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  • Die erfolgreichsten internationalen Filme in den deutschen Kinos 1974
    Ermittelt nach den Bewertungen des Film-Echo und den Kino-Hitlisten der Hörzu.
    (GL = Goldene Leinwand / ZT = Zeichentrick)

    01 Der Clou (The Sting) - GL - USA - R: George Roy Hill - V: CIC (Universal)
    Gaunerkomödie mit Paul Newman und Robert Redford

    02 Zwei wie Pech und Schwefel - GL - Italien/Spanien - Marcello Fondato - Warner-Columbia
    Prügelabenteuer aus der Spencer/Hill-Serie

    03 Emanuela (Emmanuelle) - Frankreich - Just Jaeckin - Gloria
    Hochglanz-Softsex mit NL-Erotik-Star Sylvia Kristel

    04 Ein Mann sieht rot (Death Wish) - GL - USA - Michael Winner - Tobis
    Selbstjustiz-Thriller mit Charles Bronson

    05 Der Exorzist - USA - William Friedkin - Warner-Columbia
    Unappetitlicher Horror-Klassiker mit einer von Dämonen besessenen Linda Blair

    06 007: Der Mann mit dem goldenen Colt - GL - GB - Guy Hamilton - United Artists
    Roger Moore´s zweiter Einsatz, diesmal in Fernost.

    07 Robin Hood (ZT) - GL - USA - Wolfgang Reithermann - Fox-MGM
    Neues Animations-Abenteuer aus den Disney-Studios

    08 Sie nannten ihn Plattfuß - Italien/Frankreich - Steno - Constantin
    Action-Komödie mit Bud Spencer, diesmal ohne Terence Hill

    09 China Town - USA - Roman Polanski - CIC (Paramount)
    Jack Nicholson als Privatdetektiv in den 1930er Jahren in L.A.

    10 Die Filzlaus- Frankreich/Italien - Edouard Molinaro - Scotia
    Lino Ventura als verhinderter Mafia-Killer in tausend Nöten

    Weitere Erfolgsfilme: Die große Sause (WA) (F)/ Herbie groß in Fahrt (USA)/ Das wilde Schaf (F/I)
    Le Magnifique (F/I) / Die Ausgebufften (F)

  • DIE ERFOLGREICHSTEN DEUTSCHEN FILME 1974
    Ermittelt nach dem Wertungssystem des Film-Echo und den Kino-Hitlisten der Hörzu.

    01 Trio Infernal (F/D/I) - Pr.: TIT - R: Francis Girod - V: Cinerama
    Ein sogenannter Skandal-Film mit Romy Schneider, Michel Piccoli & Mascha Gonska. Musik: Ennio Morricone
    02 Hau drauf, Kleiner - Cinenova - May Spils - CIC
    Die "Schätzchen"-Regisseurin präsentiert eine Detektiv- und Bundeswehrkomödie mit Werner Enke und Mascha Gonska
    03 Die Antwort kennt nur der Wind - (D/F) - Roxy - Alfred Vohrer - Constantin
    Eine weitere Simmel-Verfilmung von Alfred Vohrer
    04 Schulmädchen-Report Teil 7 - Rapid (Hartwig) - Ernst Hofbauer - Constantin
    Die Report-Welle wogt weiter, allerdings mit nachlassendem Erfolg
    05 Der Jäger von Fall - CTV72 - Harald Reinl - Constantin
    Neuauflage eines Ganghofer-Films im Zuge der Heimatfilm-Renaissance
    06 Schulmädchen-Report Teil 8 - Rapid - Hofbauer - Constantin
    Weitere Sex-Episoden nach bewährtem Rezept
    07 Magdalena - Vom Teufel besessen - TV13 - Michael Walter (= Walter Boos) - Constantin
    Teufelsaustreibung nach dem erfolgreichen US-Vorbild "Der Exorzist"
    08 Dorotheas Rache - Halleluja-Film - Peter Fleischmann - Scotia
    Der Außenseiter-Erfolg. Eine Art Sex-Satire, die erst nach überragenden Besucherzahlen in Paris einen deutschen Verleih fand.
    09 Frühling auf Immenhof - Arca - Wolfgang Schleif - Constantin
    Altmeister Wolfgang Schleif inszenierte 1973/74 zwei Fortsetzungen der 50er-Jahre-Serie
    10 Der Lord von Barmbeck - Ottokar Runze (Prod. & Regie) - Constantin
    Aufstieg und Fall des Hamburger Edelganoven. In der Titelrolle Martin Lüttge.

    Deutsche Filme haben es 1974 schwer. Im Vergleich zu den internationalen Produktionen locken sie weitaus weniger Besucher in die Kinos. Keiner der zehn genannten Filme erreichte eine "Goldene Leinwand".

  • ...ABER JONNY!
    BRD (1973) - R: Alfred Weidenmann - DE: 2.5.1973 - FSK 16 - V: Constantin
    Pr.: Studio-Film GmbH, Bendestorf
    Darsteller: Horst Buchholz, Herbert Fleischmann, Hannelore Elsner, Judy Winter, Gisela Trowe, Maria Sebaldt, Monika Lundi, Günter Lüdke, Tilly Lauenstein, Irmgard Riessen, Marina Ried

    Filmplakat:

    https://www.filmposter-archiv.de/filmplakat.php?id=12916

    Nachdem Jonny durchs Lehrer-Examen gerasselt ist, herrscht bei ihm bald Ebbe in der Kasse und prompt steht Gerichtsvollzieher Frantzen vor seiner Tür. Der erkennt schnell, dass Jonny ein Prachtexemplar von einem Mann ist. Deshalb soll er sein gutes Aussehen, seinen Charme und seine Manneskraft dazu nutzen, als Callboy zu arbeiten. In Ermangelung einer besseren Alternative lässt sich Jonny darauf ein und der geschäftstüchtige Frantzen übernimmt das "Management". Als Tröster einsamer Damen und vernachlässigter Ehefrauen macht Jonny schnell Karriere. Alles läuft bestens, bis die Journalistin Monika auftaucht, die einen Artikel über den professionellen Beglücker der Damenwelt schreiben will.

