Band Fünf Zimmer, Küche, Bad : Mit Anica Dobra, Christoph Walz, Karl-Michael Vogler, Marita Marschall, Hans Jürgen Diedrich, Michael Greiling, Andreas Wellano, Camillo D'Ancona, Heinz-Werner Kraehkamp, Raphaela Dell, Heinz Erle, Christina Gattys, Ingrid Hoffmann, Rudolf Kowalski, Claudia Matschulla, Erwin Scherschel, Nicole Spiekermann, Franz Wacker. Regie : Rolf Silber
Eine hervorragende Filmkomödie. Der Zuschauer wird allmählich und immer mehr in die Geschichte "eingelullt", sodaß spätestens zur Filmmitte jede Kleinigkeit beim Zuschauer sofort zündet. Christoph Walz, damals noch am Anfang seiner Karriere, ebenso die reizende Anica Dobra glänzen als Paar voller Gegensätze. Uns war damals schon klar, daß die beiden Karriere machen würden. Die mehrgleisige Geschichte schafft es perfekt, daß die verschiedenen Handlungsstränge sich vortrefflich kreuzen. Hinzu kommen punktgenaue absolut köstliche Anmerkungen zum Leben - Karl-Michael Vogler in nie gekannter komödiantischer dennoch seriöser Hochform. Eine Top 10 Filmkomödie. Sehr Sehenswert!
Gruss
Havi17
"We cannot solve the problems we have created with the same thinking that created them" Albert Einstein
"You will be assured in your thinking through people you know and search" B.H.
"Den Reifegrad einer Gesellschaft erkennt man daran, wie man mit dessen schwächsten Glied umgeht- den Alten und den Kindern" Hopi-Indianer
"Gefällt mir gut, daß Sie loyal sind - Eigentlich bin ich nur ehrlich" Rififi am Karfreitag
Jacob Remy (Warren Oates) und seine Bande überfallen eine Bank. Dabei geht das Gesindel extrem rücksichtslos und brutal vor, die meisten Bewohner der kleinen Ortschaft werden abgeknallt wie räudige Köter. Dieser Raubzug soll der letzte von Remy und Konsorten sein, mit der reichhaltigen Beute will man sich nach Mexiko absetzen. Dort soll geteilt werden und jeder kann seines Weges gehen. Nicht weit von der mexikanischen Grenze entfernt, betreibt der kantige Travis (Lee Van Cleef) eine Fähre. In der näheren Umgebung gibt es keine Alternative, will man mit schwerem "Gepäck" über den Fluss kommen. Remy und sein Gefolge müssen auf ihrer Flucht über den Fluss. Ergo trifft eine kleine Vorhut ein, schliesslich ist man auf die Fähre angewiesen, daher muss sie rechtzeitig unter Kontrolle gebracht werden. Zwar können die Schergen den Fährmann zunächst überwältigen, doch sie haben nicht mit dessen Freund Mountain Phil (Forrest Tucker) gerechnet, der alte Trapper setzt die Schurken ausser Gefecht. Bevor Remy anrückt, bringt Travis die Siedler der bei seiner Fähre gelegenen Ortschaft über den Fluss in Sicherheit. Der Oberschurke schäumt vor Wut, er kann und will nicht begreifen, wie jemand die Frechheit besitzen kann ihm die Stirn zu bieten. Der fiese Franzose Marquette (Kerwin Mathews) ist der wichtigste Vertraute und "Berater" des cholerischen Banditen, doch selbst seine Rätschläge verpuffen sang und klanglos. Remy hat sich in seinen perfekten Plan verbissen, jede Änderung lehnt er mit Nachdruck ab. Während Remy am Rande des Wahnsinns wandelt, regt sich auf der "sicheren" Seite zaghafter Widerstand. Ein selbsternannter Geistlicher fürchtet um sein Anwesen, er will der Bande die Fähre überlassen. Der Nervenkrieg weitet sich so auch auf die eigenen Reihen aus, wer wird am Ende den Kopf über Wasser halten können...???
