Dieses Werk hat wirklich ausgesprochenen Trash-Reiz. Die Besetzung ist der Hammer: u.a O.E. Hasse, Leo Genn, Valery Inkijinoff, Gustavo Rojo, Dieter Eppler. Die Titelmusik mag ich von allen Mabuse-Musiken am liebsten und ist auch eine meiner liebsten der ganzen mir bekannten 60er-Deutsch-Krimis. Die Schauplätze sind schön exotisch und atmosphärisch, die Urlaubs-Stimmung kommt gut rüber. Die Inszenierung langweilt prozentual weniger, als bei den meisten Mabuse-Vorgängern (nach der Lang-Ära). Es mag Filme geben, denen man mehr Höhepunkte zurechnet, aber dafür hat dieses Werk so gut wie keine Tiefpunkte. Der Film weiß wo er steht und hält sein Level, was man gerade bei Reinls Krimis manchmal vermisst - die sind dann sozusagen entweder richtig gut oder nerven. Sicher, die Story ist weitaus trashiger als beim „Stahlnetz“, den „1000 Augen“ und dem „Testament“ und auch krasser als die „unsichtbaren Krallen“ und die Figur von Leo Genn ist überaus grotesk, aber das Ganze ist in sich irgendwie ein Geniestreich, der letztlich auch gewisse parodistische Züge, sowohl in Richtung Mabuse als auch in Richtung Bond, hat. Im Prinzip ähnlich wie „Das 7. Opfer“ unter den BEW’s. Und an sich ist das Geschehen gar nicht mal wenig intelligent, besonders das Finale ist diesbezüglich noch mal sehr markant und überhaupt mit eine der prägnantesten Szenen der Reihe. Dass man Dieter Eppler nicht mit seiner eigenen Stimme hört finde ich schade, wohingegen die Besetzung von Arnold Marquis für Leo Genn in Bezug auf das Groteske der Figur, die ein wenig an den legendären Ermittler-Part mit steifem Arm von Lionel Atwill in „Frankensteins Sohn“ (der in Mel Brooks’ „Frankenstein Junior“ parodiert wurde) erinnert, sehr konsequent ist.
Fazit: Fällt bei den 60er-Mabuses nach Fritz Lang von der Machart aus dem Rahmen, wofür es aber auch an der Zeit war, da die gewohnte Masche sich ihrem Ende entgegen neigte. Die Verlegung zu einem exotischen Schauplatz kam daher zur rechten Zeit, außer man hätte mal was in petto gehabt, das auch das gewohnte Mabuse-Ambiente wieder interessanter gemacht, aus den etwas festgefahrenen Schemen herausgeholt und starke Variationen nicht nötig gemacht hätte. Bis dahin war das alte Schema gut und brachte noch Einiges an guten Sachen innerhalb der Filme hervor, aber ein weiterer derartiger Film, wäre, denke ich, einer zu viel gewesen. Ein in allen Punkten ziemlich guter Film, nirgendwo wirklich schwach, daher also in sich sehr schlüssig, bis auf die Musik auch nirgendwo absolut herausragend, aber konsequent etwas überdurchschnittlich unterhaltsam. Der Adventure-Faktor ist gerade durch die Schauplätze sehr hoch und die Action kommt nicht zu kurz. Die Schauspieler sind ziemlich cool gewählt. Hätte man ein Paar Reserven noch weiter ausgeschöpft wäre es ein echtes exotisches Groschenheft-Trash-Meisterwerk mit Selbstironie geworden. Dass die Reihe danach zu Ende ging würde ich doch an der recht unkonventionellen Machart festmachen wollen, die erklären dürfte, warum der Film vielleicht nicht sonderlich gut ankam oder die Kassen nicht klingelten, aber allein deswegen die Qualität in die Dreck zu reden wäre ja unsinnig. Es gibt halt auch Filme, die ihrer Zeit letztlich irgendwo voraus sind... Vielleicht sogar jetzt noch?! Was vielleicht etwas fehlt ist auch hier ein weiterer richtiger Ermittler à la Werner Peters in „Scotland Yard jagt Dr. Mabuse“, was ich auch schon beim „Testament“ bemängelte und was in „Stahlnetz“ und den „unsichtbaren Krallen“ in der Umsetzung zu wünschen übrig ließ. Man hätte das Werk nicht unbedingt derartig auf Peter van Eyck zuschneiden müssen, wenngleich ein auf van Eyck zugeschnittener Krimi in der Regel immer noch (deutlich) besser ist als ein stark auf manche andere deutsche Krimi-Helden-Schauspieler zugeschnittener Wallace/Co.-Film (Harald Leipnitz, Joachim Fuchsberger und mehr oder weniger: Klausjürgen Wussow und Hansjörg Felmy), die in der Form dafür einfach nicht der Typ sind.
