Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 138 Antworten
und wurde 11.463 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10
Mr. Wooler Offline




Beiträge: 443

27.09.2011 08:07
#76 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007
Hat jemand die Doku aufgezeichnet und könnte mir eine Kopie ziehen?



Bei dieser Bitte möchte ich mich gerne anschließen. Kriege zu Hause leider kein ARTE rein und kann demnach auch die Wiederholungen nicht sehen...

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

27.09.2011 16:46
#77 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Aber online müsstest du doch schauen können, oder?

http://videos.arte.tv/de/videos/german_grusel-4113498.html

Mamba91 Offline



Beiträge: 745

27.09.2011 20:53
#78 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Habe mir die Doku jetzt auch angesehen und finde sie ganz gelungen. Das Problem ist ja wirklich die extrem kurze Sendezeit. 58 Minuten für 12 Jahre deutsche Filmgeschichte ist extrem knapp, da kann man ja wirklich nur das Wichtigste mit aufnehmen und inhaltlich an der Oberfläche kratzen. Das dann Regisseure wie Harald Reinl und Schauspieler wie Siegfried Schürenberg komplett unter den Tisch fallen ist für mich verständlich.

Stilistisch hat mit die Doku aber sehr gut gefallen.

Josh Offline




Beiträge: 7.928

27.09.2011 21:57
#79 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Ich fand die Doku sehr gelungen. Wie Mamba91 bereits schrieb, ist es sehr schwer, in 60 Minuten alle wichtigen Personen zu berücksichtigen. Somit hat man sich auf die wichtigsten Leute konzentriert, und Vohrer war in meinen Augen wichtiger für die Reihe als Reinl, obwohl ich Reinl für den besseren Regisseur halte, aber die bekanntesten Filme der Reihe hat Vohrer gemacht. Das den Italo-Wallace-Filmen so viel Zeit eingeräumt wurde kam mir als Fan dieser Filme entgegen.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

28.09.2011 08:20
#80 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Na ja, ohne dem tollen Serienstart mit Harald Reinls DER FROSCH MIT DER MASKE wäre Alfred Vohrer vielleicht nie zu der Gelegenheit gekommen, einen Wallace-Film zu drehen... Ich bin schon der Meinung, daß gerade Harald Reinl die Wallace-Film-Serie entscheidend geprägt hat.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2011 12:55
#81 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Harald Reinl gebührt Würdigung für den Erstling, nicht aber für das Ausdertaufeheben der Serie, denn der "Frosch" war nicht seine Idee. "Nur" seine gelungene Umsetzung eines sowieso schon erstklassigen Drehbuchs sicherte zusammen mit Jürgen Rolands Treffsicherheit beim "Kreis" kommene Produktionen. Im späteren Verlauf der Reihe sehe ich Reinl als nicht bedeutender als etwa Gottlieb an. Die Ideen, die jeweils später immer wieder aufgegriffen wurden und damit stilprägend wirkten, kamen von Vohrer. Den festen Dauerposten erhielt nicht Reinl, sondern Vohrer. Die meisten mit dem Namen Wallace verbundenen Klassiker drehte nicht Reinl, sondern Vohrer.

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

28.09.2011 15:44
#82 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Hier muss ich zustimmen. Die typischen Markenzeichen setzte Alfred Vohrer. Und natürlich ist er auch allein von der Menge der inszenierten Filme her DER Wallace-Regisseur. Daher finde ich auch, dass die Doku mit ihrer begrenzten Laufzeit hier mit der Konzentration auf Vohrer niemandem Unrecht getan hat.
Harald Reinl ist für uns Wallace-Fans natürlich bedeutend, da er ebenfalls eine im Vergleich zu den sonstigen Regisseuren beträchtliche Anzahl von Filmen inszenierte, diese (zumindest aus meiner Sicht, bei der „Bande des Schreckens“ bin ich diesbezüglich noch am Skeptischsten) allesamt zu den besseren Beispielen der Reihe gehören und sich noch dazu auch des Öfteren noch durch außergewöhnliche und wohltuend andere erzählerische Herangehensweisen (was aber wohl weniger dem Regisseur zuzuschreiben ist) auszeichnen. Hier denke ich vor allem an „Zimmer 13“, den „Fälscher von London“ und nicht zuletzt auch den „Frosch mit der Maske“, der sich meines Erachtens nicht negativ aber dennoch gehörig von den späteren Filmen auch der frühen Ära abhebt.
Der Vergleich mit Gottlieb mag daher in diesem Zusammenhang zwar etwas über-pointiert erscheinen, er ist aber nicht unangebracht: immerhin gab dieser mit dem „schwarzen Abt“ (so durchwachsen dieser auch rezensiert werden mag) der Reihe neue Anstöße Richtung „gothic grusel“ oder wie immer man das auch bezeichnen will…ihr wisst, was ich meine! Und fügt so massenwirksam dem Wallace-Bild in der Öffentlichkeit neue Aspekte zu, die auch hängengeblieben sind.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

