Zitat von Savini im Beitrag #147Da die gute Lady recht esoterisch angehaucht ist, sollte man ihr Gerede nicht allzu ernst nehmen.
Eine etwas einseitige Sichtweise...
Tatsächlich? Die Szene mit der Séance ist (ebenso wie das spätere Erscheinen eines Schlossgespenstes) für mich in erster Linie humoristisch und soll nicht ernsthaft suggerieren, dass an solchen Phänomenen "etwas dran sein könnte". Zumal sonst nichts in den drei Filme nahelegt, dass Fantomas "nicht von dieser Welt " wäre (seine Aussage, er könnte die Welt jederzeit vernichten, dürfte reine Prahlerei sein). Da könnte man auch in Hélenes Satz aus dem zweiten Film, er sei "ein Teufel" hineindeuten, er würde als metaphysisches Wesen dargestellt.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #150Die Fallschirmszene geht schon ein wenig in diese Richtung. Bei Fantomas sieht man eben noch deutlich die Trickszenen, obwohl es ja auch echte Stunts gibt.
Einen so großen Aufwand, wie er bei "Moonraker" in Sachen Zeit und Budget betrieben wurde (88 Fallschirmsprünge in mehreren Monaten, um im freien Fall Material für eine Sequenz zu drehen, die im Film wenige Minuten dauert) standen hier natürlich nicht zur Debatte, da das selbst für die Bond-Reihe damals extrem war. Gemeinsamkeiten sehe ich hier eher daran, dass eine Figur einer anderen vom Flugzeug aus nachspringt und diese im freien Fall einholt.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #150Dann schreib mal. Aber wir wollen ja nicht alles zerpflücken.
Als widersprüchlich wird etwa genannt, dass Fantomas bei seiner ersten Dialogszene einerseits betont, dass er Angst und Schrecken verbreiten wolle, sich aber andererseits über das gefälschte Interview ärgert, obwohl gerade dieses doch genau diesen Eindruck von ihm vermittelt. Warum ist ihm also eine Gegendarstellung so wichtig? Später kündigt er an, Fandor vor der Öffentlichkeit als abscheuliches Monster erscheinen zu lassen - darauf folgt aber nicht etwa ein Massenmord, sondern nur ein Juwelendiebstahl, bei dem niemand stirbt, sondern nur Kommissar Juve der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Und nachdem Juve nun durch Zeugenaussagen und Fingerabrdrücke als Fantomas entlarvt zu sein scheint: Wieso wird Fandor dann ebenfalls eingesperrt? Und warum entführt Fantomas die beiden direkt danach, wodurch er deren Unschuld beweist? Seine Erklärung, zwei Gehirne seien besser las eines, erscheint absolut konstruiert. Auch wird gefragt, warum er die Maske als Gefängniswärter erst auf dem U-Boot ablegt und warum in dessen Inneren dann Lady Beltham wieder an seiner Seite zu sehen ist, trotz ihres vorherigen Treuebruchs.
Was die süffisanten Kommentare angeht, so wird Hélene als "obligatorische(s) Blondinnedummchen" und "Wasserstoffmaus" bezeichnet, ihr Satz zu Beginn, dass man Fantomas erfinden könnte, sei "ihr einziger von Belang in diesem Film". Etwas ungerecht, da sie im letzten Drittel immerhin recht aktiv wird. Über den ersten Auftritt des Bösewichts mit seiner blauen Maske: "Eine Kirchenorgel wie von Rick Wakeman und Keit Emerson gleichzeitig geschmettert, kündigt das Erscheinen von Fantomas an". "Damit hier die Verhältnisse klar sind" brenne er "Marais ein Riesen-F für Fantomas aufs Brusthaartoupet". Über das Verhör von Fandor durch Kommissar Juve: "Spätestens hier stellen wir uns eine Handvoll peinliche Fragen nach den schauspielerischen Meriten von Jean Marais. Man hätte ebensogut einen Holzkasten hinsetzen können oder den frühen Johannes Rau. In uns keimt der Verdacht auf, er sei lediglich eine ulkig gemeinte Kopie von James Bond." Über eine spätere Szene mit Fantomas: "Jetzt erfahren wir endlich einmal mehr seine ultrabösen Absichten: Einen vollkommenen Menschen will er konstruieren. Warum? Darum vielleicht. Und weil das alle wirklich großen Bösewichter tun."
