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Dieses Thema hat 20 Antworten
und wurde 2.569 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
Seiten 1 | 2
Mike Pierce ( gelöscht )
Beiträge:

10.11.2007 20:55
Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Der erste und sicherlich der beste Teil. Joachim Fuchsberger ist sehr gut, genauso wie Karin Dor. "Das Krimi-Traumpaar" wieder vereint. Während die anderen Fu Man Chu-Filme verflachten, bekommt man hier noch einen gelungenden Abenteuerfilm zu sehen. Christopher Lee spielt wie immer vortrefflich! Ein spannender und ansprechender Film!

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

10.11.2007 21:02
#2 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Es fällt hier vor allem auf, dass man sich noch Mühe gab, das London der 20er dar zu stellen. Später trat dieses Element immer mehr in den Hintergrund, während man hier noch bewusst richtig schön antiquierte Atmosphäre aufkommen ließ. Fuchsberger und Dor agieren wie immer, werden von den englischen Schauspielern wie Nigel Green (hervorragend auch als Bösewicht in der Bond-Kopie "Heiße Katzen") sehr gut ergänzt. In der gesamten Reihe sicherlich der Film, dem man objektiv gesehen tatsächlich noch so etwas wie filmische Qualität attestieren kann. Dementsprechend wird er auch als einziger Film der Reihe vom TV Spielfilm mit dem nach oben gerichteten Daumen ausgezeichnet, absolut zu Recht.

Zwar schon Trash, aber durchaus sorgfältig und liebevoll gemacht und daher schwer unterhaltsam.
Dies alles kann man von den folgenden Filmen wahrlich nicht mehr behaupten. Sie stellen nur noch Abziehbilder dieses Filmes dar.

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Mamba91 Offline



Beiträge: 745

04.01.2010 17:54
#3 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Ich, Dr. Fu Man Chu The face of Dr. Fu Man Chu, 1965

mit:
Christopher Lee, Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Nigel Green, Walter Rilla, Peter Mosbacher, Tsai Chin und Howard Marion Crawford als Dr. Petrie

Regie: Don Sharp
Drehbuch: Peter Welbeck
Musik: Gert Wilden, Christopher Wheelen
Kamera: Ernest Steward
Produzent: Harry Alan Towers
Länge: (Deutsche Fassung: ca. 83 Min; Originalfassung: ca. 92 Min)

In diesem ersten Abenteuer lässt Fu Man Chu den dänischen Professor Merten entführen. Merten soll ein Gift, das als Massenvernichtungswaffe verwendet werden soll, produzieren. Doch Merten weigert sich. Um ein Druckmittel in der Hand zu haben lässt der asiatische Superverbrecher nun der Professoren Tochter Maria entführen. Karl Janssen und Fu Man Chus Erzrivale Nayland Smith verfolgen die Entführer. Mit einer gewaltigen Explosion, die ein ganzes Kloster zerstört fällt der Vorhang.
In Ich, Dr Fu Man Chu trifft das Traumpaar des deutschen Action und Adventure Kinos wieder aufeinander. Joachim Fuchsberger und Karin Dor. Er spielt Karl Janssen, den Assistenten von Professor Merten, verkörpert von Walter Rilla, sie Maria Merten. Der Film spielt in den 20er Jahren und die Ausstattung sowie die britischen Atmosphäre, sind einer der großen Vorzüge des Films. Auch an Spannung mangelt es dem Film nicht. Zwar nutzt man einige Klischees und teilweise ist die Handlung auch recht vorhersehbar, aber unter nostalgischen und darstellerischen Gesichtspunkten wirkt das alles sehr angenehm. Christopher Lee spielt Dr. Fu Man Chu hypnotisch und undurchsichtig. Bei Dracula wussten die Opfer was sie erwartet. Bei Fu Man Chu kann sich die Strafe für einen Verräter im Sekundentakt ändern. Ihm Gegenüber steht Nigel Green der den Commissoner Nayland Smith verkörpert. Was Nayland Smith wohl erwarten würde, wenn er Fu Man Chus Tochter Lin Tang, gespielt von Tsai Chin, in die Hände fallen sollte? Sicher ließe sich Howard Marion Crawford als Dr. Petrie einiges einfallen um seinen Freund aus der Klemme zu befreien.

Ein ganz großer Kritikpunkt ist jedoch die deutsche Fassung, die nicht nur stark gekürzt ist, sondern im Vergleich mit der Originalfassung wesentlich gleichgültiger wirkt. Die Originalfassung wirkt wesentlich dramatischer und viel internationaler. Ich denke es hätte dem Film noch besser getan wenn man nicht so sinnlos dran herum gewerkelt hätte.

