Ein Klassiker ist das schon, aber da spielt doch Klaus Kinski mit und nicht Horst Frank. Ergänzend zu meinen Empfehlungen kann ich noch "Die letzten Zwei vom Rio Bravo" nennen, ebenfalls von Koch. Der Film stammt allerdings von 1964 und geht mehr in Richtung Eurowestern. Er wurde zur gleichen Zeit wie "Für eine Handvoll Dollar" gedreht.
Gestern Abend nun die drei ersten Episoden der ersten Staffel gesehen.
'Deadwood' macht offensichtlich dort weiter, wo Clint Eastwoods 'Unforgiven' vor 22 Jahren aufgehört hat: authentischer, dreckiger, derber, gewalttätiger & korrupter als in dieser Fernsehserie wurde der Wilde Westen wohl auch auf der Kinoleinwand niemals gezeigt.
Verglichen mit dem Leben & Sterben in dem gleichnamigen Provinznest während des kurzen Goldrausches in South Dakota im Jahre 1876 wirken selbst die besten Momente in den Filmen von Ford/Fuller/Peckinpah/Leone/Sollima/Corbucci & Co. heutzutage etwas poliert und weichgespült.
Hab mir gestern den Western "The Tramplers" mit Muskelmann Gordon Scott auf DVD angesehen. Wurde auf diesen Film aufmerksam, da ich Gordon Scott als Tarzan immer sehr gern mochte. Auch später in den Peplums machte er eine gute Figur .Leider war seine Filmkarriere recht kurz ( von 1955 bis 1967).Er drehte nur 2 Western, nämlich Buffalo Bill, den ich leider nicht gesehen hab, und The Tramplers. Letzterer hat mir gut gefallen. Scott spielt hier eine Art "verlorener Sohn" der aus dem amerikanischen Bürgerkrieg heimkehrt und feststellen muss, dass sein Vater als Anführer des ganzen Familienclans Macht und Einfluß missbraucht und als frustrierter Ex-Konföderierter Großgrundbesitzer Recht und Ordnung selbst in die Hand nimmt. Von Joseph Cotten gespielt, führt er willkürliche Exekutionen durch und führt ein blutiges Regime. Scott als dessen Sohn stellt sich zusammen mit einem Bruder gegen seinen Vater, was zu einer blutigen Familienfehde führt. Der Film ist handwerklich einwandfrei inszeniert.Gordon Scott spielt die Rolle sehr vital und entschlossen und gibt in einem, ihm fremden, Genre eine gute Figur ab. Als ehemaliger Martial-Arts Spezialist wirken vor allem die Schlägereien sehr hart und realistisch. Der Film ist zwar ein italo-Western, allerdings stilistisch ganz klar am amerikanischen Western orientiert.Ich hab den Film in englischsprachiger Fassung und weis leider nicht, ob eine deutschsprachige überhaupt existiert. Ich kann den Film auf jeden Fall als Geheimtipp empfehlen.
Hab nun auch den Buffalo Bill Western mit Gordon Scott angesehen. Der Film ist eine Italienisch-französisch-deutsche Produktion,1964 gedreht.Dieser Western ist wohl sicher an den Karl May Filmen orientiert und hat mit den Italo-Western wie Django und co.rein gar nichts zu tun. Ich würde sagen es ist ein stilistisches Mittelding zwischen Karl May und amerikanischem Western.
Da ich sowohl Karl May, als auch amerikanische Western sowieso lieber mag, als die meisten Italos, hat mir dieser Film recht gut gefallen.
Buffalo Bill wird hier im Stile der Comic-Reihe dargestellt, was mir auch recht ist, da ich diese Comics als Kind sehr gerne las und mir die Darstellung des historischen Buffalo Bill weitaus weniger gefiel. Gordon Scott, mein Lieblingstarzan,ist hier absolut keine Fehlbesetzung.Er macht hier, wie auch in "The Tramplers" eine sehr gute Figur. Schade, dass er nur 2 Western gedreht hat. Wäre ich Filmproduzent der 1960er gewesen,hätte Gordon Scott Karl May`s Old Surehand gespielt. Er hätte der Rolle sicher viel mehr entsprochen als Steward Granger, welcher mit dem litearischen Surehand nichts, aber rein gar nichts gemein hatte. Auch wäre Scott für das jüngere Publikum sicherlich interessanter gewesen, als der alternde Granger.
