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Dieses Thema hat 101 Antworten
und wurde 10.974 mal aufgerufen
 Filmbewertungen
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tilomagnet Offline



Beiträge: 586

04.10.2014 09:28
#61 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

ZIMMER 13 sehe ich seit jeher am anderen Ende der Liste! Bei den übrigen gebe ich dir prinzipiell Recht, wobei ich ORCHIDEE noch recht charmant und witzig finde. SCHLANGE ist aber noch ein gutes Stück schwächer als die Rialto Schlusslichter!

patrick Offline




Beiträge: 3.245

04.10.2014 23:32
#62 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Zitat von tilomagnet im Beitrag #61
ZIMMER 13 sehe ich seit jeher am anderen Ende der Liste! Bei den übrigen gebe ich dir prinzipiell Recht, wobei ich ORCHIDEE noch recht charmant und witzig finde. SCHLANGE ist aber noch ein gutes Stück schwächer als die Rialto Schlusslichter!


Schlange find ich so fad und langweilig, dass ich ihn mir gar kein weiteres mal mehr ansehen möchte. Was mir an "Zimmer" und "Orchidee" nicht so gefällt ist, dass es eher Gangsterfilme sind, was nicht so meinen Geschmack trifft. Orchidee ist allenfalls durch Klaus Kinskis sehr passende Rolle sehenswert, der für mich fast jeden Film aufwertet, außer "Gesicht", wo einfach gar nichts mehr zu retten ist.

Lord Low Offline




Beiträge: 746

04.08.2015 16:40
#63 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Hier stört mich nur, dass Karl John und Kurt Waitzmann erneut zu sehen sind, nur in anderen Rollen als im Vorgänger "Der Hexer".

Jan Offline




Beiträge: 1.753

04.08.2015 17:41
#64 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Sicher kein falsches Argument, wenn man bedenkt, dass hier mehr als nur die Rolle des Sir John identisch besetzt geblieben ist. Aus der damaligen Zeit heraus betrachtet aber sicher zu vernachlässigen, da die beiden Filme ja nicht am Stück gesehen werden konnten.

Gruß
Jan

Nedwed Offline




Beiträge: 158

22.09.2015 17:00
#65 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Darsteller
Das Darsteller-Ensemble ist vielversprechend. Drache, Rütting, Kisnki, Schürenberg, Arent, die gleiche Garde wie im Zinker. Alle von ihnen machen ihnen Job super. Besonders Kinski als Buttler und Arent nochmal in der genialen Rolle des des Mr Finch. Das Ermittlerduo ist Klasse, mit Drache und Schürenberg auch nicht anders zu erwarten. Hervorzuheben ist noch Brigitte Horney, die ihre Rolle als Lady Esten sehr gut spielt. Genau wie im Hexer 1 macht Margoot Trogger einen guten Eindruck, René Deltgen gibt dem Film den nötigen Charme. Karl John und Heinz Spitzner überzeugen in ihren Nebenrollen. Sehr gut finde ich zudem, dass die Mini-Rollen der Richtern mit Bessler und Meyernick hervorragend besetzt wurden.
4,5/5

Regie
Die Regie gefällt mir. Vohrer inszenierte den Film ohne Effekthascherei, es ist ein richtiges Kammerspiel geworden. Er gestaltet den Film recht spannend. Die erste Hälfte des Films ist ein echter Genuss. Dass der Film in der zweiten Hälfte etwas schwächelt , ist darauf zurückzuführen, dass es dann relativ schnell klar wird, dass Philip Curtain dahinter steckt. Der Fokus wird dann schon auf den Hexer gelegt. Mit einer tollen Auflösung wäre der Film ein Meisterwerk geworden.
4,5/5

Drehbuch
Das Drehbuch ist leider nur Durchschnitt. Die Story ist im Grunde sehr interessant, besonders die ersten 30-40 Minuten sind grossartig. Danach flacht der Film etwas ab, bleibt dennoch relativ spannend. Sehr schade ist natürlich der Hauptverbrecher, man hat ihn nie zuvor gesehen. Da Neues vom Hexer sowieso ein frei erfundene Geschichte ist, hätte man das durchaus besser lösen können. Das Finale des Filmes ist dann aber gelungen, dieses Masken-Spiel gefällt mir sehr, das ist beim ersten Hexer-Film zu kurz gekommen (Ok wie soll es auch nicht) Aufgewertet wird das Drehbuch durch den vorzüglichen Humor
Alles in allem vergebe ich trotzdem 4/5

