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Dieses Thema hat 5.290 Antworten
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Blap Offline




Beiträge: 1.128

09.01.2011 00:01
#3886 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten



Freeze - Alptraum Nachtwache (USA 1997, Originaltitel: Nightwatch)

Zweitverwertung


Das Original "Nattevagten" ist ein dänischer Film von Ole Bornedal, den der Regisseur 1994 inszenierte. Ich zitiere Auszüge aus meinen Kurzkommentar:

Zitat
Nattevagten, Dänemark 1994

Um nebenher ein wenig Geld zu verdienen, nimmt der Student Martin (Nikolaj Coster-Waldau) einen Job als Nachtwächter an. Eigentlich keine aufregende Sache, doch der junge Mann verrichtet diese Nebentätigkeit in der Pathologie. So erscheinen die langen, einsamen Nächte unheimlich, jedes Geräusch sorgt in dieser Umgebung für Gänsehaut. Zu allem Überfluss wird die Stadt momentan von einem Serienkiller drangsaliert, der es auf junge Frauen absehen hat. Die unglücklichen Opfer landen in der Kühlkammer, die auch Martin auf seinen nächtlichen Rundgängen überprüfen muss. Seltsame Dinge gehen vor, plötzlich scheint gar ein Opfer des Killers kurzzeitig erwacht zu sein. Bald hält man den Studenten für einen Spinner mit perversen Neigungen. Glücklicherweise ist der Kriminalbeamte Wörmer (Ulf Pilgaard) clever und verständnisvoll, er hält Martin nicht für einen Perversling oder Killer. Tatsächlich deuten mehr und mehr Hinweise auf den Studenten. Selbst seine Freundin Kalinka (Sofie Gråbøl), verliert langsam den Glauben an ihren Lebengefährten. Erst recht nachdem sie Besuch von einer völlig verängstigten Prostituierten bekommt, die offensichtlich von Martin für bizarre Spiele bezahlt wurde. Steckt eventuell Martins guter Freund Jens (Kim Bodnia) hinter den Vorfällen? Ist der leicht durchgeknallte Kumpel der gesuchte Killer? Die Lage spitzt sich zu, die Wahrheit ist ein Schock für alle Beteiligten...

Auf die Dänen ist immer Verlass. "Nattevagten" nimmt den Zuschauer zunächst recht sanft, fast ein wenig schüchtern an die Hand. Ungeduldige Filmfreunde werden vermutlich ihre Probleme mit dem Film haben, die Spannung steigt allerdings beständig, gipfelt in einem tollen Herzschlagfinale. Die Schauspieler zeigen durch die Bank sehr überzeugende Leistungen. Hauptdasteller Nikolaj Coster-Waldau nimmt man die zunehmende Verzweiflung jederzeit ab. Kim Bodnia ist sowieso der König des skandinavischen Kinos, Ulf Pilgaard zieht als Kriminalist alle Register, und beeindruckt besonders gegen Ende des Streifens enorm! Die Damen werden ein wenig an den Rand gedrängt, können sich aber recht tapfer behaupten, was in besonderem Maße für Rikke Louise Andersson gilt, die in der Rolle der Hure Joyce zu sehen ist. Regisseur Ole Bornedal hat einen packenden Thriller auf die Beine gestellt, der mit einigen Horrorelementen veredelt wurde. Der Film lebt von der Spannung, Gewalt und Blut spielen nur eine untergeordnete Rolle. Wenn es ein wenig zur Sache geht, dient dies jederzeit zur Stärkung der Atmosphäre, keinesfalls als stumpfer Selbstzweck.

