittelmeer bietet keinen Schutz, hier benötigt der Horror keine finstere Nacht oder modrige Gruft. Wie weit würden wir gehen, um das Leben unseres Partners (und unser eigenes Leben) zu retten? Ich vermag diese Frage weder zu beantworten, noch verspüre ich Neugier auf eine Situation, die eine Beantwortung dieser elementaren Frage nötig werden lässt. Zurück zum Film, welcher sehr von der prächtigen Kameraarbeit des großartigen José Luis Alcaine profitiert. Jede Einstellung sitzt perfekt, obschon an unterschiedlichen Schauplätzen gedreht, zerfällt das Bild der Insel nie in zusammenhanglose Einzelteile. Alcaine kommt im Bonusbereich der DVD zu Wort, er attestiert dem Film Nähe zu Hitchcocks "Die Vögel" (1963) und Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" (1968). Sicher keine unbrauchbaren Anhaltspunkte, dennoch greifen diese Vergleich nur zum Teil.
Frühere Auswertungen für den deutschen Markt ("Tödliche Befehle aus dem All") waren gekürzt, drückten dem Werk einen unpassenden Stempel auf, veränderten/zerstörten die Kernaussage. Bildstörung hat den Film ungekürzt und unverfälscht in Deutschland veröffentlicht, die DVD ist in mehrfacher Hinsicht ein Freudenfest. Zunächst liegt "Ein Kind zu töten..." in erstklassiger Qualität vor, ferner gibt es interessantes Bonusmaterial (Interviews mit Regisseur und Kameramann) zu sehen, Bildergalerien und Trailer, ein informatives Booklet, gekrönt wird die Veröffentlichung durch die beiliegende Soundtrack-CD. Momentan ist die Erstauflage noch zum Normalpreis erhältlich, ich rate zum sofortigen Kauf! Alternativ gibt es eine Scheibe ohne Extras, die Erstauflage bietet jedoch deutlichen Mehrwert, daher sollte die Entscheidung keine Schwierigkeiten bereiten. Gehört in jede Sammlung!
Dicke 8,5/10 mit steigender Tendenz (sehr gut bis überragend)
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Vorgestern habe ich mich am ersten Film der Kommissar X Reihe gelabt, bereits der Auftakt "Jagd auf Unbekannt" sorgt für gute Laune. In der Box von Koch Media/Anolis sind sechs der sieben Streifen enthalten, nach Genuß aller Filme gibt es ein kurzen Überblick meinerseits, ich freue mich auf die in Fahrt kommende KX-Sause.
Lady Frankenstein(Italien 1971, Originaltitel: La figlia di Frankenstein)
Baron Frankenstein (Joseph Cotten) und seinem Gehilfen Dr. Charles Marshall (Paul Muller) gelingt das Unfassbare, die Belebung eines aus Leichenteilen gebastelten Geschöpfs! Leider ist diese Kreatur von wenig freundlicher Art, so wird der emsige Baron zum ersten Opfer seiner eigenen Kreation. Der Unhold ergreift die Flucht, drangsaliert nun die Bevölkerung des Umlandes. Tania Frankenstein (Rosalba Neri), Tochter des Leichenflickers, macht sich daran ein weiteres Wesen zu erschaffen, mit eiskalter Berechnung nutzt sie Dr. Marshalls Zuneigung aus. Kann der zuständige Gesetzeshüter Captain Harris (Mickey Hargitay) weitere Todesfälle verhindern ...???
Aus Italien stammt diese schöne Variation der Geschichte um Baron Frankenstein und dessen Umtriebe. In stimmungsvollen Kulissen tummeln sich zahlreiche bekannte Gesichter, für Fans des italienischen/europäischen Genrekinos ein wahres Freudenfest. Star des Streifens ist freilich die phantastische Rosalba Neri, welche der Titelfigur nicht nur ein wunderschönes Gesicht schenkt, sondern vor allem als zielstrebige und rücktsichtlose Fanatikerin in Erinnerung bleibt. Joseph Cotten darf den Auftakt dominieren, Paul Muller verfällt der Tochter seines Mentors. Cotten und Muller stehen jedoch nicht nur in Rosalba Neris Schatten, sie werden auch von Herbert Fux und Mickey Hargitay übertroffen. Fux glänzt als schmieriger Leichendieb, Hargitay als unnachgiebiger Polizist, der sich wie ein Terrier in den Fall verbissen hat. Peter Whiteman stampft als Monster durch die Landschaft, liefert herrlich groteske Fratzen. Offenbar ohne bestimmte Vorlieben stellt das Monster seinen Opfern nach, wer ihm gerade vor die Griffel kommt hat Pech. Weitaus klarer sind Lady Frankensteins Motive, legendär ihr Ritt auf dem beschränkten Knecht, aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Die DVD bietet zwei Fassungen des Films an, die US-Kinofassung und eine längere internationale Version. Zugegeben, die lange Fassung wurde etwas lieblos erstellt, insgesamt kann ich mit der gebotenen Qualität gut leben. "Lady Frankenstein" ist ein wundervoller Gruselstreifen, gekrönt durch Rosalba Neri, die eine der besten Vorstellungen ihrer Karriere abliefert!
