Ein gute Idee, eine der interessantesten der Wallace-Reihe, an deren Umsetzung es aber fast überall hapert. Klaus Kinski ist fehlbesetzt, wodurch die ganze Entwicklung sehr schleppend vorangeht, der Trick mit dem Eisenbahn-Crash lässt Ed Wood aufblitzen. Die Inspektoren kommen zu vorsichtig rüber, auch wenn Günther Stoll seinen Minipart mit Klasse spielt. Sidney Chaplin überzeugt als Opfer-Vater überhaupt nicht. Man denkt eigentlich vom Spiel her eher, er sei nur ein Freund von John Alexander, aber wie unbetroffen er vom Tod der Tochter ist - man könnte denken, er kannte sie gar nicht und wusste nicht, dass es seine Tochter war -, ist so auffallend, dass die Schlussauflösung doch sehr spät kommt. Die Musik ist sehr gut und der Handlungsverlauf lässt einem viel Raum dafür darüber zu schwärmen, was man alles hätte besser machen können, ohne groß Kulissen zu verändern. Hätte man die Hauptrolle, den Vater der Toten und den Chefinspektor gekonnt umbesetzt wäre es schon die halbe Miete. Eine effektivere Inszenierung à la Lenzi oder Dallamano, vielleicht Argento oder so, hätte ihr Übriges getan. Aber so...?!
Fazit: Die Geschichte an sich ist sehr spannend und sehr interessant, aber man sollte wohl doch eher zum Hörbuch greifen... wobei man die Handlungsorte an sich (unabhängig von Akteuren und Inszenierung) und die Musik durchaus in ihrer Atmosphäre genießen kann. Da die Geschichte an sich spannt, fesselt der Film aber letztlich auf Dauer mehr als beispielsweise der "Bogenschütze", der "Zinker" oder die "blaue Hand". Der düstere Stil tut irgendwo schon Wichtiges dazu, aber er ist zu distanziert und lässt den Zuschauer nicht genügend an die Person, die hier so absolut im Mittelpunkt steht, John Alexander, ran, das ist schade. Die auftretenden Damen spielen klasse, bei den Herren ist der Film irgendwie "verflucht". Man wünscht sich mehr Günter Stoll und sonst eine andere Besetzung in den drei größten Herren-Rollen.
2,5/5 Punkten
PS: Den angeblichen Fehler, dass Kinski bei seinen nächtlichen Kneißenbesuchen nach dem Tod der Frau mal nen Hut auf hätte und mal nicht, halte ich für keinen solchen, denn es geht aus der Inszenierung, meiner Meinung nach, nicht zwangsläufig hervor, dass es sich immer um ein und dieselbe Nacht handelt. Es kann John Alexander infolge des Todes der Frau durchaus mehrmals ins Nachtleben gezogen haben und dass dann eben mal mit und mal ohne Hut. Allein die Möglichkeit es so zu interpretieren nimmt letzten Endes der Unterstellung eines Fehlers die Grundlage. Man muss sowas nicht abgehackt chronologisch sehen, selbst wenn es relativ "straff" geschnitten ist.
Leider hat hier Günther Stoll-wir mögen ihn alle-überhaupt keine Möglichkeit,als Inspektor aufzufallen.Der andere Kommissar steht mehr im Vordergrund.Kinski hat zwar eine andere Stimme-das schadet demFilm aber in keinster Weise.Positiv:Schöne Musik und toll fotografiert Negativ:Lustlose Gesamtinszinierung von Freda hin bis zu den technischen Tricks Der Film mag aber zu gefallen und Giallo-Freunde sehen ihn bestimmt lieber als EW-Fans!3/5 Punkten
Hab den Film ebenfalls vor ein paar Tagen gesehen. Der Film liegt bei mir im direkten Mittelfeld. Mit Kinskis Rolle als Guter kann ich überhauptnichts anfangen. Außerdem erinnert alles, wie bereits von jemanden erwähnt, an ein Softporno. 2,5/5 Punkte
Die Musik ist wirklich das Beste. Die Schauspieler sind auch angenehm, aber die Story ist - meiner Meinung nach - viel zu langatmig. Schade auch, das Kinski sich in seiner größten Wallace-Rolle nicht selbst spricht.
Und mit Platz 34 erlebt der 2. Edgar-Wallace-Grand-Prix mal wieder KEINE Überraschung, denn "Teufel" und "Gorilla" kann nach Meinung der Mehrheit NUR "Das Gesicht im Dunkeln" folgen. Dieser Film erhielt immerhin 65 von 135 Punkten, das entspricht einem Prozentsatz von 48,15 % und ist somit schon eine enorme Verbesserung gegenüber dem "Gorilla von Soho". "Das Gesicht im Dunkeln" erhielt ein Mal 9 Punkte (entspricht Platz 1 von 9), aber auch ein Mal 1 Punkt (entspricht Platz 9 von 9). Somit ist dies einer der polarisierendsten Filme. Des weiteren wurden verteilt: zwei Mal 2 Punkte (Platz 8), vier Mal 3 Punkte (Platz 7), zwei Mal 4 Punkte (Platz 6), vier Mal 6 Punkte (Platz 4) und ein Mal 7 Punkte (Platz 3).