Gut bis sehr gut = 7,5/10



Warum zitiere ich einen alten Beitrag? Weil Ole Bornedal auch beim Remake Regie führte, und nahezu sämtliche Szenen 1:1 übernommen wurden. Ein paar kleine Änderungen gibt es, vermutlich um die Kanten des Originals ein wenig zu glätten. Freilich hat man auch ein neues Ensemble verpflichtet. Ewan McGregor müht sich redlich, erreicht aber zu keiner Zeit die Qualität von Nikolaj Coster-Waldau, der in der Vorlage die Hauptrolle innehatte. Auch Josh Brolin kann sich nicht mit seinem dänischen Kollegen Kim Bodnia messen. Brolin muss man allerdings zugestehen, dass er in den letzten Jahren deutlich an Profil zugelegt hat. Seine Leistung in "No Country for Old Men" ist ein eindrucksvoller Beleg. Um nun nicht alle Rollen der Reihe nach zu vergleichen, möchte ich es kurz machen. Die US-Besetzung spielt solide auf, kann sich aber nicht mit den Schauspielern aus Skandinavien messen.

Ähnlich ist es um die Disziplinen namens Atmosphäre und Spannung bestellt. Das Remake bemüht sich, verfehlt aber den morbiden Charme des Originals, packt im Finale weniger energisch zu. Handwerklich kann man der US-Variante "eigentlich" nicht viel vorwerfen, Ole Bornedal hat keineswegs verlernt Filme zu machen. Würde die 1994 gedrehte Fassung nicht existieren, gäbe es diesem Streifen kaum etwas zu bemängeln. Es fällt jedoch schwer, ist nahezu unmöglich, die Urfassung auszublenden. So bleibt letztlich ein leicht schaler Geschmack zurück, den der Stoff "eigentlich" nicht verdient hat. Wer das Original noch nicht gesehen hat, wird wohl mehr Freude an der Recyclingware haben, darf sich auf einen unterhaltsamen Thriller freuen. Wer beide Filme noch nicht kennt, sollte sich IMHO trotzdem den dänischen Film anschauen! Warum sich mit einer etwas schwächeren Kopie zufriedengeben?

Beide Filme in der Sammlung zu haben, ergibt wohl nur für irre Sammler einen Sinn *räusper*. Da ich die DVD quasi für "lau" in die Griffel bekam, will ich sowieso nicht meckern, auf diese Weise ist zumindest meine Neugier befriedigt. Die DVD von MCP (identisch mit der Kinowelt-Scheibe) bietet ein eher bescheidenes Bild an, man hat sich keine Mühe mit der Aufbereitung des Materials gegeben. Was solls, ich habe etliche DVDs mit weitaus schlechterer Bildqualität in der Sammlung, da muss man durch. ;)

Ein Bewertung per Zahlenraster scheint kaum möglich. Gebe ich mir Mühe das Original zu vergessen, kann ich mir knappe 6,5/10 abringen. Der "Repertoire-Wert" (ein schreckliches Wort) tendiert gegen Null.

Lieblingszitat:

"Das ist echt... Echt krank."

***

Vom Ursprung her verdorben

Josh Offline




Beiträge: 7.928

09.01.2011 07:17
#3887 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

The last Jaws-Der weisse Killer

mit James Franciscus, Regir:Enzo G. Castellari

Immer wieder gerne gesehen, der Film ist eine Trash-Granate

Gruss, Josh

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

09.01.2011 13:37
#3888 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

BLACK KILLER

mit Klaus Kinski, Fred Robsahm, Antonio Cantafora, Marina Malfatti

Unterhaltsam.

Janek Offline




Beiträge: 1.852

09.01.2011 13:43
#3889 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Blood and Black Lace oder auch Blutige Seide ein Film, woraus das Giallo Genere entstanden ist, sehr spannend gefilmt. In vergleich zu anderen Giallos ist er von der Brutalität aber noch Harmloser als zBsp. Vier Fliegen auf Grauem Samt, Eyeball, Deep Red etc.


MfG

Janek

Glasauge Offline




Beiträge: 1.321

09.01.2011 17:49
#3890 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

DIE NACKTE KANONE 2 1/2

Enthält eine Parodie auf den Giallo

Glasauge
Spiel mir das Lied vom Tod!