    Dass es Callboys gibt, ist heute nichts besonderes. Das war im Produktionsjahr 1973 noch ganz anders. Insofern umgab den Film damals ein Hauch von Frivolität. Die Idee lieferte Erfolgsautor Henry Jaeger, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet. Dass das Thema durchaus Erfolgspotenzial besaß, hatte Alfred Vohrer bereits drei Jahre zuvor mit "Das gelbe Haus am Pinnasberg" bewiesen. Darin geht es um ein Bordell, in dem Männer arbeiten, die sich von Frauen für sexuelle Dienstleistungen bezahlen lassen. Im Gegensatz dazu genießt unser Callboy Jonny die Vorteile eines freien Sexarbeiters. Horst Buchholz hatte lange nicht mehr in Deutschland gefilmt und fand Gefallen an dem Stoff. Einen Gigolo zu spielen machte ihm sichtlich Spaß, zumal Regisseur Alfred Weidenmann dafür sorgte, dass keine schlüpfrige Sexposse dabei herauskam.

    "Der fröhlichste und frechste Film seit Felix Krull." (Verleihwerbung)

    "Ein attraktiver junger Mann nützt seine Anziehungskraft auf Frauen als käuflicher Liebhaber aus. Unterhaltsame Komödie, die das frivole Thema ironisch-humorvoll abhandelt." (Filmdienst)

  • Das Geheimnis der Wendeltreppe (1975)Datum26.12.2023 12:09
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    DAS GEHEIMNIS DER WENDELTREPPE - (THE SPIRAL STAIRCASE)
    GB (1975) - R: Peter Collinson - DE: 4.7.1975 - FSK 16 - V: Warner-Columbia
    Darsteller: Jacqueline Bisset, Christopher Plummer, Gayle Hunnicut, John-Philip Law. Sam Wanamaker. Mildred Dunnock



    Helen Mallory kann nicht mehr sprechen, seit sie mitansehen musste, wie ihr Mann und ihre kleine Tochter bei einem Brand ums Leben kamen. Sie lebt seitdem bei ihrer kranken Großmutter in deren Landhaus, in dem auch ihr Onkel Joe ein Institut leitet. Ein Serienmörder, der es auf Frauen mit körperlichen Behinderungen abgesehen hat, macht zu dieser Zeit die Gegend unsicher und versetzt die Polizei in Alarmbereitschaft. Als in einer Gewitternacht der Strom ausfällt, muss Helen erkennen, dass sich der Killer im Haus befindet und dass sie sein nächstes Opfer werden soll.

    Es handelt sich hierbei um ein Remake von Robert Siodmaks Noir-Thriller "Die Wendeltreppe" (1946). Die Handlung wurde in die damalige Gegenwart, also in die 1970er Jahre verlegt. Handwerklich ist der als "klassischer Gruselthriller" angekündigte Film ordentlich gemacht. Gleich in der vielversprechenden Eröffnungssequenz wird ein Mord des geheimnisvollen Serienkillers gezeigt. Alles, was dann folgt hat nur wenig Unterhaltungswert und sorgt eher für Langeweile. Die Inszenierung ist glatt und reizlos, der Soundtrack belanglos. Die teils namhaften Schauspieler bemühen sich vergebens, den uninteressanten Figuren Leben einzuhauchen. Auch wenn das Ganze zum Ende hin endlich mehr Fahrt aufnimmt, will sich keine wirkliche Spannung einstellen. Daran ändern auch ein paar gialloartige Szenen nichts. - Es gibt viele überflüssige Remakes, dieses gehört auch dazu.

    "Der Film erreicht in keiner Phase die Dichte seines Vorgängers. Nicht mehr als ein routiniert inszenierter Thriller, atmosphärisch flach und auch darstellerisch kaum über dem Durchschnitt." (Filmdienst)

    Filmplakat:

    https://www.filmposter-archiv.de/filmplakat.php?id=24725

  • Noch lebende Wallace StarsDatum23.12.2023 11:43
    Foren-Beitrag von Giacco im Thema Noch lebende Wallace Stars

    Ingrid Steeger ist am 22.12.2023 im Alter von 76 Jahren gestorben.

  • Danke für deine Ergänzung, aber hier würde ich Wikipedia mal widersprechen: Der Durchbruch gelang Hans Brenner bereits 1971 mit der Titelrolle in Reinhard Hauffs vieldiskutierten sozialkritischen "Heimat"-Film "Mathias Kneißl", der nach der Erstausstrahlung im Fernsehen auch in die Kinos kam und außerdem bei den Moskauer Filmfestspielen gezeigt wurde. "Das Messer im Rücken" fand schon aufgrund eines fehlenden starken Verleihs beim Publikum nur wenig Beachtung und lief erst 1984 im TV.

  • DAS MESSER IM RÜCKEN
    BRD (1975) - R: Ottokar Runze - DE: 11.7.1975 - FSK 16 - V: Gunther Wessel / Basis
    Pr.: Ottokar Runze - Musik: Hans Martin Majewski - Prädikat: besonders wertvoll
    Darsteller: Hans Brenner, Kar-Heinz Vosgerau, Hellmut Lange, Barbara Valentin, Isolde Barth, Lutz Mackensy, Hans Irle, Gert Haucke, Günter Lamprecht, Matthias Ponnier, Horst Hesslein



    Im Hamburger Rotlichtviertel St.Pauli kommt ein griechischer Gastarbeiter durch den Messerstich eines Zuhälters ums Leben. Dieser stellt das Ganze als Unfall dar und behauptet, er habe sich nur verteidigt und nicht die Absicht gehabt, den Mann zu töten. Es gibt mehrere Zeugen des Vorfalls, doch ihre unterschiedlichen Aussagen ergeben kein eindeutiges Bild. Im anstehenden Schwurgerichtsprozess liegt es in den Händen von Richtern und Schöffen, ein gerechtes Urteil zu finden.