The Velvet Vampire(USA 1971, Originaltitel: The Velvet Vampire)
Susan Ritter (Sherry Miles) und ihr Gatte Lee (Michael Blodgett) treffen in der Stadt auf die attraktive Diane LeFanu (Celeste Yarnall). Sofort ist Lee von der schönen Frau angetan, wenig später folgt das Paar einer Einladung seitens Diane. Mitten in der Wüste residiert Diane abseits des Trubels, in ihrem schicken Anwesen lässt es sich gut leben, zumindest auf den ersten Blick. Zwischen Lee und der Gastgeberin knistert es gewaltig, in den Nächten werden Lee und Susan von seltsamen Träumen heimgesucht. Welches Geheimnis lauert hinter Dianes reizvoller Fassade ...???
Regisseurin Stephanie Rothman nimmt uns mit auf einen bunten Trip. "The Velvet Vampire" kommt hippiesk und psychedelisch angehaucht daher, dazu glimmt wohlige Erotik auf, hier und da durch morbide Momente gekontert. Sicher kann die Story keine neuen Maßstäbe bieten, dies ist nicht nötig, die Stärke des Streifens liegt in seiner durch und durch prickelnden Atmosphäre, eine wohlige Zeitreise in das schönste Jahrzehnt der Filmgeschichte. Celeste Yarnall regt meine Phantasie an, ihre Diane LeFanu bleibt nicht auf Ruchlosigkeit und Boshaftigkeit beschränkt, sondern wird ebenso von Einsamkeit und Sehnsucht gepeinigt. Mutet Susan zunächst wie ein wehrloser Spielball an, darf Sherry Miles ihr später zu ungeahnter Energie, Kreativität und Durchsetzungsvermögen verhelfen. Im Finale verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse, wirbeln Opfer- und Täterrollen durcheinander. Jean Rollin war der Meister des erotischen Vampirfilms, mit "The Velvet Vampire" beackert eine talentierte Dame das Feld, eine schöne und äusserst angenehme Entdeckung!
Die DVD-Präsentation ist gut gelungen, vor allem die kräftigen Farben der Kleidung kommen ansprechend zum Vorschein.
Im Set namens "Vampires, Mummies & Monsters" sind weiterhin "Grotesque" und "Time Walker" enthalten, zu denen ich nach erfolgter Sichtung ein paar Zeilen schreiben werde. Bereits "Lady Frankenstein" und "The Velvet Vampire" rechtfertigen den Kauf, daher spreche ich gern eine dicke Empfehlung aus. Beide Flicks bewerte ich mit 7/10 (gut). In Gedanken addiere ich etliche Wohlfühl- und Knuffigkeitspunkte, gönnt euch diese liebenswerten Vollsuhlen!
SKYFALL (Blu-Ray): Optisch ein echter Genuß! Bei meiner Meinung zum Film bleibe ich aber. Besser als EIN QUANTUM TROST aber an CASINO ROYALE kommt er bei weitem nicht ran. Bei mir landet der Film im Mittelfeld.
Mit Günter Strack, Liselotte Pulver, Barbara Auer, Siemen Rühaak, Ulrich Matschoss, Despina Pajanou, Liesel Christ, Hans Korte, Nikolaus Paryla, Buddy Elias, Gerd Baltus, Helmut Zierl, Gerhard Olschewski, Karin Heym, Claudia Knichel, Peer-Levin Kröger, Dieter Eppler, Martin May, Louise Martini, Wolfried Lier, Karin Baal, Hannes Kaetner, Udo Vioff, Vera Tschechowa, Fiona Coors, Günter Mack, Martin Semmelrogge, Stefan Behrens, Hans Peter Korff, Alexander May, Rainer Basedow, Ingeborg Lapsien uva. Buch: Michael Baier Regie: Hartmut Griesmayr
Die 1980er Jahre waren von einer langen Reihe überaus erfolgreicher ZDF-Serien geprägt, in die sich "Mit Leib und Seele" nahtlos einfügte. Im Gegensatz zu seiner Adels- und Bierbrauer-Soap "Das Erbe der Guldenburgs" verhandelt Autor Michael Baier hier die Alltagsprobleme "gewöhnlicher" Leute - am Beispiel der Bewohner der fiktiven hessischen Kleinstadt Eberfeld, im Speckgürtel von Frankfurt am Main gelegen. Dorthin verschlägt es den Theologen Adam Kempfert (Günter Strack), der für die Stelle des Gemeindepfarrers seinen hochdotierten, aber stinklangweiligen Posten im bischöflichen Ordinariat aufgegeben hat. Kempfert nimmt sich der Sorgen und Nöte seiner Schäfchen an - und diese sind wahrhaftig breit gefächert. So ist der Fortbestand des größten Arbeitgebers im Ort - der Dannecker-Werke - gefährdet, da Vater (Ulrich Matschoss) und Tochter (Despina Pajanou) Dannecker sich über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens uneinig sind. Profan erscheint dagegen das Buhlen um Gemeindemitarbeiterin Annemarie Bieler (Barbara Auer), in die sich sowohl der schüchterne Organist Friedhelm Haug, als auch der selbstbewusste Unternehmensberater Leo Busche (Siemen Rühaak) verguckt haben. Es sind dies die beiden Haupthandlungsstränge der ersten Staffel, aber natürlich gibt es innerhalb der einzelnen Episoden auch kleinere Dramen, denen sich Pfarrer Kempfert all seine Kraft und Anstrengung widmet.