Blap Offline




Beiträge: 1.128

10.01.2011 00:41
#3891 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten


Cover der britischen Trilogy-Box


RoboCop 2 (USA 1990, Originaltitel: RoboCop 2)

Hirngulasch

Der mächtige OCP-Konzern will sich Detroit unter den Nagel reissen. Da die Stadt am finanziellen Tropf des Unternehmens hängt, scheint der Plan des abgebrühten OCP Chefs (Dan O’Herlihy) aufzugehen. Die Polizei ist bereits in den Streik getreten, nur RoboCop (Peter Weller) sorgt noch für Ordnung, er wird wie üblich von seiner Kollegin Anne Lewis (Nancy Allen) unterstützt. Grosse Gefahr geht von der Modedroge "Nuke" aus, die die Beschaffungskriminalität explodieren lässt. Ein größenwahnsinniger Kerl namens Cain (Tom Noonan), ist der durchgeknallte Boss der örtlichen Drogenbande. Als RoboCop den Verbrechern auf den Zahn fühlen will, gelingt es dem Gesindel, den nahezu unbesiegbaren Gesetzeshüter ausser Gefecht zu setzen. Von RoboCop bleibt nur ein armseliger Haufen Schrott übrig, OCP verweigert zunächst die Reparatur, da man ein "verbessertes" Modell auf den Markt bringen will. Dr. Juliette Faxx (Belinda Bauer), die den OCP Chef hinter (und zeitweise in sich) hat, verfolgt jedoch eine perfide Strategie. RoboCop wird zusammengeflickt, per neuer Programmierung zu einem weichgespülten, nahezu handlungsunfähigen Schatten seiner selbst degradiert. Wie könnte man eindrucksvoller unterstreichen, dass dringend ein Folgemodell benötigt wird? Durch eine waghalsige Aktion gelangt RoboCop wieder in den Vollbesitz seiner Fähigkeiten, es kommt erneut zu einer Auseinandersetzung mit dem Schwerverbrecher Cain. Der Drogenbaron unterliegt, überlebt mit schweren Verletzungen. Dr. Faxx nutzt die Lage für ihre Zwecke, nun soll der Ärger erst beginnen...

Paul Verhoevens Dampframme "RoboCop" aus dem Jahre 1987, darf man getrost zu den Klassikern der achtziger Jahre zählen. Der Streifen ist ein ironischer, zynischer und äusserst unterhaltsamer Powertrip, dessen Ende gewissermaßen nach einer Fortsetzung schreit. Die Regie des zweiten Teils übernahm Irvin Kershner, dem wir immerhin "Das Imperium schlägt zurück" (1980) verdanken, den besten aller sechs Filme der "Star Wars" Saga. "RoboCop 2" kommt ähnlich rustikal wie sein Vorgänger daher, die Humor ist bissig, es wird in solider Dosis randaliert, geballert und gestorben.

Obwohl sich die Filmreihe treu bleibt, erreicht Kershner zu keiner Zeit die Brillianz von Verhoeven. Aller wirkt eine Nummer weniger packend, braver und auf "krampfhaft erzwungen" getrimmt. Vor allem leidet der Film unter der deutschen Synchronisation, die reichlich uninspiriert und mit wenig Gespür für Feinheiten daherkommt. Wer in der Lage ist dem englischen Originalton zu folgen, sollte auf jeden Fall diese Option nutzen. Schwach ist der zweite Aufguß um den Blechbullen keinesfalls, doch der Schatten des Vorgängers erweist sich als zu übermächtig. Sehr reizvoll ist das üppige Aufgebot an Bösewichtern und Speichelleckern. Da hätten wir zunächst den fiesen Konzernboss auf der einen Seite, auf der anderen Seite den völlig irren Cain. Diverse Helferlein ergänzen das Sortiment des Abschaums, eine Ärztin ohne Skrupel, die schleimigen Berater des Konzernbosses, ein widerlicher Bengel aus Cains Umfeld. Die Politiker werden ebenfalls wenig vertrauenerweckend gezeichnet, der Bürgermeister ist eine echte Knallschote. Wenn schliesslich der neu konstruierte und "verbesserte" RoboCop auf seinen Vorläufer trifft, knallt und rummst es ordentlich im Karton. Immerhin kann sich RoboCop auf seine Mitstreiterin Anne verlassen, die ihm bereits im ersten Teil zur Seite stand.

