Ein Kultfilm.Zehetgruber macht seine Sache sehr gut.Paul Klinger/Heinz Drache/Ralf Wolter machen spaß.Besonders herlich sind die Nachtaufnahmen im nebligen Moor sowie eine fetzige Titelmusik.Positiv wurde hier alles gesagt Negatives-vielleicht manchmal etwas unbeholfen-gibt es aber nicht.Fazit:Einer der besten EW-Nachahmer 5/5 Punkten
Ein durchaus sehenswerter stilverwandter Film zu der Rialto-Wallace-Reihe. Der Film glänzt durch eine gute Musik von Peter Thomas, netten Moorschauplätzen sowie einer Reihe guter Schauspieler. Routiniert perfekt spielt wieder einmal Heinz Drache. Gerade seine zwielichte Rolle passt wie auf ihn zugeschnitten (erinnert mich übrigens ein wenig an die späteren Filme Hexer und Hund von Blackwood-Castle, scheinbar hat Vohrer ein wenig kopiert). Auch Stanislav Ledinek kommt in diesem Film als widerlicher Rasierklingen-Mörder besser zur Geltung als in der Wallace-Reihe. Judith Dornys ist zwar nicht die vollkommende Schönheit als weibliche Hauptrolle, gibt aber eine akzeptable Leistung ab. Etwas mehr ausbauen hätte man die Rolle von Friedrich Joloff (einer meiner Lieblingsschauspieler). Ralf Wolter als Taschendieb gibt immerhin noch einen guten Arndt-Ersatz ab (auch hier: die Taschendieb-Sache wird später noch einmal mit Arendt im Hexer aufgegriffen). Ein schöner Film, den ich mit auf jeden Fall 4/5 Punkten bewerten kann.
Habe den Film gestern gesehen: Gute Musik vom Onkel Thomas, schöne Nebelaufnahmen, eine fast perfekte besetzung und eine relativ ausgeklügelte Story, die aber hohe Ähnlichkeit zu den Organsierte-Verbrechen-Plots der Weinert-Wilton-Filme hat. Alles in allem würde ich 4 von 5 Punkten geben! --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Wo hast Du den Film gesehen ? Wenn ich mich nicht täusche, gibt es "Das Wirtshaus von Dartmoor" noch nicht auf DVD, oder ? Falls ja, bitte Infos (Bonusmaterial,Länge,Cover) Danke!
Den Film gibt's nicht auf DVD, sonst würde hier schon lange adfür Werbung gemacht werden. Mir lag die (wohl ungeschnittene) Fernsehfassung auf DVD gebrannt vor... Die Videofassung ist um etwa 10 Minuten gekürzt und kaum noch zu bekommen! --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Sicher erleben wir das noch! Ich empfehle übrigens allen, die bestimmte Filme auf DVD haben wollen einmal etwas Arbeit zu investieren, wie dies vorallem Uwe macht, aber auch ich versuche mich daran ein wenig (leider teilweise ohne, dass meine Hilfe dann tatsächlich angenommen wird). Wenn ihr einen bestimmten Film im Auge habt, forscht doch mal nach, wo die Rechte liegen können, wer um Erlaubnis gefragt werden muss, wo vielleicht noch Master aufzutreiben sind und ob es noch für Bonusmaterial verwendbares Zeug gibt. Diese ganzen Infos zusammengefasst helfen Labels mehr, als die bloße Nennung des Filmtitels! --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Danke Fabi, ich finde auch, daß Uwe hier sehr gute Arbeit leistet.
Ich hoffe daß unser Forum sukzessive bei den Produzenten an Bedeutung gewinnt. Schade daß die ÖR von diesem Zug weitgehend abgesprungen sind und nicht den Mut haben eine Nostalgie-Ecke aufzumachen.
Nachdem ich es leider versäumt habe, den Film vor Jahren auf Kassette zu archivieren, ist ein guter Geist nun in die Bresche gesprungen und hat mir eine DVD-Kopie erstellt. Deshalb hier nun meine ausführliche Bewertung. Zuerst allerdings eine Frage :
Der Film soll laut Joachim Kramps Angaben in seinem Buch 88 Minuten lang sein und so auch im TV ausgestrahlt worden sein. Allerdings haben einige von Euch noch das alte Kauf-Tape mit 71 Minuten Länge. Könnte jemand hier auflisten, welche Szenen hier gekürzt wurden bzw. ganz wegfielen ?
