The Slumber Party Massacre(USA 1982, Originaltitel: The Slumber Party Massacre)
Des Killers eindringliche Liebe ...
Trish (Michelle Michaels) freut sich über die Abwesenheit ihrer Eltern, am Abend will sie mit Freundinnen eine zünftige Pyjama-Party feiern. Einziger Bremsklotz könnte Mr. Contant (Rigg Kennedy) werden, er soll -im Auftrag der besorgten Erziehungsberechtigten- ab und zu nach Trish sehen. Schnell erweist sich Contant als locker und großzügig, ergo dürfen die jungen Damen auf einen gelungenen Abend hoffen. Bereits seit einigen Stunden treibt Russ Thorn (Michael Villella) sein Unwesen, ein wahnsinnger Massenmörder, frisch aus dem Irrenhaus entlaufen. Noch ahnen die Partygäste nichts vom tödlichen Unheil, welches sie bald mit aller Macht gnadenlos zu überrollen droht. Derweil hütet Valerie (Robin Stille) im Haus gegenüber ihre kleine Schwester Courtney (Jennifer Meyers), obwohl Trish die Mitschülerin ebenfalls zur Fete eingeladen hat ...
Amy Holden Jones liefert mit ihrem Regiedebüt einen äusserst unterhaltsamen Slasher ab, selbstverständlich mangelt es nicht an Klischees. Doch "The Slumber Party Massacre" kann mehr, funktioniert darüber hinaus als liebenswerte Parodie auf das Genre, viele Jahre vor Wes Cravens "Scream" (1996). So punktet der Streifen nicht nur mit blanken Brüsten, hysterischem Gekeife, einem herrlich durchgeknallten Killer und toller Atmosphäre, stets ist feiner Humor präsent, nur selten wird die Grenze zum plumpen Flachwitz überschritten. "Ernsthafte Schablonen" und gelungene Parodie wurden selten derartig stimmungsvoll verwoben, großartig!
Michael Villella agiert in der Rolle des Killers Russ Thorn ohne Maske oder sonstige Tarnkappe, recht früh bekommen wir sein Antlitz zu sehen. Sicher ist es einfacher per entmenschter Gesichtsmaske für Grauen zu sorgen, Villella kommt ohne solcherlei Maßnahme aus, sein entrückt-irrer Blick sorgt für wohlige Gruselschauer. Bevorzugt setzt Russ Thorn einen Akkubohrer von erstaunlicher Größe ein, gewissermaßen stahlharter Phallusersatz mit durchschlagender Eindringtiefe. Es wird nicht allzu ausufernd gemetzelt, vielmehr setzt man Momente des Mettguts stilsicher und punktgenau, vergrößert die Effektivität, beugt ermüdendem Overkill vor. Die Girls gehören zur hübscheren Gattung üblicher Slasheropfer, Michelle Michaels und Robin Stille agieren ansprechend als Final Girl Anwärterinnen, mein persönlicher Augenschmaus heißt Andree Honore, dralles Vollweib, längst dem Teeniestatus entwachsen. Ich möchte nicht alle Darsteller auflisten, freut euch auf nette Damen und einen wahnsinnigen Schlitzer. Übrigens merkt man Story und Regie die weibliche Handschrift deutlich an, abgesehen vom Killer, finden Bübchen und Herren nur am Rande statt, dienen lediglich als zusätzliche Metzelmasse.
Die Angst der Jungfrau vor dem Phallus. Sex, Drogen oder sonstige Laster? Der Killer kommt und holt dich! Vermutlich kommt der Killer tatsächlich, zumindest bis man ihm den Bohrer abschlägt. Armes Kerlchen. Barbie ist uncool und landet im Mülleimer, keine Sorge, Herr Driller Killer bringt sie zurück. Symbolik per Akkubohrer und sowieso Vorschlaghammer, Schablonen auf ausgetretenen Pfaden. Ironie in diesem Fall mehr als nette Garnitur, hinzu gesellt sich grandiose Arbeit des Cutters. Frauenpower auf dem Regiestuhl, Mädchenpower vor der Kamera, böser Killer, dein Riemen bespielt nie wieder irdische Orgeln, vergammelter Pillemann. Slasherhimmel ... mit und ohne Pi**el.
