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Dieses Thema hat 196 Antworten
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Savini Offline



Beiträge: 905

07.01.2023 09:19
#181 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von JimmyFlynn im Beitrag #180
Er hatte ja noch die Zigarette in der Hand, mit der er Fred zusätzlich gefoltert hat. Und er hat doch immer nur getan, was man von ihm verlangt hat. Und das Remake hatte wenig eigene Ideen, sondern ist der Vorlage sklavisch gefolgt. Panik hatte Strauss, weil er nicht gesehen und damit entlarvt werden wollte.

Dass er eine Zigarette hat, muss nichts heißen, da zu der Zeit, als der Film entstand, Rauchen eher die Norm gewesen sein dürfte.
Wenn er der Mörder gewesen wäre, wäre er wohl unmittelbar nach der Tat geflohen und hätte nicht gewartet, bis andere den Toten gesehen haben.

JimmyFlynn Offline



Beiträge: 46

07.01.2023 10:40
#182 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Also war Strauss nur vor Ort, um zu winken? ;)

Interessant ist auch, dass Judd am Telefon gegenüber Fred um lediglich eine Stunde Zeit bittet. Ein bisschen gab es ja schon zu organisieren...

JimmyFlynn Offline



Beiträge: 46

07.01.2023 11:30
#183 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Wobei... ich gebe mich geschlagen. Judd als Initiator kann nicht angenommen haben, in der Kürze der Zeit Strauss als Mörder zu beauftragen. Strauss müsste vor Fred vor Ort gewesen sein und vorher noch mit Judd gesprochen haben. Andere Erklärung wäre, dass Judd tatsächlich unschuldig war und dass Strauss den Mord in Eigenregie geplant haben, um Judd allein ohne Fred erpressen zu können. Dafür spricht, dass er Matthew B. zu Judd schickt und annimmt, dass Judd, obwohl er ihn hier schon entlassen hat, erkennt, dass er Strauss einen Gefallen schuldet. Am Ende der Todeszene von Strauss dürfen wir einen Blick auf die überschaubaren Schulden von Strauss werfen... okay, es ist wohl zu konstruiert.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.689

07.01.2023 14:22
#184 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von JimmyFlynn im Beitrag #178
Sicherlich sollte der Zuschauer etwas verwirrt werden,


Was ist denn das für eine Verwirrung, wenn man direkt nach der Tat auflöst, wer es war? Dann hätte man es wie im "Gorilla" doch gleich offen zeigen können.

Ich bin da eher bei Savinis Argumentation. Zuerst soll der Zuschauer denken, es gäbe nur einen Mann im Regenmantel: Strauss. Bis man dann bei dessen Todesszene sieht: Es sind zwei. Woraufhin man den Rückschluss ziehen kann, dass es in allen Szenen, in denen es nicht eindeutig Strauss war, der Unbekannte gewesen ist und man das vergangene Geschehen noch einmal in einem neuen, überraschenden Licht betrachtet. Das ergibt für mich jedenfalls dramaturgisch sehr viel Sinn.

Zudem ist der Mord an Flimmer-Fred für mich ebenfalls zu kaltblütig ausgeführt, um solch eine panische Reaktion zu rechtfertigen.

Zitat von JimmyFlynn im Beitrag #182
Also war Strauss nur vor Ort, um zu winken? ;)


Eventuell wollte er zu dem Zeitpunkt schon die Falle im Büro aufbauen. Oder seinen Konkurrenten im Erpressergeschäft ausspionieren.

Savini Offline



Beiträge: 905

07.01.2023 16:13
#185 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von JimmyFlynn im Beitrag #183
Dafür spricht, dass er Matthew B. zu Judd schickt und annimmt, dass Judd, obwohl er ihn hier schon entlassen hat, erkennt, dass er Strauss einen Gefallen schuldet.

Das Vorschicken von Blake würde dafür sprechen, dass Strauss durch Freds Ermordung noch einmal klar wurde, was mit dem passiert, der Judd direkt erpresst (vorher hatte er das ja auch durch Fanny Weldon erledigen lassen).

Savini Offline



Beiträge: 905

07.01.2023 16:14
#186 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #184
Zitat von JimmyFlynn im Beitrag #182
Also war Strauss nur vor Ort, um zu winken? ;)


Eventuell wollte er zu dem Zeitpunkt schon die Falle im Büro aufbauen. Oder seinen Konkurrenten im Erpressergeschäft ausspionieren.

Oder er war schlicht zu diesem Zeitpunkt noch nicht entlassen oder hatte seinen letzten Arbeitstag.

JimmyFlynn Offline



Beiträge: 46

08.01.2023 08:42
#187 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Es bleibt leider unklar, man kann nur spekulieren. Freundlich hatte er im Casino nicht zu Fred rüber geschaut...