Von Peter Weller ist nicht viel zu sehen, da er meist mit Helm auf dem Schädel durch die Reihen pflügt. Nancy Allen -sonst gern als "Zicke" besetzt- ist die gute Seele, die zuverlässige "Ein-Frau-Hilfstruppe" des metallischen Helden. Schauspielerisch haben Weller und Allen kaum Gelegenheit zu glänzen, was der Anlage ihrer Rollen geschuldet ist. In dieser Hinsicht haben die Fieslinge sicher die reizvolleren Posten ergattert. Tom Noonan dreht völlig durch, Dan O’Herlihy ist die Rolle des ekelhaften Alten auf den Leib geschneidert. Belinda Bauer gefällt als karrieregeiles Miststück, lediglich der Bengel -dessen Namen ich vergessen habe- ging mir zeitweise stark auf die Nerven. Willard E. Pugh verdient eine kurze Erwähnung, seine Darbietung als Bürgermeister Kuzak sorgt für einige Schmunzler.

"RoboCop 2" tritt ein grosses Erbe an, verhebt sich allerdings an der überschweren Last. Ohne Zweifel ist Kershner ein guter, unterhaltsamer Streifen gelungen, doch die Klasse von Voerhovens Flick, lässt den ersten Teil eine Liga höher spielen. Mit ein wenig mehr Gefühl für stimmungsvolle Schauplätze, sowie der Konzentration auf die wesentlichen Elemente, hätte auch "RoboCop 2" das Zeug zum Knüller gehabt. So bliebt unterm Strich ein guter Film, nicht mehr. Die DVD-Auswertung ist zumindest in technischer Hinsicht ansprechend gelungen, das Bild weiss zu gefallen. Leider gibt es in der Bonusabteilung -die diesen Namen nicht verdient- lediglich einen Trailer zu sehen. Ein heisser Typ ist das DVD-Boxset aus Großbritannien, welches die komplette Trilogie in ungekürzter Form enthält. Sogar Englischmuffel kommen zum Zuge, da die Scheiben auch den deutschen Ton enthalten. Inzwischen sind die Filme auch auf Blu-ray erhältlich, ich bin in diesem Fall jedoch mit den DVDs zufrieden.

Gut = 7/10

Lieblingszitat:

"Du hast gesagt, du willst ihn nur erschrecken."
"Sieht er nicht erschrocken aus?"

***

Vom Ursprung her verdorben

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

10.01.2011 11:50
#3892 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

DAS TOTENSCHIFF

mit Horst Buchholz, Mario Adorf, Helmut Schmid, Alf Marholm, Werner Buttler, Günter Meisner und Elke Sommer

Spannend und aufwendig inszeniert.

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

10.01.2011 20:50
#3893 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

HEIßE SPUR KAIRO-LONDON

mit Tony Russel, Maria Perschy, Ivan Desny, Manuela Kent

Weit und breit keine heiße Spur zu sehen.

horatio Offline




Beiträge: 577

11.01.2011 21:15
#3894 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Zuletzt

Im Banne des Unheimlichen
und
Der Hexer


horatio
"Irgendeiner muß es ja gewesen sein!"

Blap Offline




Beiträge: 1.128

11.01.2011 22:26
#3895 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten


Frontansicht des in Großbritannien veröffentlichten Boxsets von EUREKA!, welches alle Teile der Hanzo-Trilogie enthält.


Hanzo the Razor: The Snare (Japan 1973, Originaltitel: Goyôkiba: Kamisori Hanzô jigoku zeme)