    Gedreht wurde vom 1.März bis zum 24.März 1975. Die Rolle des beschuldigten Zuhälters spielt der Österreicher Hans Brenner. Ansonsten dabei sind Hellmut Lange als Untersuchungsrichter, Barbara Valentin als Prostituierte sowie Gert Haucke und Günter Lamprecht als Schöffen. Zwei von Hans Martin Majewski komponierte musikalische Themen wurden auf einer Single veröffentlicht (Das Messer im Rücken/ Im Kontakthof - Decca 6.11685)
    Die TV-Premiere des Films erfolgte am 20.8.1984 im Programm der ARD.

    "Runzes Inszenierungen belegen sein Interesse rund um die Themen Justiz, Verbrechen und die darin verwickelten Menschen" (Kay Weniger)

  • Die Macht des Stärkeren (1974)Datum18.12.2023 12:35
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    DIE MACHT DES STÄRKEREN - (NO ES NADA, MAMA, SOLO UN JUEGO)
    AT: SPIELBALL DER LUST
    Spanien/Venezuela (1974) - R: José Maria Forqué - DE: 27.6.1975 - FSK 18 - V: Kora
    Darsteller: David Hemmings, Andrea Rau, Alida Valli, Francisco Rabal, Nuria Gimeno, Lucila Herrera



    Juan, Besitzer einer Hazienda in Venezuela, wird wegen eines Kindheitstraumas von Obsessionen heimgesucht und hat ein getörtes Verhältnis zum weiblichen Geschlecht. Immer wieder wird er gewalttätig gegen junge Dienstbotinnen, die er demütigt und sexuell erniedrigt. Seine Mutter verschließt die Augen vor dem, was ihr Sohn treibt und versucht, seine sadistischen Spielchen zu vertuschen. Jüngstes Opfer von Juan ist Lola, die Tochter eines Angestellten. Er beginnt sie auf seine übliche Art zu drangsalieren. Sie lässt zwar alles über sich ergehen, erweist sich aber als willensstark und schafft es am Ende, den Spieß umzudrehen.

    Ungewöhnlich wie der gesamte Film ist auch die internationale Besetzung. Im Mittelpunkt steht die deutsche Schauspielerin Andrea Rau, der damals das Etikett eines Sexsternchens anhaftete, da sie oft in freizügigen Rollen zu sehen war. Sexy und mitunter sogar hüllenlos präsentiert sie sich auch hier. Ein weiteres Markenzeichen war ihre Kurzhaarfrisur. Als Lola zeigt sie sich allerdings überwiegend mit üppiger Haarpracht. Den degenerierten Juan spielt der Brite David Hemmings, der durch "Blow Up" zum Star wurde und u.a. auch in Dario Argentos "Profondo Rosso" zu sehen ist. Juans Mutter wird von der Italienerin Alida Valli dargestellt und der Spanier Francisco Rabal ist Juans Onkel, der als unerwünschter Gast auf der Hazienda weilt und ebenfalls Lola nachstellt.

    "In tropischer Schwüle und Stille des südamerikanischen Urwalds quälen sich Menschen, entflammen Begierden und Hass" (Verleihwerbung)
    "Wahngesichter von monströser Schönheit" (AZ)

    Spanien: 1.268.176 Besucher

  • AUCH MIMOSEN WOLLEN BLÜHEN
    BRD (1975) - R: Helmut Meewes - DE: 6.2.1976 - FSK 6 - V: Constantin
    Pr: Cinema 77 (Hans Pflüger) - Gesamt-Ltg: Franz Antel
    Darsteller: Curd Jürgens, Eric Pohlmnn, Horst Frank, Susi Nicoletti, Barbara Nielsen, Heinz Reincke, Ljuba Welitsch, Harry Hardt, Erich Padalewski, Chiquita Gordon

    https://www.filmposter-archiv.de/filmplakat.php?id=37012

    Die alternden Sowjetspione Popov und Federenko wollen sich im Westen zur Ruhe setzen. Das nötige Kapital dafür soll ihnen ein Mikrofilm mit geheimen Informationen sichern, den sie heimlich an sich bringen wollen. Doch eine Heilsarmee-Soldatin kommt ihnen zuvor und will ihrerseits das Material an den chinesischen Geheimdienst verhökern. Das führt zu abenteuerlichen Verwicklungen, denn sowohl Briten und Amerikaner als auch die Damen Ludmilla und Miss Ly mischen sich ein.

    Hans Pflüger hatte zuvor mit "Hape-Film" und "TV 13" bereits eigene Firmen besessen. Mit der neu gegründeten "Cinema 77" produzierte er zunächst fast überwiegend sogenannte "Abschreibungsfilme", weil damals durch ein staatlich gefördertes Abschreibungsmodell eine äüßerst rentable Herstellung dieser Art von Filmen ermöglicht wurde. Allein im Jahre 1975 stellte Pflüger ein halbes Dutzend davon her.
    Der Constantin-Verleih brachte die Agentenkomödie Anfang 1976 mit einem nicht gerade publikumswirksamen Titel in die Kinos, zog den Film aber wegen katastrophaler Besucherzahlen gleich nach dem ersten Wochenende aus dem Verkehr.

