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Dieses Thema hat 101 Antworten
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 Filmbewertungen
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Mamba91 Offline



Beiträge: 745

19.01.2009 17:15
#31 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Das größte Manko an dem ganzen Film ist ganz klar das Ende. (Was sonst?!).

*SPOILER* Der Hexer kommt in den Raum in dem sich Margie befindet. Finch erschießt den Hexer. Es ist aber gar nicht der Hexer sondern der Drahtzieher. Finch ist aber auch nicht Finch sondern der Hexer. Dann versucht der Hexer als Sergeant maskiert zu fliehen.

Man kann es auch übertreiben. Und das hat man hier eindeutig getan. Die Auflösung ist genauso dahingepfuscht wie in „Die blaue Hand“.
Spannung muss man suchen, nur der Satz vor der Auflösung "Ich bin in 10 Sekunden da" und anschließend die leisen Schritte auf dem Flur lassen die Nerven "kitzeln".
2.5/5 Punkten

HorstFrank Offline



Beiträge: 699

12.02.2009 16:08
#32 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Der Film ist ohne Frage toll besetzt und hat auch inige gute Gags zu bieten (z.B. "Für sie gilt das gleiche - sie sind doch Zwillinge!")
Allerdings hat der Film einige Längen und so richtig spannend finde ich ihn auch nicht.

Der Film liegt irgendwo im hinteren Mittelfeld...

DieterBorsche Offline



Beiträge: 138

21.02.2009 21:19
#33 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Die Entlarvung des Drahtziehers ist bisschen enttäuschend, aber trotzdem zu schlechte Kritiken soll der Film von mir nicht bekommen.
Gute Schauspieler machen manchmal doch was aus!

Jedoch rangiert der Film bei mir auch nur im Mittelfeld. So gesehen: besser als "Das Verrätertor" aber deutlich schlechter als "Die toten Augen von London".

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

22.03.2009 14:34
#34 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

der mir ist der film, was seinen beliebtheitsgrad anbelangt auf jeden fall gesunken. ich fand ihn diesmal sogar recht langweilig zwischendruch. der anfang ist berilliant mit einem tollen opener und dem ersten mord verspricht es tolle ew kost zu werden. aber zwischenzeitlich besitzt der film schon einige große längen und die dialoge sind eigentlich größtenteils langweilig.
die darsteller sind wieder allesamt gut. vor allem heinz drache und barbara rütting, die perfekt harmonieren. sir john und brigitte horney sind ebenfalls gut in form und auch klaus kinski kommt gut an. die musik halte ich für sehr gut und sie schafft tolle sapnnung.
ansonsten ist der film ebenfalls recht gut inszeniert. die auflösung ist wenig spannend und viel zu simpel dargestelelt.
ansonsten bietet dieser film gute krimi unterhaltung auf durchschnittsniveau. ich hatte ihn besser in erinnerung!

punk's not dead

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

03.05.2009 00:54
#35 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten
Ein Hexer kommt selten allein. Deshalb: Gerade einmal wieder gesehen und folgende Meinung gebildet:

Neues vom Hexer (BRD 1965)

- Darsteller:
Dass „Neues vom Hexer“ dem „Hexer“ unterlegen ist, manifestiert sich bereits in der Darstellerliste. Von Blacky und Drache ist nur mehr der letztere übriggeblieben, auch Sophie Hardy und ihre Kontrahentin Ann Savo sind (leider Gottes) von der Bildfläche verschwunden. Dafür bekommt der Zuschauer Barbara Rütting in der weiblichen Hauptrolle zu sehen, die, verbittert und leicht überaltert, kaum mehr das Idealbild einer Wallace-„Heldin“ darstellt. Ihr Spiel ist dann auch nicht so facettenreich wie es in „Der Zinker“ einst war, freilich aber noch eine schauspielerische und psychologisch fundierte Meisterleistung im Vergleich zu dem späteren Wirken in „Der Todesrächer von Soho“, was in erster Linie mit der zwar eindimensionalen, aber präzise gezeichneten Rolle im vorliegenden Film begründet ist.
Mit Brigitte Horney wurde ein Altstar wieder auf die Leinwand gebracht. Sie spielt mitgenommen und unbetroffen zugleich und ist durchaus als passend anzusehen, auch wenn ich mich persönlich gräme, dass man hier nicht Elisabeth Flickenschildt verpflichtet hat. Auf der anderen Seite sind Margot Trooger, Eddi Arent und vor allem René Deltgen im Vergleich zum ersten „Hexer“-Teil nur noch ein Schatten ihrer selbst, agieren eher als Kuriositäten denn als ernstzunehmende Verbrecher oder Gerechtigkeitsfanatiker und vermögen weder den Hauch des Unnahbaren noch die unheimliche Aura zu erzeugen, die sie noch ein Jahr zuvor umgab.
Auch Klaus Kinski hatte schon bessere Tage. Mit seinem letzten regulären Nebenrollenauftritt bei Wallace beglückte er zwar noch einmal das Publikum, bekleckert sich aber mit ungleich weniger Ruhm als etwa in der ähnlich angelegten Rolle im „schwarzen Abt“. Der Rest der Riege ist ausstaffiert mit recht austauschbaren Gesichtern, die nur wenig in Erinnerung bleiben und aus denen sich höchstens noch Hubert von Meyerinck abheben kann.