Die Bilanz der Inhaltsangabe lautet dann auch: "Aber schlau geworden sind wir aus Fantomas ja vorher auch nicht. Er bleibt im wharsten Sinne des Wortes ungreifbar. Wie ein Phantom eben."
Zitat von Savini im Beitrag #151Als widersprüchlich wird etwa genannt, dass Fantomas bei seiner ersten Dialogszene einerseits betont, dass er Angst und Schrecken verbreiten wolle, sich aber andererseits über das gefälschte Interview ärgert, obwohl gerade dieses doch genau diesen Eindruck von ihm vermittelt. Warum ist ihm also eine Gegendarstellung so wichtig? Später kündigt er an, Fandor vor der Öffentlichkeit als abscheuliches Monster erscheinen zu lassen - darauf folgt aber nicht etwa ein Massenmord, sondern nur ein Juwelendiebstahl, bei dem niemand stirbt, sondern nur Kommissar Juve der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Und nachdem Juve nun durch Zeugenaussagen und Fingerabrdrücke als Fantomas entlarvt zu sein scheint: Wieso wird Fandor dann ebenfalls eingesperrt? Und warum entführt Fantomas die beiden direkt danach, wodurch er deren Unschuld beweist? Seine Erklärung, zwei Gehirne seien besser las eines, erscheint absolut konstruiert. Auch wird gefragt, warum er die Maske als Gefängniswärter erst auf dem U-Boot ablegt und warum in dessen Inneren dann Lady Beltham wieder an seiner Seite zu sehen ist, trotz ihres vorherigen Treuebruchs.
Wie man sieht, eine Menge Stoff für Logikforschungen.... Das Interview, über das sich Fantomas ärgert - er entführt ja daraufhin Fandor und gibt ihm den Auftrag, eine Richtigstellung zu schreiben. Allerdings behält ja Juve den Journalisten im Gewahrsam, wobei in der Zwischenzeit ohne sein Wissen ein neuer Schmähartikel über Fantomas geschrieben wird. Als Fandor frisch aus dem Gefängnis kommt, wird er gleich darauf wieder entführt und zu seinem schrecklichen Ankläger gebracht. Das fand ich auch schon immer unlogisch, denn Fantomas musste doch gewusst haben, dass Fandor eingesperrt war und nichts für den Artikel konnte.
Und natürlich, das "blutrünstige Monstrum" ist dann ja nur ein trickreicher Juwelendieb. War doch sehr dick aufgetragen.
Vielleicht lässt er die Maske des Gefängniswärters ja nur auf, weil er keine Zeit bei dem folgenden Trubel hat, sie abzusetzen. Da steckt ja auch diesmal wirklich der verkleidete Jean Marais drunter, ähnlich wie im zweiten Teil bei Professor Levefre oder im dritten Teil wie bei Sir Walther Brown oder dem Gangster Philippe.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #152Das Interview, über das sich Fantomas ärgert - er entführt ja daraufhin Fandor und gibt ihm den Auftrag, eine Richtigstellung zu schreiben. Allerdings behält ja Juve den Journalisten im Gewahrsam, wobei in der Zwischenzeit ohne sein Wissen ein neuer Schmähartikel über Fantomas geschrieben wird. Als Fandor frisch aus dem Gefängnis kommt, wird er gleich darauf wieder entführt und zu seinem schrecklichen Ankläger gebracht. Das fand ich auch schon immer unlogisch, denn Fantomas musste doch gewusst haben, dass Fandor eingesperrt war und nichts für den Artikel konnte.
Hier könnte man vielleicht noch einwenden, dass Fandor im Gefängnis Besuch von seinem Verleger bekam, was Fantomas eventuell auch wusste. Vielleicht hat er gedacht, der Journalist hätte ihm bei dieser Gelegenheit den Artikel diktiert (oder zumindest in Grundzüge so formuliert, wie er gedruckt wurde)?
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #152DasDa steckt ja auch diesmal wirklich der verkleidete Jean Marais drunter, ähnlich wie im zweiten Teil bei Professor Levefre oder im dritten Teil wie bei Sir Walther Brown oder dem Gangster Philippe
... oder auch Lord Shelton zu Beginn des ersten Films. Übrigens beeindruckend, was die Maskenbildner hier geleistet haben! Bevor ich es im Internet las, war mir gar nicht bewusst, dass es sich in allen diesen Fällen tatsächlich um Jean Marais handelte. Wenn man es weiß, kann man es natürlich ahnen; aber speziell beim alten Professor würde mich interessieren, wie lange er da in der Maske saß.
