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Dieses Thema hat 286 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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xwollsock Offline



Beiträge: 31

19.11.2020 00:44
#271 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum, Folge 32: Die Zündschnur

Ein echtes Highlight der Serie mit frischem Wind, kann mich Gubanovs und Rays Bewertung nur anschließen (226 und 227). Die kleinen Macken (unrealistische Explosion beim ersten Anschlag auf Sabine Farian, bizarrer Ehrencodex der Nordafrikaner, die das Attentat auf den Waffenhändler (Reinhard Glemnitz!) verübt haben, Loose Ends hinsichtlich dieses Attentats und hinsichtlich der skrupellosen Berichterstattung durch die Presse) trüben den Gesamteindruck kaum. Ob Werner Pochath schon damals als Kinsky-Verschnitt galt, kann ich nicht beurteilen, aber aufgrund seiner späteren Auftritte im Kommissar war er mir gleich verdächtig. Die Tanz-Szenen in der Laterne nehmen auch manch ähnliche in Kommissar-Folgen vorweg, nur die Musik ist schrecklich (wer spielt da?). Im Kriminalmuseum fällt mir als Vorläufer dafür höchstens eine Szene aus "Das Amulett" mit "Keep On Running" Cover ein. Schade, dass Paul Dahlke hier letztmals als Hauptkommissar Westermann auftritt.

Seit ich in Kindertagen gelegentlich "Die Unverbesserlichen" sehen durfte bin ich hinsichtlich Monika Peitsch nicht ganz unvoreingenommen ;-) Als 22-jährige schon fast ein Jahr in Nordafrika verbracht zu haben erscheint ein bisschen weit hergeholt, erklärt aber auch, warum Sabine Fabian selbstbewußter und reifer wirkt als ihr idiotischer Verlobter (Monika Peitsch war zu diesem Zeitpunkt 31). Insofern gibt es objektiv 4,5 Zündschnüre, subjektiv aber 6.

xwollsock Offline



Beiträge: 31

20.11.2020 08:45
#272 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum Folge 33: Kaliber 9

In diesem Fall stimme ich eher Gubanov (Nr. 228) als Ray (Nr. 229) zu: eine eher enttäuschende Folge nach den letzten Highlights. Story, Umsetzung und Protagonisten haben mich nicht vom Hocker gerissen. Mit (knapp) 3 von 5 Patronen kann ich aber leben, denn es gab noch wesentlich schlechtere Folgen.

xwollsock Offline



Beiträge: 31

21.11.2020 01:56
#273 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum, Folge 34: Das Kabel

Frühere Rezensionen: Jack_the_Ripper (67), Percy Lister (88), Ray (230) und Gubanov (231). Bis auf Jack_the_Ripper wird diese Folge als eher mittelmäßig eingeschätzt, mit ermüdenden Längen und eher unsympatischen Figuren, bis auf das Mordopfer gleich zu Beginn. Günter Ungeheuer trat im Kriminalmuseum bisher zweimal als Kommissar auf, aus der Reihe "Der Kommissar" war er mir aber schon als Bösewicht bekannt; auf den Film "Vier Schlüssel" bin ich erst hier im Parallelforum aufmerksam geworden und habe ihn gesten bestellt (Danke für den Tipp). Sein Heinz Kornwaitl gerät daher schnell in Verdacht, der wahre Mörder zu sein; die Frage ist nur, ob und wie die Polizei ihn festnageln kann. Je öfter ich Günther Ungeheuer sehe, desto beindruckter bin ich von seiner schauspielerischen Leistung. Der Mangel an Sympathieträgern verhindert aber jedes emotionale Engagement meinerseits. [Ein ähnliches Problem hatte ich bei Stephen Frears' "The Grifters" und bei Paul Thomas Andersons "There Will Be Blood": hochgelobte Filme, die bei mir emotional aber nur einen üblen Nachgeschmack zurückließen.] Insofern scheinen mir 3 Kabel durchaus angemessen.