Eine großartige Besetzung, schon weil man die beiden großen Darsteller O.E. Hasse und Ernst Schröder nur ein einziges Mal für einen deutschen Krimi in den 60iger Jahren vor die Kamera bekommen hat. Daß Mabuse in Richtung James Bond marschiert, ist wieder einmal typisch für Brauner, der, ohne mit der Wimper zu zucken, sich mit jedem noch so verdienten Stoff an die nächste kommerziell erfolgreiche Welle ranhängen muß. Natürlich markiert das das Ende der Mabuse-Serie. Ansonsten ist es zu lange her, daß ich den Film gesehen habe und kann mich nicht wirklich detaillierter äußern.
Ganz schlimmer Film - egal mit welcher Besetzung und egal wie weit man bei James Bond geklaut hat. "Scotland Yard jagt Dr. Mabuse" fand ich schon unglaubwürdig und unglaublich schlimm. Aber diese Teil gab der Serie den Todesstoss. Schade, denn mit "Das Testament des Dr Mabuse" gab es gerade erst das Highlight der Reihe.
Mit ganz großem Abstand der schlechteste Film der Reihe. Ich musste mich richtig durch die Lauflänge quälen. Eine schlechte Story, durchschnittliche Musik, holprige und langatmige Inszenierung. Einzig positiv anzumerken ist die Besetzung, die den Film wenigstens ein bißchen sehenswert macht. Dr. No lässt grüßen, man hat sich direkt an den ersten Bond Film Dr. No angelehnt, was ich nicht für den allerklügsten Drehbucheinfall halte. Naja egal. Die Actionszenen sind eine Katastrophe und Peter Van Eyk tut mir schon leid, das er in so einem miesen Film mitspielen muss. Die Handlung und auch die Charaktere sind sehr verworren und ist bei einmaligem Sehen nicht so leicht nachzuvollziehen. Brauners Spartrieb, kommt voll rüber. Bei derartig schönen Drehorten, hätte man in Cinemascope und in Farbe drehen müssen. Es liegt an Brauner, am Drehbuchautor und an Hugo Fregonese. Das Mädchen Julie nervt einfach nur und ist saudoof. Unglaubhaft, das man sie auch noch dazu bringt, jemanden zu observieren. Übrigens nehme Peter Van Eyk auch nicht den Typen ab, der reihenweise Frauen flachlegt. Lächerlich.
!!!!!! ....und wo,wo bitte ist Wolfgang Preiss, der in der Titelsequenz genannt wird???????? Das würde mich echt interessieren.
Interessant, ist die Unterwasser Kampf Szene, die zwar nicht gut gemacht aber immerhin ihrer Zeit vorraus war, weil Feuerball erst ein Jahr später gedreht wurde.
Einzig starker Moment ist am Ende des Films, wenn Rilla im Sarg liegt und von Mabuse spricht! Da kommt was rüber.
Gerade mal 1 Gnaden Punkt von 4 und dies nur wegen der klasse Besetzung.
Für 60erKrimi Fans nur zur Sammlungsvervollständigung oder wegen der Besetzung empfehlenswert.
Meine Mabuse Hitliste: 1.Das Testament des Dr. Mabuse 2.Die 1000 Augen des Dr. Mabuse 3.Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse 4.Im Stahlnetz des Dr. Mabuse 5.Scotland Yard jagt Dr. Mabuse ................................ dann kommt lange nix mehr....... ................................ 6.Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse Der Tiefpunkt und Todesstoß der Serie.
Mike Pierce
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Beiträge:
28.04.2008 18:30
#6 RE: Bewertet: Mabuse - "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" (6)
Mit "Die Todesstahlen des Dr. Mabuse" findet die von Artur Brauner produzierte Dr. Mabuse-Reihe ihren Abschluss. Ohne jeden Zweifel gehört "Todesstrahlen" zu dem ungewöhnlichsten Werk der Reihe.