Eine kurze Anmerkung zu SIE NANNTEN IHN GRINGO, der kürzlich im Spartenfernsehn lief.
Neben dem angesprochenen DAS WAR BUFFALO BILL (1964, mit Gordon Scott in der Titelrolle) gibt es ja bekanntlich noch eine ganze Reihe anderer Eurowestern die am Erfolg der WINNETOU- Filme partizipieren wollten. Einer davon ist SIE NANNTEN IHN GRINGO, 1965 von Hollywood-Regisseur Roy Rowland für die "International Germania Film" inszeniert und mit Götz George und Helmut Schmid in der Hauptrolle. Am Drehbuch wirkte u.a. Herbert Reinecker mit.
Inhaltich eigentlich komplett an den amerikanischen Western orientiert, bietet der Film nette Sonntagnachmittag-Unterhaltung. Hin und wieder wird die Geschichte recht holprig erzählt, was unter anderem auch am Schnitt und an der Bildführung liegt, die übrigens Manuel Merino verantwortete, später auch Kameramann für Vielfilmer Jess Franco. Manchmal wird der Film mit lange Reitszenen durch die spanische Wüste in die Länge gezogen. Doch insgesamt überwiegt die angenehme Atmosphäre. Die Figurenkonstellationen sind recht naiv und handeln auch so. Die Bilder sind, trotz kleinerer Schwächen schön gestaltet und warten mit einer künstlichen Beleuchtung auf, die an amerikanische Vorbilder aus den 40er oder 50er Jahren erinnert. Heinz Gietz, der die Musik für den Film komponierte, spendiert dem Vorspann gleich mal ein Countrysong der von den "Rangers" gesungen wird. Diesen kann man übrigens nirgendwo im www finden. Wer das Lied gehört hat, weiß warum. Der Rest den Soundtracks reißt das Titellied jedoch wieder heraus. Plärrende Bläser, Streicher en masse und Akustikgitarren – auch wenn komplett amerikanisch und recht kitschig - der Soundtrack ist so toll, das eine Veröffentlichung auf CD eigentlich kommen muss.
Wer mit Winnetou und allen anderen frühen Eurowestern etwas anfangen kann, sollte hier mal reinschauen. Ich habe den Film noch nie vorher gesehen, hatte aber sofort das Gefühl das Kindheitserinnerungen hochkommen. Der Film ist quasi ein Cowboy- und Indianerspiel, so wie man das früher auch im Kindergarten gemacht hat. Angenehme Unterhaltung mit soliden Leistungen in allen Departments. Empfehlenswert.
Filmjuwelen scheint einen Teil seiner Lizenzen an Anixe gegeben zu haben. Die Ausstrahlung sah sehr nach Originalbildformat aus. Allerdings durch nervige Werbeeinblendungen unterbrochen und mit gleich zwei Cornerlogos im Bild.
´ The Man From Colorado, ein farbenprächtiger Technicolorstreifen aus dem Jahr 1948. Regie Henry Levin. Mit Genn Ford, William Holden, Ellen Drew.
Ford spielt einen ehemaligen Nordstaatenoffizier mit dunkler Vergangenheit, der nach dem Bürgerkrieg zum Richter einer Kleinstadt ernannt wird. Mit der Gesetzestreue nimmt er es aber nicht sooo genau und ist raffgierig, eifersüchtig, durch und durch neurotisch und geradezu gemeingefährlich....
