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Dieses Thema hat 5.290 Antworten
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Blap Offline




Beiträge: 1.128

29.05.2010 23:33
#3226 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Subspecies (Rumänien, USA 1991, Originaltitel: Subspecies)

Drei junge Studentinnen aus den USA verschlägt es zwecks Forschungsarbeiten nach Rumänien. Natürlich in eine Gegend -wie sollte es anders sein- in der es noch immer Vampire gibt. "Eigentlich" wäre das gar kein Problem, denn der alte Vampirkönig Vladislav (Angus Scrimm) hat schon vor vielen Jahrhunderten seinen Frieden mit den Menschen gemacht. Ebenso dulden die Bewohner des Umlands seine Anwesenheit, da die Vampire die dortige Bevölkerung im Mittelalter aus dem Würgegriff der türkischen Eroberer retteten. Der alte Vampir ernährt sich aus einem magischen Blutstein, ergo muss kein Lebender um den Inhalt seiner eigenen Blutgefässe bangen. Leider sorgt der mißratene Sohn Radu (Anders Hove) des Vampirchefoberbosses für Unfrieden. Da ihm Papi nicht die Macht übertragen will, meuchelt der fiese Radu seinen Erzeuger kurzerhand. Dabei sind ihm seine Diener behilflich, kleine Dämonen mit teuflischen Fratzen. Radu lechzt nach dem Blut der drei jungen Frauen, von denen sich eine bereits in Radus Halbbruder Stefan (Michael Watson) verliebt hat. Stefan pflegt wie sein Vater eine friedliche Koexistenz mit den Menschen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt, auch der alte, aufrechte Karl (Ivan J. Rado) stellt sich Radu entgegen, doch die Bestie lässt sich nicht ohne grausige Gegenwehr in die Schranken weisen...

"Subspecies" entstand 1991 unter der Regie von Ted Nicolaou. Der Film ist eine US-Produktion die in Rumänien gedreht wurde, kurz nach dem dortigen politischen Umbruch, der das Land bekanntlich kräftig durchschüttelte. Heute sind solche Produktionen in den ehemaligen Ostblockstaaten längst zum Alltag geworden, oft kommen dabei sehr unterhaltsame Filme zum Vorschein. "Subspecies" kann mit etlichen Aufnahmen der wundervollen Landschaft punkten. Herrliche Bauwerke aus lang vergangenen Epochen, sind dabei mehr als nur ein Sahnehäubchen auf der schmackhaften Torte. Zur stilvoll eingefangenen Atmosphäre tragen sehr gut ausgeführte Spielereien mit Licht und Schatten bei, für manch wohligen Gruselschauer ist gesorgt. Ein echtes Highlight ist die Erscheinung des Bösewichts Radu, der wie eine Mischung aus Nosferatu und Eric Draven (The Crow) anmutet (Bei "The Crow" hat man sich allerdings nicht bedient, denn der Film entstand bekanntlich erst später). Anders Hove gibt mit seinem Radu einen fiesen, widerwärtigen und abstossenden Blutsauger zum Besten, es macht einfach Laune seinem Gegeifer und Gelechze beizuwohnen. Die eigentlichen "Subspecies" sind kleine Dämonen, die aus Radus Fingern entstehen, die er sich kurzerhand abbricht. Kleine Teufelchen, extrem liebenswert und knuffig, ich möchte sie am liebsten auf meinen Nachttisch stellen. Die putzigen Kerlchen werden durch bewegliche Püppchen dargestellt, gewissermaßen Actionfiguren von besonders schöner und hoher Qualität. Angus Scrimm ist Horrorfans als "The Tall Man" aus den "Phantsam" (Das Böse) Filmen bekannt, er kommt hier leider nur kurz zum Zuge. Sehr gut hat mir der Auftritt von Ivan J. Rado gefallen, die übrige Besetzung verblasst im Vergleich zu ihm und Anders Hove ein wenig. Michael Watson ist ein kleines, unscheinbares Bürschchen, die drei jungen Damen gehören auch nicht unbedingt zur "Hinguckerfraktion". In kleineren Rollen bekommen wir ein paar markante Gestalten zu Gesicht, bei denen es sich Darsteller aus Rumänien handelt.

Ein Vampirfilm mit schöner Optik, netten Effekten (allzu blutig wird es nie, die kleinen Dämonen sind die Höhepunkte), einem schönen Orchester-Score und natürlich einem tollen Vampirfiesling. Zugegeben, ab und an tun sich gigantische Logiklöcher auf, in denen man ganz Transsylvanien verschwindenlassen könnte. Jedoch sehe ich gern über diese Unzulänglichkeiten weg, letztlich tragen sie gar zum Charme des Streifens bei. "Subspecies" bekam drei Fortsetzungen verpasst. Bei der Produktionsfirma Full Moon nicht ungewöhnlich, die "Puppet Master" Reihe ist noch weitaus umfangreicher in der Anzahl.

X-Rated hatte "Subspecies" bereits 2002 in einer grossen Hartbox veröffentlicht, diese Ausgabe ist schon länger vergriffen und entsprechend teuer. Voulez Vous Film/Intergroove hat sich dem Stoff angenommen (alle vier Teile sind/werden veröffentlicht), die DVD ist zum fairen Preis von rund 8€ zu bekommen. Für Qualitätsfetischisten ist die Scheibe nicht geeignet, diese (Sub?)Spezies dürfte sich an der vorherrschenden "VHS-Qualität" stören. Sogar ein paar Boni haben es auf die DVD geschafft, schön. Lasst euch nicht von dem schrecklichen auf "Twilight" getrimmten Cover verunsichern. Es handelt sich um ein Wendecover, auf dessen Rückseite man das Originalmotiv findet.