Kamera und Schauplätze
Die Schauplätze sind gut, sie wirken an keiner Stelle irgendwie billig oder altbacken. Die Szenen wurden von Karl Löb in gestochenem, scharfen Schwarzweiss eingefangen.
Schade ist, dass keine London-Szenen eingebaut wurden, dass hätte den Film deutlich aufgewertet und das straffe Kammerspiel etwas aufgelockt.
4.5/5

Musik
Die Musik ist Durchschnitt. Besonders das Main theme gefällt mir nicht wirklich. Die zum Teil aber gut untermalten einzelnen Szenen werten die Musik auf 4/5 auf.

Fazit
Tolle Darsteller, Regie und Kamera, durchschnittliches Drehbuch und Musik. Das ist die Kurzfassung von Neues vom Hexer, der mir sehr gefällt, zwar nicht so wie beim letzten Sehen, aber trotzdem ein guter Film. Er befindet sich bei mir auf Platz 14, alle S/W-Vohrer-Filme (ausser Tür, trotzdem Top20) gefallen mir aber dennoch besser. Tuch, Gasthaus, Hexer, Zinker und Augen sind alles Meisterwerke.
Das grösste Problem, das der Film hat ist, dass sein Vorgänger der warscheinlich bekannteste Wallace-Film ist und Neues völlig im Schatten steht.
Für einen unterhaltsamen und realtiv spannenden Film, mit tollen Darsteller versehen, vergebe ich als Alfred-Vohrer-Anhänger knappe 4,5/5.

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

23.09.2015 18:03
#66 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Der Film hat mich sehr an den Zinker erinnert, was nicht nur an der vergleichbaren Darstellerriege liegt, sondern auch daran, dass "Neues vom Hexer" ebenso als Kammerspiel inszeniert wurde.
Leider mit nur mäßigem Erfolg.
Heinz Drache gibt seinen zweiten Auftritt als James W. Wesby, fällt in seinem Spiel aber leider ein wenig ab im Vergleich zum Vorgänger. Dennoch ist sein Spiel, besonders gemeinsam mit einem hier genialen(!) Sir John, auf einem sehr guten Niveau. Selbiges lässt sich über Frau Rütting sagen, die nicht nur gut in die Rolle, sondern eben auch zu Drache passt. Die beiden sind ein tolles Duo!
Horney sehe ich als ängstliche Dame mit doppeltem Boden als große Bereicherung der Serie an und sie vermag dem Streifen eine tolle Stimmung zu geben, die man sonst noch mehr vermisst hätte. Dies gilt auch für Klaus Kinski und in besonderem Maße für Carl John, der äußerst erschreckend durch die Szenen schlurft. Neben ihm Heinz Spitzner als fragwürdiger Anwalt hat mir auch gut gefallen.
René Deltgen als Hexer kommt, wie Drache, nicht an seine frühere Leistung heran und auch Eddi Arent fiel mir mitunter störend auf. Frau Trooger hätte ruhig etwas mehr Platz bekommen können...
Robert Hoffmann hätte ich gerne öfter gesehen und fand es direkt schade, dass er so früh ableben musste.
Zum Schluss sollte noch die Kinderrolle, gespielt von Teddy Naumann, Erwähnung finden, denn schließlich handelt es sich um die einzige große Kinderrolle in einem EW-Film.