P.S. Bei meinen letzen letzten Bewertungen hatte ich nicht weit genug zuückgeblättert und frühe Besprechungen von Jack_the_Ripper bzw. Percy Lister übersehen, sorry!
Bei "Die Briefmarke", "Die Kamera" und "Die Zündschnur" scheint sich aber kein Widerspruch zu deren Bewertungen zu ergeben. Es wäre schön, wenn man die Beiträge den Folgen entsprechend sortieren könnte...

xwollsock Offline



Beiträge: 31

22.11.2020 01:42
#274 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum, Folge 35: Das Goldstück

Es existieren bereits sechs Besprechungen dieser Folge: von Jack_the_Ripper (66), Grabert (114), Percy Lister (115), Gubanov (232), Ray (233) und Jan (234). Die Straffung auf 60 Minuten erscheint auch mir vernünftig. Die Auflösung aufgrund registrierter Telefongespräche kommt für mich aus blauem Himmel, nichts hatte eine Ermittlungstätigkeit in dieser Hinsicht angedeutet. Ich kenne Walter Kohut nicht gut genug, um in seiner Figur den wahrscheinlichen Täter zu vermuten. Da aber keine Fährte zu ihm gelegt wurde, blieb er aufgrund negativer Auslese eigenltich als einzig möglicher Täter übrig, nachdem der Fahrer und die Hausangestellte sich durch heimliche Blicke und geflüsterte Bemerkungen auch verdächtig gemacht hatten. Das Grundprinzip ist aber inzwischen zu abgedroschen um noch mitfiebern zu können, alle gelegten Fährten sich schließlich falsch, Die Kriminalbeamten sind zwar überduchschnittlich, aber die, wie richtig erwähnt, bezaubernde Hannelore Elsner hat eine zu unbedeutende Rolle, als dass sie die Folge retten könnte.

Mit viel Wohlwollen 3/5 Goldmünzen.

xwollsock Offline



Beiträge: 31

23.11.2020 00:15
#275 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum, Folge 36: Die Reifenspur

Die positiven Bewertungen von Jach_the_Ripper (72), Percy Lister (94), Gubanov (325) und Ray (238) teile ich weitgehend. Eine unterhaltsame Folge, auch ohne expliziten Sympathierträger unter den handelnden Figuren. Berlin statt München ist eine willkommene Abwechselung, und die Ermittler sind wohltuend sachlich, die bekannte Stimme von Christian Rode gefällt, und Horst Tappert scheint die Rolle auf den Leib geschrieben. Zwei Dinge fand ich aber irritierend:

- Als der zweite Wagen auf das Haus von Frick zufährt, wird zwischen Anna Groth und dem herankommenden Wagen umgeschnitten. Von ca. 16:41 bis 16:43 erfolgt ein Schnitt zu einer Perspektive, die ich zunächst gar nicht verstand. Erst nach mehrmaligem Wiederholen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich um einen Blick nach rechts oben aus dem fahrenden Wagen handelt; man kann rechts ein Haus vorbeiziehen sehen. Danach blickt man Anna Groth über die Schulter auf den ankommenden Wagen. Was soll dieser Umschnitt?

- Nach Anna Groths Sturz quitschen die Reifen deutlich; ihr Schrei ertönt später, als sie dann überfahren wird. Frick muß eigentlich auch die Bremsen gehört haben, erwähnt das aber der Polizei gegenüber nicht, und wird auch nicht gefragt, ob er außer dem Schrei noch mehr gehört hat. Man befragt ihn nur zum Telefonat.

Trotzdem halte ich 4/5 Reifenspuren für angemessen.

xwollsock Offline



Beiträge: 31

24.11.2020 01:05
#276 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum, Folge 37: Die Postanweisung

Frühere Rezensionen: Jack_the_Ripper (77), Percy Lister (120), Gubanov (240) und Ray (241). Eine recht solide Folge mit sympathischen Ermittlern und einem diabolischen Studenten als Mörder, der sich offenbar allen anderen überlegen fühlt; dabei schilderte doch der Polizist aus Herne seine Reaktion auf die Nachricht vom Tod des Geldbriefträgers als normal: erst Erstaunen, dann Betroffenheit. Die schon von Gubanov bemerkte Tendenz, Studenten in ein schiefes Licht zu rücken, hinterläßt schon einen gewissen Nachgeschmack. Das intellektuelle "Duell" zwischen Kommissar Marquart und Jochen Benning am Schluß erinnert ein wenig an Columbo, wenn der sich allzu überlegen wähnende Täter doch seinen Fehler einsehen muß.