    "Missglückter Versuch einer Agentenfilmparodie" (Filmdienst)

  • Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    DER KILLER DER SÜNDIGEN MÄDCHEN - (LE NOTTI DELLA VIOLENZIA)
    Italien (1965) - R: Roberto Mauri - DE: 7.10.66 - FSK 18 - V: Sonderfilm
    Darsteller: Alberto Lupo, Helene Chanel, Marilu Tolo, Lisa Gastoni, Cristina Gaioni, Nerio Bernadi, Aldo Berti, Dada Gallotti, Tullio Altamuro



    Unterwegs zu einem Kunden muss Call-Girl Carla nachts in einer einsamen Gegend wegen einer Autopanne anhalten. Am nächsten Morgen findet man ihre Leiche. Als es weitere nächtliche Überfälle auf junge Frauen gibt, geht die Polizei von einem Serientäter aus und nimmt die Ermittlungen auf. Weil alle Spuren zunächst ins Leere führen, beschließt Carlas Schwester, sich auf eigene Faust an der Suche nach dem Killer zu beteiligen.

    Ist das erste Drittel des Films, in dem der maskierte Killer seinen nächtlichen Aktivitäten nachgeht, durch die stimmungsvolle Schwarzweiß-Fotografie noch einigermaßen annehmbar, kommt es anschließend, trotz eines eifrig ermittelnden Kommissars, zu einigen Längen. Mauris Inszenierung wirkt merkwürdig unentschlossen und die Handlung verliert durch die Aufdeckung eines Drogenrings das eigentliche Thema etwas aus dem Blickfeld. Zum Ende hin gibt es zwar wieder einen leichten Spannungsanstieg, zugleich wird der Zuschauer mit einer etwas bizarren Erklärung hinsichtlich der Motivation des Täters abgespeist.
    Dass das filmische Ergebnis insgesamt etwas unausgewogen wirkt, könnte allerdings einen besonderen Grund haben. Es gab nämlich Probleme mit der Zensur und der Film wurde in Italien zunächst verboten. Erst nach Kürzungen und mit einigen neu synchronisierten Dialogen gelangte er dann in die Kinos. Hatte die unzensierte französische Kinofassung noch eine Länge von 91 Minuten, so fehlen bei der italienischen wie auch bei der deutschen ca. 10 Minuten.

    "In diesem italienischen Reißer geht es um einen geheimnisvollen Mörder, der sich nachts an eine gewisse Sorte Damen heranmacht. Bis der Unhold entdeckt wird verfolgt die Polizei mehrere falsche Spuren. Die Kamera sorgt zwischen dunklen Parkbüschen und in finsteren Gassen für zünftige Atmosphäre und Spannung. (Film-Echo)

    Eine Note liegt nicht vor, da weniger als 10 Meldungen eingingen.

  • JÄGERSCHLACHT
    BRD (1982) - R: Wigbert Wicker - DE: 19.8.1982 - FSK 6 - V: Centfox
    Prod.: Stella-Film / Werner Rieb - in Zusammenarbeit mit dem ZDF
    Darsteller: Bernd Stephan, Heinrich Schweiger, Günther Ungeheuer, Paul Hoffmann, Michael Fitz, Wolfgang Völz, Ulli Maier, Dieter Augustin, Oliver Grimm, Erika Wackernagel, Georg Lohmeier



    Weil die Kühe mit ihrem Glockengebimmel das Wild einer hochherrschaftlichen Jagdgesellschaft verschrecken, dürfen die Bauern ihr Vieh nicht mehr auf die Alm auftreiben. Gesang, Musik und Tanz werden ihnen ebenfalls untersagt. Die meisten Untertanen beugen sich der Willkür, nur Jungbauer Andreas Hornsteiner widersetzt sich. Daraufhin werden all seine Kühe vom Jagdaufseher und seinen Männern getötet. Hornsteiner rächt sich, indem er Hirsche, Gemsen und sonstiges königliches Wild erlegt. Die Obrigkeit schlägt zurück. Man ermordet seinen Freund, foltert seinen Bruder und zündet seinen Hof an. Seine Mutter wird ins Gefängnis gesteckt, wo sie sich umbringt. Doch Hornsteiner gibt sich nicht geschlagen. Gnadenlos schießt er im Alleingang mit seiner Schrotflinte seine Gegner nieder, am Ende auch den Landgrafen. Daraufhin wird er für vogelfrei erklärt.

    Der bereits 1980 in den Tiroler Bergen gedrehte Film kam erst Mitte 1982 in die Kinos. Den Jäger Andreas Hornsteiner, der aus Verzweiflung das Recht in die eigene Hand nimmt, wird von Bernd Stephan dargestellt. Günther Ungeheuer ist der despotische Landgraf und Heinrich Schweiger dessen ebenso unerbittlicher Jagdaufseher. Regisseur Wigbert Wicker hatte zuvor mit der Gauner-Komödie "Car Napping" - in der ebenfalls Bernd Stephan die Hauptrolle spielte - einen Überraschungserfolg erzielen können. Doch obwohl "20th.Century-Fox" den Verleih übernahm, stieß das alpenländische Hochgebirgs-Drama beim damaligen Kino-Publikum nur auf geringes Interesse. Eine Ausstrahlung im ZDF erfolgte am 28.12.1984

    "Spannend wie ein Western. Ehrlich, hart und realistisch wird hier eine Geschichte erzählt, die vor mehr als 150 Jahren in den bayerischen Bergen geschehen ist." (Centfox)

    "Es ist die faszinierende Geschichte eines Sozialrebellen, eines Mannes, der das Recht der Wenigen bricht, um das Recht der Vielen durchzusetzen." (Cinema)

    Filmplakat:
    https://www.filmportal.de/node/19933/material/741057

  • Fluchtpunkt Akropolis (1967)Datum04.12.2023 12:40
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    FLUCHTPUNKT AKROPOLIS - (BERSAGLIO MOBILE)
    AT: HEADHUNTER - IM TODESKREIS DER AGENTEN (Video)
    Italien (1967) - R: Sergio Corbucci - DE: 31.5.1974 - FSK 16 - V: Italo London
    Darsteller: Ty Hardin, Michael Rennie, Gordon Mitchell, Paola Pitagora, Vittorio Caprioli, Remo de Angelis, Vassili Karis, Graziella Granata, Ferdinando Poggi, Aldo Cecconi, Nino Vingelli



