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Dieses Thema hat 93 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Savini Offline



Beiträge: 756

21.09.2022 15:01
#16 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #15
Bei so viel Rohheit bin ich sprachlos...

Das ist für dich schon roh? Das Ende von Hitchcocks "Vertigo" z. B. kommentierte er mit: "Naja, wenigstens hat er jetzt keine Höhenangst mehr!"
Und auch zu einer Szene aus "Winnetou II" hatte er einen Kommentar, den ich bei Gelegenheit zitieren könnte.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #15
Zitat von Savini im Beitrag #13
Du hast nicht zufällig das von Klaus Dimmler herausgegebene Buch "Die größten Schurken der Filmgeschichte. Von Dr. Mabuse bis Hannibal Lecter" gelesen?

Hab ich nicht gelesen, aber mal im Rahmen der "Superschurken"-Besprechung auf dem Schirm gehabt. Vielleicht kommt daher eine gewisse Verbindung her...

Spaßeshalber zitiere ich diese (im Kontext ironisch gemeinte) Passage mal (S. 82f.):
"Keiner der Zuschauer nahm die fast schon tragische Entwicklung Santers wahr, die Adorf sensibel durch die sukzessive Demontage des Unholds darstellte. Wie wörtlich Demontage zu verstehen ist, sieht man bereits an der Kleidung. In der ersten Szene schießt er als Stutzer Bisons tot - in tadellos sauberem, dunklem Anzug mit Samtbesatz, eine schwarze Lavalliére (auch als ´Künstlerschleife´ bekannt) um den weißen Hemdkragen, dazu eine goldschimmernde Weste und ein heller Strohhut mit Lederband auf dem ölig exakt frisierten Haar. Quel homme! Nach der schrecklichen Schlacht um den Saloon schleicht sich Santer an die Publos der Apachen schon ohne Hut an und schaut ein wenig wirr aus der fleckigen Wäsche, während er Old Shatterhand und Versini beim Händchenhalten belauscht. Am Ngget-tsil, nachdem er die Blume der Prärie geknickt und ihren Vater ewig jagen geschickt hat, flieht er vor den Verfolgern nunmehr gänzlich abgerissen; offen der Kragen, schmutzig der Anzug, fettig und verschwitzt und strähnig die Haare, ein Mann ganz aus der Facon. Kein Wunder also, daß er, angeschossen am Felsen hängend, bald den letzten Halt verliert und abwärts strebt."

patrick Offline




Beiträge: 3.245

25.09.2022 20:18
#17 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

"Winnetou 1" gehört in der Tat neben dem "Schatz im Silbersee" und dem "Schut" zu den 3 romangetreusten Karl-May-Verfilmungen und dürfte so manchen Romanpuristen zumindest einigermaßen bei Laune gehalten haben. Nachdem der "Schatz im Silbersee" bewiesen hatte, dass das Genre funktioniert, wurde auf die menschliche Seite der beiden Helden etwas näher eingegangen. Wie beim "Schatz im Silbersee" musste die Handlung natürlich sehr stark gestutzt werden um das Wesentliche in 100 Minuten unterzubringen, sodass der "frühe" Tod Santers und dessen Verschmelzung mit dem Rattler-Charakter, der ganz weggelassen wurde, auch Sinn ergibt. Ein sich über 3 Filme hinziehendes Überleben Santers hätte die Geduld sehr vieler Fans wohl über Gebühr strapaziert. Die zunehmende "Verwahrlosung" Santers ist Angesicht der Ereignisse, in die er sich begibt, völlig logisch. Nach wilden Schießereien, dem Durchkriechen eines Stollens, einem Indianerüberfall und dem einem Schakal gleichen von seiner Gier nach Gold getriebenem Herumschleichen um das Pueblo dürfte er wohl kaum die Gelegenheit gehabt haben, den Anzug zu säubern und sich die Haare zu waschen. Ähnlich verhält es sich ja auch mit Forrester in "Winnetou 2".

Sehr unschuldig wurde das "Liebesleben" von Old Shatterhand und Nscho Tschi inszeniert, es sei denn man interpretiert etwas in die seltsame Tatsache hinein, dass die Schmetterhand beim Händchenhalten seinen Gürtel um die Schulter trägt, was keinen erkennbaren Sinn ergibt, außer......

Hier noch ein paar Bilder, die ich während der letzten 7 Jahre an den Drehorten gemacht habe:

Das hier ist der Zrmanja-Canyon, den ich auch heuer im August wieder das Vergnügen hatte zu besuchen. Da standen die 3 Marterpfähle und das Pueblo. Der Kampf zwischen Old Shatterhand und Intschu Tschuna wurde auch hier ausgetragen:



Hier der Tulove Grede (Nugget Tsil) am Mali Alan. Die Steinhaufen markieren die Stelle, wo Intschu Tschuna und Nscho Tschi begraben wurden.



