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Dieses Thema hat 184 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Giacco Offline



Beiträge: 2.493

02.06.2014 19:58
Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Zwei Skandalfilme aus Schweden sorgten 1964 für Schlagzeilen. Im Januar startete zunächst "Das Schweigen" von Ingmar Bergmann. Hans Eckelkamp vom atlas-Verleih hatte es durchgesetzt, dass der Film, der mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet wurde, ungekürzt in die deutschen Kinos kam, wo er für Besucherrekorde sorgte.
Anders verhielt es sich bei Vilgot Sjöman´s "491", der schon im Vorfeld soviel Staub aufwirbelte, dass sich der Schorcht-Verleih zu einer "Bearbeitung" des Films entschloss. So wurde "491" Ende August mit 75 Kopien gestartet, aber in einer Bild- und Tonfassung, die vom ursprünglichen Werk des Regisseurs stark abwich. Der Verleih begründete das mit dem Druck, den kirchliche Protestmaßnahmen, aber auch Aktionen von sonstigen Moralisten ausgeübt hätten.



Doch die Volksseele war weiterhin am Kochen. Vor allem in Bayern. Der Stadtrat von Rosenheim ordnete ein Aufführungsverbot an, in Regensburg und Nürnberg gab es Protestaktionen, in Bayreuth Bürgerversammlungen. Das bayerische Kultusministerium schaltete sich ein, die FSK geriet in die Kritik und alles gipfelte in der Forderung nach einer Staatszensur.
Letztendlich war es aber nur die Vorstufe zur späteren "Aktion Saubere Leinwand", von der hier zu gegebener Zeit noch zu lesen sein wird.

StefanK Offline



Beiträge: 936

02.06.2014 23:07
#2 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Der Film "491" ist übrigens auch in Deutschland mittlerweile als DVD verfügbar.
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung...5120&vid=356894

Giacco Offline



Beiträge: 2.493

03.06.2014 19:52
#3 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Gleich vier neue Wallace-Filme fanden 1964 den Weg in die deutschen Lichtspieltheater. Den Anfang machte im Februar "Zimmer 13". Es war die erste Wallace-Produktion, die eine FSK-Freigabe ab 18 erhielt. Das führte zu deutlichen Einbußen an den Kinokassen.
Es folgte "Die Gruft mit dem Rätselschloss", die am 30. April startete, aber die Erwartungen des Publikums offenbar nicht so ganz erfüllte. Die "Film-Echo"-Noten waren von Beginn an unterdurchschnittlich und pendelten sich auf "3,4" ein, einen Wert zwischen gut und zufrieden.
Doch "Der Hexer", der im August auf das Publikum losgelassen wurde, riss das Steuer wieder herum und lockte die Zuschauer scharenweise in die Kinos. Den Abschluss machte dann "Das Verrätertor", das pünktlich zum Weihnachtsfest zum Einsatz kam. Doch der Film konnte bei weitem nicht an die hervorragenden Einspielergebnisse des Vorgängers herankommen. Insgesamt also ein eher durchwachsenes Wallace-Jahr.

Im Hinblick auf die Erfolge der Karl-May- und Wallace-Filme titelte das Fachblatt "Film-Echo" zum Jahresausklang: "Bei Rialto glückte alles." Allerdings stellte man auch fest: "Was Edgar Wallace anbelangt, so tendieren einige Filme bereits zum Mittelgeschäft".

Giacco Offline



Beiträge: 2.493

15.06.2014 16:55
#4 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Im Juni 1964 begannen in Berlin die 14. Internationalen Filmfestspiele. Als deutscher Beitrag lief im Wettbewerb "Die Zeit der Schuldlosen" von Thomas Fantl.



