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Dieses Thema hat 129 Antworten
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Ray Offline



Beiträge: 1.931

04.09.2022 12:39
#76 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

P.S.: Wer "Der Spion, der mich liebte" nicht sein eigen nennt, den Film aber gleichwohl mal wieder sehen möchte, kann dies heute, um 13:30 auf VOX (dort lief er schon vergangenen Donnerstag) oder am 12.09., 20:15 Uhr auf NITRO.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 645

05.09.2022 15:56
#77 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #74
Dann dürfte dir Christopher Woods (leider nur antiquarisch oder per Fernleihe erhältliches) Buch zum Film ("James Bond und sein größter Fall") sehr gefallen; denn darin wurden die klamaukigen Elemente drastisch reduziert (ebenso wie die Auftritte des Beißers). Insgesamt ist das Buch im deutlich "härteren" Stil Ian Flemings geschrieben.

Was es alles gibt. Klingt interessant. Aber leider fehlt die Zeit…

Zitat von Savini im Beitrag #74
Auch Stromberg spricht von der Sowjetunion und Großbritannien (nicht etwa den USA) als "zwei rivalisierenden Weltmächten".

Ein sehr guter Punkt. Man könnte denken, das britische Weltreich ist nicht untergegangen.

Zitat von Ray im Beitrag #75
Super, das freut uns, dass du unseren Podcast zum Anlass nimmst, dir auch bisher unbekannte Filme vorzunehmen. Bei der "Klapperschlange" muss man sich auf die Atmosphäre einlassen (können), das ist mitunter eine Stimmungsfrage. Bei mir hat er auch erst bei einer wiederholten Sichtung richtig gezündet. Das "Schlitzohr" ist natürlich, wie man dem Podcast denke ich auch entnehmen konnte, sehr leichte Kost - ideal als Stimmungsaufheller oder wenn man unter der Woche mal nicht so besonders "aufnahmefähig" ist. Bin gespannt, wie dir die Filme gefallen, berichte gerne mal, wenn du sie gesichtet hast. Unabhängig davon, ob das "Schlitzohr" gefällt, wäre "Der Tiger hetzt die Meute" samt Fortsetzung "Mein Name ist Gator" noch ein Tipp. Ernster und mit typischer 1970er-Jahre-Atmosphäre, gehen die beiden Filme in die Richtung dessen, was Clint Eastwood und Charles Bronson in der Zeit so gedreht haben.

Ich werde mal berichten, wenn die Sichtungen abgeschlossen sind. Früher hab ich dystopische Filme wie „Klapperschlange“ mal gerne geguckt, mittlerweile ist das nicht mehr ganz so. Dann lieber doch Komödien wie „Schlitzohr“. Wobei ich Burt Reynolds als Schauspieler nie so richtig wahrgenommen habe, hatte den immer als Vertreter sehr seichter Unterhaltung im Raster. Natürlich abgesehen von „Beim Sterben ist jeder der Erste“. Die beiden Filme „Tiger“ und „Gator“ klingen auch recht interessant. Da ihr Eastwood erwähnt, eine Sendung zu einem Top-Film mit ihm wäre auch mal fein, wie etwa „Dirty Harry“, wo das Grundthema Selbstjustiz meines Erachtens viel besser behandelt wurde als etwa bei Bronsons „Ein Mann sieht Rot“.

Zitat von Ray im Beitrag #75
Das ist auch nochmal ein interessanter Punkt. Könnte mir schon gut vorstellen, dass man den Film (zumindest auch) dazu nutzen wollte, um eine derartige Botschaft zu verbreiten. Dass es nun die Briten sind, die mit der Sowjetunion zusammenarbeiten, dürfte schlicht dem geschuldet sein, dass die Hauptfigur James Bond nun mal dem britischen Geheimdienst angehört. Theoretisch hätte man natürlich zusätzlich auch wieder Felix Leiter bemühen können und Bond an der US-Sowjet-Kollaboration lediglich "mitwirken" lassen. Aber das wäre wohl eher umständlich gewesen und der zentralen Rolle Bonds in der Reihe (und womöglich auch noch dem damaligen britischen Selbstverständnis - siehe Fallschirm mit Union Jack) nicht gerecht geworden.