Aus den USA erreichte mich das schicke Set namens "The Slumber Massacre Collection". Zu den an ebenfalls an Bord befindlichen Werken "Slumber Party Massacre II & III", werde ich nach erfolgter Sichtung ein paar Zeilen schreiben. Neben den Filmen gibt es eine dreiteilige Dokumentation namens "Sleepless Nights: Revisiting The Slumber Party Massacre" zu sehen, Trailer, Fotogalerie und Booklet runden das Paket ansprechend ab.
• Halloween IV(USA 1988) - Innerhalb der Reihe oft unterschätzter Streifen. Dwight H. Little hat einen sehr ansprechenden Slasher inszeniert, hetzt unseren Liebling Michael Myers erneut auf panische Opfer, während Donald Pleasence verzweifelt versucht den Killer zu stoppen ...
Es existiert bereits ein älterer Kurzkommentar, diesmal kam jedoch die BD von Anchor Bay (UK) zum Einsatz. Einmal mehr starke 8/10 für meine alten Freunde Michael Myers und Dr. Loomis.
• Universal Soldier - Day of Reckoning(USA 2012) - Scott Adkins übernimmt die Hauptrolle der Reihe, stürzt in eine Welt des Schmerzes. Hier gibt es keine Gnade, keine Hoffnung, kein Entkommen. Dolph Lundgren und Jean-Claude Van Damme in Nebenrollen, Lundgren sorgt für einen Hauch Ironie, Van Damme unterstreicht die gnadenlose Finsternis des Stoffes. "Universal Soldier: Regeneration" war sein starkes Gesellenstück, mit "Day of Reckoning" liefert John Hyams ein äusserst beindruckendes Meisterwerk ab, sprengt die Grenzen des Actionfilms. Mit fröhlichem Krawall wie "The Expendables" hat "Day of Reckoning" nicht viel zu tun, ebenso gering sind Gemeinsamkeiten mit hysterischem Hype der Marschrichtung "The Raid".
Mir liegt die ungekürzte BD aus Deutschland vor, die den Film in erstklassiger Qualität bietet. Auf der Scheibe ist auch die 3D-Version enthalten, ich bevorzuge jedoch die normale Variante. Feiste 8,5/10 (sehr gut bis überragend)
• C2 - Killerinsect(USA 1993) - Fiese Zecken mutieren und greifen an. Schleimiger Insektenhorror, eingebettet in ein typisches Backwood Slasher Umfeld. Nette FX und brauchbare Darsteller, kein Überflieger, dennoch kurzweilig. Die DVD von HDMV gab es für einen Taler im Wühltisch, sehr angenehm. Etliche Auflagen erreichten den deutschen Markt, in den USA ist der Film inzwischen auch auf BD verfügbar.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
• Firewalker(USA 1986) - Die deutsche Version macht den Streifen zur "Feuerwalze", Chuck Norris und Louis Gossett Jr. wurden debile Kalauer in den Mund gelegt. Bei all dem Unfug geraten Abenteuer und Action zur Nebensache, obschon ich den Originalton bevorzuge, muss man die Blödelsynchro gehört haben, unfassbar.
In meiner Sammlung befindet sich die ordentliche DVD aus den Niederlanden, diese enthält u. a. die deutsche Fassung.
6/10 (obere Mittelklasse)
• Night Train Murders(Italien 1975) - Böser Klassiker aus Italien, älterer Kurzkommentar sollte im Forum vorhanden sein. Inzwischen bekam meine UK-DVD Gesellschaft aus den USA, Blue Underground spendierte dem Werk eine sehr ansprechende BD.
Wächst mit jeder Sichtung, ich erhöhe auf 9,5/10 (überragend +)
Ich habe im letzten Monat mal ein bißchen über den Tellerrand hinausgeblickt und mal einige französiche, italienische und englische Krimis der 60er und 70er aufgearbeitet, die ich ewig aufgenommen hatte und die großteils überaus sehenswürdig sind. Nur kurz die Titel mit ganz kurzen Kommentaren.
