Schön, dass sich jemand auch mal die Zeit nimmt, eine längere Kritik zu schreiben und eine richtig gut begründete noch dazu.
Ich nehme den Film aber völlig anders wahr. Sicher der Film hat einen etwas antiquierten Charme und Filme wie GASTHAUS oder MÖNCH wirken um einiges moderner und etwas temporeicher, aber in Punkto Spannungsaufbau und Dramatik macht dem Erstling niemand etwas vor! Und über die Besetzung brauchen wir eh nicht diskutieren. Wie später in ZIMMER 13 schafft es Reinl sehr gut, parallele Handlungen stringent zu erzählen, logisch ung trickreich zu verknüpfen und zu einem packenden Höhepunkt zu führen. Szenen wie der Vorspann als der Frosch den Tresor knackt oder die Entführung von Ella Bennett haben bis heute nichts an Originalität verloren.
Ich weiß noch gut, wie ich die Wallace-Filme das erste mal sah und weiß heute noch, welcher Film mich damals fesselte und welchen ich schon damals als Gähner empfand. Und der FROSCH hat hier nichts von einem Heimatfilm, er ist immer noch einer der packendsten Filme der Reihe!
Wie später bei Winnetou schafft es Reinl mit dem Erstling der Reihe eine Referenz zu schaffen und die Messlatte für alles Folgende sehr hoch zu legen. Im FROSCH sind schon alle typischen Elemente vorhanden, die die deutsche Wallace Reihe zu einem Klassiker machen. Mögen manch spätere Filme in Summe noch etwas überzeugender sein, die Erfolgsformel hat Reinl mit dem FROSCH definiert.
Einer der Gründe, warum vielleicht die ersten Wallace-Filme einen etwas antiquierteren Eindruck hinterlassen, mag die Musik sein, die of etwas hölzern klingt. Erst seit Martin Böttcher und Peter Thomas kommt dann das "echte" Wallace-Flair auf.
Dieser Film stellt eben den Anfang dar! Das richtige Wallace-Flair, so wie wir es heute kennen, hat sich ja erst im Laufe der Jahre entwickelt. Aber trotzdem sehe ich mir den "Frosch" gerne an, es ist immer wieder schön, sich mal in eine völlig andere Zeit katapultieren zu lassen und mal richtig den Anfang der erfolgreichsten Kinofilmreihe aller Zeiten zu durchleben! Weg von anzüglichen Filmen wie die späteren Farbfilme und hin zum echten Wallace-Flair!
der frosch mit der maske ist auf jeden fall ein sehr guter wallace krimi, bei dem wirklich alles passt. die darsteller sind alle toll. joachim fuchsberger spielt sympatisch, wenn man auch sagen muss, dass er in seinen späteren auftritten noch besser ist. eddi arent hat hier eine sehr tolle rolle und siegfried lowitz gibt einen herrlichen inspektoren ab. fritz rasp und carl lange kommen gruselig und unheimlich daher und überzeugen vollends. auch eva anthes und jochen brockmann zusammen mit walter wilz überzeugen mich. die handlung ist plausibel und nachvollziehbar. (so weit das überhaupt möglich ist^^) die musik gefällt mir eigentlich sehr gut und das lied "nachts im nebel an der themse" ist das beste aller gesungenen lieder. ich finde es genial. der frosch wird genial dämonisch dargestellt (siehe mord an lolita und seine gruselige stimme). die inszenierung stimmt einfach. einige schwachstellen sind natürlich vorhanden. so finde ich zum bsp., wie gubanov bereits sagte, die rolle der lolita dem film nicht angemessen. sie ist zu teifgründig. ignoriert man dies aber, kommt ein toller film mit atmosphäre und nostalgie zum vorschein, wie er im buch steht. man darf die sehr guten darsteller 90 min auf der spannenden jagd, nach dem frosch mit der maske begeliten! toller film!
Zitat von Blinde Jackder frosch mit der maske ist auf jeden fall ein sehr guter wallace krimi, bei dem wirklich alles passt. die darsteller sind alle toll. joachim fuchsberger spielt sympatisch, wenn man auch sagen muss, dass er in seinen späteren auftritten noch besser ist. eddi arent hat hier eine sehr tolle rolle und siegfried lowitz gibt einen herrlichen inspektoren ab. fritz rasp und carl lange kommen gruselig und unheimlich daher und überzeugen vollends. auch eva anthes und jochen brockmann zusammen mit walter wilz überzeugen mich. die handlung ist plausibel und nachvollziehbar. (so weit das überhaupt möglich ist^^) die musik gefällt mir eigentlich sehr gut und das lied "nachts im nebel an der themse" ist das beste aller gesungenen lieder. ich finde es genial. der frosch wird genial dämonisch dargestellt (siehe mord an lolita und seine gruselige stimme). die inszenierung stimmt einfach. einige schwachstellen sind natürlich vorhanden. so finde ich zum bsp., wie gubanov bereits sagte, die rolle der lolita dem film nicht angemessen. sie ist zu teifgründig. ignoriert man dies aber, kommt ein toller film mit atmosphäre und nostalgie zum vorschein, wie er im buch steht. man darf die sehr guten darsteller 90 min auf der spannenden jagd, nach dem frosch mit der maske begeliten! toller film!
