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Ray Offline



Beiträge: 1.953

06.06.2022 00:04
#61 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Kurzes Update: Auch die übrigen Folgen der 2. Staffel sind nun auf unserem YouTube-Kanal abrufbar.

Zwar dauert es noch etwas, bis es mit der 3. Staffel weiter geht. An dieser Stelle darf aber schon verraten werden, dass sich die erste der neuen Folgen um den "rosaroten Panther" (USA 1963) von Blake Edwards mit David Niven und Peter Sellers drehen wird. Wer sich also mal wieder mit den Eskapaden Inspector Clouseaus auseinandersetzen möchte, ist herzlich eingeladen dies zu tun. Wir liefern dann die zugehörige Besprechung nach!

Ray Offline



Beiträge: 1.953

16.07.2022 14:05
#62 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

So, die Staffelpause ist zu Ende, es geht in die Runde 3 unseres Podcasts. Auch in der neuen Staffel wird es wieder ein abwechslungsreiches Programm und den einen oder anderen forumsrelevanten Film geben!

Den Auftakt macht wie schon angekündigt "Der rosarote Panther".


Rückblende - Episode 21 vom 16.07.2022
Thema: Der rosarote Panther (USA 1963) mit David Niven, Peter Sellers Regie: Blake Edwards

Der Auftakt der „Pink Panther“-Reihe von Regisseur Blake Edwards besticht durch seinen star-gespickten Cast und die typische Eleganz der 1960er-Jahre und deutet dabei das Potential der von Peter Sellers gespielten Figur des trotteligen Inspector Clouseau bereits mehr als deutlich an. Zum Kult wurden der Film und seine zahlreichen Fortsetzungen nicht zuletzt auch durch den Zeichentrick-Vorspann sowie die Ohrwurmmusik von Henry Mancini.


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Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 663

20.07.2022 08:36
#63 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Schön dass ihr euch diesen Film mal vorgenommen habt. Ist einer der Filme, die über die Weihnachtszeit bei mir in den CD-Player wandern. Der Film hat einigen Charme, wenngleich zwischendurch mal einen ziemlichen Durchhänger. Ist aber auf jeden Fall sehenswert, das Ende mit dem Zebra...😄😄😄. Auch die anderen Clouseau-Filme sind natürlich kultig, wesentlich überdrehter, der erste Teil war ja noch nicht so auf Sellers zugeschnitten. Werde euer Podcast so bald wie möglich anhören.

Ray Offline



Beiträge: 1.953

21.07.2022 09:46
#64 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #63
Schön dass ihr euch diesen Film mal vorgenommen habt. Ist einer der Filme, die über die Weihnachtszeit bei mir in den CD-Player wandern. Der Film hat einigen Charme, wenngleich zwischendurch mal einen ziemlichen Durchhänger. Ist aber auf jeden Fall sehenswert, das Ende mit dem Zebra...😄😄😄. Auch die anderen Clouseau-Filme sind natürlich kultig, wesentlich überdrehter, der erste Teil war ja noch nicht so auf Sellers zugeschnitten. Werde euer Podcast so bald wie möglich anhören.


Schön, dass wir da einen Favoriten erwischt haben. Ich kann auf jeden Fall verraten, dass wir die von dir angesprochenen Aspekte auch aufgreifen. Auf die zahlreichen Fortsetzungen gehen wir ebenfalls - in der gebotenen Kürze - ein. Deshalb ist die Folge auch ein paar Minuten länger geworden. Schon mal viel Spaß mit der Episode!

Ray Offline



Beiträge: 1.953

28.07.2022 11:40
#65 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Schon geht es weiter mit der nächsten Folge. Den enormen Erfolg von "Top Gun: Maverick" (Einspielergebnis von knapp 1,3 Milliarden Dollar) nehmen wir zum Anlass, uns einmal dem Original aus dem Jahre 1986 zu widmen. Da der neue Film schon ein paar Wochen läuft und wir ihn schon sichten konnten, beziehen wir auch diesen im zweiten Teil des Podcasts in unsere Besprechung mitein.


Rückblende - Episode 22 vom 28.07.2022
Thema: Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel (USA 1986) mit Tom Cruise, Regie: Tony Scott


Als Bestandteil des 1980er-Jahre-Kults überzeugt das Werk des früheren Werbefilmers Tony Scott noch heute durch seine ikonische Bildsprache und beeindruckende Fliegeractionsequenzen, während die Figurenzeichnung sowie die von Pathos getränkte Story mitunter zum Schmunzeln einladen.