Unterhaltsamer Vampirfilm mit verzeihbaren Schwächen. Gut = 7/10

Lieblingszitat:

"Was ist das für ein niedliches Auto?"
"Das ist ein Trabant. Der ist aus Pappe."

***

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kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

30.05.2010 16:11
#3227 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Poirot : Cat Among the Pigeons

Nun also auch ein neuer Druchlauf für diese Poirot Episode !

Ich würde immernoch behaupten, das mann sich dieses mal (Glücklicherweise) etwas weiter vom Roman entfernt hat...
Gelungener Film in düseren Bildern - gewinnt beim wiederholtem ansehen 4,5/5 Punkten

Peter

Don't think twice, it's all right ...
Bob Dylan

Happiness IS the road ! (Marillion)

Georg Offline




Beiträge: 3.263

30.05.2010 16:30
#3228 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Wieder einmal: THRILLER
Eine der besten aber leider bei uns wohl am unbekanntesten englischen Fernsehserien der 70er. Geschrieben von Brian Clemens (Schirm/ Charme/ Melone, The Professionals, The Saint...). Tolle Soundtracks von Laurie Johnson. Der Titel ist Programm: handfeste Krimi- und Gruselunterhaltung wechseln sich ab. In schönen Studiodekorationen wird mit wenig Aufwand Hochspannung erzeugt. Clemens verstand sein Handwerk und die Geschichten ziehen einem die Schuhe vor Spannung aus. Fast jede Episode endet mit einem so genannten "Shock-Ending". Es handelt sich um insgesamt 43 in sich abgeschlossene rund einstündige Folgen mit unterschiedlichen - aber erstklassigen - Schauspielern. Clemens bedient sich häufig bekannter Genresujets und wandelt diese etwas ab. Die Spannung entsteht aus der Dramaturgie, Geräuschen, Musik dem skurillen und unheimlichen Spiel der Schauspieler. Blut fließt so gut wie nicht.
Wer mehr dazu erfahren will: http://www.mediagems.de/01filmtv/thriller.html
Die Serie ist komplett auf DVD in Großbritannien erschienen, leider wurden in den 80ern nur 11 Folgen vom ZDF synchronisiert (die kann man sich übrigens auch als Mitschnitt bestellen).
Fans wirklich erstklassiger britischer Krimiunterhaltung sei diese Serie ans Herz gelegt. Ein Geheimtipp!

Blap Offline




Beiträge: 1.128

30.05.2010 22:23
#3229 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Bruce Lee - Seine tödliche Rache (Hongkong 1978, Originaltitel: Yan biu fook)

Die freundlichen Chinesen werden wie üblich von den fiesen Japanern drangsaliert. Der junge Bursche Chan besucht die Kung Fu Schule eines legendären Meisters. Chan ist mächtig sauer auf die Japaner, doch der Meister lehnt Hilfe für die geknechteten Arbeiter ab, er will Ruhe und Frieden bewahren. Ab und an setzen sich Chan und ein paar andere Schüler über die Regeln des Meister hinweg, was bei den Japanern zu blutigen Nasen führt. Als die Fieslinge den alten Kung Fu Meister auf hinterhältige Art und Weise ermorden, gibt es für den heissblütigen Nachwuchskämpfer kein Halten mehr. Er will Rache und tritt den Tyrannen in den Hintern...

Bruceploitation simpler Machart. Ein Möchtegern Bruce Lee namens Bruce Le kloppt sich durchs Szenario, in Nebenrollen findet man bekannte Gesichter wie Ku Feng und Bolo Yeung. Der sehr schöne und stilsichere Vorspann, macht gleich ordentlich Lust auf die Dinge die da kommen mögen. Leider kommt der Film aber meist nicht über gepflegtes Mittelmaß hinaus, teils droht er fast in gurkige Bereiche abzustürzen. An der ausgelutschten Story liegt es nicht, denn Rache gibt immer eine solide Grundlage für gute Unterhaltung her. Vielmehr sind ist es die fahrige, hingeschluderte Inszenierung und die wenig charismatische Hauptfigur, die "Bruce Lee - Seine tödliche Rache" daran hindern ein echter Knüller zu sein. Besagter Bruce Le haut in den Kampfszenen ordentlich auf die Kacke. Ich habe zwar keine Ahnung von Kampfsport, aber was er zeigt scheint durchaus Hand und Fuss (im wahrsten Sinne des Wortes) zu haben. Als Darsteller der einen Film tragen soll, versagt der gelenkige Haudrauf jedoch immer wieder. Ein paar Fratzen und Atemgeräusche reichen einfach nicht aus, um das Herz der Zuschauer nachhaltig zu erobern (zumindest in bei mir hat es diesmal nicht gefunkt). So richtig wüst und debil wird es aber leider nicht, ergo funktioniert der Streifen auch als Trash nicht (Obwohl die paar Auftritte des stampfenden Kleiderschranks Bolo Yeung durchaus für Lacher sorgen). Richtig feist und unterhaltsam ist der ausufernde Endkampf -eigentlich müsste man von Endkämpfen sprechen- in denen sich der Held alle Fieslinge der Reihe nach vornimmt. Prügel bis die Schwarte kracht und Fratzengeballer der besten Sorte, herrlich!