Deuteten sich mit "Scotland Yard jagt Dr. Mabuse" erste verheerende Mängel, sowohl in Drehbuch und Inszenierung an, wurden diese Fehler im sechsten Film glücklicher Weise wieder etwas behoben. Leider wird aber auch deutlich, dass ein neuer Autor der Serie gut getan hätte. Ladislas Fodor waren anscheinend, wie ein Jahr zuvor, die Ideen ausgegangen. Oder war es das Zeitgeschehen, welches Fodor dazu veranlasste immer seltsamere Wege in der Mabuse-Reihe einzuschlagen? "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse"- Als echter Mabuse leider viel zu international. Zum einen ist ein Handlungsort Malta, zum anderen scheint es so als wollte die Produktion den neusten Mabuse als einen spektakulären Agentenfilm aufziehen. Da sind erst einmal die Todesstrahlen eine höchstgefährliche Waffe, die es zu beschützen gilt. Da ist Major Anders, ein Geheimagent und Aufreißer, der fast ein wenig an 007 erinnert. Und da sind die Szenen unter Wasser, die an "James Bond 007: Feuerball" erinnern. Auch die Besetzung ist international. Der Brite Leo Genn als Admiral Quincey, der Kanadier Robert Beatty als Geheimdienstchef, Charles Fawcett aus den USA und der Spanier Gustavo Rojo sowie weitere bekannte Darsteller aus Italien, Frankreich und Russland. Von deutscher Seite ist zum dritten Mal Peter van Eyck als Major Anders zu sehen. Des Weiteren O.E. Hasse als Prof. Larsen, Dieter Eppler als Handlanger von Mabuse und natürlich Walter Rilla als Prof. Pohland. Regie führt diesmal kein bekannter Krimispezialist, sondern der Argentinier Hugo Fregonese, der ein Jahr zuvor für Artur Brauner den Karl May- Western "Old Shatterhand" verfilmte. So macht "Todesstrahlen" den Eindruck als wollte man der Serie ein neues Image verpassen oder zumindest, mit anderen internationalen Streifen mithalten. Wirkliche Dämonie, kommt bei einem Drehort wie Malta natürlich nicht auf. Auch die Musik von Carlos Diernhammer, wirkt in vielen Situationen zu harmlos. Das Titelthema swingt unglaublich cool, aber das Maltathema beispielsweise, welches auch sehr gelungen ist, erinnert mich eher an eine Schlagerschmonzette.
Letztendlich ist "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" eine sehr ungewöhnliche Produktion. Auch wenn ein paar Darsteller stören, speziell Rika Dialina (bei ihr stimmen die bösartigen Klischees über Blondinen), oder der Auftritt von Walter Rilla sehr klein ausfällt, so hat der Film mich bestens unterhalten. Vielleicht kann man "Todesstrahlen" it den letzten zwei Wallace-Filmen vergleichen. Beide sind sehr ungewöhnlich für die Reihe und können durch einen anderen Stil Spannung aufbauen, sind aber als echte Wallace-Krimis ein Totalausfall. Das gleiche gilt für die "Todesstrahlen". Als echter Dr. Mabuse ein Flop, als Abenteuerkrimi jedoch Top.
Deshalb: 2/5 Punkten als Dr. Mabuse-Reißer 4/5 Punkten als Abenteuerkrimi
ICh habe ihn auch gesehen. gebe ihn 3 von 5 Punkten, tolle Kulisse mit der Insel. Es fällt mir wieder die Synchronstimme von Siegfried Schürenbeg auf.