Der Polizist mit dem Power-Pillemann sticht wieder zu

Hanzo "Razor" Itami (Shintarô Katsu) hat noch immer jede Menge Gesindel zu bekämpfen, das sich in "seiner" schönen Stadt Edo ausbreiten will. Sein Sinn für Gerechtigkeit kennt nach wie vor keinen Respekt vor der Obrigkeit. Kein Wunder, dass sich Hanzo mit einem hohen Regierungsbeamten -der als Steuerverwalter fungiert- anlegt, und dessen Gefolge um einige Mitglieder dezimiert. Als die Leiche einer jungen Frau entdeckt wird, kommt Hanzo illegalen Abtreibungen auf die Spur. Im Zuge seiner Ermittlungen, deckt der Gesetzeshüter die Machenschaften perverser Kerle auf, welche sich gegen Bezahlung an wehrlosen Mädchen vergehen. Zu allem Überfluss finden diese Schweinereien hinter den Mauern eines Klosters statt. Hanzo greift sich die Äbtissin, die nach einer "eindringlichen" Vernehmung auf seiner Seite steht. Nun soll der Ärger erst beginnen, denn mächtige Herrschaften haben ihre Finger im Spiel. Kein Problem für Hanzo, der notfalls auch den Kopf hoher Würdenträger einfordert, schliesslich soll in Edo (Not)Zucht und Ordnung herrschen!

Heute kann ich mich sehr kurz fassen. Wer den ersten Teil der Hanzo-Trilogie mochte, wird auch mit dem zweiten Aufguß seine Freude haben. "The Snare" bietet die bekannten Zutaten des Vorgängers an, Unterschiede sind lediglich im Detail auszumachen. Auf dem Regiestuhl ist nun nicht mehr Kenji Misumi zu finden, sondern sein vielleicht nicht ganz so populärer Kollege Yasuzô Masumura.

Hanzo stählt noch immer sein bestes Stück, Schöpfkelle, Holzknüppel und Reishöhle müssen herhalten, damit der Lusthammer bis zur Härte 11 trainiert werden kann. Noch immer kann sich keine Dame den multiorgasmischen Freuden entziehen, die von Hanzos Monument der Lust ausgehen. Einmal auf dem dicken Dorn geritten, liegen die Weibchen ihrem neuen Meister zu Füßen. Der erste Teil legte ein wenig mehr Gewichtung auf die bizarr-erotischen Szenen, war in dieser Hinsicht eine Spur provokanter, das Treiben wurde kreativer gefilmt. Dafür hat man an der Actionschraube gedreht, der Metzelfaktor fällt eine Blutfontäne saftiger aus. Insgesamt ist die Story verschachtelter, wirft das Drehbuch mehr Substanz in die Waagschalen der blutigen Gelüste. Die Ohren werden von einem herrlichen Soundtrack verwöhnt, der funky, elektronisch und angenehm kantig klingt, gewissermaßen die perfekte Untermalung der Ereignisse.

Hölle, was ist dieser Hanzo für eine Wuchtbrumme von Held! Vergleicht man den ruppigen Hanzo-Hengst, z.B. mit den gelackten Stars aus Hongkong, kommen einem Herren wie Ti Lung, David Chiang und Kollegen, wie kleine, unscheinbare Aushilfsabziehbildchen vor. Selbst Chuck Norris würde sich vor Hanzo in den Staub werfen, grins. Klar, der Vergleich hinkt gewaltig, und natürlich liegen mir die Filme und Darsteller aus Hongkong nicht minder am Herzen. Was wäre der Eastern ohne die Shaw Brothers oder Golden Harvest!?. Hongkong ist eben nicht Japan, beides hat seine Berechtigung, beides einen festen Platz in meinem Herzen.

Erneut sei mir der Hinweis auf das britische Boxset von Eureka! gestattet. Dort sind alle Teile der Hanzo-Trilogie enthalten:

• Hanzo the Razor: Sword of Justice
• Hanzo The Razor 2: The Snare
• Hanzo The Razor 3: Who's Got The Gold?


Auch der zweite Flick kommt in sehr ansprechender Qualität ins Haus, der japanische Ton kann durch englische Untertitel ergänzt werden. Wie schon bei der ersten DVD, liegt auch hier ein Booklet mit zwölf Seiten bei. Die Sichtung von "Hanzo The Razor 2: The Snare" veranlasst mich dazu, die dicke Kaufempfehlung für das schöne Set mit Nachdruck zu unterstreichen!

Im Vergleich zum guten Vorgänger, lässt sich bei der Fortsetzung sogar eine Steigerung ausmachen. Ergo setzt es verdiente 7,5/10 (gut bis sehr gut)!