Sicher trägt die uninspirierte Synchronisation für den deutschsprachigen Markt ihren Anteil zur Durchschnittlichkeit bei. Neueinsteiger sollten sich lieber auf andere Filme stürzen, Skeptiker werden ihre Vorurteile gegenüber dem Eastern-Genre bestätigt sehen. Lediglich tolerante Fans dürften ihre Freude an dem Treiben haben, da schaut man gern über diverse Schwächen hinweg. Letztlich hat mich der Film recht gut unterhalten, nur meine freudige Erwartungshaltung wurde leider ein wenig enttäuscht. Mein Kurzkommentar ist keinesfalls als Verriss zu betrachten, eher als Hinweis auf das deutliche Verfehlen der Genrespitze und Warnung an die Adresse interessierter Neulinge.

Die DVD aus der Eastern Collection kommt wie üblich in einer kleinen Hartbox daher. Als Boni bekommt man hauptsächlich diverse Trailer geboten. Die Bildqualität der Scheibe ist nicht wirklich umwerfend, geht aber als "zweckmäßig" durch, lediglich Qualitätsfetischisten werden ihre Probleme mit dem Gebotenen haben. Das Finale reisst den Film aus dem Sumpf der Bedeutungslosigkeit hervor. Dazu kommt noch ein kleiner Sympathiebonus für Bolo "Schrankwand" Yeung. Folglich setzt es sehr wohlwollende 6/10 (obere Mittelklasse), über die ich aber nicht weiter nachdenken werde, ansonsten droht der Kontostand zu bröckeln.

Fazit: Eastern-Fans machen mit der CMV DVD einen brauchbaren Fang, "Gelegenheitsglotzer" sollten sich nach anderen Titeln umsehen.

Lieblingszitat:

"Kaum zu glauben, was ihr für Idioten seid!"

***

Vom Ursprung her verdorben

Havi17 Offline




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31.05.2010 07:48
#3230 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

DVB-S Der schräge Otto : Mit Germaine Damar, Walter Giller, Willy Fritsch, Grethe Weiser,
Paul Hörbiger, Gunther Philipp, Trude Hesterberg, Fritz Schulz-Reichel, Gerhard Wendland,
Johannes Riemann. Regie : Géza von Cziffra

Eine beschwingte Revuekomödie mit schönen Bühnenbildern und tollen Auftritten. Flott
inszeniert bietet dieser Film perfekte Unterhaltung. Damals hatte man noch Stars.
Ein Top20 Unterhaltungsfilm. Sehenswert

Gruss
Havi17
"We cannot solve the problems we have created with the same thinking that created them" Albert Einstein
"You will be assured in your thinking through people you know and search" B.H.
"Den Reifegrad einer Gesellschaft erkennt man daran, wie man mit dessen schwächsten Glied umgeht- den Alten und den Kindern" Hopi-Indianer
"Gefällt mir gut, daß Sie loyal sind - Eigentlich bin ich nur ehrlich" Rififi am Karfreitag

Sir Oliver Offline




Beiträge: 2.008

31.05.2010 19:22
#3231 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

DER TOTAL VERRÜCKTE AUTOBUS

DIE PAGODE ZUM FÜNFTEN SCHRECKEN

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

31.05.2010 21:32
#3232 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

DIE NACKTE UND DER SATAN

mit Horst Frank, Karin Kernke, Michel Simon, Paul Dahlke, Dieter Eppler und Christiane Maybach

Paraderolle für Horst Frank, streckenweise ganz unterhaltsam.

Blap Offline




Beiträge: 1.128

31.05.2010 23:07
#3233 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

The Night of the Sorcerers (Spanien 1974, Originaltitel: La noche de los brujos)

Bumbasa im Jahre 1910. Eine junge, weisse Schönheit wird von schwarzen Voodooanhängern gepeitscht. Der Peitschenschwinger ist ein geschicktes Bürschlein, denn er lässt sein Arbeitsgerät so zielsicher auf die Dame klatschen, dass diese flugs nackt im Busch steht. Damit nicht genug, nun muss auch noch ein wenig auf die Möpse eingepeitscht werden, Spass muss sein. Damit noch immer nicht genug, denn nun wird gerödelt und gebissen, der rote Saft muss fliessen. Ihr ahnt es bereits, jenes wüste Treiben war erst das Vorspiel! Nun packt man das Opfer auf den Altar, es wird getrommelt und getanzt, getanzt und getrommelt. Plötzlich bedeutungsschwangere Stille. Die Machete wird geschwungen und saust hinab, ratzfatz ist die Rübe ab! Diese Unverfrorenheit kann und darf nicht geduldet werden. Soldaten haben den Platz des Schreckens umstellt, die Voodooanhänger gehen in einem gnadenlosen Bleihagel unter...