4,5 von 5 Punkten

Blap Offline




Beiträge: 1.128

12.11.2010 00:07
#4 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Ich, Dr. Fu Man Chu (Großbritannien, Deutschland 1965, englischer Titel: The Face of Fu Manchu)

Die gelbe Gefahr, das Grauen so nah

Jahrelang hat der Brite Nayland Smith (Nigel Green), den chinesischen Superverbrecher Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) gejagt. Endlich konnte der Schurke gefasst werden, in China wird Nayland Smith Zeuge der Hinrichtung des Fu Man Chu. Als der Wissenschaftler Professor Merten (Walter Rilla) in London entführt wird, findet man wenig später die Leiche seines Chauffeurs auf. Die Spuren sprechen eine deutliche Sprache, Smith ist schnell davon überzeugt, dass Fu Man Chu noch immer unter den Lebenden weilt. Tatsächlich irrt sich der erfahrere Ermittler nicht, Fu Man Chu heckt in seinem Versteck einen teuflischen Plan aus. Zunächst will der gnadenlose Chinese die Macht über die britische Insel erringen, doch letztlich gibt es nur ein Ziel für Fu Man Chu, die Weltherrschaft! Professor Merten konnte ein Extrakt aus dem Schwarzen Bergmohn -einer seltenen Pflanze, die in Tibet gedeiht- gewinnen. Diese Substanz kann bereits in geringen Mengen unzählige Menschen töten, ganze Städte und Landstriche in wenigen Sekunden entvölkern. Zunächst verweigert der Entführte die Mitarbeit, doch flugs lässt Fu Man Chu die Tochter des Gelehrten ebenfalls kidnappen. Maria (Karin Dor) kann sich dem Zugriff der finsteren Schergen nicht entziehen, nun hat der verschlagene Asiate den Professor endgültig in der Hand. Nayland Smith erhält derweil nicht nur durch seinen Vertrauten Dr. Petrie (Howard Marion Crawford) Unterstützung, auch Karl Janssen (Joachim Fuchsberger) -der Assistent des Professors, sowie Lebensgefährte von Maria- hilft bei der Suche nach Fu Man Chu und den Vermißten. Smith und Janssen stossen bei ihren Nachforschungen auf den Geschäftsmann Hanuman (Peter Mosbacher), der als Gehilfe des Schwerverbrechers enttarnt werden kann. Die Männer geraten dabei in eine bedrohliche Lage, denn Lin Tang (Tsai Chin) -die Tochter Fu Man Chus- tarnt sich als Vorzimmerdame von Hanuman, freilich erkennt sie den alten Feind Smith sofort. Doch so leicht lassen sich die beiden Haudegen nicht aus dem Spielfeld schlagen, sehr zum Ärger des machtgierigen Drahtziehers. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Fu Man Chu droht per Radioansprache damit, seine Macht in einer kleinen Ortschaft unter Beweis zu stellen. Unfassbare Schrecken stehen der englischen Bevölkerung bevor. Können Smith und Janssen den machtgierigen Chinesen rechtzeitig stoppen? Wird Janssen seine geliebte Maria retten können...?

Bereits in den Jahren 1929-1932, entstanden insgesamt vier "Fu Man Chu" (engl: Fu Manchu) Verfilmungen. Der Schurke wurde von Sax Rohmer erdacht, war der "Held" diverser Romane des 1959 verstorbenen Rohmer. "Ich, Dr Fu Man Chu", ist der erste von fünf Filmen, die in den sechziger Jahren gedreht wurden. In diesen fünf Streifen, spielt stets Christopher Lee die Rolle des Fu Man Chu. Bei den beiden ersten Filmen der Reihe, nahm der in Australien geborene Don Sharp auf dem Regiestuhl Platz. Sharp hat im Laufe seiner Karriere, einige sehr ansprechende Filme mit seiner Regie beglückt. Für Hammer inszenierte er z.B. den herrlichen Vampirflick "Der Kuss des Vampirs" (The Kiss of the Vampire, 1964), oder auch den erfrischenden "Rasputin - Der wahnsinnige Mönch" (Rasputin: The Mad Monk, 1966). Die "Fu Man Chu" Reihe wurde von Harry Alan Towers produziert, der bis ins hohe Alter aktiv war. Towers verstarb erst kürzlich, im Sommer 2009.

"Ich, Dr. Fu Man Chu", sorgt für einen prachtvollen Auftakt der Reihe. Die Sets sind liebevoll gestaltet, wirken zu jeder Zeit angemessen und stilsicher. Besonders das unterirdische Versteck von Fu Man Chu gefällt mir sehr gut, dort hat der Chinese seine Schergen und Geiseln ständig unter Kontrolle. Es fehlt nicht an kleinen Boshaftigkeiten, wie z.B. ein "Notausgang", mit dem sich unbequeme Personen problemlos in der Themse entsorgen lassen. Wie es sich für einen zünftiges Versteck und Hauptquartier gehört, erfolgt der Zugang selbstverständlich über einen Friedhof. Der Film wirft viele Zutaten in die Waagschale, die nachhaltig für einen gesteigerten Appetit des geneigten Fans sorgen. Da hätten wir den Superschurken, der -wie sollte es anders sein- sich nicht mit weniger als der Weltherrschaft zufriedenstellen lässt. Er geht zu diesem Zweck über Leichen, egal ob kleine Morde unter Feinden, oder gleich mehrere Tausend unschludige Opfer, Hauptsache es ist seiner Sache dienlich. Mit Nayland Smith hat man Fu Man Chu einen dauerhaften Gegenspieler in den Pelz gesetzt, quasi eine Art James Bond der etwas dezenteren Art. Die Eröffnungssequenz bringt gar eine Prise Easternfeeling ins Wohnzimmer, hingegen verbreiten Friedhof und Versteck dezente Gruselstimmung. Ein Kriminalfilm mit zahlreichen "Erweiterungen". Ein bunter Mix, der letztlich doch angenehm eigenständig und markant anmutet, mein Herz im Sturm erobert. Bekanntlich mag ich die Edgar Wallace Filme sehr gern. Wem diese jedoch eine Spur zu brav und bieder sind, der sollte Fu Man Chu eine Chance gewähren (Wobei ich es für einen Fehler halte, die Wallace Streifen als brav und bieder abzutun).