Das Ensemble ist also eindeutig nicht für den lahmen Film anzuklagen, sondern eher das Drehbuch und an manchen Stellen auch Herr Vorher.
Beginnt der Film mit einem, wenn auch völlig unsinnigen, so dennoch optisch tollen Opener, so gleitet Vorher für meinen Geschmack im Laufe des Filmes zu oft in solche Unsinnigkeiten ab.
Hier fällt mir die Szene ein, in der der Hexer und Finch im Buch nachlesen, wie es weitergeht, was gewissermaßen die ganze Filmwahrheit untergräbt.
Ebenso störend empfinde ich die gesamte Szene mit den Tigern, die bei mir keinerlei Spannung aufzubauen vermochte, weil sie mir zu eingeschoben wirkte.
Hier und da verstecken sich dann auch noch ein paar Logikfehler, die den Film in einem komplett offenen Ende münden lassen.
Weder hat man den Haupttäter vorher gesehen (warum konnte es nicht Dr. Mills sein?), noch wird die Gefangennahme des Hexers ordentlich zu Ende geführt. Der Film bleibt ganz einfach in der Luft hängen.
Sicherlich könnte man das verschmerzen, wenn der Film ansonsten spannend wäre, aber so empfand ich das leider gar nicht.
Das Problem, was dieses Kammerspiel so langweilig macht, ist der fehlende Bezug zu den Figuren. Die gesamten Familie Curtain (Charles, Miss Angel, Archie und Lady Curtain) hat für den Zuschauer nicht mehr "Wert" als der zu Beginne erschossene Lord Curtain (mal wieder Vorwerg) und sie wirken daher einfach belanglos. Man weiß nichts um Lady Curtain und somit verschwindet sie nahezu als NoName aus der Geschichte. Während man beim Zinker mit den Personen mitfiebert, bekommt man hier keinerlei Möglichkeit sich mit ihnen zu identifizieren. Sie verkommen zu bloßen Mordopfern.
Und die Lebenden? Auch wenn ihr Spiel durchaus überzeugt, so sind die Dialoge teils so langweilig und klischeehaft geschrieben. Es kommt nie wirklich Dynamik in die träge Geschichte...

Dazu trägt auch die Musik bei. Sie war, abgesehen von einige Stücken, wirklich langweilig oder unpassend. Zu diesem Film hätte ich mir einen Soundtrack von Oskar Sala vorstellen können, der vielleicht die Töne der Uhr in die Musik hätte einbauen können und diesen Effekt ein wenig mehr unterstützen können, als es Thomas hier gelungen ist.

Als Gesamtpaket weiß der Film also nicht zu überzeugen. Dennoch gibt es einige starke Einzelszenen, die über die 90 Minuten retten und wirklich Spaß machen, oder für Krimistimmung sorgen.
Den schönen Opener habe ich bereits genannt, der mir einfach gefällt! Ebenfalls spannend war die sich ständig wiederholende Szene mit dem Schlagen der Uhr, ihrem mehr und mehr drohenden Klang und Edwards Frage nach einem Wunsch. Das hätte durchaus noch mehr Potential gehabt, verursacht aber dennoch, auch durch Horneys Spiel, drückende Atmosphäre.
Eine weitere Szene, die mir ewig im Gedächtnis bleiben wird, ist der Tod Kinskis. Der Hexer drückt auf den Fahrstuhlknopf und dieser kommt heruntergefahren. Sensationelle Musik an dieser Stelle und Kinski kippt aus dem Aufzug. Für mich ganz klar ein der besten Todesszenen in der Serie.
Und ebenfalls spannend empfand ich die Szenen in Baileys Büro, welches recht ungemütlich in Szene gesetzt wurde, besonders wenn sich auch Dr. Mills dort aufhält.

Abgesehen aber von einigen tollen Einzelszenen, ist der Film nicht sehr überzeugend und erhält daher nur wacklige

3 von 5 Punkten.

Lord Low Offline




Beiträge: 746

30.08.2016 00:07
#67 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Wurden diese Gemälde extra für den Film erstellt oder gabs die vorher schon?



Lord Low Offline




Beiträge: 746

27.09.2016 18:44
#68 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Auch für "Neues vom Hexer" gibt´s jetzt einen Trailer von mir:

Mr. Krimi Offline




Beiträge: 297

27.09.2016 19:31
#69 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Hallo Lord Low,
auch dieser selbstgemachte Wallace-Trailer von Dir gefällt mir sehr gut!
Machst Du auch einen von meinem Lieblings-Wallace "Der unheimliche Mönch"?

Ray Offline



Beiträge: 1.951

01.10.2016 23:12
#70 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Neues vom Hexer (BRD 1965)

Regie: Alfred Vohrer

Darsteller: Heinz Drache, Barbara Rütting, Brigitte Horney, René Deltgen, Eddi Arent, Siegfried Schürenberg, Margot Trooger, Robert Hoffmann, Karl John, Heinz Spitzner, Hubert von Meyerinck, Kurt Waitzmann, Albert Bessler u.a.