Commander Adams - CHARLES FAWCETT - Siegfried Schürenberg
hier was interessantes gelesen
2008 erwirbt Universum Film die Verfilmungsrechte an der legendären Mabuse-Figur von Artur Brauner und der CCC Filmkunst. Produziert werden soll ein moderner Action-Thriller von der Rat Pack Filmproduktion in Koproduktion mit Universum Film und CCC Filmkunst. Rat-Pack-Produzent Christian Becker plant die Verfilmung von Dr. Mabuse als großen und zeitgemäßen Kino-Action-Thriller mit gesellschaftskritischen Anspielungen. Der Drehtermin ist für 2009/2010 avisiert.[2]
Alleine der reißerische Titel "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" weckt Interesse und lässt den wahnsinnigen Verbrecher auf Hochtouren vermuten. Im Ergebnis fällt dieser sechste Teil allerdings deutlich aus der Reihe, man hat vergessen, den Doktor mit auf die Urlaubsinsel zu nehmen. Das ist vermutlich auch einer der Gründe, warum dem Film sein schlechter Ruf vorauseilt. Ich persönlich mag den Film als kleinen Geheimtipp der Reihe und ziehe ihn seinen drei Vorgängern ganz klar vor. Hier wurde versucht, Dr. Mabuse, der auf einem absteigenden Ast saß, eine neue Richtung zu geben. Das Ergebnis spricht leider für sich selbst, die Reihe war hiermit beendet. Innerhalb der Serie versuchte man stets, der Titelfigur ein noch teuflischeres Gesicht zu geben und ihm noch abstrusere Pläne und groteskere Werkzeuge zum Erlangen der Weltherrschaft unterzujubeln. Der Todesspiegel klingt da wie die perfideste Erfindung von allen, funktioniert aber wie man erfahren muss, auch nicht ohne "Strom". Dieses Mammut-Projekt entpuppt sich leider als Gurke. Das ist für mich übrigens der große Kritikpunkt der kompletten Serie. Große Ankündigungen über Verbrechen und Verderben in fast jedem Film, im Endeffekt sah man für einen Verbrecher dieses Kalibers aber nur "kleine" Gaunereien.
Dass man hier einen neuen Dr. Mabuse gewählt hat finde ich angesichts der Tatsache, dass er bereits im vierten Streifen ausgeschieden ist und im Nachfolger nur in Einblendungen durch den Schauspieler zu sehen war, gar nicht so uninteressant, aber hier hätte man im späteren Verlauf des Films ebenfalls dieses Stilmittel verwenden sollen. Die geistige Besitznahme durch den ohnehin im Vorspann erwähnten Wolfgang Preiss wäre bei dieser Geschichte sehr angebracht und verständnisfördernd gewesen. Durch Wolfgang Preiss hatte die Titelfigur einen unverwechselbaren Charakter bekommen und ich vermute mal, dass der Kinozuschauer seine Mitwirkung für einen Mabuse-Reißer auch einforderte. Dann sieht man den Film und vergisst quasi den kompletten Inhalt, weil sich nur eine Frage im Kopf dreht: "Ich muss wohl eingeschlafen sein...wo bitteschön war denn Wolfgang Preiss?" Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Besucher verärgert waren und die Todesstrahlen nicht weiterempfohlen haben.
Die Besetzung ist innerhalb der Reihe beispiellos. Wieder mal mit von der Partie ist Mabuse-Experte Peter van Eyck, der aus darstellerischer Sicht alles nötige tut, um den Film zu bereichern. Die Konstruierung seines Charakters ist allerdings etwas unglaubwürdig und erinnert tatsächlich an einen Bond der C-Karegorie. Trotzdem schätze ich ihn als einen sehr prägnanten Darsteller. Er stößt bei seinen Ermittlungen auf viele Widerstände und diverse Damen, gibt kleinere Action-Kostproben und darf zum Schluss ein denkwürdiges Fazit ziehen und zum Besten geben. Man kann nicht leugnen, dass er seinen schwächsten Mabuse-Auftritt ablieferte. Hinter ihm rangiert ein großer Name in der Besetzungsliste und zwar O.E.Hasse als Professor Larsen, der Erfinder der "Höllenmaschine". Sehr gute Szenen entstehen zwischen ihm und Major Anders, Larsen demonstriert permanent, dass er es nicht nötig hat, kooperativ zu sein und das er das Genie ist, der andere maßregeln und abkanzeln kann. Stargast Leo Genn zeichnet eine bizarre Figur und spielt großartig auf, gehört außerdem schnell zum Kreise der Verdächtigen. Er ist unsentimental, demonstriert eine vor den Kopf stoßende Direktheit und wünscht keine zweiten Meinungen. Kommen wir zum durchwachsenen Teil der Besetzung, den Damen. Yvonne Furneaux ist wirklich nett anzusehen und vermittelt einen leicht nymphomanischen Beigeschmack, Rika Dialina ist absolut nicht der Rede wert und verärgert mich in jeder