Nachtrag: Da der Artikel sicher namentlich gekennzeichnet war, hätte Fantomas so oder so klar sein müssen, dass Fandor ihn nicht verfasst haben kann.
Was mir erst jetzt einfällt: Aus Sicht des Meisterverbrechers wäre es eigentlich viel sinnvoller gewesen, den Journalisten wegen des Artikels zu entführen, den er zu Beginn (noch vor dem falschen Interview) geschrieben hatte. Denn darin wurde die Existenz von Fantomas grundsätzlich angezweifelt, was ihn in seiner Eitelkeit sicher stärker treffen dürfte als wenn man ihn als Bedrohung für die Menschheit darstellt.
Wie angekündigt geht es in der aktuellen Folge wieder um einen Hitchcock-Klassiker - und zwar um "Das Fenster zum Hof". In der nächsten Folge sprechen wir dann über einen Klassiker aus dem Bereich des Motorsportfilms.
Rückblende - Episode 47 vom 30.06.2024 Thema: Das Fenster zum Hof (USA 1954)
Heute tauchen wir in Alfred Hitchcocks unvergesslichen Voyeurimus-Thriller "Das Fenster zum Hof" ein und erinnern daran, wie James Stewart als Fotograf L. B. Jefferies und Grace Kelly als seine Freundin Lisa ein Vebrechen aufdecken. Maßstäbe setzte auch die handwerkliche Produktion in den Paramount Studios.
Zitat von Ray im Beitrag #145Wie bereits angekündigt, haben wir uns für unsere neue Folge erstmals einen amerikanischen Western vorgenommen - es geht um "Die glorreichen Sieben"
Ein wirklich klassischer Western, den schon die Väter als kleine Jungs kannten. Legendär ist die Filmmusik, immer wieder auch als Hintergrundthema für andere Filmrollen genommen. Das A-Team mit den sieben Beschützern der Armen und Unterdrückten im Wilden Westen in Verbindung zu bringen ist schon ein unorthodoxer Ansatz. Aber auch nicht von der Hand zu weisen. Dank Euch weiß ich jetzt, wie man Eli Wallach ausspricht. . Den Typen finde ich auch äußerst cool. Er hatte auch eine sehr einprägsame Rolle in der Top-Sixties-Gaunerkomödie "Das Superhirn" als cholerischer und tölpelhafter Mafioso, der stets die Ehre seiner "kleinen" Schwester verteidigen und seine Geschäftspartner über den Tisch ziehen will. Irgendwie fand ich die Glorreichen Sieben anfangs etwas langatmig, aber später dann denke ich, dass der Film doch gut "im Fluss" ist. Was mich immer sehr gestört hat, ist Calveras gönnerhaftes Verhalten seinen Feinden gegenüber, als er sie dann in die Falle gelockt und festgesetzt hatte. Lässt sie einfach abziehen und gibt ihnen noch ihre Waffen? Das hätte man glaubwürdiger ausdenken sollen. Die Typen der Magnificent Seven sind schon gut ersonnene Charaktere. Eigentlich kämpfen ja nur sechs von ihnen, denn die Robert-Vaughn-Figur steht nur ständig von ihren Ängsten geplagt untätig an der Wand, nur am Ende rafft sie sich mal auf und stürmt im Ein-Mann-Handstreich die Gefangenenhütte. Hat eigentlich schon mal jemand einen Vergleich mit dem Ausgangsfilm Die sieben Samurai gezogen? Der ging meiner Erinnerung nach wesentlich länger, hier gab es auch noch Konflikte mit den Bauern, die ja auch ab und an mal in der Vergangenheit einen Samurai abgemurkst hatten, um an die kostbare Ausrüstung zu kommen. Ich glaube, Ähnlichkeiten der Samurai zu den Revolvermännern gab es doch viele, auch hier hatten nur drei überlebt.