Tatsächlich ist es in den allermeisten Bond-Filmen so, dass Felix Leiter auch nur Handreichungen für den Briten macht, der leading man bleibt ihrer Majestät Elitekiller. Die Amis stellen allerdings gerne ihre Truppen zur Verfügung, so auch bei der Bekämpfung von Stromberg oder Drax.
Das verblüffend gute Verhältnis zwischen den westlichen Briten und den östlichen Sowjets ist vielleicht für viele nicht mehr so seltsam, die nach dem Kalten Krieg aufgewachsen sind. Ich erinnere mich noch gut an die Atomkriegsangst, die damals geschürt wurde, umso seltsamer plötzlich diese versöhnenden Szenen, als ich den Film das erste Mal im Westfernsehen sah. Im Prinzip durchzieht dieser Geist sehr viele Bonds der Moore-Ära. Was sicher auch oberflächlich zur Deeskalation beitragen sollte und konnte, im Grunde eine gute Sache. Reichlich bizarr wird es dann allerdings doch, als Commander Bond am Ende von „Im Angesicht des Todes“ sogar der Lenin-Orden überreicht wird. Das hier zur Schau gestellte Wissen um den Transfer von westlicher Technologie unter den wissenden und offenbar wohlwollenden Augen aller Seiten in den Osten ist schon seltsam…

Savini Offline



Beiträge: 756

05.09.2022 19:10
#78 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #77
Zitat von Savini im Beitrag #74
Dann dürfte dir Christopher Woods (leider nur antiquarisch oder per Fernleihe erhältliches) Buch zum Film ("James Bond und sein größter Fall") sehr gefallen; denn darin wurden die klamaukigen Elemente drastisch reduziert (ebenso wie die Auftritte des Beißers). Insgesamt ist das Buch im deutlich "härteren" Stil Ian Flemings geschrieben.

Was es alles gibt. Klingt interessant. Aber leider fehlt die Zeit…

Einen guten Überblick über die inhaltlichen Änderungen findet sich hier:https://jamesbond.fandom.com/wiki/James_...ces_to_the_film

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #77
Tatsächlich ist es in den allermeisten Bond-Filmen so, dass Felix Leiter auch nur Handreichungen für den Briten macht, der leading man bleibt ihrer Majestät Elitekiller.

Dieses Verhältnis zwischen beiden war (in Bezug auf die Romane) bereits Kingsley Amis in seiner "Geheimakte James Bond" von 1965 ausgefallen; er deutete es als Kompensation einer verlorenen Machtposition.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #77
Das verblüffend gute Verhältnis zwischen den westlichen Briten und den östlichen Sowjets ist vielleicht für viele nicht mehr so seltsam, die nach dem Kalten Krieg aufgewachsen sind. Ich erinnere mich noch gut an die Atomkriegsangst, die damals geschürt wurde, umso seltsamer plötzlich diese versöhnenden Szenen, als ich den Film das erste Mal im Westfernsehen sah. Im Prinzip durchzieht dieser Geist sehr viele Bonds der Moore-Ära. Was sicher auch oberflächlich zur Deeskalation beitragen sollte und konnte, im Grunde eine gute Sache.