Krka-Wasserfälle beim Skradinski Buk. Die Stelle wo Old Shatterhand und Nscho Tschi über Ihre "Zukunft" sprechen.



Die auch zum Nationalpark Krka gehörenden kleinen Schleierfälle in der Nähe des Roski-Slap, wo Old Shatterhand und Nscho Tschi von Santer belauscht wurden.




Auch von mir gibt's nach wie vor klare 5 von 5 Punkten für "Winnetou 1".

Savini Offline



Beiträge: 756

25.09.2022 20:43
#18 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #17
"Winnetou 1" gehört in der Tat neben dem "Schatz im Silbersee" und dem "Schut" zu den 3 romangetreusten Karl-May-Verfilmungen und dürfte so manchen Romanpuristen zumindest einigermaßen bei Laune gehalten haben.

Sogar mein Bruder (der den Filmen ansonsten eher skeptisch gegenüberstand und sich bei den Büchern gut auskannte) meinte bei der Bemerkung Winentous, Old Shatterhand werde ihn erst am Tage seines Todes wiedersehen, anerkennend, dass man es hier sogar geschafft habe, einen Satz aus dem Roman unterzubringen.
Zitat von patrick im Beitrag #17
Sehr unschuldig wurde das "Liebesleben" von Old Shatterhand und Nscho Tschi inszeniert

Beim Stichwort "Liebesleben" kann ich nicht widerstehen, einen weiteren familiären Kommentar zu zitieren, diesmal von meinem Vater: Als Old Shatterhand und Intschu-tschuna beim Kampf ins Wasser stürzen und sich gegenseitig umklammern, meinte er: "Oh, ein Liebespaar!".
Das war übrigens bei meiner ersten Sichtung des Films, weshalb ich aufgrund meines zarten Alters diese Anspielung nicht recht verstand.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

01.10.2022 21:53
#19 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Vielen Dank für die schönen Fotos.
Die Drehorte zu besuchen, wäre auch für mich nochmal eine große Freude. Aber andererseits würde es vielleicht auch irgendwie die Phantasiewelt der Kindheit ein bisschen zerstören, so eine Art Einbruch der Realität in das Karl-May-Amerika, das nun wohl doch im Südeuropa liegt.
Aber beachtlich finde ich, dass die "Gräber" von Intschu-schuna und Nscho-tschi immer noch da sind. Werden die eigentlich gepflegt?

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

01.10.2022 21:59
#20 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Winnetou und das Halbblut Apanatschi


Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Harald Philipp
Position in der Serie nach Veröffentlichung: 9
Position in der Serie chronologisch: 3



Mitwirkende:

Winnetou - Pierre Brice
Lex Barker – Old Shatterhand
Apanatschi – Ursula Glas
Jeff – Götz George
Sam Hawkens – Ralf Wolter
Curly Bill - Ilija Djuvalekovski


Handlung:

Winnetou besucht seinen alten Freund, den Farmer Mac Haller, dessen Ehefrau eine Apatschin und deren gemeinsame Tochter Apanatschi volljährig geworden ist. Apanatschis Geburtstagsgeschenk, eine Goldader, ist Auslöser für eine Serie sehr negativer Ereignisse. Haller wird von habgierigen ehemaligen Freunden ermordet, Apanatschi samt kleinem Bruder Happy verfolgt und schließlich bekommt der gefährliche Bandenchef Curly Bill Wind von der Sache, der die Gegend terrorisiert. Old Shatterhand ist erst mal zur Stelle, um das Schlimmste zu verhindern, aber schließlich fallen die beiden Geschwister als Wissensträger doch in die Hände des Gangsters. Der junge Jeff, Verlobter von Apanatschi, schleicht sich in die Bande ein, während die beiden roten und weißen Blutsbrüder zur Befreiung eine großangelegte Schießerei inszenieren. Nach einigem Hin und Her bekommen die Banditen doch erst mal das Gold, aber das Finale steht noch aus...


Zeitliche Einordnung:

Natürlich ist die Einordnung von Apanatschis Abenteuern etwas spekulativer und vermag sicher an dieser Stelle auch überraschen. Doch Old Shatterhand arbeitet immer noch leitend bei einer Eisenbahngesellschaft, Sam Hawkens immer noch als Scout. Bei Karl May haben die das nur am Anfang gemacht, später nicht mehr, doch selbst wenn die Filme davon abgekoppelt sind, gibt es kaum einen Grund anzunehmen, warum etwa der zunehmend die Freiheit schätzende Westmann Old Shatterhand sich später wieder in ein Anstellungsverhältnis begeben sollte. Der ganze Film ist natürlich sehr stark von Winnetou 1 beeinflusst. Die Jagd nach dem Gold, die Einbindung der Eisenbahnarbeiter in die Kämpfe, die Schlacht um den Saloon, sogar die vorübergehende Flucht der Verbrecher durch einen Tunnel sowie auch die eine gewisse Rolle spielende Dampflokomotive erinnern daran. Auch sind die Kiowas wieder mit von der Partie, diesmal allerdings nicht als Todfeinde der Apatschen, sondern als Verbündete. Offenbar haben sie aus ihren Erlebnissen mit dem doppelzüngigen Bleichgesicht Santer gelernt und lassen solche Gauner lieber links liegen. Als besondere Verbundenheit an die Ereignisse des ersten Winnetou-Teils muss auch gelten, dass durch einen Zeitsprung offenbar nochmal einige Apatschen aus diesem Film beim Angriff auf das schurkenverseuchte Rocky Town wieder mit dabei sind...
Winnetou kennt den Farmer Mac Haller schon längere Zeit, also vor Shatterhands Auftauchen. Das muss aber kein Widerspruch sein, denn auch Klekhi Petra oder Old Firehand waren Weiße, mit denen der berühmte Indianer schon vorher befreundet war.