Neun unbescholtene Männer werden in einem totalitären Regime mit einem festgenommenen Attentäter (Erik Schumann) in eine Zelle gesperrt und sollen ihn dazu bringen, seine Komplizen zu verraten. Man versucht es mit gutem Zureden, mit Drohungen und körperlicher Gewalt, doch er bleibt standhaft. Am Ende ist er tot und die 9 Männer sind wieder frei. Doch Jahre später, nach dem Sturz der Diktatur, sollen sie zur Verantwortung gezogen werden. Jeder versucht sich irgendwie herauszureden ...



Das Internationale Filmlexikon schreibt u.a.:
"Die zeitkritische Parabel von Siegfried Lenz (zuvor als Hörspiel und Bühnenfassung erfolgreich) sollte als "anspruchsvolle" Filmkunst zur Ehrenrettung des deutschen Kinos beitragen. Leider kann sich die Inszenierung nicht zwischen Stilisierung und Realismus entscheiden."
In dieselbe Kerbe schlug damals auch "Die Zeit", die der Meinung war, der Film leide an den Unzulänglichkeiten der Realisation.

Thomas Fantl, der gemeinsam mit Siegfried Lenz das Drehbuch schrieb, hatte bis dahin nur Regie-Assistenz gemacht. Mit "Die Zeit der Schuldlosen" gab er sein Debüt als Regisseur, arbeitete anschließend aber überwiegend für das Fernsehen und nicht mehr für´s Kino. Der Film, der nur ca. 400.000 DM kostete, wurde von dem Schauspieler Peter Carsten produziert und erhielt das Prädikat "Besonders wertvoll". Beim Kinopublikum fand er nur wenig Beachtung und war selbst in den Filmkunsttheatern kaum gefragt.
Im Mai 1991 wurde der Film von "Tele 5" ausgestrahlt.
Als weiterer deutscher Beitrag war 1964 Wolfgang Staudtes "Herrenpartie" dabei, den der damalige Festivalchef Bauer ohne Votum des Auswahlgremiums in den Wettbewerb gehievt hatte.

Giacco Offline



Beiträge: 2.493

18.06.2014 14:47
#5 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Die erfolgreichsten deutschen Filme 1964
Ermittelt aus den Statistiken der Zeitschrift "Film-Echo" (Benotung und Anzahl der Meldungen).
Weiteren Nennungen: Produktionsfirma, Regisseur und Verleih. GL = Goldene Leinwand

1. Winnetou II - 1,6 (76) GL - Rialto - Harald Reinl - Constantin
2. Old Shatterhand - 1,7 (72) GL - CCC -Hugo Fregonese - Constantin
3. Unter Geiern - 1,8 (74) GL - Rialto - Alfred Vohrer - Constantin
4. Der Schut - 1,9 (70) GL - CCC - Robert Siodmark - Gloria
5. Die große Kür - 1,9 (69) GL - Team/Wiener Stadthalle - Franz Antel - Nora
6. Polizeirevier Davidswache - 2,2 (90) GL - Eckelkamp - Jürgen Roland - Atlas
7. Der Hexer - 2,4 (80) - Rialto - Alfred Vohrer - Constantin
8. Angelique - 2,4 (69) GL - Gloria - Bernard Borderie - Gloria
9. Zimmer 13 - 2,9 (65) - Rialto - Harald Reinl - Constantin
10. Lausbubengeschichten - 2,9 (58) - Franz Seitz - Helmut Käutner - Columbia-Bavaria
11. Ein Sarg aus Hongkong - 2,9 (47) - Urania/Rapid - Manfred R. Köhler - Constantin
12a. Freddy und das Lied der Prärie - 3,0 (68) - CCC - Sobey Martin - Constantin
12b. Holiday in St. Tropez - 3,0 (56) MusicHouse(Busse) - Ernst Hofbauer - Constantin

"Angelique", eine französisch-deutsch-italienische Co-Produktion, startete erst zu Weihnachten 1964 und lief auch noch 1965 mit großem Erfolg.