• DER KOMMISSAR UND SEIN LOCKVOGEL (F/I 1969) Toller Thriller von José Giovanni mit Lino Ventura, der ganz Paris nach einem flüchtigen Zeugen absucht. Spannend und toller Soundtrack!
• EIN VERRÜCKTES HUHN (F 1978) Amüsante Krimikomödie mit Annie Girardot und Philippe Noirot. Eine ganz ungewöhnliche Mischung aus Whodunitkrimi und typischer französischer Komödie. Annie Girardot spielt eine Kommissarin, die einen Mörder jagt und gleichzeitig eine interessante und amüsante Beziehung zu Philippe Noiret aufbaut.
• ES BEGANN IN MOSKAU (GB 1953) Agentenkrimi mit Clark Gable, typisches 50er-Flair, um einen US-Amerikaner, der eine Russin heiratet und dadurch in Moskau in höchste Schwierigkeiten kommt. Hat mich nicht 100%ig überzeugt.
• NEUN IM FADENKREUZ (F/ I 1971) Jean-Louis Trintignant jagt in Marseille einen mysteriösen Killer, der einen nach dem anderen aus der Ferne abknallt. Welche Beziehung haben die Menschen untereinander? Toller Whodunit im sommerlichen Südfrankreich mit einem starken Soundtrack von Ennio Morricone.
• DIE RATTEN VON AMSTERDAM (GB 1971) Britischer Krimi mit eher unprominenter Besetzung. In Amsterdam gedreht, spannender Whodunit mit überaus überraschendem Ende und einer Verfolgungsjagd durch die Grachten von Amsterdam, die 1:1 in dem grandiosen Dick-Maas-Film Verfluchtes Amsterdam nochmals so vorkam. Inszeniert wurde die Verfolgungsjagd von Fu-Man-Chu-Regisseur Don Sharp.
• DER GREIFER (F 1975) Spannendes Duell zwischen Jean-Paul Belmondo und Bruno Cremer - Belmondo als waghalsiger Cop und Cremer als eiskalter Killer. Coole Jagd, toller Soundtrack.
• DON MARIANO WEIß VON NICHTS (I 1969) Claudia Cardinale und Franco Nero und einem packenden Mafiathriller von Genrespezialist Damiano Damiani. Authentisch und verstörend, sehr gute Romandadaption von Leonardo Sciascias Il giorno della civetta, einen Roman den ich ganz gut kenne, weil ich ihn während des Studiums mehrmals lesen musste. Wie gesagt, gute und interessante Umsetzung des Stoffs.
• DAS GEHEIMNIS DES RUBINS (F 1980) Philippe Noiret in einem äußerst langsam erzählten Psychothriller nach dem Roman von Georges Simenon. Wer die Langsamkeit der Poirot-Folgen mit David Suchet mag, wird das auch mögen, mir war der Film fast ein wenig zu lang und langatmig. Aber grandios umgesetzt, tolle Schauplätze, Kostüme usw.
• DAS FLEISCH DER ORCHIDEE (F/I/ BRD 1974) Charlotte Rampling, Bruno Cremer, Hans-Christian Blech in einem verstörenden Thriller. Sehr gut fotografiert, nur dunkle Bilder oder Regen, von der Geschichte her etwas anspruchsvoll. Nicht so mein Fall, aber objektiv nicht schlecht.
• DAS NETZ DER TAUSEND AUGEN (F 1974) Wow, dieser Thriller mit Philippe Noiret, in dem eigentlich nur drei handelnde Personen vorkommen, die die meiste Zeit auf einem abgelegenen Hof in den Bergen sind, hat es in sich. Sehr spannend und eine überraschende Auflösung. Sehr empfehlenswert!
• DER CHEF (F 1973) Alain Delon als eiskalter Cop, der über leichen geht in einem eiskalt (nur in blautönen) photographierten Gangsterdrama. Nicht so mein Fall, aber objektiv sicher sehr qualitätsvoll.
• DER TEUFEL MIT DER WEIßEN WESTE (F 1962) Genial gespielt und dramaturgisch geschickt gestricktes Gangsterdrama, Jean-Paul Belmondo in einer sehr guten Rolle, aber auch insgesamt nicht so mein Fall.