4/5 Postanweisungen halte ich zwar für großzügig, aber sei's drum.

xwollsock Offline



Beiträge: 31

24.11.2020 15:57
#277 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum, Folge 38: Der Bohrer

Frühere Besprechungen hier im Forum: Jack_the_Ripper (79), Grabert (130), Gubanov (242), Jan (244) und Ray (245); Percy Lister fehlt leider. Bis auf Grabert sind auch alle Bewertungen sehr positiv, und ich kann mich eigentlich nur Gubanov anschließen: diese dritte Regiearbeit von Erich Neureuther im Rahmen dieser Reihe gefällt mir von der Folgen in der 3. Box bisher am besten. Hamburg war als Schauplatz lange überfällig. Der smarte, aber letztlich in die Enge getriebene Einzeltäter Typ einsamer Wolf ist ein bekanntes, aber wirkungsvolles Motiv, da es den Zuschauer zur Identifikation mit dem Täter einlädt, mir geht es jedenfalls so. Die Beziehung zu der etwas farblosen Ruth Schilling scheint eher aus Bequemlichkeit zu bestehen; Stefanie Theiss ist da wesentlich interessanter, die hätte ich auch gern mal ausführlich fotografiert ;-) Aber letztendlich geht es Jochen Winter nur um sich, um seine Haut zu retten. Die Tragik, schließlich vom Freund (aus dessen Sicht) Brincken gestellt zu werden, ist nahezu unausweichlich, was dem Effekt aber keinen Abbruch tut.

Glatte 5 Handbohrer auch von mir!

xwollsock Offline



Beiträge: 31

25.11.2020 01:07
#278 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Zunächst noch eine Anmerkung zum Bohrer: dies scheint mir die erste Folge zu sein, in der während des Abspanns nicht abgeblendet wurde sondern noch relevante Handlung zu sehen ist, ein moderner Zug.

Das Kriminalmuseum, Fall 39: Der Scheck

Schon besprochen von Jack_the_Ripper (80), Percy Lister (121), Gubanov (243) und Ray (247), denen ich im Wesentlichen beipflichte. Nach Folge 34 "Das Kabel" mimt Günter Ungeheuer wieder einen eiskalt berechnenden Schurken, zunächst nur im Wirtschaftsbereich, nach einem kurzen Moment der Schwäche aber auch im realen Leben. Seine Präzision der Darstellung beeindruckt mich aufs Neue, vermutlich die Faszination des Bösen. Die Folge ist auch ganz auf ihn zugeschnitten, anderen Menschen scheinen für ihn nur Figuren auf seinem Schachbrett zu sein. Wie gut er sie manipulieren kann zeigt sich meines Erachtens auch an der Barfrau Anja. Nicht überwältigend attraktiv verfällt sie dem seltsamen Mann, der noch nicht einmal sexuell an ihr interessiert ist, soweit, dass sie sogar für ihn ein Auto leiht. Bechmers moralische Verkommenheit
steht der von Heinz Kornwaitl in "Das Kabel" eigentlich in nichts nach, trotzdem löst diese Folge bei mir nicht dieselbe deutliche Abwehrreaktion aus wie erstere, vermutlich weil hier die relevanten Nicht-Polizisten nicht a priori alle als Loser vorgestellt werden.

Etwas "comic relief", möglicherweise beabsichtigt, ereignet sich im Laufe der Anzeige von Friedrich Linke bei Kriminalinspektor Dietel als ersterer emotional herausplatzt "... das ignoriert mich jetzt nicht mehr im Mindesten" (14:54) und Dietel sich ein Schmunzeln kaum verkneifen kann.