- Regie:
Mit „Neues vom Hexer“ legte Alfred Vohrer den Grundstein für seine späteren Farbproduktionen zwischen 1966 und 1968, die allesamt in ähnlicher Ausführung entstanden. Zwar fehlen auch hier noch die Skelette und Schlangen (immerhin einen Gummitotenschädel gibt es), doch der plakative Umgang mit dem Stoff und die zwar kreativen, aber oftmals überladen wirkenden Einfälle (hier etwa die extravagante und somit unpassende Sargszene zu Beginn oder die Vögel in Mr. Baileys Büro) sowie die irgendwie typische Handschrift Vohrers lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich bei „Neues vom Hexer“ um ein Routineprodukt mit all jenen positiven und negativen Nebenwirkungen handelt, die Routine mit sich bringt. Vorbei ist mit „Neues vom Hexer“ die Zeit der herausragenden Inszenierungen Vohrers, vorbei ist die Überdurchschnittlichkeit seiner Filme.
Im Grunde genommen gibt es lediglich zwei Szenen, die wirklich begeistern können: einmal ist es eine humoristische, nämlich die in Arthur Miltons Club in Sydney, und bei der zweiten handelt es sich um den mit den Tigern eingesperrten Charles – ein Bild, das eine wunderbare Spannung erzeugt. Ansonsten bewegt Vohrer sich auf mittelmäßigem Niveau das von vielen Tempoänderungen und Scherzen aufgelockert wird. Da beides jedoch erwartungsgemäß und, wie erwähnt, routiniert geschieht, lässt es den Zuschauer weitgehend kalt.
Erwähenswert überdies die exzessive Selbstinszenierung Vohrers: Er tritt in diesem Film in nicht weniger als drei Rollen auf!

- Drehbuch:
Ein weiterer Fallstrick für „Neues vom Hexer“ ist das mittelmäßige Drehbuch von Herbert Reinecker, das dringend einer weiteren Überarbeitung bedurft hätte. Wahrscheinlich war Reinecker zu diesem Zeitpunkt jedoch noch so exzentrisch oder hoch im Kurs, dass man diese Notwendigkeit aus praktischen Erwägungen umging (man bedenke, dass er auch später im Falle von Stoffänderungen nur noch pseudonymisiert aufgeführt wurde). Das Drehbuch wirkt wie aus mehreren Einzelfällen zusammengeschustert und lässt eine konstante Fortentwicklung und Spannungssteigerung vermissen. Die Personen sind einseitig gezeichnet und handeln nicht immer logisch oder zielstrebig. Der größte Fehler ist es jedoch, dass man weder die Mordopfer noch – und das ist das Schlimmste – den Täter richtig persönlich kennenlernt. Zweiterer tritt nie lebend in Erscheinung. Dabei ist es eine goldene Regel des Whodunit, dass der Mörder immer einer der handelnden Charaktere des Buches oder eben des Films sein muss und nicht ein aus dem Hut gezauberter, für tot erklärter Verwandter.
Darüber hinaus gibt das Drehbuch, vor allem wenn man es mit „Der Hexer“ vergleicht, den Charakteren kaum Platz, sich zu entwickeln. Die interessanteste Figur ist noch die der Lady Aston, die wenigstens dahingehend eine Entwicklung mitmacht, dass sie die dreimalige Prozedur des fragenden Butlers und der schlagenden Standuhr jeweils immer überspitzter wahrnimmt. Das war’s aber auch schon.

- Kamera:
Nachdem bei „Das Verrätertor“ aufgrund der Zusammenarbeit mit Großbritannien die Verwendung des Bildformats 1.66:1 nachvollziehbar war, stellt die Fortführung dieser Methode in „Neues vom Hexer“ einen Rückschritt im Vergleich zum ersten Teil der geplanten Trilogie dar, der noch in schönstem Ultrascope vorlag. Da auch die Bauten und die Kostüme nicht mehr von der Qualität des „Hexer“-Vorgängers sind, ist es nur natürlich, dass Karl Löb nur wenig einfangen kann. Höhepunkte seiner Tätigkeit bilden noch die Mordsequenz an Lord Curtain und das finale Treffen von Margie und Philip.
Negativ fällt auf, dass der Zuschauer, der – man ist geneigt, es extra zu betonen – nicht blind ist, mitten im Film ein einfaches Standbild einer wichtigen Kulisse, der Mühle, aufgetischt bekommt. Zwei Sekunden Filmmaterial wären doch verschmerzbar gewesen, oder etwa nicht?