Einstellung durch Naivität und Oberflächlichkeit. Im Rahmen des europäischen Kinos hätte man diese weiblichen Rollen dutzendfach besser besetzen können, letztlich aber auch steichen können, da sie vollkommen irrelevant erscheinen. Das gilt im besonderen für Rika Dialina. Stargast Yoko Tani hingegen weiß durch einen Präzisionsauftritt zu begeistern. Der Film der kurzen und kürzesten Rollen hat noch weitere bekannte Gesichter zu bieten. Mittlerweile als Stammbesetzung mit dabei, wieder einmal Walter Rilla als Professor Pohland in einer eigenartigen Reihe von wenigen Szenen, die dennoch im Gedächtnis bleiben, vor allem aus dem Grund der Einblendung am Schluss und weil man sich lange fragt, was nach seinem Verschwinden aus ihm geworden ist. Klar, ein Dr. Mabuse macht kurzen Prozess, doch diese "Entsorgung" hätte dem Film zum Ende hin gut getan. Ernst Schröder, der generell eine Bereicherung darstellt, kann nur wenig aus seinem Part herausholen, Dieter Eppler vermittelt ein vertrautes Gefühl, Valery Inkijinoff interpretiert eine sehr gute Rolle und Claudio Gora kann ebenfalls ein Ausrufezeichen setzen. Die kürzeste Rolle hat allerdings Wolfgang Preiss erwischt
"Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" fängt mit einem klasse Titelvorspann an, das Labor sieht sehr eindrucksvoll aus, die Musik geht sofort ins Ohr, man sieht viele herrliche Landschaftsaufnahmen, aufwändige Unerwasserzsenen, einen unheimlichen Schatten inclusive Beichtstuhl, viele falsche Fährten und ein gelungenes Finale, das allerdings viel zu rasch endet. Insgesamt kurzweilig aber recht spannend und unterhaltend. Bei mir rangiert der Film so weit oben wegen seiner Ungewöhnlichkeit. Er hebt sich nach meinem Empfinden positiv von einigen Vorgängern ab. Schade ist, dass sich die Mabuse-Reihe totgeritten hatte. Eine Fortsetzung hätte mir sehr gut gefallen ("Dr. M schlägt zu" ist hier ja keineswegs representativ.)
[Eine Zeit lang habe ich mal imaginäre Fortsetzungen durchgespielt und mit Plot und Schauspielern aufgeschrieben. Mein bestes Werk war hier "Die blutigen Hände der Witwe Mabuse", wo sich alle wichtigen, überlebenden Darsteller der sechs Teile nochmals versammelten und ausrangiert wurden. Zur Abwechslung mal eine Rachegeschichte mit üblicher Besitznahme durch Dr. Mabuse. So viel nur am Rande]
Nach dem Desaster mit dem Vorgängerfilm musste man beim Lesen des Titel schlimmstes befürchten....aber hier wird man positiv überrascht: Sehr gute Darsteller in Spiellaune, schöne, exotische Schauplätze und der Score machen Freude. Offenkundig sind die Anleihen an Bond, aber immerhin gibts hier zwei Jahre vor THUNDERBALL schon einen Unterwasserkampf. Der Story konnte (oder wollte) ich nicht immer ganz folgen und das Blondchen hätte es nicht gebraucht, aber sonst ist die Inszenierung auf hohem Niveau und der Trashfaktor erfreulich gering. Die Schlusssequenz, mit der der Bogen geschlossen und der Anfang wieder aufgenommen wird, ist sogar richtig gut!
Insgesamt ein mehr als versöhnlicher Abschluss der Mabuse-Reihe....keine Offenbarung und heute eher was für Fans, aber trotzdem ein gut durchschnittlicher Agentenkrimi seiner Zeit vor schöner Kulisse. Daumen hoch und 4/5 Punkten gibts dafür.
Nach dem erschreckend infantilen "Scotland Yard jagd...." Gott sei Dank wieder ein passabler Mabuse-Streifen. Die Ausweitung auf einen exotischen Schauplatz ist eigentlich eine sehr gute Idee, strebt Mabuse ja nach der Weltherrschaft. Und das betrifft nicht nur Deutschland und England. Dass Wolfgang Preiss nicht mehr den Mabuse macht, stört mich wenig, war ja auch er nicht der Original-Mabuse. Er übernahm 1960 lediglich die Nachfolge des 1933er-Mabuses. Der Film selbst nimmt ja Bezug darauf. Eindeutig sind hier die Bond-Anleihen, wobei der Streifen diesen natürlich nicht das Wasser reichen kann. Ein Vergleich wäre aber schon aus budgetären Gründen unfair. Da müsste man so ziemlich alle Eurospy-Filme verreißen. Das der im doch schon gesetzten Alter stehende Peter van Eyck den grossen Frauenschwarm macht, find ich ganz und gar nicht glaubwürdig. Völlig überflüssig ist die Rolle der Julie. Erinnert sie mit ihrem infatilen Gehabe doch sehr stark an Sophie Hardy im Hexer. Anscheinend fand man in den 60ern einen derart platten,profillosen Frauentyp komisch. Ich findˋs nur nervig.