Der zweite und - unverhofft - letzte Teil der "Serie in der Serie". Aus der "Inspektoren-Trias" des Erstlings ist lediglich Inspektor Wesby aus Australien verblieben. Da sich Joachim Fuchsberger vorübergehend von der Reihe losgesagt hatte, erklärte man seine Abstinenz mit der kurz zuvor vollzogenen Heirat seiner Figur Higgins, die beim ersten "Hexer" im Laufe des Films ohnehin mehrfach angedeutet wurde. Als hätte man es geahnt...

Ebenso unerwartet gibt Heinz Drache hier letztmalig den klassischen Ermittler-Part in einem Wallace-Film. Dabei zeigt er noch einmal all jene Facetten, die sein Spiel - ob man es nun persönlich mag oder nicht - auszeichnen. Seine mitunter schnoddrige Art kommt vor allem in jenen Szenen mit Barbara Rütting optimal zur Geltung. Rütting bekommt ihren zweiten und letzten Auftritt nach "Der Zinker". War sie dort eine Krimiautorin, so frönt sie hier der malerischen Kunst. In beiden Filmen dient die jeweilige Kunstform auch der Verarbeitung der Geschehnisse, die um sie herum passieren. Nicht die einzige Parallele zum "Zinker", denn auch in "Neues vom Hexer" geht es ausgesprochen "tierisch" zu. Darüber hinaus gleicht das Sequel des bekanntesten Wallace-Films in seiner Inszenierung über weite Strecken einem Kammerspiel, was beim "Zinker" ja ebenfalls zu bemerken war.

Genug der Parallelen, was hat der Film denn "Originelles" zu bieten? Vor allem Brigitte Horney, die von einer verletzlichen, würdevollen Aura umgeben ist. Wenn sie Sir John maßregelt, dass sie ihm verbiete, so mit ihr zu sprechen, schämt man sich mit Sir John gleich ein wenig mit. Robert Hoffmann, der später die Hauptrolle im Heist-Movie "Top Job" an der Seite von Edward G. Robinson, Janet Leigh und Klaus Kinksi übernehmen sollte und zudem noch ein paar (wenig erbauliche) Auftritte in Giallo-Thrillern absolvieren würde, spielt den unsympathischen Archie recht gekonnt. Nichtsdestoweniger ist es Klaus Kinski, der in seinem letzten typischen Wallace-Auftritt einmal mehr allen die Show stiehlt. Ob die geniale Eröffnungssequenz, in der er sich (warum auch immer) aus einem Sarg erhebt, sich räuspert um dann zu bekunden, dass der Sarg passe, sein hingebungsvolles Spiel an der Harve oder seine fast schon legendäre Frage "Noch einen Wunsch, Mylady?" - all diese Szenen stehen sinnbildlich für den Kultstatus der Wallace-Filme, an dem Kinski unbestritten einen nicht unwesentlichen Beitrag hat. Sobald Kinski aus dem Film ausscheidet, verflacht das Niveau erheblich. Ebenfalls letztmalig in seiner üblichen Funktion sieht der Zuseher Eddi Arent. Es ist bereits hier interessant zu beobachten, wie er den Staffelstab für den "Komiker vom Dienst" an Siegfried Schürenberg weiterreicht. Dennoch gelingen auch Arent nochmal ein paar sehr gelungene Momente, etwa die Szene in der "Entspannungsoase" oder jene mit den Zwillingen. Margot Troogers Rolle wurde merklich verkleinert, so dass ihr Auftritt diesmal sehr eindimensional wirkt. René Deltgen hingegen ist anders als im Vorgänger wesentlich präsenter.