Weitere 1964er Notierungen von Wallace- und anderen Kriminalfilmen:

Das Geheimnis der chinesischen Nelke 3,2 (39)
Die Gruft mit dem Rätselschloss 3,4 (57)
Das Wirtshaus von Dartmoor 3,4 (36)
Das Ungeheuer von London City 3,5 (44)
Der Nebelmörder 3,5 (38)
Das Verrätertor 3,5 (24)

Giacco Offline



Beiträge: 2.493

24.06.2014 14:32
#6 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Kassengift - Deutsche Kino-Flops 1964

Auch der zweite deutsche Berlinale-Beitrag erwies sich - geschäftlich gesehen - als Mißerfolg:

Herrenpartie - Regie: Wolfgang Staudte - Darsteller: Hans Nielsen, Götz George, Rudolf Platte, Gelach Fiedler, Milena Dravic



Die Mitglieder eines Männergesangvereins brechen mit einem Omnibus zu einer Urlaubsreise nach Jugoslawien auf. Dort geraten sie in ein abgelegenes Dorf, das von Frauen bewohnt wird, deren Männer im Krieg von deutschen Soldaten erschossen wurden.



Weit abgeschlagen in der Erfolgsrangliste landete auch der folgende Film:

Ein Mann im schönsten Alter (Note: 6,2) - Regie: Franz Peter Wirth - Darsteller: Karl Michael Vogler, Marisa Mell, Francoise Prevost, Hellmut Lange, Hans Caninenberg, Pascale Audret



Richard Mertens ist der erfolgreiche Chefredakteur einer Illustrierten. Er und seine attraktive Ehefrau leben aber nur noch nebeneinander her. Deshalb legt er sich eine junge Geliebte zu, doch auch diese Beziehung scheitert.

Sowohl "Herrenpartie" als auch "Ein Mann im schönsten Alter" erschienen im Verleih von "Schorcht-Film". Die Firma geriet in finanzielle Schwierigkeiten, denn das 1964er Verleih-Programm enthielt noch weitere schwächelnde Leinwand-Kandidaten:

Begegnung in Salzburg (Note: 4,6) Regie: Max Friedmann - Darsteller: Curd Jürgens, Nadia Gray, Walter Giller
Der Chef wünscht keine Zeugen (Note: 4,7) Regie: Albin/Berneis - Darsteller: Maria Perschy, Uwe Friedrichsen, Gustavo Rojo
Tonio Kröger (Note: 5,4) Regie: Rolf Thiele - Darsteller: Jean-Claude Brialy, Nadia Tiller, Rudolf Forster

Das alles führte dazu, dass Schorcht Anfang 1965 Konkurs anmelden musste.

Ein weiterer Film, der 1964 beim Publikum durchfiel, war eine deutsch-österreichische Produktion: im Verleih der "Gloria":

Heirate mich, Cherie (Note: 5,4) - Regie: Axel von Ambesser - Darsteller: Paul Hubschmid, Leticia Roman, Walter Giller, Ann Smyrner, Peter Weck
Ein "frivoles Lustspiel", das nur wenige Zuschauer in die Kinos lockte.

Peter Offline




Beiträge: 2.886

24.06.2014 14:46
#7 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Schade. Trotz einiger kleiner Schwächen: Herrenpartie ist immer noch ein Klassefilm, 1964 gab es in Deutschland keinen besseren. Leider hat sich zu oft bestätigt, dass Massengeschmack und Qualität nicht unbedingt zusammenpassen. Wobei es in diesem Fall allerdings eher an schmerzlicher Intensität lag, mit welcher unbequeme Wahrheiten bezüglich jüngerer deutscher Vergangenheit - und Gegenwart in der Adenauer-Republik - aufgezeigt wurden.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

24.06.2014 20:40
#8 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Hört sich interessant an, gerade auch der Besetzung wegen. Ist aber wohl nicht auf DVD erschienen. Gibt's bei Amazon jedenfalls nur als Download (!) für 13,99 Euro.