Die Szenen mit den nächtlichen Aktivitäten der Froschmänner, vor allem in den alten Gewölben, find ich toll in schwarzweiss, allerdings hätte der Film trotzdem in Farbe gehört. In die Außenaufnahen auf Malta und die Unterwasserszenen gehört Farbe einfach rein. Schwarzweiss kommt das gar nicht rüber.Bin selbst seit 22 Jahren Sporttaucher und hab daher auch immer was für Unterwasserszenen übrig. Nur sind diese hier furchtbar beleuchtet und sehr schlampig gemacht.Auch war die Unterwasserschlacht viel zu abrupt zu Ende. Wäre der Film nicht vor dem 1965 entstandenen Bond Film "Thunderball" (einer meiner grossen Lieblingsfilme) entstanden, hätte ich gesagt, die Idee wäre dort gestohlen worden. Aber die Todesstrahlen waren ja vorher da. Habe selbst mal, ich glaub es war 2001 oder 2002, Malta besucht und betaucht. Hat mich weder über noch unter Wasser besonders nachhaltig beeindruckt. Trotzdem hätte man da in Farbe einen kleinen exotic-thriller im Stile der späteren Kommissar X-Filme schaffen können. Ich bin überzeugt, nach diesem Rezept wäre Mabuse weitergelaufen. Da hat man am falschen Ort gespart. Ich frag mich nur, warum? Waren doch bereits in den 50ern sämtliche Lustspiele und Wald-und-Wiesen-Filme farbig. Wäre ich damals Produzent gewesen, hätt ich folgendes anders gemacht:
Farbe, statt schwarzweiss Lex Barker, statt Peter van Eyck Ganz weg mit Julie Längere und sorgfältigere Unterwasserszenen
.....und die Nachfrage nach weiteren exotic-Mabuses wäre gestiegen.
trotzdem wackelige 4 von 5 Punkten für den Unterhaltungswert.
Zitat von patrick ebner im Beitrag #13 Das der im doch schon gesetzten Alter stehende Peter van Eyck den grossen Frauenschwarm macht, find ich ganz und gar nicht glaubwürdig. Völlig überflüssig ist die Rolle der Julie. Erinnert sie mit ihrem infatilen Gehabe doch sehr stark an Sophie Hardy im Hexer. Anscheinend fand man in den 60ern einen derart platten,profillosen Frauentyp komisch. Ich findˋs nur nervig. (...) Ganz weg mit Julie (...) trotzdem wackelige 4 von 5 Punkten für den Unterhaltungswert.
Da hast Du ja letzten Endes erstaunlich großzügig bepunktet.
Und trotzdem bin ich ganz traurig, wie du auf der guten Rika Dialina rumhackst Ich finde sie sehr markant, hübsch und noch einmal völlig anders als viele deutsche Darstellerinnen dieser Zeit, auch wenn die Rolle der Judy (?) natürlich sogar durchaus kritikwürdig und nicht so angelegt war, dass hier schauspielerische Glanzlichter gesetzt werden konnten, auch nicht von Karin Dor (man stelle es sich nur mal vor)... Ich finde die "Auflockerung" des Filmes durch diese Rolle aber dessen ungeachtet gar nicht so schlecht und hab im Kontrast dazu gar nichts dagegen, wenn die Unterwasserszenen schön kurz und knackig sind. Außer wenn Rika tauchen würde, da dürften sie ruhig etwas ausgedehnter sein
Gubanov
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19.07.2014 09:49
#15 RE: Bewertet: Mabuse - "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" (6)
Überrascht mich, dass dieser Film bei dir, Patrick, eine gute Wertung abräumen kann. Als "Exotik"-Mabuse war er ja quasi der Vorreiter der Wallace-Gialli, nur etwas spannungsärmer. Mich begeistert an diesem Film in erster Linie die Schlussszene (nicht sarkastisch gemeint ). Davor gibt es leider relativ viel Leerlauf, für meinen Geschmack auch in den Szenen mit den Froschmännern.