Natürlich ist B. Rathbone auch mein prägender Holmes gewesen ,aber gerade diese Propaganda Filme haben meinen Gesamtbild zu der Serie doch etwas herunter gezogen .Natürlich eben der Zeit (und Zweck ) geschuldet ,was es aber als Holmes Story nicht besser macht . Vielleicht bin ich als bekennender Jeremy Brett Fan vielleicht auch zu kritisch ? Auch Peter Cushing kommt bei mir noch vor Rathbone Aber natürlich sind die s/W Filme Hund usw . schon mit toller Atmosphäre aber eben auch mit Schwächen ( zB. die Darstellung Watsons auf dem schmalen Grad vom Freund und Stichwortgeber zum Depp und Fußabtreter )mit denen auch spätere Holmes zu kämpfen hatten. Trotzdem sieht man,wenn der Name S.H. fällt sofort B. Rathbone vor dem geistigen Auge erscheinen.
Ich kann mich den lobenden Rezensionen nur anschließen. Klasse Atmosphäre, ein überzeugender, stilsicherer, beinahe schon erhabener Holmes, ein kluger, zupackender Watson, eine zwar kurz aber interessant gezeichnete Dorfgemeinschaft und ein Hund, der auch ohne Schnickschnack bedrohlich wirkt.
Fazit: Sicherlich nach wie vor eine der besten Verfilmungen vom Hund, die sehr gut den Spagat zwischen Bedrohlichkeit und Wohlfühlkrimi schafft.
Und jetzt muss ich doch dringend die Richardson-Version auch noch mal wiedersehen.
Gubanov
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gelöscht
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25.12.2019 12:55
#33 RE: Elementary, my dear Rathbone: US-Sherlock-Holmes-Filme (1939-46)
Bzgl. der "Stimme des Terrors" erstmal ein großes Dankeschön an @Dr. Oberzohn für die interessante geschichtliche Einordnung mit den zahlreichen Hintergrundinformationen zur deutschen und englischen Kriegs- und Spionagetaktik.
Eine Bewertung von nur 2 Punkten kommt mir in Anbetracht der doch sehr bewegenden, kurzweiligen und kameratechnisch hochwertigen Umsetzung recht knauserig vor und ist wohl eher ein Anzeichen der Verärgerung über den recht unholmesianischen Themenwechsel. Generell liege ich hier sehr nahe an der Einschätzung von @patrick.
Zitat von brutus im Beitrag #29Der Wechsel der Produktionsfirma hin zur Universal geht einher mit dem Abstieg zum B-Film, was sich leider im Budget, der Besetzung und vor allem in der Laufzeit widerspiegelt.
Zwar stimmt es, dass die Universal-Holmes-Filme kürzer laufen als die beiden Anläufe von Paramount, allerdings ist das nicht unbedingt ein Nachteil, wenn man sich vor Augen hält, wie schleppend die "Abenteuer" teilweise inszeniert waren. Da hat Werker wirklich einiges verschleppt, während Rawlins nun viel dynamischer um die Ecke kommt. Auch stört mich der Wechsel vom A- zum B-Film eher wenig, weil er sich zumindest langfristig nicht negativ auf die Qualität der Drehbücher auswirkte. Er macht sich im Prinzip nur durch den Verzicht auf viktorianischen Kostümplüsch bemerkbar, was für mich bei 40er-Jahre-Filmen absolut verzichtbar ist.
Zitat von brutus im Beitrag #29Und am Ende schüttelt er dann auf alle Fragen die Lösungen aus dem Ärmel, ohne das man als Zuschauer die Möglichkeit hat der Detektivarbeit irgendwie beizuwohnen, Dialoge mit seinem Freund Dr. Watson, die ja in erster Linie dazu dienen Informationen an den Zuschauer zu bringen, fallen eher spärlich aus.
Sicher ein berechtigter Kritikpunkt, der auf "Die Stimme des Terrors" ebenso wie auf viele andere Holmes-Filme zutrifft. Allerdings gilt dies auch für einige der Originalgeschichten. Das ganz große Fairplay-Regelwerk für Krimiautoren des Detection Club, in dem die Vorabinformation des Lesers über alle Puzzleteile der Lösung festgeschrieben ist, wurde erst 1929 (also zwei Jahre nach Veröffentlichung Doyles letzter Holmes-Geschichte) publiziert. Es ist daher eher auf Autoren wie Agatha Christie und Dorothy L. Sayers anzuwenden. Holmes verlässt sich oft vielmehr auf den Überraschungseffekt und erklärt im Nachgang, wie er zu bestimmten Informationen kam. Auch das ist hier eher schwach ausgeprägt.
