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Dieses Thema hat 245 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Giacco Offline



Beiträge: 2.520

14.01.2024 13:00
#226 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Ich hatte leider noch keine Gelegenheit den Film zu sehen, aber allein die Besetzung finde ich durchaus interessant. Außerdem wurde in Farbe gedreht, was ja für diese Art von Filmen damals nicht üblich war. Wer weiß, vielleicht kommt da ja mal was ...

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

18.01.2024 13:08
#227 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DAS HAUS AUF DEM HÜGEL - (LE HIBOU CHASSE LA NUIT)
Österreich/Frankreich (1964) - R: Werner Klingler - DE: 2.10.1964 - FSK 12 - V: Nora
Pr.: Hoela-Film, Wien / Dicifrance, Paris
Darsteller: Ron Randell, Paul Esser, Bum Krüger, Pinkas Braun, Roger Hanin, Virginie Rodin, Barbara Frey, Laya Raki, Christiane Maybach, Demeter Bitenc, Gilles Legris



Bei seiner Ankunft in Marseille wird der Pariser Interpol-Kommissar Allan Wilton von seinen beiden Kollegen Inspektor Creux und Chefinspektor Vaudrac in Empfang genommen. Als die "3 Bomber" bilden sie ein bewährtes Ermittler-Team. Diesmal geht es um eine Bande, die Juweliere und Banken überfällt und auch vor Mord nicht zurückschreckt. Eine Spur führt in den Nachtclub "Eule". Obwohl Wilton und Creux bei einem Besuch dort in eine Schlägerei verwickelt werden, finden sie keine weiteren Anhaltspunkte. Doch am nächsten Tag ist Inspektor Creux verschwunden und es stellt sich heraus, dass er anschließend noch einmal in das Lokal zurückgekehrt war.

"Die deutsche Produktion hat ihre Wallace-Serie, die österreichische bekommt jetzt ihre Allan-Wilton-Serie. Seit 16 Jahren sind die im Wiener Hiro-Verlag erscheinenden Romanhefte, in deren Mittelpunkt der Interpol-Kommissar Alla Wilton steht, eine in Österreich heftig verschlungene Lektüre. Eine Verfilmung war einfach fällig." (Film-Echo, 1964)

Die Dreharbeiten begannen Anfang Mai 1964. Während die Atelier-Szenen in Ljubljana entstanden, fanden die Außenaufnahmen überwiegend in Marseille, dem Ort der Handlung, statt. Im Gegensatz zu den deutschen Kommissar X- oder Jerry-Cotton-Reihen, waren die Allan-Wilton-Romane weitaus weniger action-orientiert und richtetenh sich an eine überwiegend ältere Leserschaft. Somit boten sie inhaltlich kaum optimale Voraussetzungen, um ein vorwiegend junges Kinopublikum zu begeistern."Regisseur Klingler dreht, wie es die besondere Machart der Wilton-Romane vorschreibt, einen harten, dabei aber logischen Polizeikrimi." Ron Randell als Kommissar Wilton macht zwar eine fast ebenso gute Figur wie George Nader als FBI-Mann, aber bei seinen beiden älteren Mitstreitern sieht das schon etwas anders aus. Bei Bum Krüger, der als Chefinspektor überwiegend in seinem Büro sitzt, mag das noch in Ordnung gehen, doch der schwerfällig-tapsige Paul Esser wirkt vor allem in den Action-Szenen schon ein wenig unbeholfen. Beim titelgebenden "Haus auf dem Hügel" handelt es sich um den geheimen Schlupfwinkel der Gangster. Dorthin wurde auch Inspektor Creux verschleppt, dem es jedoch gelang, sich zu befreien. Die FSK-Freigabe ab 12 Jahren führte dazu, dass der Film in einigen Kinos nur als Jugendvorstellung gezeigt wurde. Insgesamt ließ der kommerzielle Erfolg zu wünschen übrig und aus der geplanten Serie wurde nichts.

"Kriminalistischer Einsatz gegen Verbrecherbande - das Grundthema aller Gangsterfilme, das von vornherein ein gewisses Spannungssoll garantiert. Der österreichische Drehbuchautor Norbert Kunze hat sein "Haus auf dem Hügel" mit dem einschlägigen Thriller-Inventar versehen, ohne dabei den Versuch zu unternehmen, den Rahmen des Herkömmlichen zu sprengen. So verhelfen lediglich ein paar prägnante Leistungen der Schauspieler - allen voran Pinkas Braun als zwielichtiger Antiquitätenhändler - der Allerweltsstory von den durch findige Polizeileute zur Strecke gebrachten Juwelengangstern zu einigen Höhepunkten." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,9 (30 Meldungen) / Erstnote: 4,3
Frankreich: 452.531 Besucher

Filmplakat:

https://www.imdb.com/title/tt0058183/med...0/?ref_=tt_ov_i

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

18.01.2024 20:05
#228 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Danke für die Vorstellung. Der Film klingt sehr interessant. Wie groß ist hier eigentlich der Part von Christiane Maybach?

brutus Offline




Beiträge: 13.030

18.01.2024 20:25
#229 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Momentan kann man ihn sich bei Youtube anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=WHkfsQhVCOc

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

18.01.2024 21:47
#230 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Zitat von Mr Keeney im Beitrag #228
Danke für die Vorstellung. Der Film klingt sehr interessant. Wie groß ist hier eigentlich der Part von Christiane Maybach?

Als Animierdame in der "Eule" hat sie im Grunde nur eine längere Szene mit Ron Randell und Laya Raki. Später ist sie noch ein paar mal kurz im Bild, ohne Dialog - mehr möchte ich nicht verraten.

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

29.01.2024 12:15
#231 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

PAN
BRD (1973) - R: George Moorse - DE: 2.11.1973 - FSK 18 - V: Barbara Moorse
Pr.: Barbara Moorse Workshop, München
Darsteller: Louis Waldon, Udo Kier, Helga Anders, Gordon Mitchell, Elga Sorbas, Evelyn Opela, Dieter Schidor, Herbert Fux

Filmische Transponierung des lüsternen griechischen Gottes in die Welt der keltischen Sagen. Die Konfrontation der beiden Kulturen ergibt eine überraschend aktuelle Filmparabel. (Deutsches Filmhaus)

Ein Film, zu dem im Netz weder nähere Informationen noch Bildmaterial zu finden sind. Besonders interessant ist die illustre Besetzung, die vom Warhol-Star Louis Waldon bis hin zum italienischen Leinwandbösewicht Gordo MItchell reicht.

George Moorse (1936 - 1999) stammt aus New York, kam in den 1950er Jahren nach Europa und landete schließlich in Deutschland. Für seine Büchner-Verfilmung "Lenz" wurde er 1970 mit einem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Er galt als eigenwilliger Filmemacher und legte großen Wert auf schöne Bilderarragements, die er mit seinem Kameramann Gerard Vandenberg komponierte. Weil "Pan" in den Kinos floppte, arbeitete er dann vorrangig fürs Fernsehen.

"Vollends zeitentrückt, dauertrunken von Wein, Weib und Flötenspiel, stapft nun auch der Pan von George Moorse bocksfüßig durch ein sonniges Film-Elysium. Ohne große Rücksicht auf das von Altphilologen gehütete Quellengut hat Moorse die mythische Gestalt zum Mittelpunkt eines privaten Pandämoniums erhoben. Bedenkenlos mischt sein kürzlich in Duisburg uraufgeführtes Farblichtspiel Pop-Elemente, anachronistische Ironie, archaische Grausamkeit - vom heiligen Wahn besessene Weiber schlachten einen ranken Jüngling zum Rohverzehr aus." (Der Spiegel, 1973)

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

05.02.2024 12:26
#232 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DAS AUGE DES BÖSEN - (L´OEIL DU MALIN)
Frankreich/Italien (1962) - R: Claude Chabrol - DE: 15.6.1962 - FSK 18 - V: Nora
Darsteller: Jacques Charrier, Stephane Audran, Walther Reyer, Michael Münzer, Daniel Boulanger, Erika Tweer



Für eine Reportage hält sich der französische Journalist Albin Mercier in Bayern auf. Da er kaum Deutsch spricht, freut er sich umso mehr, als er die Bekanntschaft der attraktiven Helene macht, die in der Nähe wohnt und gebürtige Französin ist. Mit ihrem Ehemann, dem erfolgreichen Schriftsteller Andreas Hartmann, lebt sie in einer Villa am Starnberger See, in der auch Albin, der sich mit dem Paar anfreundet, bald ein- und ausgeht. Die beiden führen eine glückliche und harmonische Ehe und Albin spürt mehr und mehr, wie Neid und Eifersucht in ihm wach werden. Sein Versuch, Helene zu verführen, schlägt fehl. Er fängt an, ihr nachzuspionieren und entdeckt, dass sie ihren Mann betrügt. Dieses Wissen will er zu seinen Gunsten nutzen.

"L´oeil du malin" gehört zu Chabrols frühen Werken, behandelt aber schon jene Themen, für die er später berühmt werden sollte - Eifersucht, Untreue und Mord. Damals fand der kunstvoll fotografierte Film weder bei der Kritik noch beim Publikum besondere Anerkennung. Mittlerweile gilt er aber für viele als "wahres Juwel des Kinos der 60er Jahre". Gedreht wurde im September und Oktober 1961 in und um München. Die drei Hauptdarsteller glänzen mit ausgezeichneten Leistungen. Die Rolle der Helene spielt Stephane Audran, mit der Chabrol verheiratet war. Burgschauspieler Walther Reyer übernahm den Part ihres Film-Ehemanns. Als Dritter im Bunde überzeugt Jacques Charrier als mißgünstiger Journalist. Charrier sorgte seinerzeit vor allem durch seine Ehe mit Brigitte Bardot für Schlagzeilen.

"Claude Chabrol hat sich hier zwar wieder auf ein brillantes Thema festgelegt, kommt aber vor allem in der psychologischen Gestaltung nicht an seinen Erstlingserfolg heran. Dabei kann man bei den Hauptdarstellern, die er für sein sonderbares Dreiecksverhältnis ausgesucht hat, nicht von Fehlbesetzung sprechen. Auch das Drehbuch ist präzise und folgerichtig aufgebaut. Es liegt also offensichtlich an der etwas überspannten Regie. In den letzten zehn Spielminuten kommt etwas von jener Spannung auf, die man vorher leider vermisst hat. Trotzdem vermag der Schluss den etwas ermüdenden Gesamteindruck des Films nicht mehr entscheidend zu korrigieren." (Film-Echo)

"Chabrol will in Form eines psychologischen Thrillers deutsche Wesenszüge sichtbar machen, wobei es seinem Film - nicht zuletzt durch die Synchronisation - ab Spannung und Glaubwürdigkeit mangelt." (Filmdienst)

Film-Echo-Note: keine 10 Meldungen
Frankreich: 91.057 Besucher

Deutsches Filmplakat:

https://www.kinoart.net/filmplakate-und-...4_cm_24952.html

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

12.02.2024 12:30
#233 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

OUTPUT - (AT: DIE KNACKER - VHS-Titel)
BRD 1974 - R: Michael Fengler - DE: 19.12.1974 - FSK 16 - V: Filmverlag der Autoren
Pr.: Filmverlag - Kamera: Jürgen Jürges - Musik: Jürgen Knieper
Darsteller: Lou Castel, Bernd Herberger, Katja Rupé, Claus Eberth, Marquard Bohm, Veronika Faber, Dietrich Kerky, Sigi Graue, Harry Baer



Regisseur Gorski und sein Drehbuchautor Benjamin bereiten in Berlin einen Film vor, in dem es um einen Überfall auf einen Geldtransport der US-Armee gehen soll. Die beiden recherchieren auch in der Berliner Unterwelt und holen sich Tipps aus erster Hand beim Gangster Sparta. Irgendwann kommen die zwei auf die Idee, dass der geplante Überfall auch in Wirklichkeit perfekt funktionieren könnte. Doch als sie mit den Vorbereitungen beginnen, werden ihre Aktivitäten von Sparta und seiner Freundin Anna aus der Distanz beobachtet.

Der Film entstand nach Motiven des Romans "Ich hab noch einen Toten in Berlin" von Ulf Miehe. Regisseur Michael Fengler, einer der Mitbegründer des "Filmverlag der Autoren", schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Volker Vogeler und Thomas Schamoni. Fengler war vorher bereits als Co-Regisseur von Rainer Werner Fassbinder in Erscheinung getreten. "Output" ist seine erste Solo-Regiearbeit fürs Kino. Aus heutiger Sicht sind es nicht zuletzt die Atmosphäre und die Bilder aus dem Berlin der 70er Jahre, die den Film interessant machen.

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

19.02.2024 12:40
#234 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DER UNSICHTBARE
BRD (1963) - R: Raphael Nussbaum - DE: 2.5.1963 - FSK 12 - V: Aero
Darsteller: Hans von Borsody, Ellen Schwiers, Ivan Desny, Christiane Nielsen, Charles Regnier, Ilse Steppat, Hannes Schmidhauser, Heinrich Gretler, Erwin Strahl, Ema Damia, Raoul Retzer, Herbert Fux, Jean THomé, Herbert Stass



Dr.Max Vogel, der als Biochemiker bei den Gehler-Werken arbeitet, hat ein Serum entwickelt, mit dem sich ein Mensch unsichtbar machen kann. Doch nachdem er seinen Bruder telefonisch von seinem erfolgreichen Experiment in Kenntnis gesetzt hat, verschwindet er spurlos. In derselben Nacht findet ein Überfall auf das Lohnbüro der Gehler-Werke statt, bei dem ein Wächter erschossen wird. Die Polizei geht davon aus, dass ein Mitarbeiter der Firma mit den Gangstern gemeinsame Sache gemacht hat und da Max Vogel unauffindbar ist, fällt der Verdacht auf ihn. Sein Bruder Walter will das nicht glauben und stellt auf eigene Faust Nachforschungen an. Dabei kommt er einem unheimlichen Mörder auf die Spur, der sich die Erfindung des Chemikers zunutze gemacht hat.

Der Erfolg der Edgar-Wallace-Filme löste Anfang der 1960er Jahre eine Krimi-Welle in den deutschen Kinos aus, auf der auch "Der Unsichtbare" mitzuschwimmen versuchte. Allerdings merkt man dem Film an, dass der Regisseur, der auch das Drehbuch schrieb, offensichtlich nicht das richtige Händchen für dieses Genre besaß, denn so ganz kann das Gesamtergebnis nicht überzeugen. Zudem fehlt es an spannungsfördernder Musik. Immerhin verfügt der Schwarzweiß-Film über klassische Krimi-Elemente in Form einer Mordserie und eines Whodunit, womit er die ZUschauer bei der Stange halten kann. Und auch Leichen gibt es reichlich. Die Besetzung ist nicht uninteressant, denn viele bekannte, teils schon krimi-erprobte Darsteller haben sich hier versammelt. Den "ermittelnden" HObby-Detektiv spielt Hans von Borsody. die Rolle des Hauptkommissars übernahm der knorrige Heinrich Gretler und Ilse Steppat ist als undurchsichtige Wissenschaftlerin zu sehen. Charles Regnier ist Chef einer Gangsterbande, in dessen Diensten die Galgenvögel Raoul Retzer, Herbert Fux und Jean Thomé stehen.

"Der Unsichtbare" war ursprünglich als Coproduktion der Interfilm (Wien) un der Aero-Film (Berlin) geplant. Produzent war der Österreicher Leo Höger. Die Dreharbeiten begannen Ende Februar 1963 im Welser Bergland-Atelier. Doch wegen Konzessionsproblemen wurde die Co-Produktion nicht genehmigt. Nunmehr galt der Film als rein deutsche Produktion. Deshalb mussten einige österreichischen Mitarbeiter durch deutsche ersetzt werden. Trotz dieser unvorhergesehenen Schwierigkeiten konnten alle Termine wie geplant eingehalten und die Dreharbeiten Ende März beendet werden. ZUr Uraufführung im Duisburger Europa-Palast waren Hans von Borsody, Christiane Nielsen und Regisseur Nussbaum anwesend und wurden vom Publikum mit viel Applaus bedacht. Eine Premierenfeier mit Presse-Empfang gab es auch in den MÜnchener Kammer-Lichtspielen, zu der noch weitere Darsteller erschienen. Der kleine Aero-Verleih brachte den Film im Großeinsatz mit 100 Kopien heraus. Im Verleihprogramm der Firma, das Mitte Mai erschien, wurde bereits ein weiterer Krimi mit dem Titel "Der Taxi-Mörder" angekündigt. Einige Darsteller aus dem "Unsichtbaren" waren erneut eingeplant und Nussbaum sollte wieder Regie führen. Das Projekt wurde jedoch nicht realisiert.

"Vom "Rififi" bis zum "Halstuch" sind alle filmischen Modellfälle hier wiederzufinden. Der Fernsehkonsument wird auch die Gags der "Topper"-Serie (Lief seit Februar 1962 im TV) gleich erkennen. Die Besetzung ist interessant. Zum Finale haben Raphael Nussbaum und sein Kameramann vielleicht des Guten zuviel getan." (Film-Echo)

Wie "Georg" anläßlich einer Besprechung dieses Films bereits 2015 anklingen ließ, ist wegen der ungeklärten rechtlichen Lage wohl nicht mit einer VÖ zu rechnen. Vielleicht gibt es ja mittlerweile neue Erkenntnisse, wer weiß.

Frankreich: 264.581 Besucher

Italienisches Plakatmotiv:

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

26.02.2024 12:50
#235 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

RUMMELPLATZ DER LIEBE - (CIRCUS OF LOVE)
AT: UND IMMER LOCKT DIE SÜNDE
USA/BRD (1954) - R: Kurt Neumann - Kinostart: 20.8.1954 - FSK 18 - V: RKO
Prod.: Westra, Wiesbaden / King Brothers, New York
Darsteller: Eva Bartok, Curd Jürgens, Bernhard Wicki, Robert Freitag, Adi Berber, Willi Rose, Helene Stanley



Aus finanzieller Not entwendet die junge, mittellose Lilli im Gedränge eines Rummelplatzes dem Schaustellermitarbeiter Toni die Brieftasche, wird dabei jedoch von ihm ertappt. Ihm gefällt das Mädchen und er verschafft ihr einen Job in dem Vergnügungspark. Lilli ist ihm dankbar und verliebt sich in Toni. Doch dann macht ihr der Turmspringer Franz das Angebot, als seine Partnerin aufzutreten. Ihre Nummer, bei der sie aus großer Höhe in einen brennenden Wassertank springen, wird zur Attraktion und als Franz ihr einen Heiratsantrag macht, willigt Lilli ein. Nach der Hochzeit fühlt sie sich aber weiterhin zu Toni hingezogen und trifft sich heimlich mit ihm. Der jedoch ist eifersüchtig auf Franz und schmiedet finstere Pläne, um den Nebenbuhler aus dem Weg zu schaffen.

Das Besondere an diesem Melodram aus dem Schausteller-Milieu: Es handelt sich um die erste deutsch-amerikanische Co-Produktion der Nachkriegszeit, die simultan mit jeweils anderer Besetzung in der BRD gedreht wurde. Die Atelieraufnahmen entstanden in den Bavaria-Studios, während die Außenaufnahmen in München, Garmisch und am Tegernsee hergestellt wurden. Die US-Version wurde als "Carnival Story" bereits 1954 drüben gestartet. Anne Baxter und Steve Cochran sind darin die Stars. Ferner wirkte auch George Nader mit, dessen Rolle im "Rummelplatz" von Robert Freitag gespielt wird. Adi Berber, der einzige deutsche Darsteller, der in beiden Versionen zu sehen ist, erscheint als "Groppo, the Wildman" auf der Leinwand, ist laut Drehbuch allerdings stumm. Der obige Screenshot zeigt ihn in der US-Fassung. Es ist zwar nur eine Nebenrolle, der aber im Finale eine große Bedeutung zukommt. Die Uraufführung von "Rummelplatz der Liebe" fand bei den Berliner Filmfestspielen 1954 statt. Im August folgte dann der Kinostart. 1958 wurde er unter dem Titel "Circus of Love" in den USA veröffentlicht. Curd Jürgens und Eva Bartok heirateten 1955, wobei die Ehe aber bereits nach einem Jahr geschieden wurde.

Film-Echo-Note: 3,2 (28 Meldungen)

Plakatmotiv:

https://www.imdb.com/title/tt0046257/med.../?ref_=tt_md_11

rasira Offline



Beiträge: 38

04.03.2024 12:09
#236 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Zitat von Giacco im Beitrag #196
DER MANN MIT DER TORPEDOHAUT - (LA PEAU DE TORPEDO)
Frankreich/BRD/Italien (1969) - R: Jean Delannoy - DE: 30.10.1970 - FSK 16 - V: CIC (Paramount)
Dt.Prod.: Orion, München
Darsteller: Stephane Audran, Klaus Kinski, Lilli Palmer, Michel Constantin, Angelo Infanti, Jean Claudio, Frederic de Pasquale, Catherine Jacobsen



Ein Agent, der nach außen als harmloser Kunsthändler arbeitet, muss nach einem erfolgreich durchgeführtem Auftrag für eine Weile untertauchen und wird bei einer Kollegin einquartiert. Seine Frau Dominique, die nichts von seiner heimlichen Nebentätigkeit weiß, vermutet ihn auf einer Geschäftsreise. Als sie längere Zeit nichts von ihm hört, stellt sie Nachforschungen an und kann ihn durch Zufall aufspüren. Allerdings mißversteht sie die Situation. Im Glauben, betrogen worden zu sein, erschießt sie ihn und seine vermeintliche Geliebte aus Eifersucht. Dann flieht sie in die Nacht und landet auf dem Boot eines Fremden, der ihr Unterschlupf gewährt. Doch zur Ruhe kommt sie dort nicht. Von der Polizei wird sie als Mörderin gejagt. Der Spionagedienst, für den ihr Mann gearbeitet hat, benutzt sie als Lockvogel, um ein Gangstersyndikat zu sprengen. Der Chef dieses Syndikats wiederum beauftragt einen Killer, der sie aus dem Weg räumen soll, weil er befürchtet, dass sie zuviel weiß.

Mit "La Peau de Torpedo" inszenierte Jean Delannoy einen etwas undurchsichtigen Spionagefilm, der ein wenig vom üblichen Schema abweicht. Gedreht wurde vom 19.5. - 20.7. 1969. Als Dominique ist Stephane Audran zu sehen, die damals mit Claude Chabrol verheiratet war und auch überwiegend in seinen Filmen mitwirkte. Klaus Kinski, der sich hier leider nicht selbst synchronisiert hat, spielt den Killer "Torpedo 1", der Dominique beseitigen soll.

"Jean Delannoy inszenierte hier im Rahmen einer Tri-Produktion einen Spionage-Krimi, in dessen Verlauf man sieben Leichen zählt. Der in diesem Filmgenre seit Jahrzehnten erfahrene Regisseur lässt an vielen Einzelheiten erkennen, dass er nach wie vor sein Handwerk beherrscht. Der Einbruch in eine Fabrik, die Beschattung eines Verdächtigen quer durch Paris sind Beispiele für gute Kamera-Arbeit und präzisen Schnitt. Viele Darsteller, auch solche in Nebenrollen,vermögen zu interessieren. Die Sache hat nur einen Haken: Der Anlass, dessenwegen soviel gemordet und ermittelt wird, ist so nebulös, dass man ihn alsbald vergisst und zu dem Eindruck gelangt, hier geschehe Mord um des Mordes willen.
Innerhalb der internationalen Besetzung spielt Lilli Palmer sehr beherrscht eine Berufsmörderin, die man für intelligenter halten kann als ihren sturen Auftraggeber. Im Falle Klaus Kinski erliegt auch Jean Delannoy der Versuchung, die Ausdrucksmöglichkeiten dieses Schauspielers zum Schaden des Gesamtwerkes zu übersteigern."
(Film-Echo)

Film-Echo-Note: 5,0 (10 Meldungen)
Frankreich: 194.006 Besucher
Spanien: 322.659 Besucher

Filmplakat:

https://www.filmportal.de/node/48265/material/767857


Kommt im Juli von Pidax auf DVD, ist gleich schon mal vorgemerkt.

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

04.03.2024 12:42
#237 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

FLITTERWOCHEN IN DER HÖLLE - (ISLE OF SIN)
BRD (1960) - R: Johannes Kai - DE: 9.9.1960 - FSK 16 - V: ABC
Prod.: Rapid, München (Wolfgang Hartwig) - Prod.Ltg.: Ludwig Spitaler
Darsteller: Christiane Nielsen, Jan Hendriks, Erwin Strahl, Dorothee Parker, Georg Thomas, Slavo Schwaiger, Walter Faber, Otto Storr, Demeter Bitenc



Auf dem Flug nach Caracas gerät eine Maschine mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Passagieren in ein Unwetter und muss auf einer kleinen unbewohnten Insel im karibischen Meer notlanden. Zu den Überlebenden gehört der Schwerverbrecher Mario Bertelli, der in Begleitung eines Polizisten zu seiner Aburteilung unterwegs war. Da es ihm gelang, die Pistole seines bei der Notlandung tödlich verletzten Bewachers an sich zu bringen, übernimmt er das Kommando und beginnt, die übrigen Mitgestrandeten zu terrorisieren. Unter deen restlichen Passagieren befinden sich eine etwas ordinäre Revue-Tänzerin, ein Geistlicher, ein Ehepaar auf Hochzeitsreise, ein Journalist und ein Anwalt. Die unterschiedlichen Temperamente sorgen schnell für Spannungen und es stellt sich heraus, dass nicht jeder das ist, was er vorgibt zu sein.

Anfang Juni 1960 begann man an der dalmatinischen Küste mit den Dreharbeiten. Die Rapid-Produktion entstand im Auftrag einer unabhängigen amerikanischen Verleihfirma, die den Film 1962 als "Isle of Sin" in den USA herausbrachte. Mit Christiane Nielsen, Jan Hendriks und Erwin Strahl hatte man bekannte Schauspieler aus der zweiten Reihe engagiert. Dorothee Parker, die spätere Ehefrau des Produzenten Hartwig, galt damals noch als Nachwuchssternchen und benutze noch ihren bürgerlichen Nachnamen "Glöcklen". Kleinere Nebenrollen wurden mit jugoslawischen Darstellern besetzt. Johannes Kai, der auch das Drehbuch schrieb, übernahm hier erstmals die alleinige Verantwortung als Regisseur, nachdem er 1959 bei "Der Löwe von Babylon" gemeinsam mit dem Spanier Ramon Torrado Regie geführt hatte.

"Es ist nicht der schlechteste dramaturgische (und auch filmkostensparende) Trick, seine handelden Personen auf eine einsame Insel zu verbannen. Dass aus der Story - in der die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes von einem anläßlich der Notlandung seiner Fesseln entledigten Häftlings mit der Pistole in Schach gehalten und tyrannisiert werden - trotzdem nicht mehr als ein Reißer mit Sex-Einlagen und pseudoreligiösen Anwandlungen wurde, liegt wohl daran, dass sich Regisseur und Drehbuchautor Johannes Kai allzu sehr an die feststehende Konzeption der Produktion gehalten hat. Was Wunder also, dass auch die einzelnen Charaktere - trotz heftigester Konfrontation - über naive Schwarzweißmalerei nicht hinauskommen. In Action-Häusern dürfte der Film freilich sein Stammpublikum durchaus zufriedenstellen." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 3,5 (15 Meldungen)

Szenenfotos:

https://www.movieposters.com/en-de/produ...f-sin-mpw-49252

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

11.03.2024 12:18
#238 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

GAUNER-SERENADE
BRD (1960) - R: Thomas Engel - Prod.: Willy Zeyn - DE: 21.10.1960 - FSK 6 - V: Union
Darsteller. Fred Bertelmann, Chris Howland, Hans Nielsen, Adi Berber, Stanislav Ledinek, Balduin Baas, Horst Beck, Germaine Damar, Elma Karlowa, Danny Mann



Weil Chris und Fred in einem südlichen Urlaubsland ohne Konzession als Unterhaltungskünstler aufgetreten sind, ist die Polizei hinter ihnen her. Auf der Flucht werden sie zufällig Zeugen, wie eine Gangsterbande geheime Unterlagen aus dem Tresor eines Forschungslabors entwendet. Als sie von den Gaunern bemerkt werden, wollen diese die beiden lästigen Mitwisser aus dem Weg räumen. Doch Chris und Fred können in einem Wanderzirkus untertauchen und reisen mit den Varieté-Künstlern mit. Aber so leicht werden sie ihre Verfolger nicht los.

Anfang August 1960 wurden die Außenaufnahmen in Jugoslawien gedreht, im Anschluss daran folgten die Atelierszenen, die in Berlin entstanden. Angekündigt war der Film ursprünglich in Farbe, davon nahm man aber - wohl aus Kostengründen - Abstand. Es handelt sich um eine harmlose Kriminalkomödie mit zahlreichen Gesangseinlagen. Hier sind es eigentlich nur die Darsteller, die Interesse wecken können. Das Filmprogramm IFB verrät dazu folgendes:
Hans Nielsen (Pappi, ein ebenso gemütlicher wie gefährlicher Gangster)
Adi Berber (Adi, ein zurückgebliebener Muskelprotz mit entsicherter Pistole)
Balduin Baas (Bambino, sein schwächerer aber gefährlicherer Kollege)
Horst Beck (ein undurchsichtiger Mann im Hintergrund)
Stanislav Ledinek (Gorgonzola, der Chef des kleinsten Weltzirkus)

Film-Echo-Note: 4,0 (45 Meldungen)

chris2005 Offline



Beiträge: 103

12.03.2024 16:18
#239 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Dieser Chris Howland-Film ist, wie auch der im gleichen Jahr gedrehte "Das hab' ich in Paris gelernt", leider nicht verfügbar.