- Musik:
Peter Thomas verwandte hier leider exakt die gleiche Titelmusik wie im ersten Teil. Anstatt jedoch eine Kontinuität zu schaffen, wirkt dies wie eine Sparmaßnahme, zumal der Titelscore in starkem Kontrast zum übrigen Soundtrack steht, der eher zu der Sorte „stilvolle Streicheruntermalung ohne Wiedererkennungswert“ gehört.

- Gesamtwirkung:
Bei weitem nicht so gut wie der erste „Hexer“-Film. In allen Punkten ist ein Abfall von Qualität und Kreativität zu diagnostizieren, der sich in den folgenden beiden Produktionen so fortsetzen würde. Es ist vor allem das amüsante Spiel von Schürenberg und Arent, das mich noch gnädig stimmt.

Meine Wertung: schwache 3 von 5 Punkten.

2. Edgar-Wallace-Grand-Prix: Übersicht / Epigonen-Grandprix: Übersicht / Quoten
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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

03.05.2009 08:39
#36 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
- Gesamtwirkung:
Bei weitem nicht so gut wie der erste „Hexer“-Film. In allen Punkten ist ein Abfall von Qualität und Kreativität zu diagnostizieren, der sich in den folgenden beiden Produktionen so fortsetzen würde. Es ist vor allem das amüsante Spiel von Schürenberg und Arent, das mich noch gnädig stimmt.




Auch wenn Dir DER UNHEIMLICHE MÖNCH nicht gefällt so stimmen Deine Kritikerpunkte zu NEUES VOM HEXER bei DER UNHEIMLICE MÖNCH nicht! Vor allem die Kreativität war selten so intensiv wie bei DER UNHEIMLICHE MÖNCH und über die erstklassike Qualität brauchen wir auch nicht zu diskutieren.

Joachim.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2009 11:07
#37 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

„Neues vom Hexer“ belegt mit 77 Prozent den 19. Platz im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2009. Der Film erhielt folgende Wertungen:
Gesamtpunktzahl: 720,94 Punkte; durchschnittliche Punktzahl pro Werter: 34,33 von 50
Ergebnisse der Einzelkategorien:
• Gesamtwertung: 215,8 Punkte – Platz 22 (73%)
• Einzelwertung „Darsteller“: 89,8 Punkte – Platz 13 (88%)
• Einzelwertung „Spannung“: 72,5 Punkte – Platz 21 (76%)
• Einzelwertung „Mörder“: 48,3 Punkte – Platz 34 (50%) -15
• Einzelwertung „Regie“: 75,6 Punkte – Platz 16 (79%)
• Einzelwertung „Drehbuch“: 75,1 Punkte – Platz 11 (81%)
• Einzelwertung „Musik“: 65,2 Punkte – Platz 28 (69%)
• Einzelwertung „Humor“: 78,8 Punkte – Platz 6 (91%) +13


Die größte Abweichung von der durchschnittlichen Wertung beträgt 14,2 Punkte nach oben, die durchschnittliche Abweichung beträgt 7,0 Punkte. Am nächsten dran war der Blinde Jack mit einer Abweichung von nur 3,6 Punkten.

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Blap Offline




Beiträge: 1.128

11.04.2010 23:56
#38 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Neues vom Hexer (Deutschland 1965, Originaltitel: Neues von Hexer)

Lord Curtain ist ein altes Ekel. Seine Erben interessiert jedoch hauptsächlich das Vermögen des alten Herrn. Lord Curtain fällt einem hinterhältigen Mord zum Opfer, der Täter legt eine falsche Fährte, die auf den gefürchteten Hexer hinweist. Der Hexer weilt längst wieder in Australien und geniesst die Ruhe, bis ihn sein treuer Gefährte Finch (Eddi Arent) darauf aufmerksam macht, dass man ihm im fernen England einen Mord in Schuhe schieben will. Selbstverständlich kann sich der Hexer diese Unverfrorenheit nicht bieten lassen, samt Gattin (Margot Trooger) und Finch taucht er wenig später in London auf. Inzwischen "überredet" Sir John (Siegfried Schürenberg) den Australier James Wesby (Heinz Drache) dazu, doch noch ein wenig im guten alten England zu verweilen. Schliesslich befindet sich sein bester Mann -Inspector Higgins- momentan in den Flitterwochen. Wesby nimmt die Ermittlungen auf, wobei er zwangsläufig auf die Verwandtschaft des toten Lords trifft. Margie Fielding (Barbara Rütting) hegte eine teife Abneigung gegen ihren Onkel, malt darüberhinaus düstere Gemälde und wohnt in einer heruntergekommen Gegend. Doch machen sie diese Tatsachen automatisch zur Verdächtigen? Bei genauerer Betrachtung scheint auch die vornehm zurückhaltende Lady Aston (Brigitte Horney), nicht wirklich grosse Stücke auf Lord Curtain gehalten zu haben. Nicht zu vergessen der befremdlich anmutende Diener Edwards (Klaus Kinski), der irgendetwas im Schilde zu führen scheint. Während die Polizei und der Hexer ermitteln, kommt es zu weiteren dramtischen Ereignissen, selbst vor der Entführung eines Kindes schrecken die Schurken nicht zurück...