Zitat von patrick im Beitrag #30Ich kann verstehen, wenn es einem beim dargebotenen Propaganda aufstößt. Allerdings dürfte man diesbezüglich mit den beiden Folgefilmen auch keine Freude haben, trotz Moriarty.
Das sehe ich ähnlich wie @brutus - "Die Geheimwaffe" und "Verhängnisvolle Reise" weisen für meine Begriffe einen höheren "Krimikoeffizienten" ggü. den propagandistischen Einsprengseln auf. Ich sehe sie daher auch lieber als "Die Stimme des Terrors".
Zitat von Count Villain im Beitrag #32Der Hund von Baskerville Und jetzt muss ich doch dringend die Richardson-Version auch noch mal wiedersehen.
Da wäre ich auch mit von der Partie - ebenso wie beim "Zeichen der Vier". Bisher habe ich die Richardson-Verfilmungen nur einmal gesehen, was schon wieder lange her ist, und sie waren ja immerhin ganz ordentlich.
Zitat von schwarzseher im Beitrag #31Natürlich ist B. Rathbone auch mein prägender Holmes gewesen ,aber gerade diese Propaganda Filme haben meinen Gesamtbild zu der Serie doch etwas herunter gezogen .Natürlich eben der Zeit (und Zweck ) geschuldet ,was es aber als Holmes Story nicht besser macht . Vielleicht bin ich als bekennender Jeremy Brett Fan vielleicht auch zu kritisch ? Auch Peter Cushing kommt bei mir noch vor Rathbone Aber natürlich sind die s/W Filme Hund usw . schon mit toller Atmosphäre aber eben auch mit Schwächen ( zB. die Darstellung Watsons auf dem schmalen Grad vom Freund und Stichwortgeber zum Depp und Fußabtreter )mit denen auch spätere Holmes zu kämpfen hatten. Trotzdem sieht man,wenn der Name S.H. fällt sofort B. Rathbone vor dem geistigen Auge erscheinen.
Ich wurde mit Jeremy Brett nie warm. Ich kenne die Filme eigentlich nur vom oberflächlichen reinzappen. Da fehlt mir einfach die Atmosphäre. Die besten Rathbone-Filme sind schön düster mit Gothic und unheimlichem SW - ähnlich wie die Wallace-Filme. Ich bin sicher der Allerletzte der von Propaganda auch nur im entferntesten etwas hält. Aber der Gesamt-Canon der Rathbone-Holmes-Filme ist so stark, dass ich bereit bin den Propaganda-Quatsch auszublenden und mich auf die Stärken zu konzentrieren. Zudem ist Rathbone auch rein optisch ein perfekter Holmes.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #4Wenig sinnvoll erscheint das versuchte Revolverattentat am Anfang auf Sir Henry, das von Holmes und Watson gerade so verhindert wird. Warum sollte jemand von langer Hand und um den Verdacht von sich abzulenken die komplizierte Inszenierung eines Fluches in Gang setzen wollen, um dann das Opfer einfach niederzuschießen und damit die ganzen Pläne zunichtemachen ? Da hat man einfach aus Henrys Beschattung durch einen Unbekannten in der Kutsche aus Gründen der Dramatik einen versuchten Mordanschlag gemacht, allerdings auf Kosten der Logik, die man bei einem Sherlock-Holmes-Film doch schon höher ansetzen sollte als bei Edgar Wallace...
Im Richardson-Hund, den ich jetzt tatsächlich gerade wieder gesehen habe, gibt es einige Dinge, die von Rathbone-Hund übernommen wurden. Neben Holmes' Verkleidung als Zigeuner ist es auch dieses Revolver-Attentat. Im Richardson-Hund ergibt das etwas mehr Sinn, da Sir Henry dort klar sagt, von London aus die Erbschaftsangelegenheit klären zu wollen und danach wieder über den großen Teich zu verschwinden. Stapleton musste den Mord also in London versuchen, weil sich eine Chance im Moor eventuell nicht ergeben hätte.