Bumbasa in den siebziger Jahren. Professor Grant (Jack Taylor), Rod Carter (Simón Andreu) und drei junge Damen reisen mit zwei Geländewagen an. Der ortsansässige Tomunga (José Thelman) taucht auf, er warnt die Gruppe vor dem Dschungel und den finsteren Nächten. Natürlich betrachtet man seine Ausführungen als Unsinn und Aberglaube, verdächtigt ihn sogar wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Lediglich die weibliche Begleitung (Kali Hansa) von Rod verspürt eine beginnende Unruhe. Die verwöhnte Göre Liz (María Kosty) hat derweil andere Sorgen. Zunächst macht sie Grant mit Nachdruck klar, dass sie nicht vorhat beim Aufbau der Zelte behilflich zu sein. Generell werde sie im Bezug auf Arbeit keinen Finger rühen, schliesslich sei ihr wohlhabender Vater der Sponsor der Forschungsreise. Ihre schlechte Laune ist allerdings eher auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie bei Rod Carter offensichtlich keine Chance hat. Als sich die Nacht ankündigt übernimmt Rod die erste Wache, seine heissblütige Freundin besteht darauf ihn zu begleiten. Die Fotografin Carol (Loreta Tovar) will die Nacht zum fotografieren nutzen. Zunächst "erwischt" sie den Wachhabenden und seinen Anhang beim Liebesspiel am Fluss, doch bald zieht es sie hinein in den dunklen Dschungel. Umherirrend fällt sie unheimlichen Gestalten in die Hände, ein Ritual wie einst 1910 spielt sich ab. Die damals geköpfte Dame schwirrt nun mit spitzen Fangzähnen bewaffnet umher, trägt ein knappes Leoparden-Dress zur Schau. Sie schwingt nun höchstselbst die Peitsche des Grauens, die panische Carol verliert beim folgenden Ritual nicht nur ihre Bluse. Als Carol am nächsten Morgen nicht wieder auftaucht, beginnen die Männer mit der Suche im Wald des Schreckens. Erneut taucht der rätselhafte Tomunga auf, meint er es wirklich gut mit seinen Warnungen? Die Suche bringt nicht den gewünschten Erfolg, immerhin findet man Carols Fotoapparat. Das unfassbare Grauen wird in der bevorstehenden Nacht vollends, mit aller Gnadenlosigkeit über die Gruppe hereinbrechen. Gibt es ein Entrinnen aus dem teuflischen Voodoo-Dschungel des unbarmherzigen Todes...???

Ich beginne meinen Kurzkommentar mit dem ersten Satz aus meinen Ausführungen zu "The Loreley's Grasp (Las garras de Lorelei, 1973): "Regisseur Amando de Ossorio ist vor allem für "Die Nacht der reitenden Leichen" (La noche del terror ciego, 1971) bekannt. Diesem Klassiker des spanischen Horrorfilms folgten drei -ebenfalls von de Ossorio inszenierte- Fortsetzungen." Auch der erwähnte "Las garras de Lorelei" ist ein äusserst liebenswerter Beitrag zum spanischen Horrorfilm, ergo war meine Vorfreude auf "La noche de los brujos" entsprechend gross. Ich wurde nicht enttäuscht, erneut gelang de Ossorio ein sehr schöner Beitrag zum Genre. Bereits die Eröffungsszene lässt kaum eine Liebenswürdigkeit aus. Es wird gepeitscht, gerödelt und gebissen, die Möpse glänzen blutig im satanischen Schein des Höllenfeuers. Die gepeitschte Schönheit namens Bárbara Rey erfreut das feuchte Auge des Betrachters. Obwohl sie ihren Kopf verliert, kommt sie uns nicht abhanden, denn sie streift auch über 60 Jahre später als teuflische Leoparden-Frau durch den Dschungel. Tomunga berichtet den ungläubigen Ankömmlingen vor der Eskalation von diesen Damen. Am Tag sind sie als Leoparden unterwegs, doch in den Nächten erhalten sie ihre menschliche Gestalt zurück und gieren nach Blut. Wenn die Leoparden-Ladies dann tatsächlich im knappen Outfit durch das Szenario hüpfen, selbstverfreilich in Zeitlupe, geht dem geneigten Fan das Herz gleich sperrangelweit auf. Von solch heissen Bestien würde ich mich zu gern anknabbern lassen (obwohl sie vermutlich kein Gammelfleisch akzeptieren). Was genau sind die Leoparden-Damen denn nun? Sexy-Voodoo-Vampire, die sich tagsüber als Raubkatzen tarnen. Wie praktisch, schliesslich fallen im Busch rumstehende Särge nur unangenehm auf. Eventuell stolpert gar ein Elefant über die Kiste, von der stickigen Luft darin ganz abgesehen. Da katzt man sich tagsüber doch lieber durch sein untotes Leben, oder nicht? Wie man es von Eurostreifen der sechziger und siebziger Jahre gewöhnt ist, erfreut die Damenriege die entzündeten Augen des Lüstlings. Blondchen María Kosty dürfte dem Fan spanischer Genrefilme ein Begriff sein, man mag ihr die Zickenrolle nicht wirklich anlasten. Loreta Tovar musste sich bereits mit der bösen Lorelei plagen, Kali Hansa arbeitete mehrfach mit Jess Franco zusammen. Die Männergarde kann mit Simón Andreu punkten, der noch heute gut im Geschäft ist. Ich schätze ihn besonders für seine Darbietungen in den Gialli von Luciano Ercoli. Auch Jack Taylor übt seinen Job noch immer aus, hier wirkt er wie eine Kopie von Franco Nero (vielleicht mit "Vorsatz", schliesslich war Herr Nero damals sehr populär). Die Mannschaft leistet gute Arbeit, die Eingeborenen dienen lediglich als Bösewichter und Schiessscheiben. Heute würde man sicher sofort die Keule schwingen, um die Abwesenheit der "politischen Korrektheit" an den Pranger zu stellen.