Wie schon angedeutet, fängt der Film stark an, lässt aber dann mit dem Ableben Kinskis deutlich nach. Ob dies mit dem krankheitsbedingten Regiewechsel von Vohrer zu Tremper zusammenhängt, ist aus heutiger Sicht reine Spekulation. Jedenfalls gelingt es nicht, ein Äquivalent zu der dichten Atmosphäre der Anfangsminuten zu kreieren. Außerhalb des erhabenen Anwesens fehlt dem Film schlicht das gewisse etwas. Die Szenen mit dem Jungen z.B. - gerade die Tiger-Szene - wirken unmotiviert und ziehen sich arg hin. Die Identität des Hintermannes wird schon recht früh offenbart, ohne dass dieser vorher dem Zuschauer bekannt ist. Angesichts der noch vor einem liegenden Laufzeit erwartet der geneigte Wallace-Fan dann noch einen Twist, der aber ausbleibt und so zu einem unbefriedigenden Ende führt. Die Geschichte um den "Hexer" muss dann freilich auch noch - vermeintlich vorläufig - zu Ende erzählt werden. Insgesamt zeigt sich, dass man mit der Figur des "Hexers" nichts so recht anzufangen wusste. Die Masken-Szenen verfehlen überwiegend ihre Wirkung und überhaupt wirkt die ganze Ausgangssituation, wie der "Hexer" in die Geschichte eingebracht wird, konstruiert und unausgegeoren - ein Schnellschuss. So gesehen muss man auch nicht sonderlich bedauern, dass es aus einem dritten "Hexer"-Film nichts wurde.


Nach starken Anfangsminuten gelingt es "Neues vom Hexer" leider nicht, adäquat aus der kammerspielartigen Inszenierung auszubrechen, so dass letztlich in Sachen Niveau ein gewisses Ungleichgewicht festzustellen ist. Darüber hinaus verzichtete man zur Verwunderung des Zuschauers abermals auf einen klassischen Whodunit. Schließlich erscheint die Mitwirkung des "Hexers" arg motiviert und unausgegoren. So müssen mal wieder die Darsteller die diesmal doch recht ausgeprägten Schwächen so gut es geht kompensieren. Dies gelingt vor allem in Person von Klaus Kinski und Brigitte Horney. Trotzdem ein vergleichsweise schwacher Schwarzweiß-Wallace. 3,5 von 5 Punkten.

greaves Offline




Beiträge: 583

01.10.2016 23:43
#71 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Für mich schwächelt dieser Film einwenig vor sich hin.Drehorte wie die pfaueninsel und die Darsteller sind top besetzt.als ich den Film das erste mal vor ca.25 Jahren gesehen habe,ist er mir recht gut "eingefahren ".mit der Zeit Flaute er aber bei mir ab
Was mir gefallen hätte wenn der Film HEXER 66 im darauffolgenden Jahr realisiert worden wäre.wenn man eine gute Story für den 3.teil sich ausgedacht hätte,mit tollen Schauspielern,wäre das sicher ein guter Wallacereisser geworden.
Weis jemand etwas über die Besetzung für den 3.Hexerteil? Ich habe mal gelesen das sicher Heinz Drache dabei gewesen wäre..

Lord Low Offline




Beiträge: 746

27.07.2017 00:34
#72 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Hier outet sich Michael Mittermeier als Wallace-Fan und nennt "Neues vom Hexer" als seinen Lieblingsfilm:

Lord Low Offline




Beiträge: 746

19.12.2017 13:25
#73 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Gibt es irgendeinen genauen Grund, warum der Film für die Veröffentlichung in der DDR umgeschnitten wurde?

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

30.03.2019 07:30
#74 Wallace der Woche (21): Neues vom Hexer (1965) Zitat · Antworten



Edgar Wallace: Neues vom Hexer

Nach dem Erfolg des „Hexers“ ging man zwar recht schnell an eine Fortsetzung, aber es stellt sich rückblickend schon die Frage, warum man das „Verrätertor“ zwischen die zwei „Hexer“-Filme klemmte und sie nicht beide in unmittelbarer Folge inszenierte. Nichtsdestoweniger sind letztlich keine zwei Wallace-Krimis so zwingend in einem Atemzug zu nennen wie „Der Hexer“ und „Neues vom Hexer“.

Diesmal greift Henry Arthur Milton stärker ins Geschehen ein, das sich um die hochwohlgeborene Familie Curtain dreht. Der Maskenaspekt und die Zangenposition des Hexers als „gerechte“ Verbrechergestalt wurden ebenfalls deutlicher in den Vordergrund gestellt. Lasst mich also wissen: Ist dies ein besserer, schlechterer oder gleichwertiger zweiter Teil? Und hättet ihr gern einen „Hexer III“ gesehen? An die Hörgeräte ... fertig ... los!