Wenn mich nicht verzählt habe, ist "Neues vom Hexer" die 19. Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto Film. Wie so oft führte Alfred Vohrer Regie, was gleich zu Beginn des Streifens nicht zu übersehen ist. Ein dunkler Raum, der sich in jedem Gruselstreifen gut machen würde, dazu ein Sarg und Kinski. Nicht zu vergessen die schon fast hysterische Titelmusik, die den Zuschauer mit zahlreichen Wortfetzen und Geräuschen erfreut. Doch was so herrlich reisserisch beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als eine eher biedere Arbeit von Vohrer. Das soll nun nicht bedeuten der Film wäre mißlungen, nur hält er nicht, was er zu Beginn recht großspurig verspricht. Woran liegt es? Sicher daran, dass man sich auf recht nüchterne Kulissen verlässt, finstere Gänge und Gewölbe, wabernde Nebelschwaden, all diese Komponenten sucht man hier vergeblich. Natürlich spielt auch die Besetzung eine grosse Rolle. Waren in "Der Hexer" noch Fuchsberger und Drache zu sehen, macht sich hier die Abwesenheit von Blacky Fuchsberger sehr deutlich bemerkbar. Heinz Drache kann einen Fuchsberger nicht ersetzen, dazu fehlt es ihm an Ausstrahlung, Witz und letztlich auch am guten Aussehen. Nun muss es nicht immer Blacky sein, doch wegen dessen starker Präsenz im Vorgängerwerk, fällt sein Fehlen hier in aller Deutlichkeit auf. Da hilft es auch nicht wirklich, wenn Sir John ein wenig von ihm schwärmt und ein Foto anhimmelt. Ebenso fehlt es an einer jungen Schönheit, die den Beschützerinstikt der männlichen Zuschauer weckt. Barbara Rütting darf sehr selbstbewusst aufspielen, während Brigitte Horney der Edeldame in den besten Jahren sehr überzeugend Leben einhaucht. Margot Trooger hätte ich gern ein wenig häufiger gesehen, ihre Rolle ist leider ein wenig in sich zusammengeschrumpft. Wie schon bei "Der Hexer" hat Eddi Arent erneut einen seiner besseren Auftritte, Klaus Kinski gibt sich gefährlich ruhig, was in ihn keinesfalls harmloser oder weniger irrsinnig wirken lässt. Die Rolle des Sir John bewegt sich mehr und mehr in Richtung schwachsinninger Einfaltspinsel, doch trotzdem hat mir Siegfried Schürenbergs Auftritt diesmal besonders gut gefallen, ich kann nicht erklären warum dies der Fall ist.

"Neues vom Hexer" kann nicht ganz die hohen Erwartungen erfüllen, die durch den sehr guten Vorgänger geschürt wurden. Vohrer hätte sich nicht ausgerechnet bei diesem Stoff ein wenig zurücknehmen sollen, hier hätte er das Gaspedal bis zum Bodenblech durchtreten sollen. Doch obwohl es dem Film ein wenig an echten Höhepunkten mangelt, vermag er durchaus ansprechend und letztlich kurzweilig zu unterhalten. Die DVD Auswertung von Universum geht in Ordnung, wie gewohnt der Hinweis auf die Box, die der Einzelscheibe vorzuziehen ist. In der "Edgar Wallace Edtion 5" sind neben "Neues von Hexer" enthalten:

- Die Gruft mit dem Rätselschloß
- Das Verrätertor
- Wartezimmer zum Jenseits (Ein von Rialto produzierter Film von Alfred Vohrer, der keine Edgar Wallace Verfilmung ist)

Die Box 5 fällt im Vergleich zu den vier vorherigen Sets ein klein wenig ab. "Die Gruft mit dem Rätselschloß" ist der bis dahin schwächste Rialto Wallace, "Wartezimmer zum Jenseits" hat in der Box eigentlich nichts zu suchen (ist aber ein unterhaltsamer Film). Mit "Das Verrätertor" und "Neues vom Hexer" bekommt man zwei gute und "echte" Wallace Streifen geboten, wirklich schwach ist diese Zusammenstellung also auf keinen Fall! Für "Neues vom Hexer" reicht zu soliden 7/10 (gut). Ich freue mich bereits auf die Sichtung der Filme in der sechsten Box, welche die Ära der Wallace Farbfilme einleiten wird!

Lieblingszitat:

"Ist das ein Verhör?"
"Noch nicht."

