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Dieses Thema hat 176 Antworten
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patrick Offline




Beiträge: 3.245

10.04.2021 23:39
#166 RE: Bewertet: "Der rote Kreis" (2) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #115
Habe mir den Kreis auf der englischen Tonspur zu Gemüte geführt. Im deutschen Original sagt Eddi zu Saebisch: "Irgendein Nagel steckte im Gerüst, und Lightman wurde begnadigt". In der englischen Version sagt er: " The executioner was drunk and forgot to take out the protecting nail from the blade track" (auf deutsch: Der Henker war betrunken und vergaß, den schützenden Nagel aus der Schiene des Fallbeils zu entfernen.)
Diese Ausdrucksweise suggeriert, dass bewusst ein SCHÜTZENDER Nagel eingeschlagen wurde. Vielleicht zum Schutz derer, die vor der Hinrichtung am Fallbeil herumhantierten. Das wäre doch eine Erklärung. Oder nicht?

Die weiter oben angesprochenen Logikmängel treffen in der Tat bei fast jedem Wallace Film auf und entsprechen einfach dem Charakter derartiger Genre-Filme. Ich stoße mich auch nicht dran, solange sie nicht allzu auffällig sind.
Der grösste Logikmangel ist für mich auch Yales vorgetäuschte Überwältigung. Wusste er doch, dass Eddi auf dem Dach war und dort alles im Blick haben musste.
Nichtsdestotrotz hat der Film durch die neuerliche Sichtung weiter gewonnen. Ich befördere ihn von 4,5 auf 5 Punkte.

Savini Offline



Beiträge: 756

11.04.2021 08:35
#167 RE: Bewertet: "Der rote Kreis" (2) Zitat · Antworten

Zitat von patrick im Beitrag #166
[quote=patrick|p7364636]Habe mir den Kreis auf der englischen Tonspur zu Gemüte geführt. Im deutschen Original sagt Eddi zu Saebisch: "Irgendein Nagel steckte im Gerüst, und Lightman wurde begnadigt". In der englischen Version sagt er: " The executioner was drunk and forgot to take out the protecting nail from the blade track" (auf deutsch: Der Henker war betrunken und vergaß, den schützenden Nagel aus der Schiene des Fallbeils zu entfernen.)
Diese Ausdrucksweise suggeriert, dass bewusst ein SCHÜTZENDER Nagel eingeschlagen wurde. Vielleicht zum Schutz derer, die vor der Hinrichtung am Fallbeil herumhantierten. Das wäre doch eine Erklärung. Oder nicht?

Allerdings ist der Henker bereits sichtlich angetrunken, als er den Nagel einschlägt. Und wenn es um Schutz ginge, wäre wohl sinnvoller, das Fallbeil erst so spät wie möglich einzusetzten.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

11.04.2021 14:04
#168 RE: Bewertet: "Der rote Kreis" (2) Zitat · Antworten

Ich habe den Film zwar lange nicht mehr gesehen, aber es wie tilomagnet interpretiert:

Zitat von tilomagnet im Beitrag #162

Ich habe das immer so verstanden, dass der Henker an seinem Geburtstag niemand hinrichten will und deswegen den Nagel reinschlägt. Also quasi eine "Begnadigung" zur Feier des Tages.

In der Interpretation könnte an den Zuschauer der Apell gerichtet sein, der Justiz zu vertrauen. Schließlich führt der eingeschlagene Nagel ja zu diversen Morden der kommenden Jahre.

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

11.04.2021 20:45
#169 RE: Bewertet: "Der rote Kreis" (2) Zitat · Antworten

Also in Edgar Wallace' Roman geht ganz klar hervor, dass Monsieur Pallion, der Henker, stark betrunken und außerdem im Zeitverzug war und deswegen hastig einen Nagel an der falschen Stelle einschlug. Nachdem man die Hinrichtung mehrmals erfolglos versucht hatte, befürchtete man einen Aufstand der Schaulustigen und schaffte den Verurteilten wieder ins Gefängnis zurück. Später wurde der dann zur Haft nach Französisch-Guyana (Teufelsinsel ?) "begnadigt".
Der Henker im Film schlägt den Nagel allerdings so auffällig und vollkommen sinnlos an der Fallbahn des Beils ein, dass er wohl wirklich im kompletten Vollsuff gewesen sein muss.
Wobei man sich fragt, ob ein so offensichtlich berauschter Vollstrecker überhaupt arbeiten darf. Und ja, logiktechnisch stellt sich die Frage, was ein Nagel in einem Gestell zu suchen hat, das man auf- und wieder abbaut. Eine Schraub- und Stiftverbindung wäre hier doch die bessere Alternative...

Savini Offline



Beiträge: 756

28.04.2021 15:09
#170 RE: Wallace der Woche (02): Der rote Kreis (1959/60) Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #141
Warum schaut Yale in Thalias Tasche, in dessen Folge Brabazon hochgeht?

