@ kaeuflin: Du hast also die Miss-Marple-Boxen mit Julia McKenzie in Deiner Sammlung? Hast Du "Murder is easy" schon gesehen? Wie macht sich Benedict "Sherlock" Cumberbatch darin? Kannst Du die neue Miss-Marple-Serie empfehlen? Ich habe bisher eher schlechte Kritiken gehört.
Zitat von Percy Lister@ kaeuflin: Du hast also die Miss-Marple-Boxen mit Julia McKenzie in Deiner Sammlung? Hast Du "Murder is easy" schon gesehen? Wie macht sich Benedict "Sherlock" Cumberbatch darin? Kannst Du die neue Miss-Marple-Serie empfehlen? Ich habe bisher eher schlechte Kritiken gehört.
Julia McKenzie finde ich als Marpel klasse - Sie schafft den Spagat zwischen alter Dame und Heldin ohne das es albern wirken würde.
Ob man die Serie mag, hängt davon ab wie viele Änderungen an Christies Werken man duldet. Insgesammt sind die neuen Folgen sehr düster und stimmungsvoll aber auch etwas schweermütig - vergleichbar mit Poirot Episoden wie "Sad Cypress"
Murder Is Easy habe ich bereits gesehen und hat mich bestens unterhalten - Alle Darsteller funktionieren wunderbar in ihren jeweiligen Rollen - Cumberbatch macht da keine Ausnahme.
Insbesondere die letzten beiden Staffel kann ich aufgeschlossenen Christe Fans nur Empfehlen Die vorherigen Folgen wirken auf mich ewas uneinheitlich...
Peter
Mag der Buchswald tot sein, der Buchsgeist lebt weiter!
Happiness IS the road ! (Marillion)
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
22.08.2011 15:00
#4371 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ?
Mich hat keiner der neuen sogenannten Marples – sei es mit Geraldine McEwan oder Julia McKenzie –, bei denen es sich zu großen Teilen um Christies Non-Marple-Stoffe handelt, in die die Detektivin ohne Rücksicht auf Verluste hineingequetscht wurde, so überzeugt, dass ich sie ein zweites Mal sehen müsste. Zu Julia McKenzie deckt sich meine Meinung mit den meisten Christie-Fans, die schreiben, dass sie von ihrer Performance nicht überzeugt sind: Zu wenig erscheint sie harmlos und gebrechlich, zu wenig merkt man ihr hintergründige Cleverness und Lebensweisheit an, zu gouvernantenhaft und besserwisserisch wirkt sie. Dank der Hickson-Serie ist der neue „Marple“-Anlauf glücklicherweise überflüssig wie ein Kropf und was die eigens für die Reihe abgewandelten Zwitterstoffe angeht, so fehlt dem Drehteam schlicht eine Person wie David Suchet, die den Respekt vor dem Original für wichtiger hält als Profitgier und Plakativität. Hoffentlich wird Benedict Cumberbatch in den nächsten Jahren die Möglichkeit erhalten, neben Suchet in einer verantwortungsvolleren Christie-Produktion mitzuspielen.
Mit Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Frank Latimore, Hans Nielsen, Renate Ewert, Gisela Uhlen, Claus Biederstaedt, Monika Peitsch, Ady Berber, Enrique Guitart, Manuel Collado sowie Gus Backus und Wolfgang Kieling. Elke Sommer singt als Gast "Ich sage No!" Buch: Hannes-Karl Kubiak, Michael Dreesen & Max Rottmann nach dem Roman "Die rote Vase" von Heather Gardiner Regie: Eberhard Itzenplitz
Die Besprechung des Films ist im Bewertungs-Thread nachzulesen:
Zitat von GubanovMich hat keiner der neuen sogenannten Marples – sei es mit Geraldine McEwan oder Julia McKenzie –, bei denen es sich zu großen Teilen um Christies Non-Marple-Stoffe handelt, in die die Detektivin ohne Rücksicht auf Verluste hineingequetscht wurde, so überzeugt, dass ich sie ein zweites Mal sehen müsste. Zu Julia McKenzie deckt sich meine Meinung mit den meisten Christie-Fans, die schreiben, dass sie von ihrer Performance nicht überzeugt sind: Zu wenig erscheint sie harmlos und gebrechlich, zu wenig merkt man ihr hintergründige Cleverness und Lebensweisheit an, zu gouvernantenhaft und besserwisserisch wirkt sie. Dank der Hickson-Serie ist der neue „Marple“-Anlauf glücklicherweise überflüssig wie ein Kropf und was die eigens für die Reihe abgewandelten Zwitterstoffe angeht, so fehlt dem Drehteam schlicht eine Person wie David Suchet, die den Respekt vor dem Original für wichtiger hält als Profitgier und Plakativität. Hoffentlich wird Benedict Cumberbatch in den nächsten Jahren die Möglichkeit erhalten, neben Suchet in einer verantwortungsvolleren Christie-Produktion mitzuspielen.