***

Vom Ursprung her verdorben

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

15.08.2010 12:44
#39 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Zum ersten Mal hatte ich nun Gelegenheit, den gesamten Film "Neues vom Hexer" zu sehen. Als Nachfolger des Klassikers "Der Hexer" erweckt er natürlich besondere Neugier und man richtet das Augenmerk auf Details und zieht Vergleiche. Und irgendwie hinterläßt der Film einen seltsamen Nachgeschmack. Dies liegt meiner Meinung nach vor allem an folgenden Faktoren: 1. Kostüme und Ausstattung: Die handelnden Personen tragen teils futuristische Kleider (Zwillinge im Treppenhaus), billige Kittelchen (Margie Fieldings Malerschürze) oder sind unpassend geschminkt und frisiert.
2. Manche Szenen lassen sich rückblickend als merkwürdig bezeichnen: Weshalb muss Butler Edwards in einem Sarg probeliegen?
3. Der Haupttäter ist ein Unbekannter. Anstatt eine bereits etablierte Persönlichkeit am Ende als Philip Curtain zu enttarnen, verbirgt sich unter der Maske ein Mann, den man nicht kennt.
Freude bereiten alle Szenen, in denen Arthur und Cora-Ann Milton auftreten. Das Paar steht über den Dingen, bewahrt Ruhe und scheint der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein. Die Gerichtsszene wartet mit Albert Bessler und Hubert von Meyerinck auf, wobei Bessler mit seiner Lockenperücke für Lacher sorgt. Ein Rätsel bleibt, weshalb Meyerinck im Hinterzimmer des Gerichts gefesselt wird. Das Anwesen der Familie Curtain erinnert an das Haus der Mulfords aus dem "Zinker". Die nächtlichen Szenen mit Barbara Rütting und Brigitte Horney könnten eine Fortsetzung der Spieleabende bei Nancy Mulford sein. Für atmosphärische Dichte sorgen die Standuhr, Butler Edwards höfliches Auftreten und die greifbare Angst der Frauen. Als ungewöhnlich anrührend empfinde ich den Auftritt des kleinen Charles, dessen Figur so untypisch für die Wallace-Filme ist. Er hat bei einem Verkehrsunfall einen Arm verloren und ist ein ruhiger, sanfter Junge. Seine Art, mit den Tigern im Raubtierhaus zu kommunizieren, zeugt von einem sensiblen Wesen. Er ist verloren in der Welt der Erwachsenen und wird als Alleinerbe des Curtain-Vermögens wohl ein ähnliches Schicksal erfahren wie sein berühmter Namenskollege Charles Foster Kane ("Citizen Kane"). Wie gut, dass Alfred Vohrer diesmal nicht zu seinen Lieblingstieren gegriffen hat, sondern den anmutigen Raubkatzen den Vortritt ließ. Würde und Stil verkörpern vor allem die beiden großen Damen Margot Trooger und Brigitte Horney, die es mit spärlichen Mitteln schaffen, abgebrühte Kriminaler wie Inspektor Wesby und Sir John zu beeindrucken. Blass bleiben Heinz Spitzner und Kurt Waitzmann, während ich mir Karl John durchaus als Haupttäter vorstellen könnte. Er wirkt in seiner Maske ähnlich gefährlich wie der Arzt aus "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse".
Fazit: Ein Film, der des öfteren als Kammerspiel bezeichnet wird, dem jedoch in Sachen optische Gestaltung mehr altmodischer Charme gutgetan hätte. Mehr Suspense bei der Täterauflösung und eine neue, unheimlichere Titelmusik hätten den Film aufgewertet.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

13.10.2011 21:15
#40 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

[quote="BlapHeinz Drache kann einen Fuchsberger nicht ersetzen, dazu fehlt es ihm an Ausstrahlung, Witz und letztlich auch am guten Aussehen. Nun muss es nicht immer Blacky sein, doch wegen dessen starker Präsenz im Vorgängerwerk, fällt sein Fehlen hier in aller Deutlichkeit auf. [/i][/quote]

Da hat aber jemand seiner persönlichen Sympahtie für einen bestimmten Schauspieler so richtig freien Lauf gelassen. Das werde ich gleich ebenso machen. In allen oben genannten Kategorien sehe ich es nämlich genau umgekehrt!

Das so gelobte Spiel von Joachim Fuchsberger in "Der Hexer" besteht meistens darin, falschen Fährten nachzulaufen, zusammengeschlagen zu werden oder sich mit seiner geistig unterbelichteten Verlobten die Zeit zu vertreiben. Ich weiß nicht, was daran so grandios ist, aber vielleicht weiß es wenigstens Blap... Heinz Draches mysteriöse Auftritte hingegen sind da wohl doch um einiges facettenreicher...

Was den Aufritt von Heinz Drache in "Neues vom Hexer" angeht, so finde ich ihn überaus gelungen. Besonders schön spielt er mit Barbara Rütting. Die zwei passen wunderbar zusammen. Selbstbewußt, ironisch und über den Dingen stehend.