Zumindest der "Spion" entstand 1977 und damit noch im Zeitalter der (von Stromberg kurz erwähnten) Entspannungspolitik; auch in "Moonraker" herrscht zwischen USA und Sowjetunion kein so angespanntes Verhältnis, man telefoniert immerhin und scheint sich zu vertrauen.
Erst bei den Filmen, die nach 1980 (und damit nach dem erneuten Aufflammen des Kalten Krieges) entstanden, ist der Konflikt wieder stärker vorhanden, am deutlichsten in "In tödlicher Mission", wo östliche Geheimdienste zumindest als Hintermänner des Bösewichts fungieren. In "Octopussy" und "Im Angesicht des Todes" handeln, sind Konflikte zumindest latent vorhanden, auch wenn die Bedrohung hier von einem einem eigenmächtigen handelnden General bzw. einem wahnsinnigen Geschäftsmann ausgeht.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

08.09.2022 10:44
#79 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #77
Zitat von Ray im Beitrag #75
Super, das freut uns, dass du unseren Podcast zum Anlass nimmst, dir auch bisher unbekannte Filme vorzunehmen. Bei der "Klapperschlange" muss man sich auf die Atmosphäre einlassen (können), das ist mitunter eine Stimmungsfrage. Bei mir hat er auch erst bei einer wiederholten Sichtung richtig gezündet. Das "Schlitzohr" ist natürlich, wie man dem Podcast denke ich auch entnehmen konnte, sehr leichte Kost - ideal als Stimmungsaufheller oder wenn man unter der Woche mal nicht so besonders "aufnahmefähig" ist. Bin gespannt, wie dir die Filme gefallen, berichte gerne mal, wenn du sie gesichtet hast. Unabhängig davon, ob das "Schlitzohr" gefällt, wäre "Der Tiger hetzt die Meute" samt Fortsetzung "Mein Name ist Gator" noch ein Tipp. Ernster und mit typischer 1970er-Jahre-Atmosphäre, gehen die beiden Filme in die Richtung dessen, was Clint Eastwood und Charles Bronson in der Zeit so gedreht haben.

Ich werde mal berichten, wenn die Sichtungen abgeschlossen sind. Früher hab ich dystopische Filme wie „Klapperschlange“ mal gerne geguckt, mittlerweile ist das nicht mehr ganz so. Dann lieber doch Komödien wie „Schlitzohr“. Wobei ich Burt Reynolds als Schauspieler nie so richtig wahrgenommen habe, hatte den immer als Vertreter sehr seichter Unterhaltung im Raster. Natürlich abgesehen von „Beim Sterben ist jeder der Erste“. Die beiden Filme „Tiger“ und „Gator“ klingen auch recht interessant. Da ihr Eastwood erwähnt, eine Sendung zu einem Top-Film mit ihm wäre auch mal fein, wie etwa „Dirty Harry“, wo das Grundthema Selbstjustiz meines Erachtens viel besser behandelt wurde als etwa bei Bronsons „Ein Mann sieht Rot“.


Das ging mir mit Reynolds genauso. Es lohnt sich aber durchaus, sich mal näher mit seiner Filmografie zu beschäftigen. Zwischen den Extremen wie "Beim Sterben ist jeder der Erste" einerseits und Filmen wie "Schlitzohr" oder "Highway" andererseits gibt es neben "Tiger" und "Gator" auch noch manchen interessanten Film wie "Straßen der Nacht" oder auch "Sharky und seine Profis", die ebenfalls von Eastwood sein könnten.

"Dirty Harry" haben wir tatsächlich auch schon lange auf dem Schirm, weil wir die Filme beide länger nicht gesehen haben und dies mal wieder tun möchten. Weil wir zu Anfang mit der "Alcatraz"-Episode schon einen Eastwood-Film im Programm hatten, haben wir jetzt erstmal ein paar andere Sachen gemacht. (Wobei wir ehrlicherweise auch schon drei Filme mit Fuchsberger hatten...). Aber den nehmen wir dann neben "Fantomas" gerne mal in unsere Liste für die kommende Staffel auf.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 645

10.09.2022 20:44
#80 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #79
"Dirty Harry" haben wir tatsächlich auch schon lange auf dem Schirm, weil wir die Filme beide länger nicht gesehen haben und dies mal wieder tun möchten. Weil wir zu Anfang mit der "Alcatraz"-Episode schon einen Eastwood-Film im Programm hatten, haben wir jetzt erstmal ein paar andere Sachen gemacht. (Wobei wir ehrlicherweise auch schon drei Filme mit Fuchsberger hatten...). Aber den nehmen wir dann neben "Fantomas" gerne mal in unsere Liste für die kommende Staffel auf.

