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Dieses Thema hat 270 Antworten
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 Edgar-Wallace-Forum
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Joe Walker Offline




Beiträge: 755

30.04.2012 19:29
#16 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #14
Done. Die Beiträge, die sich nicht direkt auf die TV-Ausstrahlungen in Das Vierte und daraus folgende Anmerkungen beschränken, habe ich, da Diskussionsbedarf zu bestehen scheint, in diesen separaten Thread ausgegliedert.

Danke Gubanov!

Gruß
Joe Walker

Janek Offline




Beiträge: 1.852

01.05.2012 20:25
#17 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Ich finde diesen Thread super. Komisch, dass es bis jetzt hier noch keinen Jerry-Cotton-Bereich gab.
Aber schön, dass wir jetzt hier weiter diskutieren können.

Gruß,
Janek

PS: Aber das mit Hamburg als Drehort ist mir nicht aufgefallen - ich schätze, das merkt man eher, wenn man sich mit der Materie beschäftigt. Ich dachte wirklich, es spielt in New York.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

01.05.2012 20:35
#18 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Zitat von Janek im Beitrag #17
Ich dachte wirklich, es spielt in New York.

Tut es ja auch.

Ähnlich wie bei Wallace sind die Außenaufnahmen halt aus Kostengründen hier in Deutschland gemacht. Um das New-York-Flair zu bekommen, wurden ein paar Autofahrten mit dem Jaguar dort gefilmt und dann zusammen mit Archivmaterial von New York in die Filme hineingeschnitten, wo es halt passt.

Viele Grüße
Brutus

Janek Offline




Beiträge: 1.852

01.05.2012 20:42
#19 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Ich meinte, dass die deutschen Szenen auch nach New York aussahen. Das ist mir nicht aufgefallen mit Deutschland. ^^

Gruß,
Janek

PS: Dass Jerry Cotton in New York spielt, ist mir klar.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

01.05.2012 20:47
#20 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Weiß ich doch.

Achte mal bei den Verfolgungsfahrten außerhalb der Stadt auf die Strassenmarkierungen oder die weissen Barken mit den Reflektoren am Straßenrand. Und nächsten Sonntag erkennst Du bestimmt das Stadion wieder.

Viele Grüße
Brutus

Joe Walker Offline




Beiträge: 755

01.05.2012 21:35
#21 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Aus heutiger Sicht hat das Wiedererkennen von Drehorten für mich besonderen Reiz. Dass Cotton in Hamburg / Berlin gedreht wurde, merkt man den Filmen ungefähr genauso stark an wie die deutschen Schauplätze in den Wallace-Filmen. Für mich macht das keinen Unterschied über 'Gut' und 'Schlecht' eines solchen Films.

Gruß
Joe Walker

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.372

02.05.2012 14:58
#22 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Ich mag die Jerry Cotton Reihe auch ganz gerne, finde aber, dass sie (jetzt mal von der Quantität der Filme ganz abgesehen) doch deutlich eindimensionaler und „platter“ ist als das Reich der Wallace-Filme. Ich schätze die Jerry Cotton-Reihe nicht zuletzt aufgrund der augenzwinkernden Wertschätzung Ihrer Beschränktheiten, eben weil man genau weiß, was man kriegt, und weil die Mischung aus wirklich sehr spritzigem, direkt auf den Punkt gebrachtem und perfekt maßgeschneidertem Soundtrack, wonnig-skurrilem Pseudo-NY und vorhersehbaren Abenteuerpistolen mit doch teilweise recht guten Darstellern ja auch einfach passt.

Eine kleine, gerade in ihrer bemühten Großstädtigkeit beinahe rührende und doch nur bereits allzuvertraute und irgendwie auch einmalige Märchenwelt, in die ich von Zeit zu Zeit gerne wieder eintauche (ich habe mir daher vor ca. zwei Jahren mal bei Zweitausendeins so 4-5 Einzel-DVDs geholt). Insofern natürlich den Wallace-Filmen sehr ähnlich, nur dass das Fehlen der Cotton Märchenwelt für mich verschmerzbar wäre im Vergleich zu dem Wallace-Universum, welches doch wesentlich vielschichtiger und vielseitiger ist und dessen Filme auch von Machart und Aufbau her (zumeist) ambitionierter, abwechslungsreicher und lohnender sind. Auch wenn diese letzten Endes natürlich auch vor allem unsere liebgewonnen Klischees kultivieren und pflegen.

