Mit Horst Tappert, Fritz Wepper, Susanne Beck, Martin Semmelrogge, Volker Eckstein, Maria Schell, Karl Lieffen, Wolf Ackva, Liane Hielscher, Arthur Brauss, Günther Stoll, Gerhard Bormann, Max Griesser, Petra Peters, Ursula Ludwig, Patricia Ulrich uva. Buch: Herbert Reinecker Regie: Zbynek Brynych
Ein erneutes Beispiel dafür, dass ein Brynych in Hochform auch aus einem durchschnittlichen Skript noch eine überdurchschnittliche Folge zaubern konnte. Das exquisite Schauspielensemble tut sein übriges. Insbesondere Semmelrogge als stotternder Naivling ist eine Wucht.
Habe mal wieder eine Filmnacht eingelegt und die neu erworbenen BDs "Die Spur des Falken" und "Der Schatz der Sierra Madre" geschaut. Zu den Filmen muß man wohl nichts mehr sagen, die gehören ja fast schon zum Film-Olymp.
Mit Matthias Fuchs, Hannelore Borns, Heinz Engelmann, Käte Pontow, Fritz von Friedl, Herta Fahrenkrog, Erna Raupach-Petersen, Henry Vahl, Norbert Skalden, Claude Thomas, Jürgen Janza, Gerhard Hartig, Gerda-Maria Jürgens, Inge Sievers, Friedrich Schütter uva. Buch: Michael Bünte & Nicolaus Richter Regie: Hermann Kugelstadt
Hamburg, 1966. Ulrich Richter finanziert sich sein Jura-Studium als Taxifahrer. Ulrike Dannemann, gerade einmal 20 Jahre alt und aus gutbürgerlichem Hause, wohnt noch bei ihren Eltern und ist auf der Suche nach einem passenden Beruf. Die beiden lernen sich kennen, verlieben sich, verloben sich, Ulrich schließt sein Studium erfolgreich ab, Ulrike lernt kochen und Schreibmaschine schreiben, die beiden suchen und finden eine passende Wohnung - und dürfen in der letzten Folge schließlich heiraten. Harmlos und heiter ist das alles, schrecklich vorhersehbar, aber auch grenzenlos sympathisch. Wirklich jede der jeweils 25-minütigen Folgen endet in Wohlgefallen; dramatische Cliffhanger wollte man dem Publikum nicht zumuten. Auffällige Stilmittel: der Zuschauer erhält Einblicke in die Gedankenwelt der beiden Protagonisten (da hätte auch ein Mario Barth seine Freude dran), außerdem wird jede Folge - nachdem das Bild für den Abspann eingefroren wird und selbiger durchgelaufen ist - mit einer kleinen Nach-Abspann-Sequenz abgeschlossen. Die Serie lehrt Toleranz, ist erkennbar nicht mehr in den spießigen 50er Jahren angesiedelt und vermittelt dennoch ein überaus konservatives Weltbild. Studentenunruhen, sexuelle Revolution, Summer of Love - das alles hätte man zwei Jahre später kaum aus einer "Serie über junge Leute" ausklammern können. Von einer kurz bevorstehenden gesellschaftlichen Umwälzung ist in "Ulrich und Ulrike" aber auch gar nichts zu spüren. Und so ist die Serie umso mehr ein Relikt aus der viel zitierten "guten alten Zeit".
Mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Henning Schlüter, Hans Caninenberg, Marilene von Bethmann, Helga Anders, Willi Kowalj, Thomas Fritsch, Hubert Suschka, Karl-Heinz Vosgerau, Gundolf Willer, Dieter Assmann, Michael Maien, Ursula Heyer, Sabine Bethmann, Maria Remold, Lilian Reck, Harald Dietl, Erland Erlandsen, Eric Jelde, Max Griesser, Manfred Günther, Michael Berger, Oliver Sternbeck, Willi Röbke uva. Buch & Regie: Alfred Vohrer
Mal wieder exzellent besetzt, aber ich bleibe dabei: als Autor war Vohrer nur mittelprächtig begabt. Insofern: solide Krimi-Unterhaltung!
Mit Horst Tappert, Fritz Wepper, Helga Anders, Willi Kowalj, Herbert Fleischmann, Günter Strack, Carola Höhn, Christine Kaufmann, Günther Stoll, Gerhard Bormann, Günther Tabor, Ulrich Beiger, Hans Baur, Benno Hoffmann, Wolf Goldan, Günther Ziegler uva. Buch: Herbert Reinecker Regie: Alfred Vohrer
Überzeugende Geschichte, die vor allem in der zweiten Filmhälfte ordentlich Fahrt aufnimmt. Fleischmann und Strack spielen überragend.