Nach seinem Ausstieg bei "Ein Fall für zwei" übernahm Günter Strack sofort eine neue, ganz auf ihn zugeschnittene Serienrolle - und tatsächlich kann er hier all seine Qualitäten als Volksschauspieler unter Beweis stellen. Man sieht ihm gerne zu, empfindet für seine Figur des Gutmenschen, der allerdings erstaunlich selten moralisiert, sofort Sympathie. Aber auch der Rest des Ensembles ist absolut hochkarätig. Beinahe verschenkt ist Liselotte Pulver als Schwester des Pfarrers, die sich dann auch folgerichtig nach gerade mal 8 der 13 Folgen unter fadenscheinigen Gründen aus dem Staub macht. Inszenatorisch liefert Routinier Hartmut Griesmayr zwar nur soliden Durchschnitt ohne Experimente, aber etwas anderes hätte zu dieser urdeutschen Art der Vorabendunterhaltung auch nicht gepasst.
Russlands Präsident Alexei Petrov (Hristo Shopov) ist Ehrengast bei einem Konzert in Moskau. Seine beiden jugendlichen Töchter begleiten ihn, der Botschafter der USA ist ebenfalls anwesend. Joe (Dolph Lundgren) ist Drummer einer aufstrebenden Rockband, welche vor dem Hauptact auftritt, der momentan sehr angesagten US-Sängerin Venus (Melissa Smith). Am Veranstaltungsort herrscht gute bis ausgelassene Stimmung, doch plötzlich taucht eine schwer bewaffnete Gruppe Fanatiker in der Halle auf. Unter Führung des durchgeknallten Oleg Kazov (Dave Legeno), richten die Terroristen ein grausiges Blutbad an, bringen den Präsidenten, dessen Töchter, den US-Botschafter und weitere Personen in ihre Gewalt. Joe bekommt davon zunächst nichts mit, er will eigentlich nur in Ruhe seinen Joint geniessen. Bald wird er jedoch mit gnadenlosen Geiselnehmern konfrontiert, um das eigene Leben kämpfend, fügt der wehrhafte Rocker Kazovs Truppe erste Verluste zu. Agent Kapista (Zahary Baharov) hat die Attacke überlebt, erweist sich nach und nach als zuverlässiger Partner, gemeinsam will man dem Terror Einhalt gebieten. Kazov stellt derweil irrsinnige Forderungen finanzieller Natur. Sein tatsächliches Motiv ist so simpel wie erschreckend, er will Rache für seine Eltern, für deren Tod er Präsident Petrov verantwortlich macht ...
Wenn Dolph Lundgren neben der Hauptrolle auch die Regie übernimmt, bekommt der begeisterte Fan exquisite Actionunterhaltung geboten. "The Defender" (2004), "The Mechanik" (2005), "Diamond Dogs" (2007), "Missionary Man" (2007) und "Icarus" (2010), ich möchte keine dieser vorzüglichen B-Action-Perlen in meiner Sammlung missen. Neben der Regie, arbeitete Lundgren bei "Command Performance" auch am Drehbuch mit, wie es teils bei den aufgezählten Werken bereits der Fall war. Erwartungsgemäß spielt die Sause bewährte Karten des Genres aus, wobei der Held in diesem Fall aus dem üblichen Raster fällt. Dolph stellt keinen Ex-Geheimdienstler, Ex-Cop oder ähnliches Gezücht dar, der von ihm verkörperte "Joe" war im Amiland Mitglied einer wüsten Biker-Gang, irgendwie hat es ihn nach Russland verschlagen. Den Drummer gibt er absolut überzeugend, man nimmt ihm den Rocker in jeder Einstellung ab, er liefert auch hinter der Schiessbude eine perfekte Vorstellung. Wie man es von Lundgren Werken jüngeren Datums kennt und liebt, vergisst der Schwede dabei nicht, stets eine kleine Dosis Selbstironie einfliessen zu lassen. Dolph präsentiert sich in sehr guter körperlicher Verfassung, in hervorragender Spiellaune, seine Regieabeit erwartungsgemäß ohne Schnörkel, den Nagel auf den Kopf treffend. Unser Held zeigt zunächst eine ausgeprägte Abneigung gegen Schusswaffen, wir erfahren ein wenig später warum, zuvor wird mit Drumsticks und blanken Fäusten einwandfrei gekillt. Schliesslich greift der Meister notgedrungen zur Wumme, rundet das Spektakel überzeugend ab. Bei der Besetzung der übrigen Rollen hat man ein glückliches Händchen bewiesen, obwohl Lundgren freilich unumstrittene Hauptattraktion bleibt. Wir haben z. B. Melissa Smith im Angebot, die glaubwürdig auf eingebildete Sanges- und Tanzdohle macht, später ihr wahres Gesicht zeigt. Herrlich die Szene in der Dolph sie fragt, warum sie so schlappe Discomucke macht, sie habe doch eine tolle Stimme. Darauf antwortet sie ganz locker: "Weil es mir einen 50-Millionen-Dollar-Deal eingebracht hat". Die Chemie zwischen dem gestandenen Actionhelden und der jungen Dame stimmt, ich würde diese Kombination gern erneut sehen. Dave Legeno mutet wie eine härtere Ausgabe von Jason Statham an, seine Darbietung als fanatischer Bösewicht macht extrem Laune. Hristo Shopov sticht als konsequenter Präsident hervor, Zahary Baharov fungiert als solides Helferlein für Dolph. Selbst die kleineren Nebenrollen sind ansprechend besetzt, bewährte anonyme Metzelmasse gibt es obendrauf.