Lieblingszitat:

"For the law, I'll cross whatever is in my way, even treasurers!"

***

Vom Ursprung her verdorben

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

11.01.2011 23:54
#3896 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

NACKT ÜBER LEICHEN

mit Marisa Mell, Jean Sorel, Elsa Martinelli, Alberto de Mendoza und Faith Domergue

Klasse! Marisa Mell kommt so richtig in Fahrt.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

12.01.2011 13:50
#3897 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Aus der Serie Der Alte Bumerang

Mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Henning Schlüter, Jan Hendriks, Alwy Becker, Hans Caninenberg, Roland Renner, Joachim Ansorge, Richard Münch, Xenia Pörtner, Andrea Dahmen, Michael Maien, Eva Berthold, Heiner Lauterbach uva.
Buch und Regie: Alfred Vohrer

So exzellent Vohrer auch als Regisseur war - als Drehbuchautor kann ihm allenfalls unterdurchschnittliches Talent bescheinigt werden. Nach "Der Gorilla von Soho" (mit Horst Wendlandt) und "Das gelbe Haus am Pinnasberg" (mit Manfred Purzer) war "Bumerang" das erste allein von Vohrer verfasste Skript, welches tatsächlich verfilmt wurde. Munter klaut er bei sich selbst; die Eröffnungssequenz erinnert fatal an die Ermordung Cora Watsons im "Gorilla". Dabei trägt der Mörder eine graue Cordhose und weiße Tennisschuhe, die blaurot gestreift sind. Im Verlauf der Folge tauchen noch zwei andere Figuren auf, die exakt die gleiche Hose und die gleichen Schuhe tragen, aber - wie sich final herausstellt - was den Mord anbelangt, unschuldig sind. Nun ja...Immerhin sind die Schauspieler ganz gut, die Musik von Duval gefällt und Vohrers Inszenierung geht auch in Ordnung. Aufgrund des höchst mäßigen Skripts muss man "Bumerang" aber insgesamt im hinteren Viertel aller Köster-Folgen ansiedeln.

Georg Offline




Beiträge: 3.264

12.01.2011 14:54
#3898 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Zitat
unterdurchschnittliches Talent bescheinigt werden



Dem möchte ich aber energisch widersprechen. Vohrers Folgen "Mordanschlag", "Teufelsbrut" oder vor allem "Die tote Hand" bestechen durch besonders ausgeklügelte Dramaturgie und interessante Figuren und zählen für mich neben den zahlreichen tollen Geschichten von Detlef Müller und Bruno Hampel zu den besten der Serie. Geschmäcker sind verschieden...

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

12.01.2011 15:22
#3899 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten

Was "Die tote Hand" betrifft sind wir einer Meinung; diese Folge zähle ich tatsächlich auch zu den zehn besten Köster-Folgen. "Teufelsbrut" halte ich für missraten, "Mordanschlag" ist OK. Dazu "Gorilla" und "Pinnasberg"...Also insgesamt sechs Drehbucharbeiten, von denen nur eine wirklich ohne Vorbehalte gelungen ist. Aber natürlich liegt Du richtig; die Geschmäcker sind eben verschieden.

Blap Offline




Beiträge: 1.128

12.01.2011 23:12
#3900 RE: Welche Film - DVD liegt gerade bei euch im Player ? Zitat · Antworten




The Last House on the Left (USA 2009, Originaltitel: The Last House on the Left)