• DER AUS DEM REGEN KAM (F 1969) Auch das ein sehr spannender Psychothriller von René Clément mit Charles Bronson und Marlène Jobert, die ihren Vergewaltiger tötet und danach von einem mysteriösen Mann erpresst wird. Tolles Psychoduell.
• DAS GANZ GROSSE DING (F/BRD/I 1975) Sydney Rome, Maria Schneider, Nadja Tiller und Georg Marischka in einem Thriller um eine Babysitterin, deren Plan, das Kind eines Reichen zu entführen etwas schief läuft und plötzlich selbst von einem Killer bedroht wird.
• WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN (GB/ I 1973) DER Klassiker und den Gruselthrillern, toll photographiert, tolle Locations, vorzüglicher Soundtrack, dramaturgisch genial konstruiert. Sehr sehr spannend. Donald Sutherland und Julie Christie sind stark, Nicolas Roegs Regie einzigartig.
• DAS MÄDCHEN UND DER KOMMISSAR (F/ I 1969) Michel Piccoli und Romy Schneider in einem Psychothriller. Piccoli als Kommissar, der sich an die Prostituierte Schneider heranmacht und dessen Gefühle weiter gehen, als es ihm lieb ist. Stark gespielt, überraschendes Ende, aber nicht 100%ig meins.
• DER SWIMMING-POOL (F 1968) Auch das ein Klassiker mit Romy Schneider, Alain Delon und Jane Birkin. Gut gespielt, nette Atmosphäre, aber ich hätte mir mehr erwartet. Es prickelt nicht.
• DER ROTE SCHATTEN (GB 1960) Anton Diffring als ehemaliger Arzt und nunmehriger Zirkusdirektor, der an Prostitiuerten Schönheitsoperationen durchführt und sie so an seinen Zirkus bindet. Wer gehen will, stirbt. Gut gespielt, vor allem Diffrings Leistung ist sehr gut, insgesamt aber eher Durchschnitt.
• SEIN LEBEN IN MEINER GEWALT (GB 1973) Ich kenne wenige Filme, die eine so starke britische Atmosphäre haben, wie dieser Film. Sean Connery spielt einen Polizeisergeant, der einen vermeintlich des Kindesmordsverdächtigen in der Verhörzelle so peinigt, dass dieser stirbt. Interessant konstruiert und nicht chronologisch erzählt bietet dieser Psychothriller ganz starke schauspielerische Leistungen aller beteiligten und wendet sich an ein anspruchsvolles Publikum. Keine leicht zu verdauende Kost. Aber sehr gut.
• SWIMMING POOL (F 2003) Kein Remake des Films mit Romy Schneider. Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier in einem Film von François Ozon, der mich 10 Mal mehr gefesselt hat, als der Film gleichen Titels mit Romy Schneider & Alain Delon. Mysteriös, ab einem gewissen Moment weiß man gar nicht mehr, auf welcher Erzählebene man sich befindet und ob es Realität ist, was man sieht oder nur das, was sich die Hauptfigur einbildet. Dramaturgisch toll konstruiert!
• EIN COUP FÜR 300 MILLIONEN (I 1970) In dieser Krimikomödie um eine fingierte Entführung mit einem völlig unnötigen Ende agieren u. a. Mario Adorf und Senta Berger in den Hauptrollen. Einige Überraschungen, ansonsten eine streckenweise sehr typische italienische 70er-Komödie, Durchschnitt.
• JOHN CHRISTIE - DER FRAUENWÜRGER VON LONDON (GB 1970) Sir Richard Attenborough als berüchtigter Frauenmörder im London der späten 40er-Jahre. Basierend auf einem authentischen Fall werden die Ereignisse rund um den unscheinbaren Hausbesitzer, der junge Damen erwürgt, sehr glaubwürdig nacherzählt. Starke Leistung Attenboroughs, sehr gute Atmosphäre, Ausstattung und Bildgestaltung. Langsam erzählt, aber sehr spannend.