Folge 1-3 (Billy und das Baby, Diana und die Landgräfin, Nelly und der Nervenarzt)
Mit Carl-Heinz Schroth, Erica Schramm, sowie Günter Pfitzmann, Anita Kupsch, Kurt Jaggberg, Sabine Eggerth, Ilse Steppat, Tilo von Berlepsch, Stefan Behrens, Hilde Sessak, Anita Höfer, Ulrich Beiger, Alice Treff, Enzi Fuchs, Iska Geri, Irene Harprecht, Lutz Mackensy uva. Buch: Gitta von Cetto & Fritz Böttger (Folge 1+2), Fritz Böttger & Per Schwenzen (Folge 3) Regie: Eugen York
Erneut habe ich mich vom berüchtigten ZDF-Kultur-Retro-Rahmen nicht abschrecken lassen. Carl-Heinz Schroth spielt Theobald Theobald. Der ist ein netter Rentner, dem - stets auf einer Parkbank sitzend - zu Beginn jeder Folge ein Hund zuläuft. Schnell sind die jeweiligen Besitzer ausgemacht - selbstredend aus den unterschiedlichsten Milieus. Doch all diese Hundebesitzer plagen tiefergehende Probleme - was TT natürlich sofort erkennt. Immer kann er Abhilfe schaffen - mal als Babysitter, mal als Kuppler. Schnell macht er sich bei seinen jeweiligen neuen Bekannten beinahe unverzichtbar. So wird er am Ende jeder Folge gefragt, ob er nicht dauerhaft dort helfen/arbeiten etc. kann. Doch das ist nichts für ihn - und so verlässt er beinahe fluchtartig das jeweilige Geschehen. Dieser ewig gleiche Running Gag nutzt sich schnell ab - dennoch ist die Serie speziell für uns Wallace-Fans nicht uninteressant. Das liegt in erster Linie an den zahlreichen Wallace-Größen, die sich in den Gastrollen die sprichwörtliche Klinke in die Hand geben. Speziell Folge 2 (mit Ilse Steppat, Hilde Sessak, Tilo von Berlepsch und Stefan Behrens) ist in diesem Zusammenhang überaus sehenswert. Auch das Atelier ist wohlvertraut: die guten alten CCC-Studios.
und
Aus der Serie
Ein Parasit
Mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Henning Schlüter, Gisela Stein, Edwin Noël, Kurt Sowinetz, Iris Berben, Hans Quest, Dirk Dautzenberg, Christian Kohlund, Lisa Helwig, Hansi Thoms, Anita Mally, Hannes Kaetner, Olliver Domnik, Gerhard Deutschmann uva. Buch: Bruno Hampel Regie: Helmuth Ashley
Stimmige Folge mit sehr guten Schauspielern. Insbesondere der geniale Dirk Dautzenberg ist als leutseliger Unternehmer (Branche: Leerung von Klärgruben) in einer absoluten Paraderolle zu bewundern.
Sister Street Fighter(Japan 1974, Originaltitel: Onna hissatsu ken)
Fratzengeballer mit Soße
Koryu (Etsuko Shihomi) ist das Brüderlein abhanden gekommen. Der Bursche war als Undercover-Ermittler tätig, hatte sich erfolgreich Zugang zu einer mächtigen Drogenbande verschafft. Der Arm des Gesetzes bittet Koryu um Hilfe bei der Suche, die schlagfertige Kampfsportlerin lässt sich nicht lange bitten. In Japan trifft Koryu auf ihren Onkel Gyokudo (Hiroshi Kondo), der sich ebenso betroffen über die vermutliche Entführung seines Neffen zeigt. Die junge Frau glaubt fest daran, dass ihr Bruder noch unter den Lebenden weilt. Tatsächlich befindet sich der Unglückliche in den Krallen des Gangsterbosses Kakuzaki (Kengo Miyaji), der ihn in eine Zelle gesperrt hat und fleissig mit Drogen vollpumpt. Kakuzaki ist nicht nur ein grausamer Schinder und Schlächter, er hält sich nebenbei auch noch eine stattliche Sammlung von Killern. Besonders Inubashiri (Masashi Ishibashi) erweist sich als eifriger Scherge seines Bosses, kein Auftrag ist ihm zu schmutzig. Derweil nimmt Koryu mit einer Dame namens Fang Shing (Xiu-Rong Xie) Kontakt auf, die -wie Koryus Bruder- in die Bande um Kakuzaki eingeschleust wurde. Ein verdammt gefährlicher Job, der nicht nur Fang Shing in allergrösste Lebensgefahr bringt. Bald findet sich Koryu mitten in einem Strudel aus Mord und Totschlag wieder, wie soll sie gegen die Übermacht von Kakuzaki bestehen? Einen Trumpf hat die todesmutige Kämpferin in der Hinterhand, den freundschaftlichen Kontakt zu einer örtlichen Kampfsportschule. Allen voran könnte sich Hibiki (Sonny Chiba) als grosse Hilfe erweisen, denn er pflügt bei Bedarf, wie ein gewaltiger Panzer durch die Reihen der Unterwelt...