"Command Performance" macht mit gesunder Härte Freude, Herr Lundgren weiß genau was der geneigte Fan gern sieht. Body Count und Geballer erreichen stattliche Ausmaße, immer wieder kommt es zu rustikalen Augenblicken. Lundgrens Film trifft genau den richtigen Ton zwischen bewährter Tradition und moderner Optik, er biedert sich nicht krampfhaft an, sondern wurde von echten Könnern an den Start gebracht. Der Plot weckt Erinnerungen an "Sudden Death" (1995) und "Die Hard" (1988), mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Vorgesichte der Hauptfigur ungewöhnlicher anmutet, wodurch ein wunderbar abgefahrener Unterton ständig präsent bleibt. Wie gut Lundgren sein Handwerk beherrscht, führte mir der Vergleich mit dem Partykracher "Phantom Kommando" (Commando, 1985) vor Augen, den ich gleich nach "Command Performance" in den Player legte. Arnolds Klassiker gehört zu meinen Lieblingsactionern aus den achtziger Jahren, IMHO muss sich Lundgrens Streifen keinesfalls dahinter verstecken (handwerklich ist Lundgrens Erguß gar weitaus souveräner). Klar, "Klassikerstatus" geht "Command Performance" (noch) ab, weiterhin ist das Publikum derartiger Filme heute viel kleiner (Nachtrag: Seit "The Expendables" wird dem Genre wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil, ich begrüße das ausdrücklich). Umso tiefer sollte sich der Actionfreak vor einem Mann wie Dolph Lundgren verneigen, der der Gruppe unverbesserlicher Süchtlinge den ersehnten Stoff anbietet, mit Liebe zum Detail sein Ding durchzieht.
Wegen der recht ruppigen Gangart, fiel der Film in Deutschland der Schere zum Opfer. Für die Freigabe ab 18 wurden mehr als dreissig (!!!) Schnitte angebracht, damit sind die deutschen DVD und Blu-ray Auswertungen leider völlig unbrauchbar. Schade, man hätte die ungekürtze Fassung mit SPIO/JK (oder ungeprüft) anbieten sollen, leider lässt Kinowelt die Fans im Regen stehen. Ich habe zur US-DVD gegriffen, diese ist ungekürzt und von ordentlicher Qualität. Die Dialoge sind gut verständlich, englische Untertitel werden optional angeboten (Nachtrag: Inzwischen steht zusätzlich die BD aus Großbritannien im Regal. Ordentliches Bild, dünne Ausstattung).
Lieber Dolph, ich möchte dir erneut für einen kurzweiligen, vergnüglichen und unterhaltsamen Filmabend danken. Du bist mein Held, bleib uns bitte noch lange in dieser Form erhalten! YOU ROCK!!!
Sehr gut = 8/10
Lieblingszitat:
"He's lost too much blood. He needs a doctor." "He needs a coffin."
Lisa (Linda Blair) und ihre Freundin Kathy (Donna Wilkes) sind mit dem Auto unterwegs zu Lisas Eltern. Deren Haus liegt in einer ruhigen Gegend, kurz vor dem Ziel werden die jungen Frauen von abgewrackten Punks belästigt. Glücklicherweise gelingt die Flucht vor den Irren, Lisas Eltern begrüßen ihre Tochter und deren Freundin sehr herzlich. Mitten in der Nacht bricht unvermittelt das Grauen über die Familie und deren Gast her, die Punker haben sich Zutrifft verschafft und drangsalieren alle Anwesenden. Es kommt zu tödlichen Übergriffen, nur Lisa kann erneut entkommen, flüchtet verzweifelt in den verschneiten Wald ...
Was bietet "Grotesque" dem Zuschauer an? Einen fiesen Home Invasion Streifen mit anschliessendem Rachefeldzug der Überlebenden (in diesem Fall also Linda Blair)? Weit gefehlt, es kommt alles ganz anders! Regisseur Joe Tornatore prügelt uns durch einen wüsten Genremix, baut einen durchgeknallten "Backwood-Unhold" ein (der gewissermaßen gar kein Vertreter dieser Gattung ist), schwingt dann doch noch den Hammer der Selbstjustiz. Kaum hat man sich am sadistischen Finale erfreut, kommt der Flick mit einem weiteren Twist aus der Hüfte geschossen, stellt alles auf den Kopf. Nebenbei werden diverse Protagonisten verschlissen, erwartet keinen von Linda Blair dominierten Film, Pausbäckchen reicht das Zepter weiter. Egal wir wirr und bizarr das Treiben mit zunehmder Spieldauer anmutet, zu jeder Zeit überzeugen Atmosphäre und Spannungsbogen, wartet man in freudiger Erregung auf die nächste Überraschung.
"Grotesque", selten passte ein Titel besser. Dieses Baby kann man vermutlich nur lieben oder hassen. Mich hat die Sause regelrecht vom Sofa des Todes gefegt, beim "Finale nach dem Finale" lag ich lachend auf dem Teppich, was für ein unglaublicher Unfug! Grotesk? Absurd? Obskur? Absolut! Erfrischenderweise benötigt der Streifen dazu keine ultraharten Auswüchse, vielmehr sorgt der irre Stilmix für hohen Wiedererkennungswert samt Spalterpotential. Mit der DVD bin ich zufrieden, freilich keine Scheibe für Pixelzähler.
Time Walker(USA 1982, Originaltitel: Time Walker)
Ausgrabungen in Ägypten sorgen für aufregende Funde, samt Sarkophag landet eine Mumie in den Forschungslaboren einer amerikanischen Universität. Professor Douglas McCadden (Ben Murphy) muss sich mit Neidern, Presse und Mitarbeitern plagen, bald soll dies jedoch seine kleinste Sorge sein. Offenbar enthält der Sarkophag eine gefährliche Substanz, zu allem Überfluß ist die Mumie plötzlich verschwunden. Wenig später wird der Campus von grauenvollen Todesfällen überzogen, wer oder was ist für den Terror verantwortlich???