28.09.2011 17:48
#83 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Zitat von Mr Keeney
Hier muss ich zustimmen. Die typischen Markenzeichen setzte Alfred Vohrer.



Die da wären? Bei Vohrers Einstieg waren schon vier Filme fertiggestellt (+ Der Rächer), natürlich prägte Vohrer in seinen guten Zeiten den Filmen seinen Stempel auf. Diese Einflüsse sind vielleicht evolutionär, aber nicht mit der Leistung zu vergleichen, wie Reinl als Regiesseur den FROSCH absolut treffsicher inszenierte und so die Meßlatte setzte. Welcher Film, wenn nicht der FROSCH, hat denn quasi ein eigenes Genre geschaffen? Natürlich lag dies in der Verantwortung von Mehreren und nicht allein Reinl, aber genau wie bei Karl May konnte er eben auf Basis eines sehr guten Drehbuchs die prägenden Standards setzen, wie ein deutscher (Nachkriegs-)Wallace, der nur auf dem Papier bestand, dann wirklich auszusehen hat.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2011 20:51
#84 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Zitat von tilomagnet
Die da wären?


- Horroreinflüsse
- der wahre Effekt von Maskierungen statt dem puren Abfilmen von Verkleidungen
- Selbstironie
- Stimmung durch Optik (später noch von Gottlieb übertroffen, daher mein Vergleich)
- kreative Kameraeinstellungen wie in der Dokumentation erwähnt
- der Vohrer-Trash-Stil mit Schlangen, Skeletten etc.
- die Entdeckung des "Charmes des Verfalls", nonexistent in den fünf Reinl-Filmen
- damit eine Fixierung auf den Zeitgeschmack
- die Verantwortung für sechs der zehn erfolgreichsten Wallace-Filme
- die Etablierung der Farbe und die Art ihrer Benutzung
- die Etablierung von CinemaScope
- das Motto "Action vor Logik" mit all seinen unterhaltsamen, teils billigen, kaum bei Reinl zu findenden Folgen
- in späteren Jahren die Einstellung "Quantität vor Qualität"

oder schlicht fünf Worte: "Hallo, hier spricht Edgar Wallace"

Das Genre geschaffen haben Reinl und Roland gemeinsam in Zusammenarbeit mit Regisseuren früher Epigonen, z.B. Helmuth Ashley (Das schwarze Schaf). Auch darfst du nicht davon ausgehen, dass sich alle kommenden Regisseure sklavisch an die Filme, die sie teilweise vielleicht gar nicht kannten, geklammert, sprich nur noch Reinls Erstling kopiert haben. Das eigene, künstlerisch unabhängige Verständnis dessen, was Drehbuch und Produzent vorgaben, spielte sicher eine mindestens genauso große Rolle wie das, was vorab schon gedreht worden war.
Vohrers reguläre Wallace-Arbeit begann nach einem perfekten und in puncto Düsternis alle Reinl-Filme ausstechenden Debüt ab 1962. Kein Wunder, dass ab 1963 eine neue Phase der Wallace-Filme mit anderer Wirkung und anderem Stil begann. Vohrer formte sie entsprechend seinen Bedürfnissen um und zumindest "Zimmer 13" wirkt unter den Wallace-Produktionen dieser Jahre wie ein Fremdkörper (was natürlich auch zu schätzen ist).