Im Dschungel geht es hier und da recht sexy zu. Wenn schon gepeitscht wird -ich komme einfach nicht von diesem Thema los- dann bitte auch auf die nackte Haut. Herr de Ossorio weiss was sich gehört, denn er lässt Herrn Andreu und Frau Hansa ein sehr eindringliches Räppelchen vor der Kamera vollführen, freie Sicht auf Nippel und Backen inklusive. Auch um die Hauptattraktion ist es gut bestellt, die Metzeleien sind blutig und effektiv ausgeführt, sorgen für beste Stimmung. Ab und an rollt ein Köpfchen, der rote Saft tritt hervor, alles sehr angenehm und in guter Dosierung, selbst ein Gesichtsbad in Fotochemikalien wird uns geboten! Damit wir uns nicht falsch verstehen, der Film ist keinesfalls eine Sex- und Splatterorgie! Das Gezeigte fügt sich vortrefflich ins das stimmige Gesamtbild ein, die -wie bereits geschrieben- richtige Dosierung macht den Reiz aus. Überhaupt bringt der Streifen eine prächtige Atmosphäre ins Haus. Dass der Dschungel mehr nach Stadtwald (denn nach Afrika) aussieht, stört dabei nicht im Geringsten. Es sind einfach die zahlreichen Details, die für eine unverkennbare und liebenswerte Filmnacht sorgen. Wer sich an de Ossorios reitenden Leichen und seiner Lorelei erfreuen kann, der wird sich auch mit dieser Prachtsause sehr schnell und innig anfreunden! Gleiches dürfte für Freunde der wundervollen Werke von und mit Paul Naschy gelten. Der spanische Horrorfilm der siebziger Jahre, ist ein schöne Ergänzung zu den Perlen aus Italien und England. Man muss sie einfach alle lieben, ich möchte keines dieser Schätzchen missen. Es ist mir immer wieder eine Freude und Herzensangelegenheit, zuvor noch nicht gesichtete Filme aus dieser Zeit zu geniessen (oder schon in der Kindheit geliebte Klassiker erneut zu sehen, wie oft habe ich mir schon den ersten "Dracula" mit Christopher Lee angeschaut. Doch ich komme zu weit vom Thema ab...

In Deutschland existiert leider keine DVD Auswertung des Films. Dank BCI steht man trotzdem nicht im Regen. Unter dem Titel "The Night of the Sorcerers" hat das Label diese Perle in den USA veröffentlicht. Zur Wahl steht eine Einzelscheibe, oder als Alternative ein Double Feature mit "Exorcism" (Exorcismo), in dem Paul Naschy in der Hauptrolle zu sehen ist. Ich besitze das Double Feature, dass ich ausdrücklich empfehlen kann! Die Scheiben kommen in einer dicken Doppelhülle, zu jeder DVD ist ein seperates Booklet vorhanden. Die Titel sind leider seit einiger Zeit OOP. Von daher sollte man bei Interesse bald zugreifen, bevor sich der Kurs im Bereich der nächsten Weltreise bewegt. Noch sind die DVDs zu fairen Preisen erhältlich, man beachte die üblichen Anlaufstellen. Die Tatsache, dass BCI diesen Titel überhaupt veröffentlicht hat, ist schon ein verdammt guter Grund zur Freude. Die vorhandene Form untermauert diese Freude mit Nachdruck! Der Film liegt in sehr schöner Qualität und ungekürzt vor. Glücklicherweise hat man die zahlreichen "Day for Night" Szenen, nicht durch den nachträglichen Einsatz von Filtern auf "modern" getrimmt. Interessant sind die im Bonusmaterial zu sehenden Alternativszenen für das damlige Spanien. Nackedeis wollte das Regime nicht auf der Leinwand sehen, ergo musste üblicherweise eine "züchtige" Variante gedreht werden. Die DVD bietet dem Zuschauer den spanischen Originalton und die englische Synchronisation an, Untertitel liegen in englischer Sprache vor. Eine tolle Veröffentlichung, für jeden Fan europäischer Horrorfilme unverzichtbar!

Wie so oft, sprengt ein kleiner Schatz wie "La noche de los brujos" die Punkteskala, stellt deren Sinn komplett in Frage. Im Vergleich zu den zahlreichen Genrebrüdern und Schwestern, möchte ich für de Ossorios Erguss dicke 7/10 (gut) ziehen. Doch im Vergleich zu aktuellen Produktionen, möchte ich für diesen wundervollen, herzallerliebsten Streifen 10/10 Knuffigkeitspunkte ziehen, mich voller Demut im Staub wälzen, den Beteiligten die Füsse küssen (zumindest den Damen), um Nachschub flehen...! Lieber Herr de Ossorio, vielleicht sehen Sie mich von ihrem Kessel aus, ich werde Ihnen irgendwann Gesellschaft in der Hölle der Sünder leisten. Bis dahin vergehen hoffentlich noch ein paar Jahre, mein Dank und meine Verehrung wird Ihnen bereits jetzt zu Teil!

Merke:

Wer sich mit den Leoparden-Damen anlegt
dessen Kopf sich Richtung Sarg bewegt...

Merke ferner:

Mach in Bumbasa keine wilde Nummer am Fluss
sonst ist mit dir und deiner Dame bald Schluss


Lieblingszitat:

"What's that?"
"Voodoo!"