Kann Dir nur zustimmen! Was die Lolita betrifft wurde die Rolle entgegen der des Romans abgeändert. Hierüber könnte man gegebenfalls diskutieren.
auf der einen seite hat der film druch die abgeänderte rolle der lolita eine nicht tragbare tiefe, aber ich muss sagen, dass man über diesen sachverhalt locker hinweg sehen kann. meiner meinung nach spielt eva pflug sehr sehr gut und sie ist für mich die hübscheste frau auf den seiten der bösen. ihre gesangsauftritt hatz mich früher immer unglaublich gefesselt und tut es auch heute noch. ich hätte eva pflug gerne noch öfter gesehen. also die rolle ist zwar abgeändert, aber meiner meinung nich unbedingt zum nachteil.
Was verstehst Du unter "nicht tragbare Tiefe"? Ich denke, die Rolle der Lolita wurde bewusst ernst und tragisch angelegt, auch, um mit der Figur der Ella Bennett zu kontrastieren. Auf der einen Seite sehen wir eine Frau, die mitten im (Nacht)Leben steht und sich durch eine Zusammenarbeit mit der Froschbande finanzielle Vorteile erhofft hat, auf der anderen Seite steht die behütete Ella, die mit Vater und Bruder in einem idyllischen Landhaus weit abseits von London lebt. Ich kenne die Romanvorlage zwar nicht, finde es aber gut, dass man Lolita so facettenreich gestaltet hat und aufzeigt, dass in einer Gangsterbande zwar Loyalität an erster Stelle steht, man aber sofort bereit ist, ein Mitglied zu eliminieren, falls dies erforderlich ist bzw. es nicht mehr gebraucht wird.
lies dir am besten mal die beiträge von gubanov auf der vorherighen seiten durch. er spricht die ungewöhnliche tiefe der lolita rolle an. natürlich steht sie im gegensatz zu ella bennet. aber in meiner meinung nach keinem anderen ew film, findet man eine solch tiefgründige rolle. und von daher will das nicht ganz so zu der sonst eher lockeren reihe passen!
Die ersten Filme der Reihe sind allgemein eher ernst und weisen mangels gruseligen Schockeffekten in Form von Tieren (Schlangen, weißen Mäusen, Ratten), der Abwesenheit von Irren (Kinski) und dem gediegenen Spiel von Arent (noch als distinguierter Butler bzw. Sergeant) ganz andere Züge auf, als die später unter der Regie von Alfred Vohrer entstandenen Filme. Gubanov meinte in seinem Bericht, dass es erstaunlich sei, dem Publikum der späten Fünfziger Jahre so gewagte Szenen vorzusetzen, nicht jedoch, dass er sich eine "lustigere" Lolita gewünscht hätte.
das meine ich aucb nicht. ich wünsche mir keine lustigere lolita. mir gefällt die rolle sehr gut. nur passt ihr tiefgründiges handeln (prostituiert sich im endeffekt für den frosch und wird dann trotzdem von ihm umgebracht) nicht ganz in den film.
Das beste Beispiel von Oberflächlichkeit an dieser Rolle ist Lolita selbst. Es gibt eigentlich nichts "tiefgründiges" an einer derart angelegten Rolle. Dieser Eindruck entsteht lediglich aufgrund der hervorragenden Interpretation von Eva Pflug und der vergleichsweise schwächeren, klischeelastigeren Frauenrolle von Eva Anthes.
mit der tatsache, dass eva anthes gegenüber eva pflug den kürzeren zieht, muss ich dir recht geben. wenn ich blacky wäre, ich würde die pflug retten^^ aber nur weil ich finde, dass pflug besser spielt, heißt das nicht, dass anthes schlecht ist.
punk's not dead
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
08.07.2009 11:41
#60 RE: RE:Bewertet: "Der Frosch mit der Maske" (1)
„Der Frosch mit der Maske“ belegt mit 97 Prozent den 3. Platz im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2009. Der Film erhielt folgende Wertungen: Gesamtpunktzahl: 906,28 Punkte; durchschnittliche Punktzahl pro Werter: 43,16 von 50 Ergebnisse der Einzelkategorien: • Gesamtwertung: 282,0 Punkte – Platz 3 (96%) +-0 • Einzelwertung „Darsteller“: 95,5 Punkte – Platz 6 (93%) -3 • Einzelwertung „Spannung“: 93,0 Punkte – Platz 3 (97%) +-0 • Einzelwertung „Mörder“: 93,5 Punkte – Platz 3 (97%) +-0 • Einzelwertung „Regie“: 92,0 Punkte – Platz 3 (96%) +-0 • Einzelwertung „Drehbuch“: 92,5 Punkte – Platz 1 (100%) +2 • Einzelwertung „Musik“: 79,3 Punkte – Platz 10 (84%) -7 • Einzelwertung „Humor“: 78,5 Punkte – Platz 7 (91%) -4
Die größte Abweichung von der durchschnittlichen Wertung beträgt 16,2 Punkte nach unten, die durchschnittliche Abweichung beträgt 5,5 Punkte. Am nächsten dran war kaeuflin mit einer Abweichung von nur 1,9 Punkten.