Savini Offline



Beiträge: 905

08.01.2023 09:41
#188 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von JimmyFlynn im Beitrag #187
Es bleibt leider unklar, man kann nur spekulieren. Freundlich hatte er im Casino nicht zu Fred rüber geschaut...

Dazu hat er aber auch allen Grund, nachdem er erst ausgehorcht und ihm dann die Chance für eine Erpressung genommen wurde.

Savini Offline



Beiträge: 905

29.11.2024 08:46
#189 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #111
Die Entführungen der unglücklichen Opfer durch das menschliche Monster können doch eigentlich nicht ohne Verletzungen (Hämatome, Kratzer etc.) abgehen, die man dann bei der Autopsie feststellen müsste, besonders bei einem Verdacht auf eine Verbrechensserie. Die Gerichtsmediziner sollen diesbezüglich ja wahre Wunder vollbringen können, zumindest wenn man dem gängigen Hype darüber glauben schenken darf. Auch das Ertränken im Waschkessel müsste doch eigentlich Spuren am Körper hinterlassen, eine prämortale Verletzung.

Bei der Entführung in der Anfangssequenz verhält sich das Opfer überrascht ruhig, als es zum Lieferwagen geschleppt wird. Ob der Mann vor Schreck kurz ohnmächtig wurde? Oder hat er eingesehen, dass bei einem Ady Berber Widerstand zwecklos ist? So oder so würde das die fehlenden Verletzungen erklären.
Was ich mich dafür schon lange frage: Bei der Szene, als Gordon Stuart ertränkt wird, hört man weder Schreien noch verzweifelte Schläge gegen den Deckel des Waschkessels (anders als später bei Nora). Das würde dafür sprechen, dass Stuart betäubt wurde. Aber wie?
Mit einem Schlag auf den Kopf sicher nicht, da der Gerichtsmediziner später klar sagt, dass keine Spuren von Gewaltanwendung festzustellen seien. Aber mit Chloroform oder einer Injektion wohl auch nicht, da sich das doch sicher noch im Blutbild nachweisen ließe.

Savini Offline



Beiträge: 905

13.01.2025 15:23
#190 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Noch etwas zur Frage der Betäubung: Im Roman werden die Opfer tatsächlich mit Gas betäubt, bevor man sie entführt und ertränkt. Allerdings läuft das dort deutlich anders als im Roman ab und ich habe keine Ahnung, ob man zu Wallace´ Lebzeiten schon so weit war, Rückstände im Körper nachzuweisen. Auch in Bezug auf den Stand um 1960 fehlen mir die Kenntnisse; aber in einem anderen Thread wurde ja schon gesagt, dass das England der Wallace-Verfilmungen in mancher Hinsicht einige Jahrzehnte Rückstand hatte (Häufigkeit von Hinrichtungen, Identifikation unkenntlicher Toten, Kriminalpolizei jenseits von Scotland Yard).

Ein anderer Punkt: Nachdem man sie im Waschkessel ertränkt hatte, wird den Opfern ein Klumpen Salz ans Bein gebunden, bevor sie in der Themse landen. Früher habe ich mich nach dem Grund gefragt, da sie ja bereits tot sind. Könnte es sein, dass sie längere Zeit unter Wasser sein sollen, damit ihre Lungen sich mit Themsewasser füllen und man bei der Obduktion nicht mehr feststellen kann, dass sie in Leitungswasser ertränkt wurden?
Im "Gorilla"-Remake gab es jedenfalls keinen Salzblock, und der Pathologe stellte fest, dass der Tote "in klarem Wasser ertränkt wurde (allerdings erst beim vierten Mord); Gleiches war auch in der "weißen Nonne" der Fall.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.689

13.01.2025 16:40
#191 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Die Lunge der Ertränkten sollte eigentlich schon voll sein, wenn man sie in die Themse wirft. Ob sich da dann noch was vermischt? Ich weiß ja nicht. Vielleicht wollte man, dass der sich langsam auflösende Salzblock dafür sorgt, dass die Strömung sie unter Wasser langsam weitertreibt und sie nicht am Ort der "Entsorgung" direkt an die Oberfläche kommen.

Savini Offline



Beiträge: 905

13.01.2025 18:59
#192 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #191
Vielleicht wollte man, dass der sich langsam auflösende Salzblock dafür sorgt, dass die Strömung sie unter Wasser langsam weitertreibt und sie nicht am Ort der "Entsorgung" direkt an die Oberfläche kommen.