Wie sie bereits in der ersten gemeinsamen Szene Ansprüche auf ihn geltend macht, indem sie ihn beim Arm faßt, was er hier zwar noch zurückweist, sich jedoch später revanchiert, indem er sie beim Betreten der Villa der Familie Curtain kurz anfaßt. Wie sie ihm in ihrem Atelier "Appetit" macht, indem sie ihren Kleidungswechsel nicht hinter einem blickdichten Vorhang (den es durchaus gibt und hinter dem er sich später verbergen wird) vollzieht, sondern relativ offen vor seinen Augen. Die intensiven Blickwechsel zwischen Beiden, als sie ihm anbietet, sich wie zu Hause zu fühlen und er ihr erklärt, notfalls die ganze Nacht (nur zu ihrem Schutz?) bei ihr bleiben zu wollen. Interessant ist auch, dass Wesby erst distanziert zu ihr "Miss Fielding" sagt, sie später jedoch mit Margie anredet. Das wissende Lächeln und die intensiven Blickwechsel zwischen den Beiden sprechen Bände - all das ist für mich aufregender, als wenn man aus den Beiden ganz offen ein Liebespaar gemacht hätte.

Meine Lieblingszitate aus "Neues vom Hexer":

"Lady Curtain wurde ermordet!" - "Das ist aber unangenehm!" - "Besonders für Lady Curtain..."
"Werfen Sie fremde Damen immer gleich zu Boden?" - "Nur wenn Sie mir gefallen..."
"Wissen Sie eigentlich, dass Sie in Lebensgefahr sind?" - "Das ist man von Geburt an, Inspektor..."

Ein wunderbarer Film, den ich mir immer wieder mit dem größten Vergnügen ansehen kann!

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

29.10.2011 10:25
#41 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Fensterln in London - James W. Wesby und Margie Fielding in “Neues vom Hexer”

Ein Mann steigt durch das Fenster in die zeitweilig verwaiste Wohnung einer jungen Frau ein. Man könnte annehmen, ein Einbrecher sei am Werk.
Doch weit gefehlt - Inspektor James W. Wesby aus Sydney, zur Zeit als Gast bei Scotland Yard, stattet der Malerin Margie Fielding einen Besuch ab. Er schaut sich zwar aufmerksam um, als Haussuchung könnte man seine Vorgehensweise jedoch nicht bezeichnen.
Als Margie Fielding in Begleitung von Lady Aston vom Einkaufen wieder in ihre Wohnung zurückkehrt, versteckt sich Wesby hinter einem Vorhang. Man ahnt es sogleich: der Herr ist ein reichlich unkonventioneller Kriminalist.

Nachdem die Malerin wieder allein ist, ergreift sie sogleich eine Waffe und richtet diese auf den für sie unsichtbaren Eindringling, dessen Anwesenheit sie durch das offene Fenster und seine durch den Vorhang nicht verdeckten Schuhe bemerkt hat.

Ohne sich auch nur im mindesten von der auf ihn gerichteten Waffe irritieren zu lassen oder unangenehm davon berührt zu sein, bei seinem forschen Eindringen ertappt worden zu sein, geht Inspektor Wesby sogleich in die Offensive. Er nähert
sich Margie Fielding und bleibt dicht vor ihr stehen.
“Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?” erkundigt sie sich. Er antwortet im gleichen Tonfall: “Haben Sie einen Waffenschein?” Zwischen den Beiden entspinnt sich ein pointierter Dialog, der in Wesbys Bemerkung gipfelt: “Sie sehen reizend aus, wenn Sie leben...” Hinter aller zur Schau getragenen Kühle wird deutlich, dass er sich um die junge Frau sorgt.
Während des Gesprächs füllt der Inspektor zwei Weingläser. Ganz offensichtlich ist sein Besuch bei Margie Fielding nicht nur als einfache Warnung gedacht, sondern doch eher privater Natur...

Seit dem sich die Beiden zu Beginn des Filmes erstmals begegneten, hat sich ihr Verhältnis deutlich gwandelt.
Margie Fielding sucht Scotland Yard auf, um nähere Informationen über den Stand der Ermittlungen im Mordfall von Lord Curtain, ihrem Onkel, zu erhalten. Auf dem Korridor begegnet sie einem elegant gekleideten Herrn, der sich dagegen verwahrt, dass sie ihn am Arm festhalten will, um ihn etwas zu fragen. Als Margie auf ihr gutes Recht als Steuerzahlerin pocht, entgegnet der Herr: “Wieso? Sind Sie etwa Australierin?”
Die Sekretärin von Sir John antwortet auf Margie Fieldings Frage, wer "dieser arrogante Mensch" sei nur kryptisch, es handele sich um 008.


