Was ich bisher gelesen und gehört habe, deutet darauf hin, das Kinski erst später, Anfang der 70ziger und während seiner Arbeit mit Werner Herzog damit begonnen hat, sich unflätig zu benehmen. Auch Eva Ebner hat ja gesagt, das er stets ein sehr angenehmer Mitarbeiter gewesen sei.
Ganz normal war er aber keinesfalls, wenn ihr mich fragt. Da reicht es schon, Interviews mit ihm und seinen "Paganini" zu sehen.
Kinski hat definitiv nicht erst in den 70ern sein allseits beliebtes Benehmen an den Tag gelegt. Er hat sich bereits Ende der 40er/Anfang der 50er desöfteren wie ein "Irrer" aufgeführt. In den 70ern hat er in Herzog nur zusätzlich noch einen Partner gefunden, so dass die Beiden zusammen durchdrehen konnten.
Oh je, ich hätte es wissen müssen! Nun ja, so gut kenne ich mich jetzt auch nicht aus, aber es stimmt doch wohl, das diese kleinen Eskapaden erst später so häufig wurden. Ich habe mal ein Interview mit Werner Herzog gesehen, in dem er von den Dreharbeiten zu "Aguirre- Der Zorn Gottes" erzählt hat. Einfach Göttlich!
Dann schau Dir mal "Mein liebster Feind" (die Hommage von Herzog an Kinski) an. Dort berichtet Herzog von einem Erlebnis mit Kinski lange vor Aguirre. Herzog bezog eine Pension in der auch Kinski wohnte. Aus Wut darüber, dass die Wirtin seine (Kinskis) Hemden nicht richtig gebügelt hatte, flippte Kläuschen völlig aus. Wenn ich mich recht erinnere war sogar ein Waschbecken oder die Toilette danach nicht mehr an Ort und Stelle.
Fuchsberger hat einml gesagt "Kinski war nie wirklich so verrückt" Er hat halt immer gespielt, auch im wahren Leben. So nach dem Motto "Gib dem Affen Zucker". Die Leute haben erwartet, das er verrückte Dinge tut, und er tat es dann einfach. Ein Image halt. Ich glaube so muss man das sehen.
Klaus Kinski wäre am 18. Oktober 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund haben sich zahlreiche Sender entschlossen, an ihn mit dem entsprechenden Programm zu erinnern :
Di 17. Oktober 2006 : 23.15 B3 - Mein liebster Feind
Mi 18. Oktober 2006 : 00.30 Tele 5 - Ein Einsamer kehrt zurück 04.20 Tele 5 - Ein Einsamer kehrt zurück 22.05 Tele 5 - Cinema TV Kinomagazin
Do 19. Oktober 2006 : 00.45 ZDF - Fitzcarraldo 23.40 SWR BW - Mein liebster Feind 23.40 SWR RP - Mein liebster Feind 23.40 SR - Mein liebster Feind
Sa 21. Oktober 2006 : 00.00 BR Alpha - Mein liebster Feind 11.20 Tele 5 - Cinema TV Kinomagazin 12.30 BR 3 - Kali-Yug - Göttin der Rache 14.20 Premiere Nostalgie - Piccadilly Null Uhr zwölf 17.15 Premiere Nostalgie - Sumuru, die Tochter des Satans
Mo 23. Oktober 2006 : 05.20 Tele 5 - Cinema TV Kinomagazin
Mi 25. Oktober 2006 : 22.45 Arte - Nachtblende 00.05 Tele 5 - Ich will deinen Kopf 03.30 Tele 5 - Ich will deinen Kopf 05.10 Tele 5 - Cinema TV Kinomagazin
Mi 1. November 2006 : 01.05 Tele 5 - Drei Amen für den Satan 14.50 SWR - Doktor Schiwago
Auch wenn es nicht sooo dazu passt: Ich habe gestern die Lektüre von "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" abgeschlossen und bin platt. Wer sich der Persönlichkeit Klaus Kinskis einmal wirklich nähern will der MUSS dieses fantastische Buch gelesen haben. Und um hier mal einige Illusionen kaputt zu machen:
Zitat auf Seite 227:
"Mir selbst hängen diese idiotischen Edgar Wallace-Filme zum Hals raus. Nicht nur weil sie so dilettantisch gedreht sind das selbst der Anspruchsloseste Zahnschmerzen bekommen muss, sondern auch weil es immer derselbe Salm ist."
TROTZDEM möchte ich ihn mitnichten schmälern und werde seiner gedenken, ihn feiern und ihn auch in Zukunft als einen der absoluten Schauspiel-Götter in Ehren halten. Egal wie ihn seine Filme ankotzten- er war immer wieder genial.
Lest, Brüder, lest, dieses Buch hat es in sich, und wie!!!
Was soll man zu diesem Genie von Schaupieler noch sagen können, ausser vielleicht "wundervoll" Er hat es definitiv geschafft seine Rollen zu verkörpern wie kaum ein anderer und wird den Menschen ganz sicher auf ewig in Erinnerung bleiben, das Photo das kinski gepostet hat ist übrigens sehr schön @Reinhard: das Buch habe ich noch nicht gelesen, aber ich habe noch das Lied in Erinnerung
Zur Kinski-Bio "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" sollte man vielleicht noch sagen, dass man sich - wenn man wirklich Interesse daran hat - möglichst die alte Originalversion zulegen sollte. In seine zweiten Bio "Ich brauche Liebe" ist zwar der Erdbeermund mit enthalten, jedoch sind einige Dinge gegenüber dem Original geändert. So sind teilweise Namen umgeändert worden und auch einige Geschehnisse wurden zum Teil gekürzt. Grund : einstweilige Verfügungen, u.a. auch von Kinskis Brüdern, die die Ehre ihre Mutter bzw. ihrer Schwester angegriffen sahen.
Ich habe eine Auflage mit dem Titel "Ich bin so wild..." von 1990. Ist diese dann "unzensiert"? Von seinen Brüdern war nicht viel Rede, aber die Bettgeschichte mit seiner Schwester schildert er ausführlich.
Das Deutsche Enfant Terrible der Nachkriegszeit Das er mit seinen verquerten Einstellungen zu Regisseuren so viele Wallace Filme "durchgehalten" hat wundert mich immer wieder aufs neue. Ich glaube zu der Zeit, als er mit Werner Herzog ( in den späten 70er ) drehte, wäre er nicht mehr in der Lage gewesen, sich in Wallace Filme unterzuordnen.
Doch nun zu seinen aktiven Zeiten... Kinski in einem Wallace Film dabei zu haben versprach immer etwas besonderes, sogar wenn er nur einen Kurzauftritt wie in "Die Tür mit den 7 Schlössern" hatte. Wenn er das Bild betrat untermalte ihn eine unglaubliche Präsenz bzw. seltsame Aura. Was blieb denn hangen, wenn man "Die Tür mit den 7 Schlössern" gesehen hatte?
- Kinski wird ziemlich schnell ermordet! - Pinkas Braun mal wieder genial - Das Duo Gisela Uhlen / Werner Peters - Sabine Sesselmann reizend und schön
Also für mich sind die Wallace Filme mit Kinski immer ein Genuss
Aber laut seiner Biographie sind es doch 4, oder? Vielleicht habe ich auch eine zuviel in Erinnerung- Eine in München (Linda?), Gitta und Minhoi... und gab es nicht noch eine?
Ich muss zugeben, was die Frauen betrifft verliert man in dem Buch echt den Überblick Ich kann mir kaum vorstellen das er ein solcher Hengst war!