Ufff... Das Drehbuch dieses japanischen Klassikers mag nicht viel Staat mit seinem Inhalt machen. Die Handlung ist ohne Ausschweifungen erzählt, die zahlreichen Kämpfe sind die Höhepunkte, die Dreh- und Angelpunkte der gesamten Sause. immerhin hat man eine Prise Familiendrama untergemischt, inklusive Verrat und tränenreicher Tragik. Regisseur Kazuhiko Yamaguchi treibt den Plot stetig voran, wie einst Bauer Meier seine Schweine durchs Dorf, gradlinig und gnadenlos. Die Hauptrolle wurde mit der sehr sympathischen Etsuko Shihomi besetzt, die sich als erstaunlich wendig und schlagkräftig erweist. Wäre die Dame annährend so sexy, wie ihre Kampfkünste tödlich, es wäre kaum auszuhalten. So flimmert die gute Etsuko mehr als sportlicher Kumpeltyp über die Mattscheibe, der man freudig beim Austeilen von Schlägen und Tritten zuschaut. Freilich darf der "echte" Street Fighter nicht fehlen! Sonny Chiba ist zwar nur in einer Nebenrolle zu sehen, bekommt aber im Finale die Chance ordentlich aufs Mett zu klopfen. Die Bösewichter sorgen mit herrlichen Grimassen und Verrenkungen für beste Unterhaltung. Allen voran Masashi Ishibashi, den man bereits aus Sonny Chibas "Street Fighter" Kloppereien kennt.
Der Streifen zaubert absurde Einfälle aus dem Hut, es ist eine wahre Pracht! Ein Gangsterboss, der sich Horden von Killern hält, die in den abenteuerlichsten Outfits durch das Szenerio eiern und geifern. Cheffe selbst trägt eine obercoole Sonnenbrille, im Notfall packt er seine tödliche Kralle aus. Herrlich auch die Helferlein des "Oberkillers" Inubashiri. Dieser hält sich eine kleine Leibgarde von Prügelknaben, die mit einer Art Mülleimer aus Bast unterwegs sind, die sie sich über ihre Schädel gestülpt haben. Besser ist es, denn die armen Kerle bekommen ständig was auf die Fresse, offenbaren sie ihre Schönheit, glotzen sie stets reichlich verbeult und dämlich aus der Wäsche. Natürlich darf man hier keine tiefere Zeichung der Charaktere erwarten, wozu auch, die Prioritäten sind ganz anderer Art. Die überaus klischeehaften "Guten" und "Bösen" passen -im wahrsten Sinne des Wortes- wie die berühmte Faust aufs blutige Auge.
"Blutig" ist ein gutes Stichwort. Wer die "Street Fighter" Filme mit Sonny Chiba kennt, wird sich bereits dort an diversen Metzeleien geweidet haben. Schwester Strassenkämpfer lässt in dieser Disziplin im grandiosen Showdown die wilde Wutz von der Leine. Etsuko erlebt ihren sinnlichen Höhepunkt, als sie einem Gauner den Kopf verdreht, exakt um 180 Grad. Der Ärmste schafft es trotzdem noch -mit unfassbar belämmertem Ausdruck im Gesicht- eine Treppe hinab zu schreiten, bevor sein erbärmliches Lebenslicht endgültig erlischt. Hinzu kommen ein paar hübsche Fontainen des roten Lebenssaftes, ein buntes Allerlei an Tötungsinstrumenten, sowie ein erbaulicher Body Count. Wenn Etsuko Shihomi Köpfe verdrehen darf, kann Meister Chiba sich nicht lumpen lassen. Der geschätzte Sonny gönnt sich seinen Orgasmus per Leibesöffnung eines Feindes, der seine Eingeweide beim Austritt bestaunen darf. Sonny Chiba drängt Etsuko Shihomi aber nicht zur Seite, die Abrechnung mit dem Haupt-Ober-Super-Duber-Bösewicht, überlässt er artig seiner emsigen und effektiven Kollegin.