Die Besetzung sorgt für Luftsprünge meinerseit. Ehrlich, wer würde als Fu Man Chu ähnlich beeindrucken, wie der verehrungswürdige Christopher Lee? Seine elegante Erscheinung, seine natürliche Autorirät, seine Mimik und Gestik, seine Darbietung lässt keine Wünsche offen. In den Dracula Filmen von Hammer, wirkte Chris Lee sogar noch dominanter. Obwohl er dort (meist) nur in einer recht überschaubaren Anzahl von Szenen zu sehen war. Fakt ist jedoch, auch die Rolle des Fu Man Chu ist wie für Lee geschaffen. Es macht einfach jede Menge Spass, den Umtrieben des Superschurken zusehen zu dürfen. Im Vergleich mit Fu Man Chu, wirkt so mancher Bond-Bösewicht wie armseliges Gewürm. Wen wundert es, dass man Christopher Lee später als Fiesling namens Scaramanga, gegen 007 antreten ließ (Der Mann mit dem goldenen Colt, 1974), kein leichter Job für Roger Moore. Nigel Green spielt als Nayland Smith recht sachlich auf -zumindest im Vergleich zu seinem Antagonisten- er verkörpert diese Rolle sehr ansprechend. Nicht zu aufdringlich, nicht zu überzogen, aber zu keiner Zeit langweilig oder gar uninteressant. Joachim Fuchsberger hat den ungestümeren Part erwischt, schliesslich will er seine Dame aus den Fängen des Schurken befreien. Green und Fuchsberger ergänzen sich vortrefflich. Howard Marion Crawford rundet die Riege der Ermittler ab, kann als freundliches Helferlein aber nicht aus dem Schatten der Hauptfiguren treten. An seiner untadeligen Leistung ändert dies nichts, die Rolle ist so angelegt und entsprechend gespielt. Walter Rilla nimmt man den Wissenschaftler ohne Kritikpunkte ab. Vor lauter Begeisterung über neue Erkenntnisse, vergisst er zum Teil die bedrohlichen Umstände, die lauernde Gefahr. Passt hervorragend, so stellt man sich den in seiner Arbeit aufgehenden Professor vor. In einer kleineren Rolle sehen wir Harry Brogan, der einen weiteren Professor zum Besten gibt. Brogan -ein wenig bekannter Schauspieler- darf einen liebenswerten und verschrobenen Part spielen, dem leider äusserst übel von Seiten des Schurken mitgespielt wird. Die geschätzten Damen Karin Dor und Tsai Chin, erfreuen die entzündeten Augen des Filmfanatikers. Karin Dor kommt nicht über die übliche "Bitte beschütze mich" Rolle hinaus, sie wird zum wehrlosen Spielball ihrer Widersacher. Halt... Zumindest trifft dies nicht zu 100% zu, denn sie greift tatsächlich kurz -aber beherzt- in eine dramatische Situation ein. Wer Karin Dor gern sieht, wird mit ihrer Leistung durchaus zufrieden sein. Ich (Achtung: Chauvi-Alarm) muss leider ihr zu kurzes Haupthaar bemängeln, mit längeren Haaren (auf dem Kopf) gefällt sie mir deutlich besser (Wenn man sonst keine Sorgen hat, alter Ochse). Tsai Chin dient ihrem Vater mit Hingabe, ist aber wenig erfreut, wenn Papi sie nicht die Peitsche schwingen lässt. Ein böses Mädchen, das offensichtlich den Charakter seines Filmvaters geerbt hat, schöne Leistung.