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Ray Offline



Beiträge: 1.953

29.07.2022 15:46
#66 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Kurzer Nachtrag zur gestern (s. obiger Beitrag) veröffentlichten "Top Gun"-Episode: In der kommenden Folge geht es um einen Kriminalfilm von Jürgen Roland - welcher es ist, erfahrt ihr am Ende der aktuellen Episode.

Ray Offline



Beiträge: 1.953

12.08.2022 00:55
#67 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Der ein oder andere hat es vielleicht nach dem Hinweis schon geahnt oder unserer "Top Gun"-Episode entnommen: Folge Nummer 23 dreht sich um "4 Schlüssel" von Jürgen Roland. Der Film hat ja auch hier im Forum eine treue Fangemeinde, der wir mit der Folge hoffentlich eine kleine Folge bereiten können. Und vielleicht nimmt manch einer die Episode gar zum Anlass, sich das Werk erstmals anzuschauen?


Rückblende - Episode 23 vom 11.08.2022
Thema: 4 Schlüssel (D 1966) mit Günther Ungeheuer, Regie: Jürgen Roland


Jürgen Rolands Heist-Movie stellt durch die auf Realismus und Zurschaustellung des Zeitgeists ausgerichtete Inszenierung innerhalb der Krimiwelle der 1960er-Jahre eine echte Ausnahmeerscheinung dar. Die „Stammakteure“ des Regisseurs, allen voran Günther Ungeheuer als Anführer der Bankräuber, tragen ebenfalls dazu bei, dass sich der Film vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken braucht.

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Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 663

15.08.2022 15:44
#68 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #64
Schön, dass wir da einen Favoriten erwischt haben. Ich kann auf jeden Fall verraten, dass wir die von dir angesprochenen Aspekte auch aufgreifen. Auf die zahlreichen Fortsetzungen gehen wir ebenfalls - in der gebotenen Kürze - ein. Deshalb ist die Folge auch ein paar Minuten länger geworden. Schon mal viel Spaß mit der Episode!


So, bin jetzt endlich mal dazu gekommen, mir den Podcast zum „Rosaroten Panther“ zu gönnen. Eine sehr schöne Besprechung eurerseits.
Neu war für mich die Abneigung von Sellers gegen Edwards. Aber Sellers soll ja generell nicht so ganz einfach gewesen sein.
Der allererste der Pink-Panther-Filme ist wahrlich noch vielschichtiger als die Nachfolger. Sellers trottelt schon ganz schön rum, trotzdem gibt es für die Entwicklung der anderen Figuren auch noch mehr Raum. Die schöne Claudia Cardinale ist ein Hingucker. Aber für mich persönlich ist die Tigerfell-Szene mit David Niven seeeeehr langatmig geraten, da hätte man ruhig straffen können. Dagegen finde ich die angesprochene Gesangseinlage irgendwie erfrischend, vielleicht auch, weil ich Mancinis Musik immer sehr schätze. Natürlich ist das Pink-Panther-Thema einfach unerreicht.
Das Ende auf dem Maskenball ist wirklich lustig, da läuft der Film zu Hochtouren auf.