Kurz darauf sucht James W. Wesby - inzwischen mit den Ermittlungen im Mordfall Curtain beauftragt - Margie Fielding zum ersten Mal in deren Atelier auf.
Man muß ihr wohl inzwischen erklärt haben, wer der Herr ist, denn sie begrüßt ihn mit seinem Dienstgrad. schenkt dem Mann, den sie zuvor als “arroganten Menschen” bezeichnet hat, ein strahlendes Lächeln und bittet ihn, es sich bequem zu machen. Man beachte die informelle Wortwahl. Wäre ihr der Herr einerlei, hätte sie ihn sicher nur gebeten, Platz zu nehmen.
Während sie ihn mit Fragen förmlich bombardiert, antwortet er betont leise und läßt sie keine Sekunde aus den Augen, bis er schließlich selbst ein paar Auskünfte von ihr erhält. Der sonst so energische Mann verhält sich erstaunlich sanft.
Margie Fielding hat als intelligente Frau sogleich verstanden, dass sich der Inspektor für sie interessiert, ist ganz offensichtlich von ihm so angetan wie er von ihr und gewährt ihm dem Vorzug, sich in seiner Gegenwart umzuziehen.

Inspektor Wesby begleitet Margie Fielding in die Villa der Familie Curtain, um dort Lady Aston zu verhören. Er faßt sie dabei ganz leicht beim Arm an. Da die junge Frau nicht verhaftet ist, und auch keinerlei Hilfe beim Gehen benötigt, scheint es ihm nur auf den physischen Kontakt anzukommen...
Während Inspektor Wesby Lady Aston befragt, bleibt er zunächst neben Margie Fielding stehen. Erst als Lady Aston sich von ihm entfernt, um sich ihm und seiner Vernehmung zu entziehen, folgt der Inspektor ihr. Sogleich geht ihm Margie
Fielding nach. Offensichtlich wollen die Beiden möglichst nahe bei einander sein...

Während dessen wird Lady Curtain ermordet, was Margie Fielding dem wie gewöhnlich zu spät erscheinenden Sir John gegenüber mit einer reichlich kessen Bemerkung quittiert. Inspektor Wesbys Blick geht zugleich zu ihr hinüber, und seine amüsierte Miene macht deutlich, dass hier zwei Menschen den gleichen Sinn für schwarzen Humor teilen...

Obwohl Inspektor Wesby ihr bei seinem unkonventionellen Besuch davon abriet, leistet Margie Fielding dennoch Lady Aston in der nach nunmehr drei Morden (man hat mittlerweile auch den Neffen der Curtains, Archie Moore, getötet) verwaisten
Villa Gesellschaft.
Ihre Frage “Habe ich Grund, diesen Abend zu fürchten?” beantwortet natürlich nicht Lady Aston, der sie gestellt wurde, sondern der Mann, dem ihr Wohlergehen am Herzen liegt. “Ich glaube ja!” erwidert der mit seinen Konstablern eintreffende Inspektor Wesby.

Margie Fielding strahlt ihn an. Inspektor Wesby tauscht einen intensiven, verschwörerischen Blick mit ihr. Überhaupt können die Beiden während ihrer nun folgenden Unterhaltung die Augen nicht von einander abwenden.
“Fühlen Sie sich wie zu Hause, Inspektor!” bittet sie, und er nimmt wieder ihren Tonfall auf, als er antwortet: “Das tue ich bereits...”
Wie lange er zu bleiben gedenke, erkundigt sie sich. Notfalls die ganze Nacht, antwortet er sogleich. Sie schenkt ihm einen vielsagenden Augenaufschlag, während er leicht amüsiert reagiert.
Er bekommt etwas zu trinken, entzündet eine Zigarette und scheint sich in der Tat bereits ganz zu Hause zu fühlen.

Als Margie Fielding ihn später fragt, ob sie schlafen gehen dürfe, redet er sie mit ihrem Vornamen an, während er während seines ersten Besuches bei ihr noch Miss Fielding zu ihr sagte.

Butler Edwards unternimmt einen Mordanschlag auf Margie Fielding, doch Inspektor Wesby erschießt ihn durch den Speisenaufzug hindurch.
Zartbesaitetere Damen hätten hysterisch geschrien, doch Margie Fielding erkundigt sich lediglich leicht rritiert: “Werfen Sie fremde Damen immer gleich zu Boden?” “Nur wenn sie mir gefallen!” ist seine energische Antwort.

Als zu später Stunde energisch gegen die Fensterscheiben der Villa geklopft wird, befiehlt Inspektor Wesby Margie Fielding und Lady Aston “Geht weg!” Offensichtlich sind diesem Mann in der Stunde der Gefahr, Förmlichkeiten völlig unwichtig.
Als Arthur Milton und Archibald Finch, die Miss Fielding retten wollen, durch das Fenster (die Türklingel war abgestellt - ihr Fensterln wird also erklärt) eintreten, äußert der Sekretär des Hexers: “Sie lebt, Sir!” Nicht nur Mr. Milton und Mr. Finch sehen überaus erleichtert aus, auch die Miene von Inspektor Wesby zeugt von tiefer
Zufriedenheit.