Sonstiges:

Der Streifen soll ursprünglich von Mays Roman Halbblut inspiriert gewesen sein, doch davon ist nichts übrig geblieben, weder von der Handlung noch von dem eher negativ gezeichneten männlichen Titelgeber. Der Name Apanatschi der weiblichen Hauptdarstellerin ist wohl an Apanatschka angelehnt, einer Figur aus der Trilogie um Old Surehand (die auch von Old Shatterhand erzählt wird), wobei Apanatschka zwar kein "Halbblut" ist, aber als Kind verschleppt und von Comanchen-Indianern aufgezogen wurde. Hier ist es aber ebenfalls ein Mann, um den es geht.
Einen berüchtigten Curly-Bill soll es im Wilden Westen wirklich gegeben haben. Dessen sadistisches Vergnügen bestand unter anderem darin, seine Opfer durch Revolverschüsse vor die Füße "tanzen" zu lassen. Wie es ja im Film auch mit Happy geschieht. (Noch eine Gemeinsamkeit mit dem ersten Winnetou-Teil, wo der üble Santer das auch mit dem Reporter Tuff-Tuff macht). Wobei der Filmbösewicht irgendwie recht langmütig ist bei all den Streichen, die der vermeintliche Zauberkünstler Jeff sich immer mit ihm leistet. Aber über die unglaubhafte Gefährlichkeit vom lockigen Bill wurde schon einiges geschrieben. Wird ja dann auch vorzeitig von seinem nachdrängenden Unteranführer Judge (komischer Name für einen Desperado) in die ewigen Jagdgründe geschickt.
Was bei dem Streifen um das Halbblut Apanatschi sehr ins Auge fällt, das ist die wirklich starke Anhäufung von Logikschnitzern. Müßig, die nun alle aufzuzählen. Besonders unglaubwürdig der "todsichere" Plan, nach dem sich Jeff nach der ersten Schlacht um Rocky Town wieder bei den übriggebliebenen Curly-Banditen einschleicht, im Prinzip gar kein Plan.
Auch sind manche Dialoge einfach nervtötend, besonders am Ende, wenn sich die "Guten" gegenseitig zigmal den Plan erklären, wie sie die Banditen im unterirdischen Gang in die Falle locken wollen.
Aber andererseits gibt es auch Pluspunkte, wie die relativ geschickte Dramatik um die Inkenntnissetzung der Verbrecherbande über das Goldvorkommen. Die Kämpfe um die Stadt Rocky Town sind mit einigem pyrotechnischen Aufwand inszeniert, nicht nur geschossen wird viel, auch mit Dynamit nur so um sich geworfen. Böttchers Sound ist extra sentimental und extra aufregend, gut wie immer, das grundsätzliche Winnetou-Thema wird einfallsreich variiert.
Winnetou bietet sich dieses Mal als besonders freundlicher roter Mann an, so richtig kriegerisch ist er irgendwie nicht, dagegen hört man aus Old Shatterhands Mund die wenig christliche Parole, Gewalt mit Gewalt zu beantworten. Sam Hawkens darf so richtig lustig sein, wobei seinen Kugeln nebenher immer so einige Bösewichter zum Opfer fallen. Götz George als Jeff gibt einen sehr agilen Helden, der sich hauptberuflich mit Wonne durch die Gegend zu schmeißen scheint. Uschi Glas als Apanatschi sieht in der Uniform eines Apatschenmädchens wenigstens ganz hübsch aus, das muss man ihr lassen. Die anderen Chargen, meist jugoslawische Darsteller, sind nicht unbedingt schlechter als ihre bekannteren Kollegen aus Germany.
Am Ende bleibt viel Sentiment und noch mehr Geballer, unterhaltsam ist die Sache auf jeden Fall. Die Bösen werden wieder mal schonungslos bis zum letzten Mann niedergemacht, was aber bei den Filmen eher die Regel ist, aber durch die Tendenz zur Verniedlichung oft untergeht.