Mumien schlurfen immer wieder über die Leinwände der Welt, diesmal ergänzt Science-Fiction den üblichen Horror. "Time Walker" fehlt es an echten Höhepunkten, ferner mutet die Inszenierung stets ein wenig träge an. Gleichwohl lullt mich der Streifen auf angenehme Art ein, punktet überdies mit seinem sympathischen Ensemble. Ben Murphy gefällt als moderner Professor, Kevin Brophy überzeugt in der Rolle des dümmlichen Bösewichts. Besonders gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Austin Stoker und Darwin Joston, den Stars aus John Carpenters Meisterwerk "Assault on Precinct 13" (1976). Zwar sind die Herren nur in Nebenrollen am Start, doch ihre wenigen gemeinsamen Szenen sind für mich pure Magie.
Es muss nicht immer der Dampfhammer sein. Abseits von Hektik und allzu viel Krawall, nistet sich "Time Walker" unaufdringlich in einer gemütlichen Nische ein. Die DVD geht ebenfalls in Ordnung.
Abschliessend die Einzelwertungen für alle vier Filme des Sets:
• Lady Frankenstein - 7/10 (gut) • The Velvet Vampire - 7/10 (gut) • Grotesque - 8/10 (sehr gut) Achtung! Extrem subjektive Blap-Bewertung! • Time Walker - 6,5/10 (oberste Mittelklasse)
"Vampires, Mummies & Monsters" bietet viel B-Movie-Vergnügen zum kleinen Preis, ich spreche eine klare Kaufempfehlung aus! Knuffelfaktor 10!
mit Marie Forså, Nadia Henkowa, Anke Syring, Ines André, Christa Jaeger, Alon D'Armand, u.a.
Die junge Dänin Bibi verbringt den Urlaub bei ihrer Tante in Deutschland. Es dauert nicht besonders lange, bis die unerfahrene, aber nicht gerade prüde Nichte in erste sexuelle Abenteuer verwickelt wird, aber doch merken muss, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Tja, hierbei handelt es sich um einen weiteren berüchtigten Film des Regisseurs Joseph W. Sarno. Ich kann es gleich sagen, dass der Film ein klassischer Vorspuler ist. Haufenweise Sex-Szenen vom Fließband und ansonsten sucht man eine Handlung vergebens. So sieht nach "Der Fluch der schwarzen Schwestern" also der Schritt weiter aus. In diesen beiden Filmen der Monarex ist quasi alles identisch, nur eben, dass keine Horror-Motive beigemischt sind. Die Darsteller wurden kurzerhand beibehalten, unerheblich erweitert, und alle Damen kann man dabei begutachten, wie sie sich nach dem ersten gemeinsamen Film noch etwas wilder und hemmungsloser aufführen. Die schöne Marie Forså beschafft sich ihre Liebschaften outdoor oder indoor, mit ihm oder mit ihr, Hauptsache, es vergehen zwischen den netten Bekanntschaften keine fünf Minuten. Nadia Henkowa und Anke Syring, die bei den "Schwarzen Schwestern" noch erbitterte Feinde waren, haben sich offensichtlich wieder vertragen und treiben es nun miteinander, alles wirkt hier einen Hauch expliziter als zuvor. Da es sich bei dieser DVD um ein Sarno-Double-Feature handelt, ahne ich bereits Schlimmes. Aber wer A sagt muss auch B sagen. Ich habe mir nämlich vorgenommen, alle Nadia Henkowa-Filme schön möglichst bald gesehen zu haben. Ob das eine gute Idee war, wird sich wohl dann herausstellen;) Obwohl, schlecht war sie auch hier nicht, im Gegensatz zu diversen Laiendarstellern. Der Film jedenfalls bleibt uninteressant und langweilig, wenigstens wachte die Regie mal auf, und inszenierte wesentlich ästhetischer als bei der ersten gemeinsamen Sause.
Nach rätselhaften und unheimlichen Vorfällen, wurde die Silbermine von Silver City vor rund siebzig Jahren geschlossen. Nun ist man erneut an der Anlage interessiert, sendet eine kleine Arbeitsgruppe zwecks Erkundung aus. Brian Deering (John Crawford) und Dan Ostroff (Med Flory) sind konzentriert bei der Sache, während Jungspund Roger Lowrie (Jeff Harlan) seinen Kumpel Mark Kinner (Fred McCarren) vor allem mit der Vorfreude auf seine Freundin Jessica Ford (Anne-Marie Martin) nervt, mit der in der bleibenben Freizeit ordentlich die Matratze in Bewegung bringen will. Freilich hat Roger an Marks vermutete Bedürfnisse gedacht, Jessica wird ihre Freundin Trish Michaels (Rebecca Balding) im Schlepptau haben. Trotz unterschiedlicher Prioritäten funktioniert das Team, bei guter Laune schreitet die Arbeit stetig voran. Zwar stösst man in der Mine auf eine gruselige Fundstelle, aus der Fassung bringen die entdeckten menschlichen Skelette jedoch keinen der Anwesenden. Für Roger und seinen Freund läuft es sowieso rund, Jessica ist willig, Trish versteht sich auf Anhieb mit Mark. Niemand ahnt das bevorstehende Grauen. Niemand? Nur der schrullige Alte (Jon Lormer) scheint zu wissen, welch entsetzliches Geheimnis in der lange verschlossenen Mine lauert, nun mit aller Macht ausbricht ...