Links:

Platzierung im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014: Platz 20 von 36 (70,49 %)

PS: Ein Besprechungsthread für die Kurzgeschichtensammlung fehlt noch.

Stephan Offline



Beiträge: 114

30.03.2019 11:14
#75 RE: Wallace der Woche (21): Neues vom Hexer (1965) Zitat · Antworten

Gong:
**(durchschnittlich):“ Trotz Starbesetzung nicht berauschend; solide Unterhaltung“

Pauer:
„.So spannend, einfallsreich und turbulent Wendlandts erster Hexer-Film war, so schal geriet die Fortsetzung, und man kann sich nur wundern, dass Alfred Vohrer als Regisseur und Herbert Reinecker als Drehbuchautor verantwortlich zeichneten.(…) Die Filmfortsetzung der Rialto wirkt aufgesetzt, langweilig und unbeholfen…“

Kramp:
„Rundherum ist der Film zwar gelungen; was jedoch beim ersten Hexer-Film zum grandiosen Erfolg führte, erwies sich diesmal als Fehler. Da der Film keine nennenswerten Höhepunkte besaß, wirkte er im Gesamteindruck eher wie ein Kammerspiel als ein Thriller.“

Tses:
„Wann und wo, hinter welcher Maske sich der Hexer verbirgt, das zu raten, macht enormen Spaß. Ein flott inszenierter Krimi mit gut aufgelegten Schauspielern, der sich als einziges Manko, den Vorwurf gefallen lassen muss, dass er wie ein Kammerstück wirkt.“

Hohmann:
„Neues vom Hexer wirkte über weite Strecken wie ein schlichtes Theaterstück: die Kulissen waren oftmals nicht der Rede wert, das Tempo in der zweiten Hälfte ließ eklatant zu wünschen übrig. (…) Allerdings(…) trafen diese Kritikpunkte hauptsächlich auf die zweite Hälfte zu, denn der erste Abschnitt war dramaturgisch geschickt und spannend aufgebaut, spielte clever mit der Erwartungshaltung des Publikums und schaltete fast schon spielerisch zwischen eher langsamen und rasanten Szenen hin und her. Ob dieser auffallende Qualitätsunterschied auf den Wechsel von Vohrer zu Tremper zurückzuführen war, blieb fraglich, lag jedoch als Erklärung nahe.“
Anm: Vohrer erkrankte während der Dreharbeiten und als Ersatz wurde Will Tremper engagiert, der ja schon das Drehbuch zu Zimmer 13 verfasste.

Meine Meinung:
Schon allein die Mitwirkung der großartigen Brigitte Horney, die von Karl John und der obligatorisch übrigen starken Besetzung verführt einen Schauspielfetischisten wie mich zu einer subjektiv höheren Punktzahl zu greifen, wobei alleine schon Barbara Rütting das Vergnügen für mich wiederum spürbar bremst. Wenn man aber den ganzen Film unter mehreren Gesichtspunkten objektiv beurteilt, ist das kaum möglich.
Man hat hier versucht, dem Prestigeobjekt Hexer mit Gewalt einen zweiten Teil zu verpassen, was u.a. an der neuralgischen Stelle Haupttäter im Hintergrund mit Karacho in die Buchse ging. Hier jemanden zu präsentieren, den man bis dato nur gehört und nicht gesehen hat, war fast eine Verschaukelung der Zuschauer. Man klammerte sich zu sehr an die Magie der mehrfachen Maskenspielerei – fürwahr in den Schlussminuten ein humorvoller Clou, aber eben leider mit einer in die Wolken geschossenen Pointe. Genauso unbeholfen und überflüssig wirkt das Intro. Gut und auf Effekt inszeniert, aber inhaltlich völliger Murks. Und im effektvollen Aufstehen aus nem Sarg gefällt mir immer noch Max Schreck am besten, egal ob Kinski dabei Edwards oder Orlok/Dracula heißt.
Ich komme über sehr knappe 3 Punkte nicht hinaus…

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