Allgemein erfreut sich der Film bei den Fans wohl eher mangelnder Beliebtheit. Ich muss zugeben, dass ich ihn persönlich gerne sehe, sogar öfter als andere dieser Serie, daran ändern weder die Holpereien in der Sinnhaftigkeit etwas noch das Erstauftreten von Impfuschi oder manche übersteigerten Albernheiten, auch nicht der fehlende Bezug zu irgendeiner Vorlage zu Karl May.


Persönliche Wertung: 4 von 5 Dynamitpatronen

patrick Offline




Beiträge: 3.245

02.10.2022 14:02
#21 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #19
Vielen Dank für die schönen Fotos.
Die Drehorte zu besuchen, wäre auch für mich nochmal eine große Freude. Aber andererseits würde es vielleicht auch irgendwie die Phantasiewelt der Kindheit ein bisschen zerstören, so eine Art Einbruch der Realität in das Karl-May-Amerika, das nun wohl doch im Südeuropa liegt.
Aber beachtlich finde ich, dass die "Gräber" von Intschu-schuna und Nscho-tschi immer noch da sind. Werden die eigentlich gepflegt?


Ich hatte niemals das Gefühl der Zerstörung meiner Phantasiewelt als ich die Drehorte besuchte. Ganz im Gegenteil war es ein extrem erfüllendes Erlebnis, diese wirklich wunderschönen Landschaften persönlich zu betreten. Auch verleiht es den Filmen ganz neuen Reiz, wenn man dort die Gegenden sieht, die man inzwischen sehr gut kennen gelernt hat. Schließlich handelt es sich ja um einen Phantasie-Westen und es ist schön, dass dieser nicht allzu weit weg und damit greifbar ist. Ich kann das nur empfehlen. Kroatien und seine Karl-May-Locations sind ja zu einer wahren Pilgerstätte für die Fans geworden und es werden dort noch immer regelmäßig Treffen veranstaltet, wobei ich gestehen muss mich nicht innerhalb der Szene zu bewegen und ich das auch nicht unbedingt brauche.

Die Steinhaufen sind nicht mehr die Originalen aus den Filmen sondern wurden von Fans an der entsprechenden Stelle nachträglich wieder-errichtet. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie noch immer dort sind, da mein letzter Besuch schon wieder ein paar Jahre her ist. Heuer habe ich themenbezogen nur die Krka-Fälle und den Zrmanja-Canyon besucht, da der Urlaubsschwerpunkt woanders lag und nicht wirklich bei Winnetou.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

07.10.2022 18:06
#22 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Apanatschi sehe ich nach wie vor als zwar solide Unterhaltung aber eben nicht mehr. Langweilig ist der Film in keinster Weise aber den Charme seiner Vorgänger versprüht er eben nicht mehr, da Harald Philipp sich mehr an Alfred Vohrer orientierte als an Harald Reinl, was sich bei einem Winnetou-und-Old-Shatterhand-Film sehr ungewohnt anfühlt. Curly-Bill ist eine Halb-Parodie und sinkt stellenweise zur Lachnummer ab, was ein Herbert Lom, Rick Battaglia, Anthony Steel, Guy Madison oder auch Harald Leipniz niemals zugelassen hätten. Dafür ist auf Micha Baloh nach wie vor Verlass, der alle seine Bösewichtrollen völlig unterschiedlich interpretiert und souverän meistert. Er gehört übrigens trotz seines stolzen Alters zu den wenigen May-Darstellern, die noch unter uns sind.

Ich muss gestehen, dass Uschi Glas hier sehr hübsch und unverbraucht strahlt, obwohl ich niemals ein Fan von ihr war, nachdem Sie sowohl in die Edgar-Wallace- als auch in die Karl-May-Reihe erst einstieg, als diese sich merklich auf dem absteigenden Ast befanden. Gewisse Positionierungen ihrerseits in der jüngeren Vergangenheit bringen sie mir nicht näher, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich bleibe bei guten 3,5 von 5 Punkten für Apanatschi.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

13.10.2022 10:02
#23 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Der Schatz im Silbersee


Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Harald Reinl
Position in der Serie nach Veröffentlichung: 1
Position in der Serie chronologisch: 4



Mitwirkende:

Winnetou - Pierre Brice
Lex Barker – Old Shatterhand
Ellen Patterson – Karin Dor
Fred Engel – Götz George
Cornel Brinkley - Herbert Lom
Sam Hawkens – Ralf Wolter
Lord Castlepool - Eddi Arent


Handlung:

Eine überfallene Postkutsche bringt Winnetou und Old Shatterhand auf die Spur des gewissenlosen Cornel Brinkley und seiner Bande von „Tramps“. Denen geht es um eine Karte, die den Weg zum Silbersee zu einem uralten versteckten Indianerschatz weist. Gemeinsam mit dem Sohn eines ermordeten Schatzkartenbesitzers, Fred Engel, dem ehemaligen Partner Patterson samt Tochter Ellen sowie einem ganzen Sammelsurium an Westmännern machen sich die beiden Blutsbrüder auf den Weg zum Silbersee. Viele Abenteuer sind zu bestehen, die Banditen entführen Ellen und ihren Vater und versuchen, die Butler-Farm zu überfallen, auf dem die anderen zwischenzeitlich Zuflucht gefunden haben. Befreundete Indianer kommen zu Hilfe, aber Brinkley kann entkommen. Es kommt zu Auseinandersetzungen mit den Utahs, weiteren Kämpfen und Entführungen, bis schließlich das Finale am Silbersee beginnt. Die Verbrecher haben einen zeitlichen Vorteil, doch fällt ihnen der Goldschatz auch wirklich in die Hände…?