• DER DRITTE GRAD (BRD/ I/ F 1974) Schon mehrfach gesehen, immer wieder toll. Peter Fleischmanns Politthriller mit Michel Piccoli, Ugo Tognazzi und Mario Adorf rund um einen autoritären Polizeistaat und zwei Männer, die einen nicht "Regimetreuen", der scheinbar nichtsahnend und unschuldig verhaftet wird, in die Hauptverhörzentrale begleiten sollen. In Griechenland gedreht, die Außenaufnahmen überzeugen, beängstigende Atmosphäre, erstklassiger Morricone-Soundtrack. Überaus empfehlenswert.
The Dorm That Dripped Blood(USA 1982, Originaltitel: The Dorm That Dripped Blood)
Der Letzte macht (nicht nur) das Licht aus ...
Joanne (Laurie Lapinski) leitet die Entrümpelung eines in die Jahre gekommenen Studentenwohnheims, eine kleine Gruppe Helferlein steht ihr bei diesem Vorhaben zur Seite. Zwar könnte man die Ferien auf angenehmere Art verbringen, dennoch herrscht überwiegend gute Stimmung. Für Beunruhigung sorgt ein verwirrt aus der Wäsche glotzender Bursche (John Hemmit), welcher das Gelände trotz mehrfacher Aufforderung nicht verlässt, sich immer wieder dem Zugriff des Aufräumkommandos entzieht. Bald kommt es zu befremdlichen Vorfällen, Joanne und ihre Kommilitonen werden von unguten Gefühlen ergriffen. Wenig später schlägt zarte Angst in pures Grauen um ...
Jeffrey Obrow und Stephen Carpenter haben "The Dorm That Dripped Blood" mit wenig Geld und viel Herzblut inszeniert. Bewährte Zutaten bilden das Fundament für diesen Slasher aus den frühen achtziger Jahren. Das Ensemble besteht aus unverbrauchten Gesichtern, die Frischlinge machen ihren Job gut. Man vertraut auf bodenständige Charaktere, hat die dazu passenden Gesichter gewählt, vielleicht eher unscheinbar, fraglos sympathisch. Am gemäßigten Erzähltempo werden hektische Zuschauer wenig Freude haben, der geneigte Fan taucht mit Wonne in die typische "Achtziger-Campus-Slasher Atmosphäre" ein. Glaubt man den Angaben des Labels zu dieser Veröffentlichung, bekommen wir endlich die tatsächlich ungekürzte Fassung des Streifens zu sehen. Teils sind die Morde sadistisch ausgeführt, hinzu gesellen sich einfache -aber sehr effektive und liebevoll gemachte- Panschereien. Sicher wird mancher Betrachter den Killer vorzeitig ermitteln, aus meiner Sicht gelingt der Twist jedoch gut, vor allem das bitterböse Ende sorgt für dicke Ausrufezeichen!!! Ich lobte die Damen und Herren vor der Kamera bereits, weitere Auflistung der Truppe scheint mir unnötig, entsprechende Informationen sind im Netz verfügbar. Kurz möchte ich Laurie Lapinski hervorheben, die mit ihrer freundlichen Ausstrahlung sofort Punkte sammelt. In einer Nebenrolle ist Daphne Zuniga zu sehen, heute gefragte TV-Darstellerin in den USA.
In Deutschland wurde der Film unter dem Titel "Todestrauma" vermarktet (alternative Titel für den englischsprachigen Raum: "Death Dorm" und "Pranks"), bisher nur auf Tape, vielleicht erreicht uns irgendwann eine DVD oder gar BD. Dramtisch ist die Marktlage nicht, Synapse hat dem Flick eine ansprechende DVD/BD Combo spendiert. Das verwendete Material erweist sich als grobkörnig, zum Glück blieb der Filterwolf im Keller, die rohe Optik steht dem Werk sehr gut. Extras geben interessante Infos her, es gibt einen Audiokommentar von Obrow & Carpenter auf die Ohren, hinzu gesellen sich zwei Beiträge über Make-Up FX und Score, dort melden sich Matthew Mungle (FX) und Christopher Young (Musik) zu Wort. Sehr erfreulich, denn die herrlichen FX und der starke Score, haben diese zusätzliche Würdigung absolut verdient. Weiterhin lässt sich der Film nur mit Musik betrachten. Testet die Option, mit einfachem Equipment und geringen finanziellen Mitteln, hat Christopher Young großartige Arbeit abgeliefert (inzwischen ist er seit vielen Jahren ein gut beschäftigter Komponist, was ich nach dem Genuß von "Dorm" gut nachvollziehen kann).