Zitat von Ray im Beitrag #145Wie bereits angekündigt, haben wir uns für unsere neue Folge erstmals einen amerikanischen Western vorgenommen - es geht um "Die glorreichen Sieben"
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Dank Euch weiß ich jetzt, wie man Eli Wallach ausspricht. . Den Typen finde ich auch äußerst cool. Er hatte auch eine sehr einprägsame Rolle in der Top-Sixties-Gaunerkomödie "Das Superhirn" als cholerischer und tölpelhafter Mafioso, der stets die Ehre seiner "kleinen" Schwester verteidigen und seine Geschäftspartner über den Tisch ziehen will.
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Hat eigentlich schon mal jemand einen Vergleich mit dem Ausgangsfilm Die sieben Samurai gezogen? Der ging meiner Erinnerung nach wesentlich länger, hier gab es auch noch Konflikte mit den Bauern, die ja auch ab und an mal in der Vergangenheit einen Samurai abgemurkst hatten, um an die kostbare Ausrüstung zu kommen. Ich glaube, Ähnlichkeiten der Samurai zu den Revolvermännern gab es doch viele, auch hier hatten nur drei überlebt.
Tatsächlich wird man fast in jeder Folge damit konfrontiert, auf Namen zu stoßen, die man schon ewig kennt, bei denen man sich aber noch nie ersthaft Gedanken darüber gemacht hat, wie man sie eigentlich richtig ausspricht. Kann man in der heutigen Zeit ja zum Glück leicht in Erfahrung bringen.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich "Die sieben Samurai" noch nie gesehen habe. Hätte ich zur Vorbereitung auf die Folge gerne mal gemacht, aber mit der Verfügbarkeit ist das etwas schwierig...
Ich hatte bei der Vorbereitung auch ein wenig in die "Samurai" hineingeschnuppert. Wie schon richtig angemerkt, ist der Film wesentlich länger (fast 3,5 Stunden!). Die "glorreichen Sieben" haben dagegen nur ca. 2 Stunden Spielzeit, wodurch schon offensichtlich ist, dass die amerikanische Variante deutlich straffer ist. Ganz vereinfacht kann man sagen, Sturges präsentiert die Geschichte erfrischend schnörkellos, aber auch inhaltlich oberflächlicher.
Wie in unserer Folge zu "Beverly Hills Cop" angekündigt, liefern wir nach erfolgtem Start von "Beverly Hills Cop: Axel F" einen kurzen Nachklapp und besprechen die späte Fortsetzung zum Hit von 1984, die 30 Jahre nach Teil 3 erscheint.
In der nächsten regulären Folge geht es dann um "Grand Prix" mit James Garner.
Rückblende - Sonderfolge vom 09.07.2024 Thema: Follow-up: Beverly Hills Cop: Axel F (2024)
In Ergänzung zu unserer ausführlichen Besprechung des Action-Klassikers "Beverly Hills Cop" (1984) liefern wir hier noch unsere Eindrücke zum jüngst bei Netflix erschienenen, neuen und viertel Teil der Reihe ("Beverly Hills Cop: Axel F.") nach.
Die angekündigte "Grand Prix"-Folge ist nun online. In der kommenden Folge sprechen wir dann über einen Kampfsport-Film mit Jean-Claude van Damme, bevor wir uns in unserer Jubiläums-Folge zum Abschluss der Staffel mal wieder einen Wallace-Film vornehmen werden.
Rückblende - 48 vom 21.07.2024 Thema: Grand Prix (USA 1966)
Ganz überwiegend an den Originalschauplätzen der Formel 1 gedreht, fasziniert John Frankenheimers Rennsportfilm noch heute durch die technisch perfekt und mitreißend gefilmten Rennsequenzen. Entgegen mancher Kritik und vergleichbarer Genrefilme gefallen jedoch auch die Szenen abseits der Rennstrecke dank profilierter Darsteller wie Yves Montand und gut geschriebener Dialoge.
Das Thema "Fantomas" dürfte eigentlich schon abgegrast sein. Aber nachdem ich mir den ersten Teil nach vielen Jahren (oder schon Jahrzehnten?) wieder komplett gegeben habe, kamen mir noch ein paar Gedanken:
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #133Diese aufwändige Jagd ist schon ein Hingucker, auch nach sechzig Jahren.