Originaltitel: Two Mules for Sister Sara Erscheinungsjahr: 1970 Darsteller: Clint Eastwood, Shirley McLane, Manolo Fabregas Regie: Don Siegel
Dieser Film ist zugegebenermaßen ein amerikanischer Western, allerdings mit deutlichem Italo-Einschlag. Der obercoole Antiheld ist wieder mal Clint Eastwood, der hier den Söldner Hogan mimt. Man befindet sich Mitte der sechziger Jahre des 19. Jh. in einer der zahlreichen mexikanischen Revolutionen, diesmal unter dem legendären Benito Juarez, der gegen die französischen Eindringlinge des Kaisers Maximilian kämpft. Hogan steht auf Seiten der Mexikaner, allerdings nur unter der Bedingung, ihm bei der geplanten Erstürmung der französischen Garnison in Chihuahua die Kriegskasse der Besiegten zu überlassen. Auf seinem Weg durch die Wüste rettet Hogan eine Frau vor der Vergewaltigung durch drei betrunkene Banditen, mit denen er kurzen Prozess macht. Er staunt nicht schlecht, als ihm wenig später eine Frau in Nonnenkleidern gegenübertritt, die ihm nun wie eine Klette anhaftet und offenbar auf der Flucht vor den französischen Truppen ist. Durch ihre detaillierten Kenntnisse über die Kaserne am Angriffsort will Hogan die Nonne auch für sich nutzen, nebenbei kommen sich die beiden unter dem Bestehen von vielen Abenteuern auch menschlich näher. Doch leider ist Schwester Sara, gespielt von Shirley McLane, ja mit dem Herrn verlobt, oder…? Natürlich klärt sich diese Sache auch noch, und nachdem der Feind in einer blutigen Schlacht unter tatkräftiger Mithilfe des langgeschossenen Hogans samt seiner seltsamen Begleiterin besiegt wurde, reiten die beiden einer sicher nicht ganz sorgenfreien Zukunft entgegen.
Dieser nicht nur spannende, sondern auch sehr humorvolle Western wird über weite Strecken nur von seinen beiden Hauptdarstellern getragen. Angeblich soll McLane mit Eastwood ja nicht ausgekommen sein, doch davon ist beim Spiel der beiden nichts zu merken, welches sehr harmonisch wirkt. Der zynische Revolverheld Hogan, der nur noch für Geld arbeitet, aber immerhin bereit ist, die Ehre einer wildfremden Frau zu verteidigen, und die unkonventionelle Schwester Sara, die heimlich dicke Zigarren raucht und sich schnell an einen „guten Schluck“ gewöhnt, sind ein kauziges Gespann mit allerlei lustigen verbalen Schlagabtauschen. Sie erleben aber auch jede Menge gefahrvolle Momente, die Flucht vor den Franzosen, einen Indianerangriff, die Sprengung einer Brücke mit einem Versorgungszug darauf, Konflikte mit den Rebellen usw. Daneben muss Sara ihrem Reisegefährten einen Indianerpfeil wieder aus der Schulter herausoperieren, nach „Wildwest“-Art, mit viel Schnaps und Schießpulver zur Desinfektion… Durch den vielen Alkohol erweist allerdings Hogans Treffsicherheit als arg angekratzt, was die Dame in der Nonnentracht zu allerlei gar nicht feinen Kraftausdrücken provoziert. Am Ende steht ein großer, effektvoll inszenierter Kampf zwischen den Mexikanern und Rebellen an, den man wohl auch als Massaker bezeichnen kann. Saras privates Geheimnis ist auch gelöst, und Hogan hat seine Dollars erhalten, mit denen er einen Spielsalon gründen will. Revolvermann Hogan benutzt bei seinen Aktionen jede Menge Waffen, die zu der Zeit noch gar nicht entwickelt waren, hier macht er es ähnlich wie der „Duke“, der mit seinen Patronenrevolvern und Unterhebelrepetierern unbekümmert durch alle Zeiten reitet, auch als man gemeinhin noch mit Vorderladern schoss. Erwähnenswert ist der eingängige Soundtrack von Ennio Morricone, welcher natürlich auch Erinnerungen an „Spaghetti“-Western wachwerden lässt.
Ein turbulenter, actionreicher und auch witziger Film mit zwei Topp-Darstellern, der von der zeitgenössischen Kritik nicht sehr nett behandelt wurde, was einen aber nicht stören sollte.