👍👍 Da darf man ja gespannt sein.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

15.09.2022 21:37
#81 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Mit der 25. Episode feiert unser Podcast ein erstes kleines Jubiläum. Passend dazu sprechen wir wie schon angekündigt über einen Film, der ebenfalls dieses Jahr ein Jubiläum feiert und zu den besten Filmen aller Zeiten gezählt wird: "Der Pate" von Francis Ford Coppola. Deshalb und weil wir in der letzten halben Stunde auch die beiden Fortsetzungen ausführlich besprechen, hat die Jubiläumsfolge ein wenig "Überlänge".


Rückblende - Episode 25 vom 15.09.2022
Thema: Der Pate (USA 1972) mit Marlon Brando, Regie: Francis Ford Coppola

Der Auftakt der legendären Mafiafilm-Trilogie Francis Ford Coppolas nach dem Bestseller von Mario Puzo besticht auch 50 Jahre nach seinem Erscheinen durch seine edle Inszenierung sowie die herausragenden schauspielerischen Leistungen von Größen wie Marlon Brando und Al Pacino, weshalb man dem zu Recht als Meisterwerk geltenden Film die teilweise turbulente Produktionsgeschichte zu keiner Sekunde anmerkt.

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YouTube folgt später nach.


In der nächsten Folge geht es dann mal wieder um den italienischen Genrefilm, dann widmen wir uns "Gefahr: Diabolik!" von Mario Bava.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

15.09.2022 21:44
#82 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Vielleicht steht es unten auch irgendwo bereits: Ich selber nutze YouTube Premium und YouTube Music Premium. Gibt es da irgendwo eine Übersichtsseite, wo alle Podcasts zu finden sind? Das würde es mir während der Autofahrt ermutigen, häufiger rein zu hören.

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

15.09.2022 21:56
#83 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zu YouTube Music Premium kann ich leider nichts sagen. Generell ist YouTube bei uns eine Plattform, die wir etwas stiefmütterlich behandeln müssen, da die Audiofiles hier extra als Video ausgespielt und hochgeladen werden müssen. Du findest bei YouTube aktuell nur unsere erste Staffel.

Aus dem Google-Universum, zu dem auch YouTube gehört, wäre noch Google Podcasts zu empfehlen, wo der Podcast auch immer zu finden ist. Da wird er wie bei den anderen verlinkten Plattformen immer automatisch und zum kostenlosen Abruf eingespeist.