Hauptsächlich inszeniert James L. Conway TV-Produktionen, ist in diesem Umfeld auch als Produzent und Autor tätig. Nur wenige Streifen Conways waren für den Kinosaal bestimmt, darunter der hier kurz vorgestellte "The Boogens". Stimmungsvolle Fotos und Zeitungsausschnitte teilen uns die Vorgeschichte mit, berichten vom Aufstieg und Fall der Silbermine in Silver City. Bergwerk, Kleinstadt, Horror, frühe achtziger Jahre, sofort wecken diese Stichworte Erinnerungen an "My Bloody Valentine", tatsächlich war der spätere Klassiker einige Monate vor "The Boogens" am Start. Während "My Bloody Valentine" fest im Kosmos des Slasherfilms verwurzelt ist, kommt Conways Streifen als Monstersause daher. Auf Klischees wird selbstverständlich nicht verzichtet, die jüngere Fraktion zeigt sich erwartungsgemäß hormongesteuert. Ohne Hektik stellt uns das Drehbuch die Protagonisten vor, während die Einsätze der Monster sehr überschaubar bleiben, erst auf der Zielgeraden kommen die Unholde richtig in Fahrt. Mir sagt diese Marschrichtung zu, denn die Damen und Herren vor der Kamera sind allesamt sympathische Erscheinungen, "irgendwie" möchte ich mich von keinem Mitglied des Ensembles frühzeitig trennen. Stimmt nicht ganz, allzu gern hätte ich den Boogens Hundefutter verabreicht, in Form des hässlichen Köters namens Tiger, fieses Fellknäuel mit Nervensägenpotential. Nicht unfair werden, Bello sorgt ab und zu für wohlwollende Schmunzler. An Humor mangelt es nicht, angenehmerweise nicht immer mit dem Vorschlaghammer verabreicht.
Werfen wir einen Blick auf die Akteure vor der Kamera. Fred McCarren fungiert als unfreiwilliger Held, Jeff Harlan macht als Roger auf Hormonmonster mit ständig geschwollener Hose. Obschon Roger sich hauptsächlich auf ein bestimmtes Thema beschränkt, kommt der notgeile Bursche nicht unangehm rüber. John Crawford war in unzähligen Produktionen zu sehen, ihm steht mit Med Flory ein Veteran gleicher Altersklasse zur Seite. Anne-Marie Martin und Rebecca Balding sind hübsche junge Damen, Jon Lormer passt wie angegossen in die Schablone des wirren Alten. Klar, niemand glaubt dem Greis, ihr kennt das zu erwartende Ergebnis aus anderen Genrebeiträgen. Damit sind die relevanten Darsteller bereits genannt, lediglich wenige kleinere Nebenrollen füllen das überschaubare Team auf. Fraglos ist die gute Chemie zwischen den Schauspielern eine der Stärken des Streifens, lässt die zunächst geringe Dosis Monstergetümmel nicht negativ ins Gewicht fallen.
Sämtliche Szenen innerhalb der Mine machen Laune, vielleicht hätte man das Set etwas gruseliger gestalten können, Zeit und Geld werden die Grenzen eng gezogen haben. Ausserhalb des Bergwerks bekommen wir es mit einer winterlichen Mittelgebirgslandschaft zu tun, dazu gibt einen Hauch Kleinstadt und rustikalen Ferienhauscharme aufs Auge. Die titelgebenden Monster sind zunächst nur zu hören, die Kamera schleicht aus bodennaher Monsterperspektive an die Opfer ran. Auf Gegeifer und Geröchel folgen Fangarme, später bekommen wir die freundlichen Fratzen der Biester zu sehen, Boogens und Blap sind offenbar nicht unähnlich, habe ich etwa Verwandtschaft in den USA? Naja, ich verzehre normalerweise kein Menschenfleisch, über den Hund kann man sich unterhalten.
Fazit: Tolles Ensemble in/vor ansprechenden Kulissen, schöne Kameraarbeit und knuffige Monster auf der Jagd. Wer mit gemütlich erzählten Geschichten Schwierigkeiten hat, dürfte bei "The Boogens" an der falschen Adresse sein. Sehr angenehme Unterhaltung im Gewand der frühen Achtziger, schmackhaftes Süppchen, wie gemacht für mein Näpfchen. Leider liegt keine deutsche Auswertung vor, ich habe zur Blu-ray aus den USA gegriffen. Mit der gebotenen Qualität bin ich sehr zufrieden, auf Hochglanzaufbereitung und DNR-Massaker wurde glücklicherweise verzichtet, das Material sieht wirklich nach Film aus. Extras sind Mangelware, immerhin hat es ein Audiokommentar auf die Scheibe geschafft, weitere Boni bleiben abwesend. Klarer Kauftipp für entspannte Monsterfreunde und Fans der frühen achtziger Jahre.