Terror-Klassiker in neuen Kleidern

Mari Collingwood (Sara Paxton) fährt mit ihren Eltern Emma (Monica Potter) und John (Tony Goldwyn) zum Ferienhaus der Familie. Das Anwesen befindet sich in einer abgelegenen Idylle, direkt an einem See gelegen, umgeben von Wald. Bereits kurz nach der Ankunft möchte Mari ihre Freundin Paige (Martha MacIsaac) besuchen, die sie seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hat. Paige arbeitet in einem kleinen Laden, die Mädchen lernen dort den ruhigen Justin (Spencer Treat Clark) kennen. Justin verspricht den Freundinnen einen Joint, sie folgen ihm zu dessen Motel. Das Trio verbringt unbeschwerte Momente miteinander, doch plötzlich tauchen Krug (Garret Dillahunt), dessen Bruder Francis (Aaron Paul) und Sadie (Riki Lindhome) auf. Krug ist Justins Vater, Francis sein Bruder, Sadie die Freundin Krugs. Sofort beschleicht die Mädchen ein ungutes Gefühl, denn die Gestalten machen keinen sonderlich freundlichen Eindruck. Der Schein trügt nicht, Krug ist ein gesuchter Schwerverbrecher, der sich auf der Flucht vor dem Gesetz befindet. Die verängstigten Mädchen werden von Krug und seinen Begleitern entführt, man fährt mit dem Auto der Collingwoods los, welches Mari von ihren Eltern für den Ausflug zu ihrer Freundin geliehen bekam. Mari unternimmt während der Fahrt einen verzweifelten Fluchtversuch, der jedoch kläglich scheitert, und zur Zerstörung des fahrbaren Untersatzes führt. Krug und seine Begleiter sind nun stinksauer, die vorlaute Paige bekommt die Klingen der Killer zu spüren, Mari wird von Krug brutal mißbraucht. Wenig später unternimmt Mari einen zweiten Fluchtversuch, der jedoch mit einer Kugel in ihrem Rücken endet. Krug und Konsorten suchen nach einem Unterschlupf für die Nacht, denn ein bedrohlicher Sturm zieht auf. Ahnungslos klopfen sie an die Tür der Collingwoods, die den Fremden ein Nachtquartier anbieten...

Das Original aus dem Jahre 1972 wurde von Wes Craven inszeniert, völlig zu Recht gilt der Film als Klassiker. Nun hat die seit ein paar Jahren grassierende "Remake-Welle" auch diesen Streifen erwischt, auf dem Regiestuhl nahm Dennis Iliadis Platz. Das Remake ist durchaus als gelungen zu bezeichnen, erreicht aber zu keiner Zeit die fiese, dreckige und räudige Intensistät der legendären Vorlage. Dies führe ich in erster Linie darauf zurück, dass der Krug aus dem Original von David Hess unfassbar irre und abstossend dargestellt wird. Garett Dillahunt müht sich als Oberfiesling zwar redlich, wirkt im Vergleich zu Hess wie ein kleiner Taschendieb. Auch die Rolle von Krugs Sohn wurde verändert, leider in Richtung Weichspülgang. Einen Vorteil hat das Remake aber auf seiner Seite. Die beiden debilen Polizisten aus der Vorlage wurden entfernt, was ich ausdrücklich begrüße.

Wenden wir uns den Schauspielern zu. Sara Paxton spielt die Rolle der Mari glaubwürdig, ihre Figur ist ein ganz normales Teeniegirl, mit völlig normalen Stärken und Schwächen. Das Glück der Familie Collingwood, wird vom Tod von Maris älterem überschattet, der immer wieder zur Sprache kommt. Ein sinnvoller Schachzug, denn Eltern die bereits ein Kind verloren haben, werden umso härter um das Leben ihres verbliebenen Sprößlings kämpfen. Die Anlage von Sara Paxtons Rolle, lässt sie im Lauf der Erzählung ein wenig in den Hintergrund fallen, da sich später der Fokus auf ihre Eltern richtet. Monica Potter sehe ich gern, sie gefiel mir schon im Thriller "Im Netz der Spinne" (Along Came a Spider, 2001). Monica Potter und Tony Goldwyn nimmt man die freundlichen "Durchschnittsbürger" ab, sie agieren ebenso glaubwürdig wie Sara Paxton. Der Wandel und "Gegenangriff" gelingt den Schauspielern und dem Drehbuch. Der explosive Schlussgag ist freilich völlig überzogen, sorgt eher für Lacher, auf jeden Fall nicht für einen Schock. Egal, mir hat diese Szene zugesagt, obschon sie reichlich albern wirkt. Martha MacIsaac hat mir als Paige sehr gut gefallen, ein hübsches und sympathisches Mädchen. Wenn sie in die Foltermühle von Krug und Francis gerät, bereitet mir das als Zuschauer Qualen. Sofort möchte ich die Knochensäge aus dem Keller holen, um der jungen Frau zur Hilfe zu eilen. Der "Schwachpunkt" des Remakes sind für die "Bösewichter". Ich schrieb es bereits weiter oben, Garett Dillahunt erreicht nicht die durchschlagende Perversion eines David Hess. Ok, schliesslich muss sich eine Neuauflage nicht sklavisch darum bemühen, möglichst nah am Original zu bleiben. Jedoch ist mir Dillahunt als Krug zu unscheinbar, zu gewöhnlich, zu "langweilig". Schade, denn diese Rolle zählt zu den zentralen Dreh- und Angelpunkten des Films. Spencer Treat Clark passt besser in die Rolle des Justin, leider mangelt es seinem Part an Ambivalenz, auch in dieser Hinsicht liegt die Fassung von 1972 klar vorn. Keinen Anlass zur Kritik geben die Darbietungen von Aaron Paul und Riki Lindhome, die als "Nebenbösewichter" vortrefflich agieren, sich gut in ihre Rollen fügen.