Die Folgefilme stehen natürlich unter einem anderen Motto, da sie ganz auf den Inspektor zugeschnitten sind. Der „Schuss im Dunkeln“ hat irgendwie besonders viel Comic-Charakter, ist mir zum Ende hin viel zu überdreht. Immerhin ist der sorglose beschwingte Unterton des ersten Teils vorbei, es gibt ja im Ganzen 14 Tote (!) zu beklagen. Das ist auch so eine Gemeinsamkeit mit den oft zitierten Fantomas-Filmen, wo der erste Teil noch fast ohne direkte Tote auskommt, die folgenden Filme da aber schon wesentlich „gewalttätiger“ sind. (Besprecht ihr die auch mal? Wäre schön !!!). Das Eröffnungs-Musik-Thema zu diesem Nachfolger fand ich immer besonders cool. Wobei man feststellen muss, dass es ja auch zu Clouseau eine Trickfilmfigur innerhalb der Zeichentrickserie mit diesem Thema als Hintergrund gibt.
Das Comeback des „Rosaroten Panthers“ im gleichklingenden Film von 1975 ist auch mein Liebling in der Serie. Besonders Dreyfus‘ ständige Probleme mit seiner Feueranzünder-Pistolenattrappe bleiben da in Erinnerung.
Wobei ich dann auch mal eine Lanze für die beiden Filme der frühen Achtziger brechen muss. „Der Rosarote Panther wird gejagt“ ist sicher als Kinofilm für das Publikum verständlicherweise eine Enttäuschung gewesen, aber ich schätze ihn persönlich auch. Manche der rausgeschnittenen Szenen aus anderen Filmen sind tatsächlich sehr witzig, andere hätte man lieber sich beerdigt sein lassen sollen. Doch auch Herbert Lom hat einige sehr lustige Auftritte.
Auch „Der Fluch des Rosaroten Panthers“ ist eigentlich gar nicht so übel, die Handlung ist relativ durchdacht (sofern man bei diesen Filmen tatsächlich von „Handlung“ sprechen kann), das alte Star-Ensemble um das Phantom verbreitet nochmal nostalgische Stimmung.
Naja, der „Sohn des Rosaroten Panthers“ ist so ein Film, den man besser gleich wieder aus dem Gedächtnis streicht, eigentlich ein Totalausfall.
Neben Catos obligaten Angriff auf Clouseau meist zu Beginn der Filme und der immer größer werden Zerstörung des Wohnungsmobiliars gibt es in der Serie auch noch einige andere running gags, etwa Clouseaus vergeblichen Versuch, sich ein Taxi zu ordern.
Sicher kann man hier noch viel schreiben, aber auf jeden Fall sind die Freunde zwar nicht geistlosen, aber doch eher brachialeren Humors hier gut bedient, ansonsten wird man wohl kaum Vergnügen am größten Tollpatsch in Uniform finden.

Ich finde die Auswahl der von euch besprochenen Filme übrigens sehr interessant und auch gelungen. Trifft zwar sicher nicht immer jedermanns Geschmack, aber das soll es ja auch gar nicht. Trotzdem ein sehr buntes Tableau von verschieden Genres, die vielleicht sogar manchmal zum Anschauen anregen.
In diesen irren Zeiten ist euer Podcast immer eine kleine Oase der Normalität.

Savini Offline



Beiträge: 813

15.08.2022 15:55
#69 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #68
Neu war für mich die Abneigung von Sellers gegen Edwards. Aber Sellers soll ja generell nicht so ganz einfach gewesen sein.

Ähnlich extrem war wohl auch das Verhältnis zwischen Werner Herzog und Klaus Kinski. Apropos KK: Dass dieser mit Peter Sellers von der Persönlichkeit her einige Parallelen hatte, war mir schon früher aufgefallen. Sicher war Kinski in Sachen Tobsuchtsanfälle oder Nachstellen weibliche Co-Stars noch extremer, aber beide waren als unberechenbar gefürchtet und galten als "schwierig", da sie sich von der Regie nichts vorschreiben ließen.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.658

15.08.2022 19:36
#70 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Ray im Beitrag #67
Und vielleicht nimmt manch einer die Episode gar zum Anlass, sich das Werk erstmals anzuschauen?inspektor]


Erstmals anschauen schaffe ich nicht mehr. Aber immerhin weiß, was demnächst mal wieder in meinen Player wandert. Hat mir sehr gut gefallen diese Rückblende. Und der Film hat es auch absolut verdient öffentlich besprochen zu werden!

Ray Offline



Beiträge: 1.953

17.08.2022 23:06
#71 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Vielen Dank euch für die positiven Rückmeldungen zu den Folgen des "rosaroten Panthers" und der "4 Schlüssel". Freut uns sehr, dass sie euch so gut gefallen haben!

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #68

Der „Schuss im Dunkeln“ hat irgendwie besonders viel Comic-Charakter, ist mir zum Ende hin viel zu überdreht. Immerhin ist der sorglose beschwingte Unterton des ersten Teils vorbei, es gibt ja im Ganzen 14 Tote (!) zu beklagen. Das ist auch so eine Gemeinsamkeit mit den oft zitierten Fantomas-Filmen, wo der erste Teil noch fast ohne direkte Tote auskommt, die folgenden Filme da aber schon wesentlich „gewalttätiger“ sind. (Besprecht ihr die auch mal? Wäre schön !!!).