Nicht unwichtig ist der Hinweis auf die zwei unterschiedlichen Schnittfassungen, die sich angenehmerweise beide auf der DVD von Kinowelt befinden. Während es die englische/internationale Version auf rund 92 Minuten Spielzeit bringt, ist bei der deutschen Fassung bereits nach etwas über 83 Minuten Sense. Bekanntlich muss eine längere Fassung nicht automatisch die bessere Wahl sein. Hier ist der Sieger jedoch leicht zu ermitteln. Die englische Fassung bietet mehr Atmosphäre, der Schnitt wirkt stimmiger, runder. Die Dialoge sind in der englischen Version ebenfalls ansprechender. Der Zungenschlag ist eine Spur harscher, dynamischer. Die deutsche Synchronisation ist keinesfalls schwach, muss sich aber der englischen Ausgabe beugen. Die längere Version liegt nur in englischer Sprache vor, deutsche Untertitel lassen sich auf Wunsch zuschalten. Der deutschen Fassung fehlen nicht nur einige Szenen, es gibt auch Momente zu sehen, die wiederum in der längeren, englischen Fassung nicht enthalten sind. Doch während die deutsche Fassung spürbar unter den entfallenen Szenen leidet, sind die nur in der kurzen Version enthaltenen Szenen verzichtbar. Alles klar? ;)

Obschon die englische Version eindeutig überlegen ist, rate ich zur Sichtung beider Fassungen. Die DVD bietet den Film in schöner Qualität an, die deutsche Fassung beinhaltet (wenige) verzeihbare Qualitätsschwankungen. Kinowelt hat die fünf "Fu Man Chu" Filme als schickes Boxset veröffentlicht. Das Set enthält folgende Titel:

• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)

Die fünf DVDs kommen in einem hübschen Digipak ins Haus, welches in einem Schuber steckt. Das Set ist inzwischen zu Kursen unterhalb von 20€ erhältlich. Ein echter Freundschaftpreis, denn bereits der erste Filme aus der Box, wäre diese Summe locker wert (Nicht nur das, die Perle ist unbezahlbar. Aber das wisst ihr ja selbst...)

8/10 (sehr gut, inklusive Knuffigkeitsbonus, exklusive unzähliger Wohlfühlpunkte)

Lieblingszitat(e):

Aus der englischen Fassung:

"Now the wheel of fate has turned full circle!"

Aus der deutschen Fassung:

"Einen Moment! Sie können doch die toten Chinesen nicht einfach so hier liegen lassen, oder?"

***

Vom Ursprung her verdorben

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

07.05.2012 23:12
#5 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

ICH, DR. FU MAN CHU (1965)

DARSTELLER:

CHRISTOPHER LEE
TSAI CHIN
NIGEL GREEN
JOACHIM FUCHSBERGER
KARIN DOR
WALTER RILLA
HOWARD MARION CRAWFORD
JAMES ROBERTSON JUSTICE
PETER MOSBACHER

Den asiatischen Superverbrecher Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) treibt nur ein Gedanke an. Er will die Weltherrschaft übernehmen und ist zu jedem drastischen Mittel bereit. Ob mit Mord, Folter, Erpressung, Hypnose oder demonstrativer Härte, sein willenloses Gefolge steht hinter ihm, genau wie seine Tochter Lin Tang (Tsai Chin). Um ein Massenvernichtungsmittel entwickeln zu können, benötigt er die Hilfe von Professor Merten (Walter Rilla), der sich zunächst weigert, mit ihm zusammen zu arbeiten. Als aber seine Tochter Maria (Karin Dor) entführt und als Druckmittel benutzt wird, beugt er sich dem Willen des Schurken. Dr. Fu Man Chus Erzfeind Nayland Smith (Nigel Green) und der Assistent des Professors, Karl Janssen (Joachim Fuchsberger), nehmen die Verfolgung auf und stellen sich der tödlichen Gefahr. Doch in der Zwischenzeit wird ein Exempel statuiert, indem alle Einwohner einer Stadt mit dem neu entwickelten Gift getötet werden. Ist die Weltherrschaft bereits in greifbarer Nähe und wie weit wird der besessene und rücksichtslose Fu Man Chu noch gehen...?

Mit "Ich, Dr. Fu Man Chu" setzte Regisseur Don Sharp einen stilvollen Grundstein für die Reihe und inszenierte gekonnt einen Film, bei dem man von internationalem Flair sprechen kann. Für die Titelfigur hatte man mit Christopher Lee eine Traumbesetzung zur Verfügung, der dem boshaften Oberschurken ein unverwechselbares Gesicht geben konnte. Schon der Einstieg ist bemerkenswert, als man die vermeintliche Hinrichtung des Doktors miterleben kann, in Richtung Atmosphäre erscheint der Film ohnehin sehr dicht und stilsicher inszeniert zu sein. Das unterirdische Versteck, generell die Kulissen, die Festung und die Außenaufnahmen wirken sehr bekömmlich und sorgen für einen gelungenen Start, der neugierig auf weitere perfide Machenschaften des Dr. Fu Man Chu macht. Die Besetzung ist hier wirklich das Sahnehäubchen.

Christopher Lee leiht der Titelfigur sein weltbekanntes Gesicht und er wirkt alleine durch seine Erscheinung schon überaus glaubhaft. Dr. Fu Man Chu ist von Grund auf bösartig und unberechenbar, wer sich seinem Willen nicht freiwillig beugt, wird mit außerordentlichen Mitteln dazu gezwungen. Er strahlt Dominanz und Stärke aus, seine unerbittliche Härte pflastert seinen Weg mit unzähligen Leichen. Wenn jemand prädestiniert für diese Rolle war, dann bestimmt Christopher Lee! Seinen Gegenspieler und Erzfeind Nayland Smith interpretierte der in Südafrika geborene, britische Schauspieler Nigel Green sehr einprägsam. Ihm ist buchstäblich anzusehen, dass er nicht eher ruhen wird, bis der Superverbrecher zur Strecke gebracht ist. Dabei agiert er meistens sehr sachlich und überlegt, es kommt kein Zweifel bezüglich seiner Kompetenz auf. Mit dieser Art verweist er sogar Joachim Fuchsberger in die zweite Reihe, der zwar in gewohnt überzeugender Manier zu gefallen weiß, aber dem augenscheinlich die Mittel gegen ein Kaliber wie Fu Man Chu fehlen. Man hat oftmals den Eindruck, dass Smith ihm permanent suggeriert, dass er derjenige ist, der bereits einschlägige Erfahrung mit dem teuflischen Verbrecher hat und man sich besser auf seine Arbeit verlassen sollte. Insgesamt werden sie sich aber durchaus noch ergänzen können, denn alleine scheint niemand den Hauch einer Chance gegen Fu Man Chu und sein Netzwerk zu haben. Howard Marion Crawford gefällt als sympathischer Ermittlungshelfer und James Robertson Justice spielt ebenfalls eine Paraderolle als knurriger Zeitgenosse. Walter Rilla als Professor Merten vermittelt Kompetenz und eine weltmännische Erscheinung, außerdem überzeugt er nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als besorgter Vater. Seine Tochter Maria bekommt von der schönen Karin Dor (die hier leider etwas zu bieder wirkt) ein überzeugendes Gesicht, bemerkenswert sind wieder einmal ihre dargebotenen Gefühlszustände bei Erpressung, Bedrohung und Abschreckung durch Mord zu bestaunen. Dass man mit ihr und Joachim Fuchsberger ebenfalls eine Traumbesetzung zur Verfügung hatte, gibt der Geschichte einen angenehmen, verlässlichen und überzeugenden Schliff.

Einen Extra-Absatz für...? Natürlich Tsai Chin. Die 1936 in Shanghai geborene Schauspielerin, die auch heute noch als Darstellerin und Schriftstellerin aktiv ist, leiht ihr zerbrechlich wirkendes, wenn auch boshaftes Gesicht der Tochter des Fu Man Chu. Lin Tang wirkt auf mich persönlich noch beängstigender und rücksichtsloser als ihr großes Vorbild. Da auch sie im Grunde genommen nur eine Untergebene ist, kann sie sich nicht nach Herzenslust austoben. Ihre sadistische Ader kommt stellenweise zum Vorschein, beispielsweise als sie ihren Vater bittet, eine Verräterin zu Tode foltern zu dürfen. Sie schwingt die Peitsche und man sieht eine eigenartige, perverse Lust in ihrem Gesicht. Ansonsten wirkt sie als rechte Hand des Doktors durchweg überzeugend. Die kleine Person hat etwas bedingungsloses in ihrem Wesen, ihr Porzellangesicht birgt eine steinerne Miene, sie wirkt wie eine angriffslustige, hochgiftige Kobra die nur darauf wartet, ihre Opfer genüsslich und qualvoll zu töten. Diese Tsai Chin hätte durchaus eine eigene Fu Man Chu-Reihe verdient gehabt, sie lässt einem das Blut durch ihre eiskalte Präsenz in den Adern gefrieren!

Der Auftakt der Reihe stimmt also und es macht Spaß, diesen ersten Fall zu verfolgen. Was mir persönlich hier immer schon gefallen hat, ist die Tatsache, dass Dr. Fu Man Chu nicht nur laut bellt, sondern auch zur Tat schreitet. Anders als bei Dr. Mabuse zum Beispiel, gibt er schreckliche Kostproben seiner Macht und liefert eindeutige Demonstrationen, er geht einen Schritt weiter. Die Story, einen Wissenschaftler zur Kooperation zu erpressen erscheint zwar alles andere als neu zu sein, doch die Figuren wirken äußerst glaubhaft und hinterlassen einen hervorragenden Eindruck. Ein wenig Action und eine solide Grundspannung helfen dem Film, in einem dosierten Ausmaß zu funktionieren, Ausfälle oder gar Leerlauf bleiben dem Zuschauer weitgehend erspart. "Ich, Dr. Fu Man Chu" halte ich persönlich nicht für den überzeugendsten Titel, aber die Einführung in die Reihe ist mit dem ersten Versuch, die Weltherrschaft zu erlangen geglückt. Das Titelthema von Gert Wilden ist erstklassig, die Kulissen, Bildgestaltung und Schauplätze geben ein rundes, wie auch angemessenes Bild ab. Die Synchronisation und die Dialoge mit ironischen Untertönen, insbesondere zwischen Christopher Lee und Tsai Chin erweisen sich als perfekt. Die deutsche Fassung hat im Gegensatz zur internationalen Fassung das Nachsehen, da sie ein schwächeres Gesamtbild vermittelt. Insgesamt ist dieser erste Versuch die Menschheit zu unterjochen nicht nur wegen der Besetzung sehenswert, sondern überzeugt außerdem durch seine dichte Atmosphäre und seine solide Umsetzung. Es bleibt abzuwarten, was Dr. Fu Man Chu und Lin Tang noch für Pläne schmieden werden.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