Peter Offline




Beiträge: 2.886

24.06.2014 22:26
#9 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #8
Hört sich interessant an, gerade auch der Besetzung wegen. Ist aber wohl nicht auf DVD erschienen. Gibt's bei Amazon jedenfalls nur als Download (!) für 13,99 Euro.

Leider ist meine alte Videokopie inzwischen zum Teufel gegangen. Ich möchte den Film aber auf jeden Fall wieder archivieren. Hat schon jemand Erfahrungen mit diesen obskuren Amazon-Angeboten? Kann man dort nur streamen oder wirklich downloaden?

Peter Offline




Beiträge: 2.886

25.06.2014 10:41
#10 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Gut, ich will die Frage mal selbst beantworten. War neugierig auf diese Angebotsoption, die es momentan für die Herrenpartie ausschließlich - und möglicherweise auch für andere Filme gibt, die in den 60er-Jahren mal Kassengift waren oder uns aus anderen Gründen nicht in den Genuß einer DVD-Auswertung bringen.
Also, das Amazon Instant Video:
Der Stream funktioniert gut auf zwei Rechnern nach Wahl und läßt sich beliebig wiederholen - oder auch optional unterbrechen und punktgenau wiederaufnehmen. Alles recht komfortabel, für einen Film-Archivar aber unbefriedigend.
Ein Download ist nur vorgesehen für Kindle Fire xyz und I-Pad, -Pid, -Pod, -Pud, -Phone, also alles Gerümpel, äh Geräte, die, sagen wir mal, von vernünftigen Menschen nicht zwangsläufig angeschafft werden. Schade, doof und fast ein bißchen hinterhältig, dass dies erst nach dem Kauf kommuniziert wird (vorher ist glasklar von unbeschränktem Stream und allgemeinem Download die Rede, was für diesen Preis auch angemessen wäre - und mit MP3-Musik-Dateien von Amazon ja auch funktioniert). Aber jetzt wisst ihr es ja...
Fazit: Hoffen wir weiterhin lieber auf zahlreiche DVD-Veröffentlichungen der für uns wichtigen Filme...

Giacco Offline



Beiträge: 2.493

20.07.2014 14:37
#11 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Der deutsche Filmpreis 1964

Das Filmband in Gold als bester Film des Jahres erhielt "Kennwort: Reiher"
Ebenfalls ausgezeichnet wurden der Kamera-Mann und der Architekt sowie Fritz Wepper"als bester Nachwuchs-Darsteller.

Kennwort: Reiher (1964)- Regie: Rudolf Jugert - Produzent: Franz Seitz - Drehbuch: H.Reinecker - Erstaufführung: 27.3.1964 - Verleih: Nora - Prädikat: wertvoll
Darsteller: Peter van Eyck, Marie Versini, Walter Rilla, Fritz Wepper, Charlie Hickman, Hubert Suschka, Werner Lieven, Dany Mann



Kriegswinter 1944. Eine französische Widerstandsgruppe schleust alliierte Soldaten, darunter einen britischen Oberst (Peter van Eyck) quer durch die von der Wehrmacht besetzten Länder zur spanischen Grenze. Kurz vor dem Ziel gerät der Oberst in den Verdacht, ein Nazi-Spion zu sein.
Rudolf Jugerts letzter Kinofilm stieß trotz guter Kritiken beim Kinopublikum nur auf mäßiges Interesse.

Weitere Filmpreise gingen an:

Elisabeth Flickenschildt für ihre schauspielerische Leistung in "Das große Liebesspiel" (Alfred Weidenmann)
Sigfrit Steiner für die beste Nebenrolle ("Ein Mann im schönsten Alter " Franz-Peter Wirth)
Will Tremper als Drehbuchautor ("Verspätung in Marienborn" Rolf Hädrich)

Giacco Offline



Beiträge: 2.493

22.07.2014 15:39
#12 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Nach "Brillanten des Todes" und "Die Rache des Mörders" brachte der Rank-Verleih auch 1964 vier ältere Wallace-Produktionen der Merton-Park-Reihe, jeweils im Zweier-Pack, in die deutschen Kinos. Wieder warb man mit dem Slogan: "Aus der Serie der neuen Wallace-Thriller".