Josh Offline




Beiträge: 7.928

28.09.2011 22:02
#85 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Ich persönlich bin auch eher ein Fan der Reinl-Filme, aber gerade habe ich mal einen Test gemacht, und meinen Schwiegervater(Jahrgang 1946) angerufen. Ich habe ihn gefragt, welche Filme er mit Wallce verbindet: Antwort Nummer 1 war wie aus der Pistole geschossen: Der Hexer. Danach kam(für mich überraschend): Der Hund von Blackwood Castle. Nummer 3: Das Gasthaus an der Themse, Nummer 4: Das indische Tuch, danach kamen die toten Augen und erst dann die Bande des Schreckens. Macht dieses Experiment mal in eurem Bekanntenkreis, und ihr werdet sehen, das sich mehr Leute an die Filme von Vohrer erinnern werden.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

29.09.2011 08:27
#86 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Zitat von tilomagnet
Bei Vohrers Einstieg waren schon vier Filme fertiggestellt (+ Der Rächer), natürlich prägte Vohrer in seinen guten Zeiten den Filmen seinen Stempel auf. Diese Einflüsse sind vielleicht evolutionär, aber nicht mit der Leistung zu vergleichen, wie Reinl als Regiesseur den FROSCH absolut treffsicher inszenierte und so die Meßlatte setzte. Welcher Film, wenn nicht der FROSCH, hat denn quasi ein eigenes Genre geschaffen? Natürlich lag dies in der Verantwortung von Mehreren und nicht allein Reinl, aber genau wie bei Karl May konnte er eben auf Basis eines sehr guten Drehbuchs die prägenden Standards setzen, wie ein deutscher (Nachkriegs-)Wallace, der nur auf dem Papier bestand, dann wirklich auszusehen hat.






Sowas von richtig!

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

29.09.2011 08:32
#87 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Zitat von Josh
Ich persönlich bin auch eher ein Fan der Reinl-Filme, aber gerade habe ich mal einen Test gemacht, und meinen Schwiegervater(Jahrgang 1946) angerufen. Ich habe ihn gefragt, welche Filme er mit Wallce verbindet: Antwort Nummer 1 war wie aus der Pistole geschossen: Der Hexer. Danach kam(für mich überraschend): Der Hund von Blackwood Castle. Nummer 3: Das Gasthaus an der Themse, Nummer 4: Das indische Tuch, danach kamen die toten Augen und erst dann die Bande des Schreckens. Macht dieses Experiment mal in eurem Bekanntenkreis, und ihr werdet sehen, das sich mehr Leute an die Filme von Vohrer erinnern werden.




Das hängt aber mit den Fernsehausstrahlungen zusammen. Immerhin wurden Filme wie DER HEXER und NEUES VOM HEXER meist im Doppelpack gesendet und mehr wiederholt als alle anderen. Aufgrund der "zwei" Teile bleiben die Titel auch wesentlich besser im Gedächtnis hängen.
Vohre ist mit seinem Filmen in ein gemachtes Nest gesprungen, welches Reinl und Roland erschaffen haben. Vohrer hat dann halt der vorhandenen Serie einen eigenen Stempel aufgedrückt, der bei den Leuten gut angekommen ist. Reinl war aber überall der erste und musste aus dem Nichts was Neues erschaffen.
Desweiteren ist der FROSCH MIT DER MASKE nicht weniger bekannt wie DER HEXER.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

29.09.2011 08:36
#88 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Harald Reinl gebührt Würdigung für den Erstling, nicht aber für das Ausdertaufeheben der Serie, denn der "Frosch" war nicht seine Idee. "Nur" seine gelungene Umsetzung eines sowieso schon erstklassigen Drehbuchs sicherte zusammen mit Jürgen Rolands Treffsicherheit beim "Kreis" kommene Produktionen. Im späteren Verlauf der Reihe sehe ich Reinl als nicht bedeutender als etwa Gottlieb an. Die Ideen, die jeweils später immer wieder aufgegriffen wurden und damit stilprägend wirkten, kamen von Vohrer. Den festen Dauerposten erhielt nicht Reinl, sondern Vohrer. Die meisten mit dem Namen Wallace verbundenen Klassiker drehte nicht Reinl, sondern Vohrer.