Gruß,
Daniel

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 645

19.09.2022 10:42
#84 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Hier noch mal eine kurze Einschätzung zu den beiden Filmen.
Ein ausgekochtes Schlitzohr ist natürlich ein Film, dessen eigentliche Handlung man mühelos auf einem Fingernagel unterbringen kann – mal bildhaft gesehen. Meine persönliche Meinung ist da zwiespältig. Man muss zugeben, dass Reynolds ein Kerl ist, der fast zu gut aussieht, um wahr zu sein. Sicher kann er alleine dadurch schon einen Film aufwerten. Auch sind die Stunts sehr gut gemacht. Der dümmliche reaktionäre Sheriff als sein Gegenspieler ist ein beliebtes Figurenklischee dieser Zeit, man erinnere sich nur an Leben und Sterben lassen, Trans America Express, Convoy oder, etwas ernsthafter, In der Hitze der Nacht. Was mich beim Schlitzohr wirklich arg gestört hat, ist die schwächliche Synchro, die jeglichen Ansatz zu einem gelungenen Kalauer schon von vornherein zunichte gemacht hat. Was hätte wohl Rainer Brandt daraus gemixt ! Das hätte den Streifen sicher immens aufgewertet. So bleibt doch eher irgendwie Durchschnitt übrig.
Die Klapperschlange ist ein interessanter Film. Zum einen wegen der Handlung, die zwar wie üblich sehr unwahrscheinlich, aber eben auch nicht komplett übertrieben unrealistisch ist. Das große No-Go-Area Manhattan unter der Selbstverwaltung von Sträflingen, so was sollte für den Normalbürger die Hölle auf Erden sein, wo man eher doch lieber die angebotene Exekution als Alternative annimmt.
Gute Gelegenheit für van Cleef und Pleasance als ältere Stars, noch einmal vom Leder zu ziehen.
Nachdenkenswert sind die Vorstellungen von der Zukunft, die man Anfang der achtziger Jahre für die Zeit von 1997 hatte. Es gibt immer noch Tonbandkassetten, dass es mal andere Datenträger geben könnte (CD-ROMs etc.) war da wohl noch unvorstellbar, zeigt auch, dass technologische Entwicklungen mitunter sehr sprunghaft vonstatten gehen. (Was nun eigentlich auf der Kassette drauf war, habe ich nicht so recht verstanden, war wohl auch nicht ganz so entscheidend, eher doch ein MacGuffin).
Dafür existierten die kommunistischen Länder Sowjetunion und China als Verbündete immer noch, wobei die Gefahr eines Atomkriegs mit dem doch nicht mehr ganz so guten Westen sehr hoch war. Da hat die Utopie die Realität in der Zwischenzeit leider wieder eingeholt.
Im Ganzen ein spannender Film mit einigen originellen Einfällen.

Euren silbernen Jubiläumspodcast mit dem Paten werde ich mir auch so bald möglich anhören – das ist selbstredend ein Angebot, das man nicht ablehnen kann…

Ray Offline



Beiträge: 1.931

20.09.2022 22:30
#85 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Vielen Dank für die rasche Rückmeldung zu deinen Filmeindrücken!

Was das "Schlitzohr" angeht, war ich bei der ersten Sichtung zu einem ähnlichen Gesamtfazit gekommen. Nachdem ich ein paar weitere Reynolds-Filme gesehen und meine Erwartungshaltung entsprechend meinen Voreindrücken runtergeschraubt hatte, hat er mir doch recht gut gefalllen. (Ging mir wie im Podcast glaube ich auch erwähnt mit Belmondo und "Der Profi" auch so).

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #84

Nachdenkenswert sind die Vorstellungen von der Zukunft, die man Anfang der achtziger Jahre für die Zeit von 1997 hatte. Es gibt immer noch Tonbandkassetten, dass es mal andere Datenträger geben könnte (CD-ROMs etc.) war da wohl noch unvorstellbar, zeigt auch, dass technologische Entwicklungen mitunter sehr sprunghaft vonstatten gehen.



Das ist auch etwas, was mir bei älteren Sci-Fi-Filmen, deren Zukunft aus heutiger Sicht schon längst Vergangenheit ist, auch immer wieder auf: Ob Fahrzeuge, technische Gerätschaften oder sonstiges - da lag man doch häufig sehr daneben mit den Zukunftsvisionen. Kann teilweise natürlich auch bewusst sein, weil man je nach Film gar keine wirklich realistische Zukunft darstellen wollte, im Falle der Tonbandkassette glaube ich aber tatsächlich nicht, dass man das aus derartigen Gründen beibelassen hat. Da hat man sich einfach verschätzt oder darüber, wie sich die Technik in dem Bereich weiterentwickelt, gar nicht nachgedacht.