Als Regisseur Gordon Douglas 1970 "Barquero" inszenierte, konnte er bereits auf eine lange Karrie zurückblicken. Mir ist besonders der "Ameisen-Schocker" namens "Formicula" (Them!, 1954) in bester Erinnerung geblieben, da ich Monsterfilme sehr liebe und "Formicula" schon als kleiner Rotzlöffel im Fernsehen sah. "Barquero" hat mir eine ähnliche "Seherfahrung" beschert, ich kam 1980/81 in den Genuss einer "Sicherheitskopie" auf VHS. Damals beeindruckte mich der Streifen sehr, verehrte ich Lee Van Cleef doch wegen seiner Auftritte in Sergio Leones Klassikern "Für ein paar Dollar mehr" (Per qualche dollaro in più, 1965) und "Zwei glorreiche Halunken" (Il buono, il brutto, il cattivo, 1966). "Barquero" kommt als US-Western mit "Italo-Einflüssen" daher. Fiesling Remy könnte durchaus einem Beitrag aus dem Stiefelland entsprungen sein, der "Held" Travis ebenso, die Boshaftigkeit mancher Szenen untermauert diese Einflüsse. Dem entgegen steht allerdings die eindeutig amerikanische, eher konservative Art der Inszenierung von Gordon Douglas. Grafische Härten oder besonders kreative Kameraeinstellungen sucht man hier vergeblich. Was den Film wirklich zu einer besonderen Angelegenheit macht, ist weniger sein leichtes "US-Italo-Zwittertum", viel mehr ist es die hier angenehm ausgewälzte, ein wenig unübliche Thematik. Die gegnerischen Parteien beziehen ihren Antrieb nicht aus Rachegelüsten -die wohl DAS Hauptmotiv vieler Western sind- auch geht es nicht um zu kassierendes Kopfgeld. Zwei unverbesserliche Sturköpfe beharren auf ihren Standpunkten, koste es was es wolle. Im wahrsten Sinne des Wortes, spielt der Fluss mittendrin die dritte Hauptrolle. Die Besetzung ist grössenteils erstklassig gewählt. Lee Van Cleef gibt den gewohnt sperrigen Charakter, ein Gesicht wie aus Stein gemeißelt, man möchte auf die Knie fallen. Natürlich kommt er nicht strahlender Held daher. Zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt des Films, offenbart er gar einen recht widerlichen Charakterzug, bleibt dabei aber selbstverständlich ruhig, tiefenentspannt. Warren Oates hingegen darf richtig abgehen. Damit gleich jedermann weiss wo es lang geht, lässt Douglas ihn eine Frau erschiessen, mit der er wenige Sekunden zuvor noch das warme Bett teilte. Im Fortgang der Erzählung durchläuft Remy etliche Stimmungen, pfeift sich eine Tüte durch die Lungen, "erschiesst" den Fluss, den verdammten Fluss! Bei den Nebendarstellern glänzt Forrest Tucker, der einerseits den großväterlichen Trapper mimt, dabei aber auch durchaus bizarre Angewohnheiten und bei Bedarf seine ruppige Seite zeigt. Ein echter Naturbursche, das Herz am rechten Fleck, durch die "Trapperbrille" betrachtet sicher in keinster Weise bizarr oder unangemessen roh. Kerwin Mathews überzeugt als aalglattes Helferlein von Oates, John Davis Chandler passt durch seine widerliche Ausstrahlung, sowie sein schleimiges Äusseres perfekt in die Rolle des kleinen Gauners. Attraktive Damen sucht man hier leider vergeblich. Mir gefallen Mariette Hartley und Marie Gomez überhaupt nicht, an ihren schauspielerischen Darbietungen gibt es allerdings nicht zu bemängeln (Ja, ich fieses Chauvischwein).
"Barquero" möchte ich sowohl Freunden des US- als auch des Italo-Western empfehlen! Zwar hätte ich mir eine deutlichere "Italo-Schlagseite" gewünscht, was bei einem Regisseur wie Gordon Douglas aber kaum zu erwarten ist. Früher gehörte der Film zu meinen absoluten Westernlieblingen, wohl zu meinen persönlichen Top 20. Nun, seither sind viele Jahre ins Land gezogen, doch enttäuscht hat mich "Barquero" auch anno 2010 keinesfalls. Für einen Platz auf dem Altar mag es nicht mehr ganz reichen, für einen schönen Filmabend mit viel Nostalgiefeeling aber auf jeden Fall! Koch Media hat "Barquero" ungekürzt auf DVD veröffentlicht, endlich liegt der Film in ungekürzter Form vor. Die Bildqualität ist überwiegend sehr schön, das Cover nett, ein kleines Booklet liegt bei. Insgesamt also eine runde Veröffentlichung, die man sich als alter -und zukünftiger- Freund des Streifens gern in die Sammlung stellt.