(...)

Ich finde die Auswahl der von euch besprochenen Filme übrigens sehr interessant und auch gelungen. Trifft zwar sicher nicht immer jedermanns Geschmack, aber das soll es ja auch gar nicht. Trotzdem ein sehr buntes Tableau von verschieden Genres, die vielleicht sogar manchmal zum Anschauen anregen.
In diesen irren Zeiten ist euer Podcast immer eine kleine Oase der Normalität.



Der deutlich erhöhte Bodycount im Vergleich von Teil 1 zu Teil 2 ist nochmal ein interessanter Aspekt, den wir gar nicht angesprochen haben. Aber auch daran sieht man dann vielleicht wieder, dass der Film ursprünglich gar nicht als eine Fortsetzung des "rosaroten Panthers" angelegt war. "Fantomas" haben wir tatsächlich auch schon länger auf dem Schirm. Wegen der gewissen Nähe zu den Panther-Filmen wird es im Sinne der Varianz in dieser Staffel tendenziell eher ein anderer französischer Genrefilm werden, aber ich denke spätestens in der nächsten Staffel wird sicher ein Platz für diese Reihe sein, zumal wenn dies von Hörerseite gewünscht wird! Und "Fantomas" passt auch einfach sehr gut ins Konzept.

Deine Einschätzungen zu den "Panther"-Filmen im Einzelnen (speziell auch die Lanze für die Filme der frühen Achtziger) sind auch nochmal sehr interessant! Ich glaube, ich muss mir "kehrt zurück" demnächst nochmal ansehen. Den hatte ich jetzt im direkten Vergleich gar nicht so stark gesehen. Aber bei @DanielL steht er ja auch sehr hoch im Kurs.

Danke auch für die Rückmeldung bezüglich der Titelauswahl, genauso ist es gedacht: Ein bisschen zwischen den Jahrzehnten und Genres hin- und herspringen, um für uns etwas Abwechslung zu haben und insgesamt eine Mischung zu finden aus Filmen, die eine mehr oder weniger große "Forumsnähe" haben und solchen, die thematisch eher außerhalb liegen, um auch Zuhörer außerhalb des Forums und der hier im Kern interessierenden Filme anzusprechen. Und im Idealfall führt das dazu, dass Leute aus dem Forum sich auch mal eher "forumsferne" Besprechungen anhören und umgekehrt Zuhörer von außerhalb des Forums auf eher "nischigere" Filme aufmerksam werden.

Zitat von Count Villain im Beitrag #70
Zitat von Ray im Beitrag #67
Und vielleicht nimmt manch einer die Episode gar zum Anlass, sich das Werk erstmals anzuschauen?inspektor]


Erstmals anschauen schaffe ich nicht mehr. Aber immerhin weiß, was demnächst mal wieder in meinen Player wandert.


Das ist natürlich genauso gut! Wir freuen uns über jeden, der eine unserer Besprechungen zum Anlass nimmt, sich den entsprechenden Film anzuschauen.

Wer es schon geschafft hat, die "4 Schlüssel"-Episode zu hören, weiß schon mehr. Für die übrigen schon einmal der Hinweis, dass sich unsere kommende Folge um einen James Bond-Film aus der Moore-Ära ranken wird.

DanielL Offline




Beiträge: 4.170

31.08.2022 15:22
#72 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Unsere 24. Folge widmet sich zum zweiten Male einem James-Bond-Film, nachdem wir ja schon "Goldfinger" zum Thema hatten. Nun folgt also ein 70er-Jahre-Bond, der am 07.07.1977 startete. Die letzten 10 Minuten sprechen wir wieder zum Status Quo der 007-Reihe und zum 60. Geburtstag der Reihe. Bei der Goldfinger-Folge hatten wir ja bereits ein wenig zu "Keine Zeit zu sterben" spekuliert, der mittlerweile nun auch hinter uns liegt.

Rückblende - Episode 24 vom 31.08.2022
Thema: Der Spion, der mich liebte (Gb 1977) mit Roger Moore und Barbara Bach, Regie: Lewis Gilbert

Dank einer runden Mischung aus der Anwendung der Erfolgsformel und des Hinzufügens neuer Elemente wie einem Bond-Girl auf Augenhöhe erweist sich „Der Spion, der mich liebte“ als mustergültiger Repräsentant der Bond-Reihe der 1970er-Jahre und der Moore-Ära überhaupt.