22.07.2012 16:58
#6 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Ich, Dr. Fu Man Chu
(The Face Of Fu Man Chu)
Großbritannien/ BRD 1965

Mit Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Christopher Lee, Nigel Green, Peter Mosbacher und Walter Rilla
Buch: Peter Welbeck (=Harry Alan Towers) nach dem Roman von Sax Rohmer
Musik: Gert Wilden
Produktion: Harry Alan Towers
Regie: Don Sharp

Der erste Film rund um den Superverbrecher, der die Weltherrschaft anstrebt, ist sicherlich der beste Beitrag der fünfteiligen Reihe. Towers hat ein spannendes Drehbuch abgeliefert, das von Don Sharp packend in Szene gesetzt wurde. Christopher Lee spielt den wahnsinnigen Fu Man Chu beeindruckend beängstigend, die anderen Rollen sind gut besetzt, Walter Rilla gefällt als Wissenschafter. Mit Blacky & Karin Dor geben sich die beiden deutschen Krimistars ein Stelldichein und waren damit auch Zugpferde für das deutsche Publikum. Überaus gut ausgewählt finde ich übrigens auch die Locations. Nigel Green als Ermittler ist ebenso ein gute Wahl. Sehr unheimlich gestalten sich die Prätitelsequenz mit der Hinrichtung Fu Man Chus sowie die unterirdischen Szenen. Gert Wildens Erkennungsmelodie und restlicher Soundtrack passen sehr gut zum Geschehen.
Fazit: Ein Film, der gut unterhält, dass Fu Man Chu dann noch vier Mal wieder kehrte, musste nicht unbedingt sein (und wenn ich mich recht erinnere, entkommt er auch im 5. Teil und kündigt seine Rückkehr an??).
Alles in allem schließe ich mich den positiven Bewertungen hier im Forum an. Ein spannender 60er-Krimi, der mal nicht Wallace kopiert, sondern versucht, etwas Neues zu schaffen (auch wenn die Idee mit dem Superverbrecher natürlich auch an Dr. Mabuse erinnert).

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

23.07.2012 21:25
#7 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Liegen jemandem aus der Runde Kinobesucher-Zahlen vor? Hätte jetzt vorsichtig auf ca. 900.000 Besucher getippt.

Giacco Offline



Beiträge: 2.519

24.07.2012 12:40
#8 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

In den Jahreslisten der Fachzeitschrift "Film-Echo" wurden zwar keine Besucherzahlen erfasst, stattdessen gab es ein Benotungssystem. "Ich, Dr. Fu Man Chu" erhielt für die Saison 1965/66 die Note 2,8 - somit eine Note zwischen "sehr gut" (2) und gut (3). Zum Vergelich: Der Wallace-Film "Der unheimliche Mönch", der 2,6 Mio. Besucher hatte, erhielt die Note 2,2.

Noch besser bewertet wurde "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" mit der Note 2,5 (Saison 1966/67). Er dürfte mit Sicherheit die Mio-Besuchergrenze überschritten haben. Die ersten beiden Filme der "Fu-Man-Chu-Reihe" gehörten bei uns zu den erfolgreichsten Kinofilmen der jeweiligen Saison.

Giacco Offline



Beiträge: 2.519

27.07.2012 12:30
#9 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

In Frankreich waren die Filme nicht so gefragt wie bei uns:

Ich, Dr. Fu Man Chu: 478.347 Besucher
Die 13 Sklavinnen..: 339.144

In Spanien konnten sich die Besucherzahlen durchaus sehen lassen:

Ich, Dr. Fu Man Chu: 1.500.921
Die 13 Sklavinnen..: 1.053.583
Die Rache des Dr. Fu Man Chu: 615.318
Der Todeskuss ...: 670.212

Mr. Krimi Offline




Beiträge: 297

28.07.2012 20:25
#10 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Auch für mich ist der erste Teil der "Fu-Man-Chu-Reihe" der beste, spannendeste und bis in die kleinsten Details liebevoll und perfekt umgesetzte Film nach Sax Rohmer. Alle Filme die danach folgten, wurden immer mehr lust- und einfallsloser umgesetzt.