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Der Film gehört für einige zu den absolut besten Filmen der Reihe, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann! Tut mir wirklich Leid, aber ich kann dem FIlm nichts abgewinnen, auch abgesehen von den technischen Unzulänglichkeiten...
@ Fabi: Es war jemand anderes, der den Film auf den letzten Platz gewählt hat.
Derjenige, der 9 Punkte vergeben hat, wird sich bestimmt bald noch melden...
PS: Auch ich halte den Film für sehr gelungen, abgesehen von der Pre-Titelsequenz und der Auflösung... Da dies aber sehr wichtige Punkte sind, habe ich ihn auf Platz 4 gewählt.
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Wenn ihr euch mal aufmerksam die nullte Seite dieses Threads hier durchlest, wird schnell klar, wer den Film wahrscheinlich auf Platz 1 gewählt hat.
Ich persönlich erinnere mich jedenfalls nicht an den Film, und habe auch nicht den Eindruck, als ob ich da etwas vermissen würde. Allerdings was ich so über den Film lese, läßt Platz 34 angemessen erscheinen. Ob er es irgendwann noch einmal ins Free TV schafft, bleibt ungewiss.
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Also,den Kommentaren nach, dürfte es Reinhard gewesen sein, der dem Film die volle Punktzahl gab. Aber wieso ist das hier so ein Problem. Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Da können wir nur froh sein. Sonst wäre es schnell langweilig hier. Gruß Fadecounter
----------------------------------- Ich glaube, manche junge Frau, die würd vor Glück zerspringen, würd ihr der Klapperstorch zum Kind auch gleich den Vater bringen. -----------------------------------
Zitat von FadecounterAber wieso ist das hier so ein Problem.
Ich weiß nicht, wo du hier ein Problem siehst, wenn sich Forenmitglieder über Wertungen für die Filme, deren Fans sie sind, unterhalten. Das zeigt doch nur ihr Interesse an den jeweiligen Streifen und nicht irgendwelche Böswilligkeiten oder Probleme! Ich finde den Film übrigens auch nicht schlecht! Aber der Anfang ist wirklich grottenschlecht gemacht worden - die schöne Modelleisenbahn !
Aber der Rest des Films (Gubanov hat richtig vermutet- die unschöne Kritik kann ich nicht so einfach stehen lassen) ist die pure, unverfälschte Poesie eines Trash-Kunstwerkes! So vollkommen zerfleddert, fahrig inszeniert und doch zugleich melancholisch-morbid und expressiv- ein kleines Meisterwerk das aber eben weder als Kunstfilm noch als reiner Trash durchgeht. Und was die dilettantischen Modell-Tricks betrifft darf ich hier einen Satz aus Joachims Buch zitieren: "...Tricks die in der Stummfilmzeit besser und mit größerer Sorgfalt realisiert wurden..." Der Vergleich ist interessant denn ästhetisch wirkt "Das Gesicht im Dunkeln" über weite Strecken so, als hätte man den deutschen Expressionismus in einen Farbfilm der 60ziger transformiert. Auch die psychedelisch-hypnotische Musik von Nora Orlandi fügt sich in dieses Gesamtbild ein- in gewisser Weise wäre hier auch ein Vergleich zu den Filmen Dario Argentos passend: Riccardo Freda (ein Pionier des italienischen Horrorfilms) kreiert ein seltsames, fast surreales Paralleluniversum, in dem man sich vollkommen entrückt auch von der Wirklichkeit des Jahres 1969 fühlt, trotz Beat-Parties und entsprechender Mode. Die unwirkliche, fast schon märchenhafte Stimmung des m. E. hochartifiziellen Films geht mir jedenfalls nicht mehr aus dem Kopf und stellt eines meiner- wenn man so will- eindrücklichsten Wallace-Erlebnisse dar.
PS: Natürlich stammen die 9 Punkte von mir- dicht gefolgt von den anderen beiden Italo-Wallace-Filmen "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" und "Das Rätsel des silbernen Halbmonds".
Ich will deine Meinung nicht kritisieren, "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" ist Klasse, aber hast du beim Edgar Wallace-Gand-Prix wirklich über die, deiner Meinung nach, besten EDGAR WALLACE-Filme abgestimmt, oder eher deine Lieblingsfilme allgemein auf bessere Plätze gewählt? Ich tu' letzteres nicht, sondern bewwerte welche Filme mir als Edgar Wallace-Filme gefallen...