Am 10. Januar startete "Der Dolch im Rücken" bestehend aus:
Death Trap - Der Tod kam schneller als das Geld & Flat Two - Der Mörder fängt sich selbst.
Mit Albert Lieven war zumindest ein namhafter und dem Publikum bekannter Schauspieler dabei.

"Von Edgar Wallace´s Pointengnaden - im Vorspann mit etlichen technischen Spielereien verheißungsvoll beschworen - ist diesen Serienprodukten nicht viel anzumerken. (Lexikon des internationalen Films)

Am 14. August folgte Küsse für den Mörder", bestehend aus:
Ricochet - Bumerang des Todes & Incident at Midnight - Zwischenfall um Mitternacht



Unter den Darstellern befand sich diesmal Anton Diffring (Foto, Mitte), ein deutscher Schauspieler, der in Großbritannien lebte und zu diesem Zeitpunkt bei uns noch weitgehend unbekannt war.

Der kommerzielle Erfolg der 4 "Kino-Filme" hielt sich in Grenzen. Offenbar merkte das Publikum ziemlich schnell, dass es sich hier um Mogelpackungen handelte.

Film-Echo-Noten:
Brillanten des Todes (4,1)
Die Rache des Mörders (4,3)
Der Dolch im Rücken (4,9)
Küsse für den Mörder (Keine Notierung in der Erfolgsrangliste)

Giacco Offline



Beiträge: 2.493

20.10.2014 15:17
#13 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Das Constantin-Filmangebot 1964 (Folge I)

Obwohl immer mehr Kinos schließen und die Besucherzahlen rückläufig sind, werden 1964 in Deutschland mehr als 420 neue Filme aufgeführt. Dazu kommen noch etliche Reprisen. Constantin-Film, der größte und erfolgreichste Verleih, schickt in diesem Jahr 48 Produktionen an den Start. Die kassenstarken Spitzenfilme sind bereits unter dem Thema "Die erfolgreichsten Filme 1964" aufgeführt. Noch nicht genannt wurden 2 internationale Produktionen, die ebenfalls den Sprung in die Spitzengruppe schafften:

Die Verdammten der blauen Berge (GB) Note:2,8 (55 Meldungen)
Eine Towers-Produktion mit Lex Barker in der Hauptrolle. "Mörderische Verbrecherjagd im heißen Südafrika" (Filmplakat)

Mondo di notte - Welt ohne Scham (It) Note:2,9 (36 Meldungen)
Die "Mondo"-Welle - damals hochaktuell - schockiert mit Nuditäten und Grausamkeiten.

Erfolgreich liefen 1964 auch folgende Constantin-Filme, die immerhin ein Millionen-Publikum in die Kinos lockten:
(Die Reihenfolge basiert auf den Film-Echo-Noten)

Eddie, wenn das Deine Mutti wüsste (F/I)
Eddie Constantine prügelt sich in diesem handfesten Gangster-Krimi mit harten Ganoven und flirtet zwischendurch mit schönen Damen.

Nick Carter schlägt alles zusammen
...und noch einmal Eddie Constantine. Hier in einer neuen Paraderolle als Privatdetektiv Nick Carter.

Der letzte Ritt nach Santa Cruz (D/Ö)
Rolf Olsen´s erster Western, gedreht auf den Kanarischen Inseln mit einer hochkarätigen Besetzung: Mario Adorf, Klaus Kinski, Marianne Koch, Marisa Mell, Sieghart Rupp, Walter Giller und Teenager-Schwarm Thomas Fritsch.