Fans kommen auf ihre Kosten, Slasherkost für Liebhaber kleiner Filme. Gern ziehe ich 7/10 (gut), rate zum Kauf des Sets aus dem Hause Synapse films.
Lieblingszitat:
"This is no joke! The power is cut and the phone's dead!"
• Universal Soldier - Day of Reckoning mit "Day of Reckoning" liefert John Hyams ein äusserst beindruckendes Meisterwerk ab, sprengt die Grenzen des Actionfilms. Feiste 8,5/10 (sehr gut bis überragend)
Volle Zustimmung - ein ungeheuer intensives Filmerlebnis, das mit billiger Videotheken-Action absolut nichts zu tun hat. Hoffentlich findet sich kein übereifriger Staatsanwalt, der dem legalen Vertrieb des Flicks, wie du immer sagst, den Garaus machen will.
• Universal Soldier - Day of Reckoning mit "Day of Reckoning" liefert John Hyams ein äusserst beindruckendes Meisterwerk ab, sprengt die Grenzen des Actionfilms. Feiste 8,5/10 (sehr gut bis überragend)
Volle Zustimmung - ein ungeheuer intensives Filmerlebnis, das mit billiger Videotheken-Action absolut nichts zu tun hat. Hoffentlich findet sich kein übereifriger Staatsanwalt, der dem legalen Vertrieb des Flicks, wie du immer sagst, den Garaus machen will.
Welche Filme meinst du denn mit billiger Videotheken-Action? Ich finde, Day of Reckoning fällt genau darunter. Das ist nicht abwertend gemeint, denn ich fand den auch richtig gut. Ich wäre sehr überrascht, wenn der vom AG Tiergarten verschont bliebe. Durch die Freigabe ist er ja quasi schon mal indiziert.
Gut, dann definieren wir den Begriff "Videotheken-Action" offenbar unterschiedlich. Für mich ist das gut konsumierbare Genre-Unterhaltung, die mich als Zuschauer nicht überfordert, mit einem prägnanten Hauptdarsteller besetzt, der seine Glanzzeit bereits hinter sich hat (Lundgren, Snipes, Cage, Van Damme etc).
Dieser Film fordert seine Zuschauer heraus und hätte wirklich einen Kinostart verdient gehabt. Die Regieleistung ist herausragend; vollkommen kompromisslos, was die inszenierte Gewalt anbelangt, zugleich aber auch physisch belastend - man denke nur an das nicht nur Epileptiker gefährdende weiße Flimmern/Blinken.
MORD IM FAHRPREIS IMBEGRIFFEN (Frankreich 1965) Regie: Costa Gavras, mit Yves Montand, Jean-Louis Trintignant, Simone Signoret, Michel Piccoli u. v. a.
In einem Schlafwagenwagon wird eine Frau ermordet. Die Polizei macht die anderen Mitreisenden zwar ausfindig, aber der mysteriöse Killer ist meist schneller und erschießt die Zeugen der Reihe nach. Wo ist das Motiv?
Der Erstlingsfilm des griechisch-französischen Meisterregisseurs Konstantinos Gavras (wie er mit bürgerlichem Namen hieß) ist recht interessant inszeniert. Besonders auffällig ist, dass - obwohl große Namen mitspielen - es eigentlich keinen richtigen Hauptdarsteller gibt, sondern vielmehr jeder einen gewisse Zeit lang im Zentrum des Interesses steht. Michel Piccoli spielt einen Mann, der große Probleme dabei hat, mit Frauen zu kommunizieren (fabelhaft!), Simone Signoret eine gealterte Dame mit jungem Liebhaber, Yves Montand gibt überzeugend den Ermittler und Jean-Louis Trintignant einen jungen, zielstrebigen Inspektor. Die Erzählweise (viele Offstimmen mit den Gedanken der jeweiligen Figuren) ist originell, die Auflösung auch passabel und auch das Motiv wird bis zum Schluss recht gut verschleiert, auch wenn es dann doch eines ist, dessen man sich in geschickt gestrickten Krimis doch öfter bedient hat. Die flotte Titelmusik stammt von Michel Magne.