Ob diese jemals im Fernsehen liefen, ist mir leider nicht bekannt.

Vielleicht nehmen sich ja Filmjuwelen oder PIDAX einmal dieser musikalischen Filme an.

Giacco Offline



Beiträge: 2.520

18.03.2024 12:46
#240 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

ICH SUCHE EINEN MANN
BRD (1966) - R: Alfred Weidenmann - DE: 3.2.1966 - FSK 12 - V: Nora
Pr.: Franz Seitz - Buch: Herbert Reinecker - Musik: Peter Thomas
Darsteller: Ghita Noerby, Walter Giller, Harald Leipnitz, Brigitte Horney, Paul Hubschmid, Monika Dahlberg, Stefan Wigger, Rudolf Rhomberg, Sieghardt Rupp, Gerd Baltus, Claus Ringer, Jean Valmont, Adeline Wagner, Balduin Baas, Georg Thomalla, Hans Putz



Der attraktiven Barbara mangelt es zwar nicht an Verehrern, doch sie ist auf der Suche nach dem Mann fürs Leben und träumt von Heirat. Deshalb sucht sie das Institut von Helene Schmidt auf, das der Zusammenführung von Ehepartnern dient. Hier wird nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ein Kennenlernen heiratswilliger Kandidaten ermöglicht. Wird auch Barbara endlich den Richtigen finden?

Die Dreharbeiten begannen am 11. OKtober 1965 in München. Herbert Reinecker hatte das Drehbuch nach einem Bericht in der Illustrierten "Quick" geschrieben. Die FSK-Freigabe ab 12 deutet schon an, dass man im Hinblick auf erotische Pikanterien eher zurückhaltend war. Die dänische Schauspielerin Ghita Noerby war damals durch harmlose Sexlustspiele wie "Das tosende Paradies" auch in Deutschland populär, so dass ihr Franz Seitz die Hauptrolle in dieser Beziehungskomödie anvertraute. Mit dabei sind außerdem Brigitte Horney als Leiterin des Eheinstituts, Harald Leipnitz als ihr Assistent, Walter Giller als Barbaras Chef, Monika Dahlberg als ihre Freundin und Stefan Wigger als deren Ehemann. Von den männlichen Ehe-Aspiranten haben Georg Thomalla, Balduin Baas und Hans Putz nur Kurzauftritte,

Am 3.2.65 hatte der Film im Düsseldorfer Universum-Theater Premiere. Ein ganzes Aufgebot an Stars war mit Produzent Franz Seitz und Regisseur Alfred WEidenmann zu diesem Anlass erschienen. Allen voran die bezaubernde Dänin Ghita Noerby. Ein Flor hübscher Mädels überreichte ihr Reklame-Rosen. Als Rosenkavaliere assistierten Paul Hubschmid, Rudolf Rhomberg, Balduin Baas, Jean Valmont und Kameramann Wolf Wirth. Humorvoll angesagt von Balduin Baas zeigten sich die Stars vor ausverkauftem Haus einem begeisterten Publikum. Alles in allem für den Film generell ein glanzvoller Abend.

"Mit Weidenmanns spritzig-moderner Farbfilm-Komödie überreichte NORA-Film den Theaterbesitzern eine glänzende Visitenkarte des Deutschen Films" (Phoebus-Palast, Nürnberg)

"In verschiedenen Episoden schildert der Film, von Herbert Reinecker mit lockerer Hand geschrieben und von Alfred Weidenmann ebenso inszeniert, die diversen Begegnungen und Erlebnisse einer jungen Dame mit den Kandidaten der Ehe. Wie immer bei solchen Filmen, geriet die eine Episode netter als die andere. Doch mehr als je fällt bei der Parade der Männer, die alle sehr verläßlich als Darsteller sind, erneut ins Auge, dass es dem deutschen Film an dem "jugendlichen" Liebhaber, dem Flimmer-Helden des Herzens mangelt." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,4 (34 Meldungen)
Der Film hatte zwar einen vielversprechenden Start, fand in den Klein- und Mittelstädten aber nur wenig Zuspruch.

Filmplakat:

https://www.imdb.com/title/tt0059305/med...er/rm506220032/

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