Das Geheimnis der chinesischen Nelke (D/F/I)
Rudolf Zehetgruber verfilmte mit internationalen Darstellern - darunter Klaus Kinski und Horst Frank - eine Story von Louis Weinert-Wilton und konnte erfolgsmäßig mit den Wallace-Streifen mithalten.

Das Schloss des Grauens (It)
Gruselfilm von Antonio Margheriti mit Christopher Lee. Der Nazi-Bezug des Originals wurde in der deutschen Fassung verfälscht.

Die Tote von Beverly Hills
Michael Pfleghars Kino-Debüt - mit großer Publicity gestartet - wurde mit einem "Bambi" ausgezeichnet. Zu den Darstellern gehören Horst Frank, Klausjürgen Wussow, Heidelinde Weis und die Kessler-Zwillinge.

Die Gruft mit dem Rätselschloss
F.J. Gottliebs Wallace-Verfilmung erfüllte nicht so ganz die Erwartungen, die man in sie gesetzt hatte.

Rote Lippen soll man küssen (Ö)
Ein Schlager-Lustspiel der Wiener Stadthallen-Produktion mit Gustav Knuth, Sabina Sesselmann und Peter Vogel, inszeniert von Franz Antel. Gesangsauftritte u.a. vom US-Twist-König Chubby Checker.

Das Wirtshaus von Dartmoor
Ein weiterer Film von Rudolf Zehetgruber, diesmal nach einem Roman von Victor Gunn. In den Hauptrollen Heinz Drache und Ingmar Zeisberg.

...denn die Musik und die Liebe in Tirol
Werner Jacobs inszenierte diesen Schlagerfilm, in dem eine Studentin eine Almhütte erbt, die sich als Versteck einer Schmugglerbande entpuppt. Mit dabei: Vivi Bach, Claus Biederstaedt und Thomas Alder.

Junge Aphroditen (Gr)
Erotisch angehauchte Pubertäts-Romanze in "antiker Bildpoesie". Der griechische Beitrag der Berliner Filmfestspiele 1963 erhielt den "Silbernen Bären".

Die Diamantenhölle am Mekong (D/F/I)
Ein Exotik-Abenteuer-Krimi - produziert von Wolf Hartwig, inszeniert von Gianfranco Parolini.

Jetzt dreht die Welt sich nur um dich (Ö)
Schlagerfilm mit dem damaligen Traumpaar "Gitte & Rex Gildo". Für Humor sorgen Gunter Philipp, Evi Kent und Ruth Stephan.

Die goldene Göttin vom Rio Beni (D/F/Sp)
Pierre Brice und Hans von Borsody in einem bunten Abenteuerfilm, den Eugenio Martin an Originalschauplätzen in Brasilien inszenierte.

Das Verrätertor (D/GB)
Auch dieser Wallace-Film, bei dem der Engländer Freddie Francis Regie führte, konnte das Publikum nicht wirklich begeistern.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

20.10.2014 19:46
#14 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Zitat von Giacco im Beitrag #13
Nick Carter schlägt alles zusammen
...und noch einmal Eddie Constantine. Hier in einer neuen Paraderolle als Privatdetektiv Nick Carter.

Die beiden Nick Carter-Filme würde ich mir auch mal auf DVD wünschen.

Giacco Offline



Beiträge: 2.493

20.10.2014 21:43
#15 RE: Vor 50 Jahren - Die deutsche Film- und Kinoszene Zitat · Antworten

Zitat von Edgar007 im Beitrag #14

Die beiden Nick Carter-Filme würde ich mir auch mal auf DVD wünschen.

Leider sind die Eddie-Filme ziemlich in Vergessenheit geraten. Dabei waren einige darunter, die durchaus eine DVD-VÖ verdient hätten. Dazu gehören auch die beiden Nick-Carter-Produktionen.

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