Als ich den Film jetzt nach Jahren wiedersah, fiel mir sofort auf, daß diese Produktion sehr der "Weißen Spinne" ähnelt. Die gleiche Atmosphäre, die Schauspieler in identischen Rollen (z.B. Dieter Eppler, der als Anwalt Gray ebenso distinguiert wirkt, wie als Syndikus Summerfield; Paul Klinger als langjähriger Yard-Inspektor; Schoenfelder als Sir James ).
Heinz Draches Rolle gibt ihm hier mehr Möglichkeiten, als er teilweise bei Wallace hatte ( die Flucht aus dem Zuchthaus, der zwielichtige Charakter, sogar eine Kuss-Szene mit Judith Dornys ). Ingmar Zeisberg spielt unterkühlt wie schon beim "Würger von Schloss Blackmoor" und brilliert als selbstbewußte, eigenständige Frau. Paul Klinger ist absichtlich als Gegenpart von Drache besetzt worden, da er immer sehr viel Sicherheit und Tradition ausstrahlt, während Drache eher ein unkonventioneller Typ ist, der seinen eigenen Weg geht. Die Nebenrollen sind gut besetzt, vor allem der knorrige Friedrich Joloff als überzeugender Wirt, der Strenge und Rachegelüste ausstrahlt, sowohl Mady Rahl als Frau zwischen den Stühlen und Stanislav Ledinek als garstiger Messerschurke.
Die Kameraarbeit ist hervorragend und die Nebelschwaden und die mitreißende Titelmusik ( eine der besten von Peter Thomas) runden den Film perfekt ab.
Eine Meisterleistung, merkwürdig, daß keine weiteren Victor Gunns verfilmt wurden.
Frage an Joachim :
War der Film kommerziell ein Erfolg ? Du schreibst in Deinem Buch, daß der Film herzlich wenig mit dem Roman zu tun hat und eine V.G.-Reihe deshalb zum Tode verurteilt war. Aber gerade diesen Gunn-Roman bezeichnen viele hier im Forum als schwach. Danke für Deine Antwort !
So merkwürdig ist es garnicht, daß keine weiteren Victor Gunns verfilmt wurden.
Der Film mag noch so gut sein (ich jedenfalls finde ihn gut), doch als Victor Gunn funktioniert er einfach nicht. Schließlich hat der Film ja wohl größenteils Gunn-Leser ins Kino gezogen, nicht Wallace-Fans. Letztere haben ihn vielleicht später besucht, als bekannt wurde, dass es eher ein Wallace als ein Gunn ist, aber insgesamt dürfte der Großteil des Publikums nicht begeistert gewesen sein, weil sie (logischerweise) mit falschen Erwartungen herangehen mussten aufgrund des Namens Victor Gunn. Ähnlich war es ja wohl auch dann bei "Der letzte Mohikaner", wo allerdings wohl doch die meisten die Lunte gerochen haben dürften und mit den Erwartungen einen inoffiziellen Winnetou zu sehen ins Kino geströmt sein dürften...
Also, müssen wir Wallace-Fans dankbar sein, daß es eben kein Gunn, sondern ein Wallace-Epigone ist... Wahrscheinlich wollten die Produzenten keinen Etikettenschwindel betreiben. Obwohl : Auf dem Filmplakat von "Das Wirtshaus von Dartmoor", welches Joachim im Mittelteil seines Buches abgebildet hat, steht :
Der erste Victor Gunn Krimi !
Das klingt doch so, als ob noch mehrere in Planung gewesen wären.
Links oben ist die Taschenbuchausgabe aus der roten Serie ( in der auch die Edgar-Wallace-Romane erschienen sind ), abgebildet. Man dachte wohl "Wer Wallace mag, wird auch Gunn mögen..."
Ich habe alle verfügbaren deutschen Wallace-Romane und auch alle Victor Gunn-Romane gelesen. Ich finde schon, dass die Krimis vom Stil irgendwie Ähnlichkeit besitzen - schließlich spielen sie fast alle in England und Größtenteils sogar in London und nährere Umgebung. Bei den Gunn-Romanen ermitteln immer der schroffe Inspektoe "Ironsides" Bill Cromwell und sein smarter Assistent Johnny Lister (ähnlich wie bei Rex Stout Nero Wolfe und Archie Goodwin). Aus diesem "Team" hätte man sicher mehr machen können, wie Joachim Kramp im Hallo-Buch auch richtig erkannt hat. Schade eigentlich, denn der Roman DAS WIRTSHAUS VON DARTMOOR ist meines Erachtens einer der schwächsten Gunn-Krimis. Und der Film, obwohl nicht viel mit der Romanvorlage gemeinsam, ist wirklich ein sehr guter "Epigon".