Da sagt man 1959 zu Reinl, mach mal einen Krimi und er erschuf etwas ganz eigenes. Das er später nicht mehr so wichtig für die Serie war, lag ausschließlich daran, das er in der ersten Hälte der 60er den europäischen Western geboren hat und damit mehr als genug zu tun hatte.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

29.09.2011 10:18
#89 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Es ist eine pure Legende, dass es vor dem "Frosch" keine Kriminalfilme in Deutschland gab.

Scarpine ( gelöscht )
Beiträge:

29.09.2011 10:41
#90 RE: German Grusel - Die Edgar Wallace Serie Zitat · Antworten

Zitat von eastmancolor

Da sagt man 1959 zu Reinl, mach mal einen Krimi und er erschuf etwas ganz eigenes.



Zunächst einmal ist "Der Frosch mit der Maske" "nur" eine Romanverfilmung. Ich finde nicht, dass Reinl oder Roland mit den ersten vier Filmen etwas völlig Neues erschaffen haben. Im deutschen Kino gab es bereits eine lange Tradition von Kriminalfilmen. Daran hat die Wallace-Serie wieder angeschlossen. Erst mit ihrer Hoch-Zeit (1962-1964) wurde die Reihe mit ihren eigenen Charkteristika und ihrer Darstellerlimitiertheit ein eigenes Genre. Wenn man von den typischen Wallace-Filmen spricht, so denkt man in der Regel an die Filme von 1961-1965. Die Jahre 1959-1961 bilden eine Anfangsphase, in der die Serie erst begann ihren Stil langsam zu finden. Während ab 1966 die Reihe dann immer mehr in eine andere Richtung ging und Einflüsse anderer Genres stärker aufnahm.

Alfred Vohrer war zweifelos der wichtigste Regisseur der Wallace-Serie. Nicht umsonst hat er mit 14 Filmen die meisten Beiträge auf dem Konto und zudem viele wegweisende Klassiker gedreht. Und wie Gubanov schon schrieb, kamen viele klassische Wallace-Elemente, die man kennt, von Vohrer. Außerdem hat er den Stil der Farb-Ära (mit all ihren Vor- und Nachteilen) weitläufig bestimmt.

Jürgen Rolands Einfluss würde ich dagegen nicht allzu hoch hängen. Sein eher nüchterner Regiestil ist eher weniger prägend für die Wallace-Reihe gewesen und erinnert mehr an seine Stahlnetz-Reihe. Trotzdem hat er mit "Der rote Kreis" einen hervorragenden Film gedreht.

Harald Reinl hat mit 5 Filmen nach Vohrer die meisten Wallace-Streifen gedreht. Trotzdem hat Letzterer fast 3-mal so viele Filme gedreht. Und wenn man dann noch hinzunimmt, dass Reinl keinen Farbfilm realisiert hat, muss man feststellen, dass dieser Vergleich schon ziemlich hinkt. Mit "Der Forsch mit der Maske" hat Reinl einen grandiosen Erstling abgeliefert, den er mit "Die Bande des Schreckens" nochmal in Spannung und Tempo überboten hat. Danach kamen aber - meiner Ansicht nach - keine sonderlich prägenden Impulse mehr von ihm. "Der Fälscher von London" ist ein etwas eigenwilligerer Film, aber nur Durchschnitt. "Zimmer 13" wirkt überladen und verworren. Mit "Der unheimliche Mönch" gelang Reinl ein solider Abschiedsfilm. Ich weis, dass diese Produktion unter den Wallace-Fans ein hohes Ansehen genießt, aber auch hier brachte Harald Reinl keine Neuerungen mehr ein. Spätestens seit "Neues vom Hexer" ruhten sich die Wallace-Regisseure nur noch auf den bekannten Stereotypen der Serie aus.

Somit finde ich schon, dass Alfred Vohrer zu Recht als DER Edgar Wallace-Regisseur gesehen wird. Im Gegenzug darf Harald Reinl ja auch seinem unumstrittenen Primat auf die Karl May-Filme behaupten.


Zitat von eastmancolor

Das er später nicht mehr so wichtig für die Serie war, lag ausschließlich daran, das er in der ersten Hälte der 60er den europäischen Western geboren hat und damit mehr als genug zu tun hatte.



War das nicht eher Sergio Leone?


Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10
 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz