Band Treffpunkt London Airport : Mit Ursula Andress, Stanley Baker, David Warner, Patience Collier, T.P.McKenna. Regie : Peter Hall
Eine Story ganz auf Ursula Andress zugeschnitten und die einer Sünde Wert erscheint. Minutiös und very british wird hier der Tathergang geschildert und die Spannung steigt kontinuierlich und der weitere Ablauf nimmt plötzlich eine unerwartete Wendung.Wer andern eine Grube gräbt ... Das Ende wiederum very british. Eine Top10 Gaunerkomödie!
"Der Sarg bleibt heute zu" "Das Schloss der blutigen Begierde" "Wie kurz ist die Zeit zu lieben"
Ein höchst exploitatives Triple-Feature aus Adrian Hovens legendärer Aquila-Schmiede: ersterer wohl Hovens witzigster Streifen (eine flotte Agentenpersiflage mit schmucker Synchro), die beiden anderen surreale und subversive Werke von Pier Caminecci - mit der göttlichen Janine Reynaud. Alle 3 Filme sind totale Blendgranaten - mit Jazz von Jerry van Rooyen & Eugen Cicero.
Band Winternachsttraum : Mit Magda Schneider, Wolf Albach Retty (Eltern von Romy Schneider), Richard Romanowsky, Hans Moser, Theo Lingen, Gustav Waldau, Erik Ode, Hubert von Meyerinck, Walter Steinbeck. Regie : Geza von Bolvary.
Eine schwungvolle Komödie mit Tiefgang und Richard Romanowsky in einer Paraderolle. Magda Schneider und Wolf Albach Retty lernten sich in diesem Film kennen und spielen ihre Rolle sehr harmonisch. Naivität, Nächstenliebe, Vertrauen und Standhaftigkeit spielen in dieser Liebesgeschichte eine wichtige Rolle. Sehr Sehenswert !
Band Ehestreik : Mit Erika von Thellmann, Oskar Sima, Hermann Erhardt, Heli Finkenzeller, Theodor Danegger, Beppo Brem , Erna Fentsch, (alle siehe Weiberregiment), Trude Marlen, Paul Richter, Elise Aulinger, Viktor Gehring, Irene Kohl, Franz Loskarn, Olga Schaub, Oscar Aigner. Regie : Georg Jacoby
Fast mit der gleichen Besetzung entstand ein Jahr später Weiberregiment. Ein erfrischendes Filmlustspiel, dessen Geschichte später in vielen Komödien neu aufgeführt wurde. Urige Charaktere mit deftigen Sprüchen machen diesen Film aus. Nichts für Emanzen. Sehenswert.
Im Wendekreis des Söldners IT, 1983 Regie: Antonio Margheriti (Anthony M. Dawson)
Kriegs-Action mit Giancarlo Prete (Timothy Brent), Antonio Marsina, Luciano Pigozzi, Tony Jackson etc. Sozialkritik kann hier natürlich nicht erwartet werden. Dennoch ist dem von mir geschätzten Margheriti ein routinierter und guter Genre-Beitrag gelungen, der intensive Szenen aufweisen kann. Der Soundtrack von Aldo Tamborelli ist einmalig und passt zur Stimmung.
Lumpazivagabundus 1956 : Mit Joachím Fuchsberger, Renate Ewert, Paul Hörbiger, Gunther Phlipp, Hans Moser, Rudolf Carl (beide im Herr Kanzleirat), Waldtraut Haas. Theodor Danegger, Günther Lüders, Jane Tilden (Forellenhof), Werner Finck. Regie : Franz Antel.
In der berühmten Geschichte von Johann Nestroy tritt auch in dieser Zweitverfilmung 20 Jahre später Paul Hörbiger auf. Die Geschichte von gut und böse, arm und reich und die Verführung wird auch hier gut skizziert. Ein erfrischendes Spiel um Gefangenheit und Freiheit, Liebe und echter Freundschaft könnte kaum besser getroffen sein. Eine Top20 Filmkomödie. Sehr Sehenswert.
Da ich sowieso ein Filmtagebuch führe, kann ich die Einträge auch noch an dieser Stelle posten:
Street Law(Italien 1974, Originaltitel: Il cittadino si ribella)
Carlo Antonelli (Franco Nero) hat gerade eine grössere Summe Geld auf den Tresen einer Postfiliale gelegt. In diesem Moment stürmen schwer bewaffnete Burschen den Laden, rauben ihn aus, sacken natürlich auch Carlos Knete ein... ...und nehmen Carlo zu allem Überfluss auch noch als Geisel. Auf der Flucht per Auto wird der Entführte übelst verprügelt, er hatte versucht sich während des Überfalls gegen die Verbrecher aufzulehnen, er wollte sein sauer verdientes Geld flugs wieder einstecken. Die Gauner wechseln schliesslich den Fluchtwagen und können entkommen, Carlo bleibt geprügelt und erniedrigt zurück. Für die Polizei ist es nur einer von unzähligen Fällen, man erklärt dem Ingenieur, er solle froh darüber sein den Vorfall überlebt zu haben. Die Gleichgültigkeit der Gesetzeshüter macht Carlo noch zorniger als er ohnehin schom ist, er stellt auf eigene Faust Nachforschungen an. Über den kleinen Ganoven Tommy (Giancarlo Prete), gelangt der selbsternannte "Privatermittler" tatsächlich auf die Spur seiner Entführer, die Polizei lässt den entscheidenden Hinweis aber sang- und klanglos im Sande verlaufen. Nun verliert Carlo mehr und mehr die Fassung, er will sich um keinen Preis damit abfinden, dass die Schwerverbrecher ohne eine gerechte Strafe davonkommen. Selbst seine Lebensgefährtin Barbara (Barbara Bach), kann ihn nicht von seinen Plänen abbringen. Als die Ganoven Wind von Carlos Umtrieben bekommen, wollen sie dem Treiben ein gewaltsames Ende setzen...
Enzo G. Castellari und Franco Nero, ein traumhaftes Paar! 1973 inszenierte Castellari den Klassiker "Tote Zeugen singen nicht" (La polizia incrimina la legge assolve), ebenfalls mit Franco Nero in der Hauptrolle. Nach dem Erfolg des Films, drängten sich eine weitere Zusammenarbeiten natürlich geradezu auf, ergo folgte "Street Law" -in Deutschland unter dem Titel "Ein Mann schlägt zurück" veröffentlicht- bereits im Jahr 1974. Gleich zu Beginn wird dem Zuschauer ganz klar vor Augen geführt, dass das Verbrechen die Überhand gewonnen hat und kein Bürger -egal welcher sozialen Schicht er angehört- vor dem alltäglichen Terror sicher ist. Überfälle, Entführungen und Mord, der Film reiht einige Szenen quasi als Intro aneinander. Diese kurzen Schilderungen sind recht rustikal ausgeführt, doch man sollte sich davon nicht auf eine falsche Fährte locken lassen. Zwar geht es auch dem "Helden" zunächst übel an den Kragen, aber im weiteren Verlauf des Werkes treten Actionsequenzen nur noch sporadisch auf. Im Mittelteil muss der gute Franco erneut massive Prügel einstecken, im Finale entlädt sich der aufgestaute Zorn und Hass beider Seiten, in einer bleihaltigen Orgie des Todes. Selbstverständlich fehlt es auch nicht an einer wüsten Verfolgungsjagd, bei der wieder diverse Alfa Giulia ihr Leben lassen müssen. Franco Nero spielt erwartungsgemäß großartig auf, sein "Helferlein" Giancarlo Prete hat daher keinen leichten Stand. Prete neigt allerdings generell ein wenig zur "stilvollen Unscheinbarkeit", Castellari setzte ihn in weiteren Werken ein, z.B. 1982 in dem herrlichen Endzeit-Kracher "I nuovi barbari" (Metropolis 2000). Renzo Palmer als angenervter Kriminalbeamter zu sehen, bei den Gangstern tut sich der kantige Romano Puppo hervor, dessen fieser Präsenz man sich kaum zu entziehen vermag. Die knuffige Barbara Bach liefert ein wenig angenehme Entspannung für die Augenmuskulatur, ihre Rolle ist allerdings nicht so angelegt, dass sie wirklich entscheidende Momente zum Film beitragen könnte. Castellari lässt es sich nicht nehmen kurz selbst vor der Kamera aufzutauchen, er darf einen hilfesuchenden Gauner krude abblitzen lassen, Chef bleibt eben Chef.
Ohne Zweifel gehört dieser Beitrag zu den Standards des italienischen Polizei-/Gangsterfilms. Wer das Genre mag wird hier mit ziemlicher Sicherheit gut unterhalten, Namen wie Castellari und Nero bürgen für ausgezeichnete Qualität. Die Kamera fängt das Geschehen sehr stilvoll ein, die Kulissen sind mit Sorgfalt und Gespür ausgewählt. Der De Angelis Score sorgt für eine gelungene musikalische Untermalung, der Film gibt sich in keiner Disziplin eine Blöße. Eine deutsche DVD Veröffentlichung sucht man leider vergebens, einmal mehr sorgt das amerikanische Label Blue Underground für Abhilfe. Die Scheibe bietet den Film in schöner Qualität an, eine interessante Featurette lässt Enzo G. Castellari und Franco Nero zu Wort kommen, es ist eine Freunde den Ausführungen der Herren lauschen zu dürfen.
Es ist kein Geheimnis, das italiensche Genrekino ist eine meiner grössten Lieben. Auch "Street Law" begeisterte mich von der ersten bis zur letzten Sekunde. Ich ziehe an dieser Stelle dicke 8/10 (sehr gut) und spreche eine klare Empfehlung aus!