Gut bis sehr gut = 7,5/10 ("Persönlicher Nostalgiewert" = unbezahlbar, herrlich, liebenswert!)
Theo Lingen, Hansi Kraus, Günther Schramm, Gila von Weitersausen, Hannelore Elsner, Georg THomalla, Ruth Stephan, Rudolf Schündler v.a. und Uschi Glas in ZUR HÖLLE MIT DEN PAUKERN - DIE LÜMMEL VON DER ERSTEN BANK 1. TEIL Ein Film von Werner Jacobs - produziert von Franz Seitz für Constantin Film.
Band Sportarzt Conny Knipper - Glühende Kohlen: Mit Dietmar Bär, Leonard Lansik (beide Leo & Charlotte), Katja Junge, Nicolas Brieger, Mathias Hermann. Regie : Kaspar Heidelbach
Eine bewegende Gescbichte gefühlvoll erzählt. Liebe durch Leistung, Seilschaften, Gewissenlose karriere... Ärzte, Idealismus und die Treue zum Beruf. Probleme im Beruf und privat, doch sein Weg führt zum richtigen Ziel. Dietmar Bär glänzt in seiner Rolle des Conny Knipper. Leider farblos seine Partnerin Katja Junge, welche ab der nächsten Folge durch Nina Hoger ausgetauscht wurde. Ein Top10 Spielfim. Sehr Sehenswert.
Gruss
Havi17
"We cannot solve the problems we have created with the same thinking that created them" Albert Einstein
"You will be assured in your thinking through people you know and search" B.H.
"Den Reifegrad einer Gesellschaft erkennt man daran, wie man mit dessen schwächsten Glied umgeht- den Alten und den Kindern" Hopi-Indianer
"Gefällt mir gut, daß Sie loyal sind - Eigentlich bin ich nur ehrlich" Rififi am Karfreitag
Band Der Krimi im Fernsehen (Fernsehen als Zeitgeschichte : Der Fernsehkrimi Okt. 1989) Gäste Jürgen Roland (Bundesverdienstkreuz), Hans Janke (Leiter Fernsehspiel beim ZDF und Leiter Krimi-Institut = Grimme Preis), Gunther Witte (Leiter Fernsehspiel beim WDR und Erfinder des Tatorts), Sabine Postel (Bambi für die Rolle "Nicht von schlechten Eltern").
Aus Anlaß des Geburtstages von Jürgen Roland Dez 2000, wurde u.a. über den Erfolg der Serie Stahlnetz und Tatort diskutiert. Veränderungen an der Machart, am Publikum standen im Mittelpunkt der diskutierten Fragen.
U.a. bei Stahlnetz (Erfinder Wolfgang Menge und Jürgen Roland) standen weder Quoten noch Preise im Vordergrund. Zitat " ... Ziel war eine unterhaltsame Sendung ... mit der wir die Menschen überreden konnten sich für das Fernsehen noch mehr zu interessieren". Wolfgang Menge & Jürgen Roland begannen ihren Werdegang als Journalisten. Als Polizeireporter konnte Roland sich an der Realität orientieren. "Das Haus an der Stör", für mich die beste Produktion, stand im Gegenstand des Interesses. Roland interviewte dazu auch die Täterin im Zuchthaus. Es wird auch deutlich, welchen großen Anteil Wolfgang Menge an der Serie hat, er wird häufig erwähnt. Als Polizisten wurden keine Superhelden beleuchtet, sondern "normale Leute". Es wurde Original-Wochenschau-Material gerade für die noch jüngere Generation verwendet, damit sich diese die Situation besser vorstellen konnte. Interessant zu beobachten ist auch, wie sorgfältig Roland Worte benutzt, gar andere Worte nachschiebt, um Sachverhalte eindeutig, klar und richtig zu bewerten.