Kann man so sehen, aber ... Ich denke Hickson ist "die" Marpel wie Christie so wollte. Da kann man nichts daran verbesser, eine Neufassung in dieser Form wäre wiklich überflüssig! - so weit, so gut - allerdings warum darf man die Figur und die Motive aus den Büchern nicht anders Interpretieren, wenn sie in sich stimmig sind? Die Filme mit Peter Ustinov und Margaret Rutherford haben sich auch nicht an die Romane gehalten trotzdem sehe ich sie noch heute gerne an.
Ich bin mit sehr grosser Skepsiss an die Serie herangegangen - ich hatte einige Geraldine McEwan Folgen gesehen und fand sie grauenhaft!
Als ich die 2.Julia McKenzie Staffel für 10 Pfund inclusive Versand bekommen habe, dachte ich gib den Filmen eine Chance! Und ich muss sagen, für mich funktionier dieses Konzept sehr gut.
Peter
Mag der Buchswald tot sein, der Buchsgeist lebt weiter!
Zitat von kaeuflinIch bin mit sehr grosser Skepsiss an die Serie herangegangen - ich hatte einige Geraldine McEwan Folgen gesehen und fand sie grauenhaft!
Und ich muss sagen, dass ich mich mittlerweile an Geraldine McEwan als Miss Marple gewöhnt habe. Nachdem letztens nächstens auf einem der dritten Programme mal wieder "Lauter reizende alte Damen" kam, hatte ich direkt Lust, mir noch ein paar andere Folgen anzuschauen (Ein Mord wird angekündigt, Ruhe unsanft, Die Schattenhand). Ich fand sie bei der jetzigen zweiten Sichtung durchaus unterhaltsam - selbst wenn ich McEwan die Roman-Marple nicht wirklich abnehmen kann.
Von McKenzie habe ich leider noch keine Folge gesehen.
Aber sollte man diese Diskussion nicht besser in einen geeigneteren Thread verschieben?
Zwar stehen diese fünf Eastwood-Klassiker schon lange als DVDs in meiner Sammlung, doch da die Blu-ray-Variante für weniger als 25€ zu bekommen war/ist, konnte ich der Versuchung nicht mehr widerstehen. Die UK-Ausgabe macht auch Englischmuffel glücklich, denn alle Filme haben eine deutsche Tonspur an Bord. Über die Streifen wurden im Laufe der Jahre unzählige Kommentare verfasst, daher beschränke ich mich auf wenige Zeilen, gewissermaßen "Dirty Harry in Ultrakurzform".
Clint Eastwood in einer seiner einprägsamsten und wichtigsten Rollen, der Startschuss hallt(e) wie ein mächtiger Donnerschlag durch die Filmwelt. Damals ein nicht unumstrittener Film, dem mancher selbsternannte "Experte" gar faschistoide Tendenzen unterstellte. "Dirty Harry" ist ein Meilenstein des Actionkinos, vernachlässigt dabei nicht seinen packend konstruierten Thrillerplot. Neben Eastwood kann vor allem der fantastisch aufgelegte Andy Robinson überzeugen, dessen Darbietung als völlig durchgeknallter Killer keine Wünsche offenlässt. Bereits hier taucht Albert Powell auf, der bis zum vierten Teil immer wieder zu sehen ist, allerdings stets in unterschiedlichen Nebenrollen. Clint Eastwood muss sich als Harry Callahan von Anfang an mit bornierten Vorgesetzten plagen, dieses Dilemma zieht sich durch die gesamte Reihe.
Don Siegel arbeitete mehrfach mit Clint Eastwood zusammen. Bereits 1968 kam mit dem von Siegel inszenierten "Coogans großer Bluff" (Coogan's Bluff) eine Art "Proto-Dirty-Harry" in die Kinos, der ein überdeutlicher Fingerzeig auf die folgende Großtat ist. Auf Blu-ray kommt der harte Cop noch besser zur Geltung, als es bereits auf der ordentlichen DVD aus der "Dirty Harry Edition" der Fall war. Seit meiner Kindheit liebe ich diesen Film, alles andere als die Höchstwertung wäre unerträglich!