Allerdings erfolgten die Entführung und Ermordung in nebligen Nächsten, so dass mit einem Entdecken der Leiche erst am nächsten Morgen zu rechnen war - weit weg von dem Punkt, an dem sie in die Themse geworfen wurde.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 691

16.01.2025 15:58
#193 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Wenn einmal reines Süßwasser in der Lunge ist, geht das auch nicht mehr raus. Schreiben jedenfalls gerichtsmedizinische Bücher. Ich glaube, diese Feststellungen konnte man schon zu Sherlock Holmes' Zeiten machen.
Der Film zeigt ja ganz deutlich, dass die Leiche von Stuart durch das Salz nach unten gezogen wurde. Dort wird sie wohl durch die Strömung weitergezogen, bis das Salz sich aufgelöst hat und sie wieder nach oben kommt. So ist keine vorzeitige Entdeckung möglich. Wie sinnvoll das nun ist, sei mal dahingestellt. Natürlich legen die Stricke an den Beinen der Toten den Verdacht auf Verbrechen nahe.
Im Roman Hands up ! beschreibt Wallace die Sache mit dem Salz recht genau. Dort werden dem (glücklicherweise noch rechtzeitig gerettetem) betäubtem Opfer Salzblöcke mit Ketten um den Körper gebunden. Die ziehen die bedauernswerte Person unter Wasser, wo sie ertrinkt. Dann löst sich das Salz auf, die Ketten gleiten vom Körper ab, und es sieht wie ein Unfall aus. So weit die Theorie, ob es solche Fälle tatsächlich gab (Wallace war ja auch Gerichtsreporter) und das auch zuverlässig so funktionierte - wer weiß...

Savini Offline



Beiträge: 905

16.01.2025 16:29
#194 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #193
Wenn einmal reines Süßwasser in der Lunge ist, geht das auch nicht mehr raus. Schreiben jedenfalls gerichtsmedizinische Bücher. Ich glaube, diese Feststellungen konnte man schon zu Sherlock Holmes' Zeiten machen.


Natürlich; die Frage ist nur, ob eine nachträgliche Vermischung durch schmutziges Flusswasser hier den Befund beeinflusst oder nicht.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #193
Der Film zeigt ja ganz deutlich, dass die Leiche von Stuart durch das Salz nach unten gezogen wurde. Dort wird sie wohl durch die Strömung weitergezogen, bis das Salz sich aufgelöst hat und sie wieder nach oben kommt. So ist keine vorzeitige Entdeckung möglich. Wie sinnvoll das nun ist, sei mal dahingestellt.

Angst vor vorzeitiges Entdeckung dürfte wohl kaum der Grund sein, da die Leiche ja in einer Nebelnacht in der Themse landet und so wahrscheinlich ist, dass man sie frühestens am nächsten Morgen finden wird.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #193
Im Roman Hands up ! beschreibt Wallace die Sache mit dem Salz recht genau. Dort werden dem (glücklicherweise noch rechtzeitig gerettetem) betäubtem Opfer Salzblöcke mit Ketten um den Körper gebunden. Die ziehen die bedauernswerte Person unter Wasser, wo sie ertrinkt. Dann löst sich das Salz auf, die Ketten gleiten vom Körper ab, und es sieht wie ein Unfall aus.

Auch im Roman "Die toten Augen von London" erwähnt Lew bei seinem Geständnis, er und Jake hätten mal jemanden in den Fluss geworfen, an dem ein Salzblock festgebunden war, der sich nach einiger Zeit auflöste (in der gekürzten Goldmann-Ausgabe fehlt diese Stelle allerdings).

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 691

17.01.2025 13:28
#195 RE: Wallace der Woche (06): Die toten Augen von London (1961) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #194
uch im Roman "Die toten Augen von London" erwähnt Lew bei seinem Geständnis, er und Jake hätten mal jemanden in den Fluss geworfen, an dem ein Salzblock festgebunden war, der sich nach einiger Zeit auflöste (in der gekürzten Goldmann-Ausgabe fehlt diese Stelle allerdings).n

Ja, daran konnte ich mich noch schwach erinnern, hab die Stelle aber nicht mehr gefunden... Die Ertränkungskammer kam erst später, als man das System perfektionierte. Schon eine richtig "industrialisierte" Methode zum Serienmord. Schaurig, aber wohl nicht unrealistisch, wenn man es mal mit der realen Kriminalgeschichte vergleicht.

Was das mit dem Salzblock im Film soll, bleibt allerdings unklar, ich hab es immer für ein Mittel zur Vertuschung des eigentlichen Tatortes gehalten. Wobei sich der ja offensichtlich direkt neben der Themse befindet, oder zumindest an einem Zuführkanal. Somit hätte man ja auch Original-Flusswasser in den Waschkessel pumpen können. Da wäre die Sache "wasserdicht" geworden.

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