Für mich ist diese Verfolgungsjagd leiter eine der großen Schwächen des Films, weshalb ich sie bei früheren Sichtungen meist übersprungen habe. Der Anlass dafür ist hanebüchen, sowohl was die Motivation der Entführung durch Fantomas angeht (davon war ja schon die Rede) als auch in Bezug auf eine Szene, die mir bei der erneuten Sichtung besonders aufstieß: Fandor schlägt kurzerhand den Streifenpolizisten nieder, der sie nach dem Unfall entfesselt hat und stiehlt gemeinsam mit Juve dessen Motorrad. Warum? Dadurch, dass Fantomas sie als Wärter maskiert aus dem Gefängnis entführt hat, hat doch im Grunde ihre Unschuld bewiesen, so dass die beiden eine erneute Festnahme nicht mehr zu befürchten haben. Und da sich an dem Motorrad sicher ein Funkgerät befindet, wäre es doch sinnvoller, den Polizisten darum zu bitten, eine Beschreibung des neuen Wagens und der Fahrtrichtung durchzugeben. Ist es Juve und Fandor so wichtig, Fantomas persönlich zu fassen, dass sie das lieber allein und unbewaffnet auf sich nehmen wollen?
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #133wenngleich ich auch immer etwas irritiert war, dass der große Fandor-Hero beim versuchten Sprung vom Hubschrauber auf das Boot des Schurken einfach so ins Wasser fällt
Ähnlich irritierend fand und finde ich die Stelle kurz danach, als Juve sich allein und offenbar ohne Waffe (es sei denn, er hätte eine solche im Hubschrauber an sich nehmen können) abseilen lässt, auf das Dach des U-Boots klopft und offenbar erwartet, Fantomas und dessen Leute würden sich ihm kampflos ergeben. Der Herr mit der Maske scheint nicht der Einzige zu sein, der hier an Selbstüberschätzung leidet. Dass Juve im direkten Nachfolger (den ich vor dem ersten Teil kannte) eine Medaille erhält, war mir auch unverständlich, da er sich zuvor ja nach Strich und Faden blamiert, falsche Fährten verfolgt und im Grunde nichts erreicht hatte.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #133Bei den Neuverfilmungsmöglichkeiten hättet ihr sicher noch die vierteilige Mini-Serie aus den achziger Jahren erwähnen können, wo der österreichische Schauspieler Helmut Berger den Unhold verkörperte und die sich doch sehr nahe an die Originalvorlagen hielt, auch zeitlich in den zwanziger Jahren spielt. Teilweise hat auch der bekannte französiche Regisseur Claude Chabrol Regie geführt. Die ersten beiden Folgen sind trotz der an sich dramatischen Handlung so lähmend langatmig gehalten, dass das nun fast auch wieder Kunst ist, die beiden letzten, besonders die vierte, gefallen mir wesentlich besser. Hier kommt auch der eigentliche Fantomas der Pulp-Romane der beiden vielschreibenden Schöpfer zur Geltung, ein wirklich skrupelloser und grausamer Verbrecher, ein Soziopath reinsten Wassers, der das Böse zu seinem eigenen Vergnügen begeht und sich gar nicht irgendwie mit einer Attitüde des Rächers der Armen verharmlosen lässt. Eine abstoßende Figur, die aber damals und sicher auch heute den Nerv der Zeit traf und trifft. Und sicher Vorlage für viele Superschurken war, bis hin zum Joker der Batman-Comics. Da ist der blaumaskierte Ganove der Louis-Filme fast schon wieder sympathisch.
In der aktuellen Folge gibt es bei uns "voll auf die 12" - wir sprechen über den Kampfsportfilm "Bloodsport" mit Jean-Claude van Damme. Für unsere Jubiläumsfolge haben wir uns einen Wallace-Film von F.J. Gottlieb herausgesucht.
Rückblende - 49 vom 01.08.2024 Thema: Bloodsport (USA 1988)
Der um ein sagenumwobenes Vollkontakt-Turnier rankende Film verschaffte Genreikone Jean-Claude van Damme den Durchbruch und gleichzeitig dem Kampfsport an sich einen echten Schub. Trotz offensichtlicher Schwächen im Bereich Schauspiel und Story vermag der Film noch heute Genrefans mit knackigen Kämpfen und dem eingängigen Score im typischen Stil der 1980er-Jahre zu unterhalten.
Für unsere Jubiläumsfolge haben wir uns wie angekündigt wieder mal einen Wallace-Film ausgesucht - wir sprechen über "Der schwarze Abt". Auch diesmal haben wir im Zuge der Recherchen wieder ein paar der "breiten Wallace-Öffentlichkeit" noch unbekannte Details zur Produktion in Erfahrung bringen können.