IM SCHATTEN DER ANGST (BRD 1988) Regie: Wolf Gremm, mit Ruth-Maria Kubitschek, Pinkas Braun, Dietrich Mattausch, Brigitte Mira, Brigitte Grothum, Heidi Brühl und Tatjana Šimić.
Eine Frau flüchtet nachts aus ihrer Wohnung, steigt in den nächst besten Zug und steigt in einem Hotel unter falschem Namen ab. Nach und nach wird in Rückblenden klar, was passiert ist: es gab einen Toten! Die Frau, sie heißt Hanna, war die Gattin eines renommierten Modearztes und suchte nach der Scheidung Zuflucht bei einem älteren Herrn namens Götz Sydow, der immer stärker von einer gefährlichen Paranoia befallen wird, ihr misstraut, sich überall verfolgt fühlt und davon überzeugt ist, dass man ihn töten will. Er macht ihr das Leben zur Hölle und in der Gegenwart nimmt auch Hanna einen Verfolgungswahn an...
Wow! Pinkas Braun spielt absolut dämonisch und beinahe widerwärtig einen vom Verfolgungswahn besessenen Mann in diesem Psychothriller nach dem Roman von Celia Fremlin. Ruth-Maria Kubitschek gibt eine vom Ehemann gequälte Frau, die auf und nach ihrer Flucht selbst eine Art Paranoia entwickelt. Photographiert in packenden Bildern und erzählt auf mehreren Ebenen und durch mehrere Faktoren (Fotografie, Off-Stimme, Handlung), hinterlässt der Film einen teilweise verstörenden aber packenden Eindruck. Zudem ist lange nicht ganz klar, wer denn eigentlich die Leiche ist und wie der Tod eintrat. In Nebenrollen agieren Brigitte Mira und Brigitte Grothum, die neue Liebschaft von Dietrich Mattausch spielt Flodder-Tochter Tatjana Šimić, die wohl durch ihren Auftritt in der anarchischen Prolokomödie, die in Deutschland den Titel Eine Familie zum Knutschen trug, bei Regisseur Wolf Gremm für Aufmerksamkeit sorgte.
Zitat von Georg im Beitrag #5037• DER DRITTE GRAD (BRD/ I/ F 1974) Schon mehrfach gesehen, immer wieder toll. Peter Fleischmanns Politthriller mit Michel Piccoli, Ugo Tognazzi und Mario Adorf rund um einen autoritären Polizeistaat und zwei Männer, die einen nicht "Regimetreuen", der scheinbar nichtsahnend und unschuldig verhaftet wird, in die Hauptverhörzentrale begleiten sollen. In Griechenland gedreht, die Außenaufnahmen überzeugen, beängstigende Atmosphäre, erstklassiger Morricone-Soundtrack. Überaus empfehlenswert.
Ich habe diesen Film vor vielen Jahren mal in der Nacht auf Vox gesehen und war sehr fasziniert davon. Eine unglaubliche Geschichte, wie ein scheinbar harmloser Bürger in einem totalitärem Regime zum Verdächtigen wird. Fabelhafte schauspielerische Leistungen der drei Titelhelden (Piccoli, Tognazzi, Adorf) sind mir in Erinnerung geblieben ebenso wie bilder aus dem heißen Griechenland. Wusste gar nicht, dass es das auf DVD gibt, werde ich mir mal zulegen.
Zitat von Marmstorfer im Beitrag #5041... mit einem prägnanten Hauptdarsteller besetzt, der seine Glanzzeit bereits hinter sich hat (Lundgren, Van Damme)...