Zeitliche Einordnung:

Die zeitliche Zuordnung sollte hier ziemlich eindeutig sein, die beiden Freunde Winnetou und Scharlieh genießen ihre Brüderschaft in vollen Zügen, es treten Lord Castlepool, aber auch der Gunstick Uncle das erste Mal auf. Gleichzeitig ist es eine sehr romantische Geschichte, der Verzweiflungskampf der Indianer ums eigene Land steht noch nicht so im Vordergrund, die ewige Gier der Bleichgesichter nach dem Gold ist das zentrale Thema.


Sonstiges:

Karl Mays Jugendbuch Der Schatz im Silbersee gilt als sein möglicherweise erfolgreichstes Werk. Kein Wunder, die Handlung ist für seine Verhältnisse vielschichtig, Längen gibt es trotz der Dicke des Buches eher wenige. Er versammelt hier wirklich auch eine Palette von allerlei kauzigen und einprägsamen Figuren, etwa Hobble-Frank, Tante Droll, das Duo Dicker Jemmy und Langer Davy oder auch die beiden Bären-Indianer. Die und viele mehr sind weggefallen, nur Lord Castlepool und der dichtende Gunstick Uncle (ohne seinen Freund Humply Bill) sind übriggeblieben. Zusätzlich ist noch der alte Sam Hawkens mit von der Partie. Die beiden weißen Supermänner Old Firehand und Old Shatterhand sind in der Figur des letzteren verschmolzen. Cornel Brinkley aus dem Buch ist wahrlich ein Teufel in Menschengestalt, dem der Höllenfürst auch lange Zeit eine besondere Gunst zu erweisen scheint, da er ihn immer wieder vor dem Zugriff der Koalition der Guten schützt. Herbert Lom und seine Darstellung im Film sind sicher böse genug, reichen aber in ihrer Verwerflichkeit nicht an das Original heran. Interessant auch die Figur des von dem jugoslawischen Schauspieler verkörperten Quacksalbers Hartley, im Film ein Spitzel und Hauptakteur auf Seiten der Tramps, im Buch ein zwielichtig und negativ beschriebener Charakter, der aber ebenfalls unter den Attacken der Schurken zu leiden hat. Um die Romantikwünsche des Publikums zu befriedigen, hat man aus den Kindern Fred Engel und Ellen Patterson ein verliebtes Paar gemacht, das den Weg ins lange erhoffte gemeinsame Glück nach vielen Abenteuern auch findet.

Rein handlungstechnisch hält sich die Suche nach dem „Schatz im Silbersee“ noch erkennbar nahe an den Roman. Der Kampf um die Butler-Farm samt Befreiung der Geiseln durch den Geheimgang und die Rettung der Überfallenen durch die Osagen sind dem Buch entnommen. Zum Ende hin hat man sich mehr Freiheiten genommen, die Festsetzung von Shatterhand und seinen Gefährten durch die Utahs und der Zweikampf mit dem Häuptling sind zwar an die Vorlage angelehnt, aber wesentlich straffer gestaltet. Auf die recht ausführlich beschriebene Folterung von gefangenen Tramps am Marterpfahl hat der Film selbstverständlich verzichtet. Die Utahs kommen in Mays Buch sehr schlecht weg, deren Häuptling Großer Wolf spricht mit einer Zunge, die zehnmal tiefer gespalten als die des verräterischsten Bleichgesichtes ist. Am Ende werden auch sie massenhaft umkommen, nachdem sie vorher schon Brinkleys Bande ein schreckliches Ende bereitet haben. Da hat der Film den Schwerpunkt am Schluss eindeutig verlagert, was aber für dessen Handlung nicht zum Nachteil gereicht. Im Ganzen ist das Buch wesentlich gewalttätiger und blutiger als der Film. Allerdings stellen die Utah-Indianer sich nun auch nicht so dermaßen dämlich an, dass sie sich wie kleine Schuljungs brav von Winnetou in die Falle locken lassen.

Sehr schön ist die Musik von Martin Böttcher, auch das Tramp-Thema ist ein Ohrwurm. Möglicherweise wirkt dieser erste Indianerfilm nach Motiven des sächsischen Volksschriftstellers noch naiver als die folgenden Beiträge. Macht aber nichts, die Rezeptformel für den Erfolg war jedenfalls gefunden und wurde weiter ausgebaut.