10/10 = Gottstatus(aus meiner Sicht sollte ich eventuell "Satanstatus" schreiben, grins)
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• Callahan(USA 1973, Originaltitel: Magnum Force)
Nach den Vorwürfen in Richtung Faschismus gegen "Dirty Harry", ruderte man während der Fortsetzung ein wenig zurück. Diesmal muss sich der gute Harry mit "echten" Faschos plagen, die als wüste Selbstjustizler bei der Polizei ihren Dienst tun. Geschickt reicht man so die "Nazi-Arschkarte" an Motorrad-Cops in schwarzen Lederklamotten weiter, aus deren Kreis David Soul (der spätere "Hutch") als besonders fanatischer Wirrkopf hervorsticht. Harry Callahan wird deutlich zugänglicher dargestellt, erlaubt sich Ermittlungsfehler und vögelt die hübsche Nachbarin asiatischer Herkunft. Hal Holbrook gefällt als unsympathischer Chef, die jungen Wilden namens Tim Matheson, Robert Urich, Kip Niven und der bereits erwähnte David Soul überzeugen ebenfalls.
"Callahan" leistet sich ein angenehm entspanntes Erzähltempo, gönnt sich (die üblichen) "Nebenereignisse", bei denen Harry ein paar Bösewichte in Leichensäcke befördert. Auf dem Regiestuhl nahm Ted Post Platz, der 1968 den Western "Hängt ihn höher" (Hang 'em High) mit Eastwood in der Hauptrolle drehte. Auch der starke "Rückkehr zum Planet der Affen" (Beneath the Planet of the Apes, 1970) geht auf das Konto des Herrn Post. "Callahan" mag nicht ganz die Klasse seines Vorgängers halten, was allerdings nichts an der herausragenden Qualität des Streifens ändert.
9/10 = überragend
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• Der Unerbittliche(USA 1976, Originaltitel: The Enforcer)
Fanatiker sorgen in San Francisco für Ärger. Ahnungslose Arbeitnehmer und tapfere Polizisten fallen den Ganoven zum Opfer, die sich aus einem Waffendepot ein erschreckendes Tötungsarsenal beschaffen. Harry stellt man eine junge Dame als Partnerin zur Seite, was dem knallharten Bullen zunächst nicht unbedingt Freudentränen in die Äuglein treibt. Die burschikose Tyne Daly macht ihren Job sehr gut, sie ist vielen Zuschauern durch diverse TV-Serien bekannt ("Cagney & Lacey" und "Für alle Fälle Amy" sollten gute Anhaltspunkte sein). Ein gewisser DeVeren Bookwalter gibt den Obermotz der Mordbuben. Bookwalter haut ordentlich auf die Pauke, nach dem von Andy Robinson verkörperten "Scorpio" (aus dem ersten Film der Reihe), sicher einer der auffälligsten Kotzbrocken des "Dirty-Harry-Universums".
"The Enforcer" ist im Vergleich zu "Magnum Force" etwas straffer inszeniert. Dies geschieht angenehmerweise nicht durch aufkommende Hektik, sondern durch die verstärkte Konzentration auf den Hauptplot. Glücklicherweise leidet die wundervolle "70er-Jahre-Atmosphäre" nicht darunter, der Showdown auf Alcatraz ist legendär. Regie führte James Fargo, dem mit "The Enforcer" ein sehr, sehr starker Erstling gelang. Ganz unbeleckt war Fargo freilich nicht, zuvor war er bei mehreren Eastwood-Flicks als Regieassistent am Start.
9/10 = überragend
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• Dirty Harry kommt zurück (USA 1983, Originaltitel: Sudden Impact)
Ermittlungen führen Harry raus aufs Land, wo er sich mit dem ignoranten Kleinstadt-Oberbullen Jannings plagen muss. Alles wie gehabt, Harry Callahan und Bullen aus der Chefetage, ein unendlicher Leidensweg für beide Seiten (an dessen jeweilgen Etappenzielen selbstverständlich Harry stets die Nase vorn hat). Pat Hingle gefällt als knurriger Chief Jannings, den die Nachforschungen des ungeliebten Großstädlers in eine extrem unangenehme Lage bringen. Sondra Locke geistert als blonder Racheengel durch die Kulissen. Eastwoods damalige Lebensgefährtin erweist sich als gute Wahl für die Rolle der rachsüchtigen Jennifer Spencer, da sie sowieso "irgendwie" immer wie ein Gespenst aus der Wäsche schaut.