mit Marie Forså, Harry Reems, Rob Everett, Natascha Verell und Nadia Henkowa
Ein junges Mädchen entflieht den langweiligen Verhältnissen ihres Dorfes. Wie sollte es anders sein, es zieht sie natürlich in die Großstadt, und dort zeigt sie keineswegs Anpassungsschwierigkeiten. Ihre neuen Liebhaber geben sich die Klinke schon nach kürzester Zeit in die Hand. Sie genießt die Abwechslung, die nächtlichen Touren durch Clubs und Bars, und sie genießt das Leben in vollen Zügen, doch irgendwann gibt es ein nüchternes Erwachen. So, die zweite DVD aus der Reihe von Joseph W. Sarnos intimer Geschichten, drückt nochmal ein wenig mehr auf die Tube, doch auch dieser Film konnte sich nicht richtig dazu entschließen, ein Porno zu sein. Egal, denn auch hier kommt man verblüffenderweise komplett ohne Handlung aus und beschäftigt sich ausschließlich damit, Marie Forså eindringlich bei ihren zügellosen Aktivitäten zu begleiten. Aber gelernt ist gelernt! Die Henkowa hat hier nur eine kleine Rolle, bekam aber erstaunlicherweise keine Gelegenheit, sich hüllenlos zu zeigen. Ich muss gestehen, dass ich auch hier ohne ordentlich skipskipskip nicht auskommen konnte, und muss mich daher selbst berichtigen: Das Abarbeiten der Henkowa-Filme bekommt nun mal vorerst eine Pause bei mir, denn ich vermute, es lauert noch Uninteressanteres in ihrer Filmografie, wobei man es nicht für möglich halten möchte. Wer was Schönes fürs Auge mag, wird hier eigentlich gut von den Damen bedient, ansonsten findet man nichts als Ernüchterung und Langeweile.
Metzelmasse im Blockhaus! Mettgut im Wald! Madman Marz macht alle kalt!
Zu jedem Aufenthalt im Feriencamp gehören Gruselgeschichten am Lagerfeuer. Lagerboss Max (Carl Fredericks) hat eine besonders schaurige Erzählung auf Lager, eindrucksvoll berichtet er von fürchterlichen Bluttaten, verübt von einem wahnsinnigen Farmer, genannt Madman Marz. Niemand darf den Namen des Killers laut aussprechen, ansonsten kehrt er zurück, gnadenlos und mordlüstern. Selbstredend hallt der verbotene Name mehrfach laut durch den nächtlichen Wald, niemand glaubt wirklich an haarsträubende Schauermärchen. Welche schreckliche Fehleinschätzung, denn wenig später lässt Madman Marz fleißig die Axt kreisen ...
Momentan hat mich das Slasher-Fieber gepackt. Nein, bereits seit den frühen Achtzigern faszinieren diese Streifen das (damals jugendliche) Blap, ab und zu kocht die Leidenschaft auf besonders hoher Flamme. "Madman" tobt sich nicht auf irgendeinem Campus aus, hier wird das Jungvolk durchs feuchte Unterholz gejagt. Damen und Herren hauchen ihr Leben zwischen Blockhütten und Laubwald aus, wie es der Slashersüchtling aus den Klassikern der "Freitag der 13." Reihe kennt und liebt. Als Killer geht ein entstellter Hinterwäldler um, zielsicher stapft der grauhaarige Backwood-Pummel seinen Opfern hinterher. Wieso und warum? Antworten gibt es am Lagerfeuer. Mettgut, Möpse und Gekeife bewegen sich im üblichen Rahmen, Regisseur und Autor Joe Giannone verlässt sich auf bekannte Strickmuster. Im Camp werden besonders begabte Kinder betreut, freilich hindert das keinen Betreuer an dummen Verhaltensweisen oder schwachsinnigen Ansagen, geliebte Schablone, lang sterbe dein Füllmaterial.
Auf das Ensemble muss ich nicht näher eingehen, gängiges Fleisch für den Metzger. Austauschbar, überwiegend gefällig. Lediglich ein Gesicht sticht aus der Fleischtheke hervor, Gaylen Ross, bekannt durch ihre Hauptrolle in George A. Romeros Überwerk "Dawn of the Dead" (1978). Wer mag Anwärter auf den Titel Final Girl sein? "Madman" baut ferner auf einen einfachen und effektiven Score, stilsichere Kamera und geschickt über die Spieldauer verteilte Gewaltausbrüche. Schockierend, innovativ und herausragend? Aber nein, mehr als gepflegter Standard befindet sich nicht im Angebot. Ich wurde sehr angenehm und kurzweilig unterhalten, genau mein Näpfchen Blut.
CODE RED präsentiert "Madman" in ansprechender Qualität, obendrauf gibt es eine stattliche Menge Bonusmaterial zu sichten. Zwecks Bestellung empfehle ich die Website des Herstellers, erreichbar unter http://www.codereddvd.com .
7/10 (gut)
Lieblingszitat:
"Nobody's gonna come and get me? ... and chop off my head?"
• Barbarella(Frankreich, Italien 1968) - In ferner Zukunft herrschen Frieden und Liebe. Als ein wahnsinniger Abweichler das Universum bedroht, muss Barbarella (Jane Fonda) eingreifen und den Irren stoppen ...
Der Weltraum, unendliche Weiten psychedelischer Wabermasse. Die Welten, bunte Spielplätze für schrullige & bizarre Gestalten. Mittendrin, obendrauf und darunter Barbarella, kokett-naive Erotikwaffe auf Rettungsmission. John Phillip Law flattert umher, Anita Pallenberg tyrannisiert, Milo O'Shea flippt aus. Jane Fonda geistert inzwischen als Anti-Falten-Creme-Oma durchs Werbefernsehen, vor 45 Jahren war sie ein echter Hingucker. "Barbarella" wurde Jane Fonda vom damaligen Gatten Roger Vadim auf den wohlgeformten Leib geschneidert, ein herrlicher Spass im Takt des Zeitgeistes der späten sechziger Jahre.