    Schauplatz Athen. Es geht um einen Mikrofilm, der in der Zahnkrone eines Toten versteckt war. Jason hat ihn in einer spektakulären Aktion in seinen Besitz gebracht. Nun sind alle hinter ihm her: der britische Geheimdienst, die griechische Polizei, der Bulgare Demetrius und seine Handlanger sowie die Bande eines brutalen Albaners. Jason sucht Unterschlupf bei seinem alten Freund Pizza, der den Nachtclub "Gold Star" betreibt. Doch jeder seiner Schritte wird überwacht, was ein ständiges Katz- und Mausspiel zur Folge hat. In manchen Situationen verdankt Jason sein Leben einfach nur seiner Geistesgegenwart oder einem Quäntchen Glück. Auch zwei unterschiedliche Frauen kreuzen seinen Weg, doch ein gutes Ende nimmt es für keine von beiden.

    Sergio Corbucci machte sich in den 1960er Jahren vor allem einen Namen als Regisseur von Italo-Western ("Django"). Zur Abwechslung drehte er zwischendurch "Bersaglio mobile", einen harten Action-Thriller mit Eurospy-Anleihen. Seine Inszenierung tritt von Anfang an voll aufs Gaspedal und kann das Tempo bis zum Ende durchhalten. Warum der Film erst 1974 in die deutschen Kinos kam, bleibt ein Rätsel. Der US-Amerikaner Ty Hardin erweist sich optisch und darstellerisch als Ideal-Besetzung für die Rolle des Jason: er ist sympathisch, agil, gerissen, kann ebenso austeilen wie einstecken und zeigt auch schon mal Gefühl. Die weitere Besetzung - darunter zahlreiche bekannte Gesichter des italienischen Genrekinos - macht ihre Sache ebenfalls gut. Vor allem der Brite Michael Rennie kann sich eindrucksvoll in Szene setzen. Er wirkte bereits in den 50ern in großen Hollywood-Produktionen mit und ist hier als Geheimdienstler in einer Schlüsselrolle zu sehen. Leider starb er bereits 1971. Gordon Mitchell zieht allein durch seine Bösewichtvisage die Aufmerksamkeit auf sich und stattet den "Albaner" mit bedrohlicher Kaltblütigkeit aus. Graziella Granata als Stripperin und Paola Pitagora als Werkzeug in der Hand der Gangster bringen ein bißchen Weiblichkeit in das von harten Männern dominierte Spiel, in dem es mitunter recht brutal zugeht. Bei den Schießereien nimmt man z.B. keine Rücksicht auf Kinder. Der Soundtrack stammt von Ivan Vandor, der auch ein paar typisch griechische Klänge beisteuerte. Und Athen hat als Lieferant interessanter Schauplätze einiges zu bieten.

    "Ein Einzelgänger und rivalisierende Agentengruppen jagen nach einem Mikrofilm. Konfuses Agentenabenteuer, nur wenig spannend und streckenweise brutal. (filmdienst)

    Italienisches Filmplakat:

    https://www.benitomovieposter.com/catalo...e-p-162350.html

  • BALI - INCONTRO D´AMORE
    Italien/BRD (1970) - R: Ugo Liberatore/Paolo Heusch - Keine deutsche Kinoauswertung
    Deutscher Produzent: Roxy Film, München (Luggi Waldleitner)
    Darsteller: Umberto Orsini, Laura Antonelli, John Steiner, Johannes Schaaf, Ettore Manni, Petra Pauly, Ilona Staller, Mila Karmila, Carla Mancini



    Der Journalist und Fotograf Carlo arbeitet vor Ort an einem Bildband über die Insel Bali. Dabei hilft ihm der etwas sonderbare Aussteiger Glen, mit dem er sich angefreundet hat. Allerdings ist dieser von der Kultur der Einwohner tief beeindruckt und steht im Bann eines mystischen Totenkults. Als Carlos Frau Daria zu Besuch kommt, ist sie von Glen fasziniert. Da sie und Carlo eine offene Ehe führen, entwickelt sich eine Dreiecksbeziehung.

    Der Film lief in Italien nur mit mäßigem Erfolg. In Deutschland wurde er erst gar nicht gezeigt. Doch nachdem Laura Antonelli durch Sex-Komödien wie "Malizia" und "Das nackte Cello" zum Erotik-Star des italienischen Kinos aufgestiegen war, erwarb der findige Produzent Alfredo Bini die Rechte an dem Film und engagierte den Regisseur Paolo Heusch, der zusätzliche Szenen mit Umberto Orsini, Ettore Manni und dem Pornosternchen Ilona Staller drehte, die als Rahmenhandlung für das gekürzte Material von 1970 dienten. Es soll sich um ca. 30 Minuten handeln und die Story wurde u.a. um einen blutigen Mord ergänzt. Binis Konzept ging auf, denn der "neue" Film lockte 1975 viele Zuschauer in die Kinos.