Vielleicht hatte der Rathbone-Stapleton dieselbe Befürchtung. Zumal er die Fluch-Geschichte auch nicht extra für Sir Henry ins Leben gerufen hat. Er hatte sich den Fluch zunutze gemacht, da der herzkranke Sir Charles Angst vor dem Hund hatte. Und seiner Angst durch etwas Nachhilfe von Stapleton schließlich auch erlag.
So viel von der Countschen Logikpolizei zur Ehrenrettung.
Zitat von Gubanov im Beitrag #33Bzgl. der "Stimme des Terrors" erstmal ein großes Dankeschön an @Dr. Oberzohn für die interessante geschichtliche Einordnung mit den zahlreichen Hintergrundinformationen zur deutschen und englischen Kriegs- und Spionagetaktik.
Danke. Ich hoffe nur, Du willst mir nicht ein wenig Klugsch...ei unterstellen. Aber ich bin nun mal ein Geschichts-Freak, und gerade Spionage, besonders auch zur WK2-Zeit, hat mich mal stark interessiert. Und wenn man die Täuschungsmanöver der Briten oder auch der Westalliierten zur Invasion (Operation Fortitude etc.) betrachtet, kommt man halt auf Übereinstimmungen. Die Briten haben auch viel mit Radiosendungen gearbeitet, die manchmal auch "gefakt" waren, "invasionswichtige" Sabotageanschläge in Gegenden durchgeführt, die weit weg von der Normandie waren und auch eine Anzahl Agenten mit falschen Informationen gefüttert und in die Hände des Feindes (also der Gestapo) gespielt, nur um vom waren Ort der Landung abzulenken. Wenn man das mit der "Stimme des Terrors" vergleicht, ist das gar nicht soo verschieden, obwohl es natürlich viel gröber gestrickt ist. Im Übrigen ist der Film für mich persönlich wirklich ein übles Propagandamachwerk, da kann weder der gute Zweck noch die eigentlich spannende Handlung drüber weghelfen. Bei Kittys aufpeitschender Rede vor dem störrischen Kneipenvolk stehen mir echt die Haare zu Berge.
Überhaupt, Sherlock Holmes als edler Kämpfer gegen finstere Nazis, das ist schon starker Tobak, zumindest in dieser Form. Theoretisch hätte er tatsächlich zu der Zeit noch leben können, die meisten Holmes-"Biographen" gehen ja davon aus, dass er Mitte der fünfziger Jahre des 19. Jh. geboren wurde, zur Zeit des zweiten Weltkriegs hätte er straff auf die Neunzig zugehen müssen. Watson hat ja stets die sträfliche Vernachlässigung seiner Gesundheit beklagt, aber vielleicht hätte er ja tatsächlich eine besondere Form von gelee royale erfunden und sich solange fit gehalten. Doch wahrscheinlich hätte man ihn dann bei seinen Kenntnissen bei der Entzifferung von Geheimschriften in Betchley Park bei der Dechiffrierabteilung eingesetzt, für den aktiven Dienst wäre er wohl doch schon zu alt. (Glaube sogar, irgendwie gibt es da sogar einen Film drüber). Und ob der gute alte Watson da noch leben würde ? Wohl eher nicht. Persönlich schätze ich gerade die victorianische Umgebung und Zeit der Holmes-Fälle, in die Vierziger passt er nicht richtig rein.
Zitat von Count Villain im Beitrag #35Vielleicht hatte der Rathbone-Stapleton dieselbe Befürchtung. Zumal er die Fluch-Geschichte auch nicht extra für Sir Henry ins Leben gerufen hat. Er hatte sich den Fluch zunutze gemacht, da der herzkranke Sir Charles Angst vor dem Hund hatte. Und seiner Angst durch etwas Nachhilfe von Stapleton schließlich auch erlag.So viel von der Countschen Logikpolizei zur Ehrenrettung.