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Die 25. Rückblende-Ausgabe wird sich "DER PATE" widmen.

Gruß,
Daniel

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 663

02.09.2022 14:36
#73 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Hallo Ihr Filmpodcaster,

Habe mir jetzt mal Die Klapperschlange sowie Ein ausgekochtes Schlitzohr für das Heimkino bestellt, habe da irgendwie Appetit drauf bekommen… Kenne die Filme noch nicht, oder nur mal vom kurz reingucken.
TopGun habe ich schon zweimal versucht anzuschauen, aber bei einem solchen Propagandamachwerk kapituliert. Wenn man sich überlegt, dass die Story in der heutigen Zeit nochmal verfilmt wurde – boah !

Na gut, da ich großer Bond-Fan bin, auch noch mal ein paar Gedanken zu Der Spion, der mich liebte.
Ist einer der letzten Bond-Filme, die ich mir als DVD zugelegt habe.
Warum ist der eigentlich so angesehen im „Bond-Kollektiv“ ? Weiß nicht. Besonders die erste Hälfte des Filmes finde ich sehr und unnötig klamaukig, außerdem spannungsarm und langgezogen. Natürlich ist der „Beißer“ eine Kultfigur. Aber seine Unkaputtbarkeit ist zu übertrieben, eine Mäßigung in dieser Hinsicht hätte dem Film mit Sicherheit besser getan. In der zweiten Hälfte wird man dann doch wieder etwas entschädigt, die Action-Sequenzen sind sehr aufwändig.
Ansonsten natürlich sind viele vielleicht auch neue Dinge in Eurem Beitrag angesprochen. Major Anya Amasovas emanzipierte Rolle ist sicher einfach auch nur der damaligen Realität geschuldet, die Sowjetunion als kommunistisches Land hat die Frauen eben schon seit Jahrzehnten auf alle Posten geschoben, die traditionell von Männern besetzt sind. (Während die bundesdeutsche Ehefrau ja gerade erst offiziell von der Unterschriftspflicht ihres Gatten entbunden wurde, wenn sie arbeiten gehen wollte).
Moores Sprüche, auch zu Frauen, sind ja nun gegenüber denen von Connery eher harmlos, wir wollen da doch mal nicht päpstlicher als der Papst sein, ordentlich erzogene Burschen wie wir würden sowas natürlich nicht loslassen, doch Bond ist nun mal auch ein anderes Kaliber. Auch seine larmoyante Frage bei seiner Flucht mit Amanova, ob man in Russland immer so schaltet, ist vor dem Hintergrund des Kalten Krieges ja nur eine kleine und amüsante Stichelei. Mich hat bei dem Film eher schon immer nachdenklich gemacht, wie gut sich M und Gogol, die Geheimdienstchefs der verfeindeten Blöcke, eigentlich verstehen. Fast schon ein Kaffeekränzchen, als sich alle treffen, um gemeinsam gegen den bösen führenden Monopolkapitalisten Stromberg vorzugehen. Hm, nur ein Wunschbild, oder doch ein Blick auf eine tiefere Ebene, die meiner Ansicht nach alle Bondfilme beinhalten, schließlich sind es ja nicht ein paar harmlose Wallace-Filmchen, sondern doch weltbekannte „Blockbuster“, die mit Sicherheit auch einige Botschaften transportieren sollen. Auch seltsam, dass es die eigentlich vom Weltgeschehen abgeschriebenen Briten sind, die mit den Sowjets zusammen vorgehen, und nicht die Amerikaner. Aber der Brite Fleming (Bonds „Vater“) war hauptsächlich mit am Aufbau des CIA-Vorläufers OSS beteiligt, wobei manchmal behauptet wird, dass die britische Dominanz dort immer noch gilt. Wobei ja Bond im von Euch oft angeführten und von der Fabel sehr ähnlichen Nachfolgefilm Moonraker dort mit einer CIA-Kollegin zusammentrifft, wo das Verhältnis am Anfang sehr kühl ist und gar nicht so, wie man es erwartet hätte, dass Bond nur das Anhängsel des anderen Dienstes wird. Der Superreiche Hugo Drax, ein Stromberg des Weltraums, ist noch schärfer gezeichnet als der Ozeanliebhaber, er vertritt offen eugenische Positionen, will die Menschen der Erde mit einem Virus ausrotten, dann wie Stromberg wieder neu besiedeln. Ganz schön gruselig, mehr lieber nicht dazu.
Der Bezug des Filmes zu dem ein Jahrzehnt eher gedrehten Man lebt nur zweimal ist natürlich augenfällig, ursprünglich sollte ja SPECTRE auch wieder eine Rolle spielen, doch das Konzept wurde vom Produzenten verworfen. Da hat man lieber Stromberg als Schurken genommen, wobei Zeitgenossen dabei eine Anspielung auf den Tankerkönig Onassis sehen wollten, der damals möglicherweise als reichster Mann der Welt galt.
Erwähnenswert finde ich noch die hübsche Assistentin von Stromberg, die dem Agenten nochmal schalkhaft zuzwinkert, ehe sie ihn mit dem Hubschrauber-Maschinegewehren erledigen will. Eine coole Szene, die im Gedächtnis hängen bleibt. Cool ist natürlich auch die angesprochene Sequenz, wenn Bond leicht angewidert den Fisch aus dem U-Boot-Auto plumpsen lässt. Allerdings sei die Frage gestattet, wie der eigentlich in das wasserdichte Mobil hineingekommen ist…?
Ich glaube, was die Tricktechnik anbelangt, hat der Film auch neue Maßstäbe gesetzt, als ein Schlauchboot auf dem Ozean in Richtung von Strombergs Refugium zufährt.
Die Erschießung des im Prinzip wehrlosen Großbösewichts am Ende durch den Agenten Bond zeigt wirklich deutlich, dass der kultivierte Moore-Bond eben auch ein Mann des Tötens ist, so was zieht sich durch viel dieser Filme, was sicher durch die sonst aufgesetzte Klamaukigkeit irritierend wirkt. Aber auch im vorliegenden Film hat Bond ja auch kaltblütig einen Mann vom Haus geworfen, nachdem er ihm eine Aussage abgepresst hatte.
In der persönlichen Wertung würde ich den Streifen eher hinten anordnen, aus den am Anfang beschriebene Gründen.