    Italienisches Filmplakat:

    https://www.imdb.com/title/tt0123909/med...r/rm3921895424/

  • Plötzlich im letzten Sommer (1959)Datum27.11.2023 13:05
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    PLÖTZLICH IM LETZTEN SOMMER - (SUDDENLY LAST SUMMER)
    GB/US (1959) - R: Joseph L.Mankievicz - DE: 10.3.1960 - FSK 18 - V: Columbia
    Darsteller: Elizabeth Taylor, Montgomery Clift, Katherine Hepburn, Gary Raymond, Mercedes McCambridge, Albert Dekker, Julian Ugarte



    New Orleans 1937. Der engagierte junge Arzt Dr.Cucrowicz erhält eine Einladung von der wohlhabenden Witwe Violet Venable. Sie erzählt ihm, dass ihr einziger Sohn Sebastian, der mit ihrer Nichte Catherine die letzten Sommerferien gemeinsam in Spanien verbrachte, dort ums Leben gekommen sei. Catherine leidet seitdem an "Dementia Praecox" und befindet sich in einem psychiatrischen Sanatorium, wo sie aber wegen ihres auffälligen Verhaltens nicht länger bleiben kann. Aus diesem Grund bittet Mrs.Venable den ehrgeizigen Mediziner, an Catherine eine Lobotomie vorzunehmen, damit sie endlich wieder Ruhe findet. Da sie dem Krankenhaus, an dem er arbeitet, eine großzügige finanzielle Spende zusichert, erklärt sich Cucrowicz bereit, weist allerdings auf die Risiken eines solchen Eingriffs hin. Als er Catherine besucht, um sich ein persönliches Bild von ihr zu machen, stellt er fest, dass sie zwar traumatisiert ist und sich gegen ihre Erinnerungen sträubt, aber nicht unter Schizophrenie leidet.Ihm wird klar, dass Mrs.Venable mit allen Mitteln verhindern will, dass die Öffentlichkeit etwas über die Umstände erfährt, die zu Sebastians gewaltsamen Tod führten.

    Der Film, der auf einem Bühnenstück von Tennessee Williams basiert, überzeugt vor allem durch die hochkarätigen Schauspieler, denen es gelingt, die dialoglastige Handlung bis zum Ende spannungsreich zu gestalten. Gedreht wurde in den britischen Shepperton-Studios, die Außenaufnahmen fanden an der spanischen Costa Brava statt. Liz Taylor galt damals schon als Kassenmagnet in Hollywood und sie bestand darauf, dass Montgomery Clift die Rolle des Mediziners erhielt. Infolge eines schweren Autonunfalls war er tablettensüchtig und hatte außerdem Alkoholprobleme. Man musste während des Drehs immer wieder Rücksicht auf seinen Zustand nehmen, was vor allem dem Regisseur schwer fiel. Julian Ugarte, ein junger spanischer Darsteller, spielt in der langen Sequenz, in der sich Catherine an die Geschehnisse im letzten Sommer erinnert, den Sebastian. Sein Gesicht ist dabei jedoch nie zu sehen. Wegen der damaligen Tabu-Themen, die der Film - wenn auch nur andeutungsweise - aufgreift, galt er seinerzeit als starker Tobak. Er könne beim Publikum eine verstörende Wirkung auslösen, hieß es. Obwohl "Suddenly Last Summer" weltweit erfolgreich war, distanzierte sich Tennessee Williams von der Filmfassung.

    "Katherine Hepburn steigert sich in die Rolle einer Frau hinein, der gegenüber man den ganzen Film hindurch zwischen Mitleid und Verachtung schwankt. Ihr virtuoses Spiel macht den Fall, dass sich eine Mutter in blinder und schon unnatürlicher Liebe an den Rand des Verbrechens begibt, zu einer fesselnden psychologischen Studie. Elizabeth Taylor verinnerlicht die Angst eines Menschen, der wie in einem Alptraum eine Gefahr auf sich zukommen sieht und ihr nicht aus eigenr geistiger Kraft entgegenzutreten vermag. Montgomery Clift trägt als junger Arzt, den Gefühl und Gewissen den richtigen Weg gehen lassen, ebenfalls dazu bei, dass man den Film bis zum Schluss mit Anteilnahme verfolgt." (Film-Echo)

    Film-Echo-Note: 2,7 (60 Meldungen) / Erstnote: 1,8
    Frankreich: 850.903 Besucher
    Italien: Rang 17 der erfolgreichsten Filme (Saison 1959/60)

  • Schön, mal wieder von Dir zu hören. Es stimmt, Peter Carsten ist als Produzent auch schon mal ein Wagnis eingegangen. Dass Filme, wie der von Dir erwähnte "Little Mother" trotz bekannter deutscher Darsteller nie bei uns in die Kinos kamen, ist eigentlich nicht so ganz nachvollziehbar, zumal Radley Metzgers "Therese & Isabelle" (1968) auch hierzulande durchaus erfolgreich war. Andererseits legte das deutsche Publikum bei erotischen Filmen sicher weniger Wert auf Dekors und Ausstattung und wollte stattdessen lieber nackte Tatsachen sehen.

  • MÄDCHEN ZWISCHEN SEX UND SÜNDE - (THE ALLEY CATS)
    USA (1966) - R: Radley Metzger - DE: 19.1.1968 - FSK 18 - V: Constantin
    Darsteller: Anne Arthur, Charlie Hickman, Karin Field, Sabrina Koch, Harald Baerow, Uta Levka, Alexander Allerson, Sergio Cosmai, Michael Münzer



    Architekt Logan hat ein Verhältnis mit der leichtlebigen Agnes, erwartet aber von seiner Verlobten Leslie, dass sie ihm treu ist. Leslie, die sich von Logan oft unvertanden und vernachlässigt fühlt, beginnt eine Affäre mit dem jungen Maler Christian, für den sie aber nur ein Zeitvertreib ist. Mehr aus Frust und Verwirrung lässt sie sich von der lesbischen Irena trösten. Als Logan durch Agnes davon erfährt, rastet er aus.