Da kann ich Dir nur voll zustimmen. Das hat mich auch schon immer am Roman gestört. Solange der Hund den Opfern nur einen tödlichen Schrecken einjagt, hätte das Ganze tatsächlich durchgehen können. Doch wenn er Sir Henry wirklich zerfleischt hätte, wäre man wohl nicht mal im abergläubischen England von höheren Mächten ausgegangen und hätte die Sache genauer untersucht, zumal ja Sir Henry auch eine relativ bedeutende Persönlichkeit war. Und wie Stapleton dann so aus Südamerika sein Erbe hätte antreten wollen, ohne vor Ort vorstellig zu werden, ist auch zweifelhaft. Da wäre ja dann raus gekommen, dass er schon Mal ganz in der Nähe gelebt hatte. Irgend jemand hätte ihn doch erkennen müssen... Aber vielleicht hat ja der nicht nur an seinen Ohren degenerierte Bösewicht gar nicht so weit gedacht !
Im zweiten Weltkrieg wurde ja nicht nur Sherlock Holmes für Propagandafilme "mißbraucht". Tarzan (Johnny Weissmuller) ging es z. B. nicht anders. Die Filme muss man heute unter diesem zeitgeschichtlichen Kontext sehen. Dazu kam dann noch die allgegenwärtige Filmzensur, die auch noch Forderungen stellte.
Jenseits dieser drei Propagandafolgen habe ich mir gestern dann doch den Rathbone TV Nachmittag angetan . Wenn man die Filme so hintereinander sieht fällt einem spontan die Menge an Opfern auf oder ? Und gerade wenn SH eingreift wird mit der jeweiligen Bedrohung ja recht "locker" umgegangen . Viele diese armen Teufel hätte man ja mit einer anständigen Bewachung bzw. etwas mehr Vorsicht "retten" können. Um SH sterben sie ja wie die Fliegen.......und bei den Angehörigen...."trinken sie einen Schluck,regen sie sich nicht auf meine Liebe" und zack....weiter zum nächsten Opfer SH löst jeden Fall .....aber gerade Bei dieser Serie denkt man .....um welchen Preis ? Auch der Zynismus ( meine Aufgabe war es den Diamant zu beschützen....und tatata....hier ist er ( ok... 2 Schaffner tot,Sohn der Klientin tot usw. ) Fall erfolgreich abgeschlossen. Dieses Massensterben hat sich bei den meisten späteren Holmes ja etwas gelegt
Zitat von schwarzseher im Beitrag #38Jenseits dieser drei Propagandafolgen habe ich mir gestern dann doch den Rathbone TV Nachmittag angetan . Wenn man die Filme so hintereinander sieht fällt einem spontan die Menge an Opfern auf oder ? Und gerade wenn SH eingreift wird mit der jeweiligen Bedrohung ja recht "locker" umgegangen . Viele diese armen Teufel hätte man ja mit einer anständigen Bewachung bzw. etwas mehr Vorsicht "retten" können. Um SH sterben sie ja wie die Fliegen.......und bei den Angehörigen...."trinken sie einen Schluck,regen sie sich nicht auf meine Liebe" und zack....weiter zum nächsten Opfer SH löst jeden Fall .....aber gerade Bei dieser Serie denkt man .....um welchen Preis ? Auch der Zynismus ( meine Aufgabe war es den Diamant zu beschützen....und tatata....hier ist er ( ok... 2 Schaffner tot,Sohn der Klientin tot usw. ) Fall erfolgreich abgeschlossen.
Das ist ja auch gut so. Bei einem Film sollte man ja nicht einschlafen. Ich ziehe den Suspense der Logik und dem Sicherheitsdenken klar vor.
Zitat von Tarzan im Beitrag #37Im zweiten Weltkrieg wurde ja nicht nur Sherlock Holmes für Propagandafilme "mißbraucht". Tarzan (Johnny Weissmuller) ging es z. B. nicht anders. Die Filme muss man heute unter diesem zeitgeschichtlichen Kontext sehen. Dazu kam dann noch die allgegenwärtige Filmzensur, die auch noch Forderungen stellte.
Im Vergleich zum Tarzan-Film ist die Holmes-Propagande noch Heilig Tag. Tarzan gegen Nazis ging einfach gar nicht mehr.
Die Deutschen waren ja schon in Afrika aktiv. Da hätten sie sich durchaus auch in Tarzans Dschungel verirren können... Damals unterstützte die Filmindustrie halt die politischen Ziele. Einige der Mitwirkenden waren vor den Nazis geflohen. Die haben sicherlich gerne im Film gegen die gekämpft. Da die Deutschen nicht In London landeten, konnte man schlecht richtige Nazis mit Uniformen gegen Sherlock Holmes antreten lassen. Nur deshalb dürfte Holmes besser dran als Tarzan gewesen sein.