Wie auch schon bei "Die Postkarte" und "Die Reifenspur" verblüfft auch wieder das US-Auto (Wasserbett auf Rädern), mit denen die (angeblich) wirschaftlich Erfolgreichen sich genötigt sehen zu protzen. Absurd, wie zu Anfang der Chauffeur Bechmers kleinen Koffer im riesigen Kofferraum des Wagens verstaut. Die heutigen Nobel-SUVs nehmen zumindest nicht ganz sowiel Platz weg, sind dafür aber höher...

Wie Percy Lister ganz richtig erwähnte, irritiert das Verbrennen der Papiere und Etiketten und die Entsorung des gravierten Feuerzeugs vor dem geplanten Suizid. Wollte Bechmer versuchen, seine Frau und/oder Geschäftspartner im Unklaren über sein Verschwinden zu lassen? Seltsam.

Insgesamt scheinen mir 4 Schecks angemessen.

xwollsock Offline



Beiträge: 31

25.11.2020 22:28
#279 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum, Fall 40: Komplizen

Besprochen von Bloefeld (9), Gubanov(246) und Ray (249). Was war das denn? Dortmund als Schauplatz und Reinhard Glemnitz als führender Ermittler lassen zunächst Hoffnung aufkommen. Die Action bei der Festnahme des Schmuggler ist auch nicht zu verachten. Aber dann entwickelt sich die (laut Bloefeld an konkrete Vorfälle angelehnte) Folge ziemlich rasch in ein "train wreck". Regisseur Becker inzeniert durchaus schwungvoll, aber was die Drehbuchautoren Becker wohl geraucht haben mögen entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Ich fand die kriminellen Figuren absolut unglaubwürdig; das konnte auch der Schauplatz Amsterdam nicht mehr retten. Große Enttäuschung, schade. Dass, wie Gubanov vermutet, die Folge wegen Qualitätsmängeln zwei Jahre beim ZDF im (Gift-)schrank lag kann ich mir gut vorstelen. Aber was hat denn (die) Verantwortliche(n) geritten, sie wieder hervorzuholen?

Von mir daher nur 2/5 Taschenuhren.

xwollsock Offline



Beiträge: 31

27.11.2020 02:17
#280 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Das Kriminalmuseum, Folge 41: Wer Klingelt schon zur Fernsehzeit (eigentlich: Die Wäscheleine)

Besprochen von Jack_the_Ripper (84), Gubanon (248) und Ray (252). Die Umstände, warum die Folge nicht mehr unter dem Label "Das Kriminalmuseum" firmierte, wurden schon genannt. Dabei paßt sie eindeutig ins Konzept und trug wohl auch den Arbeitstitel "Die Wäscheleine". Es handelt sich um eine solide aber nicht außergewöhnliche Folge mit recht spannendem Beginn (Ich habe die "Vier Schlüssel" noch nicht gesehen, die DVD liegt aber schon bereit), wobei das Ermittler-Team deutlich stärker 'rüberkommt als die Verbrecher. Der Selbst-Referenz-Gag mit "Kaliber 9" ist natürlich nett.

Gutes Mittelfeld, 3,5/5 Wäscheleinen.

Uff, geschafft! Stahlnetz wird noch etwas warten müssen, gerade ist auch Staffel 5 von "Better Call Saul" eingetroffen, und ab Mitte Dezember geht's ja mit "The Expanse" weiter. Ich hoffe, Ihr übersteht den Teil-Lockdown und die vorweihnachtlichen Einschränkungen einigermaßen!

Ray Offline



Beiträge: 1.931

29.11.2020 14:35
#281 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Glückwusch zum abgeschlossenen KM-Marathon und danke für die Besprechungen. Jetzt hat der KM-Gucker ja doch schon ein paar Bewertungen an der Hand, die er mit der persönlichen vergleichen kann!

Fräulein Janine Offline




Beiträge: 130

25.12.2020 23:49
#282 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Wenn Klaus Wildbolz und Hannelore Elsner keine bekannten Darsteller sind, dann weiss ich' s nicht.