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #84

Euren silbernen Jubiläumspodcast mit dem Paten werde ich mir auch so bald möglich anhören – das ist selbstredend ein Angebot, das man nicht ablehnen kann…



Das würde ich auch sagen.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 645

23.09.2022 12:59
#86 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Schöner Rückblick auf den Paten.
Ich finde auch, dass man gut daran getan hat, die ständigen ausführlichen Beschreibungen von gynäkologischen Problemen der Sunny-Geliebten und ähnliches aus dem Buch wegzulassen. Das durchzieht den ganzen Roman und ist eigentlich nur mit der zur Entstehungszeit gerade ablaufenden sogenannten „sexuellen Revolution“ erklärbar. Wenngleich die Orgien der Hollywood-Größen sicher noch viel schlimmer waren und sind als es Puzo darbietet.
Was ich bei dem Film immer ein bisschen bemängele, ist das recht frühe Ausscheiden des alten Paten aus der aktiven Handlung, was aber sicher der Vorlage geschuldet ist.
Die Anfangsszene, wo Brando-Pate seine Bittstellerrunde hält, etwa zu dem unterwürfigen Leichenbestatter, ist sicher ikonisch. („Warum bist du nicht gleich zu mir gekommen…“ usw.). Das wurde häufig auch persifliert, kann mich da an eine Al-Bundy-Folge erinnern.
Ich sehe das meiste genau so wie ihr. Allerdings bleibt noch ein Wermutstropfen: Der obligate Hinweis auf die Orangen vor den Todesszenen fehlt dann doch, da haben sich gefühlt schon Generationen von Filmenthusiasten den Kopf zerbrochen. :-)
Der zweite Teil ist auch okay, ein gutes Wechselspiel von Don Vitos Werdegang als Mafia-Verfolgter in seiner sizilianischen Heimat hin zum mächtigen Paten in New York und der Entwicklung seines Sohnes Michael in seinen Fußstapfen. Teilweise Romanumsetzung, teilweise neue Thematik, bis hin zur Abrechnung mit dem vergreisten Don in Corleone, dem Auslöser der Urkatastrophe seiner Kindheit. Robert de Niro bringt das auch gut rüber, genauso wie auf der anderen Handlungsebene Al Pacino die Verbitterung, Verhärtung und Vereinsamung der Michael-Figur. Finde ich auch schauspielerisch beeindruckend präsentiert.
Der dritte Teil, vielgeschmäht, aber meiner Ansicht nach total unterschätzt. Sophia Coppola spielt wahrlich nicht so schlecht, wie es oft behauptet wird, da ist sicher eine Menge Neid im Spiel. Mein Highlight ist als Akteur auch noch „The Ugly“ Eli Wallach als verschlagener Don Altobello.
Der Teil ist sicher in gewisser Hinsicht am interessantesten. Michaels von euch häufig erwähntes Bestreben, seine Geschäfte zu legalisieren und sich im Prinzip reinzuwaschen, endet in einer persönlichen Hölle. Die bessere Gesellschaft. Elitäre Clubs, wohltönende Auszeichnungen von dubiosen scheinbar altehrwürdigen Vereinigungen, die Kapitalkonzentration in gutklingenden Fonds oder Stiftungen (sicher alles steuerbegünstigt oder gar -befreit), Kontakte zur heiligen Mutter Kirche – letztlich muss er erkennen, dass alles noch viel schlimmer ist als in seinen eigenen Strukturen, wo es immerhin einen wenn auch pervertierten Ehrbegriff gibt. Der Film bietet einen guten, wenngleich leider sehr wirren Einblick in die Machenschaften um den seltsamen Tod des „33-Tage-Papstes“, die teuflischen Geschäfte der Vatikanbank und der Umtriebe der P2-Loge. Der Direktor der Vatikanbank Marcinkus oder der Großbankier Sindona sowie andere treten hier unter anderen Namen auf, wobei übrigens einer dieser Figuren mal sinngemäß gesagt haben soll: „Wenn du wissen willst, wie es auf der Welt funktioniert, dann lies den Paten.“. Womit sich der Kreis schließt. Leider ist die Welt seitdem nicht besser geworden.

Die Pate-Trilogie ist wirklich großes Kino. Wobei man immer im Hinterkopf behalten sollte, dass es sich hier um Verbrecher handelt, auch wenn man manchmal mit ihnen mitfiebert.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

25.09.2022 23:16
#87 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Danke für deine Anmerkungen zu unserer "Pate"-Folge und Einschätzungen zur Trilogie.