Persönliche Wertung: 5 von 5 rotflügelige Papilios

Savini Offline



Beiträge: 756

13.10.2022 11:50
#24 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #23
Die zeitliche Zuordnung sollte hier ziemlich eindeutig sein, die beiden Freunde Winnetou und Scharlieh genießen ihre Brüderschaft in vollen Zügen, es treten Lord Castlepool, aber auch der Gunstick Uncle das erste Mal auf.

Dass dieser Film als nächster folgen würde, war absehbar; zumindest "Winnetou II" kann erst nach ihm kommen, da dort gleich zwei Figuren wiederkehren, die hier eingeführt wurden. Mal sehen, welcher Teil folgen wird! Einen Verdacht habe ich schon ...

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #23
Die Utahs kommen in Mays Buch sehr schlecht weg, deren Häuptling Großer Wolf spricht mit einer Zunge, die zehnmal tiefer gespalten als die des verräterischsten Bleichgesichtes ist. Am Ende werden auch sie massenhaft umkommen, nachdem sie vorher schon Brinkleys Bande ein schreckliches Ende bereitet haben. Da hat der Film den Schwerpunkt am Schluss eindeutig verlagert, was aber für dessen Handlung nicht zum Nachteil gereicht.

Eigentlich überraschend, dass Karl May zunächst den Bösewicht Brinkley als Hauptgegner aufbaut und ihn dann gemeinsam mit seiner Bande lange vor dem Finale sterben zu lassen, so dass die Utahs deren dramaturgische Funktion übernehmen können. Interessanterweise gab es einen ähnlichen Bruch auch beim kürzlich besprochenen "Halbblut"-Film, wobei dessen Hauptschurken weit weniger charismatisch war als Herbert Lom.
Selbst in der um 1990 entstandenen Puppentrick-Version der Geschichte ("Die Spur führt zum Silbersee"), die sich ansonsten stärker am Roman orientiert, blieb Brinkley bis zum Finale am Leben.
Ironischerweise hört man übrigens den gebürtigen Tschechen Herbert Lom mit seiner eigenen Stimmen, während Mario Adorf in "Winnetou I" von Rainer Brandt synchronisiert wurde.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

14.10.2022 21:18
#25 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #24
Eigentlich überraschend, dass Karl May zunächst den Bösewicht Brinkley als Hauptgegner aufbaut und ihn dann gemeinsam mit seiner Bande lange vor dem Finale sterben zu lassen, so dass die Utahs deren dramaturgische Funktion übernehmen können....

Ja, ich fand das beim Lesen auch immer irritierend.
Die beiden Vorgängerbände "Der Sohn des Bärenjägers" und "Der Geist vom Llano Estacado" waren ja auch in einem Band zusammengefasst wurden, mit der gleichen Belegschaft, aber verschiedenen Abenteuern. Der Shatterhand-Strang vom "Silbersee" schließt sich da irgendwie auch lose an. Der tritt ja erst in der zweiten Hälfte bei der Schatzjagd auf, vorher waren nur Firehand und die Tramps um Brinkley wichtig, dann auf einmal die Shatterhand-Truppe und die Utahs. Vielleicht hatte May diese Zweiteilung auch so für verschiedene Bücher konzipiert und dann zu einem Roman zusammengefasst und verbunden, wobei er an den Tramps die Lust verloren hat und die fast schon nebenbei "entsorgt" hat.
Auf alle Fälle finde ich die Film-Fabel mit dem roten Cornel als Hauptübeltäter bis zum Schluss gelungener.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

19.10.2022 15:04
#26 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Nachdem ich mir im letzten Jahr den Roman nochmals zu Gemüte führte, muss ich vorab meiner eigenen Aussage in der Besprechung des "Schatz im Silbersee" vom Juni 2015 widersprechen, wo ich angeführt habe, dass Film und Roman nicht viel gemeinsam haben. Tatsächlich sind sowohl die Grundstruktur als auch viele Motive des Buches hier deutlich zu erkennen, wenn auch sehr stark gekürzt, gestrafft und vereinfacht. Dies ließ sich auch gar nicht umgehen, da die Handlung des Buches nicht annähernd in einem 111-Minuten-Film Platz gehabt hätte. Schade ist trotzdem, dass auf die Panther-Episode auf dem Dampfer verzichtet wurde und stattdessen die sehr viel weniger aufwändige Einleitung mit der Postkutschen Einzug fand. Der "Freiheitskampf" im Lager der Utahs wurde von Old Shatterhand alleine gestemmt, allerdings nicht ohne auf die an Herkules erinnernde Szene mit dem großen Stein zu verzichten, die im Roman sehr ähnlich geschildert wurde. Der Kampf um die Butler-Farm und die Flucht durch den Tunnel sind recht eng an der Vorlage. Brinkleys Entkommen durch die Hilfe eines sich tot stellenden Bandenmitglieds wird im Film durch eine wesentlich actionreichere Szene mit Götz George und einem aus der Ohnmacht erwachenden Spitzbuben aus der Bande ersetzt. Auffallend ist, dass der Name Brinkley im Film niemals fällt, sondern stets nur vom Cornel die Rede ist. Das Ende des Films, wo der Schatz für immer im Erdboden versinkt, ist gewissermaßen eine Miniaturvariante der Originalgeschichte, wo die Reichtümer von einem geleerten Stausee überflutet werden. Sowohl im Film als auch der Vorlage darf man sich darüber wundern, wie die Indianer zu einer solch recht technischen Einrichtung kamen. Die kindische Balgerei der Schurken in der Höhle vor ihrem "Abgelebt-Werden" ist schon sehr naiv und sinnfrei. Diesem ersten Winnetou-Fílm der Rialto ist eine gewisse Naivität mit Sicherheit nicht abzusprechen, was aber die Tatsache nicht schmälert, dass es sich um einen der schönsten Karl-May-Filme und damit um einen richtigen Wohlfühl-Streifen handelt, dem ich nach wie vor ohne wenn und aber 5 von 5 Punkten gebe.