    Unter den Erotikfilmen der 1960er Jahre nehmen die Werke von Radley Metzger eine Sonderstellung ein. Der Amerikaner legte stets Wert auf Style und Eleganz und erwarb sich dadurch später den Ruf als "Aristokrat der Erotik".
    "The Alley Cats" gehört zu seinen frühen Filmen und wurde mit überwiegend deutschen Darstellern samt Kameramann Hans Jura in München gedreht. Die einschlägigen Szenen verbreiten meist eine überaus sinnliche Atmosphäre, obwohl kaum nackte Tatsachen geboten werden und sexuelle Praktiken stets abseits der Kamera stattfinden. Die Handlung ist im Grunde nebensächlich. Gezeigt werden schöne Menschen in schickem Ambiente, Jet-Set-Partys, Diskotheken-Flair und diverse Bettgeschichten mit wechselnden Partnern. Die deutsche Kinofassung wurde leicht entschärft, was bei manchen Besuchern, die sich mehr versprochen hatten, für Frust gesorgt haben mag. Der männliche Hauptdarsteller Charlie Hickman kam 1958 als GI nach Deutschland. Er begann als Discjockey beim AFN, moderierte in den 60er Jahren diverse Radio- und Fernsehsendungen, wirkte in mehreren Filmen mit und war auch als Sänger erfolgreich. Regisseur Radley Metzger, der sich in den USA bereits mit dem Vorgänger "The Dirty Girls" einen Namen gemacht hatte, konnte dort erneute einen kleinen Erfolg verbuchen. Den Durchbruch brachte ihm anschließend "Carmen Baby".

    "Regisseur und Darsteller(innen) vertrödeln keinesfalls - wie sonst in diesen Filmen üblich - die Zeit mit Herzeleid, das gesamte Team zeigt immense Aktivität. Hüllen allerdings fallen nur wenige. Die hübsche Hauptdarstellerin Anne Arthur agiert mit Grazie. Sie macht ein sexgequältes Drehbuchnymphchen mitunter sogar zur Person, die zu fesseln vermag. Eine sachliche Kamera gibt dieser perfekten Kolportage, angesiedelt in einem pittoresken München, einen angemessenen Hauch des Modischen." (Film-Echo)

    Film-Echo-Note: keine 10 Meldungen.

    Filmplakat:

    https://www.kinoart.net/filmplakate-und-...84_cm_3931.html

  • Der rote Schatten (1960)Datum20.11.2023 13:25
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    DER ROTE SCHATTEN - (CIRCUS OF HORRORS)
    AT: DER NARBENTEUFEL (Ö)
    GB (1960) - R: Sidney Hayers - DE: 11.8.1960 - FSK 18 - V: Rank
    Darsteller: Anton Diffring, Erika Remberg, Yvonne Monlaur, Donald Pleasence, Kenneth Griffith, Jane Hylton, Conrad Phillips, Yvonne Romain, Vanda Hudson, Walter Gotell



    Der plastische Chirurg Dr. Rossiter muss nach einer mißlungenen Gesichtsoperation England Hals über Kopf verlassen. In Frankreich übernimmt er unter dem Namen Dr.Schueler einen kleinen Wanderzirkus. Nebenbei hält er Ausschau nach Frauen mit krimineller Vergangenheit, deren Gesichter einen Makel aufweisen. Durch einen kosmetischen Eingriff gibt er ihnen ein neues Aussehen und lässt sie in seinem Zirkus als Artistinnen auftreten. Der Zirkus vergrößert sich schnell und wird im Lauf der Zeit europaweit berühmt. Doch dann kommt es auffallend oft zu tödlichen Unfällen, die sich meist während der Vorstellungen vor den Augen des Publikums ereignen. Was steckt dahinter? Yard-Inspektor Desmond beginnt zu ermitteln.

    Sieht man über die abstruse Ausgangsidee und kleinere Ungereimtheiten hinweg, handelt es sich um einen unterhaltsamen und gut inszenierten Horror-Krimi, der auch in optischer Hinsicht überzeugen kann. Die gelungenen Zirkus-Szenen wurden mit Unterstützung des traditionsreichen britischen "Billy Smart´s Circus" gedreht. Bemerkenswert ist, dass die beiden Hauptrollen mit deutschen Darstellern besetzt wurden. Anton Diffring - in Koblenz geboren, aber bereits seit 1951 in London ansässig - spielt den skupellosen Mediziner bravourös. Auch Erika Remberg als ehemalige Straßenhure, die den Aufstieg zu einer gefeierten Hochseilartistin geschafft hat, glänzt mit einer exzellenten Leistung. Zum Cast gehören weiterhin Yvonne Monlaur, hier zur Abwechslung mal erblondet sowie der spätere Bond-Bösewicht Donald Pleasence. Der Song "Look for a Star", der mehrfach zu hören ist, erreichte sowohl in Großbritannien als auch in den USA eine Chartnotierung. Die deutsche Fassung hieß "Trau deinem Stern", gesungen von Wyn Hoop.

    "Packend inszenierter Zirkus-Krimi, wobei die zirzensischen Attribute nicht so sehr im Vordergrund stehen. Die einfallsreiche Regie führt nicht nur die Darsteller - unter denen Erika Remberg in einer ausgezeichneten Rolle auffällt - gut, sondern hat auch die zahlreichen Spannungsmomente genutzt. Der Film ist keinen Augenblick langweilig." (Film-Echo)

    Film-Echo-Note: 3,7 (11 Meldungen)
    Frankreich: 323.623 Besucher (Paris: 107.502)

    Filmplakat:
    https://www.filmposter-archiv.de/filmplakat.php?id=11525

  • WILDWECHSEL
    BRD (1973) - R: Rainer Werner Fassbinder - DE: 9.1.73 TV / 8.3.73 Kino - FSK 18 - V: Atlas
    Prädikat: Besonders wertvoll
    Darsteller: Eva Mattes, Harry Baer, Jörg von Liebenfels, Ruth Drexel, Hanna Schygulla, Klaus Löwitsch, Kurt Raab, Marquard Bohm, Karl Scheydt, Irm Herrmann, El Hedi Ben Salem



    Der 19jährige Hilfsarbeiter Franz wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er mit Hanni, einer frühreifen Vierzehnjährigen, sexuellen Verkehr hatte. Als er wegen guter Führung vorzeitig entlassen wird, trifft er sich heimlich auch weiterhin mit Hanni, die bald darauf schwanger wird. Hannis tyrannischer Vater droht damit, Franz anzuzeigen. Daraufhin besorgt sich Hanni eine Waffe und drängt Franz, ihren Vater zu töten.