Als Gegensatz diente "Toter Herr im Regen" für konstruierte Fälle. Die Figur des Kommissars wird analysiert - eine ausgeprägt autoritäre Figur. Die Gesellschaft und auch Moral sollte hier abgebildet werden. Interessant an diesen Beispielen zu sehen, daß auch Polizistinnen schon mitspielten, was die These wiederlegt, daß Kommissarinnen eine Erfindung der heutigen Zeit sind. Für Roland übt Schwarz-Weiß noch immer eine ungeheure Faszination aus und er kann sich bestimmte Filme auch heute nicht in Farbe vorstellen. Kriterien wie die damalige Schnitt-Technik sind Gegenstand der Diskussion, der damals auch gehobene Zeigefinger zur Erkennung der Moral wurde als sehr postiv eingestuft. Die Tatsache, daß es zum Beginn des "Versuchsfernsehens" keine Krimis gab, eben weil die Generation "vom Krieg die Schnauze voll" hat, wurde nachdenklich betrachtet. Gunther Witte bringt es deutlich auf den Punkt, daß Fernsehen damals als Kulturgut galt, Unterhaltung kam nach und nach erst später, während im Rundfunk "Paul Temple" als eines der ersten Kriminalhörspiele erfolgreich lief. Gunther Witte erzählte anschaulich wie es zum Tatort kam. "Duisburg Ruhrort" wird mit Schimanski als neuen Kommissartyp diskutiert, der bereits mit "Kressin" existierte und daß insgeheim doch viele Polizeibeamte, so wie Schimanski sein wollten. Tatort spiegelte DAMALS alle Spielarten des Kommissars vom "väterlichen Typ bis eben zu Kressin/Schimanski und eben solche die mehrere Generationen abdecken. Auch die Tatsache, daß die Privaten nichts dem Tatort entgegenzusätzen haben. Ich erinnere mich noch an den aufwendigen (insbesondere der Pilotfilm) Versuch bei SAT1 mit A.S., in dem Klaus J. Behrend vom Tatort abgeworben wurde. Interessant, daß das Wechseln der Kommissare beim Tatort bzgl. der Akzeptanz nie eine Rolle gespielt hat.
Interessant Sabine Postels Hinweise zu Ihrem Rollenklischee, indem sie durchsetzte, daß sie, entgegen der Vorstellung der Drehbuchautoren, (als einzige) ein Kind und familäre Probleme haben darf. Die Begründung gegen diese Entscheidung ist, daß die Story dadurch ins Stoppen kommt. Zitat "Ist ja langweilig, wer will denn das sehen". Dies wird intensiver diskutiert und resumiert, daß entgegen der Figuren Bella Block, Rosa Roth und den "Lonesome Kommissarinnen" beim Tatort eben, wie bedrohlich, ein Ansatz von normalem Familienleben realisiert ist und nicht der erotische, maskuline Typ Single-Frau bedient wird.
Derrick ist ebenfalls ein Thema, wobei interessanterweise im Grunde dieser nur als bestehende "Kult"-Figur, bzw. dessen Wirkung im Fokus steht, was sicher auch ein Phänomen der Zeit ist.
Abschließend wird die Neuauflage des Stahlnetz angesprochen, wobei in der ersten Folge Rolands Tochter Autorin ist und in der Wolfgang Menge unterstützt hat
Gruss
Havi17
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"You will be assured in your thinking through people you know and search" B.H.
"Den Reifegrad einer Gesellschaft erkennt man daran, wie man mit dessen schwächsten Glied umgeht- den Alten und den Kindern" Hopi-Indianer
"Gefällt mir gut, daß Sie loyal sind - Eigentlich bin ich nur ehrlich" Rififi am Karfreitag
Band Der Monddiamant Teil 1 : Mit Anneliese Uhlig, Paul Dahlke, Theo Lingen, Anita Lochner, Ulli Philipp, Stafan Behrens, Helmut Förnbacher (beide Forellenhof), Werner Kreindl, Alf Marholm, Herbert Steinmetz. Drehbuch: Herbert Asmodi. Regie : Wilhelm Semmelroth.
Nach einem Roman von Wilkie Collins mit prächtigen Kulissen an Originalschauplätzen und mit renommierten Darstellern gedrehter Plüsch-Krimi, der für mich zu den besten gehört. Eine rätselhafte Story mit einem Cliffhanger am Ende des ersten Teils. Ein Top10 Krimi. Sehr Sehenswert.
Gruss
Havi17
"We cannot solve the problems we have created with the same thinking that created them" Albert Einstein
"You will be assured in your thinking through people you know and search" B.H.
"Den Reifegrad einer Gesellschaft erkennt man daran, wie man mit dessen schwächsten Glied umgeht- den Alten und den Kindern" Hopi-Indianer
"Gefällt mir gut, daß Sie loyal sind - Eigentlich bin ich nur ehrlich" Rififi am Karfreitag