Hier noch ein paar selbst geschossene Bilder der wunderbaren Plitvicer Seen:

Rechts ist der "Veliki Slap"(der große Wasserfall) gleich am Anfang der unteren Plitvicer Seen und links beginnt der See Kaluderovac, der im Film als Silbersee präsentiert wurde:



Hier fließt ein kleiner Wasserfall vom See Milanovac in den See Gavanovac, auf den der Cornel einen überwältigten Blick riskiert. Die Seen gehören ebenfalls zu den unteren Plitvicer Seen und folgen auf den "Silbersee" :



Die Stelle am See Kaluderovac (Silbersee), wo die Schurken mit dem Floß die Schatzhöhle ansteuern:



Die Stufen zur Schatzhöhle sind inzwischen zweireihig:



Aus dem Inneren der Schatzhöhle, die freilich innen drin nicht so geräumig ist wie im Film. Dort wurde mit Studioaufnahmen nachgeholfen. Der Bewuchs ist sehr viel üppiger geworden:



Blick über den See Kaluderovac zur Schatzhöhle:



Hier vermute ich die Stelle wo Fred gehängt werden sollte, bin mir aber nicht sicher. Es sieht jedenfalls sehr danach aus. Die Stelle befindet sich bei den oberen Plitvicer Seen:





Und noch ein Blick auf den Silbersee:



Zu guter Letzt noch ein Bild der Paklenica-Schlucht bei Starigrad, die als Geistercanyon herhielt, wo Winnetou von den Utahs verfolgt wird und der Große Bär den Verräter richtet:

Savini Offline



Beiträge: 756

20.10.2022 08:30
#27 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #25
Zitat von Savini im Beitrag #24
Eigentlich überraschend, dass Karl May zunächst den Bösewicht Brinkley als Hauptgegner aufbaut und ihn dann gemeinsam mit seiner Bande lange vor dem Finale sterben zu lassen, so dass die Utahs deren dramaturgische Funktion übernehmen können....

Ja, ich fand das beim Lesen auch immer irritierend.

Einne ähnlichen dramaturgischen Fehltritt hat sich Arthur Conan Doyle beim "Hund von Baskerville" geleistet, indem er den Mörder zunächst als eine ungeheuer verschlagene, raffinierte und bedrohliche Figur aufbaute, die Sherlock Holmes als nahezu ebenbürtig ansieht - um dann auf eine Konfrontation mit ihm zu verzichten, was zu einem Antiklimax führt. So wie im Roman hat keine Verfilmung das Ende des Schurken umgesetzt; selbst ansonsten werkgetreue Adaptionen machten hier ein Zugeständnis an die Erwartungshaltung des Zuschauers.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #25
Die beiden Vorgängerbände "Der Sohn des Bärenjägers" und "Der Geist vom Llano Estacado" waren ja auch in einem Band zusammengefasst wurden, mit der gleichen Belegschaft, aber verschiedenen Abenteuern. Der Shatterhand-Strang vom "Silbersee" schließt sich da irgendwie auch lose an. Der tritt ja erst in der zweiten Hälfte bei der Schatzjagd auf, vorher waren nur Firehand und die Tramps um Brinkley wichtig, dann auf einmal die Shatterhand-Truppe und die Utahs. Vielleicht hatte May diese Zweiteilung auch so für verschiedene Bücher konzipiert und dann zu einem Roman zusammengefasst und verbunden, wobei er an den Tramps die Lust verloren hat und die fast schon nebenbei "entsorgt" hat.