***

Vom Ursprung her verdorben

Havi17 Offline




Beiträge: 3.764

01.06.2010 07:29
#3234 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

DVB-S Die unentschuldigte Stunde 1957 : Mit Adrian Hoven, Erika Remberg, Hans Moser,
Rudolf Forster, Chariklia Baxevanos, Josef Meinrad, Alma Seidler, Erik Frey, Elisabeth Epp,
Ursula Herking, Elisabeth Markus, Senta Berger, Friedrich Jores, Sylvia Lydi, Harry Payer,
Anni Schönhuber, Kitty Stengl. Regie : Willy Forst

Ein wunderschöne Romanze und ein Film der ersten Emanzipation. Hervorragende Darsteller,
eine sehr einfühlsame Regie (dafür bürgt Willy Forst), eine passende musikalische Untermalung
und einfach eine tolle Geschichte. Eine Top10 Romanze. Sehr Sehenswert.
Siehe auch : topic-threaded.php?forum=2290126&threaded=1&id=61009&message=7276516

Gruss
Havi17
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Blap Offline




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01.06.2010 17:21
#3235 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Night Train to Terror (USA 1985, Originaltitel: Night Train to Terror)

Satan (Tony Giorgio) und Gott (Ferdy Mayne) nutzen eine gemeinsame Zugfahrt, um über den weiteren Verbleib diverser Menschlein zu diskutieren. Wer darf in die Hölle, wer muss in den Himmel, die beiden Herren sind sich in den meisten Fällen nicht darüber einig. Der Film erzählt drei Geschichten, die durch die Rahmenhandlung im Zug zusammengehalten werden. In der ersten Episode gerät ein Draufgänger in die Fänge irrer Menschenmetzger, die Hauptrolle wird von John Phillip Law gespielt. Die folgende Episode beschäftigt sich mit dem Schicksal einer jungen Frau, die sich leichtfertig mit einem Psychopathen einlässt. Episode #3 nimmt sich einen Autor vor, der in seinem wichtigsten Werk den Tod Gottes verkündet, Kultschädel Cameron Mitchell ist dort als Polizist zu sehen.

Es ist natürlich eine prächtige Idee, die Rolle "Gott" mit Ferdy Mayne zu besetzen. Den guten Mann dürfte wohl fast jeder Filmfreund aus Roman Polanskis wundervoller Komödie "Tanz der Vampire" kennen, in der Mayne als Graf Krolock (Oberhaupt der Vampirsippe) unterwegs ist. Der Leibhaftige wird durch Tony Giorgio ebenfalls ansprechend dargestellt, doch hier punktet ganz klar der alte Mann mit dem weissen Bart. Damit nicht genug, im Zug befindet sich auch noch eine junge Möchtegern-Rockband, die uns immer wieder mit kurzen Einschüben drangsaliert. Übelster Schund der achtziger Jahre, hier trifft wirklich zu: So schlecht, dass es schon wieder gut ist. An der Rahmenhandlung gibt es also kaum etwas zu bemängeln, doch wie ist es um die drei Episoden bestellt? Die erste Episode versucht mit Mad Scientist Stimmung zu punkten. Sie ist aber leider so zerfahren und uninteressant inszeniert, dass weder die Anwesenheit von John Phillip Law, noch die fiesen Mettguteinlagen hilfreich sind. Klar, es handelt sich hier um Trash, Verfehlungen und Murks gehören gewissermaßen zum guten Ton. Aber bitte nicht so öde und schnarchig. Der zweite Versuch bietet eine deutliche Steigerung. Bekloppte Fratzen im Überfluss, unfassbar beknackte Ideen, endlich kommt Freude auf. Man beachte die umherschwirrede "Killer-Fliege", zusätzlich gibt es eine Dosis Prügel, Stormschläge und Mettgut, Folgen eines Gesellschaftspiels der etwas anderen Art. Zum Abschluss wird dem Zuschauer eine völlig durchgeknallte Geschichte vor den Latz geknallt. Nun kommen grottenschlecht animierte Monster zum Zuge, hier und da wird gemetzelt, Cameron Mitchell eiert durch diesen Irrsinn. Hier wütet der Trash in Reinkultur, funktioniert aber im Gegensatz zur Auftaktepisode recht gut.

"Night Train to Terror" verneigt sich tief vor den Grusel-/Horrorfilmen der fünfziger und sechziger Jahre. Die Rahmenhandlung im Zug erinnert sofort an die Amicus Produktion "Die Todeskarten des Dr. Schreck" (Dr. Terror's House of Horrors, 1965). Von der Qualität eines Amicus Streifens bleibt ein Machwerk wie "Night Train to Terror" Lichtjahre entfernt. Doch wer würde ernsthaft erwarten, dass der Film sich in der Tat mit seinen Vorblidern messen kann? Auf der Habenseite gibt es freudige Momente des Wiedersehens zu verbuchen, an erster Stelle Ferdy Mayne in seiner "göttlichen" Rolle. Selbst die schwache erste Episode bietet durch ihre "Mad Scientist" Schlagseite gewisse Momente, obwohl sie letztlich doch als Stinker bezeichnet werden muss. Danach geht es beständig aufwärts, wahre Trash-Wonnen bleiben aber aus. Warum sollte man also diesen drittklassigen Aufguss alter Perlen schauen? Weil es doch einen gewissen Spass macht das groteske Treiben zu verfolgen, weil es sich um eine freundliche Verneigung vor den Klassikern handelt. Man sollte aber eine Vorliebe für Trash im Gepäck haben, ansonsten wird man sich mit Grausen abwenden!