Ihr wollt Fratzengeballer? Bitte, hier bekommt ihr Fratzengeballer! "Sister Street Fighter" unterhält launig und kurzweilig, erfüllt locker die Erwartungshaltung des Eastern-Freundes, sofern sich dieser für die rustikale Gangart begeistern kann. In Deutschland vermarktete man den Film unter dem Titel "Die Karate-Tiger". Eine DVD-Auswertung existiert hierzulande nicht, schade. Ich habe mir die Blu-ray von BCI gegönnt, die ausserdem "Sister Street Fighter: Hanging by a Thread" (Onna hissatsu ken: Kiki ippatsu, 1974) enthält. Das Bild wird Pixelzähler sicher kaum befriedigen, mit gefällt der "Kino-Look" der Blu-ray sehr gut. Der Ton liegt in englischer und japanischer Sprache vor (beim zweiten Film nur in japanisch, ergänzt durch englische Untertitel). Ein paar Trailer runden das Paket ab. Noch ist die Scheibe zum kleines Preis erhältlich, Interessenten sollten zugreifen, denn bekanntlich weilt BCI nicht mehr unter uns. Die BD kommt ohne Regionalcode Beschränkung ins Haus, also immer ran an den Speck!
Guter Stoff, mehr davon! Dicke 7/10
Lieblingszitat:
"I don't like racehorses,so I keep killers. Hahaha!"
Ich habe meinen Beitrag (Dezember 2010) ausgegraben, um noch ein paar Worte zur inzwischen veröffentlichten DVD zu schreiben, mit der Anolis vor kurzem den deutschen Markt beglückte:
Anolis Hardbox Series #9 (Cover A)
Lohnt sich die Anschaffung der Scheibe, auch wenn man bereits über eine Import-Fassung verfügt? Ich rate zum Kauf, denn IMHO macht der Film mit der deutschen Synchronisation noch mehr Spass. Alternativ befindet sich der japanische Originalton an Bord, das Bonusmaterial bleibt überschaubar, die gebotene Bildqualität geht in Ordnung. Neben dem abgebildeten Cover wird eine weitere Ausführung angeboten.
Fazit: Sollte man sich als Fan gönnen, für die deutsche Fassung lege ich ein halbes Pünktchen drauf! 7,5/10 (gut bis sehr gut)
***
Die weiteren Sichtungen im Ultrakurzformat:
Der gelbe Hammer(Hongkong 1971) - Übliche Rachestory mit sehr schön ausgeführten Kämpfen, gute Besetzung, sehr unterhaltsam. Der Plot gewinnt keinen Preis für Kreativität, doch der Flick bietet dem Fan feiste Vollbedienung. Die deutsche Synchronisation ist sehr gut gelungen, ihr launiger Zungenschlag wertet den Streifen massiv auf! Der Titel ist irreführend, denn es wird hauptsächlich mit dem Schwert gemetzelt. Knuffig das Finale, in dem der Oberbösewicht mit einer Art gigantischer Schere und übergroßem Brotmesser antritt. Eyecatcher veröffentlichte den Film in brauchbarer Qualität, es standen zwei kleine Hartboxen mit unterschiedlichen Covermotiven zur Auswahl.
7/10 (gut)
Die 7 goldenen Vampire(Großbritannien, Hongkong 1974) - Hammer und die Shaw Brothers ziehen alle Register. Ich liebe diesen Film, er wächst mit jeder Sichtung. Peter Cushing in seiner Paraderolle als Prof. Van Helsing, David Chiang führt die asiatischen Unterstützer an. Ein unfassbar wundervolles Werk!
Obwohl Christopher Lee als Dracula fehlt, muss ich für die 7 goldenen Blutsauger die Höchstnote ziehen: 10/10!!!
The Road(USA 2009) - Viggo Mortensen irrt mit seinem Filmsohn durch eine kalte Welt, die Zivilisation liegt nach einem globalen Desaster am Boden. Gut gespielt, auch atmosphärisch immer wieder ansprechend. Der Film gibt vor mehr zu sein als er ist, letztlich mündet "The Road" in ein rührselig-moralinsaures Finale. Trotzdem weitaus besser als das peinliche Machwerk "The Book of Eli", bei dessen "Message" ich zur Kotztüte greifen musste.
6/10 (obere Mittelklasse, hier wäre mehr möglich gewesen)