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

20.01.2021 20:34
#283 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Zitat von Gast im Beitrag #203
Ich mache auch 'mal weiter mit einem Bonbon:



Das Kriminalmuseum: Die rote Maske

Episode 27 der TV-Kriminalserie, BRD 1967. Regie: Helmuth Ashley. Drehbuch: Bruno Hampel. Mit: Hans W. Hamacher (Kriminaloberkommissar Castorf), Karl Walter Diess (Kriminalobermeister Gerken), Friedrich Georg Beckhaus (Melchior), Peter Dornseif (Wilhelm Nowacki), Peter Thom (Ulrich Klessinger), Horst Janson (Peter Schmelz), Friedrich Karl Grund (Klaus Lohmüller), Claudia Butenuth (Angelika Lohmüller), Rainer Basedow (Postbote Anton Pfeifer), Heli Finkenzeller (Frau Castorf) u.a. Erstsendung: 12. März 1967. Eine Produktion der InterTel fürs Zweite Deutsche Fernsehen.

Zitat von Das Kriminalmuseum (27): Die rote Maske
Das Schicksal meint es nicht gut mit Oberkommissar Castorf: Wenige Wochen vor seiner Pensionierung bescheidet es den altgedienten Beamten noch einmal mit einem überaus kniffligen Mordfall, den er ungelöst in den Ruhestand mitnehmen muss. Dabei macht zunächst alles einen ganz klaren Eindruck: Nachdem der Steinmetzmeister Nowacki erschlagen wurde, verwickelt sich dessen streitbarer Geselle Melchior in verdächtig viele Widersprüche. Doch auf der Tatwaffe finden sich die Fingerabdrücke eines Unbekannten. Wer also war der heimtückische Mörder, dem der Tote in letzter Minute die rote Maske vom Gesicht riss?

In „Die rote Maske“ kommen zwei Dinge zusammen, von denen man bereits angenommen hatte, „Das Kriminalmuseum“ habe sie für obsolet erklärt: ein klassischer Mitrate-Mordfall mit interessant gestreuten Verdachtsmomenten sowie ausgiebiger, sauberer Polizeiarbeit auf der einen und eine klassisch anmutende Inszenierung auf der anderen Seite. Helmuth Ashleys Name im Abspann kündigt sich zwar in gewisser Weise durch die dem ruhigen Oberkommissar Castorf angepasste Erzählweise an, bürgt aber auch für altmodische Krimiunterhaltung im besten Sinne. Sie wird obendrein von den pittoresken Bildern des Ufa-Kameramanns Georg Krause unterstützt – ein derartiges Anknüpfen an Traditionen statt an moderne Brüche gab es zuletzt in den frühen 10er-Folgen der Reihe. So fühlt man sich vom Produktionszeitraum 1966/67 um ein paar Jahre in die Vergangenheit versetzt – zumal die Polizei angibt, der Fall spiele im Jahre ‘64. Krauses Kamera fängt teilweise nüchterne, teilweise beeindruckende Motive ein und arbeitet in der Steinmetzwerkstatt mit ihren imposanten Maschinen sowie dem unheimlichen Raubmord-Überfall sehr präzise.