Mr. Krimi

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

15.06.2015 18:34
#11 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Ich nehme Christopher Lees Ableben zum Anlass, mich endlich auch einmal der Dr.-Fu-Man-Chu-Reihe zu widmen, über die ich hier schon so viel gelesen habe. Ich bin gespannt darauf, was mich erwartet, nachdem Abenteuerfilme oder gar Eastern ja sonst eher nicht zu meinem Beuteschema gehören und sich im Namen Jess Francos bei den späteren Filmen schon ein gehöriger Trash-Faktor ankündigt. Die immer hochwertigen Besetzungen mit Lee und mit verschiedensten Wallace- und sogar Sherlock-Holmes-Stars machen mich aber sehr neugierig auf diese Klassiker der eurasischen Exploitation!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

15.06.2015 22:30
#12 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten



Ich, Dr. Fu Man Chu (The Face of Fu Manchu)


Abenteuerthriller, GB / BRD 1965. Regie: Don Sharp. Drehbuch: Peter Welbeck (d.i. Harry Alan Towers) (frei nach der Vorlage von Sax Rohmer). Mit: Christopher Lee (Dr. Fu Man Chu), Nigel Green (Nayland Smith), Joachim Fuchsberger (Karl Janssen), Karin Dor (Maria Janssen), James Robertson Justice (Sir Charles), Howard Marion-Crawford (Dr. Petrie), Tsai Chin (Lin Tang), Walter Rilla (Professor Hans Müller), Harry Brogan (Professor Gaskell), Peter Mosbacher (Gustav Hanumon) u.a. Uraufführung (BRD): 6. August 1965. Eine Produktion der Hallam Productions für Constantin Film.

Zitat von Ich, Dr. Fu Man Chu
Inspektor Nayland Smith von Scotland Yard war Zeuge der Enthauptung Fu Man Chus. Und doch vermutet er, dass der chinesische Superverbrecher für die Entführung des Biochemikers Professor Müller verantwortlich ist, dem es gelungen ist, ein als Massenvernichtungsmittel einsetzbares Gift aus den Samen einer seltenen tibetischen Pflanze zu extrahieren. Smith macht sich gemeinsam mit Müllers Assistenten Janssen auf die Suche nach dem Entführten und dem Geheimnis des Bergmohns. Leichen pflastern den Weg zu Dr. Fu Man Chu ...


Auf diese Idee muss man auch erstmal kommen: Der erste Teil der Fu-Man-Chu-Serie beginnt ... mit der Hinrichtung des Namensgebers. Nicht nur wird auf diese Weise schon geschickt der Gedanke festgesetzt, Fu Man Chu sei für den Arm des Gesetzes schlichtweg nicht zu fassen; auch bilden Einstieg und Finale in Tibet einen authentischen fernöstlichen Rahmen um das sonst komplett in England spielende Geschehen. Überhaupt spielt Authentizität eine große Rolle in „Ich, Dr. Fu Man Chu“: Der vor dem Ersten Weltkrieg entstandene Mythos um den allmächtigen chinesischen Unterweltboss und sein Kommando über die „gelbe Gefahr“ wird von Towers und Sharp effektiv auf die Kinoleinwand übertragen, wobei man unter offensichtlichem Aufwand die Historizität der Vorlage bewahrt: Alte Autos, Gaslaternen, traditionelle Kostüme und Uniformen werden stolz vorgeführt; für die Dreharbeiten der London-Szenen zog man sogar ins damals weniger modernisierte Irland um.



Interessanterweise und damit ganz in der Tradition von Wallace und James Bond legt „Ich, Dr. Fu Man Chu“ ganz immensen Wert auf die Arbeit des Ermittlerteams, das vor allem mit Joachim Fuchsberger glänzend besetzt ist. Fu Man Chu erscheint folglich nur als „Abwechslung“ auf dem Bildschirm; er ist seinen Gegnern zwar meist einen Schritt voraus, der Zuschauer bekommt davon aber relativ wenig mit. Christopher Lee beherrscht naturgemäß die Szenen, in denen er in stoischer Ruhe Menschenleben auslöscht oder sonstige finstere Pläne schmiedet, doch in den kommenden Teilen wird er sicher noch mehr Gelegenheit zur Entfaltung der vollen Wirkung der Rolle bekommen. Vielleicht ist es gerade die starke Konzentration auf das Gute, die Fu Man Chu trotz übler Machtdemonstationen eher zur Randerscheinung degradiert, zumal die „Fingerübung Fleetwick“, bei der Dorfbewohner in ihren Wohnungen sterben, obwohl das Gift doch angeblich nur unter dem Gefrierpunkt wirksam ist, nicht so schlüssig daherkommt, wie man es sich bei diesem sonst doch erstaunlich sauberen Script erwartet.

Sehr überzeugend gerät der Auftritt Walter Rillas als Forscher, der – wie für Stoffe dieser Art üblich – die Frage nach dem Verhältnis zwischen Nutzen und Gefahr wissenschaftlicher Untersuchungen aufwirft. Dass er am Ende als einer der strahlenden Helden von der Bildfläche abtritt, zeigt, dass man schon „Ich, Dr. Fu Man Chu“ kaum ernst nehmen kann, sondern vor allem als vergnügliches Abenteuer goutieren muss, bei dem weniger nach Verantwortung und Gewissen als vielmehr nach Hautfarbe und Augenform geurteilt wird. Was diese altmodische Herangehensweise allerdings angenehm aufbricht, sind die verschiedenen Spitzen gegen die kühle britische Gelassenheit, die sich vor allem in den Rollen des Dr. Petrie und des Museumsleiters (ein ähnlich knurriger James Robertson Justice wie in „16 Uhr 50 ab Paddington“) manifestieren.