    Es handelt sich um die Adaption eines Theaterstücks von Franz Xaver Kroetz, das dieser nach einem wahren Fall verfasste. Fassbinders Inszenierung war eine Auftragsproduktion des SFB. Damals gab das Fernsehen jungen Regisseuren die Möglichkeit, sich auszuprobieren und zu experimentieren. Die Dreharbeiten fanden innerhalb von 14 Tagen im März 1972 im niederbayrischen Straubing und Umgebung statt. Die Erstausstrahlung erfolgte am 9.1.73 im Abendprogramm der ARD und sorgte - nicht zuletzt wegen der zahlreichen Nacktszenen - für einen Skandal. Autor Kroetz störte sich zwar nicht an der Nacktheit, empfand den Film aber als obszön und denunzierend, weshalb es zwischen ihm und Fassbinder zu einem Zerwürfnis kam. Kroetz versuchte, die geplante Aufführung in den Kinos zu verhindern. Doch nachdem einige Schnittauflagen der FSK erfüllt worden waren (u.a. fiel jene Szene, in der Harry Baer sein bestes Stück in die Kamera hält, der Schere zum Opfer) wurde "Wildwechsel" ab 18 Jahren freigegeben und erhielt das Prädikat "Besonders wertvoll". Der Film lief zunächst nur in wenigen Kinos, entwickelte sich mit der Zeit aber zu einem Dauerbrenner. Nach und nach stiegen auch die Besucherzahlen. Das führte dazu, dass der Atlas-Verleih im Oktober 1975 sogar eine Titelbildwerbung im Film-Echo in Auftrag gab.
    Dass "Wildwechsel" heute trotzdem zu den eher unbekannten Fassbinder-Filmen zählt, liegt daran, dass Rechte-Inhaber Kroetz nach wie vor einer Neuveröffentlichung nicht zustimmt.

    "In Form und Inhalt eine provokative Attacke gegen kleinbürgerlichen Mief und dumpfen Moralismus. Fassbinder zeigt ein klaustrophobisch verengtes Milieu, das Fühlen und Handeln der Protagonisten bestimmt und ihre hilflosen Befreiungsversuche determiniert." (Filmdienst)

    Filmplakat:

    https://www.kinoart.net/filmplakate-und-...4_cm_28770.html

  • Hannelore Auer gestorbenDatum15.11.2023 14:01
    Thema von Giacco im Forum Off-Topic



    Die im österreichischen Linz geborene Hannelore Auer ist im Alter von 81 Jahren gestorben. In den 1960er Jahren war sie als Schlagersängerin und Schauspielerin erfolgreich. Neben zahlreichen Auftritten in Musikfilmen, sah man sie u.a. auch in "Hotel der toten Gäste", "Kommissar X - Drei blaue Panther" oder "Die Wirtin von der Lahn". Zuletzt war sie vor allem als Ehefrau von Heino bekannt, den sie 1979 heiratete.

  • Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    DAS GEISTERSCHIFF DER SCHWIMMENDEN LEICHEN - (EL BUQUE MALDITO)
    Spanien (1973) - R: Amando de Ossori - DE: 28.6.1974 - FSK 16 - V: Jugend
    Darsteller: Jack Taylor, Maria Perschy, Barbara Rey, Manuel de Blas, Carlos Lemos, Blanca Estrada, Margarita Merino



    Bootsbauer Howard Tucker hat die Bikini-Models Katja und Lorena für eine Werbe-Aktion engagiert. Die Mädchen werden in einem seiner Boote mitten auf dem Meer ausgesetzt, damit sie von einem der dort vorbeifahrenden Linienschiffe aufgelesen werden. Doch abends meldet Katja per Funk, dass sie in eine dunkle Nebelwand geraten sind und von einem "Geisterschiff" ohne Besatzung gerammt wurden. Der Bootsbauer, sein Assistent, die Fotografin Lilian und eine Freundin von Katja machen sich mit Tuckers Privatyacht auf die Suche. Mit dabei ist auch Professor Gruber, ein Meeresforscher, den Tucker um Rat gefragt hatte. Tatsächlich stoßen sie auf das unheimliche Geisterschiff, doch das Boot, in dem sich die beiden Mädchen befanden, ist leer.

    Amando de Ossori drehte Anfang der 1970erJahre gleich mehrere Filme über untote Ritter des Templer-Ordens, in denen diese als "reitende Leichen" ihr Unwesen treiben. Diesmal spielt die Handlung auf einem Schiff, wo sie nachts, wenn der Mond wechselt, erwachen und aus ihren sargähnlichen Kisten steigen, um sich auf die Suche nach frischem Blut zu begeben. Die mit gregorianisch anmutenden Chorgesängen effektvoll unterlegten Gruselmomente mit den mumifizierten Gestalten sind durchaus atmosphärisch inszeniert, allerdings nutzt sich die Wirkung in der fast immer gleichen Wiederholung ein wenig ab. Alles, was drumherum passiert, ist entweder langweilig oder lächerlich. Hinzu kommt, dass auch die Darsteller teilweise wenig überzeugend agieren und die deutsche Synchronisation ihre Schwächen hat. Die damalige FSK-Freigabe ab 16 verrät schon, dass hier splattermäßig kaum etwas zu erwarten ist.

    Spanien: 330.040 Besucher

    Deutsches Filmplakat:

    https://www.filmposter-archiv.de/filmplakat.php?id=7085

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