Ganz offensichtlich haben sich hier zwei verwandte Seelen gefunden, denn als Margie Fielding nur andeutet, dass sie dem großen Dratzieher der Verbrechen eine Falle stellen will, hat Inspekor Wesby sie sogleich verstanden.

Dass man ihm am Ende den Täter frei Haus liefert, darf der Inspektor damit kompensieren, dass er den Hexer nun endlich hinter Schloß und Riegel bekommt, wie er es dessen Gattin gegenüber auch schon deutlich machte.

Es ist anzunehmen, dass Inspektor Wesby nach vollzogener Verhaftung wieder Margie Fielding aufsuchen wird - dieses Mal jedoch sicher nicht durch ein Fenster...

Georg Offline




Beiträge: 3.263

25.03.2012 20:44
#42 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Heute wieder mal gesehen und ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Gegen die schauspielerischen Leistugen ist absolut nichts einzuwenden, jedoch gibt es einige Logikfehler, die selbst in einem Märchenkrimi à la Wallace nicht vorkommen sollten. Wieso ist z. B. Hubert von Meyerinck so schnell gefesselt (und warum überhaupt gefesselt?), der Hexer ist doch als Polizist im Saal verkleidet und nicht als Meyerinck?
Der große Herbert Reinecker hat hier ein ziemlich durchschnittliches Buch abgeliefert, dem es - wie bereits von Vorschreibern hier erwähnt - vor allem in der Mitte an Tempo fehlt. Man hat den Eindruck, als ob das Buch nochmals überarbeitet hätte werden müssen. Und dass man dem Publikum am Ende einen Täter präsentiert, der den ganzen Film über nicht vorgekommen ist, ist schon eine ziemlich große Enttäuschung. Kein Wunder, dass danach kein dritter Hexer-Film mehr verwirklicht wurde.
Die humorigen Einlagen Eddi Arents und Siegfried Schürenbergs sind jedoch topp. Auch Heinz Drache gibt wie üblich einen guten Part ab. Vohrers Vorliebe zeigt hier wieder mal seine Vorliebe für gefährliche Tierszenen und ist gleich dreifach präsent: als Edgar Wallace' Stimme, als Hotelportier und als Stimme des Mörders.
Die Idee mit dem Tonband-Alibi hat Reinecker dann ja noch mehrfach verwertet, spontan fiel mir die vorzügliche Kommissar-Folge "Noch 10 Minuten zu leben" ein.
Insgesamt wirkt Neues vom Hexer recht unausgegoren und unterliegt daher zahlreichen vorzüglichen Epigonen-Filmen eindeutig, ist aber auch schwächer als "Konkurrenz"-Wallace-Produktionen wie Das Rätsel des silbernen Dreieck, ebenfalls mit Drache, Kinski, Arent.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

25.03.2012 20:50
#43 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Renè Deltgen spielt zwar den Gerichtsdiener, aber das kann ich nur als Gag von Alfred Vohrer ansehen wie auch dass er im Buch "Neues vom Hexer" nachschlagen muß, was als nächstes passiert.

Es ist wohl eher so gemeint: Arthur Milton hat Richter Matthews vor der Verhandlung gefesselt und seine Identität während des Prozesses angenommen. Nach seiner Enttarnung ist er sogleich verschwunden.

Ansonsten finde ich das Ende nicht so unbefriedigend, vor allem nicht dass James W. Wesby den Hexer samt Gattin und Sekretär im Gefängnis höchstpersönlich abliefert - und das maskiert!

Ich sehe "Neues vom Hexer" immer wieder mit dem größten Vergnügen, vor allem wegen der wunderbaren Darsteller!

“Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie ..."
(Heinz Drache in "Der Hexer")

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

25.03.2012 20:51
#44 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Zitat von Georg
Wieso ist z. B. Hubert von Meyerinck so schnell gefesselt (und warum überhaupt gefesselt?), der Hexer ist doch als Polizist im Saal verkleidet und nicht als Meyerinck?


Ich glaube, da hast du die Szene nicht ganz verstanden. Der Hexer steckt schon in der Maske von Hubert von Meyerinck, daher ist er ja auch gefesselt. Dass René Deltgen den Gerichtsdiener spielte, ist lediglich ein kleiner Insider-Scherz, der mit der eigentlichen Filmhandlung nichts zu tun hat.

Und schon wieder meldet sich Edith: Cora Ann war natürlich schneller.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

25.03.2012 20:59
#45 RE: Bewertet: "Neues vom Hexer" (19) Zitat · Antworten

Davon kannst du bei einem meiner persönlichen Lieblinge auch ausgehen ...

Sehr schön finde ich übrigens den Moment, in dem Heinz Drache Renè Deltgen beiseite schiebt und äußert: "Das habe ich mir doch gedacht - der Hexer!" und Hubert von Meyerrinck verfolgt ...

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