„Ich, Dr. Fu Man Chu“ ist ein starker Einstieg in die Serie nach Sax-Rohmer-Motiven. Die temporeiche Handlung wird ansprechend in Szene gesetzt und bewahrt sich einen im guten Sinne gemütlichen, antiquierten Stil. Besonders gelungene schauspielerische Leistungen sind vor allem bei den „Guten“ zu verzeichnen, wobei hervorzuheben ist, dass sich auch die deutschen Schauspieler in der englischen Fassung wie in anderen Towers-Produktionen alle selbst sprechen. 4,5 von 5 Punkten.



Übersicht der Fu-Man-Chu-Filme:

Teil 1: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965, Don Sharp)
Teil 2: Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966, Don Sharp)
Teil 3: Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967, Jeremy Summers)
Teil 4: Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968, Jess Franco)
Teil 5: Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969, Jess Franco)

Matze K. Offline



Beiträge: 1.060

27.10.2016 19:32
#13 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

So - Frau in der Kur und ich habe Zeit für "Hongkong-Krimis". Nr. 1 war gestern dieser: "Ich, Dr. Fu Man Chu".

Ich frage mich schon, warum er nicht als Wallace-Epigone gilt. Vielleicht weil es eine Buchvorlage gibt. Die Wallace-Filme und dieser hier haben eine Menge gemeinsam:

  • Er spielt in London, die Themse bekommt quasi eine "Hauptrolle".
  • Es gibt einen "Ultra-Bösen" mit einem Verbrechersyndikat.
  • Es gibt sogar eine verschrobene Mordmethode (Erwürgen ohne Würgespuren).
  • Er ist mit den herausragenden Schauspielern Joachim Fuchsberger, Karin Dor und Christopher Lee - Wallace-Elite sozusagen - besetzt.
  • Er stammt aus der Wallace-Zeit, wie die anderen Epigonen auch.
Für einen richtigen Wallace fehlt mir nur noch:
  • der Humor - kein Eddi Arent, kein Chris Howland oder Vergleichbares. Humorlos ...
  • Er ist spannend, aber nicht wirklich düster oder gruselig, da der Schurke im Grunde immer klar zugegen war. Es gab mithin auch keine Suche nach einem Unbekannten oder dergleichen.
Mal sehen, ob überall eine chinesische Weisheit wie bei Ling Chu zu hören ist. Hier war es: "Wo einmal einer gegangen ist, da werden andere folgen."

Ich vergebe glatte 4 von 5 Punkten - einzig Humorlosigkeit und fehlendes Schurkenraten kann ich diesem - für mich zumindest - Wallace-Epigonen anlasten.

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Immer wenn du lügst, muss Jesus Blut weinen.
(Todd Flanders)

Siegfried Lowitz Offline




Beiträge: 47

05.06.2018 15:29
#14 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Toller Film habe ich mir Gestern angeschaut und wurde wieder einmal positiv überrascht obwohl ich so eine schlechte Erinnerung an die Dr. Fu Man Chu Filme hatte.
Der Film ist Ziemlich aufwendig gemacht und er hat irgendwie eine ähnliche Atmosphäre wie die Edgar Wallace filme eine Eigenschaft die in den meisten deutsch/englischen Kooperationen erhalten bleibt. Nicht wie in den deutsch/ italienischen zusammenarbeiten wo diese Atmosphäre total verschwindet.
In Italien waren diese Dr. Fu Man Chu Filme sehr beliebt ein Grund warum wahrscheinlich eine DVD mit italienischer Synchronisation auf den Italienischen Markt gekommen ist.
Ich schätze sogar das dieser Film in Italien beliebter war als die meisten Edgar Wallace Filme die ohne Italienischer Zusammenarbeit gedreht wurden.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

05.06.2018 16:06
#15 RE: Ich, Dr. Fu Man Chu (1965) Zitat · Antworten

Zitat von Siegfried Lowitz im Beitrag #14
Ich schätze sogar das dieser Film in Italien beliebter war als die meisten Edgar Wallace Filme die ohne Italienischer Zusammenarbeit gedreht wurden.
Oh, sag das nicht. In Fankreisen sind die Edgar-Wallace-Krimis in Italien SEHR beliebt und bekannt, nicht zuletzt deshalb, weil sie ja auch die Giallo-Serie mitbeeinflusst haben. Und der ital. Fachausdruck 'krimi' rührt gerade von diesen deutschen 60er-Krimis her und wird auch ähnlich so im Sprachgebrauch angewandt, wie wir 'giallo' für italienische Krimis verwenden.
Und ja, natürlich, auch Dr. Fu Man Chu war in Italien erfolgreich, auch wegen der vielfach aufgelegten Romane.

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