In technischer Hinsicht kann man dem Film nichts vorwerfen. Die Kameraarbeit mutet modern an, glücklicherweise übertreibt man es nicht mit dem angesagten "Gewackel". Der Schnitt ist gelungen, die Kulisse sowieso nahezu perfekt. Die "Schockmomente" hätte man vielleicht ein wenig geschickter konstruieren können, doch insgesamt stimmen Spannung, Tempo und Atmosphäre. Ja, "Atmosphäre" ist ein gutes Stichwort, denn in dieser Disziplin punktet das rohe Original massiv. Erwartungsgemäß hat der Aufguss hier das Nachsehen, was aber keinesfalls beudeuten soll, das nicht für eine stimmungsvolle Ausstrahlung gesorgt wäre. Der Härtegrad bewegt auf solidem Niveau, auf allzu wildes Gemetzel wird verzichtet. Wüstes Gesplatter wäre dem Film sicher nicht zuträglich, weil dann ein Drift in Richtung Horrorkomödie drohen würde. Daher musste ich breit grinsen, als Mr. Collingwood schliesslich... *Spoilergefahr*.

"The Last House on the Left" funktioniert auch in der neuen Version als Terrorfilm, verlässt sich aber nicht auf pures Gemeuchel und Gegeifer. Der Film konfrontiert den Zuschauer mit der Frage, wie weit er gehen würde, wenn das Leben geliebter Menschen von Bestien bedroht wäre. Ergibt man sich in sein "Schicksal", zerfliesst in Gewinsel um Gnade, oder kramt man im Werkzeugkasten nach geeigneten Tötungsinstrumenten? Eine unbequeme Frage, die man vermutlich nur dann zuverlässig beantworten kann, wenn man selbst in eine entsprechende Situation gerät (Was keinem Menschen zu wünschen ist). So hat die neue Version durchaus ihre Berechtigung, auch wenn die Vorlage eindrucksvoller geraten ist. Das Original wird vielleicht von ein paar jüngeren Filmfreunden entdeckt, schon deswegen meckere ich nicht pauschal und aus Prinzip über das Remake. Generell gebe ich gern zu, dass mir die Neuauflagen alter Perlen meist gefallen haben, auch wenn die Originale stets die Oberhand behielten.

Die Blu-ray bietet den Film in der Kinofassung, sowie in der "Extended Version" an. Die deutlich entschärfte Kinoversion halte ich für verzichtbar. Die Blu-ray präsentiert den Streifen in guter Qualität, leider ist die Bonusabteilung sehr sparsam bestückt. Schade, gerade bei neueren Produktionen sollten Boni keine Probleme bereiten.

Fazit: Wes Cravens Rape and Revenge Klassiker wurde ansprechend neu verfilmt, verdiente 7/10 (gut) sind der Lohn dafür.

Lieblingszitat:

"Es wird alles gut."

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