Hans W. Hamacher pendelt in seiner Darstellung des (Beinahe-)Rentiers zwischen dem Übermut eines Ermittlers, der eigentlich schon „Ade“ sagen will, und der Gewissenhaftigkeit eines jahrzentelang geschulten Beamten. Seine nachlässige Unterlassung, am Anfang nicht mehr als eine Spur zu verfolgen, fällt ihm später auf die Füße, als diese sich als falsch erweist. Die Folge bringt einen Großteil der Zeit mit dem Sammeln von Indizien gegen den Gesellen Melchior zu, den Friedrich Georg Beckhaus auf angemessen bärbeißige Weise verkörpert, sodass er zu der betulichen Zeugin Sadowski und dem freundlichen Ermittler in markantem Kontrast steht. „Die rote Maske“ ist zwar ebenfalls nicht sehr prominent besetzt, aber alle Darsteller passen bestens in ihre jeweiligen Rollen – neben Hamacher und Beckhaus in den zentralen Parts sind auch Assistent Diess, die „jungen Wilden“ Peter Thom, Horst Janson und Friedrich Karl Grund, Filmschwester Claudia Butenuth in züchtigen Vor-„Stecknadel“-Zeiten, Rainer Basedow als gemütlicher Postbote, die Kaffeekränzchen-Gemütlichkeit versprühende Heli Finkenzeller als Polizistenfrau und selbst Ellen Umlauf in einem kleinen Ein-Szenen-Auftritt als auskunftsfreudige Nachbarin punktgenau besetzt. Der angedeutete Generationenkonflikt zwischen den seriösen Erwachsenen und den überheblichen Schuljungen ufert durch die geschmackvolle Ausarbeitung nicht in „kommissar“-artige Philosophiestunden aus, sondern verleiht dem Fall einfach eine spannende und gen Ende sogar etwas brachial-brutale Note.

Außerordentlich gelungen ist die Darstellung der Polizeiarbeit: Es werden sowohl Erfolge als auch Rückschläge im Kontext der Ermittlungen, der Presserezeption und der Beurteilung durch Vorgesetzte thematisiert und man begleitet die Polizisten und Kriminalwissenschaftler – so wie es eigentlich einmal als Sinn und Zweck der Reihe angelegt, aber zuletzt immer mehr in den Hintergrund getreten war – von der Entdeckung bis zur Aufklärung des Verbrechens bei jedem kleinen Schritt. Auch wenn das Tätergeheimnis nicht ganz bis zum Schluss gewahrt wird, sondern man schon einige Szenen vorher die Wahrheit erfährt, erhält der Fall dennoch sein volles Potenzial, weil von da an die Frage des Timings der Polizisten im Mittelpunkt steht, was zu einer sehr schönen Überführung „auf frischer Tat“ führt. Alles in allem handelt es sich hier wirklich um eine erstklassig konzipierte Geschichte, die absolut sauber, stellenweise sogar mit besonderem Esprit umgesetzt wurde. Ein erfreulicher Ausreißer!

Rachemord, Schülerstreich oder der große Unbekannte? Das Geheimnis der roten Maske verfolgt Oberkommissar Castorf bis in seine Pensionszeit, von wo aus er noch einmal zu einem entscheidenden kombinatorischen Schlag ausholt. Hans W. Hamacher erwischte mit diesem Fall nach „Der Fahrplan“ erneut eine sehr starke Episode des „Kriminalmuseums“, die an die hochwertige Anfangszeit der Reihe erinnert und mir volle 5 von 5 Masken wert ist.




Die geniale Folge soll nicht sehr prominent besetzt sein???.

Na, wenn Karl-Walter Diess, Friedrich Georg Beckhaus, Peter Thom, Horst Janson, Claudia Butenuth, Rainer Basedow, Heli Finkenzeller, Lisa Helwig und Hans W. Hamacher...nicht prominent sein sollen, dann weiß ich auch nicht mehr weiter!!!.

Was sind denn "Prominente" in einem Film???.
Der "Kalif von Bagdad"...aber der ist kein Schauspieler???!!!.

Ray Offline



Beiträge: 1.931

20.01.2021 23:27
#284 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Da sich Gubanov hier ja wohl nicht mehr "verteidigen" wird, spreche ich mal in die Bresche. Wenn man die Besetzungsliste mit derjenigen der anderen KM-Episoden vergleicht, kann man m.E. mit guten Gründen sagen, dass "Die rote Maske" nicht sonderlich prominent besetzt ist, auch wenn absolut gesehen natürlich der ein oder andere bekannte Name dabei ist.

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

21.01.2021 00:09
#285 RE: Bewertet: „Das Kriminalmuseum“ / „Das Kriminalmuseum erzählt“ (1963-70) Zitat · Antworten

Zumindest aus heutiger Sicht glaube ich nicht, dass nur einer der aufgeführten Namen einem breiten Publikum bekannt ist. 😁
Hier im Forum sieht das natürlich anders aus...

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