Einspruch! Zwar mag der Bekanntheitsgrad der beiden Herren geschrumpft sein, ihre schauspielerischen Fähigkeiten sind jedoch im Laufe der Jahre stetig gewachsen. Dolph war schon immer gut, heute ist grandios, überdies ein versierter Genre-Regisseur. Beispiele: "The Mechanik" und "Command Performance". Van Damme spielte früher eher hölzern, zeigt jedoch längst beeindruckende Leistungen, siehe "JCVD" oder "Until Death".
Nur Steven Seagal hat seine Fähigkeiten nie erweitert, bei ihm wächst lediglich der Umfang des Körpers. Was solls, ich liebe meinen alten Kampfklops, egal wie fett und faul er sich präsentiert.
Stimmt - Lundgren sah ich letztens im Film "Small Apartments", wo er - völlig gegen sein Image besetzt - einen schrill gekleideten, eitlen Ratgeber-Autoren spielt. Dort war er wirklich grandios. Im Making-of erzählte er, dass dies seine erste Rolle seit "Rocky IV" sei, in der er keine Schusswaffe abfeuern muss.
• Scorpio(USA 1973) - Alain Delon und Burt Lancaster sind für den US-Geheimdienst als Killer unterwegs, eines Tages gerät Veteran Cross (Burt Lancaster) auf die Abschußliste seiner Auftraggeber ...
Michael Winner verdanke ich einige unterhaltsame Filmabende, darunter diverse Klassiker mit Charles Bronson. Hier liefern sich Lancaster und Delon ein packendes Duell in stilvollen Kulissen, inklusive Action, Thrill und trostlosem Ende. Kurzweilig, konsequent, dicke Empfehlung. Die DVD aus dem Hause MGM ist zum kleinen Preis erhältlich, Bild ordentlich, Ausstattung mager.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
• Bloodmoon(Australien 1990) - Ein irrer Killer meuchelt sich durch die Reihen eines Mädcheninternats, nicht nur in den USA leben Teenager gefährlich ...
Zunächst lullt "Bloodmoon" den Zuschauer -auf sehr angenehme Art- ein, in der letzten halben Stunde ziehen Tempo und Boshaftigkeit deutlich an. Mettgut und Möpse in kleiner Dosis, sympathische Akteure und ein herrlich durchgeknallter Killer. Entspannte Slasherfans kommen auf ihre Kosten, mir hat der Trip nach Down Under zugesagt. Kinowelt präsentiert den Streifen auf einer soliden DVD, klarer Kauftipp!
7/10 (gut)
• Stadt in Flammen(Kanada, USA 1979) - Bemühter Schwanengesang, Nachhall der großen Katastrophenfilme der siebziger Jahre. In Erinnerung bleiben Barry Newman als emsiger Chefarzt, Ava Gardner als versoffene TV-Moderation, Leslie Nielsen macht uns den karrieregeilen Bürgermeister ...
Sehr wohlwollend ziehe ich 6/10, ich mag diesen unrunden Abschied aus dem grössten Jahrzehnt der Filmgeschichte. Leider kann ich die sehr lieblose DVD von VZM nicht empfehlen, nur sammelwütige Fanatiker (Blap und ähnliche Spinner) sollten einen Blick riskieren.
• Scorpio(USA 1973) - Alain Delon und Burt Lancaster sind für den US-Geheimdienst als Killer unterwegs, eines Tages gerät Veteran Cross (Burt Lancaster) auf die Abschußliste seiner Auftraggeber ...
Michael Winner verdanke ich einige unterhaltsame Filmabende, darunter diverse Klassiker mit Charles Bronson. Hier liefern sich Lancaster und Delon ein packendes Duell in stilvollen Kulissen, inklusive Action, Thrill und trostlosem Ende. Kurzweilig, konsequent, dicke Empfehlung. Die DVD aus dem Hause MGM ist zum kleinen Preis erhältlich, Bild ordentlich, Ausstattung mager.
Den Film habe ich mir gerade vorige Woche vom TV aufgenommen und ihn mir schon herausgelegt, werde ihn mir wohl am Wochenende ansehen, bin nach Deinen lobenden Worten sehr gespannt...
Viel Spass! Ich bin wirklich kein allzu großer Fan von Burt Lancaster, aber in "Scorpio" hat er mir sehr gut gefallen! Alain Delon ist sowieso eine sichere Bank.