Savini Offline



Beiträge: 813

02.09.2022 15:23
#74 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
Besonders die erste Hälfte des Filmes finde ich sehr und unnötig klamaukig, außerdem spannungsarm und langgezogen. (…) In der zweiten Hälfte wird man dann doch wieder etwas entschädigt, die Action-Sequenzen sind sehr aufwändig.

Dann dürfte dir Christopher Woods (leider nur antiquarisch oder per Fernleihe erhältliches) Buch zum Film ("James Bond und sein größter Fall") sehr gefallen; denn darin wurden die klamaukigen Elemente drastisch reduziert (ebenso wie die Auftritte des Beißers). Insgesamt ist das Buch im deutlich "härteren" Stil Ian Flemings geschrieben.

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
Auch seltsam, dass es die eigentlich vom Weltgeschehen abgeschriebenen Briten sind, die mit den Sowjets zusammen vorgehen, und nicht die Amerikaner.

Auch Stromberg spricht von der Sowjetunion und Großbritannien (nicht etwa den USA) als "zwei rivalisierenden Weltmächten".

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
Der Bezug des Filmes zu dem ein Jahrzehnt eher gedrehten Man lebt nur zweimal ist natürlich augenfällig, ursprünglich sollte ja SPECTRE auch wieder eine Rolle spielen, doch das Konzept wurde vom Produzenten verworfen.

Vor vielen, vielen Jahren (so 2006/07) gab es einen Youtube-Clip namens "The spy who lived twice", der ähnliche Szenen aus beiden Filmen zusammenschnitt.

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
Die Erschießung des im Prinzip wehrlosen Großbösewichts am Ende durch den Agenten Bond zeigt wirklich deutlich, dass der kultivierte Moore-Bond eben auch ein Mann des Tötens ist, so was zieht sich durch viel dieser Filme, was sicher durch die sonst aufgesetzte Klamaukigkeit irritierend wirkt. Aber auch im vorliegenden Film hat Bond ja auch kaltblütig einen Mann vom Haus geworfen, nachdem er ihm eine Aussage abgepresst hatte.