Das kann ich mir auch absolut nicht erklären. Es wäre ERHEBLICH sinnvoller, wenn die Initiative dazu von Parr ausginge, weil er einen Grund brauchte, "offiziell" gegen Brabazon zu ermitteln, ohne Yales Verdacht auf Thalia zu lenken.
Zitat von Count Villain im Beitrag #141
Und warum versteckt der rote Kreis ihn dann in Beardmores Lagerhaus?

Streng genommen ist das weder im Film noch im Buch wirklich schlüssig, da Brabazon kaum genügend weiß, um dem roten Kreis gefährlich werden zu können. Und wenn, hätte er ihn wohl eher auf andere Weise zum Schweigen gebracht.
Zitat von Count Villain im Beitrag #141
Wieso gibt der Gefängnisdirektor einfach so Originale an die vermeintliche Presse?

Einfache Kopien wären natürlich sinnvoller gewesen; allerdings hätte dann Hagget die Original ebenfalls einsehen können, wodurch die Auflösung beschleunigt worden wäre. Oder man hätte die Beschattung durch den Sergeant streichen müssen.
Zitat von Count Villain im Beitrag #141
Warum lachen der falsche und der echte rote Kreis genau gleich?

Immerhin haben beide zwar dieselbe Stimme, aber Friedrich Schütter spricht den "falschen" Erpresser etwas fahriger und nicht so selbstsicher wie das "Original"; mir war das früher nicht aufgefallen, bis es jemand in einem anderen Forum erwähnt hatte.
Zitat von Count Villain im Beitrag #141
So ist Osborne für mich leider ein störender Fremdkörper innerhalb des Films, kein wirklicher "Wallace-Type" wie zum Beispiel ein Froyant oder Marl.

Man wollte wohl eine zusätzliche falsche Spur habennachdem die Anzahl der Verdächtigen in der zweiten Hälfte überschaubar geworden war.
Zitat von Count Villain im Beitrag #141
das Finale ist gelungen inszeniert und gespielt

Wobei mir gerade diese Art der Auflösung beim erneuten Sehen Rätsel aufgibt: Um das alles so genau planen zu können (mit postierten Polizisten, Froyant und Haggett) hätte mindestens Osborne eingeweiht sein müssen, vielleicht aber auch Jack Beardmore. Denn die ganze Sache kommt dadurch zustande, dass Jack verhaften werden soll, aus dem Fenster sieht und unten gerade zufällig der richtige Wagen hält. Es ist aber kaum anzunehmen, dass Osborne eingeweiht wurde. Sollte also eigentlich Jack Beardmore im Lagerhaus beschuldigt werden? Und was wäre, wenn Yale nicht die Bemerkung über Froyants Vergiftung im Zug herausgerutscht wäre? Hätte es nach dem Diebstahl der Unterlagen durch Thalia nicht völlig gereicht, Yale den Kragen zu öffnen? Oder ihn einfach so in einer scheinbar alltäglichen Situation mit Froyant zu konfrontieren (nachdem dessen "Tod" geheim gehalten wurde)?
Und warum belässt der überführte Kreis es dabei, die drei Zeugen nur einzusperren, obwohl er bewaffnet ist? Morde hat er mehr als genug auf dem Kerbholz, und hängen kann man ihn nur einmal.

Savini Offline



Beiträge: 756

28.04.2021 15:22
#171 RE: Wallace der Woche (02): Der rote Kreis (1959/60) Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #145
Auch dass die Handlung schon bei 19 Opfern des Verbrechers einsetzt, muss man erst mal schlucken. Was haben die Polizisten eigentlich da die ganze Zeit bisher gemacht, und wieso ist Chefinspektor Parr noch im Amt?

Wahrscheinlich wollte man ihn so noch bedrohlicher erscheinen lassen. Im Roman hat er ja vor Beginn der "eigentlichen" Handlung nur einen Mord begehen lassen (den Eisenbahndirektor, dessen Mörder von Derrick Yale überführt wurde und den man gehängt hat). Möglicherweise gab es vor Parr bereits andere Inspektoren, denen man den Fall übertragen und später wieder entzogen hat? Aber der anscheinend immer noch mangelhafte Personenschutz wirft wirklich kein gutes Licht auf Scotland Yard.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #145
Hat der Erpresser überhaupt schon Geld eingenommen, oder bisher nur Morde verübt und Ausgaben gehabt?

Möglicherweise hat er noch deutlich emhr Menschen erpresst, die stillschweigend gezahlt haben - weshalb weder die Polizei noch die Presse davon erfuhren. In den "roten Orchideen" spricht Captain Allerman eine solche Möglichkeit ja an.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #145
Aber der falsche Rote Kreis setzt allem die Krone auf. Nicht nur, dass er genauso lacht und sich sonst verhält wie das Original, er bringt auch die entführte Dorothy in das Lagerhaus, das auch vom echten Gangster als Versteck für Brabazon benutzt wird.