Und vielleicht ist ja auch der ein oder andere im Forum dabei, der noch etwas zu den logischen Schwächen in Bezug auf den Mord an Gilder beitragen kann?
Wir machen jetzt wieder ein paar Monate Staffelpause und werden dann im (Spät-)Herbst wieder mit neuen Folgen einsteigen. Dann wird auch die "Perrak"-Besprechung nachgeholt, die wir aus organisatorischen Gründen nicht mehr unterbekommen haben. Vielen Dank fürs Zuhören in der vergangenen Staffel und über die letzten 50 Folgen!
Rückblende - 50 vom 22.08.2024 Thema: Der schwarze Abt (D 1963)
In der Hochphase der Krimiwelle sorgt Regisseur F.J. Gottlieb in seinem ersten Beitrag zur Rialto-Reihe im Gespann mit Kameramann Richard Angst für wohligen Geisterbahn-Grusel. Hervorzuheben ist auch die betont abgebrühte Darstellung des Inspektors durch Charles Regnier. Diese und weitere positive Aspekte vermögen die dramaturgischen Schwächen, insbesondere mit Blick auf den Umgang mit der Figur des schwarzen Abts, jedoch nicht völlig zu kompensieren.
Zu Gine und dem Mord an Miss Wenner: Der Roman ist dahingehend nicht erhellend, da dort Gine, Gilder und Miss Wenner alle überleben. Im Film will Gine Gilder mit der Leiche Miss Wenners erpressen, die Gine gefunden haben will. Gilder entgegnet daraufhin, Gine habe die Frau ermordet, um ihn zu erpressen. Gine bestätigt das nicht, aber er bestreitet es auch nicht. Damit wird meines Erachtens mehr oder weniger impliziert, dass Gilders Theorie diesbezüglich stimmt.
Den Mord kann ich Gilder kann ich allerdings lückenlos aufklären: Seine Leiche wird unten gefunden, im Raum mit dem Steintisch. Als wir ihn zum letzten Mal sahen, war er oben, im Raum mit dem umgestürzten Holzmöbel. Gilder muss also den Durchgang nach unten geöffnet haben und stieg dann hinab, wo Chelford ihm aufgelauert hat.
Zitat von Count Villain im Beitrag #164Sehr schöne Folge mal wieder!
Eure Timeline zu dem Film ist genial.
Zu Gine und dem Mord an Miss Wenner: Der Roman ist dahingehend nicht erhellend, da dort Gine, Gilder und Miss Wenner alle überleben. Im Film will Gine Gilder mit der Leiche Miss Wenners erpressen, die Gine gefunden haben will. Gilder entgegnet daraufhin, Gine habe die Frau ermordet, um ihn zu erpressen. Gine bestätigt das nicht, aber er bestreitet es auch nicht. Damit wird meines Erachtens mehr oder weniger impliziert, dass Gilders Theorie diesbezüglich stimmt.
Den Mord kann ich Gilder kann ich allerdings lückenlos aufklären: Seine Leiche wird unten gefunden, im Raum mit dem Steintisch. Als wir ihn zum letzten Mal sahen, war er oben, im Raum mit dem umgestürzten Holzmöbel. Gilder muss also den Durchgang nach unten geöffnet haben und stieg dann hinab, wo Chelford ihm aufgelauert hat.
Vielen Dank, freut mich insbesondere, dass die Idee mit der Timeline Anklang gefunden hat.
Die Sache Gine, Gilder und Miss Wenner sehe ich auch so.
Das die Räume bei Gilder unterschiedlich sind, er also bereits eine Etage hinabgestiegen ist, ist mir beim Ansehen nicht aufgefallen. Bei früheren Sichtungen hatte ich nicht die Ambition, dies genau nachzuvollziehen. Gerade das genau hinsehen hat mich dann wohl in diesem Fall fehlgeleitet. Die Pille, dass mir das für den Podcast nicht gelungen ist aufzulösen, muss ich wohl jetzt schlucken. Andererseits: Toll, dass es im Dialog denn noch gelungen ist. Vielen Dank. Für mich sind damit alle Unklarheiten aufgelöst - was verbleibt, sind die typischen Unwahrscheinlichkeiten.