Dass die Qualität m.E. so differiert, liegt sicher nicht zuletzt auch daran (abgesehen von weiteren Ursachen wie Entstehungszeit und Budget), dass zumindest die Grundfesten und Ausgangspositionen der Wallace-Reihe ja auf den Romanwelten von Edgar Wallace himself fußen, der zwar beileibe nicht geschätzt wird von der Literaturkritik (und wohl zumindest, halbwegs objektiv urteilend, kein literarisches „Schwergewicht“ ist), aber eben doch noch über einen ordentlichen Höhenabstand zu der Groschenromanreihe „Jerry Cotton“ verfügt. Und der Jerry Cotton Filmreihe weiß Gott wiederum keine wirklich überzeugende Film- bzw. Bildsprache und eigenständiger neuer Ansatz zur Umsetzung des eigentlichen Genres direkter und dreckiger „crime pulp fiction“ glückt, während die Wallace-Filme in ihrem Metier schon auf ganzer Linie zu überzeugen wissen.

Kurz gesagt, es hat alles seinen Platz und seine Zeit und ich freue mich, dass ich Jerry Cotton im Bedarfsfall konsultieren kann, aber auf eine Ebene mit der Wallace-Reihe möchte ich die Reihe nicht stellen. Ja, es stimmt, vielleicht ist sogar Jerrys „Kultfaktor“ mindestens ebenbürtig (gerade weil man bei Cotton mit ziemlich limitierten Mittel derart reißerisch umging, des vielleicht sogar noch größeren weil eindeutigen Wiedererkennungswerts und weil man sich beim Schauen noch entspannter zurücklehnen kann), aber nur „Kultfaktor“ (ohne hinreichende sonstigen Ingredienzien für gute spannende Filmabende) alleine reicht auf Dauer leider nicht! Ganz abgesehen davon, dass der Bekanntheitsgrad und damit die Zahl der mit dem „Kult“ Vertrauten einfach aufgrund der geringeren Laufzeit und absoluten Filmanzahl der Reihe geringer sein dürfte (die wiederum ja zuletzt wohl auch auf die unterschiedliche Publikumszusprache rückzuführen zu sein mag).

Und aus diesen Gründen glaube ich auch nicht, dass die Zahl der ernsthaft Interessierten, die Jerry Cotton nicht nur dem Namen nach kennen und vielleicht bei Gelegenheit mal in einen flick reinschauen würden, sondern die sich wirklich die Werke auf DVD (komplett) anschaffen wollen, auch nur annähernd mit der der Wallace-Fans vergleichbar ist.

Aber alleine Titel wie „Dynamit in grüner Seide“ sind schon über alles erhaben ... und grandios!

brutus Offline




Beiträge: 13.030

02.05.2012 16:30
#23 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Man muss mal davon ausgehen, dass der die Jerry-Cotton-Romanserie verlegende Bastei-Verlag schon einen gewissen Einfluss auf die Produzenten der Filme ausgeübt hat. Schließlich wollte man einerseits mit Hilfe der Filme neue Leser hinzugewinnen, andererseits durften die Stammleser, die natürlich ganz bestimmte Vorstellungen von ihrem Jerry und seinem Umfeld hatten, auf keinen Fall vergrault werden. Der Verlag bewarb das ganze Projekt von Anfang an, schon die Auswahl der Hauptpersonen Jerry Cotton und Phil Decker war lange vor Drehbeginn von eimen grossen Rummel begleitet. Und analog eines 60-Seiten-Romans gibt es in dem Filmen auch keine große Einführung von Charakteren und Szenarien, es geht direkt zur Sache. Eventuell notwendige Rahmeninformationen erhält man durch eine Stimme aus dem Off, quasi der Erzähler, aber auch nur kurz und prägnant. Der Aufbau der Filme ähnelt sich immer, die Machart ist, auch auf Grund der doch recht kurzen Produktionszeit von nur vier Jahren, kaum verändert, der Zuschauer kann sich, wie der Leser auch, schnell in die Cotton-Welt einfinden, die ja auch nicht übermäßig komplex gestrickt ist. Und der Qualitätslevel der Filme bewegt sich im normalen Rahmen des Unterhaltungsfilms der zweiten Hälfte der 60er Jahre.

Der Charme des heutigen Betrachtens liegt sicher im kultigen Ambiente (dem heute allzu durchschaubaren Bemühen, uns New-York-Flair vorzugaukeln, dem gelungenen Soundtrack vom Peter Thomas, den Gut-Böse-Klischees der 60er, wiederkehrender Gimmicks, welche den Seriencharakter betonen sollen, der in dieser Zeit häufig gewollten 'Coolness' im Auftritt und natürlich dem unfreiwilligen Humor). Dieser Mix macht das gelegentliche Anschauen doch immer wieder zu einem kurzweiligen Vergnügen.

Viele Grüße
Brutus

Janek Offline




Beiträge: 1.852

02.05.2012 19:23
#24 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Ich habe mir mal einige Filmkritiken durchgelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Farbfilme handwerklich viel besser bei den Kritikern abschneiden als die Schwarzweißfilme, bei denen oft von "inszenatorischen und handwerklichen Schwächen" gesprochen wird.