Nicht umsonst wurden beide Beispiele in diesem Thread aufgeführt:http://www.razyboard.com/index.php/nosot...0-737590-0.html

Ray Offline



Beiträge: 1.953

03.09.2022 11:05
#75 RE: Rückblende - Der Filmklassiker-Podcast Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
Hallo Ihr Filmpodcaster,
Habe mir jetzt mal Die Klapperschlange sowie Ein ausgekochtes Schlitzohr für das Heimkino bestellt, habe da irgendwie Appetit drauf bekommen… Kenne die Filme noch nicht, oder nur mal vom kurz reingucken.
TopGun habe ich schon zweimal versucht anzuschauen, aber bei einem solchen Propagandamachwerk kapituliert. Wenn man sich überlegt, dass die Story in der heutigen Zeit nochmal verfilmt wurde – boah !



Super, das freut uns, dass du unseren Podcast zum Anlass nimmst, dir auch bisher unbekannte Filme vorzunehmen. Bei der "Klapperschlange" muss man sich auf die Atmosphäre einlassen (können), das ist mitunter eine Stimmungsfrage. Bei mir hat er auch erst bei einer wiederholten Sichtung richtig gezündet. Das "Schlitzohr" ist natürlich, wie man dem Podcast denke ich auch entnehmen konnte, sehr leichte Kost - ideal als Stimmungsaufheller oder wenn man unter der Woche mal nicht so besonders "aufnahmefähig" ist. Bin gespannt, wie dir die Filme gefallen, berichte gerne mal, wenn du sie gesichtet hast. Unabhängig davon, ob das "Schlitzohr" gefällt, wäre "Der Tiger hetzt die Meute" samt Fortsetzung "Mein Name ist Gator" noch ein Tipp. Ernster und mit typischer 1970er-Jahre-Atmosphäre, gehen die beiden Filme in die Richtung dessen, was Clint Eastwood und Charles Bronson in der Zeit so gedreht haben.

"Top Gun" ist wahrscheinlich in der Tat bis dato der Film, der aus dem Forums-Raster am meisten ausbricht. Das ist teilweise schon wirklich bizarr. Das kann man dann entweder wie wir aus der Distanz heraus belächeln oder man erträgt es eben gar nicht.

Vielen Dank auch für deine Zeilen zum "Spion".

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73

Ansonsten natürlich sind viele vielleicht auch neue Dinge in Eurem Beitrag angesprochen. Major Anya Amasovas emanzipierte Rolle ist sicher einfach auch nur der damaligen Realität geschuldet, die Sowjetunion als kommunistisches Land hat die Frauen eben schon seit Jahrzehnten auf alle Posten geschoben, die traditionell von Männern besetzt sind.



Das wird wohl in der Tat da auch mit reingespielt haben, guter Punkt.


Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73

Mich hat bei dem Film eher schon immer nachdenklich gemacht, wie gut sich M und Gogol, die Geheimdienstchefs der verfeindeten Blöcke, eigentlich verstehen. Fast schon ein Kaffeekränzchen, als sich alle treffen, um gemeinsam gegen den bösen führenden Monopolkapitalisten Stromberg vorzugehen. Hm, nur ein Wunschbild, oder doch ein Blick auf eine tiefere Ebene, die meiner Ansicht nach alle Bondfilme beinhalten, schließlich sind es ja nicht ein paar harmlose Wallace-Filmchen, sondern doch weltbekannte „Blockbuster“, die mit Sicherheit auch einige Botschaften transportieren sollen. Auch seltsam, dass es die eigentlich vom Weltgeschehen abgeschriebenen Briten sind, die mit den Sowjets zusammen vorgehen, und nicht die Amerikaner.



Das ist auch nochmal ein interessanter Punkt. Könnte mir schon gut vorstellen, dass man den Film (zumindest auch) dazu nutzen wollte, um eine derartige Botschaft zu verbreiten. Dass es nun die Briten sind, die mit der Sowjetunion zusammenarbeiten, dürfte schlicht dem geschuldet sein, dass die Hauptfigur James Bond nun mal dem britischen Geheimdienst angehört. Theoretisch hätte man natürlich zusätzlich auch wieder Felix Leiter bemühen können und Bond an der US-Sowjet-Kollaboration lediglich "mitwirken" lassen. Aber das wäre wohl eher umständlich gewesen und der zentralen Rolle Bonds in der Reihe (und womöglich auch noch dem damaligen britischen Selbstverständnis - siehe Fallschirm mit Union Jack) nicht gerecht geworden.

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