Zitat von Tarzan im Beitrag #41Die Deutschen waren ja schon in Afrika aktiv. Da hätten sie sich durchaus auch in Tarzans Dschungel verirren können... Damals unterstützte die Filmindustrie halt die politischen Ziele. Einige der Mitwirkenden waren vor den Nazis geflohen. Die haben sicherlich gerne im Film gegen die gekämpft. Da die Deutschen nicht In London landeten, konnte man schlecht richtige Nazis mit Uniformen gegen Sherlock Holmes antreten lassen. Nur deshalb dürfte Holmes besser dran als Tarzan gewesen sein.
Naja, Rommel der Wüstenfuchs war wohl eher nicht im Dschungel aktiv. Bei der "Stimme des Terrors" traten am Schluss tatsächlich Nazis in echter SS-Uniform auf der Insel auf.
Leider ein Rückschritt im Vergleich zum Erstling. Es gibt zwar noch sehr viel, das passt (Rathbone, Bruce, das viktorianische Setting), aber leider ebenso viel, das nicht mehr passt. Vor allem der Direktvergleich zu dem Vorgänger tut dem Film nicht gut.
Die Inszenierung weist mehr Längen auf, die Stadtmenschen überzeugen nicht so sehr wie die schrullige Dorfgemeinschaft, die ich als prägnanter und "liebenswerter" empfand. Überhaupt funktioniert die ganze Prämisse nicht. Dadurch, dass man als Zuschauer weiß, dass der Brandon-Fall nur eine Ablenkung ist und man natürlich davon ausgeht, dass Holmes am Ende selbstverständlich sowohl die junge Frau retten als auch den echten Plan vereiteln kann, wird das ganze zu einer zähen Angelegenheit.
Moriartys "geniale" Verkleidung (Bart ab), sein genialer Plan (der Professor als sich die Hände selbst schmutzig machender, profaner Dieb ist eindeutig unter dem Niveau eines Napoleons des Verbrechens - da war Trayne im Verrätertor der bessere Moriarty, um mal einen direkten Kronjuwelenvergleich zu ziehen). Warum Lloyd Brandon nicht selbst zur Polizei oder zu Holmes geht, wo er doch so viel Angst hat, bleibt auch ein Geheimnis des Drehbuchautors. Davon, dass bei einer Bola das Erwürgen nicht vor der stumpfen Gewalteinwirkung, sondern beides etwa zeitgleich geschieht, gar nicht erst zu reden.
Watson degeneriert auch zu einer Mischung aus Maskottchen und Hund, der erst getreten wird ("unverbesserlicher Stümper"), um dann bei der kleinsten Gunstbezeugung (Schulterklopfer) wieder schwanzwedelnd angelaufen zu kommen.
Nein, also da bin ich trotz aller Wohlfühlfaktoren doch näher an den 3 Punkten dran als an den 4.
Das Verhalten gegenüber Watson bzw. dessen Darstellung empfinde ich wirklich extrem wichtig .Die Wirkung von Holmes als Superschnüffler mit kleinen Schwächen ( Drogen /Geige ein bischen hochnäsig/überheblich )kann auch unschön rüberkommen wenn der gute Watson als zu doof hingestellt wird und die kleine Frotzelei zum arrogantem runtermachen mutiert. H. Poirot und Hastings/Japp sind ein gutes Beispiel , HP lässt beide meistens schon recht gut dastehen ,was ihn noch sympatischer macht.
Gubanov
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28.12.2019 01:09
#45 RE: Elementary, my dear Rathbone: US-Sherlock-Holmes-Filme (1939-46)
Ich finde, hier wird übertrieben stark auf diesem Aspekt herumgehackt. Die Rathbone-Bruce-Freundschaft ist eine der nettesten zwischen Holmes und Watson im Film überhaupt, weil die klassisch geschulten Schauspieler auch humorvolle Momente durch geschicktes Spiel abfedern können. Zumal ist ein viel wesentlicheres Problem in einigen anderen Produktionen, in denen der Watson wie gewünscht ernsthaft dargestellt wird, dass er schlicht und ergreifend so langweilig ist wie Toastbrot. Und das kann man vom wunderbar liebenswürdigen Bruce nun wirklich nicht behaupten!