Da hatten wohl nbeide unabhängig voneinander denselben Gedanken; dass das Lagerhaus zur Zeit (noch) leer steht. Und da Osborne offensichtlich von Mrs. Carlyles Verhältnis zum verstorbenen Beardmore wusste, war er vielleicht sogar über das Geheimzimmer informiert und wollte Dorothy dorthin bringen.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #145
Wer hat den nun eigentlich umgebracht ? Der „falsche“ Kreis, weil er einen Zeugen beseitigen wollte, oder der „richtige“ Kreis, weil sich Brabazon entgegen seinen Anweisungen aus dem Lagerhaus entfernt hat ? Gibt es da überhaupt irgendeinen Sinn?

Wenn überhaupt, dann wäre es eher die zweite Variante, da das Nervenbündel Osborne wohl kein Mörder ist.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

28.04.2021 16:57
#172 RE: Wallace der Woche (02): Der rote Kreis (1959/60) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #171
Wenn überhaupt, dann wäre es eher die zweite Variante, da das Nervenbündel Osborne wohl kein Mörder ist.


Und auch nicht so schnell an einen LKW kommen und sich an das Steuer setzen kann. Immerhin ist er doch gerade erst durch Brabazons Anwesenheit überrascht worden. Und er musste auch noch aufpassen, dass die Kleine ihm inzwischen nicht davonläuft.

Savini Offline



Beiträge: 756

28.04.2021 18:39
#173 RE: Wallace der Woche (02): Der rote Kreis (1959/60) Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #172
Zitat von Savini im Beitrag #171
Wenn überhaupt, dann wäre es eher die zweite Variante, da das Nervenbündel Osborne wohl kein Mörder ist.


Und auch nicht so schnell an einen LKW kommen und sich an das Steuer setzen kann. Immerhin ist er doch gerade erst durch Brabazons Anwesenheit überrascht worden. Und er musste auch noch aufpassen, dass die Kleine ihm inzwischen nicht davonläuft.

Das wären weitere gute Argumente.

Savini Offline



Beiträge: 756

19.09.2022 16:07
#174 RE: Wallace der Woche (02): Der rote Kreis (1959/60) Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #145
Aber im Grunde ist es ein schöner altmodischer Krimi.

Er dürfte auch einer der wenigen Rialto-Wallace sein, dessen Handlung 1:1 auch zu Lebzeiten von Edgar Wallace spielen könnte; in den meisten anderen gibt es ja zumindest ein paar Handlungselemente, die auf die Zeit nach 1945 hindeuten (Linienflüge zwischen den Kontinenten, Hubschrauber, Fernsehen).
In diesem Fall ergeben sich gerade durch die relativ enge Orientierung am Roman zwei Anachronismen, die nicht recht in die Nachkriegszeit passen: Einmal die geplante Hinrichtung Lightmans zu Beginn, die offenbar außerhalb der Gefängnismauern stattfinden soll (was in Frankreich 1939 abgeschafft wurde) und seine spätere Verschickung auf die Teufelsinsel (die dortige Strafkolonie wurde nach unterschiedlichen Angaben entweder 1938 oder 1946 geschlossen).

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

19.09.2022 21:38
#175 RE: Wallace der Woche (02): Der rote Kreis (1959/60) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #174
In diesem Fall ergeben sich gerade durch die relativ enge Orientierung am Roman zwei Anachronismen, die nicht recht in die Nachkriegszeit passen...

Auf der ersten Einstellung mit Lightmans missglückter Hinrichtung ist aber keine Zuschauermenge zu sehen (wie es im Buch war), ich habe es immer für einen Gefängnishof gehalten.
Das mit der Teufelsinsel im Film ist mir noch gar nicht so bewusst aufgefallen. Die wurde aber wohl erst 1946 dichtgemacht, wenn man dem Film "Papillon" glauben darf, der in den dreißiger Jahren spielt.

Savini Offline



Beiträge: 756

19.09.2022 22:41
#176 RE: Wallace der Woche (02): Der rote Kreis (1959/60) Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #175
Auf der ersten Einstellung mit Lightmans missglückter Hinrichtung ist aber keine Zuschauermenge zu sehen (wie es im Buch war), ich habe es immer für einen Gefängnishof gehalten.

Es wirkt zumindest auf mich so, als würde Lightman durch ein Tor aus dem Gefängnis herausgeführt, weshalb ich den Bereich, in dem die Guillotine steht, für den Vorhof gehalten hatte.
Wenn es der "innere" Hof wäre, ist es natürlich kein Anachronismus.

max Offline



Beiträge: 234

17.02.2023 16:00
#177 RE: Wallace der Woche (02): Der rote Kreis (1959/60) Zitat · Antworten

Ich hol den Thread mal kurz wieder hoch.

Vor ein paar Jahren gab es u.a. mit Joachim eine interessante Diskussion, ob Holger Munk nicht nur im Frosch, sondern auch im Kreis auftaucht:

Meiner Meinung nach ist Holger Munk der Schaffner, der Froyant den vergifteten Tee im Zug serviert.

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