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #86

Ich sehe das meiste genau so wie ihr. Allerdings bleibt noch ein Wermutstropfen: Der obligate Hinweis auf die Orangen vor den Todesszenen fehlt dann doch, da haben sich gefühlt schon Generationen von Filmenthusiasten den Kopf zerbrochen. :-)


Das stimmt! Das fehlt ebenso wie noch ein weiterer Aspekt, den du auch zumindest indirekt ansprichst:

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #86

Die Pate-Trilogie ist wirklich großes Kino. Wobei man immer im Hinterkopf behalten sollte, dass es sich hier um Verbrecher handelt, auch wenn man manchmal mit ihnen mitfiebert.



Dem Film bzw. den Filmen wird ja auch regelmäßig vorgehalten, dass sie das organisierte Verbrechen verharmlosen bzw. verherrlichen. Wenn man das so sieht, ist es aber denke ich auch schon im Roman und der dortigen Figurenzeichnung so angelegt. Don Vito mit seinen klaren Prinzipien, die Familienwerte usw. Auch ist es ein Stück weit die Folge daraus, dass sich die Filme um Verbrecher drehen. Filme sind in aller Regel so konstuiert, dass das Publikum letztlich auch Sympathien für die Hauptfiguren empfindet bzw. empfinden soll, selbst wenn es Verbrecher sind. Bestes Beispiel sind Heist-Movies, die ohne Sympathien für die Gauner auch kaum funktionieren.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

14.10.2022 07:58
#88 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Urlaubsbedingt hat es diesmal mit der neuen Folge etwas länger gedauert, aber nun folgt wie angekündigt unser nächster Ausflug ins italienische Genrekino...

Rückblende - Episode 26 vom 13.10.2022
Thema: Gefahr: Diabolik! (I 1968) mit John Phillip Law, Regie: Mario Bava

Design-Fans und Comicfilmhistoriker aufgepasst: Mario Bava liefert mit „Gefahr: Diabolik!“ ein echtes Pop Art-Juwel ab. Sein Film sprüht nur so vor beeindruckenden Sets und ikonischen Sequenzen in Videoclip- bzw. Modenschau-Optik, dass man die teilweise episodenhafte Erzählweise und überschaubare Figurenzeichnung nur allzu gerne in Kauf nimmt.

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In der kommenden Folge widmen wir uns dann dem amerikanischen Katastrophenfilm der 1970er-Jahre.

Ray Offline



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16.11.2022 22:13
#89 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Erneut hat es urlaubsbedingt ein paar Tage länger gedauert, aber nun folgt wie angekündigt unsere Folge zum amerikanischen Katastrophenfilm der 1970er-Jahre. Dabei haben wir uns einen Vertreter herausgepickt, der dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert...

Rückblende - Episode 27 vom 16.11.2022
Thema: Die Höllenfahrt der Poseidon (USA 1972) mit Gene Hackman, Regie: Ronald Neame

Die Vorzeige-Produktion des „Master of Disaster“ Irwin Allen hatte einen maßgeblichen Anteil am Phänomen des Katastrophenfilms der 1970er-Jahre und überzeugt noch heute vor allem durch die gelungenen Effekte und das gekonnte Zusammenspiel von Gene Hackman und Ernest Borgnine.

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In der kommenden Folge begeben wir uns dann erstmalig ins Produktionsland Frankreich und besprechen einen echten Belmondo-Klassiker.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

27.11.2022 23:03
#90 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Hier geht es in den kommenden Tagen zunächst mit dem Abenteuerfilm-Klassiker "Abenteuer in Rio" mit dem im letzten Jahr verstorbenen Jean-Paul Belmondo weiter.

In einer der kommenden Folgen besprechen wir dann "Die drei Tage des Condor". Der Film läuft kommenden Sonntag, 04.12.2022 um 20:15 Uhr auf ARTE. Wer mag, kann sich den Film also schon mal (wieder) anschauen. Wir liefern dann in ein paar Wochen die Besprechung nach.

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