Das könnte natürlich sein, da es auch im zweiten und dritten Winnetou-Band eine Zweiteilung (bzw. bei "Winnetou II" im Grunde Dreiteilung) gab, bei der jeder der Handlungsstränge eine dramaturgisch in sich geschlossene Geschichte erzählte, die aber mit der anderen aus demselben Buch im Grunde nichts zu tun hatte.

Savini Offline



Beiträge: 756

20.10.2022 08:39
#28 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #26
Nachdem ich mir im letzten Jahr den Roman nochmals zu Gemüte führte, muss ich vorab meiner eigenen Aussage in der Besprechung des "Schatz im Silbersee" vom Juni 2015 widersprechen, wo ich angeführt habe, dass Film und Roman nicht viel gemeinsam haben. Tatsächlich sind sowohl die Grundstruktur als auch viele Motive des Buches hier deutlich zu erkennen, wenn auch sehr stark gekürzt, gestrafft und vereinfacht. Dies ließ sich auch gar nicht umgehen, da die Handlung des Buches nicht annähernd in einem 111-Minuten-Film Platz gehabt hätte.

Was die Werktreue der Geschichte angeht, so sieht das dieser Rezensent ähnlich:http://www.westend-leipzig.de/cgi-bin/fi...45&listId=73273
Oder auch Michael Petzel in seinem "Karl-May-Filmbuch".
Zitat von patrick im Beitrag #26
Auffallend ist, dass der Name Brinkley im Film niemals fällt, sondern stets nur vom Cornel die Rede ist.

Ein Schicksal, dass er mit dem Ölprinzen teilt.
Zitat von patrick im Beitrag #26
Die kindische Balgerei der Schurken in der Höhle vor ihrem "Abgelebt-Werden" ist schon sehr naiv und sinnfrei.

Eine ähnliche Szene gibt es später auch in der "Pyramide des Sonnengottes", die allerdings in diesem Thread wohl kaum behandelt werden wird, da Winnetou dort nicht auftritt.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

21.10.2022 13:57
#29 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

Vielen Dank nochmal für die schönen Fotos aus dem jugoslawischen wilden Westen, besonders die vom "Silbersee" sind natürlich einmalig.

Zitat von patrick im Beitrag #26
Der "Freiheitskampf" im Lager der Utahs wurde von Old Shatterhand alleine gestemmt, allerdings nicht ohne auf die an Herkules erinnernde Szene mit dem großen Stein zu verzichten, die im Roman sehr ähnlich geschildert wurde.


Diese Passage im Roman fand ich immer extrem märchenhaft und auch sehr langatmig. Gut, dass man auf die Heldentaten der anderen Gefangenen verzichtet und nur den alten Lex dazu gebracht hat, Pappmache-Steine durch die Gegend zu werfen.
Gibt nicht viele Winnetou-Filme, wo nicht der große Häuptling oder einer seiner weißen Brüder einen Zweikampf im Lager von feindlich gesinnten Indianerstämmen zu bestehen haben.

Zitat von Savini im Beitrag #28
Zitat von patrick im Beitrag #26Die kindische Balgerei der Schurken in der Höhle vor ihrem "Abgelebt-Werden" ist schon sehr naiv und sinnfrei. Eine ähnliche Szene gibt es später auch in der "Pyramide des Sonnengottes", die allerdings in diesem Thread wohl kaum behandelt werden wird, da Winnetou dort nicht auftritt.

Diese sinnlosen Kämpfe im Angesicht der Goldschätze sind aber gar nicht so weit von der Schreibe Karl Mays entfernt. Der hat immer darauf hingewiesen, dass die Bleichgesichter beim Anblick des Goldes den Verstand verlieren, die edlen Ausnahmen auf der Gutseite mal ausgenommen. War glaube ich auch beim "Im Tal der Toten"-Film, wo der ursprüngliche Befreiungsplan der gefangenen Helden am Ende darin bestand, die Banditen über das Gold und letztendlich auch über sich selber herfallen zu lassen.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

21.10.2022 14:43
#30 RE: Winnetou und die "richtige" Reihenfolge Zitat · Antworten

[quote]

Zitat von Savini im Beitrag #28
Zitat von patrick im Beitrag #26

Zitat von patrick im Beitrag #26
Auffallend ist, dass der Name Brinkley im Film niemals fällt, sondern stets nur vom Cornel die Rede ist.

Ein Schicksal, dass er mit dem Ölprinzen teilt.


Ich kenne zwar den Ölprinz-Roman, kann mich an den Namen allerdings nicht mehr erinnern.


Zitat von patrick im Beitrag #26
Die kindische Balgerei der Schurken in der Höhle vor ihrem "Abgelebt-Werden" ist schon sehr naiv und sinnfrei.

Eine ähnliche Szene gibt es später auch in der "Pyramide des Sonnengottes", die allerdings in diesem Thread wohl kaum behandelt werden wird, da Winnetou dort nicht auftritt.


Ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich habe es in meiner Besprechung von 2015 erwähnt. In Memoriam Pierre Brice: Die Karl May Filme (3)

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