Die DVD stammt aus der CMV Trash Collection (#60), einer Reihe die immer wieder für beste Unterhaltung sorgen kann. Dieser Beiträg zählt zu den weniger aufregenden Veröffentlichungen, eine Kaufempfehlung gibt es daher nur für Komplettisten. Die Bildqualität bewegt sich auf brauchbarem VHS-Niveau, als Boni gibt es ein paar Trailer und eine Bildergalerie zu sehen. Wie üblich kommt die Scheibe in einer kleinen Hartbox daher, das sehr schöne Cover zählt zu den besten der gesamten Reihe!

Kein Knüller, aber für nostaligische Trash-O-Logen geniessbar. Mittelprächtig = knappe 5/10

Lieblingszitat:

"Ich weiss nicht mehr was sie hat, aber ich muss sie dringend operieren!"

***

Vom Ursprung her verdorben

Havi17 Offline




Beiträge: 3.764

02.06.2010 17:17
#3236 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Erneut Band Ausflucht : topic-threaded.php?forum=2290126&threaded=1&id=60448&message=7272041

Dieser Film avanciert bei mir mittlerweile zu den Top10 Agentenkrimis. Sehr Sehenswert !

Gruss
Havi17
"We cannot solve the problems we have created with the same thinking that created them" Albert Einstein
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Glasauge Offline




Beiträge: 1.321

02.06.2010 19:10
#3237 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

DIE RACHE DES DR. FU MAN CHU

(Warum er Doktor ist weiß ich nicht. Wäre mal eine gute Frage)



Der Mann ohne Glasauge

Blap Offline




Beiträge: 1.128

02.06.2010 23:32
#3238 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Der blutige Pfad Gottes 2 (USA 2009, Originaltitel: The Boondock Saints II: All Saints Day)

Einige Jahre sind ins Land gezogen, seit die MacManus Brüder die Bostoner Unterwelt kräftig aufmischten. Connor (Sean Patrick Flanery) und Murphy (Norman Reedus) haben sich in der Begleitung ihres Vaters (Billy Connolly) nach Irland zurückgezogen, leben dort ein unauffälliges, beschauliches Leben auf dem Land. Als in Boston ein Pfaffe in seiner Kirche ermordert wird, lässt der beauftragte Killer die Tötung nach einem Werk der Brüder aussehen. Diese bodenlose Unverschämtheit können sich Connor und Murphy nicht bieten lassen, per Schiff geht es über den grossen Teich. Auf der Überfährt läuft ihnen der leicht debile Romeo (Clifton Collins Jr.) zu, der sie nach und nach von seiner Nützlichkeit und Loyalität überzeugen kann. Derweil befasst sich in Boston FBI Special Agent Eunice (Julie Benz) mit der Aufklärung und den Hintergründen des Priestermordes, wobei sie auf Ermittler der lokalen Polizei trifft, die den MacManus Brüder damals illegal unter die Arme griffen. Kaum sind Connor und Murphy wieder in Boston, beginnen sie erneut mit Aufräumarbeiten in der Unterwelt, leisten etlichen Gaunern zwangsweise Sterbehilfe. Die Lage spitzt sich für alle Beteiligten mehr und mehr zu. Die Bullen wollen nicht von der cleveren Eunice entlarvt werden, Mafiaboss Yakavetta (Judd Nelson) will endlich seine Rache an den MacManus Brüdern vollführen...

"The Boondock Saints" von Troy Duffy kam 1999 quasi aus dem Nichts, eroberte ohne Vorwarnung die Herzen zahlreicher Filmfreunde im Sturm. Ich will mich nun aber nicht ins Lobpreisungen für den Film ergehen, über diesen Höhepunkt der späten neunziger Jahre wurde bereits ausführlich berichtet. Wenden wir uns also gleich der Fortsetzung zu, die sich wegen diverser Probleme immer wieder verzögerte. Sean Patrick Flanery und Norman Reedus sind die Rollen der MacManus Brüder noch immer wie auf den Leib geschneidert. Durch die paar Jahre mehr auf dem Buckel, wirkt besonders Reedus noch markanter als im ersten Teil. Die beiden Burschen gehen erneut in ihren Rollen auf, man sieht ihnen die Freude an der Arbeit deutlich an. Billy Connolly hingegen wird ein wenig "entzaubert", kommt als alter und gebrochener Mann daher. Der Entwicklung dieser Figur tut es einerseits gut, andererseits wird sie dadurch demontiert, ohne Frage ist diese Marschrichtung für die Story des zweiten Films hilfreich, erscheint zumindest nachvollziehbar. Der eigentliche Star des ersten Teils war ohne Zweifel Willem Dafoe, der als tuntiger Agent Smecker alle anderen Mitwirkenden locker an die Wand spielte. Nun hat man statt Dafoe die recht attraktive Julie Benz (die z.B. im vierten Rambo dabei war) aus dem Hut gezaubert. Auch sie stellt eine kantige, leicht verschrobene Figur dar, die für gute Laune und reichlich Wirbel sorgt. Man sollte Fairness walten lassen, denn selbstverständlich kann man Dafoes Smecker nicht toppen, doch Frau Benz zieht sich achtbar aus der Affaire (...und ihre High Heels sind sowieso scharf). Die Rollen der Detectives Greenly, Dolly und Duffy sind nun deutlich üppiger angelegt, die sympathischen Trottel sind auf ihre spezielle Art unterhaltsam. Als "Hilfs-Saint" kommt Clifton Collins Jr. zum Einsatz, der wie sein Vorgänger Rocco (David Della Rocco) ein Schwachkopf ist, aber leider ab und an ein wenig zur Nerverei neigt. Damit soll genug zu den wichtigsten Rollen gesagt sein, es gibt kleine und grössere Überraschungen, dazu wegen akuter Spoilergefahr kein Kommentar.