Also jetzt mal nicht auf den Charme der Filme bezogen und das soll jetzt auch nicht heißen, dass die SW Filme schlechter sind - aber stimmt es, dass die Farbfilme handwerklich besser gemacht sind?

Gruß,
Janek

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

02.05.2012 20:16
#25 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Nun ja, drei der vier Cotton-Farbfilme sind immerhin von Harald Reinl inszeniert worden. Sehr gerne hätte ich auch einmal einen Cotton-Farbfilm von Alfred Vohrer gesehen, aber der war damals ja mit der Wallace-Reihe voll ausgelastet. Generell sind die Farbfilme auch viel besser besetzt (Ausnahme: Die Rechnung - eiskalt serviert); wenn ich mir den Cast von "Schüsse aus dem Geigenkasten" anschaue, so finde ich dort außer Nader, Weiss und Münch eigentlich nur weitgehend unbekannte Gesichter. Zudem war Fritz Umgelter nur ein mäßig begabter Kino- und Krimi-Regisseur.

Der absolut beste Cotton-Film ist Nr. 7 "Der Tod im roten Jaguar", Buch: Herbert Reinecker, Regie: Harald Reinl (eine Kombination, die es in der Wallace-Reihe leider nicht gab), dazu massenhaft Wallace-Stars wie Carl Lange, Grit Böttcher, Susanne Hsiao, Ilse Steppat und Harry Riebauer in prägnanten Nebenrollen. Der Film profitiert von der flüssigen Regie Reinls; zudem ist das Skript wirklich gelungen. Die typische Reinecker-Konstruktion der Verbrecher-Pyramide, die er ja auch in all die von ihm geschriebenen Wallace-Farbfilme eingearbeitet hat, sorgt für Spannung; es gibt einen klassischen Whodunit, überraschende Wendungen und eine mehr als ansehnliche Hauptdarstellerin (Daniela Surina). Gert Haucke legt seinen kaltblütigen Killer als "Großes Kind" an; ein irritierender, aber sehr prägnanter Auftritt.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.598

02.05.2012 20:41
#26 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer im Beitrag #25
Der absolut beste Cotton-Film ist Nr. 7 "Der Tod im roten Jaguar" ...

Zustimmung. Dieser Film hat mich schon als Teenager begeistert. Allerdings finde ich die Fälle 5 und 6 auch sehr gelungen. Fall Nr. 6 "Dynamit in grüner Seide" war mein erster Cotton-Film. Und nicht mal James Bond konnte ihn damals toppen (natürlich nur in meinen Augen) ...

brutus Offline




Beiträge: 13.030

02.05.2012 21:09
#27 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Auch von mir Zustimmung. Die Geschichte von den Auftragskillern ist stimmig und von Reinl auch temporeich inszeniert, dazu spannend und mit überaschender Auflösung. Besetzung ist durchaus Wallace-würdig, zu den von Dir genannten möchte ich noch Friedrich Schütter, Kurt Jaggberg, und Herbert Stass erwähnen. Location sind auch in Ordnung, von Franz Lederle schön ins Bild gesetzt.

Viele Grüße
Brutus

Janek Offline




Beiträge: 1.852

02.05.2012 21:09
#28 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Überigens: Als die Nitrouhr bei "Um null Uhr schnappt die Falle zu" stoppt, wird die Kamera genau so auf die Zahlen eingestellt, dass man mit dem rechten Zifferzähler zusammen "007" liest. Ist mir nur so aufgefallen - ob das wohl Absicht war? ^^

Gruß,
Janek

brutus Offline




Beiträge: 13.030

02.05.2012 21:20
#29 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Kann ich mir durchaus vorstellen, dass dieser Gag gewollt war.

Die Uhr selbst dient ja nur der Dramatik, von der Logik ist sie mal wieder völliger Schwachsinn. Da man den genauen Ort des Verstecks nicht kennt, kann kein Experte die Rahmenbedingungen so genau bestimmen, um eine Restzeit auf Sekunden runterzubrechen (außer er hat das Drehbuch gelesen).

Viele Grüße
Brutus

Janek Offline




Beiträge: 1.852

02.05.2012 21:24
#30 RE: Die Jerry-Cotton-Filmreihe Zitat · Antworten

Ja, das ist mit den Uhren bei den Bond-Filmen auch nicht anders. Noch 24 Minuten, bis der "Feuerball" in die Luft geht - als ob man das auf die Sekunde bestimmen könnte. ^^

Gruß,
Janek

PS: Jerry Cotton hat ja für mich immer ein bisschen was von Bond, auch im Jaguar dieser Peilsender ... obwohl man sagen muss, dass die Rückblenden in "Goldfinger" und vor allem (die schlechtesten in einem Bond-Film) "Liebesgrüße aus Moskau" im Vergleich zum Budget der Cotton-Filme noch schlechter waren. Vor allem diese schreckliche Boot-Rückblende am Ende ...

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