"Sudden Impact" lässt Harry nur nebeibei gegen die üblichen Schwerverbrecher antreten, typische "Rape and revenge" Elemente hängen der Hauptstory das Fleisch auf die Knochen. Albert Popwell verabschiedet sich aus der Reihe, diesmal ist er als guter Kumpel unseres Helden zu sehen. Die Vergewaltiger wurden mit fiesen Fratzen besetzt, die von ihren Sünden auf blutige Weise eingeholt werden. Für die Regie zeichnet diesmal Clint Eastwood höchstpersönlich verantwortlich. Er erledigt den Job erwartungsgemäß routiniert, obschon er fraglos "künstlerisch wertvollere" Arbeiten abgeliefert hat (was nichts am hohen Unterhaltungwerts des Streifens ändert). Der Sprung in die achtziger Jahre gelingt, die Verlagerung der Handlung sorgt für frischen Wind. "Eigentlich" sollte ich "Sudden Impact" knapp hinter "Magnum Force" und "The Enforcer" einsortieren. Allerdings war der Film in den späten Achtzigern sehr häufig zu Gast in meinem Videokasten, daher lässt meine emotinale Bindung keine niedrigere Einschätzung zu!
9/10 = überragend
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• Das Todesspiel(USA 1988, Originaltitel: The Dead Pool)
Der Tod eines Rockmusiker ruft Harry auf den Plan. Er trifft auf den überheblichen Regisseur Peter Swan, der mit harten Horrorfilmen sein Geld verdient. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und "Mißverständnissen", kommen sich Harry und die Reporterin Samantha Walker näher. Derweil kommt es zu weiteren Todesfällen, offenbar arbeitet der Killer eine Liste ab, die Bestandteil eines bizarren Spiels ist, an dem auch Peter Swan beteiligt ist. Nebenbei trachtet ein inhaftierter Gangster Harry nach dem Leben, der darauf mit einer ganz speziellen Maßnahme reargiert. Liam Neeson darf als Horrorfilmer den Muffel geben, während Patricia Clarkson als rasende Reporterin die Rolle an Eastwood Seite zufällt. Jim Carrey stirbt früh, die damals aktuelle Besetzung von Guns N' Roses taucht als nette Randerscheinung auf.
Harrys letzter Auftritt kommt im Format 1,85:1 daher, was vielleicht sogar besser zur "80er-Jahre-Optik" passt, als das breitere 2,35/2,40:1-Format der Vorgänger. Herr Callahan verabschiedet sich auf hohem Niveau, schiesst bei Bedarf noch immer gern in den Rücken seiner Gegenspieler. Obendrauf gibt es eine Prise Kritik an der Sensationsgier der Massenmedien, dazu einen launigen Seitenhieb auf griesgrämige Filmkritiker (die bekanntlich dem ersten "Dirty Harry" zusetzen). Das Horrorgenre wird mit einer gewissen Ironie zärtlich abgewatscht, was bei mir für manchen Schmunzler sorgte. "Das Todesspiel" ist mir längst ans Herz gewachsen, hat inzwischen nahezu zu seinen Vorgängern aufgeschlossen.
8,5/10 (sehr gut bis überragend)
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Fazit: Wen mich jemand fragen würde, wie oft ich die Filme der Reihe schon gesehen habe... Dann könnte ich diese Frage nicht seriös beantworten. "Dirty Harry" gehört zum Standard, ist ein unverzichtbarer Teil meiner Filmleidenschaft. Der erste Auftritt des unbeugsamen Harry Callahan ist ein sicherer Kandidat für meine ewigen "Top 100", doch ich möchte keinen einzigen Nachfolger vermissen. Nun aber genug des Geschwafels, kommen wir zu den Fakten. Bereits die DVD-Auswertungen waren ordentlich, auf BD kann die Qualität erneut zulegen. "Dirty Harry" und "Das Todesspiel" bieten das beste Bild. "Callahan" und "Der Unerbittliche" folgen knapp dahinter, "Dirty Harry kommt zurück" fällt leicht ab, kann aber trotzdem überzeugen. Ich habe keine 5€ pro BD bezahlt! Unfassbar, sind diese Filmschätze doch gewissermaßen unbezahlbar! Jede Disc führt Bonusmaterial im Gepack, genaue Angaben findet ihr auf den einschlägig bekannten Seiten.
"Funny Games U.S." lag gerade bei mir im DVD Player und was kann man denn zu diesem Film sagen außer "Wow!" Einer der besten Filme die ich je gesehen habe, freue mich schon darauf, das Original auch noch zu gucken. Ich meine der Film stellt ja mehr mit deinen Emotionen an als ein Fallschirmsprung. Bombe! 10/10