Die Besetzung macht einen guten Job, doch wie ist es um die anderen Disziplinen bestellt? Die einfache und auf den Punkt gebrachte Handlung des Erstlings, versucht man nun ein wenig komplexer (naja, "komplex" ist vielleicht nicht die beste Wortwahl) zu gestalten. Die Story sorgt für neue Erkenntniss und Einblicke, kleine "Aha-Momente" inklusive. Allerdings wirken diverse Entwicklungen reichlich konstruiert. Insgesamt stürzt man aber nicht ab, wandelt einigermaßen sicher auf dem schmalen Grat, den die Fortsetzung eines derartig starken Vorgängers zu beschreiten hat. Zu den "Boondock Saints" gehören selbstverständlich zukünftige Ballereien mit zahlreichen Opfern. Man orientiert sich in dieser Hinsicht am Vorgänger, versucht aber die Optik ein wenig moderner wirken zu lassen, wodurch das Geballer vielleicht ein wenig beliebiger als zuvor wirkt. Es kann also Entwarnung gegeben werden, Troy Duffy geht mit seiner Fortsetzung nicht unter. Doch -nun kommt der Schatten des Vorgängers unvermeidbar ins Spiel- wie gut ist der zweite Feldzug der Saints tatsächlich? "The Boondock Saints" wirkte damals wie locker aus dem Ärmel geschüttelt, war erfrischend und machte riesig Spass. Genau in diese Kerbe möchte die Fortführung auch schlagen, doch oft wirkt das Treiben zu verkrampft, biedert sich zu sehr an, verliert dadurch an Faszination. Der spröde B-Movie Charme des Erstlings kommt immer wieder abhanden. Sicher, betrachtet man das Büdget der Fortsetzung, haben wir es hier auch mit einer (für US Verhältnisse) kleinen Produktion zu tun. Auf mich wirkt der zweite Teil wie ein Film der gern so roh und "cool" wie sein älterer Bruder wäre, aber hier und da wie ein Papiertiger daherkommt, der in Wirklichkeit lieber auf "Blockbuster" machen würde. Ständig will Duffy die Klasse und Einzigartigkeit seines ersten Films erzwingen, verliert sich dabei in den eigenen Fußstapfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass man den Film völlig vergeit hätte, wenn das Büdget höher gewesen wäre. Dann dürften wir uns vermutlich gar mit einem PG-13 Stinker rumärgern.

Spass macht "Boondock II", das will ich gar nicht bestreiten. Legt man die zu überspringende Latte jedoch auf die schwindelerregende Höhe des Vorgängers, muss man Troy Duffy leider ganz klar ein souveränes "unter der Latte durchspringen" ins Poesiealbum schreiben. Die Ende schreit geradezu nach einem dritten Teil, wundern würde es mich nicht besonders, wenn die MacManus Brüder erneut zu den Waffen greifen. Die Blu-ray Auswertung darf sich das Siegel "gut gelungen" anheften. Der Film liegt in sehr guter Qualität vor, diverse Boni warten auf Sichtung. Beim Kauf bitte die Augen aufhalten: Die DVD/BD mit 18er Freigabe ist gekürzt, die Scheiben mit SPIO/JK Freigabe sind von der Schere verschont geblieben. Bevor ich es vergesse, noch ein Satz zur Synchronisation. Der Film verliert durch die biedere Synchro deutlich, der englische Originalton ist eindeutig die bessere Wahl (was sich schon bei kurzen Hörproben deutlich zeigt)!

Fazit: Der liebenswerte Charme des Vorgängers bleibt oft auf der Strecke. Verkrampft versucht der Film zu jeder Sekunde so "kultig" wie möglich zu wirken, biedert sich fast winselnd an. Weit davon entfernt ein Überflieger zu sein, müsste man im Vergleich zum Vorgänger 5/10 (Mittelklasse) ziehen. Damit fühle ich mich aber nicht wohl, ich versuche den Film ohne den direkten Vergleich zu bewerten, was zugegebenermaßen nicht leicht fällt. Für 6,5/10 (oberste Mittelklasse) reicht es. Da ich bei der Erstsichtung die deutsche Synchro gehört habe, ist durchaus noch ein wenig Luft nach oben vorhanden!

Lieblingszitat:

"Das stinkt zum Himmel!"
"Allerdings. Wie ein Schweinearsch im Hochsommer!"

***

Vom Ursprung her verdorben

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

03.06.2010 09:25
#3239 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Heute zum Feiertag ein echter Edgar-Wallace-Krimi:
D A S
V E R R Ä T E R T O R


Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

03.06.2010 18:51
#3240 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

AM GALGEN HÄNGT DIE LIEBE

mit Carl Wery, Annie Rosar, Marisa Mell, Sieghard Rupp

Beeindruckend gespielt, bedrückende Thematik.

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