Auch auf Blu-ray macht "Barbarella" eine gute Figur. Leider bietet die Scheibe keine Boni, bei einem Klassiker dieses Formats eine schwache Vorstellung. Ich mag den Streifen sehr gern, meine Begeisterung ist in diesem Fall extrem von der Tagesform abhängig. Irgendwo zwischen 6-9/10 kommt das Pendel zur Ruhe, die aktuelle Sichtung meldet Pegelstand 8/10.
Der wohlhabende britische Antiquitätenhändler Abraham Van Helsing (Christopher Plummer), hütet im Untergeschoß seines Anwesens einen unsagbar wertvollen Schatz. Zumindest vermutet dies eine Bande professioneller Einbrecher, denn das Gewölbe ist mit einem extrem aufwendig konstruierten Sicherheitssystem vor unbefugten Zugriffen geschützt. Zur Abrundung der Sicherheitsmaßnahmen verrichten Wachleute rund um die Uhr ihren Dienst. Trotz dieser Hürden gelingt den Gaunern der Zugang, ärgerlicherweise finden sie keine der erhofften Kostbarkeiten vor, lediglich ein schwerer Sarg aus Metall scheint interessant zu sein. Da sich die Kiste nicht vor Ort öffnen lässt, nehmen die gierigen Gesellen das gute Stück kurzerhand mit. Auf dem Rückflug in die USA erleben die Schurken eine verdammt unangenehme Überraschung, aus dem Sarg erhebt sich Dracula (Gerald Butler) höchstpersönlich! Nach vielen Jahren der Gefangenschaft verspürt der Bösewicht einen unbändigen Blutdurst. Inzwischen hat sich auch van Helsing auf den Weg in die Staaten gemacht. Mitarbeiter Simon Sheppard (Jonny Lee Miller) hat sich an die Fersen des Chefs geheftet, obwohl sein Mentor ausdrücklich darauf bestanden hatte ohne Begleitung zu reisen. Als Simon erste unangenehme Begegnungen mit Schergen Draculas macht, erkennt er nach und nach die Tragweite der grausige Bedrohung. Dracula und van Helsing sind auf der Suche nach Mary (Justine Waddell), Abraham Van Helsings Tochter. In New Orleans prallen die Gegenspieler mit aller Härte aufeinander, welch erschreckendes Geheimnis hütet der alte Van Helsing ...???
2000 ließ Regisseur Patrick Lussier den mächtigen Blutsauger auf die Menschheit los. Da Wes Craven als Produzent mit an Bord war, musste sein bekannter Name herhalten, schliesslich kennt so gut wie jeder Horror-Fan den einen oder anderen Film des Genre-Veteranen. Patrick Lussier hat einen sehenswerten Vampirfilm auf den Weg gebracht. Christopher Plummer ist eine gute Wahl für die Rolle des Van Helsing, dem ewigen Gegenspieler des Blutsaugers. Natürlich bleibt Peter Cushing für immer und ewig der einzig wahre Van Helsing, leider hat der Meister bereits vor einigen Jahren (1994) die Bewusstseinsebene gewechselt, möge er in Frieden ruhen! Gerald Butler überzeugt als modernisierter Dracula, die übrige Besetzung erleidigt ihren Job solide, könnte aber auch beliebig ausgetauscht werden. Neue Erkenntnisse über die Herkunft Draculas wirken erfrischend, verleihen dem Film eine gewisse Eigenständigkeit. Es wird ein wenig gemetzelt, natürlich muss in einem Vampirfilm gebissen werden, aber auch der eine oder andere Kopf löst sich vom Rumpf, sehr angenehm. Musikalisch regiert Krawall, es gibt Monster Magnet, Slayer und weitere Krachmacher auf die Ohren. Dracula ist ganz offensichtlich von einem Monster Magnet Videoclip angetan, Geschmack hat der Untote.
Fazit: Obschon ich diverse Klassiker des Vampirfilms bevorzuge, gefällt mir die Variation des bewährten Stoffes gut. Angenehm und kurzweilig = 7/10
• Sexorgien der roten Mönche(Italien 1988) - Nackte Haut, Kuttenträger, okkulte Rituale in alten Gemäuern, Mord ...
Zutaten nach meinem Geschmack, angerichtet in Italien, meinem liebsten Filmland. Dazu angenehm entschleunigt erzählt, beste Voraussetzungen für einen wundervollen Filmabend. Leider lässt Gianni Martucci sein Süppchen auf kleiner Flamme zu einem seltsam seelenlosen Brei verkochen, statt schmackhafter Reduktion wird fade Pampe serviert. Wie schafft man es, in diesem Umfeld kaum Atmosphäre zu erzeugen, es ist mir ein Rätsel. Leider vermögen die Protagonisten den Stoff nicht zu retten, Hauptdarstellerin Lara Wendel nervt mit zunehmender Spieldauer, lediglich die (im Ansatz) geheimnisvolle Malisa Longo bringt als kauzige Hausdame eine Prise Würze ins lustlose Treiben. Wenn die roten Mönche auftauchen, weht zumindest ein leichter Hauch Stimmung durch die Bude.
"Sexorgien der roten Mönche" erfuhr in Deutschland mehrere Veröffentlichungen. Mir liegt die DVD aus dem Hause X-Rated/X-NK vor, dort ist der Streifen in unterschiedlichen Bildformaten enthalten, die Scheibe kommt in einer grossen Hartbox. Nur für irre Sammler und Extremsüchtlinge geeignet, seltsame Nachtschattengewächse -wie der Verfasser dieser Zeilen- dürfen einen Blick riskieren.